Fernstudium Ratgeber 2013 - WiWi-Online

7.2 Duales Studium Hessen
In Hessen gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren duale Studiengänge. Hessen hat den Vorteil, durch
private und öffentliche Hochschulen sowie Berufsakademien über eine außergewöhnliche Vielfalt
an Anbietern und Angebotsformen im dualen Studium zu verfügen. Dies kommt dem Interesse der
Unternehmen an passgenauen Lösungen entgegen und wird regionalen Besonderheiten besser
gerecht. Als Reaktion auf die vielfältigen und wachsenden Anforderungen der modernen Berufs- und
Arbeitswelt entstehen an den Hochschulen und Berufsakademien immer mehr Studienangebote, die
eine Verzahnung von Berufsausbildung oder intensiven Praxisphasen mit dem Hochschulstudium
vorsehen. So wird den Studierenden auf hervorragende Weise eine Vernetzung von Studium und
Praxis geboten. Außerdem stärkt das duale Studium die Zusammenarbeit der Hochschulen mit der
Wirtschaft, welches dem Technologietransfer umfassend zu Gute kommt.
Die Kampagne „Duales Studium Hessen“
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und das Hessische
Ministerium für Wissenschaft und Kunst initiierten 2008 die Kampagne „Duales Studium Hessen“,
um Transparenz in die breite Palette an dualen Studienangeboten in Hessen zu bringen. Ziel ist, den
Ausbau dieser innovativen Studienform zu fördern und sie bekannter zu machen - vor allem bei den
Zielgruppen Unternehmen und Schülerinnen bzw. Schülern. Seither ist die Anzahl dual Studierender
von 2.211 in 2008 auf 3.694 in 2012 gestiegen.
Das Kampagnenbüro betreibt die Internetseite www.dualesstudium-hessen.de, auf der die Informationen
nutzerorientiert im jeweiligen Portal für Studieninteressierte und Unternehmer angeboten werden.
Auf einen Blick finden Interessierte hier alle Informationen zu den etwa 20 hessischen Bildungsanbietern
und eine Datenbank mit den rund 80 dualen Studienmöglichkeiten in Hessen. Außerdem
umfasst die Kampagne neben der Öffentlichkeitsarbeit auch regionale Studienbörsen, Schulveranstaltungen
oder auch Webinare.
Das duale Studium reagiert auf die gestiegenen Qualifikationsanforderungen an Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer und auf den prognostizierten Techniker- und Ingenieurmangel. Das Konzept, Bildungsangebote
im tertiären Bereich auch im ländlichen Raum anzusiedeln, ist ein möglicher Schlüssel
für die Zukunftsfähigkeit von Regionen abseits von Ballungsgebieten. Denn so kann der Entwicklung,
dass junge Menschen, die sich für einen entfernteren Studienort entscheiden, oft nicht zur Berufstätigkeit
in ihre Heimatregion zurückkehren, entgegnet werden. Für die wirtschaftliche Entwicklung
ist es daher bedeutend, akademische Ausbildungsstätten, insbesondere im dualen Ausbildungsweg,
bereitzustellen.
Der Kriterienkatalog zum Dualen Studium Hessen
Eine vom Wissenschaftsministerium eingerichtete Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern
von Hochschulen, Berufsakademien, Wirtschaftsverbänden sowie der beiden Ministerien hat im
September 2010 einen Kriterienkatalog für die Dachmarke „Duales Studium Hessen“ vorgestellt. Somit
wurden erstmals klare Anforderungen festgeschrieben, beispielsweise sind der Wechsel zwischen
Studien- und Praxisphasen und die Inhalte der Praxisphasen in Grundzügen in einem Vertrag zwischen
Hochschule und Bildungsanbieter festzuhalten. Außerdem muss der Praxisanteil mindestens 30
Prozent der gesamten Ausbildungs- und Studiendauer ausmachen. Dies trägt insgesamt zur Schärfung
des Profils, zur Verbesserung der Angebotsstruktur und zu einer höheren Qualität des Dualen
Studiums in Hessen bei.
(siehe: http://www.dualesstudium-hessen.de/kriterienkatalog/)
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