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Crowdsourcing für Unternehmen<br />
Trotzdem sollte man die Mitentwickler und Ideengeber<br />
natürlich belohnen, um diese so für die Mitarbeit an weiteren<br />
Projekten zu motivieren. Dafür sind z.B. Prototypenpakete<br />
eine gute Möglichkeit. Die Inhalte dieser Pakete<br />
unterscheiden sich von Projekt zu Projekt, geben den<br />
Teilnehmern aber immer die Möglichkeit, ihre Ideen und<br />
Vorschläge nicht nur im Internet, sondern als wirkliche<br />
Prototypen kreativ umzusetzen. Prototypenpakete sind<br />
dabei sowohl für Mitentwickler als auch Unternehmen<br />
vorteilhaft: Teilnehmer erhalten durch sie die Möglichkeit,<br />
ihre kreativen Vorschläge nicht nur online zu teilen,<br />
sondern können konkrete Ideen in reale Produktkonzepte<br />
übersetzen. Dies fördert sowohl Kreativität und Engagement<br />
der Mitentwickler als auch die Umsetzbarkeit der<br />
gelieferten Vorschläge. Unternehmen erhalten realitätsgetreue<br />
Produktprototypen, die sie in die Produktentwicklung<br />
einfließen lassen können, um so das finale Produkt<br />
so nah wie möglich an den Wünschen des Kunden entwickeln<br />
zu können.<br />
3.1.6 Auswertung und Nutzung der<br />
Ergebnisse<br />
Ist ein Co-Creation-Projekt erfolgreich abgeschlossen und<br />
wurde das Projektziel erreicht, z.B. indem die gewünschte<br />
Anzahl der potentiell umsetzbaren Vorschläge erreicht<br />
wurde, so sollte die Beziehung zwischen Unternehmen<br />
und Kunde dennoch nicht enden. Eine wichtige Prämisse<br />
von Crowdsourcing in der Produktentwicklung ist die<br />
Aufrechterhaltung langfristiger, partnerschaftlicher Beziehungen<br />
zwischen Unternehmen und Kunde. Die gemeinsame<br />
Entwicklung eines neuen Produkts ist in dieser<br />
Beziehung idealerweise nur ein punktuelles Highlight.<br />
Im Idealfall greifen Unternehmen auf eine erprobte<br />
Mitentwickler-Community auch für die zukünftige<br />
Entwicklung von neuen Produkten zurück. Zwischen den<br />
Innovationsprojekten ist es sinnvoll, das Wissen und die<br />
Wünsche der Mitentwickler zu nutzen, um sich bei kommenden<br />
Trends auf veränderte Bedürfnisse einzustellen.<br />
Ein solcher proaktiver Dialog signalisiert den Kunden, dass<br />
sie nicht nur »digitale Hilfskräfte« sind, sondern dass das<br />
Unternehmen Co-Creation einsetzt, um seine Kunden<br />
besser zu verstehen und zielgerichtet Produkte zu entwickeln,<br />
die den Kundenbedürfnissen besser entsprechen.<br />
3.1.7 Risiken von Co-Creation<br />
Selbstverständlich birgt der Co-Creation-Ansatz auch<br />
Risiken. So müssen sich Unternehmen ganzheitlich auf<br />
einen Kulturwandel einstellen, der das Öffnen der Unternehmensgrenzen<br />
für außenstehendes Wissen fördert.<br />
Auf dem Weg zu einer solchen Unternehmenskultur ist es<br />
hilfreich, interne Meinungsführer als Co-Creation-Fürsprecher<br />
zu gewinnen, um die gesamte Organisation hinter<br />
einer Crowdsourcing-Strategie zu vereinen.<br />
Vielerorts beherrscht das »not invented here«-Syndrom<br />
das Handeln von Unternehmen in Bezug auf Innovationen:<br />
Unternehmen glauben häufig, dass Innovationen<br />
externen Ursprungs nicht zu ihrer bestehenden Struktur<br />
passen und dass die Kosten der organisatorischen Anpassung<br />
und Implementierung den Nutzen der Innovation<br />
übersteigen würden. Dabei sollten Unternehmen sich<br />
bewusst machen, dass Co-Creation nicht die Abschaffung<br />
erfolgreicher interner Innovationsprozesse zum Ziel hat,<br />
sondern dass durch zielgerichtete Nutzung externen<br />
Wissens ein Mehrwert für das Unternehmen entstehen<br />
soll. Schlussendlich entscheidet immer das Unternehmen<br />
selbst, zu welchem Grad es sich öffnen möchte und wie<br />
tiefgreifend die Beziehung zu Außenstehenden gestaltet<br />
werden soll.<br />
Oft besteht in Unternehmen die Sorge, dass Wettbewerber<br />
wertvolle Informationen aus der offenen Diskussion<br />
mit den Kunden »mithören« könnten. Dies können<br />
Unternehmen verhindern, indem sie im Falle der Diskussion<br />
schützenswerter Ideen eine geschlossene Plattform<br />
verwenden, zu der nur eingeladene Teilnehmer Zugang<br />
haben.<br />
Vielen Nutzern sind Co-Creation-Projekte von Unternehmen<br />
in letzter Zeit vor allem dann im Gedächtnis<br />
geblieben, wenn sie außer Kontrolle gerieten, weil die<br />
Teilnehmer Schwachstellen im Konzept ausnutzten.<br />
Dieses »Crowdslapping« genannte Phänomen tritt<br />
dann auf, wenn Teilnehmer nicht an einer zielführenden<br />
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