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STATISTIK und POLITIK - AHS-Gewerkschaft

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Foto: lassedesignen - Fotolia.com<br />

Aktuellste Finnland-Daten:<br />

Finnland hat bei TIMSS 2011 sowohl auf der vierten als<br />

auch auf der achten Schulstufe teilgenommen.<br />

• In Mathematik erzielten Finnlands SchülerInnen<br />

der vierten Schulstufe 545 Punkte, die der achten<br />

Schulstufe 514, also 31 Punkte weniger. 2<br />

• In den Naturwissenschaften erreichten Finnlands<br />

SchülerInnen der vierten Schulstufe 570 Punkte,<br />

die der achten Schulstufe 552, also immerhin 18<br />

Punkte weniger. 3<br />

Die finnischen SchülerInnen verlieren von dem enorm<br />

großen Vorsprung, den sie nach ihrem ersten Lebensjahrzehnt<br />

aufweisen, von der fünften bis zur achten<br />

Schulstufe etwa ein halbes Lernjahr. Dasselbe gilt<br />

für den traditionsreichen Gesamtschulstaat England<br />

sowie Italien, in dessen Gesamtschulsystem sich zuletzt<br />

der Tiroler Landeshauptmann <strong>und</strong> seine Bildungslandesrätin<br />

verliebt haben. 4<br />

Der familiäre Backgro<strong>und</strong> entscheidet<br />

mehr als alles andere:<br />

Für Österreichs 10-Jährige gilt: „In Lesen <strong>und</strong> Mathematik<br />

liegt die Gruppe der Kinder mit Eltern, die<br />

maximal einen Pflichtschulabschluss haben, etwa 80<br />

Punkte zurück; in Naturwissenschaft sind es sogar r<strong>und</strong><br />

100 Punkte.“ 5<br />

Die PIRLS 2011- <strong>und</strong> die beiden TIMSS 2011-Studien<br />

belegen neuerlich nicht nur für Österreich, sondern<br />

für alle Staaten, dass die Leistungen der SchülerInnen<br />

sehr stark vom sozioökonomischen Status ihrer Familie<br />

abhängen, nämlich von<br />

1. den Bildungsressourcen im Elternhaus<br />

2. der Sprachförderung vor dem Schuleintritt<br />

3. der Lesefreude der Eltern<br />

4. der Sprache<br />

1. Bildungsressourcen im Elternhaus 6 :<br />

Im internationalen Mittel erreichen 10-Jährige, denen<br />

im Elternhaus „many resources“ zur Verfügung stehen,<br />

beim Lesen um 123 Punkte mehr als die 10-Jährigen,<br />

bei denen es nur „few resources“ sind. Das ist eine<br />

Differenz, die den Einfluss aller anderen Faktoren in<br />

den Schatten stellt.<br />

Die vier skandinavischen Staaten, die an PIRLS teilgenommen<br />

haben (Finnland, Schweden, Dänemark<br />

<strong>und</strong> Norwegen), zeichnen sich durch besonders hohe<br />

Bildungsressourcen im Elternhaus aus: Unter den 45<br />

PIRLS-Teilnehmern belegen sie die Plätze 1 (Norwegen),<br />

3 (Schweden), 4 (Dänemark) <strong>und</strong> 7 (Finnland).<br />

In Skandinavien wird den Kindern von ihren Eltern ein<br />

bildungsförderndes Ambiente geboten, das nicht nur<br />

europaweit, sondern weltweit herausragt.<br />

In Skandinavien sind mehr als doppelt so viele Kinder<br />

in ihrem Elternhaus von vielen Bildungsressourcen<br />

umgeben, als dies für Österreich der Fall ist. Unsere<br />

10-Jährigen landen bezüglich der Bildungsressourcen<br />

in ihrem Elternhaus zwischen Slowenien <strong>und</strong> Russland<br />

im weltweiten Mittelfeld.<br />

Im internationalen Mittel haben 36 % der 10-Jährigen<br />

zumindest einen Elternteil, der ein gehobenes<br />

berufliches Niveau 7 aufweist. In Finnland sind es<br />

50 % (in Dänemark 57 %, in Schweden 59 % <strong>und</strong> in<br />

16 gymnasium

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