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Der BAMA-Unsinn Kunstraub Der BAMA-Unsinn - KV

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Jost Reischmann (Ro, Al, Ma)<br />

Bachelor- und Master-Abschlüsse (<strong>BAMA</strong>) ergeben in bestimmten Fächern<br />

durchaus Sinn: Insbesondere kleine Fächer, die bisher nur als Nebenfach<br />

studierbar waren oder deren Professoren für einen engen Praxisbereich<br />

qualifizieren wollen, nutzen diese Möglichkeit. In einem pluralen, der Vielfalt<br />

europäischer Kulturen entsprechenden Hochschulraum wäre eine zusätzliche<br />

<strong>BAMA</strong>-Option durchaus willkommen gewesen. Jedoch: In totaler<br />

Planungs- und Kontrollwut machten unsere Bildungspolitiker quer durch<br />

16 Bundesländer daraus ein Diplom-Verbot: Kein deutscher Dipl.-Ing.<br />

mehr (weltweit der geachtetste Ingenieur-Titel), kein Dipl.-Psych. und<br />

auch kein Dipl.-Päd.! Juristen, Mediziner, Hauptschullehrer – alle berufsqualifiziert<br />

nach sechs Semestern. Schließlich dauert die Lehrzeit einer<br />

Friseurin auch nur drei Jahre.<br />

AM 36<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>Der</strong> <strong>BAMA</strong>-<strong>Unsinn</strong><br />

Eine Widerrede<br />

Es geht<br />

um billig.<br />

Modellprojekte? Kritische Erprobungen? Vergleiche?<br />

Rationales Argumentieren? Wettbewerb, was sich<br />

bewährt? Nichts davon wagten die Bildungspolitiker.<br />

Statt dessen: Drohung und wohlfeile Schwätzzellenz-<br />

Initiativen!<br />

Unterschrieben haben für Deutschland die Bologna-Verpflichtung<br />

die bekannten Bildungsspezialisten Ute Erdiek-Rave,<br />

Bildungsministerin Schleswig-Holstein/Kultusministerkonferenz,<br />

und Wolf-Michael Catenhusen vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung, die sicherlich die Tragweite dieses<br />

Beschlusses einschätzen konnten. Warum zogen 16 Landesbildungsminister,<br />

die sich in nichts sonst mit dem Bundesminister<br />

einigen, plötzlich alle am gleichen Strang?<br />

Die politisch angerichtete Vernichtung des<br />

Zukunfts-Saatguts Bildung<br />

Die Antwort ist einfach: Es geht um billig. Alle „hochschulpolitischen“<br />

Beschlüsse seit mehr als 25 Jahren sollen das ohnehin<br />

in eine absurde Leistungssituation heruntergesparte<br />

Hochschulsystem noch weiter verbilligen: Von 1975 bis 1993<br />

wurden die Ausgaben pro Student inflationsbereinigt von 1,00<br />

DM auf 0,38 Pfennig reduziert (mit entsprechender Studienzeitverlängerung);<br />

in den letzten zehn Jahren wurden trotz<br />

weiter steigender Studentenzahlen nochmals 1.500 Professorenstellen<br />

gestrichen – acht Prozent aller Stellen. 57 Prozent<br />

der Studiengänge in Deutschland haben heute bereits einen<br />

Numerus-Clausus. Es gibt heute in Deutschland weniger Professoren<br />

als 1975 – aber die dreifache Studentenzahl!<br />

Unberührt vernichten unsere Politiker das Zukunfts-Saatgut<br />

Bildung weiter: Von 2003 bis 2005 senkten sie die Bildungsausgaben<br />

sowohl absolut als auch bezogen auf das<br />

Bruttoinlandsprodukt (von 6,8 auf 6,5 Prozent - ST 5.4.2007,<br />

Weniger Professoren, dafür mehr Stu

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