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Maria Magdalena Torsten C. Fischer Donnerwetter! Torsten C ... - KV

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J U L I / A U G . 2 0 0 8<br />

AMZeitschrift des Kartellverbandes<br />

katholischer deutscher Studentenvereine<br />

<strong>KV</strong> • 120. Jahrgang • Nr. 6<br />

AKADEMISCHE<br />

MONATSBLÄTTER<br />

<strong>Donnerwetter</strong>!<br />

TITELTHEMA Seite 148<br />

<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

FORUM Seite 164<br />

DAS INTERVIEW Seite 152


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Heft 5: "Der Komment" * Wolfgang Löhr 1,60 €<br />

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Heft 7: "Unser Einsatz für die Grundwerte" Paul Bocklet 1,60 €<br />

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�<br />

als neulich ein Kartellbruder vorschlug, wir sollten<br />

einmal ein Kreuzworträtsel bringen, haben wir in der<br />

Redaktion nachgedacht, ob das in die „Akademischen<br />

Monatsblätter“ passen würde. Ergebnis der<br />

Überlegung war, wir wagen es, aber das Rätsel muss<br />

anspruchsvoll sein. Seht es Euch an und schreibt,<br />

was Ihr davon haltet!<br />

Ein weiteres Wagnis ist der Beitrag von Kb F. Urbanek<br />

(Arm) über <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong>, den wir ausdrücklich<br />

zur Diskussion stellen.<br />

Aus aktuellem Anlass berichten wir in dieser Nummer über den letzten Katholikentag<br />

und machen auf die Klimadebatte aufmerksam, die eines der zentralen<br />

Themen in Osnabrück war. Die Frage, was und wenn ja, ob wir<br />

persönlich etwas zur Klimaverbesserung beitragen können, was unsere Vereine<br />

und der Verband tun sollten, darf erörtert werden. Ob hierbei der Hinweis<br />

auf die Verantwortung vor der Schöpfung, die wir als Christen haben, nicht zu<br />

hoch gegriffen ist, werden wir ebenfalls prüfen müssen. Über Reaktionen auf<br />

diese Ungewißheiten würden wir uns freuen.<br />

In diesen Zusammenhang gehört auch die von uns vorgestellte Buchreihe,<br />

die von Europa eine Vorreiterrolle bei der „Nachhaltigkeit“ fordert.<br />

Nachdem wir bereits in der Nr. 4 auf den Religionsmonitor der Bertelsmann-<br />

Stiftung aufmerksam gemacht haben, weisen wir diesmal auf die Sinusstudie<br />

aus dem Jahr 2007 hin, aus der hervorgeht, dass Jugendliche sich besonders<br />

an jenen Milieus orientieren, in denen die Kirche nicht mehr aktuell ist. Religion<br />

spielt für die junge Generation nur noch eine marginale Rolle. Das muss<br />

uns alarmieren. Unser Auftrag lautet, dem diffusen Humanismus, der bei jungen<br />

Leuten vorherrscht, etwas Konkretes gegenüberzustellen. Was die Stunde<br />

geschlagen hat, zeigte auch der Artikel mit dem Titel „Abschied vom christlich<br />

geprägten Europa“ von Kb Gerhard Müller-Chorus (Th) in der Nr. 5 der<br />

AM, der ein lebhaftes Echo hervorgerufen hat. In der nächsten Nummer werden<br />

wir einige Leserbriefe dazu veröffentlichen.<br />

Als Beispiel für eine gelungene Kooperation der katholischen studentischen<br />

Vereinigungen berichten wir über den KKM in München. Nachahmung ist empfohlen.<br />

Ihr seht, für die Ferienzeit haben wir Euch in dieser Doppelnummer von 32<br />

Seiten mit ausreichendem Lesestoff und sogar mit einem Kreuzworträtsel versorgt<br />

Euer<br />

IMPRESSUM<br />

Liebe Kartellbrüder,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

EDITORIAL<br />

AUS DEM INHALT<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>Donnerwetter</strong>! 148<br />

DAS INTERVIEW<br />

<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong> 152<br />

GEISTLICHES WORT<br />

Wie ein kluger Mann, der sein<br />

Haus auf Fels baute 155<br />

AUS DEM <strong>KV</strong><br />

Mit dem <strong>KV</strong> Steuern sparen 156<br />

Hier unbekannt 157<br />

<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />

Von der Reformation zur<br />

Revolution - Wittenberg 159<br />

Rhetorik-Training - Marl 166<br />

In die Pfalz - nicht nur des<br />

Weines wegen - Speyer 172<br />

ZUR PERSON<br />

W. Tschirschwitz 160<br />

E. Lau 161<br />

N. Reus 162<br />

J. Merz 162<br />

E. B. Blümle 163<br />

FORUM<br />

Jesus und <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> 164<br />

Leserbrief S. Scharbert 165<br />

Leserbrief B. Petermann 167<br />

Leserbrief D. Steppuhn 167<br />

Kreuzworträtsel 169<br />

Nachhaltigkeit 170<br />

Hurra, wir leben noch 171<br />

GLOSSE<br />

Sorge um’s Image 168<br />

EX LIBRIS<br />

Gemaltes Licht 168<br />

Akademische Monatsblätter<br />

Herausgeber: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (<strong>KV</strong>).<br />

V.i.S.d.P: Dr. Wolfgang Löhr, c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat.<br />

Kommissionsvertrag: Verband alter <strong>KV</strong>er e.V., <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl, Hülsstr. 23, 45772 Marl, Telefon (02365) 5729010, Telefax (02365) 5729051,<br />

am@kartellverband.de.<br />

Anzeigenverwaltung: <strong>KV</strong>-Sekretariat, Anschrift wie oben. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18.<br />

Druck: Bonifatius GmbH, Druck Buch Verlag, Paderborn.<br />

Die AM werden im Rahmen der Verbandszugehörigkeit allen Kartellangehörigen ohne besondere Bezugsgebühr geliefert.<br />

Redaktion: Dr. Wolfgang Löhr (v.i.S.d.P), Siegfried Koß, Michael Kotulla, Klaus Gierse, Hans-Joachim Leciejewski, Reinhard Nixdorf, Jéan L. Saliba, Harald Stollmeier.<br />

Koordination und Satz: Nicole Eichendorf.<br />

Die Akademischen Monatsblätter erscheinen zehnmal im Jahr. Es wird gebeten Manuskripte an die oben genannte E-Mail-Adresse zu senden. Die Redaktion setzt das Einverständnis<br />

zu etwaigen Kürzungen und redaktionellen Änderungen voraus. Die mit Namen versehenen Beiträge geben die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die der Redaktion wieder.<br />

Die Beiträge sind grundsätzlich in ehrenamtlicher Mitarbeit geschrieben. Der Abdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion gestattet. Hinweis nach § 4 Abs. 3 PD-SVD.<br />

Gegen das übliche Verfahren der Anschriften-Weitergabe durch die Deutsche Post AG kann der Zeitschriftenempfänger jederzeit Widerspruch beim <strong>KV</strong>-Sekretariat,<br />

Postfach 20 01 31, 45757 Marl, einlegen.<br />

ISSN 0002-3000<br />

Internet-Adresse: www.kartellverband.de / am@kartellverband.de /<br />

Die AM unterliegen der Volltextsuche im Internet.<br />

Titelbild: fotolia c DX; Ausgabe: 7/2008: Auslieferung: 25. September 2008<br />

147 AM


Wolfgang Löhr (Arm, Car-F, Ru-Ke, E d Un, E d Gro-Lu, E d Car)<br />

Auf dem 97. Deutschen Katholikentag vom 21. bis zum 25. Mai 2008 in<br />

Osnabrück war die Frage nach dem Klimaschutz eines der zentralen Themen.<br />

Am Donnerstag, dem 21. Mai 2008, diskutierte die Bundeskanzlerin<br />

Dr. Angela Merkel mit Sachverständigen, darunter Kb Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />

(EM d Kett), über eine gerechte Klimapolitik. Diese Veranstaltung in<br />

der Osnabrücker Stadthalle stand unter dem Motto „<strong>Donnerwetter</strong>. Höchste<br />

Zeit für eine gerechte Klimapolitik“. Am gleichen Tag saß Kb Töpfer<br />

nochmals auf einem Podium in der Johanneskirche, bei dem unter der<br />

Überschrift „Kornkraft statt Kernkraft“ über das Problem gesprochen<br />

wurde, ob die Erzeugung von Bioenergie auf Kosten der Ernährungssicherheit<br />

gehe.<br />

Treibhausgas<br />

vermindern<br />

AM 148<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>Donnerwetter</strong>!<br />

Was können wir für das Klima tun?<br />

Erstmals wurde beim Osnabrücker Katholikentag, an<br />

dem rund 60.000 Menschen teilnahmen, versucht, ihn<br />

„klimaneutral“ zu gestalten. Die zusätzlich durch<br />

diese Veranstaltung entstandenen über 4.000 Tonnen<br />

Kohlendioxid werden an anderer Stelle eingespart, da es ohne<br />

Belang ist, wo auf der Erde die Treibhausgase entstehen oder<br />

ausgeglichen werden. Deshalb werden die Organisatoren des<br />

Katholikentags den Betrieb eines Biomassekraftwerks in Bilaspur<br />

in Indien durch den Kauf von Zertifikaten in Höhe von<br />

etwa 40.000 € unterstützen. Es entsteht also eine Art Luftbrücke<br />

nach Indien. Das Kraftwerk wird durch Verbrennen von<br />

Reishülsen Strom erzeugen. Diese bleiben als Abfälle, die sonst<br />

verrotten und aus denen Kohlendioxid oder Methan entweichen<br />

würden, bei den dortigen Reismühlen übrig. Außerdem ersetzt<br />

der hier erzeugte Strom solchen aus Kohle gewonnenen. In<br />

zehn Jahren sollen damit über 228.000 Tonnen Kohlendioxid<br />

eingespart werden. Rentabel wird das Kraftwerk erst durch<br />

Einnahmen aus CO2-Gutschriften von rund 3,8 Millionen €, da<br />

in diesem Gebiet Indiens Kohle sehr preiswert abgebaut wird.<br />

Das Kraftwerk erzeugt 7,7 Megawatt Strom und gehört zu den<br />

umweltverträglichen Entwicklungsprojekten (Clean Development<br />

Measurement/CDM), welche die Industriestaaten fördern,<br />

um ihre eigene Bilanz zu verbessern. Die Projekte<br />

werden von unabhängigen Gutachtern geprüft. Mit der Unterstützung<br />

solcher Anlagen sollen die Treibhausgase weltweit reduziert<br />

werden. Aufgrund des sogenannten Kyotoprotokolls<br />

aus dem Jahr 1997 haben sich die Industriestaaten verpflichtet,<br />

ihre Emissionen an Treibhausgasen bis 2012 um 5,2 Prozent<br />

gegenüber 1990 zu vermindern. Die Bundesrepublik will<br />

sogar 21 Prozent schaffen.<br />

In der Diskussion über eine gerechte Klimapolitik sprach<br />

sich Kb Töpfer, der frühere Direktor der Umweltorganisation<br />

der Vereinten Nationen (UNEP) mit Sitz in Nairobi/Kenia, dezidiert<br />

für ein stärkeres Engagement der Industriestaaten im Klimaschutz<br />

aus. Er nahm kein Blatt vor den Mund und meinte,<br />

aus der Perspektive Afrikas und Asiens seien wir Europäer<br />

„Weltmeister im Reden, aber Bettelmeister im Handeln“. Es<br />

müsse endlich alles daran gesetzt werden, um die Klima-<br />

So kann es nicht weitergehen!


TITELTHEMA<br />

Quelle: fotolia c DX<br />

149 AM


Foto: c Nadine Malzkorn<br />

TITELTHEMA<br />

schutzziele in die Tat umzusetzen. Die Industrieländer<br />

seien zuerst gefragt, da sie ja das Klimaproblem verursacht<br />

hätten. „Wir müssen die Kosten unseres Wohlstands<br />

selbst tragen“, forderte er. Unmissverständlich -<br />

und das bestärkte er noch einmal in der späteren Veranstaltung<br />

in der Johanneskirche - bekannte er, es sei unverantwortlich,<br />

dort Biomasse herzustellen, wo sie in<br />

Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion stehe oder die<br />

Natur zerstöre. Die Experten waren der Ansicht, dass die<br />

Bioenergieproduktion nicht ursächlich für den Hunger in<br />

der sogenannten Dritten Welt verantwortlich sei, doch<br />

habe sie teilweise die Lebensmittel verteuert.<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel bemerkte, Biosprit<br />

könne weder die fossilen Brennstoffe noch den schonenden<br />

Umgang mit Energie ersetzen. Der Regenwald werde<br />

zuerst durch Viehzucht und Sojaanbau zerstört, nicht<br />

aber durch Biomassefelder. Sie wandte sich gegen den<br />

Ausstieg aus der Energiegewinnung aus Kohle. Im Energiemix<br />

werde diese jedoch stark zurückgehen. Der Bundesvorsitzende<br />

der Katholischen Landjugendbewegung<br />

(KLJB), Wolfgang Ehrenlechner, forderte, den Ausstieg<br />

aus der Atomenergie nicht zurückzunehmen. Atomstrom<br />

sei eine Belastung für zukünftige Generationen. Viele Jugendliche<br />

empfänden den Klimawandel als Bedrohung.<br />

Die Bundeskanzlerin hielt den Ausstieg<br />

Deutschlands aus sicheren Atomkraftwerken<br />

nicht für sinnvoll, räumte aber ein: „Kernenergie<br />

kann unser CO 2-Problem nicht<br />

lösen“. Kb Töpfer war später in der Johanneskirche<br />

gleicher Meinung: „Wir bräuchten<br />

einige Tausend Kernkraftwerke, um etwas für den Klimaschutz<br />

zu erreichen“. Da viele davon „in politisch unsicheren<br />

Staaten stehen“ würden, müsse ihn das mit Sorge<br />

erfüllen.<br />

In einem Interview mit der Osnabrücker Zeitung vom<br />

22. Mai 2008 beklagte Kb Töpfer noch einmal ausdrücklich<br />

die „ungerechte Klimapolitik“ und rief zu einer Umkehr<br />

auf. Jeder von uns könne durch eigenes Verhalten<br />

Energie sparen „von der Urlaubsreise über den Gebrauch<br />

des Autos bishin zur Sparglühlampe“. Wirtschaftliche Erfolge<br />

dürften nicht allein Kriterien von Wohlstand sein.<br />

Vieles, „was wir heute Verzicht nennen, stellt sich bei näherem<br />

Hinsehen als Chance für die Integration der Gesellschaft<br />

und das Zusammenleben der Generationen<br />

AM 150<br />

Die Bundeskanzlerin und der Osnabrücker<br />

Bischof Franz-Josef Bode<br />

auf dem Katholikentag in Osnabrück<br />

heraus.“<br />

Wer weniger Urlaubsreisen in ferne Länder mache, der<br />

gewänne Zeit für die eigene Familie.<br />

In der Süddeutschen Zeitung vom 20. Mai 2008 wurden<br />

zufällig kurz vor dem Beginn des Katholikentags<br />

unter der ironischen Überschrift „Die Ritter der Kokosnuss“<br />

einige neue Magazine und einige Internetseiten<br />

vorgestellt, die sich alle um „eine bessere Welt“ bemühen,<br />

aber den Konsum dabei nicht vergessen. Da wird der<br />

Tatort-Kommissar Axel Milberg erwähnt, der seinen alten<br />

Kombi auf Gasbetrieb umgestellt hat und für seine Überzeugung<br />

die Internetseite Utopia nutzt. Fleisch aus Massentierhaltung<br />

gibt es bei ihm nicht mehr. Urlaub wird in<br />

Europa gemacht.<br />

Die USA überschlagen sich seit Neuestem in der Begeisterung<br />

„für das gute Geschäft mit dem Klimawandel“.<br />

Dieser neue Markt hat auch schon einen Namen: Lohas<br />

(Lifestyle of Health and Sustainability). Der deutsche Verlag<br />

Burda überlegt, ein Lifestyle-Magazin mit dem Titel<br />

Ivy (Efeu) zu starten, worin verkündet wird, dass das<br />

Gute „cool“ ist. Im Internet sind eine Reihe deutsche<br />

„Lohas“ im Angebot. Da wird Biomilch, Ökostrom, Produkte<br />

aus „fairem“ Anbau, Jute, Bambus, Kork u.a.m.<br />

vorgestellt.<br />

„Was aber geschieht, wenn das öffentliche Interesse<br />

(am Klimawandel) eines Tages schwindet?“<br />

Am 18. April 2008 fragte Spiegel-online „Was aber geschieht,<br />

wenn das öffentliche Interesse (am Klimawandel)<br />

eines Tages schwindet?“ Seit Jahren sei die<br />

Diskussion über die Rettung des Klimas schon in der Öffentlichkeit<br />

entbrannt. „Kaum ein Politiker, Popstar oder<br />

Journalist, der nicht vor den Risiken für die Erde“ warne.<br />

Dass durch den Kohlendioxidausstoß die Temperatur auf<br />

der Erde steige, würde kaum noch in Zweifel gezogen,<br />

doch seien die genauen Anstiegsraten ungewiss. Präzise<br />

Vorhersagen sind kaum möglich, stellte Holger Dambleck<br />

im Spiegel-online fest. Einander widersprechende Prognosen<br />

führten zu Spannungen unter den Wissenschaftlern.<br />

Es sei auch nicht von der Hand zu weisen, dass<br />

Forschungsinstitute sich gewinnbringende Aufträge nicht<br />

entgehen lassen wollten. Schließlich bestehe die Gefahr,<br />

„Stell dir vor,


dass bei der üblichen kurzen Halbwertzeit des öffentlichen<br />

Interesses, sich die Frage ergebe „Stell dir vor, es ist<br />

Klimawechsel und keinen interessiert’s!“ Es ist nicht aus-<br />

r, es ist Klimawechsel und keinen interessiert´s!“<br />

fotolia: Eelco Brink<br />

zuschließen, dass das Heraufbeschwören immer neuer<br />

Horror-Szenarien auch einmal das Gegenteil bewirken<br />

kann. Es gibt genug Zweifler am Klimawandel, die nur auf<br />

eine gute Gelegenheit warten, Übertreibungen zu entlarven,<br />

„um so die gesamte Forschergemeinde zu diskreditieren“.<br />

Ein bekannter Kritiker des Klimaschutzes ist der tschechische<br />

Staatspräsident Vaclav Klaus. Er hält den Klimawandel<br />

für völlig normal und bestreitet die Schuld der<br />

Menschen daran. Als Beweis erwähnt er die hohen Temperaturen<br />

im europäischen Mittelalter weit vor der Industrialisierung.<br />

Die Gefahr liegt für ihn nicht in den<br />

Klimaschwankungen, sondern in der Bedrohung der Freiheit<br />

im Namen des Klimaschutzes. Dahinter steckt für ihn<br />

eine Ideologie, fast eine Religion, die ihn an die Zeiten<br />

unter kommunistischer Herrschaft erinnert. Er spricht in<br />

diesem Zusammenhang von Ökologismus. Gegen den<br />

„kleinen Klimaschutz“, also etwa Stromsparen, hat er<br />

nichts.<br />

Selbst EU-Kommissar Günter Verheugen, den man<br />

nicht zu den Radikalliberalen rechnen muss, warnte am<br />

11. Mai 2008 in einem Interview vor einer „Ökodiktatur“.<br />

„Ich sehe mit wachsendem Unbehagen, wie Gesetzgeber<br />

auf allen Ebenen immer neue Regelungen erlassen, die in<br />

die privaten Lebensgewohnheiten eingreifen“, sagte er.<br />

Andererseits lehnte er „faule Kompromisse“ zu Lasten<br />

des Umweltschutzes ab und zeigte sich enttäuscht, „wie<br />

wenig manche Autobauer in den vergangenen zehn Jahren<br />

für den Klimaschutz getan“ hätten. Er hofft immer<br />

noch auf Einsicht und möchte von Verboten absehen. Den<br />

zugelassenen Durchschnittswert von 120 Gramm Kohlendioxidausstoß<br />

für Autos unterstützt er. Doch müsse<br />

man die Regeln so machen,„dass sie den Wettbewerb<br />

zwischen den Autobauern nicht verfälschen und die Autos<br />

nicht unnötig verteuern“.<br />

TITELTHEMA<br />

Wer wissen will, wie seine eigene Kohlendioxidbilanz<br />

aussieht, wieviel CO 2 er beim Heizen seiner Wohnung frei<br />

setzt, wie sich ein sparsameres Auto auf seine Schlussrechnung<br />

auswirkt, wieviel CO 2 in der Nahrung steckt, die<br />

er isst, der kann sich den CO 2-Rechner des Umweltbundesamts<br />

(www.umweltbundesamt.de/klimaschutz) herunterladen.<br />

Diese staatliche Einrichtung hält auch eine<br />

Menge Broschüren bereit, die man anfordern kann<br />

(Adresse: Postfach 1406 in 06813 Dessau-Roßlau, Telefon:<br />

0340 2103-0). Darin erfährt man Erstaunliches:<br />

30 neue Kraftwerke müssten nicht gebaut werden,<br />

wenn wir alle, auch die Industrie als größter Stromverbraucher,<br />

die wirtschaftlichen Möglichkeiten zum Stromsparen<br />

ausschöpfen würden.<br />

Bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom werden<br />

heute wegen der Verbesserung des Wirkungsgrads von<br />

Kraftwerken durch Erdgas, sinkenden Verbrauch von<br />

Kohle und gestiegenen Anteil erneuerbarer Energien etwa<br />

15 Prozent weniger CO 2 als noch vor 18 Jahren emittiert.<br />

Der Staat fördert Energiesparen durch eine Menge von<br />

finanziellen Zuschüssen.<br />

Dem Katholikentag, auf dem übrigens auch der <strong>KV</strong> zusammen<br />

mit dem Bund katholischer deutscher Akademikerinnen<br />

auf einem Stand vertreten war, sei Dank, dass<br />

er auf die ethische Verpflichtung der Christen für das<br />

Weltklima aufmerksam gemacht hat. Auch wir <strong>KV</strong>er sollten<br />

überlegen, wie wir zum Klimaschutz beitragen können.<br />

Fröhliche Preisträger<br />

Am 2. Juni 2008 erhielten Kb Klaus Töpfer<br />

und Reinhold Messner den B.A.U.M. –<br />

Umweltpreis. Kb Töpfer wurde ausgezeichnet,<br />

weil er in seiner langen Tätigkeit<br />

als Bundesminister und Exekutivdirektor<br />

des Umweltprogrammes der Vereinten<br />

Nationen erfolgreich die globale<br />

Umweltpolitik mitgeformt hat. Er setzt<br />

sich für die weltweite Erschließung erneuerbarer<br />

Energien ein und hat ein 6,7<br />

Millionen Dollar-Projekt gestartet, das die<br />

besten Wind- und Solarstandorte in Lateinamerika,<br />

Afrika und Südostasien erfassen<br />

soll.<br />

151 AM


DAS INTERVIEW<br />

Der Apfel fällt sehr weit vom<br />

<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong> im Interview<br />

Kb Jürgen <strong>Fischer</strong> ist Mediziner und war bis zum Eintritt in den Ruhestand viele Jahre Chefarzt der Radiologie<br />

im münsterländischen Coesfeld. Er ist begeisterter und sehr aktiver <strong>KV</strong>er ( Brisgovia-Freiburg,<br />

Germania-Münster und Rhenania-Düsseldorf ). Als Vorsitzender des OZ „Ossenkopp” in Coesfeld ist es ein<br />

Hauptanliegen von ihm, den Zirkel so attraktiv zu führen, dass auch immer wieder junge Menschen zu ihm<br />

stoßen.<br />

Kb <strong>Fischer</strong> ist Vater von drei Kindern: die Tochter Rebecca ist Internistin, der Sohn Jörn Architekt und sein<br />

Ältester, <strong>Torsten</strong>, Filmemacher. Mit <strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> sprach Kb Michael Kotulla.<br />

AM: Herr <strong>Fischer</strong>, „Der Apfel fällt sehr<br />

weit vom Stamm” ist die Überschrift<br />

dieses Gesprächs. Sie sind im Münsterland<br />

aufgewachsen und gingen<br />

drei Jahre nach Ihrem Abitur nach<br />

Berlin. Wann reifte in Ihnen der Entschluß,<br />

Filmemacher zu werden?<br />

<strong>Fischer</strong>: Etwa im Alter von 15, 16<br />

Jahren. In Coesfeld gab und gibt es<br />

seit 35 Jahren ein kommunales Kino,<br />

das mir die Begegnung mit qualitativeren<br />

Filmen erlaubte, als es sonst in<br />

meiner Stadt möglich gewesen wäre.<br />

Ich begann immer intensiver, die für<br />

mich noch teilweise unverständlichen,<br />

aber doch von so einem völlig<br />

fremden Geruch durchhauchten Filme<br />

aus aller Welt zu sehen. Schließlich<br />

fuhr ich zur Berlinale nach Berlin<br />

– und warf mich in einen Rausch aus<br />

bis zu acht Filmen pro Tag. Da war es<br />

dann um mich geschehen.<br />

AM: Gab es Einflüsse, die Sie zu die-<br />

<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong> (oben)<br />

AM 152<br />

ser Entscheidung trieben?<br />

<strong>Fischer</strong>: Ja, eine spätnächtliche<br />

TV-Ausstrahlung, zu der ich mich<br />

wieder heimlich aus dem Bett stahl:<br />

Antonionis BLOW UP. Als Medizinerkind<br />

war ich geschult worden, die<br />

radiologischen Bilder könnten die<br />

Krankheiten aufspüren, umkreisen.<br />

Antonioni erzählt von einem Photographen,<br />

der lernen muss, dass seine<br />

Photographien nichts beweisen können,<br />

dass sie kein Instrument sind,<br />

um sich dem Leben zu nähern, dass<br />

das, was sie abbilden, eben nur ein<br />

Bruchteil einer Wahrheit ist. Das war<br />

ein Schock für mich, ein Schock einer<br />

flüchtigen Erkenntnis, selber anders<br />

arbeiten und suchen zu müssen.<br />

AM: Haben Ihre Eltern Sie bei dieser<br />

Berufswahl motiviert?<br />

<strong>Fischer</strong>: Auch wenn es ein sicherlich<br />

„fremder Beruf“ für eine Medizinerfamilie<br />

ist, ich denke ja: Reisen<br />

und Museumsbesuche gehören<br />

VITA <strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong><br />

schließlich auch dazu. Als ich an der<br />

Filmakademie aufgenommen wurde,<br />

haben sie meinen Berufswunsch ohne<br />

Vorbehalte unterstützt.<br />

AM: Es gab ja in Ihrer Ausbildung<br />

einen Sprung: Nach Ihrem Studium<br />

der Kunstgeschichte, Philosophie und<br />

Theaterwissenschaften gingen Sie<br />

zur Deutschen Film- und Fernsehakademie.<br />

War das der Sprung in das<br />

praktische Filmgeschäft?<br />

<strong>Fischer</strong>: Nein, sicher nicht, die<br />

Akademie ist eine Ausbildungsstätte,<br />

die auf den Beruf vorbereitet.<br />

Ich lernte auf einem Seminar in der<br />

Hochschule der Künste den Regisseur<br />

Dominik Graf kennen. Er lud mich<br />

ein, bei seinem Kinofilm DIE SIEGER<br />

zu praktizieren. Wir verstanden uns<br />

so gut, dass ich in der Folge sein erster<br />

Regieassistent wurde. Dies war<br />

der erste Schritt in das praktische<br />

Filmgeschäft, daraus entwickelte sich<br />

meine erste Auftragsarbeit, ein früher<br />

Beitrag zur SPERLING Reihe.<br />

<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong>, geboren 1963 in Marl, studierte nach dem Abitur zunächst<br />

Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften in Berlin. 1989 begann<br />

er ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Bereits<br />

sein Studentenfilm „Die fliegenden Kinder“ wurde 1992 mit dem Max-Ophüls-<br />

Preis für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet. Nach dem Studienabschluss<br />

1995 und einer „Lehrzeit“ als Regieassistent von Dominik Graf („Dr. Knock“)<br />

gab <strong>Fischer</strong> 1997 mit dem TV-Krimi „Sperling und sein Spiel gegen alle” sein<br />

Langfilmdebüt.<br />

In den folgenden Jahren inszenierte er eine Reihe erfolgreicher Fernsehspiele,<br />

meist im Genre des Kriminalfilms. Zweimal wurde <strong>Fischer</strong> als bester Regisseur<br />

mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet: Im Jahr 2000 für „Doppelter<br />

Einsatz: Blutroter Mond“ und drei Jahre später für „Der Anwalt und sein Gast“.<br />

Mit dem romantischen Drama „Der Liebeswunsch“ gab er 2007 sein Kinodebüt,<br />

das prompt für zwei Deutsche Filmpreise in den Kategorien Nebendarstellerin<br />

(Barbara Auer) und Schnitt (Hansjörg Weißbrich) nominiert wurde.


m Stamm<br />

AM: Mit welcher Art von Filmen fingen<br />

Sie an?<br />

<strong>Fischer</strong>: Meine Arbeiten an der<br />

Filmakademie waren wie so oft noch<br />

von einem ausschließlich künstlerischen<br />

Wollen geprägt, eher sperrige<br />

Filme, Experimente – wofür die Zeit<br />

an einer Filmakademie auch stehen<br />

sollte. Nach der Akademie begann<br />

ich mit zahlreichen Fernseharbeiten,<br />

ich wollte schlicht meine erzählerischen<br />

Möglichkeiten ausprobieren<br />

und erweitern. Zudem war das<br />

eine Zeit im Fernsehen, in der durchaus<br />

Experimente noch möglich<br />

waren; diese Möglichkeiten sind im<br />

Moment durch die Kommerzialisierung<br />

und Quotenschielerei selbst bei<br />

den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten<br />

sehr eingeschränkt. Trotzdem<br />

sehe ich noch heute die Möglichkeit,<br />

gerade in scheinbar festgelegten Formaten<br />

wie dem „Tatort“ besondere<br />

Themen wie Erzählformen zu implantieren.<br />

Es ist ein ständiger Versuch<br />

„Pirat“ zu sein, die sich in sicherem<br />

Gewässer glaubenden Luxus-Unterhaltungs-Formate<br />

zu entern und für<br />

ein bißchen frischen Wind zu sorgen.<br />

AM: Am Anfang und auch jetzt noch<br />

standen und stehen eine Vielzahl<br />

von Fernsehfilmen unterschiedlichster<br />

Art, bis zum „Tatort“. Ergab sich<br />

das so oder war dies eine bewusste<br />

Entscheidung?<br />

<strong>Fischer</strong>: Zum Beispiel mein Film<br />

„Die Fliegenden Kinder“ ist eine formal<br />

sehr radikal erzählte Liebesgeschichte,<br />

die sich in nur einer Nacht<br />

vollzieht. Der Film enthält fast nur<br />

Plansequenzen, kaum Schnitte, ein<br />

völliger Verzicht auf übliche Kameraeinstellungen<br />

wie Schuss-Gegenschuss<br />

war die selbstgestellte Aufgabe<br />

– der Kameramann Benedict<br />

Neuenfels, mit dem ich studierte,<br />

wurde damals für diese besondere<br />

Kameraarbeit ausgezeichnet. Im<br />

Fernsehen interessieren mich immer<br />

wieder die verschiedenen Genres,<br />

vom Krimi bis zur Komödie. Auch dies<br />

hat mit der Lust an unterschiedlichen<br />

Erzählstilen zu tun, die Genrekonventionen<br />

zu sprengen, Genres zu vermischen<br />

wie beispielweise in meinem<br />

Film „Der Anwalt und sein Gast“ der<br />

– neben Thrillerelementen – auch<br />

melodramatische Züge trägt.<br />

AM: Wenn ich es richtig nachgelesen<br />

habe, war im Jahre 2004 „Der Liebeswunsch“<br />

nach dem Roman von<br />

Dieter Wellershoff Ihr erster Kinofilm.<br />

Wie viele sind es bis heute geworden?<br />

<strong>Fischer</strong>: Dies war mein erster Kinofilm,<br />

ja – es ist noch kein weiterer<br />

gefolgt. Kinoprojekte nehmen viele<br />

Jahre in Anspruch, an „Der Liebeswunsch“<br />

habe ich mehr als fünf Jahre<br />

gearbeitet; es beginnt mit dem<br />

Schreiben, der Suche nach Förderung,<br />

dem Drehen, dem Schnitt und<br />

schließlich der Postproduktion. Im<br />

Moment bin ich mit drei verschiedenen<br />

Kinostoffen beschäftigt – mal<br />

sehen, welcher sich davon realisieren<br />

läßt.<br />

AM: Für viele Ihrer Filme haben Sie<br />

hohe Auszeichnungen erhalten, darunter<br />

mehrfach den Deutschen<br />

Fernsehpreis. Für den Tatort „Minenspiel“<br />

sind Sie mit dem Marler Fernsehpreis<br />

für Menschenrechte 2007<br />

von Amnesty International ausgezeichnet<br />

worden. Ein solcher Preis für<br />

DAS INTERVIEW<br />

<strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> (links) bei den Dreharbeiten zu<br />

„Vier sind einer zuviel”<br />

einen Krimi?<br />

<strong>Fischer</strong>: Ja, ein besonderer Preis,<br />

ein schöner Preis. Das ist eben das,<br />

was ich oben ansprach: gerade in den<br />

etablierten Formaten sind besondere<br />

Themen wie Erzählweisen möglich,<br />

wenn man sich durchkämpft.<br />

„Minenspiel“ ist ein politischer Film;<br />

es geht um die Verantwortung gerade<br />

auch deutscher Firmen für die unzähligen<br />

Minenopfer in Angola, die erst<br />

die Minen gebaut haben - um sich<br />

heute zynischerweise mit deren Räumung<br />

erneut eine goldene Nase zu<br />

verdienen – ein Stoff, der als einzelnes<br />

Fernsehspiel kaum realisiert worden<br />

wäre. Und dieser „Tatort”<br />

erreichte neun Millionen Zuschauer –<br />

wunderbar für das wichtige Thema.<br />

AM: Ihr Film „Der Liebeswunsch“<br />

wurde unter anderem 2007 bei dem<br />

Internationalen Filmfestval in Shanghai<br />

gezeigt. War das Ihr internationaler<br />

Durchbruch?<br />

<strong>Fischer</strong>: Nein, sicher nicht, aber<br />

es ist natürlich wunderschön, wenn<br />

so ein Film gerade im Ausland so positiv<br />

aufgenommen wird.<br />

153 AM


DAS INTERVIEW<br />

AM: Für einen Laien ist Film gleich<br />

Film. Ich kann mir jedoch vorstellen,<br />

dass es Unterschiede gibt,<br />

einen Kino- oder einen Fernsehfilm<br />

zu machen. Ist das so und wo<br />

liegen diese Unterschiede?<br />

<strong>Fischer</strong>: Wie ich schon gesagt<br />

habe, ein ganz anderer Zeitaufwand.<br />

Ein meist größeres Budget,<br />

eine andere Vermarktungskette mit<br />

Kinoverleih und DVDs. Und gerade<br />

dadurch auch schnell eine große<br />

Einschränkung - die Vermarktung<br />

ist zentrales Thema von Beginn an<br />

– dem muss man sich entziehen,<br />

will man nicht permanent falsche<br />

Kompromisse schließen. Neben der<br />

Schönheit des Mediums bleibt also<br />

Kino eine zwiespältige Sache für<br />

den Regisseur: es ist fast unmöglich<br />

wirklich radikal zu erzählen, dafür<br />

gibt es kein Publikum in Deutschland.<br />

Die Beteiligung an den Budgets<br />

gelingt fast nie ohne Fernsehgelder,<br />

wodurch diese inhaltlich so<br />

involviert sind, dass sie zumeist den<br />

Film schon im Vorfeld auf die „Fernseh-Tauglichkeit“<br />

hintrimmen –<br />

eben ganz im eigenen Interesse.<br />

Beobachten sie nur im Fernsehen,<br />

was da zumeist zur Hauptsendezeit<br />

gesendet wird: internationale Kinofilme<br />

mit Anspruch werden Sie erst<br />

nach 23 Uhr entdecken.<br />

AM: Mit dem Produzenten Markus<br />

Gruber haben Sie 2001 die Produktionsfirma<br />

„memento Film“ gegründet.<br />

Warum dieses Standbein?<br />

<strong>Fischer</strong>: Es ist ein Versuch, unabhängiger<br />

arbeiten zu können, als<br />

eigener Produzent meiner Filme<br />

auch ungeteilt die inhaltliche Kontrolle<br />

innezuhaben. Als Regisseur<br />

AM 154<br />

hat man unterschiedliche Freiheiten<br />

bei Fremdproduktionen; im Idealfall<br />

lässt man mich voller Vertrauen frei<br />

arbeiten und diskutiert erst beim<br />

fertigen Schnitt; aber es kann auch<br />

zu inhaltlichen Auseinandersetzungen<br />

schon in der Vorbereitung oder<br />

bei den Dreharbeiten kommen, was<br />

meiner Meinung nach tatsächlich<br />

noch nie einem Film von mir gut<br />

getan hat – vieles ist sprachlich einfach<br />

gar nicht darstellbar, kaum<br />

vermittelbar. Und es ist nicht gut,<br />

beim Film zu viele Kompromisse zu<br />

treffen, die Schwierigkeiten einer<br />

Filmproduktion, die Begrenzung der<br />

finanziellen Mittel führen ohnehin<br />

stets zu Einschränkungen und Kürzungen.<br />

Bin ich mein eigener Produzent,<br />

kann ich inhaltlich entscheiden, wie<br />

mit dem Budget verfahren wird, wo<br />

und wofür welche Gelder eingesetzt<br />

werden. Als Angestellter bei einer<br />

fremden Produktion erleben Sie oft<br />

nur, wie von den Produktionsleitern<br />

festgefahrene Schablonen kalkuliert<br />

und befolgt werden – es gibt keinen<br />

kreativen Umgang mit dem Budget.<br />

So haben wir bisher sehr erfolgreich<br />

einige meiner TV-Spielfilme produziert,<br />

wie eben der „Anwalt und sein<br />

Gast“ mit Heino Ferch und Götz<br />

George, „Mr. und Mrs. Right“ und<br />

kürzlich erst den Spielfilm „Vier sind<br />

einer zuviel“ mit Barbara Auer und<br />

Matthias Brandt. – Zudem bereite<br />

ich in meiner Firma Kinoprojekte<br />

vor, wir sichern uns die Optionen an<br />

Stoffen, engagieren Drehbuchautoren<br />

– ich muss also nicht länger in<br />

diesem frühen Stadium „Klinken<br />

putzen“ gehen, um Produzenten<br />

von einer Idee zu überzeugen. So<br />

bereiten wir jetzt gerade ein Kinoprojekt<br />

über die Tänzerin Anita Ber-<br />

Nochmals <strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> (Mitte) bei<br />

den Dreharbeiten zu “Vier sind einer<br />

zuviel”<br />

ber vor, die ein intensives, verschwenderisch<br />

kurzes Leben in den<br />

20er Jahren in Berlin führte; geschrieben<br />

wird das Drehbuch von<br />

Christoph Fromm, der gerade noch<br />

mit dem Deutschen Drehbuchpreis<br />

2007 ausgezeichnet wurde.<br />

AM: Sie sind Autor, Regisseur, Produzent<br />

und haben seit 2006 eine<br />

Professur für Regie an der Filmakademie<br />

Baden-Württemberg in Ludwigsburg.<br />

Wie bekommen Sie diese<br />

vielen Aktivitäten übereinander?<br />

<strong>Fischer</strong>: Durch viel Disziplin.<br />

Regie führen hat viel mit Selbstdisziplin<br />

zu tun, sie haben enorme<br />

Verantwortung allein wegen der Millionenbudgets.<br />

Die einzelnen Berufe<br />

zu koordinieren, ist sicherlich oft<br />

eine Kunst für sich, aber es gelingt<br />

noch – und bietet eben auch enorme<br />

Abwechslung, ein Besuch in<br />

Ludwigsburg an der Filmhochschule<br />

kann auch sehr befreiend und kraftspendend<br />

wirken, wenn Sie mit<br />

neuen Ideen konfrontiert werden<br />

und die unbedingte Kraft der jungen<br />

Leute spüren, kompromisslos und<br />

fern vom Markt zu produzieren.<br />

AM: Gibt es bei einer solchen enormen<br />

Belastung noch den privaten<br />

<strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong>?<br />

<strong>Fischer</strong>: Der Beruf ist das<br />

Leben, er macht mich glücklich, ich<br />

habe da nie groß zwischen Privatund<br />

Berufsleben unterschieden, die<br />

Grenzen sind fließend. Der „private“<br />

<strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> ist also gar nicht<br />

aufzufinden.


Die entscheidende Frage,<br />

der ich mich stellen muss,<br />

ist die nach dem Fundament,<br />

auf dem ich bauen<br />

will. Ich habe die Wahl zwischen sehr<br />

unterschiedlichen Fundamenten, die<br />

mir angeboten werden und Tragfähigkeit<br />

versprechen: ein gut gefülltes<br />

Bankkonto, das für materielle Sicherheit<br />

steht, eine gute Bildung, die es<br />

mir ermöglicht, Leistung im Beruf zu<br />

erbringen und eine gute Karriere vor<br />

mir zu haben, Kontakte und Beziehungen,<br />

die mich tragen, .... Für eine<br />

gewisse Zeit sind diese Fundamente<br />

vielleicht tragfähig und schenken mir<br />

das Gefühl der Sicherheit, wenn jedoch<br />

die bedrohliche Erfahrung der<br />

Vergänglichkeit an meine Haustür<br />

klopft, dann kann ein Fundament,<br />

das selber vergänglich ist, nicht tragen.<br />

Mein noch so schöner Hausbau<br />

des Lebens bricht wie ein Kartenhaus<br />

zusammen.<br />

Wie kann das Haus des Lebens<br />

Bestand haben? Welches Fundament<br />

ist tragfähig, wenn die Vergänglichkeit<br />

an meinem Lebenshaus nagt?<br />

Das einzige Fundament ist Gott selber,<br />

weshalb ihn unsere Väter im<br />

Glauben „Fels“ nannten: „Er heißt:<br />

Der Fels! Vollkommen ist sein Tun,<br />

denn recht sind alle seine Wege. Gott<br />

ist treu, ohne jeden Frevel, gerecht<br />

und redlich ist er“ (Dtn 32:4). Das<br />

Bild vom Felsen steht für Stärke,<br />

Standfestigkeit und Zuverlässigkeit.<br />

Der Fels bietet Sicherheit. „Ich will<br />

dich lieben, Herr, meine Stärke. Herr,<br />

du mein Fels, meine Burg, mein Retter“<br />

(Ps 18:2.3).<br />

Dieses Fundament meines Lebenshauses<br />

steht ganz am Anfang<br />

meines Daseins. Gott ist „der Fels,<br />

der dich erzeugt hat“ (Dtn 32:18).<br />

Im Neuen Testament hat Paulus<br />

das Bild vom Felsen auf Jesus Christus<br />

übertragen: „Ich will euch nicht<br />

in Unkenntnis darüber lassen, Brüder,<br />

dass unsere Väter alle unter der<br />

Wolke waren und alle durch das Meer<br />

zogen und alle auf Mose getauft<br />

wurden in der Wolke und im Meer<br />

GEISTLICHES WORT<br />

Wie ein kluger Mann, der sein Haus<br />

auf Fels baute<br />

Eines der beliebtesten Fotomotive in der Bretagne: Das „Haus zwischen den Felsen“ bei Plougrescant.<br />

Mein Leben läuft nicht einfach nach einem Plan ab, den ich nicht beeinflussen könnte. Mein Leben wächst<br />

nicht nach einem Naturgesetz ohne mein Tun, mein Leben gestalte ich selbst in Freiheit. Es ist mir in die<br />

Hand gegeben, mein Leben zu gestalten und mich selbst zu entfalten. Ich baue das Haus meines Lebens<br />

- mein Leben lang.<br />

und alle dieselbe geistige Speise<br />

aßen und alle denselben geistigen<br />

Trank tranken. Sie tranken nämlich<br />

aus dem geistigen Felsen, der sie begleitete.<br />

Der Fels aber war Christus“<br />

(1 Kor 10:1-4).<br />

Das Haus meines Lebens kann nur<br />

Bestand haben, wenn Christus der<br />

Fels, auf dem ich baue, wenn er mein<br />

Fundament ist und bleibt und ich auf<br />

diesem Grund weiterbaue. Als Baumaterial<br />

habe ich das Wort Gottes; es<br />

kommt entscheidend darauf an, dass<br />

ich das Wort Gottes nicht nur unverbindlich<br />

höre, sondern dass ich an<br />

ihm mein Handeln ausrichte. Das<br />

Haus meines Lebens hat Bestand,<br />

wenn die Bausteine des Wortes Gottes<br />

durch mein hörendes Tun fest<br />

miteinander verbunden werden.<br />

„Wer diese meine Worte hört und danach handelt,<br />

ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.<br />

Als nun ein Wolkenbruch kam<br />

und die Wassermassen heranfluteten,<br />

als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da<br />

stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut“<br />

(Mt 7:24.25).<br />

Hans-Joachim Leciejewski (Cher)<br />

Quelle: wikipedia<br />

155 AM


Quelle: wikipedia<br />

AUS DEM <strong>KV</strong><br />

Mit dem <strong>KV</strong> Steuern sparen<br />

Eine Betrachtung zum Gesetz zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

Dass sich Engagement im <strong>KV</strong> lohnt, hat sich hinlänglich rumgesprochen. Neu hingegen ist, dass nun auch<br />

handfeste finanzielle Vorteile dabei rausspringen. Zu verdanken haben wir dies dem Gesetz zur weiteren<br />

Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Für manchen ist es das politische Bonbon des letzten Jahres, denn: Es gilt rückwirkend für das gesamte<br />

Jahr 2007! Wer also über seiner Steuererklärung brütet, kann vielleicht noch den ein oder anderen Euro<br />

in die eigene Tasche zurückholen oder seine Aktiven damit (bei voller Abzugsfähigkeit) unterstützen.<br />

Neuer Freibetrag von 500 €<br />

für nebenberufliche ehrenamtliche<br />

Betätigungen<br />

Für entgeltliche ehrenamtliche Betätigungen,<br />

die nebenberuflich ausgeübt<br />

werden und nicht unter die<br />

Begünstigung der Übungsleiterpauschale<br />

fallen, zum Beispiel Tätigkeit<br />

als Organisationsleiter, Platzwart o.ä.,<br />

gibt es einen neuen Freibetrag von<br />

jährlich 500 €.<br />

Voraussetzung ist nebenberufliche<br />

Tätigkeit:<br />

- im Dienst einer juristischen Person<br />

des öffentlichen Rechts oder einer<br />

gemeinnützigen Körperschaft<br />

- für Tätigkeiten, die nicht unter die<br />

Übungsleiterpauschale fallen.<br />

Ganz wichtig: Die Gewährung der<br />

Übungsleiterpauschale und der<br />

Ohne Formulare scheint diese Welt unregierbar.<br />

AM 156<br />

neuen 500 €-Pauschale setzen entsprechende<br />

Einnahmen aus der jeweiligen<br />

Tätigkeit voraus.<br />

Wer höhere Aufwendungen in Form<br />

von Betriebsausgaben oder Werbungskosten<br />

geltend machen möchte,<br />

muss diese allerdings detailliert<br />

ausweisen (Tipp: zum Beipiel Tankund<br />

Portoquittungen sammeln).<br />

Spenden Stiftungen<br />

Die Höchstgrenze für den steuerlichen<br />

Abzug von Spenden wurde generell<br />

auf 20 Prozent des Gesamtbetrags<br />

der Einkünfte angehoben. Bei<br />

einem angenommenen Monatsgehalt<br />

von 3.000 € ergäbe sich so ein abzugsfähiger<br />

Betrag von 7.200 € p.a.<br />

Kleinspenden<br />

Eine gute Nachricht für alle Quästoren:<br />

Statt der bisherigen 100 €<br />

können nun Spenden bis zu einer<br />

Höhe von 200 € mit einem Bareinzahlungsbeleg<br />

der Bank oder dem<br />

Beleg vom Überweisungsformular<br />

bzw. dem Kontoauszug nachgewiesen<br />

werden. Eine Zuwendungsbestätigung<br />

(Spendenquittung) ist für<br />

Spenden bis einschließlich 200 €<br />

nicht mehr erforderlich.<br />

Interessant wird es auch für die<br />

Verbindungen, die sich mit dem Gedanken<br />

der Gründung einer Stiftung<br />

(beispielsweise zur Finanzierung<br />

eines Hausbaus) auseinandergesetzt<br />

haben. Stifter, die ein bedeutendes<br />

Vermögen in eine gemeinnützige<br />

Stiftung einbringen, können im<br />

ersten Jahr nach Anerkennung der<br />

Stiftung getätigte Zuwendungen bis<br />

zu 1 Millionen € steuerlich absetzen.<br />

Dabei kann der zu stiftende Betrag<br />

auf das Jahr der Zuwendung und die<br />

folgenden neun Jahre verteilt werden.<br />

Er darf allerdings nur einmal innerhalb<br />

eines Jahrzehnts angerechnet<br />

werden.<br />

Beispiel: R. hat geerbt. In Erinnerung<br />

seiner heiteren Studentenzeit möchte<br />

er seiner Verbindung eine größere<br />

Summe zuwenden, ohne dabei das<br />

eigene Vermögen erheblich zu<br />

schmälern. Er gründet eine Stiftung<br />

zur Unterstützung der studentischen<br />

Brauchtumspflege. Die Anerkennung<br />

als gemeinnützige Stiftung vorausgesetzt,<br />

kann er nun im ersten Jahr<br />

nach erfolgter Anerkennung steuerlich<br />

voll abzugsfähig bis zu einer Million<br />

stiften. Weil R. die Summe aus<br />

den laufenden Mieteinnahmen seiner<br />

Immobilien bestreiten will, verteilt er<br />

die Zahlung des zu stiftenden Gesamtbetrags<br />

auf die nächsten zehn<br />

Jahre. Da R. aber erst in zwei Jahren<br />

Partner einer Großkanzlei werden


soll, was neben einem erheblichen<br />

Einkommenssprung auch eine erhebliche<br />

Erhöhung seiner Einkommenssteuerlast<br />

nach sich zieht, bietet es<br />

sich an, den Steuervorteil erst im<br />

entsprechenden Jahr wahrzunehmen.<br />

Interessant ist dies also besonders<br />

für Personen, die in einem Zeitraum<br />

von zehn Jahren jedenfalls einmal<br />

über eine herausragende Steuerlast<br />

verfügen, wohingegen der zu stiftende<br />

Betrag nicht einmalig zur Verfügung<br />

steht, sondern über einen<br />

Zeitraum von bis zu zehn Jahren erwirtschaftet<br />

wird (zum Beispiel Mieteinnahmen<br />

aus Immobilienvermögen).<br />

Vereinseinnahmen<br />

Erfreulich ist auch die Anhebung<br />

der Besteuerungsgrenze für die wirtschaftliche<br />

Betätigung von gemeinnützigen<br />

Körperschaften (zum Beispiel<br />

von Vereinen mit gemeinnütziger<br />

Anerkennung) auf 35.000 €<br />

(vormals 30.678 €). Dies ist ein Bruttobetrag<br />

inklusive Mehrwertsteuer<br />

und gilt auch für Einnahmen aus Veranstaltungen.<br />

Beispiel: Der Hausbauverein HBV e.V.<br />

vermietet wochentags die Veranstaltungsräume<br />

an ein juristisches Repetitorium.<br />

Die Einnahmen sind nun bis<br />

zu einer Höhe von 35.000 € steuerfrei.<br />

Diese ganz legalen „Steuer-<br />

ZUR PERSON<br />

1925 studierte er aber erneut in<br />

Münster und promovierte 1926 dort<br />

bei dem Philosophen Max Ettlinger<br />

zum Dr. phil. („Der Ethische Güterbegriff<br />

im System des Aristoteles und<br />

Kant. Eine Voruntersuchung zur Begründung<br />

der Ethik“). Er stellte die<br />

120-Seiten-Dissertation unter das<br />

tricks” gelten natürlich auch für das<br />

ehrenamtliche Engagement in der<br />

Kirchengemeinde, im Sportverein<br />

oder bei anderen als gemeinnützig<br />

anerkannten Organisationen. Wer<br />

also (noch) kein Ehrenamt in einem<br />

gemeinnützigen verbindungsnahen<br />

Verein bekleidet, kann dennoch mit<br />

den andernorts erlangten Steuerboni<br />

seine Verbindung dank staatlicher<br />

Hilfe kostenneutral finanziell unterstützen.<br />

Vielleicht tun sich auch ei-<br />

Motto „Summo Bono Sacrum“ – im<br />

höchsten Gut liegt das Heilige. Diese<br />

Thematik sollte ihn noch einige Jahre<br />

wissenschaftlich beschäftigen: 1931<br />

promovierte er, wiederum in Münster,<br />

über „Die Entfaltung des Gottesbegriffs<br />

zum Begriff des höchsten Gutes<br />

nach Albert dem Großen“ auch zum<br />

AUS DEM <strong>KV</strong><br />

nige Alte Herren (es bedarf derer sieben)<br />

zusammen und gründen weitere<br />

gemeinnützige Fördervereine. Die<br />

vom Staat rückvergüteten Aufwendungen<br />

für die zu besetzenden Vorstandsämter<br />

sind als Spende bei den<br />

Aktivitates und dem Alten Herrn XX<br />

sicher sehr willkommen - und für ein<br />

Abendessen mit der besseren Hälfte<br />

dürfte es auch noch reichen.<br />

Moritz Strate (Wf, Pal)<br />

Hier unbekannt:<br />

Ein Germane, Grotenburger und Ravensberger, den sogar der Papst kennt<br />

Sein Name ist Prof. Dr. Dr. Heinrich Kühle. 1895 in Duderstadt/Eichsfeld geboren, starb er 1966 in<br />

Münster/Westfalen. Er studierte in Münster Philosophie und Theologie, trat dort dem KStV Germania<br />

bei und wurde 1919 Mitgründer des KStV Ravensberg, der damals dem Gedankengut der Jugendbewegung<br />

verpflichtet war. Kühle war in dieser Reformverbindung Senior und wurde dort<br />

auch A-Philister. Von Münster wechselte er zum Studium nach München und an die deutsche Universität<br />

in Prag und wurde 1922 zum Priester des Bistums Hildesheim geweiht. 1923/24 war Kühle Kaplan in<br />

Hannover. Dort trat er als B-Philister dem AV Grotenburg bei.<br />

Dr. theol. 1933 wurde er in Münster<br />

über eine moraltheologische Beurteilung<br />

der Todesstrafe für Moraltheologie<br />

habilitiert (Habil.-Schr.:<br />

„Staat und Todesstrafe“).<br />

Noch 1933, also sehr schnell, erhielt<br />

der Privatdozent einen Lehr-<br />

157 AM<br />

Quelle: fotolia c Jörg Vollmer


ZUR PERSON<br />

auftrag für Fundamentaltheologie an<br />

der Staatlichen Akademie in Braunsberg/Ostpreußen.<br />

„Hunc illum fatis<br />

externa ab sede profectum“ (Auch<br />

ihn hat das Geschick aus fernen Landen<br />

hierher geleitet). Diesen Vergil-<br />

Vers gab Lothar Ploetz (Ta, Lgm)<br />

Kühle zur Charakterisierung bei in<br />

seinem Buch „Fato profugi. Vom<br />

Schicksal ermländischer Priester“. Im<br />

fernen Osten Deutschlands, zwischen<br />

Danzig und Königsberg, mag er damals<br />

den Kontakt zum <strong>KV</strong> gelockert<br />

haben. Ohnehin gingen Verbindungen<br />

und Verband gerade der Gleichschaltung<br />

und dann der Auflösung<br />

entgegen (Das <strong>KV</strong>-Jahrbuch 1965/66<br />

verzeichnet den Ravensberger aber<br />

noch mit seinen B-Philisterschafte<br />

bei Germania und Grotenburg).<br />

Die Braunsberger Staatliche Akademie<br />

(Philosophisch-Theologische<br />

Hochschule) galt mit ihren zwei Fakultäten<br />

als Hochburg des akademischen<br />

Nationalsozialismus. Ihr Rektor,<br />

Kb Prof. Dr. Dr. Karl Eschweiler<br />

(Süd), der Kühle aus Münster nach<br />

Braunsberg geholt hatte, soll – einem<br />

Ondit zufolge – nicht im Priesterkleid<br />

sondern in SA- oder Parteiuniform<br />

beigesetzt worden sein. Kühle jedoch<br />

war nie Mitglied der NSDAP und<br />

wurde dennoch 1936, inzwischen<br />

Staatliche Akademie Braunsberg:<br />

das Steinhaus der vormaligen<br />

Jesuitenhochschule<br />

Professor für Dogmatik, Pro-Dekan<br />

der Theologischen Fakultät. Als es<br />

um eine gewisse Zusammenarbeit<br />

zwischen Hochschule, Staat und Partei<br />

ging, wagte es Kühle 1938, die<br />

Kollegen zum Boykott der Absichten<br />

Am 15. Mai 2008 starb Ellwangens<br />

Ehrenbürger Kb<br />

Josef Merz (Al) im Alter von<br />

85 Jahren in seiner Heimatstadt.<br />

Dort hatte er sich 1956 als Anwalt<br />

niedergelassen. Im gleichen Jahr<br />

war er in den Stadtrat gewählt und<br />

zum Stellvertretenden Bürgermeister<br />

bestellt worden. Als Fraktionsvorsitzender<br />

der CDU wirkte er von 1963<br />

bis 1989, also mehr als ein Vierteljahrhundert<br />

lang. In diese Zeit fällt<br />

die Verwaltungsreform und die kommunale<br />

Neuordnung 1972/73. Da der<br />

damalige Bürgermeister erkrankt<br />

war, führte Kb Merz die Verhandlungen<br />

mit den vier Nachbargemeinden<br />

und schloss sie erfolgreich ab. Deshalb<br />

bezeichnete ihn der Ellwanger<br />

Landtagsabgeordnete Winfried Mack<br />

(CDU) beim Empfang anlässlich des<br />

80. Geburtstags des Jubilars 2003 als<br />

zu bewegen.<br />

Im Zweiten Weltkrieg geriet der<br />

Professor, der als junger Mann schon<br />

im Ersten Weltkrieg als Frontkämpfer<br />

gedient hatte, als Wehrmachtspfarrer<br />

in eine harte, fast neunjährige<br />

Gefangenschaft in Lagern und Gefängnissen<br />

in Moskau, Stalingrad und<br />

in Sibirien.<br />

Er war in der Sowjetunion zu 25 Jahren<br />

Zwangsarbeit verurteilt worden,<br />

weil er in Gefangenenlagern verbotenerweise<br />

seelsorgerische Tätigkeit<br />

ausgeübt hatte.<br />

Erst im Oktober 1953 kehrte er zurück.<br />

Von der innerdeutschen Grenze<br />

musste er in einem Krankenwagen<br />

abgeholt werden. Erst 1955 wurde er<br />

in Münster wieder ordentlicher Professor,<br />

diesmal für Theologie und Philosophie,<br />

besonders des Mittelalters.<br />

Der Papst erhob ihn 1963 zum Päpstlichen<br />

Hausprälat.<br />

Prof. Dr. Dr. Heinrich Kühle starb<br />

nach langem Leiden. Das Totenamt<br />

zelebrierte der Dekan der Münsteraner<br />

Theologischen Fakultät, der Alttestamentler<br />

Hermann Eising; die<br />

Predigt hielt Kühles Fakultätskollege<br />

– Prof. Dr. Joseph Ratzinger.<br />

Baumeister der neuen Stadt Ellwangen<br />

Kb Josef Merz im Alter von 85 Jahren verstorben<br />

AM 158<br />

S.K.<br />

den „Baumeister der neuen Stadt Ellwangen”.<br />

1997 hatte Ellwangen Kb<br />

Merz bereits zum Ehrenbürger ernannt.<br />

In seine Zeit im Rat fallen<br />

neben der „Zusammensiedlung“ die<br />

Stadtsanierung, der Bau von Autobahn,<br />

Schulen und Sportstätten, der<br />

Umbau des Krankenhauses zum<br />

neuen Rathaus und die Partnerschaft<br />

mit der französischen Stadt Langres.<br />

Kb Merz galt als überzeugter <strong>KV</strong>er<br />

und treuer Alamanne, als der er<br />

einen Ehrenzipfel erhielt. Das war<br />

eine Auszeichnung, die zuvor nur<br />

noch dem ehemaligen Präsidenten<br />

des Bundesverfassungsgerichts, Kb<br />

Dr. Gebhard Müller, zuteil geworden<br />

ist. Der Bundespräsident hatte Kb<br />

Merz das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />

L. G.


Von der Reformation<br />

zur Revolution –<br />

Wittenberg<br />

ZUM THEMA:<br />

Die Studienreise führt uns vom Beginn der Neuzeit im 16. Jahrhundert bis zur<br />

Friedlichen Revolution im Herbst 1989. Wir werden bedeutende historische Stätten<br />

besuchen wie die Schlosskirche zu Wittenberg und das sächsisch-kurfürstliche<br />

Residenzschloss in Torgau. Den Bogen zur Zeitgeschichte schlägt die Elbe in<br />

Torgau, wo sich im April 1945 amerikanische und sowjetische Streitkräfte trafen.<br />

Die alte Handels- und Universitätsstadt Leipzig steht mit ihrer Nikolaikirche für<br />

den Untergang der DDR und den Beginn der Wiedervereinigung. In Vorträgen<br />

und Führungen werden die jeweiligen Epochen und Schauplätze erläutert.<br />

TAGUNGSPROGRAMM HINWEISE<br />

Donnerstag, 02.Oktober 2008<br />

15:00 Uhr<br />

15:30 Uhr<br />

17:30 Uhr<br />

19:30 Uhr<br />

Begrüßung und Programmvorstellung<br />

Sachsen im Zeitalter der Reformation , Einführung<br />

Auf Luthers Spuren , historischer Stadtbummel<br />

Abendessen in Wittenberg<br />

Freitag, 03. Oktober 2008<br />

- Tag der deutschen Einheit -<br />

09:00 Uhr<br />

11:00 Uhr<br />

12:15 Uhr<br />

13:30 Uhr<br />

15:30 Uhr<br />

16:30 Uhr<br />

18:30 Uhr<br />

20:30 Uhr<br />

Abfahrt ins Stadtzentrum:<br />

Die Schlosskirche zu Wittenberg<br />

Abfahrt nach Torgau (Reisebus)<br />

Mittagessen in Torgau<br />

Torgau als Erinnerungsort zweier Diktaturen ,<br />

Besuch im Dokumentations- und Informationszentrum Torgau<br />

Kaffeepause<br />

Von Friedrich dem Weisen bis zu Herrn Käthe ,<br />

historischerRundgang durch die Residenzstadt Torgau<br />

Rückfahrt zum Hotel<br />

Abendessen im Hotel<br />

Samstag, 04. Oktober 2008<br />

09:00 Uhr<br />

10:30 Uhr<br />

12:30 Uhr<br />

14:00 Uhr<br />

16:30 Uhr<br />

18:30 Uhr<br />

20:00 Uhr<br />

Abfahrt nach Leipzig (Reisebus)<br />

Organisation der Unterdrückung: Die Staatssicherheit der<br />

DDR , Führung mit Vortrag im Museum in der Runden Ecke<br />

Mittagessen in Leipzig<br />

Die Stätten der Friedlichen Revolution ,<br />

thematische Stadtführung<br />

zur freien Verfügung<br />

Abendessen in Leipzig<br />

Rückfahrt nach Wittenberg<br />

Sonntag, 05. Juli 2008<br />

09:30 Uhr<br />

10:00 Uhr<br />

10:30 Uhr<br />

12:00 Uhr<br />

13:00 Uhr<br />

Abschlussbesprechung<br />

Abfahrt zur katholischen Kirche in die Mauerstraße 14<br />

Hl. Messe in Sankt Marien/Wittenberg<br />

Mittagessen<br />

Verabschiedung<br />

<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />

Tagungsort/Unterbringung:<br />

Hotel Grüne Tanne, Am Teich 1,<br />

06896 Wittenberg, www.gruenetanne.de<br />

Veranstalter:<br />

<strong>KV</strong>-Akademie e.V. - c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />

Postfach 20 01 31, 45757 Marl<br />

Tel.: 02365/5729010, Fax: 02365/5729051<br />

email: sekretariat@kartellverband.de<br />

Tagungsleiter:<br />

Kb Werner Rellecke M.A., Dresden<br />

Anmeldung:<br />

Interessenten werden gebeten, sich möglichst umgehend<br />

schriftlich über das Anmeldeformular bei der <strong>KV</strong>-Akademie<br />

anzumelden. E-Mail: kv-akademie@kartellverband.de<br />

Telefon: 0 23 65 / 5 72 90 40<br />

Konto: Pax-Bank Essen<br />

Konto: 2 001 904 011<br />

BLZ: 370 601 93<br />

IBAN DE 57 370 601 932 001 904 011<br />

BIC GENODED1PAX<br />

Anmeldeschluss:<br />

18. August 2008<br />

Tagungsbeitrag:<br />

Alte Herren/Damen/Gäste<br />

Studierende<br />

Einzelzimmerzuschlag<br />

*: Reiserücktrittskostenversicherung inklusive.<br />

Eine Preiserhöhung aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl ist möglich.<br />

Leistungen:<br />

- Organisation<br />

- Übernachtung mit Frühstück<br />

- Mittagessen und Abendessen<br />

- Programmpunkte wie angegeben<br />

210,00 Euro*<br />

170,00 Euro*<br />

16,00 Euro<br />

Fahrtkosten:<br />

Werden nur an studierende <strong>KV</strong>er erstattet:<br />

0,10 Euro/Bahn-km, max. 75,00 Euro/Person.<br />

Bitte benutzen Sie zur Seminaranmeldung das neue <strong>KV</strong>-Akademie-Anmeldeformular.<br />

Sie erhalten es auf Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat oder unter: www.kartellverband.de.<br />

159 AM


ZUR PERSON<br />

<strong>KV</strong> - Grass Roots in Braunschweig<br />

vor 60 Jahren Wolfgang Tschirschwitz wurde 85 Jahre alt -<br />

Die Cheruscer aus Braunschweig gratulieren!<br />

Am 4. Dezember 1948, also vor<br />

fast 60 Jahren, feierten 13 Studenten<br />

mit einem Publikationsfest die Wiederbegründung<br />

des Katholischen Studentenvereins<br />

Cheruscia in Braunschweig.<br />

Die bereits 1921 gegründete<br />

Cheruscia war wieder da.<br />

Geschichte wird durch Personen<br />

geschrieben. Und da trifft es sich gut,<br />

dass der damalige Gründungssenior<br />

Dipl.-Ing. Architekt Wolfgang Tschirschwitz<br />

am 10. August 2008 seinen<br />

85. Geburtstag feiern konnte. Zum<br />

Geburtstag gratulieren die Cheruscer<br />

sehr herzlich und in großer Dankbarkeit<br />

für die überaus vielen Jahre aktiven<br />

Wirkens für die, ja, lassen wir es<br />

uns so sagen: für seine Cheruscia.<br />

Aus der Katholischen Studentengemeinde<br />

(KSG) heraus wurde eine<br />

<strong>KV</strong>-Gruppe in Braunschweig durch<br />

die Reaktivierung des K.St.V. Cheruscia<br />

wieder begründet. Die KSG war<br />

für die katholischen Studenten geistige<br />

Heimat geworden. Erste behutsame<br />

Kontakte zu der verstreuten<br />

Altherrenschaft wurden geknüpft. Es<br />

mussten nochmals vier Semester<br />

vergehen, um die offizielle Genehmigung<br />

beim Senat der Hochschule beantragen<br />

zu dürfen, nachdem das<br />

Verbot von Traditionsverbänden aufgehoben<br />

worden war.<br />

Die Cheruscia verfügt mittlerweile<br />

über vier Chroniken, die jeweils zum<br />

50., 60., 70. und 80. Stiftungsfest<br />

aufgelegt wurden, in denen der Jubi-<br />

AM 160<br />

lar mit seinen Beiträgen die Geschichte<br />

der Cheruscia mit festgehalten<br />

hat. Zur Reaktivierung der<br />

Cheruscia nach 1945 hält unser Bb<br />

Wolfgang Tschirschwitz in der Chronik<br />

´50 Jahre Cheruscia´ in seinem<br />

Beitrag „Der Wiederaufbau nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg“ die für uns heute<br />

spannenden und bedeutungsvollen<br />

Ereignisse fest:<br />

Wolfgang Tschirschwitz als Präside<br />

des Inoffiziums der Nikolauskneipe<br />

1988 anläßlich der<br />

Wiedergründung 40 Jahre zuvor.<br />

„… Braunschweig war die erste Technische<br />

Hochschule, die nach dem<br />

Kriege ihren Lehrbetrieb wieder aufnahm.<br />

… am 1. November 1945<br />

konnten damals 1200 Studenten beginnen.<br />

… Der erste Rektor Gassner<br />

rief in einer bemerkenswerten Rede<br />

am 14.01.1946 die Studenten auf, …<br />

eine akademische Gemeinschaft aufzubauen.<br />

Er sagte, und das sei sein<br />

besonderer Wunsch, die Studierenden<br />

mögen sich wieder zu Vereinen<br />

und Vereinigungen zusammenschließen.<br />

… Auch im Verbindungswesen<br />

erwarte er, dass die Studentenschaft<br />

von sich aus neue und eigene Wege<br />

gehe. …<br />

Aus der KSG heraus entwickelten sich<br />

3 Leitlinien so schon im Wintersemester<br />

1945/46:<br />

1. Religiöse Lebensgestaltung<br />

2. Wissenschaftliche Lebensgestaltung<br />

und<br />

3. Gesellschaftliche Lebensgestaltung.<br />

… Diese Grundgedanken wurden …<br />

am Ende des WS 1945/46 in einer<br />

´Satzung der KSG-Braunschweig´<br />

zusammengestellt, …Die KSG … hatte<br />

1948 etwa 80 Mitglieder. … die Frage<br />

einer festen Gruppenbildung innerhalb<br />

der KSG trat immer mehr in den<br />

Vordergrund. Dazu boten sich die<br />

alten traditionsreichen Verbände wie<br />

<strong>KV</strong>, CV und UV an. So kam es, dass<br />

im SS 1948 zum ersten Male der Gedanke<br />

auftauchte, die CHERUSCIA<br />

wieder zu gründen. Am 15. Juni 1948<br />

fand eine erste Versammlung statt…<br />

Protokollbuch … 1. B.C. der <strong>KV</strong>-<br />

Gruppe der KSG ´Albertus Magnus´<br />

… 13 Mitglieder, eine verheißungsvolle<br />

Zahl. … Zum ersten Vorstand<br />

wurden gewählt: als Senior W.<br />

Tschirschwitz, als Consenior W. Wilbers,<br />

als Schriftführer W. Kiwit. … Am<br />

4. Dezember 1948 fand dort (Ergänzung<br />

des Verfassers in einem von<br />

drei von der KSG notdürftig wiederhergestellten<br />

Kellerräumen in der<br />

Nähe der TU, vom Rektor zur Verfügung<br />

gestellt) das Publikationsfest<br />

der CHERUSCIA statt. 27 Jahre nach<br />

der Gründung wurde … die CHERUS-<br />

CIA wieder ins Leben gerufen. Drei<br />

Füchse wurden rezipiert. Die Mitgliederliste<br />

… weist 10 Burschen, vier<br />

Inaktive e.l., zwei Inaktive i.l. und<br />

sechs Füchse aus, also insgesamt<br />

22 Mitglieder. … Auf dem Publikationsfest<br />

trafen auch zum ersten<br />

Mal die AHAH mit dem neu gegründeten<br />

Aktiven-Verein wieder zusammen.<br />

… Ende 1950 weist die Liste der<br />

Aktivitas bereits 39 Mitglieder aus. …<br />

Die ersten fünf Jahre nach dem<br />

Kriege sind ein wichtiger Abschnitt<br />

unserer Vereinsgeschichte. Sie haben<br />

sicherlich noch ihre Auswirkung bis in<br />

das Jahr 1971, wenn die heutige Aktivitas<br />

bereit ist, Tradition und Gegenwart<br />

lebendig miteinander zu<br />

verbinden. Die Form kann sich wandeln,<br />

der Geist bleibt derselbe.“<br />

Die letzten drei Sätze in dem Beitrag<br />

von 1971 lassen sich im Sinne<br />

des Jubilars Wolfgang Tschirschwitz<br />

von der einen auf die nachfolgende<br />

Studentengeneration immer wieder<br />

fortentwickeln. Ausdrucksformen sind<br />

ständig Änderungen unterworfen, die<br />

Geisteshaltung, basierend auf den<br />

drei Prinzipien religio, scientia und<br />

amicitia, trägt uns als ein Continuum<br />

durch Jahrzehnte hindurch.<br />

Von den ersten besonderen fünf<br />

Aufbaujahren ausgehend, prägte<br />

unser Bundesbruder Wolfgang<br />

Tschirschwitz die folgenden 25 Jahre<br />

der Cheruscia nachhaltig. Innerhalb<br />

einer Dekade stieg die Zahl der Aktiven<br />

und Inaktiven auf über 70. Gut<br />

zehn Jahre nach der Wiedergründung<br />

konnte 1959 die Tochterverbindung<br />

Hercynia gegründet werden.


Als AHV–Vorsitzender führte er<br />

seine Cheruscia über zehn Jahre von<br />

1967 bis 1978 auch durch stürmische<br />

Zeiten, dann nochmals als 2. Vorsitzender<br />

zwölf Jahre von 1978 bis<br />

1990, insgesamt also 23 Jahre Verantwortung<br />

im Vorstand des AHV<br />

Cherusciae. Fast parallel über 30<br />

Jahre bereits von 1961 bis 1991 war<br />

Bb Wolfgang Tschirschwitz Vorsitzender<br />

des Cheruscia–Heimvereins, der<br />

am 13. Juni 1961 unter seiner vorausschauenden<br />

Mitwirkung gegründet<br />

wurde und seit 1965 in<br />

Betriebsträgerschaft das eigene<br />

Präsidium des Inoffiziums anlässlich<br />

der 40-jährigen Wiedergründung,<br />

von links: Stefan Rolf,<br />

Wolfgang Tschirschwitz, Willy<br />

Wilbers<br />

Haus unterhält, wodurch bis heute<br />

eine wesentliche Grundlage für viele<br />

Studentengenerationen gelegt worden<br />

ist. Auch hier legte er wichtige<br />

Wurzeln – grass roots, damit die Cheruscia<br />

weiter wachsen und gedeihen<br />

möge. Wenn wir hier mit wenigen<br />

Worten versucht haben, das Wirken<br />

ZUR PERSON<br />

Eine tragende Säule des Verbands<br />

Erich G. Lau gestorben<br />

N<br />

ach schwerer Krankheit ist<br />

der langjährige <strong>KV</strong>-Geschäftsführer<br />

Erich Gerhard<br />

Lau am 22. Juni 2008 gestorben.<br />

Am 1. November 1978 übernahm<br />

er die Leitung des <strong>KV</strong>-<br />

Sekretariats, das nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg stets von einem Kartellbruder<br />

nebenberuflich geführt worden<br />

war, als Nicht-<strong>KV</strong>er hauptamtlich. Er<br />

wurde mit der ausdrücklichen Absicht<br />

eingestellt, die Leistungsfähigkeit der<br />

Geschäftsstelle zu verbessern. Der<br />

<strong>KV</strong>-Rat, der sich unter Kb Wolfgang<br />

Kamper (Rh-D, Rh-I) zu dieser strukturellen<br />

Veränderung, die nicht unumstritten<br />

blieb, entschloss, wurde<br />

nicht enttäuscht: Herr Lau erwies<br />

sich als tatkräftiger und ideenreicher<br />

Organisator, der die Arbeit des <strong>KV</strong>-<br />

Sekretariats schnell verbesserte. Eine<br />

der ersten Maßnahmen war die Einziehung<br />

des <strong>KV</strong>-Beitrags durch das<br />

Sekretariat und nicht mehr durch den<br />

Postzustelldienst. Damit war zugleich<br />

eine Sanierung des <strong>KV</strong>-Haushalts<br />

verbunden.<br />

Erich G. Lau stammte aus Recklinghausen,<br />

wo er am 14. Juni 1951<br />

geboren worden war. Er besuchte die<br />

Handelsschule und eine Wirtschaftsfachschule,<br />

die er mit dem Titel eines<br />

staatlich geprüften Betriebswirts abschloss.<br />

Danach war er einige Jahre<br />

als Versicherungskaufmann und bei<br />

verschiedenen Firmen tätig. Zuletzt<br />

arbeitete er beim Arbeitsamt in Reck-<br />

linghausen, ehe er in Beckum, wo damals<br />

das Sekretariat in einer alten<br />

Villa untergebracht war, in den Dienst<br />

des Verbands trat. Stets bemüht, die<br />

bürokratischen Abläufe in der Geschäftsstelle<br />

zu verbessern, sorgte er<br />

bald für eine völlige Umstellung auf<br />

EDV und fand eine bessere Unterkunft<br />

in Beckum, die nach den Bedürfnissen<br />

des Verbands eingerichtet<br />

werden konnte. Auf ihn ging schließlich<br />

der Umzug nach Marl zurück, wo<br />

der <strong>KV</strong> eine Bleibe auf dem Hof Feuler<br />

fand, eine gemeinnützige Einrichtung<br />

für therapeutisches Reiten. Um<br />

Synergieeffekte zu nutzen, übernahm<br />

das Sekretariat auf Herrn Laus Vorschlag<br />

hin dort gegen Erstattung der<br />

Kosten Dienstleistungen für den Hof<br />

und andere Institutionen.<br />

Erich G. Lau war ein Mensch, der<br />

Neuerungen gegenüber immer aufgeschlossen<br />

blieb. Die moderne Technik<br />

wusste er zu nutzen und zugunsten<br />

des Verbands einzusetzen.<br />

Als in den 80/90-er Jahren, der <strong>KV</strong><br />

begann, sein äußeres Erscheinungsbild<br />

zu verbessern, trat er mit anregenden<br />

Ideen hervor. Für eine<br />

„Modernisierung“ setzte er sich entschieden<br />

ein und wusste zu überzeugen.<br />

Für den <strong>KV</strong> hielt er keinen Weg<br />

für zu weit und zu schwierig. Seine<br />

Präsenz bei <strong>KV</strong>-Veranstaltungen galt<br />

als selbstverständlich. Viele tausend<br />

Kilometer legte er jährlich für den <strong>KV</strong><br />

zurück und knüpfte enge Bande zwischen<br />

dem Verband, seinen Gliede-<br />

von Kb und Bb Wolfgang Tschirschwitz<br />

für die Cheruscia und damit auch<br />

für den <strong>KV</strong> zu würdigen, so bleiben es<br />

nur ein paar Worte, die jedoch aus<br />

vollem Herzen aus der Mitte der Cheruscia<br />

heraus kommen.<br />

Der Katholische Studentenverein<br />

Cheruscia im <strong>KV</strong> zu Braunschweig<br />

gratuliert dem Kartell- und Bundesbruder<br />

Wolfgang Tschirschwitz und<br />

seiner lieben Frau Traute herzlich und<br />

wünscht weiterhin Gottes Segen. –<br />

Danke für all das, was Ihr uns gegeben<br />

habt.<br />

Wolfgang Lordieck (Cher) und<br />

Josef Pongratz (Cher)<br />

rungen und<br />

den Mitgliedern.<br />

Über<br />

seine Loyalität<br />

brauchte<br />

sich niemand<br />

zu beklagen.<br />

Er arbeitete<br />

der Verbandsspitze<br />

zu, machte<br />

aber nie einen<br />

Hehl daraus,<br />

wenn<br />

er Entscheidungen für problematisch<br />

hielt. Er wog sein Urteil ab und hütete<br />

sich vor emotionalen Ausbrüchen.<br />

Auf seinen Rat konnte man sich verlassen.<br />

Er galt zu Recht als eine der<br />

tragenden Säulen des Verbands.<br />

Trotz der Sorge um seinen schwer<br />

behinderten Sohn blieb er ein fröhlicher<br />

Mensch. Mit seinem Lachen<br />

konnte er andere Menschen anstecken<br />

und mitreißen. Wo er im <strong>KV</strong> auftrat,<br />

wurde seine Kompetenz bewundert.<br />

Im <strong>KV</strong>-Etat kannte er sich<br />

ebenso aus wie im Beziehungsgeflecht<br />

der <strong>KV</strong>er untereinander.<br />

Der <strong>KV</strong> trauert mit seiner Familie<br />

um einen bemerkenswerten Menschen.<br />

Er möge im Frieden Gottes<br />

ruhen.<br />

Wolfgang Löhr<br />

161 AM


AM 162<br />

ZUR PERSON<br />

Ein guter Mensch und ein priesterlicher<br />

Freund<br />

P. Norbert Reus SAC (Bv, E d Moe-Stg, E d Arm, E d Al) ist gestorben<br />

AUS DEM <strong>KV</strong><br />

Am 03. Mai 2008<br />

verstarb unerwartet<br />

unser Kb<br />

P. Norbert Reus<br />

SAC. Er wurde 79<br />

Jahre alt, war 58<br />

Jahre Pallottiner,<br />

55 Jahre Priester<br />

und von 1968 bis<br />

1998 Verbandsseelsorger<br />

im <strong>KV</strong>.<br />

Dazu schreibt der<br />

Provinzial der Pallottiner P. Hans-<br />

Peter Becker:<br />

„P. Reus war gerne als Lehrer tätig,<br />

aber er war gleichzeitig immer auch<br />

von Herzen Seelsorger. So war er in<br />

der Nachfolge unseres Mitbruders P.<br />

DDDr. Gustav Vogel SAC seit April<br />

1968 Seelsorger im Kartellverband<br />

katholischer deutscher Studentenvereine<br />

(<strong>KV</strong>) und Beauftragter für religiöse<br />

Bildung. Dem <strong>KV</strong> war er immer<br />

sehr verbunden, dort hatte er neben<br />

der pallottinischen Gemeinschaft und<br />

seiner Familie wirklich eine Heimat<br />

gefunden, die ihm sehr viel gab.“<br />

1986 wurde ich als weiterer Verbandsseelsorger<br />

berufen und konnte<br />

bis 1998 mit P. Norbert die Fragen<br />

zum Glauben und Kirchsein in unserem<br />

Verband einbringen. Und ich<br />

muss sagen, diese Partnerschaft mit<br />

P. Norbert war auch für mich eine<br />

schöne und wertvolle Zeit. Bei allen<br />

hitzigen Debatten um Katholischsein<br />

oder um die immer wieder geforderte<br />

Zulassung von Frauen in unseren<br />

Verband blieb Norbert ruhig, aber bestimmt.<br />

Seine Argumente waren klar<br />

und überzeugend, und er war zugleich<br />

immer liebenswürdig und brüderlich.<br />

Ich habe oft gestaunt, wie<br />

viele Termine Norbert angenommen<br />

hat und mit welcher Begeisterung er<br />

von den vielen Begegnungen er berichten<br />

konnte. Die Rom-Seminare<br />

sind dabei für uns jeweils besondere<br />

Höhepunkte gewesen.<br />

So sind wir gute Freunde gewor-<br />

den und haben diesen Kontakt über<br />

unsere offizielle Tätigkeit hinaus auch<br />

weiter gepflegt. Nun kann man sagen:<br />

Mit unserem Norbert ist ein<br />

guter Mensch und treuer Freund von<br />

uns gegangen, ja, er ist vielen ein<br />

guter Wegbegleiter zu Christus gewesen.<br />

Deshalb gilt nun, was der Heilige Hieronymus<br />

geschrieben hat:<br />

„Nicht wollen wir trauern, dass<br />

wir ihn verloren haben,<br />

sondern wir wollen dankbar sein<br />

dafür,<br />

dass wir ihn gehabt haben, ja,<br />

noch besitzen,<br />

denn alles lebt für Gott,<br />

und was auch immer heimkehrt<br />

zum Herrn,<br />

wird noch zur Familie gerechnet.“<br />

Prälat Siegfried Schindele<br />

(Ott, Lu. Ru-Ke, AR)<br />

Der Vorsitzende des <strong>KV</strong>-Rats, Kb Karl Kautzsch, hat seiner Heiligkeit<br />

Papst Benedikt XVI., unserem Kartellbruder, zu seinem<br />

Geburtstag gratuliert. In einem Antwortschreiben vom 21. Mai<br />

2008 erteilt der Papst den <strong>KV</strong>ern seinen apostolischen Segen.<br />

Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI schließt Sie und Ihre persönlichen Anliegen gerne in<br />

sein Gebet ein und erteilt Ihnen und allen Mitgliedern des Kartellverbands Katholischer Deutscher<br />

Studentenvereine von Herzen den Apostolischen Segen.


IN MEMORIAM:<br />

Prof. Dr. Dr. hc. Ernst-Bernd Blümle (Car-F, Frk, Gm-Ho)<br />

Eine große Trauergemeinde,<br />

darunter Bundesbrüder und<br />

Korporierte anderer Verbindungen,<br />

hatte sich Anfang<br />

April in der Franziskanerkirche zu Fribourg<br />

in der Schweiz eingefunden,<br />

um von Ernst-Bernd Blümle Abschied<br />

zu nehmen, der im Alter von 75 Jahren<br />

in Frieden entschlafen durfte.<br />

Ernst-Bernd Blümle, von seinen<br />

Freunden Ebe genannt, wurde am 6.<br />

August 1932 in Achern/Baden als<br />

Sohn eines Gymnasiallehrers geboren.<br />

Sein Vater machte die ersten<br />

pädagogischen Erfahrungen an der<br />

Schlossschule Salem am Bodensee,<br />

zu dem Ebe zeit seines Lebens eine<br />

besondere Liebe empfand. Der Vater<br />

wurde nach Karlsruhe versetzt, wo<br />

Ebe auch eingeschult wurde. Als der<br />

Vater während des Zweiten Weltkrieges<br />

an den Lehrerbildungsanstalten<br />

in Straßburg und Colmar tätig war,<br />

zog die Mutter mit den Söhnen nach<br />

Sasbach. Hier verbrachte Ebe seine<br />

Jugend. Als Oberministrant offenbarte<br />

er schon zu jener Zeit sein<br />

hervorragendes Organisations- und<br />

Führungstalent. Nach der Mittleren<br />

Reife am humanistischen Zweig<br />

des Gymnasiums der Heimatschule<br />

wechselte er an die Wirtschaftsoberschule<br />

in Freiburg/Breisgau, wo er<br />

1952 das Abitur ablegte. Hier studierte<br />

er die ersten zwei Semester<br />

Volkswirtschaftslehre und wurde bei<br />

Germania-Hohentwiel aktiv, wechselte<br />

aber dann nach Frankfurt zum<br />

Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

und trat in die Frankonia-Straßburg<br />

zu Frankfurt ein. Schon mit seiner Diplomarbeit<br />

wandte er sich dem<br />

Genossenschaftswesen zu, und entsprechend<br />

folgte in Frankfurt eine<br />

praktische Tätigkeit als Diplomvolkswirt.<br />

Von einem verwandten Unternehmer<br />

auf die Notwendigkeit<br />

sprachlicher Qualifikationen hinge-<br />

ZUR PERSON<br />

REQUIESCAT IN PACE<br />

wiesen, bot sich gerade die Universi-<br />

tät Fribourg an, dies um so mehr, da<br />

die Reaktivierung der Germania-Helvetia<br />

als Carolingia bevorstand. So<br />

traf Ebe die für sein späteres Leben<br />

zentrale Entscheidung, hier zu promovieren.<br />

Dank der in Fribourg erworbenen<br />

Sprachkenntnisse wurde er<br />

am Insead in Fontainebleau/Frankreich<br />

für ein Jahr als Unterrichtender<br />

eingestellt und erhielt von dort aus<br />

ein Stipendium an der Harvard Business<br />

School, auch für ein Jahr. Wei-<br />

tere wichtige Stationen seiner beruflichen<br />

Tätigkeit waren seine Berufung<br />

zum Rektor des Genossenschaftlichen<br />

Seminars in Muttenz/ Schweiz<br />

(1963), Habilitation<br />

(1967), ausserordentliche<br />

Professur (1968)<br />

sowie die Ernennung<br />

zum Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre<br />

an<br />

der Universität Fribourg<br />

(1970).<br />

Bei seiner Forschung<br />

stand zuerst die Handelsbetriebslehre<br />

im<br />

Vordergrund. Später<br />

wandte er sich verstärkt<br />

auch dem Genossenschaftswesen<br />

und zuletzt<br />

Vereinen, Verbänden,<br />

Stiftungen und weiterenNonprofit-Organisationen<br />

zu. Im Vergleich<br />

zu Massenuniversitäten<br />

ließ sich an<br />

der Universität Fribourg<br />

noch Forschungsarbeit leisten, was<br />

einer der Gründe gewesen sein mag,<br />

dass Ebe Rufe an die Universitäten<br />

Hamburg und Linz ablehnte. In Anerkennung<br />

seines wissenschaftlichen<br />

Werkes verlieh ihm die Johannes-<br />

Kepler-Universität Linz 1990 die Ehrendoktorwürde.<br />

Wichtig waren Ebe stets die Beziehungen<br />

zu seinen Assistenten,<br />

Doktoranden und Habilitanden, mit<br />

denen er freundschaftlich verbunden<br />

war und blieb. Für seine Studenten<br />

hatte er stets ein persönliches Wort.<br />

Er sah eine wesentliche Aufgabe<br />

darin, junge Menschen in ihrer Entwicklung<br />

zu fördern und ihnen Orientierungshilfe<br />

zu geben. Bei denjenigen<br />

allerdings, die ihn mit Schwatzen<br />

bei der Vorlesung störten, zeigte er<br />

Nulltoleranz: Sie hatten den Raum zu<br />

verlassen. Was ihm in den letzten<br />

Jahren besonders am Herzen lag, war<br />

als Bevollmächtigter Botschafter der<br />

Universität Fribourg die frühere universitäre<br />

Verbindung zum Baltikum<br />

zu erneuern. Für seine Verdienste als<br />

Brückenbauer wurde ihm deshalb der<br />

„Swiss Baltic Net Prize 2006“ verliehen.<br />

Alle Verdienste Ebes als Philistersenior<br />

und Ehrenphilister seit der Reaktivierung<br />

der Carolingia im Winter-<br />

semester<br />

1956/1957<br />

zu erwähnen<br />

und zu wür-<br />

Die Altstadt von Fribourg<br />

digen, ist unmöglich. In einer multikulturellen<br />

Verbindung wie der unseren<br />

mit Aktiven aus der Schweiz,<br />

Südtirol, Österreich, Ungarn, Deutschland,<br />

Vietnam und Indonesien war<br />

es Ebe mit seinem ausgeglichenen<br />

Wesen und seinem Sensorium für andere<br />

Kulturen und Lebenserfahrungen<br />

gelungen, ein Klima zu schaffen,<br />

in dem sich alle respektiert und anerkannt<br />

fühlten. Ebe besaß, was die<br />

alten Römer „fides“ nannten, in<br />

hohem Maße: Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Treue, dazu kam<br />

seine Bescheidenheit. Sein Gesprächspartner<br />

war ihm wichtig, nicht<br />

er. Wo er helfen konnte, tat er es mit<br />

Engagement. Er gehörte zu den Bundesbrüdern,<br />

auf die man sich verlassen<br />

konnte und die immer für den<br />

Rat- und Hilfesuchenden da waren.<br />

Mit Ebe verliert unsere Verbindung<br />

ihren „pater familias“, er hinterlässt<br />

eine schmerzliche Lücke. Bei all unserer<br />

Trauer sind wir dankbar, mit<br />

ihm einen Teil unseres Lebensweges<br />

gegangen zu sein. Unser Dank und<br />

Mitgefühl gilt seinen beiden Töchtern,<br />

vor allem jedoch seiner lieben Frau<br />

Elisabeth, die ihn umhegt und umsorgt<br />

und ihm in mancher dunklen<br />

Stunde Mut zugesprochen hat.<br />

Requiescat in pace.<br />

Dr. phil. Gert Heckner (Car-F)<br />

163 AM


Die <strong>Maria</strong>-<strong>Magdalena</strong>-These<br />

bildet darin zwar eine breitere<br />

Hintergrundschicht<br />

des Textes, impliziert aber<br />

keine Hauptbotschaft des Buches. Sie<br />

gehört zu jener durchgehenden Romanebene,<br />

die - ganz im Zuge der<br />

Postmoderne - gewichtige Sachinformation<br />

in das Geschehen integriert,<br />

teils verschlüsselt, teils virtuell, teils<br />

aber auch realistisch analog. In diesem<br />

Netz von gegenseitig aufeinander<br />

abgestimmten Textinformationen<br />

und in ihrer adäquaten Zuordnung<br />

zur Haupthandlung durch den intelligenten<br />

Leser besteht gerade der literarische<br />

Reiz des Werkes. Von seiner<br />

Anlage her jedoch bleibt der Roman<br />

immer noch ein Produkt der Fiktion.<br />

Er darf daher nicht aus der Sicht<br />

theologischer Wissenschaft, ja, nicht<br />

einmal aus der einer rein religiösen<br />

Beurteilung gelesen werden.<br />

Auch ist die <strong>Maria</strong>-<strong>Magdalena</strong>-<br />

These nicht originär dem Autor Dan<br />

Brown zu eigen. Sie findet sich bereits<br />

lange vorher, nämlich schon im<br />

18./19. Jahrhundert, als eine damals<br />

häretische Lehre einer kleinen Sekte<br />

in Südfrankreich, vorangetrieben im<br />

19. Jahrhundert durch die Schrift<br />

eines katholischen Geistlichen dort.<br />

Danach soll <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> nach<br />

Jesu Tod mit einer mehrköpfigen Begleitung<br />

nach Spanien und von dort<br />

AM 164<br />

FORUM<br />

Jesus und <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

(nach dem Roman ‚Sakrileg’ von Dan Brown)<br />

Vorbemerkung: Auf dem Markt von „money & more” ist die Thematik Jesus und<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> gerade „in”. Sicher ist es gut, sich auf das Gebiet der Spekulation<br />

zu wagen und Fragen zu stellen: „Was wäre, wenn ....?” Solches - vor<br />

allem vorurteilslose - Fragen kann zu neuen Einsichten führen, jedoch darf auch<br />

im nachfolgenden Beitrag die Tatsache des Hypothetischen und damit Fragwürdigen<br />

nicht übersehen werden. H.-J. Leciejewski<br />

Im Roman ‚Sakrileg’ von Dan Brown wird <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> als Liebespartnerin<br />

von Jesus dargestellt. Dazu ist von vornherein zu bemerken,<br />

dass diese These a) nur einen marginalen Aspekt des Gesamtromans<br />

betrifft und b) lediglich von einer literarisch fixierten Gruppe innerhalb<br />

des Romans vertreten wird, nämlich vor allem von der Oppositionspartei<br />

gegenüber dem Protagonisten Langdon. Der Roman ist zudem von<br />

seiner literarischen Gattung her zunächst eine Verbindung von Kriminalroman (= Aufdeckung eines Mordes)<br />

und Schlüsselroman (daher im englischen Original der treffendere Titel „The da Vinci Code“, ‚Code’<br />

= Schlüssel zur Übertragung verschlüsselter Texte). Leider wurde dieser englische Originaltitel in der<br />

deutschen Übertragung in den reißerischen und daher verkaufsversprechenderen Titel ‚Sakrileg’ umgeändert<br />

– ganz gegen die Intention von Browns literarischer Intention und gegen die inhaltliche und strukturelle<br />

Ausrichtung des Romans.<br />

nach Südfrankreich geflohen sein.<br />

Hier habe sie den Sohn von Jesus geboren.<br />

Dieser war dann – nach dem<br />

Glauben jener Sekte – der Urvater<br />

einer geheimen und später sich weiter<br />

ausbreitenden ritterlichen Christengruppe<br />

bis hin zu den Merowingern<br />

und deren Nachfahren. Jene<br />

Nachfahren bilden nach dem Roman<br />

Um zum entscheidenden<br />

Punkt zu kommen, an dem<br />

wohl die meisten gut gläubigen<br />

Christen scharfen Anstoß<br />

nehmen werden –<br />

Jesus zusammen mit einer<br />

Frau, erotisch! Dagegen die<br />

vorurteilslose Frage: Was<br />

würde es dem Charakter<br />

des historischen Menschen<br />

Jesus schaden, wenn er<br />

eine Geliebte gehabt hätte?<br />

von Dan Brown heute noch einen<br />

streng geheimen esoterischen Bund.<br />

Er war eine charismatische, faszinierende<br />

Persönlichkeit von großer geistiger<br />

und physischer Kraft (von letzterer<br />

zeugen seine Wander-Strapazen<br />

und sein gesamtes neutestament-<br />

liches Erscheinungsbild). Ist es da<br />

vorstellbar, dass er ganz ohne eine<br />

Frau gelebt haben soll? Dazu als Ori-<br />

entale auch mit erhöhter sexueller<br />

Leidenschaft begabt. Nur kurz über<br />

dreißig Jahre alt, also im besten Mannesalter.<br />

Und dann ohne Umgang mit<br />

einer Frau? Ist es da für unser Verständnis<br />

moralisch lauterer, wenn er<br />

masturbiert hätte oder homosexuell<br />

gewesen wäre? Das Natürlichste und<br />

von Gott so Gegebene ist doch die<br />

gerade auch im Judentum angemahnte<br />

Verbindung des Mannes mit<br />

einer Frau. Und warum sollte aus dieser<br />

Verbindung nicht ein Sohn entstanden<br />

sein? Was wäre daran so<br />

verwerflich, wie es sich offenbar im<br />

entrüsteten Aufschrei besonders fundamentalistisch<br />

verklemmter Christen<br />

artikuliert? Das Gegenteil müsste<br />

eigentlich erwartet werden: Jesus ist<br />

zu loben aufgrund einer von der göttlichen<br />

Schöpfung so eingerichteten<br />

Verbindung mit einer Frau. Auch dass<br />

er nicht der Promiskuität verfallen<br />

war, sondern offenbar eine treue Zuneigung<br />

zu nur einer Frau gepflegt<br />

hat, eben zu der neutestamentliches<br />

für ihn einzig belegten <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong>,<br />

ist in diesem Zusammenhang<br />

bedeutsam.<br />

Diese Frau wird nicht eine wie jede<br />

andere gewesen sein, sondern als<br />

Gefährtin Jesu eine herausragende<br />

Persönlichkeit. In allen vier Evangelien<br />

ist sie bei der Kreuzigung dabei,<br />

und in allen ist sie es, der Jesus am<br />

dritten Tag nach seinem Tod als der


<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> als Thema der<br />

Zeitschrift „Welt der Bibel”,<br />

Heft 48 (2/2008)<br />

ersten erscheint und der er die Botschaft<br />

an seine Jünger aufträgt (Joh.<br />

20, 11-18).<br />

Aufschlußreich auch, dass sie nie, wie<br />

sonst üblich in der ganzen Bibel, über<br />

den Namen eines Mannes identifiziert<br />

wird (<strong>Maria</strong>, die Frau, die Tochter<br />

des...), sondern immer als „die Frau<br />

aus Magdala“, was für eine unverheiratete,<br />

eigenständige Frau spricht.<br />

Ob sie identisch mit der Sünderin ist,<br />

die nach Lk 7,36-50 im Haus von<br />

Simon dem Pharisäer Jesus die Füße<br />

salbt, oder auch mit jener <strong>Maria</strong> von<br />

Bethanien, der Schwester des Lazarus<br />

und der Martha, ist umstritten<br />

und wird von der katholischen Kirche<br />

(1969) offiziell abgewiesen. Auch von<br />

der Mehrheit der heutigen Bibelfor-<br />

Es ist sehr zu begrüßen, dass sich<br />

die AM jetzt auch dem sensiblen<br />

Thema „Kunst und Kirche” zuwenden.<br />

So sind jedenfalls die Interviews<br />

zu verstehen, die Kb Michael Kotulla<br />

mit gleich so namhaften Experten geführt<br />

hat wie mit der Kölner Dombaumeisterin<br />

Frau Prof. Barbara<br />

Schock-Werner (AM 01/2008) und<br />

mit Herrn Prof. Thomas Sternberg<br />

(AM 02/2008). In diese Reihe hätte<br />

auch Prof. Ewald Mataré gehört, der<br />

nicht nur der vielleicht bekannteste<br />

deutsche religiöse bildende Künstler<br />

des 20. Jahrhunderts gewesen ist,<br />

sondern auch <strong>KV</strong>er und zwar von<br />

schung. Weiteres zu dieser derzeit so<br />

viel diskutierten Gefährtin Jesu im<br />

Ökumenischen Heiligenlexikon unter<br />

‚<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> (Marlene)’.<br />

Die theologisch-kirchliche<br />

Position zu dieser Frage<br />

wird sich auf die folgende<br />

Gegenargumentation zurückziehen:<br />

Gott ist der<br />

Einzige.<br />

Er bedarf daher keiner Sexualität zur<br />

Fortpflanzung, wie sie für die Fortpflanzung<br />

irdischer Lebewesen notwendig<br />

ist. Als Gottes Sohn wird<br />

Jesus im traditionellen christlichen<br />

Glaubensverständnis ebenfalls als<br />

Gott angesehen. Folglich muss auch<br />

er asexuell sein und darf daher keine<br />

Gattin oder Geliebte haben.<br />

Dagegen: Auf Erden war Jesus zuerst<br />

einmal nur Mensch. Konstitutiv<br />

für menschliches Wesen ist nach dem<br />

Geist der Körper. Beide Essentiale bilden<br />

eine Einheit. Zum menschlichen<br />

Körper gehört aber Sexualität und,<br />

sofern sie vom Geist gesteuert wird,<br />

der beide verbindende Eros. So ist es<br />

offenbar von der göttlichen Schöpfung<br />

her gewollt und angelegt. Schon<br />

deswegen ist eine erotische Neigung<br />

Jesu zu <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> nicht zu<br />

verurteilen, sondern vielmehr gutzuheißen.<br />

Der Zeugungsakt als solcher ist<br />

auch nach christlicher Lehre nicht nur<br />

Leserbrief zumThema „Kunst und Kirche”<br />

(Interviews in den AM 120-1, Jan./Febr. und 120-2, März 2008)<br />

1963 bis zu seinem Tod 1965 als Ehrenmitglied<br />

des KStV Suevia zu Koln.<br />

Wie es 2003 im Klever Katalog zur<br />

Ausstellung „Ewald Mataré - Das Bild<br />

des Menschen” heißt, wurden seine<br />

„Arbeiten für die katholische Kirche in<br />

der Nachkriegszeit in ihrer Verbindung<br />

von Modernität und neu empfundener<br />

Religiosität geradezu als<br />

sensationell erfahren und weckten<br />

die Hoffnung auf eine neue Zukunft<br />

kirchlicher Kunst”.<br />

Zwar lässt sich mit Mataré kein<br />

Interview mehr führen, aber es bietet<br />

sich jetzt noch einmal der Anlass,<br />

auf die AM 06/2005 hinzuweisen, in<br />

FORUM<br />

ein von der Natur, das heißt von Gott<br />

her so gewolltes menschliches Tun,<br />

sondern darüber hinaus sogar<br />

für Jesus Christus als dem Akt-Ergebnis<br />

einer ‚Zeugung’, obschon<br />

einer nicht sexuellen, auch ausdrücklich<br />

dogmatisiert. Heißt es doch im<br />

Apostolischen Glaubensbekenntnis<br />

der christlichen Kirchen: „.. und an<br />

Jesus Christus, seinen eingeborenen<br />

(!) Sohn, g e z e u g t, nicht geschaffen.“<br />

Die schroffe Ablehnung des Liebesverhältnisses<br />

Jesu zu <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

im Raum der christlichen<br />

Kirchen dürfte in der neueren Zeit<br />

wohl auch zurückgehen auf jene<br />

Richtung prüder Moralauffassung des<br />

standesbürgerlichen, wilhelminischviktorianischen<br />

Gesellschafts-Codes,<br />

wonach jedwede Sexualität als ein<br />

Tabu, ja als ein notwendiges Übel<br />

diskreditiert war. Diese Auffassung<br />

spukt in bestimmten, keineswegs nur<br />

konservativen Kreisen bis heute<br />

nach. Haben wir den Mut, in Jesus<br />

den v o l l e n Menschen zu sehen,<br />

und das heißt: den großen, auch erotisch<br />

Liebenden.<br />

Prof. Dr. Ferdinand Urbanek Ph.D.<br />

(Arm)<br />

Quelle: wikipedia<br />

Ewald Mataré: Engel am<br />

Bischofswohnhaus in Essen<br />

165 AM


AM 166<br />

TAGUNGSPROGRAMM<br />

Freitag, 10. Oktober 2008<br />

Bis 17.00 Uhr<br />

17.00 Uhr<br />

17.30 - 19.00 Uhr<br />

19.00 - 20.00 Uhr<br />

anschließend<br />

Anreise<br />

Organisatorisches, Zielsetzung<br />

Kennenlernen und Erwartungsklärung im team-<br />

TM<br />

dynamischen Kreis nach<br />

Prof. Dr. Armin Poggendorf<br />

Praktische Übungen:<br />

Struktur, Stimme, Körpersprache<br />

Abendessen<br />

Samstag, 11. Oktober 2008<br />

08.00 - 08.30 Uhr<br />

09.00 Uhr<br />

11.30 Uhr<br />

13:00 Uhr<br />

14.00 Uhr<br />

17.30 - 18.00 Uhr<br />

18.30 Uhr<br />

anschließend<br />

<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />

Frühstück<br />

Pentimento-Muster nach Michael Grinder<br />

Nutzung von NLP-Raumankern<br />

Mittagspause<br />

Ritter- und Zeitlupenmethode nach Matthias Pöhm<br />

Lampenfieber vermeiden und Gruppenkontakt<br />

herstellen<br />

Bühnen-Training<br />

Auswertung<br />

Hl. Messe in der Herz-Jesu Kirche in Marl<br />

Abendessen<br />

Sonntag, 12. Oktober 2008<br />

08.00 - 08.30 Uhr Frühstück<br />

09.00 Uhr<br />

Fortsetzung nach Teilnehmerwunsch<br />

13.00 Uhr<br />

Ende mit Beginn des Mittagessens<br />

Inhalte<br />

Eisbrecher und Herzöffner -<br />

wie man Zuhörer gewinnt<br />

Präsentieren verlernen, Überzeugungen erlernen<br />

Karrierekiller Bescheidenheit<br />

Anfang und Schluss meistern<br />

Rhetorik-Training<br />

– Marl<br />

ZUM THEMA:<br />

Die gekonnte Selbstdarstellung gehört zum Wichtigsten im beruflichen und privaten<br />

Alltag. Nur Übungsmöglichkeiten werden zu selten geboten. Dieses Training<br />

wendet sich an Studierende sowie Akademikerinnen und<br />

Akademiker und gibt auf unterhaltsame Weise Impulse, um das eigene Vortragsverhalten<br />

zu verbessern. Du erprobst und erweiterst das Potenzial Deines<br />

persönlichen Auftritts. Dabei gibt es viel zu entdecken: Stimme, Gestik, Mimik<br />

und Proxemik! Auf PowerPoint und Videokamera verzichten wir dabei. Du<br />

lernst, Deine Vorträge besser vorzubereiten und Deine Auftritte als Selbstmarketing<br />

zu nutzen. Wenn Du viel einbringst, kannst Du auch auch viel mitnehmen<br />

– so wirst Du an der Hochschule, bei Bewerbungsgesprächen und privat erfolgreicher<br />

kommunizieren. Konstruktive Teilnehmer- und Trainer-Rückmeldungen<br />

fördern Deinen langfristigen Trainings-Erfolg.<br />

HINWEISE<br />

Tagungsort/Unterbringung:<br />

Landhaus Scherrer,<br />

Bockholter Str. 385, 45659 Recklinghausen,<br />

Tel.: 02361/10330,<br />

Veranstalter:<br />

<strong>KV</strong>-Akademie e.V. - c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />

Postfach 20 01 31, 45757 Marl<br />

Tel.: 02365/5729010, Fax: 02365/5729051<br />

email: sekretariat@kartellverband.de<br />

Tagungsleiter:<br />

Dipl.-Päd. Michael Kramer, M.A. Personalentwicklung<br />

Anmeldung:<br />

Interessenten werden gebeten, sich möglichst umgehend<br />

schriftlich über das Anmeldeformular bei der <strong>KV</strong>-Akademie<br />

anzumelden. E-Mail: kv-akademie@kartellverband.de<br />

Telefon: 0 23 65 / 5 72 90 40<br />

Konto: Pax-Bank Essen<br />

Konto: 2 001 904 011<br />

BLZ: 370 601 93<br />

IBAN DE 57 370 601 932 001 904 011<br />

BIC GENODED1PAX<br />

Anmeldeschluss:<br />

01. September 2008<br />

Tagungsbeitrag:<br />

Alte Herren/Gäste<br />

Studierende<br />

*: Eine Reiserücktrittskostenversicherung (RRV) ist im Reisepreis enthalten.<br />

**: Eine Reiserücktrittskostenversicherung (RRV)kann optional gebucht werden.<br />

Leistungen:<br />

- Organisation<br />

- Beiträge<br />

- Unterbringung<br />

- Mahlzeiten<br />

160,00 Euro<br />

80,00 Euro<br />

Fahrtkosten:<br />

Werden nur an studierende <strong>KV</strong>er erstattet:<br />

0,10 Euro/Bahn-km, max. 40,00 Euro/Person.<br />

*<br />

**<br />

Bitte benutzen Sie zur Seminaranmeldung das neue <strong>KV</strong>-Akademie-Anmeldeformular.<br />

Sie erhalten es auf Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat oder unter: www.kartellverband.de.


denen er auf S. 18-21 als Künstler<br />

und Kartellbruder vorgestellt wurde.<br />

In den beiden bisherigen Beiträgen<br />

dieses Jahres sind jeweils kunstkritische<br />

Äußerungen des Kölner Kardinals<br />

Joachim Meisner angesprochen.<br />

Auch zwischen Mataré und dem damaligen<br />

Kardinal Kb Joseph Frings<br />

war das Verhältnis nicht ohne Span-<br />

M Ä R Z 2 0 0 8<br />

AKADEMISCHE<br />

AMZeitschrift<br />

MONATSBLÄTTER<br />

des Kartellverbandes<br />

katholischer deutscher Studentenvereine<br />

<strong>KV</strong> • 120. Jahrgang • Nr. 2<br />

Der Der BAMA-Unsinn<br />

BAMA-Unsinn<br />

Kunst Kunst und und Kirche Kirche<br />

Kunstraub<br />

Kunstraub<br />

AUS DEM <strong>KV</strong> Seite 47<br />

TITELTHEMA Seite 36<br />

DAS INTERVIEW Seite 40<br />

Kb Huber greift Prof. Sternberg vehement<br />

an, weil dieser sich erlaubt<br />

habe, sich kritisch zu Kardinal Meisner<br />

zu der Art zu äußern, „wie er zum<br />

Beispiel mit den Katholiken umgeht,<br />

die sich bei ´Donum Vitae` für den<br />

Lebensschutz engagieren“. Dabei<br />

greift er selbst zu der diskriminierenden<br />

Wortverdrehung mit „den Donum<br />

Vitae – Katholiken“, welche wie „ihr<br />

(?) ZdK“ und Sternberg auf dem<br />

„Holzweg“ seien.<br />

Zur Glosse von Kb Klemens Weilandt<br />

(AM 120-4, Mai 2008)<br />

Die regelmäßige Sprachglosse von<br />

Kb Klemens Weilandt wird immer<br />

wieder - und dann meist negativ - in<br />

Leserbriefen kommentiert, so auch<br />

im neuen Mai-Heft 2008 der AM.<br />

Ich begrüße diese Reihe, weil ich<br />

feststellen muß, daß vor allem in der<br />

jüngeren Generation nicht nur die Fähigkeit<br />

zu präzisem Ausdruck schwindet,<br />

sondern auch der Wortschatz<br />

immer kleiner wird. Immer öfter<br />

drückt man sich mit „Allerwelts-Worten”<br />

aus, die eine Fülle von Ausdrucksmöglichkeiten<br />

abdecken, die<br />

man nicht genau bezeichnen will oder<br />

kann: „Cool” etwa kann gelassen,<br />

beherrscht, kühl, gleichgültig, kaltblütig,<br />

lässig, ruhig, imponierend<br />

nungen. So durfte der für die Kirche<br />

St. Elisabeth in Köln-Hohenlind geschaffene<br />

„Triumphierende Christus”<br />

nicht aufgehängt werden. Heute ist<br />

St. Rochus in Düsseldorf-Pempelfort<br />

stolzer Besitzer dieser Figur. Frings<br />

soll aber bei einer dortigen Visitation<br />

seine frühere Ablehnung bereut<br />

haben. Hohenlind hat seit kurzem<br />

Was weiß Huber selbst von dem, worüber<br />

er sich erregt?<br />

1. Donum Vitae ist eine von katholischen<br />

Christen gegründete freie<br />

Vereinigung für Schwangerschaftsberatungen<br />

im Einklang<br />

mit dem rechtsstaatlichen Gesetz,<br />

und zwar mit dem ausdrücklichen<br />

Ziel für, nicht gegen das werdende<br />

Leben zu werben – wie dies ursprünglich<br />

einem einstimmigen<br />

Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz<br />

entsprach – von<br />

dem sich nachträglich Kardinal<br />

Meisner distanzierte.<br />

2. Die durchaus von bekennenden<br />

Katholiken mitgeprägte Entscheidung<br />

des Bundesverfassungsgerichts,<br />

welcher der Gesetzgeber<br />

gefolgt ist, hat den Grundsatz<br />

hervorgehoben, dass jede<br />

FORUM<br />

Zum Leserbrief von Kb Luis Huber zu<br />

Prof. Dr. Sternberg (AM 120-2, März 2008)<br />

Wer war da wohl „auf dem Holzweg”?<br />

ausdrücken, um nur einige Bedeutungen<br />

zu nennen. Ich meine, man<br />

sollte diese Sprachverarmung und<br />

überhaupt Sprachsünden immer wieder<br />

aufspießen, und das auch in den<br />

Akademischen Monatsblättern in<br />

einer Sprach-Glosse! Die Glosse “Abgehangen”<br />

ist in ihrem Vorwurf berechtigt,<br />

aber zu lang und weitschweifig<br />

formuliert. Vor allem fehlt<br />

die „Auf-Lösung” des erwähnten<br />

Sprachproblems: Es geht um die<br />

Konjugation eines Verbums, das sowohl<br />

transitiv (also mit Akkusativ-<br />

Objekt) als auch intransitiv benutzt<br />

wird, sich aber für beide Formen im<br />

Infinitiv nicht unterscheidet. Also: Infinitiv<br />

„hängen”. Transitive Beugung:<br />

ich hänge etwas an die Wand, ich<br />

aber wenigstens eine Kopie des Triumphierenden<br />

Christus. - Für das<br />

schwierige Verhältnis zwischen<br />

Kunst/Künstler und Kirche gibt es<br />

aber erheblich bekanntere Beispiele<br />

in der ganzen Kulturgeschichte.<br />

Siegfried Scharbert (Sv)<br />

Abtreibung rechtswidrig ist. Kardinal<br />

Meisner ließ durch seinen<br />

Pressechef in seiner Kirchenzeitung<br />

(Nr.38/07 S.5), unwahr behaupten,<br />

diese Gesetzgebung<br />

führe „Jahr für Jahr in Deutschland<br />

zur hunderttausendfachen …<br />

Tötung von Kindern“. Das war<br />

üble, einer wahren Kirchenzeitung<br />

nicht würdige Rabulistik!<br />

3. Das ZdK ist das „Zentralkomitee<br />

der Deutschen Katholiken“. Es<br />

ist u.a. Veranstalter der Deutschen<br />

Katholikentage, und ist<br />

keine Einrichtung eines einzelnen<br />

Verbandes.<br />

Dr. Bernd Petermann (Mk)<br />

M A I 2 0 0 8<br />

AMZeitschrift<br />

MONATSBLÄTTER<br />

des Kartellverbandes<br />

katholischer deutscher Studentenvereine<br />

<strong>KV</strong> • 120. Jahrgang • Nr. 4<br />

AKADEMISCHE<br />

Der Der Religionsmonitor<br />

Religionsmonitor<br />

Ruprecht Ruprecht Polenz Polenz<br />

Abgehangen<br />

Abgehangen<br />

GLOSSE Seite 110<br />

TITELTHEMA Seite 92<br />

DAS INTERVIEW Seite 96<br />

hängte<br />

es an die Wand, ich habe es an die<br />

Wand gehängt. Intransitive Beugung:<br />

ich hänge (selbst), ich hing, ich bin<br />

gehangen. Darum ist ein Stück<br />

Fleisch abgehangen, einen Mitläufer<br />

aber habe ich abgehängt!<br />

Dr. Diether Steppuhn (Rh-F)<br />

167 AM


GLOSSE/EX LIBRIS<br />

Sorge um´s Image<br />

Klemens Weilandt<br />

Wenn man eine solche Überschrift liest, muss<br />

man sich wirklich Sorgen machen. Diese<br />

gelten selbstverständlich, kennt man nur die<br />

Überschrift, ganz abstrakt (oder doch konkret?)<br />

der deutschen Sprache.<br />

An „Image“ nimmt kaum noch jemand Anstoß. Jeder und<br />

jede ist um nichts mehr als um sein oder ihr Image besorgt.<br />

Das darf nie und nimmer Schaden nehmen, schon<br />

gar nicht, wenn man sich das seinige mühsam erworben<br />

hat. Imagepflege ist ständig das Erfordernis der Stunde,<br />

des Tages, der Woche ....<br />

Früher waren Menschen um ein gutes Ansehen bemüht,<br />

wenn es besonders anspruchsvoll ausgedrückt werden<br />

sollte, um eine gute Reputation, ganz schlicht um einen<br />

guten Ruf.<br />

Aber „Image“ – das klingt eindrucks- und bedeutungsvoll,<br />

vor allem dann, wenn es gequetscht ausgesprochen<br />

wird, etwa „immitsch“. Geschenkt!<br />

Denn was ist schon „Image“ neben „um’s“? Das trifft<br />

den Leser oder die Leserin wie ein Bums, ein Keulenschlag:<br />

Apostrophitis * im Fieberwahn!<br />

In einer Überschrift bereitet die Schreibweise besonderes<br />

Vergnügen, sie lässt taumeln und lädt zum Veitstanz ein.<br />

Warum dann aber sich Sorgen machen?<br />

Gemaltes Licht<br />

Das Münster zu Mönchengladbach,<br />

das zu den Bauwerken von<br />

europäischem Rang im Rheinland<br />

gehört, ist Kunsthistorikern nicht zuletzt<br />

durch seinen von dem Kölner<br />

Dombaumeister Gerhard entworfenen<br />

hochgotischen Chor und sein um<br />

AM 168<br />

1270 entstandenes Bibelfenster bekannt.<br />

Dem einen oder anderen<br />

mögen auch die Fenster des Marienzyklus<br />

von Georg Meistermann, die<br />

zwischen 1984 und 1986 entstanden<br />

sind, vertraut sein. Aber die anderen<br />

43 Fenster der Gladbacher Basilika<br />

waren bisher so gut wie unbeachtet<br />

geblieben. Das war Kb Dr. Wolfgang<br />

Johann (Rh-P) aufgefallen. Deshalb<br />

machte er sich zusammen mit seinem<br />

Freund Dr. Paul Krieger daran,<br />

alle Fenster zu fotografieren, zu dokumentieren<br />

und das Ergebnis zu<br />

veröffentlichen. Es entstand ein 70<br />

Seiten umfassendes ansehnliches<br />

Werk, womit eine Lücke geschlossen<br />

wird. Es ist eine Augenfreude, die Publikation<br />

zu betrachten und sich von<br />

dem Zauber der Farben einfangen zu<br />

lassen. Kb Johann hat den Erlös aus<br />

dieser Veröffentlichung dem Münsterbauverein<br />

geschenkt, der das Geld<br />

zur Finanzierung der Wiederaufstellung<br />

der Orgel verwendet, die während<br />

der jetzt abgeschlossenen Renovierungsarbeiten<br />

hatte ausgebaut<br />

werden müssen.<br />

Wer an dem Buch interessiert ist und<br />

Sie sind Ausdruck der Fürsorge! Die stellt sich wie von<br />

selbst ein, wenn man sich erinnert, wo diese Überschrift<br />

zu lesen war. Es war, man mag es bezweifeln, aber das<br />

hilft nicht an der Tatsache vorbei, in der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung (FAZ) am 03.01.2008 auf Seite 29.<br />

Richtig, in ihrem Feuilleton! In dem Teil, der von Dr. Frank<br />

Schirrmacher geleitet wird. Und der wurde erst im Herbst<br />

2007 mit einem Sprachpreis ausgezeichnet, der wiederum<br />

seine Redaktion jubilieren ließ, die ihm und sich<br />

prompt mit der Überschrift „Stilsicher“ ein sprachliches<br />

Denkmal setzte (FAZ, 29.10.2007).<br />

Die Logik des Zusammenhangs leuchtet ein, sie leuchtet<br />

wie Venus am wolkenlosen Abendhimmel. Stilsicher!<br />

Gelegentlich ertappt man sich bei der Frage, ob Stil nicht<br />

besser Stiel geschrieben werden sollte, damit man ein<br />

schlagkräftiges Instrument zur Hand hat, mit dem man<br />

dem Feuilleton der FAZ, Herrn Dr. Frank Schirrmacher inbegriffen,<br />

Beine machen kann. Zurück zu den Quellen<br />

guten Stils müsste man sie treiben, die Schreiberlinge.<br />

Wenn sie sich nicht selbst Sorgen um ihr Image machen,<br />

müssen es andere für sie tun. Schließlich haben auch die<br />

FAZ-Leser ein Image zu verlieren.<br />

Von Schirrmachers Laudator, dem Vorsitzenden des Deutschen<br />

Germanistenverbandes, Prof. Dr. Anz, wüsste man<br />

gern, wie er auf diesen Beitrag zur Fortentwicklung der<br />

deutschen Sprache im Feuilleton der FAZ reagiert. Oder<br />

ist das alles viel zu profan, um einen Germanisten aufzuschrecken,<br />

wo er doch nur an dem interessiert zu sein<br />

scheint, was Schirrmacher „in ein historisches Ereignis<br />

oder in einen literarischen Erfolg“ verwandelt?<br />

* Apostrophitis ist eine polemische Bezeichnung von Sprachkritikern und<br />

Sprachpflegern für die normwidrige Verwendung des Apostrophs.<br />

es erwerben will, kann sich an Kb Johann,<br />

Schürenweg 27, 41061 Mönchengladbach<br />

(Tel.: 02161/89 62 43)<br />

wenden.<br />

L. G.<br />

ZIMMER FREI<br />

Zimmer frei in Gießen!<br />

In unserem vor kurzem renovierten<br />

Vereinshaus in unmittelbarer Nähe zu<br />

den Kliniken und zur Veterinärmedizin<br />

sind zum Sommersemester noch<br />

drei Zimmer (16-26m 2 , teilweise möbliert)<br />

frei. Alle anderen Fachbereiche<br />

sind nicht weiter als 1,5 km entfernt.<br />

In ruhiger Lage mit großem Garten,<br />

Waschmaschine, moderner Küche,<br />

Telefon- (DSL Flatrate) und Kabelanschluss<br />

in jedem Zimmer. Die Miete<br />

beträgt 110 bis 150 € warm.<br />

Interessenten wenden sich bitte an:<br />

Marco Schumacher,<br />

Tel.: 0179/2358118,<br />

Marco.Schumacher@ernaehrung.unigiessen.de


Unser Rätsel<br />

Siegfried Koß<br />

KREUZWORTRÄTSEL<br />

Viele halten es für sinnvoll, Kreuzworträtsel zu lösen; wir freuen uns über jeden, der unser Rätsel löst und<br />

losen einen Satz <strong>KV</strong>-Lexikon unter den richtigen Einsendungen aus. Schickt Eure Lösungen an das <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />

in Marl. Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2008.<br />

1) Reimt sich auf <strong>KV</strong>er und war einer. – 2) Menschen trinken es. – 3) Oxford hat 21 solcher Kollegen, Cambridge 18.<br />

– 4) Dort ist die Luft wärmer. – 5) Bedroht er die Menschheit? – 6) Dt. f. am. B-Z-B. – 7) Eine seiner Nächte wurde<br />

gefilmt. – 8) Nach Blick auf Nr. 2: und die übrigen Wesen? – 9) El caballo de un caballero. – 10) Größter Hörsaal und<br />

größtes Lesevergnügen. – 11) Nachname einer gewissen Alma. – 12) Für dt. Theologen eine Ehre, dort in Rom zu<br />

sein. – 13) Dem Ort am Rhein fehlt die Brücke und ein A. – 14) Abk. f. einen Major im Tierreich. – 15) Herkunftsland<br />

eines Münsteraner Germanen. – 16) Das Testament hat kein gläubiger Jude. – 17) Sie kann fatal sein. – 18) Bis<br />

1989 soll es viele gegeben haben. – 19) Unerlässlich f. einen Berufsphotographen. – 20) Vogel m. sehr schwierig zu<br />

bestimmendem Geschlecht. – 21) Nr. 1 war keiner von dort. – 22) Kürzel einer Würzburger <strong>KV</strong>-Korporation. – 23)<br />

Information verstümmelt. – 24) Kurzform v. zusammengesetzten Namen m. d. althochdeutschen Wortteil wolf. – 25)<br />

Teil einer Kneipe. – 26) Notwendig in Bosnien-Herzegowina. – 27) Ist m. Nr. 5 befaßt. – 28) Es ist nicht dasselbe wie<br />

dies bei Erniedrigung/Erhöhung v. Stammtönen. – 29) Das Heilige an span. Städtenamen. – 30) Das gilt auch für Rätselfreunde:„Many<br />

a toil must we bear ere we find it.“ Mit welchen zwei Wörtern hat Charles Kingsley hier „eine Mühsal“<br />

ausgedrückt? – 31) Kürzel einer päpstlichen Verbindung. – 32) Manch Großer ist ganz ... – 33) Mixture of smoke<br />

and fog. – 34) Heißt so, weil dort Bewegung ist. – 35) Dt. Universitätsstadt. – 36) Mancher glaubt, er würde es nicht,<br />

weil er Kreuzworträtsel löst. – 37) Vorname d. Cover-Lady d. AM 7/2007. – 38) Röm. Göttin d. Getreides. – 39)<br />

Griech. f. 10. – 40) Vorname einer dt. Schriftstellerin, die 1945 in Jerusalem starb. – 41) Very small room, e.g. for a<br />

monk in a monastery. – 42) Erster Buchstabe d. griech. Alphabets. – 43) Letzter Buchstabe d. griech. Alphabets. –<br />

44) Fälschlich verwendeter Nachname d. Kaiserl. Hofhistorienmalers F.C. Remp (+ Wien, 1718). – 45) Frz. Abk. f. Pädagogische<br />

Hochschule. – 46) Schlechter als der Hl. Firminus (4-). – 47) Schluß.<br />

43<br />

→<br />

36 40 37<br />

→<br />

5 47→ 17<br />

42<br />

27<br />

39→ 2 4 46<br />

→<br />

38<br />

7<br />

41 →<br />

3 →<br />

→<br />

→<br />

6 → 18 →<br />

44 →<br />

13<br />

→<br />

28<br />

45 → 1 →<br />

14 →<br />

19 → 8 →<br />

20<br />

9 →<br />

10 →<br />

35 → 29 →<br />

12<br />

→<br />

23<br />

34 → 15 → 16 →<br />

33 →<br />

21<br />

→<br />

31<br />

30 → 24 → 26→<br />

32→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

25 →<br />

→<br />

→<br />

22 →<br />

11<br />

→<br />

→<br />

169 AM


Neuer Auftrag für Europa?<br />

„Mut zur Nachhaltigkeit” macht eine Buchreihe – und entwirft fast nebenbei eine Idee<br />

für ein neues europäisches Selbstbewusstsein<br />

Dass irgendwas passieren muss,<br />

ist spätestens seit dem UN-Klimabericht<br />

jedem klar: Selten hat eine politische<br />

Diskussion so schnell an Fahrt<br />

gewonnen, hat innerhalb weniger<br />

Monate Gesetzesänderungen, Feinstaubplaketten<br />

und internationales<br />

Umdenken auf den Weg gebracht.<br />

Die UN-Studie mit dem Nachweis,<br />

dass die Klimaveränderungen seit der<br />

Industrialisierung kein natürlicher<br />

Vorgang mehr sind, sondern von<br />

Menschen gemacht, fiel auf den<br />

fruchtbaren Boden einer seit den<br />

80er Jahren vom Umweltgedanken<br />

geprägten Politikergeneration. Darum<br />

geht jetzt alles schnell. Bloß: Was<br />

müssen wir tun? Wie können wir so<br />

leben, dass die Erde eine Chance hat,<br />

auch morgen noch Menschen zu beherbergen?<br />

Wo ist jeder Einzelne gefragt,<br />

wo Politik und Wirtschaft? Und<br />

ist die ganze europäische Diskussion<br />

nicht sowieso nur einer der bekannten<br />

Tropfen auf den heißen Stein –<br />

angesichts der vorhersehbaren<br />

gigantischen Umweltprobleme in den<br />

rasch wachsenden und wirtschaftlich<br />

prosperierenden Milliardenstaaten<br />

Asiens?<br />

Mit gleich zwölf Büchern zur<br />

Zukunft der Erde hat die ASKO Europa-Stiftung<br />

auf das herrschende<br />

Stimmungsgemisch zwischen Aufbruch<br />

und Resignation reagiert. Die<br />

im Saarland ansässige Stiftung des<br />

früheren Einzelhandels-Konzerneigners<br />

Arno Krause initiiert eigentlich<br />

Projekte zur Völkerverständigung.<br />

Jetzt hat sie sich zusätzlich der vielen<br />

Facetten des Problems angenommen,<br />

das oft auf das Schlagwort vom Klimawandel<br />

reduziert wird: Bevölkerungswachstum<br />

und Migration, Epidemien,<br />

Nachhaltigkeit, Ernährung,<br />

Balance zwischen Natur und Kultur,<br />

Klimawandel, Energie, Wasser, Lebensraum<br />

Ozean, globale Wirtschaft,<br />

neue Weltordnung, Artenvielfalt. Für<br />

jeden der lesenswerten Bände hat die<br />

Stiftung einen renommierten Wissenschaftler<br />

der jeweiligen Disziplin als<br />

Autor gewonnen; herausgegeben hat<br />

sie die Reihe in Zusammenarbeit mit<br />

ihren Partnerorganisationen „Stiftung<br />

Forum für Verantwortung“ und der<br />

Europäischen Akademie Otzenhausen.<br />

Seit Beginn 2007 hat der <strong>Fischer</strong>-Verlag<br />

die Bücher verlegt; mit<br />

AM 170<br />

FORUM<br />

Quelle: thm<br />

dem Band zur Artenvielfalt ist die<br />

Reihe nun vollständig. Die Bücher<br />

sind auf hohem wissenschaftlichen<br />

Niveau und doch für Nicht-Fachleute<br />

verständlich geschrieben – wichtiges<br />

Merkmal einer Reihe, die in derart<br />

unterschiedlichen Disziplinen arbeitet.<br />

Was der Buchreihe noch fehlt, ist<br />

die didaktische Klammer: Die weltweiten<br />

Probleme der Menschheit im<br />

21. Jahrhundert lassen sich ebensowenig<br />

mit der einen oder anderen<br />

wissenschaftlichen Einzeldisziplin lösen<br />

wie an dem einen oder anderen<br />

Ort, an dem sie auftreten. Mut zur<br />

Komplexität ist gefragt, selbst auf die<br />

Gefahr hin, sie lange Zeit nicht<br />

durchschauen zu können. Denn am<br />

Gesamtsystem Erde hat das herkömmlicheUrsache-Wirkung-Denken<br />

versagt. „Vom Wissen zum<br />

Handeln“ fordert darum die ASKO<br />

Europa-Stiftung und formuliert über<br />

die Buchreihe hinaus „Bausteine für<br />

nachhaltige Entwicklung“. Sie sollen<br />

die Bildungsarbeit der stiftungseigenen<br />

Akademie Otzenhausen, die dem<br />

einen oder anderen durch Kb Prof. Dr.<br />

Heiner Timmermann (Rbg, Wf-K) bekannt<br />

ist, zukünftig leiten. Fast nebenbei<br />

entwirft sie damit eine neue<br />

Vision für Europa: 60 Jahre lang<br />

waren Frieden und Aussöhnung das<br />

bestimmende europäische Projekt –<br />

diese Fokussierung „scheint ihre Bindekraft<br />

verloren zu haben und kann<br />

als alleinige Begründung für die Integration<br />

den Bürgern nicht mehr überzeugend<br />

vermittelt werden“, heißt es<br />

im Beiheft zur Buchreihe. Als neuen<br />

Auftrag schlägt die ASKO Europa-<br />

Stiftung vor: Europa übernimmt die<br />

weltweite Entwicklungs-Führerschaft<br />

zum Thema Nachhaltigkeit.<br />

cc<br />

ZIMMER FREI<br />

Der K.St.V. Wiking im <strong>KV</strong> zu Aachen<br />

hat zum WS 08/09 fünf Zimmer frei.<br />

Wir bieten helle Zimmer zum Teil mit<br />

eigenem Balkon zwischen 14 und 17<br />

m 2 für 160,00 € (inkl. Nebenkosten)<br />

auf der Aachener Hörn. Des Weiteren<br />

gibt es einen Garten, Grillecke, Gemeinschaftsküche,Gemeinschaftsräume,<br />

Thekenraum, Waschmaschine<br />

und einen Trockenraum.<br />

Die Zimmer sind teilweise möbliert<br />

(Bett, Schrank, Schreibtisch, Regal,<br />

Stuhl, Rollcontainer).<br />

Wir haben einen 100 MB-Anschluss<br />

der RWTH und eine Telefonflatrate in<br />

15 europäische Länder.<br />

Die RWTH ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar,<br />

die FH in 20 Minuten mit<br />

dem Bus. Die nächste Bushaltestelle<br />

liegt zwei Minuten entfernt. Einkaufsmöglichkeiten<br />

und Nachtleben sind in<br />

weniger als zehn Minuten zu erreichen,<br />

das Sportzentrum liegt sogar<br />

nur wenige Meter entfernt.<br />

Bei Interesse bitte eine Mail senden<br />

an:<br />

vorstand@wiking.rwth-aachen.de.


Hurra, wir leben noch<br />

Der BDKJ bleibt stabil, aber seine Quellen versiegen<br />

„Uns schickt der Himmel – Katholische Jugendverbände<br />

machen Zukunft“,<br />

diese Parole hat der Bund der Deutschen<br />

Katholischen Jugend (BDKJ)<br />

vor einem Jahr ausgegeben. Seitdem<br />

hat er mit Mühe und nur dank einiger<br />

Neuakquisitionen seine Stärke auf<br />

dem beachtlichen Stand von 650.000<br />

Mitgliedern konstant gehalten. Sowohl<br />

in den Bistümern als auch auf<br />

Bundesebene wurden neue Gruppen,<br />

etwa der Bund der St. Sebastianus-<br />

Schützenjugend in den BDKJ aufgenommen.<br />

Der Bundesvorsitzende<br />

Dirk Tänzler wertet das als Erfolg –<br />

das Ziel der Aktion sei schließlich gar<br />

nicht in erster Linie die Mitgliederwerbung<br />

gewesen.<br />

Die dürfte auch nicht ganz einfach<br />

werden: Lediglich in drei von<br />

zehn gesellschaftlichen Lebenswelten,<br />

die die vom BDKJ und Misereor<br />

beauftragte Sinus-Studie beschreibt,<br />

ist christliche Jugendarbeit noch relevant.<br />

Aus dem „traditionellen“,<br />

dem „bürgerlichen“ und dem „postmateriellen“<br />

Milieu stammen der<br />

Studie zufolge die Mitglieder der<br />

christlichen Jugendverbände, die im<br />

BDKJ organisiert sind. Das sind solide,<br />

wertkonservative Verhältnisse,<br />

in denen man jahrzehntelang recht<br />

sorglos wachsen konnte. Jetzt jedoch<br />

steht der BDKJ vor zwei Problemen:<br />

Zum einen kommen geburtenschwache<br />

Jahrgänge auf ihn<br />

zu – damit gehen die Mitgliederzahlen<br />

selbst dann zurück, wenn niemand<br />

austritt. Zum anderen dürften<br />

Neugewinne schwierig werden: Jugendtrends<br />

werden nicht mehr dort<br />

gesetzt, wo die katholische Jugendarbeit<br />

noch Erlebnisfähigkeit ver-<br />

HINWEISE<br />

Festschrift<br />

Unter: http://www.ask-bg.de/Festschrift_Ask-Bg_1853-2003.pdf<br />

kann<br />

die von Kb Michael Feldkamp verfasste<br />

Festschrift zum 150-jährigen<br />

Jubiläum der Askania-Burgundia heruntergeladen<br />

werden.<br />

spricht. Denn Jugendliche orientieren<br />

sich vor allem an Milieus, in denen<br />

die Kirche nicht mehr viel zu melden<br />

hat. „Moderne Performer“ und „Experimentalisten“<br />

nennt die Sinus-Studie<br />

jene gesellschaftlichen Kreise, die die<br />

Intelligenz von morgen bilden: Gutsituierte<br />

Menschen unter 30 Jahren,<br />

meist Studenten oder Akademiker,<br />

beruflich erfolgsbewusst und zielstrebig,<br />

kulturell kreativ-avantgardistisch,<br />

viele von ihnen bereits wirtschaftlich<br />

selbstständig. Religion<br />

SEMINAR<br />

Laufen<br />

Wo Deutschland am schönsten ist<br />

Natur und Landschaftschutz in den Alpen,<br />

Kultur im Salzburger Land<br />

17. bis 21. September 2008<br />

FORUM<br />

spielt wenn überhaupt, dann ganz<br />

am Rand eine Rolle, an die Stelle des<br />

Gottesbildes tritt ein diffuser Humanismus.<br />

„Katholische Jugendverbände machen<br />

Zukunft“? Die Überlebensfrage<br />

des Dachverbandes BDKJ liegt, betrachtet<br />

man das vergangene Jahr,<br />

im Umkehrschluss: Macht die Zukunft<br />

noch katholische Jugendverbände?<br />

Das ist übrigens eine Frage,<br />

die wir uns auch als <strong>KV</strong>er stellen<br />

müssen, wenn wir auf die Ergebnisse<br />

der Sinusstudie blicken.<br />

cc/L<br />

noch freie Plätze! ...<br />

noch freie Plätze! ...<br />

Bitte benutzen Sie zur Seminar-Anmeldung<br />

das neue Anmeldeformular,<br />

welches Sie auf der <strong>KV</strong>-Homepage<br />

unter: http://www.kartellverband.<br />

net/index.php?id=11 finden oder auf<br />

Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat.<br />

171 AM


<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />

In die Pfalz – nicht nur<br />

des Weines wegen –<br />

Speyer S<br />

ZUM THEMA:<br />

Die Pfalz – Ein Kernland des mittelalterlichen Kaiserreiches: mit dem romanischen<br />

Dom in Speyer und der Grablege der Salier-Kaiser. Ein Garten Eden: Die<br />

Pfalz mit der Weinstraße gehört zu den wärmsten Gegenden in Deutschland,<br />

überreich wachsen hier Wein, Mandeln, Feigen, Esskastanien und viele Arten<br />

Obst und Gemüse. Von daher war die Pfalz immer begehrt: mit Krieg und Zerstörung<br />

im Gefolge, dem Dom zu Speyer, im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört,<br />

wurde er erst im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut. Menschen unterschiedlichster<br />

Herkunft vermischten sich hier. Auch religiös war die Kurpfalz ein umstrittenes<br />

Land: ein Kernland des Calvinismus, das dann aber ein katholisches<br />

Herrscherhaus bekam. So werden die politische Kultur der Pfalz, ihre religiösen<br />

Prägungen, aber auch der Wein im Mittelpunkt dieses Seminars stehen.<br />

AM 172<br />

TAGUNGSPROGRAMM<br />

Freitag, 10. Oktober 2008<br />

bis 17: 00Uhr<br />

18:00 Uhr<br />

19:30 Uhr<br />

Anreise nach Speyer, Hotel Domhof<br />

Abendessen im Restaurant Domhof (Hausbrauerei)<br />

Historisches Rathaus Speyer (Historischer Trausaal),<br />

Empfang durch Kb Oberbürgermeister Werner Schineller<br />

mit Vortrag Rosemarie Wehling: Was hat die Pfalz geprägt?<br />

Anmerkungen zur politischen Kultur<br />

Samstag, 11. Oktober 2008<br />

08:.00 Uhr<br />

09:15 Uhr<br />

11:00 Uhr<br />

13:30 Uhr<br />

15:00 Uhr<br />

17:00 Uhr<br />

18:30 Uhr<br />

Frühstück<br />

Konfessionelle Gegensätze prägen das Land.<br />

Fahrt nach Neustadt an der Weinstraße,<br />

Besichtigung der Stiftskirche mit der Mauer zwischen<br />

Katholiken und Protestanten<br />

Der Weinbau prägt das Land.<br />

Fahrt nach Bad Dürkheim, Weinprobe in der Winzergenossenschaft<br />

Vier Jahreszeiten<br />

Wo Helmut Kohl seine Gäste bewirtete:<br />

Gemeinsames Mittagessen im Deidesheimer Hof mit<br />

Pfälzer Spezialitäten<br />

Zeugen von Freiheitsbewegung und Bayernzeit.<br />

Fahrt zum Hambacher Schloss und zur Villa Ludwigshöhe<br />

Fahrt zum St. Annaberg<br />

Abendessen in der Gutsweinschänke (nicht im Reisepreis<br />

enthalten)<br />

Sonntag, 12. Oktober 2008<br />

08:00 Uhr<br />

10:00 Uhr<br />

11:30 Uhr<br />

13:00 Uhr<br />

Frühstück<br />

Messe im Dom<br />

Stadtbesichtigung<br />

Abschluss der Tagung mit dem Mittagessen im Domhof<br />

(Hausbrauerei)<br />

HINWEISE<br />

Tagungsort/Unterbringung:<br />

Hotel Domhof, Bauhof 3, 67346 Speyer,<br />

Tel.: 06232/13290<br />

www.domhof.de<br />

Veranstalter:<br />

<strong>KV</strong>-Akademie e.V. - c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />

Postfach 101680, 45746 Marl<br />

Tel.: 02365/5729010, Fax: 02365/5729051<br />

email: sekretariat@kartellverband.de<br />

Tagungsleiter:<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Wehling<br />

Anmeldung:<br />

Interessenten werden gebeten, sich möglichst umgehend<br />

schriftlich über das Anmeldeformular bei der <strong>KV</strong>-Akademie<br />

anzumelden. E-Mail: kv-akademie@kartellverband.de<br />

Telefon: 0 23 65 / 5 72 90 40<br />

Konto: Pax-Bank Essen<br />

Konto: 2 001 904 011<br />

BLZ: 370 601 93<br />

IBAN DE 57 370 601 932 001 904 011<br />

BIC GENODED1PAX<br />

Anmeldeschluss: 29. August 2008<br />

Tagungsbeitrag:<br />

Alte Herren/Damen/Gäste<br />

Studierende<br />

Einzelzimmerzuschlag<br />

390,00 Euro<br />

250,00 Euro<br />

20,00 Euro<br />

*: Eine Reiserücktrittskostenversicherung (RRV) ist im Reisepreis enthalten<br />

Leistungen:<br />

- Organisation<br />

- Beiträge<br />

- Unterbringung im Hotel Domhof (DZ bzw. EZ mit Dusche/WC)<br />

- Mahlzeiten (außer Gutsweinschänke Annaberg)<br />

- Transfers<br />

Fahrtkosten:<br />

Werden nur an studierende <strong>KV</strong>er erstattet:<br />

0,10 Euro/Bahn-km, max. 80,00 Euro/Person.<br />

*<br />

*<br />

Bitte benutzen Sie zur Seminaranmeldung das neue <strong>KV</strong>-Akademie-Anmeldeformular.<br />

Sie erhalten es auf Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat oder unter: www.kartellverband.de.


Katholische Korporationen Münchens<br />

e.V. (KKM)<br />

Die meisten Münchner Korporationsstudenten<br />

gehören den folgenden<br />

Verbänden an (geordnet nach Mitgliederstärke):<br />

Cartellverband der<br />

Katholischen Deutschen Studentenverbindungen<br />

(CV), Kartellverband<br />

Katholischer Deutscher Studentenvereine<br />

(<strong>KV</strong>), Kösener Senioren<br />

Convent Verband (KSCV),<br />

Deutsche Burschenschaft<br />

(DB), Coburger Convent (CC),<br />

Weinheimer Senioren Convent<br />

(WSC) und Verband der wissenschaftlichen<br />

katholischen<br />

Studentenvereine Unitas (UV).<br />

Der wesentliche Unterschied<br />

zwischen den einzelnen Verbänden<br />

ist folgender: Die Burschenschaften<br />

sind politisch<br />

engagiert und fakultativ schlagend.<br />

Die Corps dagegen sind<br />

unpolitisch und haben die Bestimmungsmensur,<br />

d.h. Mensur<br />

zur Plicht. Die drei Verbände CV,<br />

<strong>KV</strong> und UV sind katholische Verbände<br />

und sind unpolitisch und nicht schlagend.<br />

Diese drei Verbände haben in<br />

München und Umgebung ca. 7.000<br />

Mitglieder und stellen ca. 40 Prozent<br />

der korporierten Studenten.<br />

Die Vielfalt des Korporationslebens<br />

verlangt zwangsläufig, dass<br />

gleichartige Verbände, das will heißen,<br />

Verbände mit gleichen Interessen,<br />

sich auch gemeinsam repräsentieren.<br />

So sind die katholischen<br />

Korporationen Münchens zu der Auffassung<br />

gelangt, dass die Vielfalt der<br />

verschiedenen Korporationen und die<br />

damit verbundene unterschiedliche<br />

Darstellung der einzelnen Verbindungen<br />

in der Öffentlichkeit nicht durch<br />

einen einzigen Arbeitskreis darstellbar<br />

ist. Dazu sind ihre Interessen zu<br />

unterschiedlich. Weiterhin ist ein verallgemeinerndes<br />

Bild über die Verbindungen<br />

in der Öffentlichkeit nicht<br />

nützlich. Bei einer Gesamtvertretung<br />

müssen wir nicht nur die positiven,<br />

sondern leider auch die negativen<br />

Aussagen in Kauf nehmen. Es ist<br />

somit kaum sinnvoll, wenn wir uns<br />

mit Corps und Burschenschaften gemeinsam<br />

präsentieren. Dies geschah<br />

früher im AMC (Arbeitskreis Münchner<br />

Corporationen).<br />

So wurde schon 1993 ein erster<br />

Kontakt zwischen dem CV und dem<br />

<strong>KV</strong> aufgenommen. Dieser Kontakt<br />

führte dazu, dass 2001 der Verein<br />

„Katholischer Korporationen Münchens”<br />

(KKM) ins Leben gerufen<br />

wurde, der 2005 ins Vereinsregister<br />

eintragen wurde.<br />

Quelle: wikipedia<br />

Selbstverständlich führt der KKM<br />

über das Jahr eine Anzahl von gemeinsamen<br />

Veranstaltungen durch.<br />

Zum Semesterbeginn findet der Antrittsgottesdienst<br />

in St. Ludwig mit<br />

anschließendem gemütlichem Ausklang<br />

im Alemannenhaus statt. Im<br />

Februar wird der Festball „Gaudeamus”<br />

im Deutschen Theater mit ca.<br />

1.100 Besuchern gefeiert. Im Juli findet<br />

das KKM-Konzert „Musicus” im<br />

Hubertussaal des Nymphenburger<br />

Schlosses mit ca. 300 Besuchern und<br />

im November der „Akademische<br />

Empfang” im Kardinal-Wendel-Haus<br />

statt. Die früher regelmäßigen gemeinsamen<br />

Kommerse sind momentan<br />

auf Eis gelegt und finden<br />

nur noch aus besonderem<br />

Anlass statt.<br />

Zum KKM gehören die folgenden<br />

Verbindungen.<br />

MCV (Münchner Verbindungen<br />

des CV):<br />

Aenania, Agilolfia-Freising,<br />

Burgundia, Moenania, Radaspona,<br />

Rheno-Franconia, Trifels,<br />

Tuiskonia, Vandalia,<br />

Vindelicia<br />

M<strong>KV</strong> (Münchner Verbindungen<br />

des <strong>KV</strong>):<br />

Albertia, Alemannia, Erwinia,<br />

Isaria-Freising, Ottonia, Rheno-Bavaria,<br />

Rupertia Kempten,<br />

Saxonia, Südmark<br />

MUV (Münchner Verbindung des<br />

UV):<br />

Unitas<br />

Die Vorstandschaft setzt sich augenblicklich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Vorsitzender: Bernd Gondro (M<strong>KV</strong>),<br />

stellv. Vorsitzender: Michael Reinfelder<br />

(MCV), Kassier: Alfred Huber<br />

(MUV)<br />

Bernd Gondro (Moe-Stg, Ale, EPh<br />

Nm-W)<br />

NACHRICHTEN<br />

Damit Wunden schneller<br />

heilen<br />

Joseph-von-Fraunhofer-Preis an<br />

Kb Dr. Jörn Probst (Nm-W)<br />

Der Philistersenior der Normannia-Würzburg<br />

Kb Jörn Probst ist zusammen<br />

mit Walter Glaubitt mit dem<br />

Joseph-von-Fraunhofer-Preis ausgezeichnet<br />

worden. Der <strong>KV</strong> gratuliert<br />

herzlich. Der Preis ist mit 20.000 €<br />

dotiert und geht an die beiden Forscher,<br />

die im Würzburger Fraunhofer-<br />

Institut für Silicatforschung arbeiten.<br />

Gewürdigt wurde die Lösung<br />

eines alten Problems bei bettlägrigen<br />

oder an Diabetes erkrankten Menschen<br />

mit großen, chronischen Wunden.<br />

Kb Probst und sein Kollege<br />

entwickelten eine Wundauflage, die<br />

neu wachsenden Hautzellen zunächst<br />

als Gerüst dient und vom Körper im<br />

Zuge der Heilung völlig abgebaut<br />

wird. Die Behandlung von Wunden<br />

muss absolut steril erfolgen, um Infektionen<br />

zu vermeiden. „Da jetzt nur<br />

noch der äußere Verband gewechselt<br />

werden muss“, so Kb Probst, „ist die<br />

Gefahr, die Wunde zu verunreinigen<br />

Dipl.-Ing. Walter Glaubitt und Dr. rer.<br />

nat. Jörn Probst mit frisch gesponnenen<br />

Kieselgelfasern.<br />

gering“. Weil das Vlies den neuen<br />

Zellen als „Klettergerüst“ diene,<br />

seien die Chancen gut, dass die<br />

Wunde nicht vernarbe. Eine Firma,<br />

welche die neue Wundauflage, die<br />

etwa DIN A4 groß ist, vermarktet,<br />

hat das Würzburger Institut schon<br />

gefunden. Das neue Produkt soll<br />

2011 in die Krankenhäuser kommen.<br />

Die Würzburger Forscher planen weiter,<br />

Antibiotika oder Schmerzmittel in<br />

die Wundauflage zu integrieren, um<br />

den Heilungsprozess zu verbessern<br />

und zu beschleunigen.<br />

L.<br />

Quelle: c 5/2008, Fraunhofer-Gesellschaft<br />

173 AM


TERMINKALENDER<br />

08.09.2008:<br />

Veranstaltung/Priesterausbildung -<br />

aktuelle Fragen und Perspektiven<br />

Kontakt/Informationen: Bund katholischer<br />

deutscher Akademikerinnen, Monika Pelz-<br />

Brambrink, Kirchfeld 25, 48163 Münster<br />

pelzbram@muenster.de<br />

13.9.-14.09.2008:<br />

Hauptausschuss 2008 Seligenstadt<br />

Kontakt: <strong>KV</strong>-Sekretariat,<br />

Postfach 20 01 31,<br />

45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />

sekretariat@kartellverband.de<br />

13.-14.09.2008:<br />

125 Jahre Ortszirkel : „Kämmerlein“<br />

zu Düsseldorf<br />

Kontakt: OZ Düsseldorf „Kämmerlein“<br />

Dr.rer.nat. Peter Christophliemk<br />

Rudolf-Breitscheid-Str. 61<br />

40595 Düsseldorf, Tel.: 0211/7052529,<br />

p.christophliemk@gmx.de<br />

12.-14.09.2008:<br />

Seminar: „Bernward von Hildesheim“<br />

– Hildesheim<br />

Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />

c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />

45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />

kv-akademie@kartellverband.de<br />

Programm für das Mondseetreffen 2008<br />

19.-21. September 2008<br />

75 Jahre Ö<strong>KV</strong><br />

Freitag, 19.9.2008:<br />

Ab 19 Uhr: Begrüßungsabend im Gasthof Kirchenwirt.<br />

17.-21.09.2008:<br />

Seminar: „Wo die Welt am schönsten<br />

ist“ – Laufen<br />

Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />

c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />

45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />

kv-akademie@kartellverband.de<br />

02.-05.10.2008:<br />

Seminar: „Von der Reformation zur<br />

Revolution“ – Wittenberg<br />

Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />

c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />

45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />

kv-akademie@kartellverband.de<br />

10.-12.10.2008:<br />

Rhetorik-Training – Marl<br />

Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />

c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />

45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />

kv-akademie@kartellverband.de<br />

10.-12.10.2008:<br />

Seminar: „In die Pfalz - nicht nur des<br />

Weines wegen“ – Speyer<br />

Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />

c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />

45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />

kv-akademie@kartellverband.de<br />

09.-11.11.2008:<br />

47. Stiftungsfest K.St.V. Egbert im<br />

<strong>KV</strong> zu Trier<br />

Kontakt: K.St.V. Egbert,<br />

Thyrsusstr. 164, 54292 Trier,<br />

FlorianLenz1@gmx.de<br />

15.11.2008:<br />

95. Stiftungsfest K.St.V. Winfridia im<br />

<strong>KV</strong> zu Köln<br />

Kontakt: AHV Winfridia-Köln:<br />

Bernd-Wolfram Vierkotten, Holbeinstr. 43,<br />

50226 Frechen, Tel.: 02234/62321,<br />

bwe.vierkotten@t-online.de oder<br />

Aktivitas Winfridia-Köln:<br />

Marco Tiskens, Lindenburger Allee 7,<br />

50931 Köln, Tel.: 0178/8129120,<br />

marco.tiskens@gmx.net<br />

22.11.2008:<br />

Unitastag der K.St.V. Unitas-Breslau<br />

im <strong>KV</strong> zu Köln<br />

Kontakt: K.St.V. Unitas-Breslau,<br />

Leibl-platz 1, 50931 Köln, Dr. Wolfgang<br />

Welter, Tel.: 02232/44064/65,<br />

dr.welter@gmx.de<br />

Samstag, 20.9.2008:<br />

9h30-12h: Tagungssaal Schloss Mondsee: Cantica nova.<br />

Wir lernen Studentenlieder des 20. Jahrhunderts.<br />

Beschränkter Teilnehmerkreis, Anmeldung unter<br />

ernstwimmer@gmx.at erforderlich.<br />

Für die übrigen Teilnehmer besteht die Möglichkeit zu einer Führung: “Die Geschichte 5000 Jahre<br />

Mondseeland”.<br />

ab 14h: Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Gasthof Hütter am unteren Ende des Marktplatzes,<br />

kleine Wanderung zum Riesner-Mondseeberg.<br />

19h30 s.t.: Festkommers im Schloss Mondsee 75 Jahre Ö<strong>KV</strong> Festredner Kb Univ. Prof. Dr. Dieter Binder (Win, Arm)<br />

Sonntag, 21.9.2008<br />

10h: Besuch der Messe, anschließend Bootsfahrt, Mittagessen und individuelle Abreise.<br />

Quartierwünsche sind per E-Mail an Kb Otto Mierl unter otto.mierl@zell-net.at zu richten.<br />

AM 174<br />

Quelle: wikipedia


�<br />

Bücher/CDs<br />

Gesamtsumme (brutto, zzgl. Versandkosten)<br />

<strong>KV</strong>-MEHRWERT<br />

Titel Preis<br />

Name Vorname Mitgliedsnummer<br />

Straße PLZ/Ort Datum/Unterschrift<br />

Stückzahl<br />

<strong>KV</strong>-Orchester 1996, Saarbrücken 9,00 €<br />

<strong>KV</strong>-Orchester 1998, Lippstadt 9,00 €<br />

<strong>KV</strong>-Orchester 1999, Frankfurt 9,00 €<br />

<strong>KV</strong>-Orchester 2000, Mainz 9,00 €<br />

<strong>KV</strong>-Orchester 2001, Speyer 9,00 €<br />

<strong>KV</strong>-Orchester 2002, Lippstadt 9,00 €<br />

Alle 6 CDs erhalten Sie zum einmaligen Sonderpreis von 50,00 €.<br />

Wegmarken südwestdeutscher Geschichte<br />

Hrsg. von Hans-Georg und Rosemarie Wehling,<br />

336 Seiten mit 248 meist farbigen Abbildungen, in deutscher Sprache.<br />

Preis: 14,80 €<br />

Baden-Württemberg, Vielfalt und Stärke der Regionen<br />

Geleitwort von Erwin Teufel. Im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg<br />

Hrsg. von Hans-Georg Wehling, Angelika Hauser-Hauswirth und Fred L. Sepaintner,<br />

399 Seiten mit zahlreichen meist farbigen Abbildungen, in deutscher Sprache.<br />

Preis: 44,80 €<br />

Stückzahl<br />

Stückzahl<br />

Rückbesinnung und Ausblick<br />

Gebunden, 150 Jahre <strong>KV</strong>.<br />

Hrsg. von Wolfgang Löhr Revocatio Historiae Bd.8,<br />

222 Seiten mit 14 zum Teil farbigen Abbildungen, in deutscher Sprache.<br />

Preis: 17,80 €<br />

Biographische Lexika des <strong>KV</strong> Teile 1-6<br />

Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 1<br />

Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 2<br />

Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 3<br />

Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 4<br />

Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 5<br />

Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 6<br />

Stückzahl<br />

Preis pro<br />

Band: 16,60 €<br />

Stückzahl Bandnr.<br />

Beim Kauf aller sechs Bände<br />

erhalten Sie 10% Sonderrabatt.<br />

<strong>KV</strong>-Sekretariat<br />

Postfach 20 01 31<br />

45757 Marl<br />

Tel.: 02365/<br />

57290-10<br />

Fax: 02365/<br />

57290-51<br />

Damian Kaiser<br />

Geschäftsführer<br />

02365/57290-11<br />

damian.kaiser@kartellverband.de<br />

Annette Seiffert<br />

Stellvertr. Geschäftsführerin<br />

02365/57290-15<br />

annette.seiffert@kartellverband.de<br />

Thomas Schmöller<br />

Digitale Registratur<br />

02365/57290-14<br />

thomas.schmoeller@kartellverband.de<br />

Christian Maspfuhl<br />

Homepage<br />

02365/57290-12<br />

christian.maspfuhl@kartellverband.de<br />

Nicole Eichendorf<br />

Koordination AM<br />

02365/57290-13<br />

nicole.eichendorf@kartellverband.de


Akademische Monatsblätter K 1061 E<br />

Verband alter <strong>KV</strong>er e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

<strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl<br />

PVSt, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt“<br />

§4 Abs. 3 PD-SVD: s. Impressum

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