Maria Magdalena Torsten C. Fischer Donnerwetter! Torsten C ... - KV
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GLOSSE/EX LIBRIS<br />
Sorge um´s Image<br />
Klemens Weilandt<br />
Wenn man eine solche Überschrift liest, muss<br />
man sich wirklich Sorgen machen. Diese<br />
gelten selbstverständlich, kennt man nur die<br />
Überschrift, ganz abstrakt (oder doch konkret?)<br />
der deutschen Sprache.<br />
An „Image“ nimmt kaum noch jemand Anstoß. Jeder und<br />
jede ist um nichts mehr als um sein oder ihr Image besorgt.<br />
Das darf nie und nimmer Schaden nehmen, schon<br />
gar nicht, wenn man sich das seinige mühsam erworben<br />
hat. Imagepflege ist ständig das Erfordernis der Stunde,<br />
des Tages, der Woche ....<br />
Früher waren Menschen um ein gutes Ansehen bemüht,<br />
wenn es besonders anspruchsvoll ausgedrückt werden<br />
sollte, um eine gute Reputation, ganz schlicht um einen<br />
guten Ruf.<br />
Aber „Image“ – das klingt eindrucks- und bedeutungsvoll,<br />
vor allem dann, wenn es gequetscht ausgesprochen<br />
wird, etwa „immitsch“. Geschenkt!<br />
Denn was ist schon „Image“ neben „um’s“? Das trifft<br />
den Leser oder die Leserin wie ein Bums, ein Keulenschlag:<br />
Apostrophitis * im Fieberwahn!<br />
In einer Überschrift bereitet die Schreibweise besonderes<br />
Vergnügen, sie lässt taumeln und lädt zum Veitstanz ein.<br />
Warum dann aber sich Sorgen machen?<br />
Gemaltes Licht<br />
Das Münster zu Mönchengladbach,<br />
das zu den Bauwerken von<br />
europäischem Rang im Rheinland<br />
gehört, ist Kunsthistorikern nicht zuletzt<br />
durch seinen von dem Kölner<br />
Dombaumeister Gerhard entworfenen<br />
hochgotischen Chor und sein um<br />
AM 168<br />
1270 entstandenes Bibelfenster bekannt.<br />
Dem einen oder anderen<br />
mögen auch die Fenster des Marienzyklus<br />
von Georg Meistermann, die<br />
zwischen 1984 und 1986 entstanden<br />
sind, vertraut sein. Aber die anderen<br />
43 Fenster der Gladbacher Basilika<br />
waren bisher so gut wie unbeachtet<br />
geblieben. Das war Kb Dr. Wolfgang<br />
Johann (Rh-P) aufgefallen. Deshalb<br />
machte er sich zusammen mit seinem<br />
Freund Dr. Paul Krieger daran,<br />
alle Fenster zu fotografieren, zu dokumentieren<br />
und das Ergebnis zu<br />
veröffentlichen. Es entstand ein 70<br />
Seiten umfassendes ansehnliches<br />
Werk, womit eine Lücke geschlossen<br />
wird. Es ist eine Augenfreude, die Publikation<br />
zu betrachten und sich von<br />
dem Zauber der Farben einfangen zu<br />
lassen. Kb Johann hat den Erlös aus<br />
dieser Veröffentlichung dem Münsterbauverein<br />
geschenkt, der das Geld<br />
zur Finanzierung der Wiederaufstellung<br />
der Orgel verwendet, die während<br />
der jetzt abgeschlossenen Renovierungsarbeiten<br />
hatte ausgebaut<br />
werden müssen.<br />
Wer an dem Buch interessiert ist und<br />
Sie sind Ausdruck der Fürsorge! Die stellt sich wie von<br />
selbst ein, wenn man sich erinnert, wo diese Überschrift<br />
zu lesen war. Es war, man mag es bezweifeln, aber das<br />
hilft nicht an der Tatsache vorbei, in der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung (FAZ) am 03.01.2008 auf Seite 29.<br />
Richtig, in ihrem Feuilleton! In dem Teil, der von Dr. Frank<br />
Schirrmacher geleitet wird. Und der wurde erst im Herbst<br />
2007 mit einem Sprachpreis ausgezeichnet, der wiederum<br />
seine Redaktion jubilieren ließ, die ihm und sich<br />
prompt mit der Überschrift „Stilsicher“ ein sprachliches<br />
Denkmal setzte (FAZ, 29.10.2007).<br />
Die Logik des Zusammenhangs leuchtet ein, sie leuchtet<br />
wie Venus am wolkenlosen Abendhimmel. Stilsicher!<br />
Gelegentlich ertappt man sich bei der Frage, ob Stil nicht<br />
besser Stiel geschrieben werden sollte, damit man ein<br />
schlagkräftiges Instrument zur Hand hat, mit dem man<br />
dem Feuilleton der FAZ, Herrn Dr. Frank Schirrmacher inbegriffen,<br />
Beine machen kann. Zurück zu den Quellen<br />
guten Stils müsste man sie treiben, die Schreiberlinge.<br />
Wenn sie sich nicht selbst Sorgen um ihr Image machen,<br />
müssen es andere für sie tun. Schließlich haben auch die<br />
FAZ-Leser ein Image zu verlieren.<br />
Von Schirrmachers Laudator, dem Vorsitzenden des Deutschen<br />
Germanistenverbandes, Prof. Dr. Anz, wüsste man<br />
gern, wie er auf diesen Beitrag zur Fortentwicklung der<br />
deutschen Sprache im Feuilleton der FAZ reagiert. Oder<br />
ist das alles viel zu profan, um einen Germanisten aufzuschrecken,<br />
wo er doch nur an dem interessiert zu sein<br />
scheint, was Schirrmacher „in ein historisches Ereignis<br />
oder in einen literarischen Erfolg“ verwandelt?<br />
* Apostrophitis ist eine polemische Bezeichnung von Sprachkritikern und<br />
Sprachpflegern für die normwidrige Verwendung des Apostrophs.<br />
es erwerben will, kann sich an Kb Johann,<br />
Schürenweg 27, 41061 Mönchengladbach<br />
(Tel.: 02161/89 62 43)<br />
wenden.<br />
L. G.<br />
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