Maria Magdalena Torsten C. Fischer Donnerwetter! Torsten C ... - KV
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J U L I / A U G . 2 0 0 8<br />
AMZeitschrift des Kartellverbandes<br />
katholischer deutscher Studentenvereine<br />
<strong>KV</strong> • 120. Jahrgang • Nr. 6<br />
AKADEMISCHE<br />
MONATSBLÄTTER<br />
<strong>Donnerwetter</strong>!<br />
TITELTHEMA Seite 148<br />
<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong><br />
<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />
FORUM Seite 164<br />
DAS INTERVIEW Seite 152
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Heft 3: "Wissenschaft und Ethik" Friedo Ricken 1,60 €<br />
Heft 4: "Korporiert? - Warum?" Franz Ludwig Knemeyer 1,60 €<br />
Heft 5: "Der Komment" * Wolfgang Löhr 1,60 €<br />
Heft 6: "Die Universität heute -<br />
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Heft 7: "Unser Einsatz für die Grundwerte" Paul Bocklet 1,60 €<br />
Heft 8: "Christliche Politik im 20. Jahrhundert" Philipp Jenninger 1,60 €<br />
Heft 9: "Verschlungene Pfade -<br />
Der Weg des <strong>KV</strong> zur Lebensfreundschaft" Wolfgang Löhr 1,60 €<br />
Heft 10: "<strong>KV</strong>-Brauchtum -<br />
Wie es entstand und was es bedeutet" Lothar Braun 1,60 €<br />
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�<br />
als neulich ein Kartellbruder vorschlug, wir sollten<br />
einmal ein Kreuzworträtsel bringen, haben wir in der<br />
Redaktion nachgedacht, ob das in die „Akademischen<br />
Monatsblätter“ passen würde. Ergebnis der<br />
Überlegung war, wir wagen es, aber das Rätsel muss<br />
anspruchsvoll sein. Seht es Euch an und schreibt,<br />
was Ihr davon haltet!<br />
Ein weiteres Wagnis ist der Beitrag von Kb F. Urbanek<br />
(Arm) über <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong>, den wir ausdrücklich<br />
zur Diskussion stellen.<br />
Aus aktuellem Anlass berichten wir in dieser Nummer über den letzten Katholikentag<br />
und machen auf die Klimadebatte aufmerksam, die eines der zentralen<br />
Themen in Osnabrück war. Die Frage, was und wenn ja, ob wir<br />
persönlich etwas zur Klimaverbesserung beitragen können, was unsere Vereine<br />
und der Verband tun sollten, darf erörtert werden. Ob hierbei der Hinweis<br />
auf die Verantwortung vor der Schöpfung, die wir als Christen haben, nicht zu<br />
hoch gegriffen ist, werden wir ebenfalls prüfen müssen. Über Reaktionen auf<br />
diese Ungewißheiten würden wir uns freuen.<br />
In diesen Zusammenhang gehört auch die von uns vorgestellte Buchreihe,<br />
die von Europa eine Vorreiterrolle bei der „Nachhaltigkeit“ fordert.<br />
Nachdem wir bereits in der Nr. 4 auf den Religionsmonitor der Bertelsmann-<br />
Stiftung aufmerksam gemacht haben, weisen wir diesmal auf die Sinusstudie<br />
aus dem Jahr 2007 hin, aus der hervorgeht, dass Jugendliche sich besonders<br />
an jenen Milieus orientieren, in denen die Kirche nicht mehr aktuell ist. Religion<br />
spielt für die junge Generation nur noch eine marginale Rolle. Das muss<br />
uns alarmieren. Unser Auftrag lautet, dem diffusen Humanismus, der bei jungen<br />
Leuten vorherrscht, etwas Konkretes gegenüberzustellen. Was die Stunde<br />
geschlagen hat, zeigte auch der Artikel mit dem Titel „Abschied vom christlich<br />
geprägten Europa“ von Kb Gerhard Müller-Chorus (Th) in der Nr. 5 der<br />
AM, der ein lebhaftes Echo hervorgerufen hat. In der nächsten Nummer werden<br />
wir einige Leserbriefe dazu veröffentlichen.<br />
Als Beispiel für eine gelungene Kooperation der katholischen studentischen<br />
Vereinigungen berichten wir über den KKM in München. Nachahmung ist empfohlen.<br />
Ihr seht, für die Ferienzeit haben wir Euch in dieser Doppelnummer von 32<br />
Seiten mit ausreichendem Lesestoff und sogar mit einem Kreuzworträtsel versorgt<br />
Euer<br />
IMPRESSUM<br />
Liebe Kartellbrüder,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
EDITORIAL<br />
AUS DEM INHALT<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Donnerwetter</strong>! 148<br />
DAS INTERVIEW<br />
<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong> 152<br />
GEISTLICHES WORT<br />
Wie ein kluger Mann, der sein<br />
Haus auf Fels baute 155<br />
AUS DEM <strong>KV</strong><br />
Mit dem <strong>KV</strong> Steuern sparen 156<br />
Hier unbekannt 157<br />
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
Von der Reformation zur<br />
Revolution - Wittenberg 159<br />
Rhetorik-Training - Marl 166<br />
In die Pfalz - nicht nur des<br />
Weines wegen - Speyer 172<br />
ZUR PERSON<br />
W. Tschirschwitz 160<br />
E. Lau 161<br />
N. Reus 162<br />
J. Merz 162<br />
E. B. Blümle 163<br />
FORUM<br />
Jesus und <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> 164<br />
Leserbrief S. Scharbert 165<br />
Leserbrief B. Petermann 167<br />
Leserbrief D. Steppuhn 167<br />
Kreuzworträtsel 169<br />
Nachhaltigkeit 170<br />
Hurra, wir leben noch 171<br />
GLOSSE<br />
Sorge um’s Image 168<br />
EX LIBRIS<br />
Gemaltes Licht 168<br />
Akademische Monatsblätter<br />
Herausgeber: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (<strong>KV</strong>).<br />
V.i.S.d.P: Dr. Wolfgang Löhr, c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat.<br />
Kommissionsvertrag: Verband alter <strong>KV</strong>er e.V., <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl, Hülsstr. 23, 45772 Marl, Telefon (02365) 5729010, Telefax (02365) 5729051,<br />
am@kartellverband.de.<br />
Anzeigenverwaltung: <strong>KV</strong>-Sekretariat, Anschrift wie oben. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18.<br />
Druck: Bonifatius GmbH, Druck Buch Verlag, Paderborn.<br />
Die AM werden im Rahmen der Verbandszugehörigkeit allen Kartellangehörigen ohne besondere Bezugsgebühr geliefert.<br />
Redaktion: Dr. Wolfgang Löhr (v.i.S.d.P), Siegfried Koß, Michael Kotulla, Klaus Gierse, Hans-Joachim Leciejewski, Reinhard Nixdorf, Jéan L. Saliba, Harald Stollmeier.<br />
Koordination und Satz: Nicole Eichendorf.<br />
Die Akademischen Monatsblätter erscheinen zehnmal im Jahr. Es wird gebeten Manuskripte an die oben genannte E-Mail-Adresse zu senden. Die Redaktion setzt das Einverständnis<br />
zu etwaigen Kürzungen und redaktionellen Änderungen voraus. Die mit Namen versehenen Beiträge geben die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die der Redaktion wieder.<br />
Die Beiträge sind grundsätzlich in ehrenamtlicher Mitarbeit geschrieben. Der Abdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion gestattet. Hinweis nach § 4 Abs. 3 PD-SVD.<br />
Gegen das übliche Verfahren der Anschriften-Weitergabe durch die Deutsche Post AG kann der Zeitschriftenempfänger jederzeit Widerspruch beim <strong>KV</strong>-Sekretariat,<br />
Postfach 20 01 31, 45757 Marl, einlegen.<br />
ISSN 0002-3000<br />
Internet-Adresse: www.kartellverband.de / am@kartellverband.de /<br />
Die AM unterliegen der Volltextsuche im Internet.<br />
Titelbild: fotolia c DX; Ausgabe: 7/2008: Auslieferung: 25. September 2008<br />
147 AM
Wolfgang Löhr (Arm, Car-F, Ru-Ke, E d Un, E d Gro-Lu, E d Car)<br />
Auf dem 97. Deutschen Katholikentag vom 21. bis zum 25. Mai 2008 in<br />
Osnabrück war die Frage nach dem Klimaschutz eines der zentralen Themen.<br />
Am Donnerstag, dem 21. Mai 2008, diskutierte die Bundeskanzlerin<br />
Dr. Angela Merkel mit Sachverständigen, darunter Kb Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />
(EM d Kett), über eine gerechte Klimapolitik. Diese Veranstaltung in<br />
der Osnabrücker Stadthalle stand unter dem Motto „<strong>Donnerwetter</strong>. Höchste<br />
Zeit für eine gerechte Klimapolitik“. Am gleichen Tag saß Kb Töpfer<br />
nochmals auf einem Podium in der Johanneskirche, bei dem unter der<br />
Überschrift „Kornkraft statt Kernkraft“ über das Problem gesprochen<br />
wurde, ob die Erzeugung von Bioenergie auf Kosten der Ernährungssicherheit<br />
gehe.<br />
Treibhausgas<br />
vermindern<br />
AM 148<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Donnerwetter</strong>!<br />
Was können wir für das Klima tun?<br />
Erstmals wurde beim Osnabrücker Katholikentag, an<br />
dem rund 60.000 Menschen teilnahmen, versucht, ihn<br />
„klimaneutral“ zu gestalten. Die zusätzlich durch<br />
diese Veranstaltung entstandenen über 4.000 Tonnen<br />
Kohlendioxid werden an anderer Stelle eingespart, da es ohne<br />
Belang ist, wo auf der Erde die Treibhausgase entstehen oder<br />
ausgeglichen werden. Deshalb werden die Organisatoren des<br />
Katholikentags den Betrieb eines Biomassekraftwerks in Bilaspur<br />
in Indien durch den Kauf von Zertifikaten in Höhe von<br />
etwa 40.000 € unterstützen. Es entsteht also eine Art Luftbrücke<br />
nach Indien. Das Kraftwerk wird durch Verbrennen von<br />
Reishülsen Strom erzeugen. Diese bleiben als Abfälle, die sonst<br />
verrotten und aus denen Kohlendioxid oder Methan entweichen<br />
würden, bei den dortigen Reismühlen übrig. Außerdem ersetzt<br />
der hier erzeugte Strom solchen aus Kohle gewonnenen. In<br />
zehn Jahren sollen damit über 228.000 Tonnen Kohlendioxid<br />
eingespart werden. Rentabel wird das Kraftwerk erst durch<br />
Einnahmen aus CO2-Gutschriften von rund 3,8 Millionen €, da<br />
in diesem Gebiet Indiens Kohle sehr preiswert abgebaut wird.<br />
Das Kraftwerk erzeugt 7,7 Megawatt Strom und gehört zu den<br />
umweltverträglichen Entwicklungsprojekten (Clean Development<br />
Measurement/CDM), welche die Industriestaaten fördern,<br />
um ihre eigene Bilanz zu verbessern. Die Projekte<br />
werden von unabhängigen Gutachtern geprüft. Mit der Unterstützung<br />
solcher Anlagen sollen die Treibhausgase weltweit reduziert<br />
werden. Aufgrund des sogenannten Kyotoprotokolls<br />
aus dem Jahr 1997 haben sich die Industriestaaten verpflichtet,<br />
ihre Emissionen an Treibhausgasen bis 2012 um 5,2 Prozent<br />
gegenüber 1990 zu vermindern. Die Bundesrepublik will<br />
sogar 21 Prozent schaffen.<br />
In der Diskussion über eine gerechte Klimapolitik sprach<br />
sich Kb Töpfer, der frühere Direktor der Umweltorganisation<br />
der Vereinten Nationen (UNEP) mit Sitz in Nairobi/Kenia, dezidiert<br />
für ein stärkeres Engagement der Industriestaaten im Klimaschutz<br />
aus. Er nahm kein Blatt vor den Mund und meinte,<br />
aus der Perspektive Afrikas und Asiens seien wir Europäer<br />
„Weltmeister im Reden, aber Bettelmeister im Handeln“. Es<br />
müsse endlich alles daran gesetzt werden, um die Klima-<br />
So kann es nicht weitergehen!
TITELTHEMA<br />
Quelle: fotolia c DX<br />
149 AM
Foto: c Nadine Malzkorn<br />
TITELTHEMA<br />
schutzziele in die Tat umzusetzen. Die Industrieländer<br />
seien zuerst gefragt, da sie ja das Klimaproblem verursacht<br />
hätten. „Wir müssen die Kosten unseres Wohlstands<br />
selbst tragen“, forderte er. Unmissverständlich -<br />
und das bestärkte er noch einmal in der späteren Veranstaltung<br />
in der Johanneskirche - bekannte er, es sei unverantwortlich,<br />
dort Biomasse herzustellen, wo sie in<br />
Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion stehe oder die<br />
Natur zerstöre. Die Experten waren der Ansicht, dass die<br />
Bioenergieproduktion nicht ursächlich für den Hunger in<br />
der sogenannten Dritten Welt verantwortlich sei, doch<br />
habe sie teilweise die Lebensmittel verteuert.<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel bemerkte, Biosprit<br />
könne weder die fossilen Brennstoffe noch den schonenden<br />
Umgang mit Energie ersetzen. Der Regenwald werde<br />
zuerst durch Viehzucht und Sojaanbau zerstört, nicht<br />
aber durch Biomassefelder. Sie wandte sich gegen den<br />
Ausstieg aus der Energiegewinnung aus Kohle. Im Energiemix<br />
werde diese jedoch stark zurückgehen. Der Bundesvorsitzende<br />
der Katholischen Landjugendbewegung<br />
(KLJB), Wolfgang Ehrenlechner, forderte, den Ausstieg<br />
aus der Atomenergie nicht zurückzunehmen. Atomstrom<br />
sei eine Belastung für zukünftige Generationen. Viele Jugendliche<br />
empfänden den Klimawandel als Bedrohung.<br />
Die Bundeskanzlerin hielt den Ausstieg<br />
Deutschlands aus sicheren Atomkraftwerken<br />
nicht für sinnvoll, räumte aber ein: „Kernenergie<br />
kann unser CO 2-Problem nicht<br />
lösen“. Kb Töpfer war später in der Johanneskirche<br />
gleicher Meinung: „Wir bräuchten<br />
einige Tausend Kernkraftwerke, um etwas für den Klimaschutz<br />
zu erreichen“. Da viele davon „in politisch unsicheren<br />
Staaten stehen“ würden, müsse ihn das mit Sorge<br />
erfüllen.<br />
In einem Interview mit der Osnabrücker Zeitung vom<br />
22. Mai 2008 beklagte Kb Töpfer noch einmal ausdrücklich<br />
die „ungerechte Klimapolitik“ und rief zu einer Umkehr<br />
auf. Jeder von uns könne durch eigenes Verhalten<br />
Energie sparen „von der Urlaubsreise über den Gebrauch<br />
des Autos bishin zur Sparglühlampe“. Wirtschaftliche Erfolge<br />
dürften nicht allein Kriterien von Wohlstand sein.<br />
Vieles, „was wir heute Verzicht nennen, stellt sich bei näherem<br />
Hinsehen als Chance für die Integration der Gesellschaft<br />
und das Zusammenleben der Generationen<br />
AM 150<br />
Die Bundeskanzlerin und der Osnabrücker<br />
Bischof Franz-Josef Bode<br />
auf dem Katholikentag in Osnabrück<br />
heraus.“<br />
Wer weniger Urlaubsreisen in ferne Länder mache, der<br />
gewänne Zeit für die eigene Familie.<br />
In der Süddeutschen Zeitung vom 20. Mai 2008 wurden<br />
zufällig kurz vor dem Beginn des Katholikentags<br />
unter der ironischen Überschrift „Die Ritter der Kokosnuss“<br />
einige neue Magazine und einige Internetseiten<br />
vorgestellt, die sich alle um „eine bessere Welt“ bemühen,<br />
aber den Konsum dabei nicht vergessen. Da wird der<br />
Tatort-Kommissar Axel Milberg erwähnt, der seinen alten<br />
Kombi auf Gasbetrieb umgestellt hat und für seine Überzeugung<br />
die Internetseite Utopia nutzt. Fleisch aus Massentierhaltung<br />
gibt es bei ihm nicht mehr. Urlaub wird in<br />
Europa gemacht.<br />
Die USA überschlagen sich seit Neuestem in der Begeisterung<br />
„für das gute Geschäft mit dem Klimawandel“.<br />
Dieser neue Markt hat auch schon einen Namen: Lohas<br />
(Lifestyle of Health and Sustainability). Der deutsche Verlag<br />
Burda überlegt, ein Lifestyle-Magazin mit dem Titel<br />
Ivy (Efeu) zu starten, worin verkündet wird, dass das<br />
Gute „cool“ ist. Im Internet sind eine Reihe deutsche<br />
„Lohas“ im Angebot. Da wird Biomilch, Ökostrom, Produkte<br />
aus „fairem“ Anbau, Jute, Bambus, Kork u.a.m.<br />
vorgestellt.<br />
„Was aber geschieht, wenn das öffentliche Interesse<br />
(am Klimawandel) eines Tages schwindet?“<br />
Am 18. April 2008 fragte Spiegel-online „Was aber geschieht,<br />
wenn das öffentliche Interesse (am Klimawandel)<br />
eines Tages schwindet?“ Seit Jahren sei die<br />
Diskussion über die Rettung des Klimas schon in der Öffentlichkeit<br />
entbrannt. „Kaum ein Politiker, Popstar oder<br />
Journalist, der nicht vor den Risiken für die Erde“ warne.<br />
Dass durch den Kohlendioxidausstoß die Temperatur auf<br />
der Erde steige, würde kaum noch in Zweifel gezogen,<br />
doch seien die genauen Anstiegsraten ungewiss. Präzise<br />
Vorhersagen sind kaum möglich, stellte Holger Dambleck<br />
im Spiegel-online fest. Einander widersprechende Prognosen<br />
führten zu Spannungen unter den Wissenschaftlern.<br />
Es sei auch nicht von der Hand zu weisen, dass<br />
Forschungsinstitute sich gewinnbringende Aufträge nicht<br />
entgehen lassen wollten. Schließlich bestehe die Gefahr,<br />
„Stell dir vor,
dass bei der üblichen kurzen Halbwertzeit des öffentlichen<br />
Interesses, sich die Frage ergebe „Stell dir vor, es ist<br />
Klimawechsel und keinen interessiert’s!“ Es ist nicht aus-<br />
r, es ist Klimawechsel und keinen interessiert´s!“<br />
fotolia: Eelco Brink<br />
zuschließen, dass das Heraufbeschwören immer neuer<br />
Horror-Szenarien auch einmal das Gegenteil bewirken<br />
kann. Es gibt genug Zweifler am Klimawandel, die nur auf<br />
eine gute Gelegenheit warten, Übertreibungen zu entlarven,<br />
„um so die gesamte Forschergemeinde zu diskreditieren“.<br />
Ein bekannter Kritiker des Klimaschutzes ist der tschechische<br />
Staatspräsident Vaclav Klaus. Er hält den Klimawandel<br />
für völlig normal und bestreitet die Schuld der<br />
Menschen daran. Als Beweis erwähnt er die hohen Temperaturen<br />
im europäischen Mittelalter weit vor der Industrialisierung.<br />
Die Gefahr liegt für ihn nicht in den<br />
Klimaschwankungen, sondern in der Bedrohung der Freiheit<br />
im Namen des Klimaschutzes. Dahinter steckt für ihn<br />
eine Ideologie, fast eine Religion, die ihn an die Zeiten<br />
unter kommunistischer Herrschaft erinnert. Er spricht in<br />
diesem Zusammenhang von Ökologismus. Gegen den<br />
„kleinen Klimaschutz“, also etwa Stromsparen, hat er<br />
nichts.<br />
Selbst EU-Kommissar Günter Verheugen, den man<br />
nicht zu den Radikalliberalen rechnen muss, warnte am<br />
11. Mai 2008 in einem Interview vor einer „Ökodiktatur“.<br />
„Ich sehe mit wachsendem Unbehagen, wie Gesetzgeber<br />
auf allen Ebenen immer neue Regelungen erlassen, die in<br />
die privaten Lebensgewohnheiten eingreifen“, sagte er.<br />
Andererseits lehnte er „faule Kompromisse“ zu Lasten<br />
des Umweltschutzes ab und zeigte sich enttäuscht, „wie<br />
wenig manche Autobauer in den vergangenen zehn Jahren<br />
für den Klimaschutz getan“ hätten. Er hofft immer<br />
noch auf Einsicht und möchte von Verboten absehen. Den<br />
zugelassenen Durchschnittswert von 120 Gramm Kohlendioxidausstoß<br />
für Autos unterstützt er. Doch müsse<br />
man die Regeln so machen,„dass sie den Wettbewerb<br />
zwischen den Autobauern nicht verfälschen und die Autos<br />
nicht unnötig verteuern“.<br />
TITELTHEMA<br />
Wer wissen will, wie seine eigene Kohlendioxidbilanz<br />
aussieht, wieviel CO 2 er beim Heizen seiner Wohnung frei<br />
setzt, wie sich ein sparsameres Auto auf seine Schlussrechnung<br />
auswirkt, wieviel CO 2 in der Nahrung steckt, die<br />
er isst, der kann sich den CO 2-Rechner des Umweltbundesamts<br />
(www.umweltbundesamt.de/klimaschutz) herunterladen.<br />
Diese staatliche Einrichtung hält auch eine<br />
Menge Broschüren bereit, die man anfordern kann<br />
(Adresse: Postfach 1406 in 06813 Dessau-Roßlau, Telefon:<br />
0340 2103-0). Darin erfährt man Erstaunliches:<br />
30 neue Kraftwerke müssten nicht gebaut werden,<br />
wenn wir alle, auch die Industrie als größter Stromverbraucher,<br />
die wirtschaftlichen Möglichkeiten zum Stromsparen<br />
ausschöpfen würden.<br />
Bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom werden<br />
heute wegen der Verbesserung des Wirkungsgrads von<br />
Kraftwerken durch Erdgas, sinkenden Verbrauch von<br />
Kohle und gestiegenen Anteil erneuerbarer Energien etwa<br />
15 Prozent weniger CO 2 als noch vor 18 Jahren emittiert.<br />
Der Staat fördert Energiesparen durch eine Menge von<br />
finanziellen Zuschüssen.<br />
Dem Katholikentag, auf dem übrigens auch der <strong>KV</strong> zusammen<br />
mit dem Bund katholischer deutscher Akademikerinnen<br />
auf einem Stand vertreten war, sei Dank, dass<br />
er auf die ethische Verpflichtung der Christen für das<br />
Weltklima aufmerksam gemacht hat. Auch wir <strong>KV</strong>er sollten<br />
überlegen, wie wir zum Klimaschutz beitragen können.<br />
Fröhliche Preisträger<br />
Am 2. Juni 2008 erhielten Kb Klaus Töpfer<br />
und Reinhold Messner den B.A.U.M. –<br />
Umweltpreis. Kb Töpfer wurde ausgezeichnet,<br />
weil er in seiner langen Tätigkeit<br />
als Bundesminister und Exekutivdirektor<br />
des Umweltprogrammes der Vereinten<br />
Nationen erfolgreich die globale<br />
Umweltpolitik mitgeformt hat. Er setzt<br />
sich für die weltweite Erschließung erneuerbarer<br />
Energien ein und hat ein 6,7<br />
Millionen Dollar-Projekt gestartet, das die<br />
besten Wind- und Solarstandorte in Lateinamerika,<br />
Afrika und Südostasien erfassen<br />
soll.<br />
151 AM
DAS INTERVIEW<br />
Der Apfel fällt sehr weit vom<br />
<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong> im Interview<br />
Kb Jürgen <strong>Fischer</strong> ist Mediziner und war bis zum Eintritt in den Ruhestand viele Jahre Chefarzt der Radiologie<br />
im münsterländischen Coesfeld. Er ist begeisterter und sehr aktiver <strong>KV</strong>er ( Brisgovia-Freiburg,<br />
Germania-Münster und Rhenania-Düsseldorf ). Als Vorsitzender des OZ „Ossenkopp” in Coesfeld ist es ein<br />
Hauptanliegen von ihm, den Zirkel so attraktiv zu führen, dass auch immer wieder junge Menschen zu ihm<br />
stoßen.<br />
Kb <strong>Fischer</strong> ist Vater von drei Kindern: die Tochter Rebecca ist Internistin, der Sohn Jörn Architekt und sein<br />
Ältester, <strong>Torsten</strong>, Filmemacher. Mit <strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> sprach Kb Michael Kotulla.<br />
AM: Herr <strong>Fischer</strong>, „Der Apfel fällt sehr<br />
weit vom Stamm” ist die Überschrift<br />
dieses Gesprächs. Sie sind im Münsterland<br />
aufgewachsen und gingen<br />
drei Jahre nach Ihrem Abitur nach<br />
Berlin. Wann reifte in Ihnen der Entschluß,<br />
Filmemacher zu werden?<br />
<strong>Fischer</strong>: Etwa im Alter von 15, 16<br />
Jahren. In Coesfeld gab und gibt es<br />
seit 35 Jahren ein kommunales Kino,<br />
das mir die Begegnung mit qualitativeren<br />
Filmen erlaubte, als es sonst in<br />
meiner Stadt möglich gewesen wäre.<br />
Ich begann immer intensiver, die für<br />
mich noch teilweise unverständlichen,<br />
aber doch von so einem völlig<br />
fremden Geruch durchhauchten Filme<br />
aus aller Welt zu sehen. Schließlich<br />
fuhr ich zur Berlinale nach Berlin<br />
– und warf mich in einen Rausch aus<br />
bis zu acht Filmen pro Tag. Da war es<br />
dann um mich geschehen.<br />
AM: Gab es Einflüsse, die Sie zu die-<br />
<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong> (oben)<br />
AM 152<br />
ser Entscheidung trieben?<br />
<strong>Fischer</strong>: Ja, eine spätnächtliche<br />
TV-Ausstrahlung, zu der ich mich<br />
wieder heimlich aus dem Bett stahl:<br />
Antonionis BLOW UP. Als Medizinerkind<br />
war ich geschult worden, die<br />
radiologischen Bilder könnten die<br />
Krankheiten aufspüren, umkreisen.<br />
Antonioni erzählt von einem Photographen,<br />
der lernen muss, dass seine<br />
Photographien nichts beweisen können,<br />
dass sie kein Instrument sind,<br />
um sich dem Leben zu nähern, dass<br />
das, was sie abbilden, eben nur ein<br />
Bruchteil einer Wahrheit ist. Das war<br />
ein Schock für mich, ein Schock einer<br />
flüchtigen Erkenntnis, selber anders<br />
arbeiten und suchen zu müssen.<br />
AM: Haben Ihre Eltern Sie bei dieser<br />
Berufswahl motiviert?<br />
<strong>Fischer</strong>: Auch wenn es ein sicherlich<br />
„fremder Beruf“ für eine Medizinerfamilie<br />
ist, ich denke ja: Reisen<br />
und Museumsbesuche gehören<br />
VITA <strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong><br />
schließlich auch dazu. Als ich an der<br />
Filmakademie aufgenommen wurde,<br />
haben sie meinen Berufswunsch ohne<br />
Vorbehalte unterstützt.<br />
AM: Es gab ja in Ihrer Ausbildung<br />
einen Sprung: Nach Ihrem Studium<br />
der Kunstgeschichte, Philosophie und<br />
Theaterwissenschaften gingen Sie<br />
zur Deutschen Film- und Fernsehakademie.<br />
War das der Sprung in das<br />
praktische Filmgeschäft?<br />
<strong>Fischer</strong>: Nein, sicher nicht, die<br />
Akademie ist eine Ausbildungsstätte,<br />
die auf den Beruf vorbereitet.<br />
Ich lernte auf einem Seminar in der<br />
Hochschule der Künste den Regisseur<br />
Dominik Graf kennen. Er lud mich<br />
ein, bei seinem Kinofilm DIE SIEGER<br />
zu praktizieren. Wir verstanden uns<br />
so gut, dass ich in der Folge sein erster<br />
Regieassistent wurde. Dies war<br />
der erste Schritt in das praktische<br />
Filmgeschäft, daraus entwickelte sich<br />
meine erste Auftragsarbeit, ein früher<br />
Beitrag zur SPERLING Reihe.<br />
<strong>Torsten</strong> C. <strong>Fischer</strong>, geboren 1963 in Marl, studierte nach dem Abitur zunächst<br />
Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften in Berlin. 1989 begann<br />
er ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Bereits<br />
sein Studentenfilm „Die fliegenden Kinder“ wurde 1992 mit dem Max-Ophüls-<br />
Preis für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet. Nach dem Studienabschluss<br />
1995 und einer „Lehrzeit“ als Regieassistent von Dominik Graf („Dr. Knock“)<br />
gab <strong>Fischer</strong> 1997 mit dem TV-Krimi „Sperling und sein Spiel gegen alle” sein<br />
Langfilmdebüt.<br />
In den folgenden Jahren inszenierte er eine Reihe erfolgreicher Fernsehspiele,<br />
meist im Genre des Kriminalfilms. Zweimal wurde <strong>Fischer</strong> als bester Regisseur<br />
mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet: Im Jahr 2000 für „Doppelter<br />
Einsatz: Blutroter Mond“ und drei Jahre später für „Der Anwalt und sein Gast“.<br />
Mit dem romantischen Drama „Der Liebeswunsch“ gab er 2007 sein Kinodebüt,<br />
das prompt für zwei Deutsche Filmpreise in den Kategorien Nebendarstellerin<br />
(Barbara Auer) und Schnitt (Hansjörg Weißbrich) nominiert wurde.
m Stamm<br />
AM: Mit welcher Art von Filmen fingen<br />
Sie an?<br />
<strong>Fischer</strong>: Meine Arbeiten an der<br />
Filmakademie waren wie so oft noch<br />
von einem ausschließlich künstlerischen<br />
Wollen geprägt, eher sperrige<br />
Filme, Experimente – wofür die Zeit<br />
an einer Filmakademie auch stehen<br />
sollte. Nach der Akademie begann<br />
ich mit zahlreichen Fernseharbeiten,<br />
ich wollte schlicht meine erzählerischen<br />
Möglichkeiten ausprobieren<br />
und erweitern. Zudem war das<br />
eine Zeit im Fernsehen, in der durchaus<br />
Experimente noch möglich<br />
waren; diese Möglichkeiten sind im<br />
Moment durch die Kommerzialisierung<br />
und Quotenschielerei selbst bei<br />
den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten<br />
sehr eingeschränkt. Trotzdem<br />
sehe ich noch heute die Möglichkeit,<br />
gerade in scheinbar festgelegten Formaten<br />
wie dem „Tatort“ besondere<br />
Themen wie Erzählformen zu implantieren.<br />
Es ist ein ständiger Versuch<br />
„Pirat“ zu sein, die sich in sicherem<br />
Gewässer glaubenden Luxus-Unterhaltungs-Formate<br />
zu entern und für<br />
ein bißchen frischen Wind zu sorgen.<br />
AM: Am Anfang und auch jetzt noch<br />
standen und stehen eine Vielzahl<br />
von Fernsehfilmen unterschiedlichster<br />
Art, bis zum „Tatort“. Ergab sich<br />
das so oder war dies eine bewusste<br />
Entscheidung?<br />
<strong>Fischer</strong>: Zum Beispiel mein Film<br />
„Die Fliegenden Kinder“ ist eine formal<br />
sehr radikal erzählte Liebesgeschichte,<br />
die sich in nur einer Nacht<br />
vollzieht. Der Film enthält fast nur<br />
Plansequenzen, kaum Schnitte, ein<br />
völliger Verzicht auf übliche Kameraeinstellungen<br />
wie Schuss-Gegenschuss<br />
war die selbstgestellte Aufgabe<br />
– der Kameramann Benedict<br />
Neuenfels, mit dem ich studierte,<br />
wurde damals für diese besondere<br />
Kameraarbeit ausgezeichnet. Im<br />
Fernsehen interessieren mich immer<br />
wieder die verschiedenen Genres,<br />
vom Krimi bis zur Komödie. Auch dies<br />
hat mit der Lust an unterschiedlichen<br />
Erzählstilen zu tun, die Genrekonventionen<br />
zu sprengen, Genres zu vermischen<br />
wie beispielweise in meinem<br />
Film „Der Anwalt und sein Gast“ der<br />
– neben Thrillerelementen – auch<br />
melodramatische Züge trägt.<br />
AM: Wenn ich es richtig nachgelesen<br />
habe, war im Jahre 2004 „Der Liebeswunsch“<br />
nach dem Roman von<br />
Dieter Wellershoff Ihr erster Kinofilm.<br />
Wie viele sind es bis heute geworden?<br />
<strong>Fischer</strong>: Dies war mein erster Kinofilm,<br />
ja – es ist noch kein weiterer<br />
gefolgt. Kinoprojekte nehmen viele<br />
Jahre in Anspruch, an „Der Liebeswunsch“<br />
habe ich mehr als fünf Jahre<br />
gearbeitet; es beginnt mit dem<br />
Schreiben, der Suche nach Förderung,<br />
dem Drehen, dem Schnitt und<br />
schließlich der Postproduktion. Im<br />
Moment bin ich mit drei verschiedenen<br />
Kinostoffen beschäftigt – mal<br />
sehen, welcher sich davon realisieren<br />
läßt.<br />
AM: Für viele Ihrer Filme haben Sie<br />
hohe Auszeichnungen erhalten, darunter<br />
mehrfach den Deutschen<br />
Fernsehpreis. Für den Tatort „Minenspiel“<br />
sind Sie mit dem Marler Fernsehpreis<br />
für Menschenrechte 2007<br />
von Amnesty International ausgezeichnet<br />
worden. Ein solcher Preis für<br />
DAS INTERVIEW<br />
<strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> (links) bei den Dreharbeiten zu<br />
„Vier sind einer zuviel”<br />
einen Krimi?<br />
<strong>Fischer</strong>: Ja, ein besonderer Preis,<br />
ein schöner Preis. Das ist eben das,<br />
was ich oben ansprach: gerade in den<br />
etablierten Formaten sind besondere<br />
Themen wie Erzählweisen möglich,<br />
wenn man sich durchkämpft.<br />
„Minenspiel“ ist ein politischer Film;<br />
es geht um die Verantwortung gerade<br />
auch deutscher Firmen für die unzähligen<br />
Minenopfer in Angola, die erst<br />
die Minen gebaut haben - um sich<br />
heute zynischerweise mit deren Räumung<br />
erneut eine goldene Nase zu<br />
verdienen – ein Stoff, der als einzelnes<br />
Fernsehspiel kaum realisiert worden<br />
wäre. Und dieser „Tatort”<br />
erreichte neun Millionen Zuschauer –<br />
wunderbar für das wichtige Thema.<br />
AM: Ihr Film „Der Liebeswunsch“<br />
wurde unter anderem 2007 bei dem<br />
Internationalen Filmfestval in Shanghai<br />
gezeigt. War das Ihr internationaler<br />
Durchbruch?<br />
<strong>Fischer</strong>: Nein, sicher nicht, aber<br />
es ist natürlich wunderschön, wenn<br />
so ein Film gerade im Ausland so positiv<br />
aufgenommen wird.<br />
153 AM
DAS INTERVIEW<br />
AM: Für einen Laien ist Film gleich<br />
Film. Ich kann mir jedoch vorstellen,<br />
dass es Unterschiede gibt,<br />
einen Kino- oder einen Fernsehfilm<br />
zu machen. Ist das so und wo<br />
liegen diese Unterschiede?<br />
<strong>Fischer</strong>: Wie ich schon gesagt<br />
habe, ein ganz anderer Zeitaufwand.<br />
Ein meist größeres Budget,<br />
eine andere Vermarktungskette mit<br />
Kinoverleih und DVDs. Und gerade<br />
dadurch auch schnell eine große<br />
Einschränkung - die Vermarktung<br />
ist zentrales Thema von Beginn an<br />
– dem muss man sich entziehen,<br />
will man nicht permanent falsche<br />
Kompromisse schließen. Neben der<br />
Schönheit des Mediums bleibt also<br />
Kino eine zwiespältige Sache für<br />
den Regisseur: es ist fast unmöglich<br />
wirklich radikal zu erzählen, dafür<br />
gibt es kein Publikum in Deutschland.<br />
Die Beteiligung an den Budgets<br />
gelingt fast nie ohne Fernsehgelder,<br />
wodurch diese inhaltlich so<br />
involviert sind, dass sie zumeist den<br />
Film schon im Vorfeld auf die „Fernseh-Tauglichkeit“<br />
hintrimmen –<br />
eben ganz im eigenen Interesse.<br />
Beobachten sie nur im Fernsehen,<br />
was da zumeist zur Hauptsendezeit<br />
gesendet wird: internationale Kinofilme<br />
mit Anspruch werden Sie erst<br />
nach 23 Uhr entdecken.<br />
AM: Mit dem Produzenten Markus<br />
Gruber haben Sie 2001 die Produktionsfirma<br />
„memento Film“ gegründet.<br />
Warum dieses Standbein?<br />
<strong>Fischer</strong>: Es ist ein Versuch, unabhängiger<br />
arbeiten zu können, als<br />
eigener Produzent meiner Filme<br />
auch ungeteilt die inhaltliche Kontrolle<br />
innezuhaben. Als Regisseur<br />
AM 154<br />
hat man unterschiedliche Freiheiten<br />
bei Fremdproduktionen; im Idealfall<br />
lässt man mich voller Vertrauen frei<br />
arbeiten und diskutiert erst beim<br />
fertigen Schnitt; aber es kann auch<br />
zu inhaltlichen Auseinandersetzungen<br />
schon in der Vorbereitung oder<br />
bei den Dreharbeiten kommen, was<br />
meiner Meinung nach tatsächlich<br />
noch nie einem Film von mir gut<br />
getan hat – vieles ist sprachlich einfach<br />
gar nicht darstellbar, kaum<br />
vermittelbar. Und es ist nicht gut,<br />
beim Film zu viele Kompromisse zu<br />
treffen, die Schwierigkeiten einer<br />
Filmproduktion, die Begrenzung der<br />
finanziellen Mittel führen ohnehin<br />
stets zu Einschränkungen und Kürzungen.<br />
Bin ich mein eigener Produzent,<br />
kann ich inhaltlich entscheiden, wie<br />
mit dem Budget verfahren wird, wo<br />
und wofür welche Gelder eingesetzt<br />
werden. Als Angestellter bei einer<br />
fremden Produktion erleben Sie oft<br />
nur, wie von den Produktionsleitern<br />
festgefahrene Schablonen kalkuliert<br />
und befolgt werden – es gibt keinen<br />
kreativen Umgang mit dem Budget.<br />
So haben wir bisher sehr erfolgreich<br />
einige meiner TV-Spielfilme produziert,<br />
wie eben der „Anwalt und sein<br />
Gast“ mit Heino Ferch und Götz<br />
George, „Mr. und Mrs. Right“ und<br />
kürzlich erst den Spielfilm „Vier sind<br />
einer zuviel“ mit Barbara Auer und<br />
Matthias Brandt. – Zudem bereite<br />
ich in meiner Firma Kinoprojekte<br />
vor, wir sichern uns die Optionen an<br />
Stoffen, engagieren Drehbuchautoren<br />
– ich muss also nicht länger in<br />
diesem frühen Stadium „Klinken<br />
putzen“ gehen, um Produzenten<br />
von einer Idee zu überzeugen. So<br />
bereiten wir jetzt gerade ein Kinoprojekt<br />
über die Tänzerin Anita Ber-<br />
Nochmals <strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> (Mitte) bei<br />
den Dreharbeiten zu “Vier sind einer<br />
zuviel”<br />
ber vor, die ein intensives, verschwenderisch<br />
kurzes Leben in den<br />
20er Jahren in Berlin führte; geschrieben<br />
wird das Drehbuch von<br />
Christoph Fromm, der gerade noch<br />
mit dem Deutschen Drehbuchpreis<br />
2007 ausgezeichnet wurde.<br />
AM: Sie sind Autor, Regisseur, Produzent<br />
und haben seit 2006 eine<br />
Professur für Regie an der Filmakademie<br />
Baden-Württemberg in Ludwigsburg.<br />
Wie bekommen Sie diese<br />
vielen Aktivitäten übereinander?<br />
<strong>Fischer</strong>: Durch viel Disziplin.<br />
Regie führen hat viel mit Selbstdisziplin<br />
zu tun, sie haben enorme<br />
Verantwortung allein wegen der Millionenbudgets.<br />
Die einzelnen Berufe<br />
zu koordinieren, ist sicherlich oft<br />
eine Kunst für sich, aber es gelingt<br />
noch – und bietet eben auch enorme<br />
Abwechslung, ein Besuch in<br />
Ludwigsburg an der Filmhochschule<br />
kann auch sehr befreiend und kraftspendend<br />
wirken, wenn Sie mit<br />
neuen Ideen konfrontiert werden<br />
und die unbedingte Kraft der jungen<br />
Leute spüren, kompromisslos und<br />
fern vom Markt zu produzieren.<br />
AM: Gibt es bei einer solchen enormen<br />
Belastung noch den privaten<br />
<strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong>?<br />
<strong>Fischer</strong>: Der Beruf ist das<br />
Leben, er macht mich glücklich, ich<br />
habe da nie groß zwischen Privatund<br />
Berufsleben unterschieden, die<br />
Grenzen sind fließend. Der „private“<br />
<strong>Torsten</strong> <strong>Fischer</strong> ist also gar nicht<br />
aufzufinden.
Die entscheidende Frage,<br />
der ich mich stellen muss,<br />
ist die nach dem Fundament,<br />
auf dem ich bauen<br />
will. Ich habe die Wahl zwischen sehr<br />
unterschiedlichen Fundamenten, die<br />
mir angeboten werden und Tragfähigkeit<br />
versprechen: ein gut gefülltes<br />
Bankkonto, das für materielle Sicherheit<br />
steht, eine gute Bildung, die es<br />
mir ermöglicht, Leistung im Beruf zu<br />
erbringen und eine gute Karriere vor<br />
mir zu haben, Kontakte und Beziehungen,<br />
die mich tragen, .... Für eine<br />
gewisse Zeit sind diese Fundamente<br />
vielleicht tragfähig und schenken mir<br />
das Gefühl der Sicherheit, wenn jedoch<br />
die bedrohliche Erfahrung der<br />
Vergänglichkeit an meine Haustür<br />
klopft, dann kann ein Fundament,<br />
das selber vergänglich ist, nicht tragen.<br />
Mein noch so schöner Hausbau<br />
des Lebens bricht wie ein Kartenhaus<br />
zusammen.<br />
Wie kann das Haus des Lebens<br />
Bestand haben? Welches Fundament<br />
ist tragfähig, wenn die Vergänglichkeit<br />
an meinem Lebenshaus nagt?<br />
Das einzige Fundament ist Gott selber,<br />
weshalb ihn unsere Väter im<br />
Glauben „Fels“ nannten: „Er heißt:<br />
Der Fels! Vollkommen ist sein Tun,<br />
denn recht sind alle seine Wege. Gott<br />
ist treu, ohne jeden Frevel, gerecht<br />
und redlich ist er“ (Dtn 32:4). Das<br />
Bild vom Felsen steht für Stärke,<br />
Standfestigkeit und Zuverlässigkeit.<br />
Der Fels bietet Sicherheit. „Ich will<br />
dich lieben, Herr, meine Stärke. Herr,<br />
du mein Fels, meine Burg, mein Retter“<br />
(Ps 18:2.3).<br />
Dieses Fundament meines Lebenshauses<br />
steht ganz am Anfang<br />
meines Daseins. Gott ist „der Fels,<br />
der dich erzeugt hat“ (Dtn 32:18).<br />
Im Neuen Testament hat Paulus<br />
das Bild vom Felsen auf Jesus Christus<br />
übertragen: „Ich will euch nicht<br />
in Unkenntnis darüber lassen, Brüder,<br />
dass unsere Väter alle unter der<br />
Wolke waren und alle durch das Meer<br />
zogen und alle auf Mose getauft<br />
wurden in der Wolke und im Meer<br />
GEISTLICHES WORT<br />
Wie ein kluger Mann, der sein Haus<br />
auf Fels baute<br />
Eines der beliebtesten Fotomotive in der Bretagne: Das „Haus zwischen den Felsen“ bei Plougrescant.<br />
Mein Leben läuft nicht einfach nach einem Plan ab, den ich nicht beeinflussen könnte. Mein Leben wächst<br />
nicht nach einem Naturgesetz ohne mein Tun, mein Leben gestalte ich selbst in Freiheit. Es ist mir in die<br />
Hand gegeben, mein Leben zu gestalten und mich selbst zu entfalten. Ich baue das Haus meines Lebens<br />
- mein Leben lang.<br />
und alle dieselbe geistige Speise<br />
aßen und alle denselben geistigen<br />
Trank tranken. Sie tranken nämlich<br />
aus dem geistigen Felsen, der sie begleitete.<br />
Der Fels aber war Christus“<br />
(1 Kor 10:1-4).<br />
Das Haus meines Lebens kann nur<br />
Bestand haben, wenn Christus der<br />
Fels, auf dem ich baue, wenn er mein<br />
Fundament ist und bleibt und ich auf<br />
diesem Grund weiterbaue. Als Baumaterial<br />
habe ich das Wort Gottes; es<br />
kommt entscheidend darauf an, dass<br />
ich das Wort Gottes nicht nur unverbindlich<br />
höre, sondern dass ich an<br />
ihm mein Handeln ausrichte. Das<br />
Haus meines Lebens hat Bestand,<br />
wenn die Bausteine des Wortes Gottes<br />
durch mein hörendes Tun fest<br />
miteinander verbunden werden.<br />
„Wer diese meine Worte hört und danach handelt,<br />
ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.<br />
Als nun ein Wolkenbruch kam<br />
und die Wassermassen heranfluteten,<br />
als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da<br />
stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut“<br />
(Mt 7:24.25).<br />
Hans-Joachim Leciejewski (Cher)<br />
Quelle: wikipedia<br />
155 AM
Quelle: wikipedia<br />
AUS DEM <strong>KV</strong><br />
Mit dem <strong>KV</strong> Steuern sparen<br />
Eine Betrachtung zum Gesetz zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements<br />
Dass sich Engagement im <strong>KV</strong> lohnt, hat sich hinlänglich rumgesprochen. Neu hingegen ist, dass nun auch<br />
handfeste finanzielle Vorteile dabei rausspringen. Zu verdanken haben wir dies dem Gesetz zur weiteren<br />
Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.<br />
Für manchen ist es das politische Bonbon des letzten Jahres, denn: Es gilt rückwirkend für das gesamte<br />
Jahr 2007! Wer also über seiner Steuererklärung brütet, kann vielleicht noch den ein oder anderen Euro<br />
in die eigene Tasche zurückholen oder seine Aktiven damit (bei voller Abzugsfähigkeit) unterstützen.<br />
Neuer Freibetrag von 500 €<br />
für nebenberufliche ehrenamtliche<br />
Betätigungen<br />
Für entgeltliche ehrenamtliche Betätigungen,<br />
die nebenberuflich ausgeübt<br />
werden und nicht unter die<br />
Begünstigung der Übungsleiterpauschale<br />
fallen, zum Beispiel Tätigkeit<br />
als Organisationsleiter, Platzwart o.ä.,<br />
gibt es einen neuen Freibetrag von<br />
jährlich 500 €.<br />
Voraussetzung ist nebenberufliche<br />
Tätigkeit:<br />
- im Dienst einer juristischen Person<br />
des öffentlichen Rechts oder einer<br />
gemeinnützigen Körperschaft<br />
- für Tätigkeiten, die nicht unter die<br />
Übungsleiterpauschale fallen.<br />
Ganz wichtig: Die Gewährung der<br />
Übungsleiterpauschale und der<br />
Ohne Formulare scheint diese Welt unregierbar.<br />
AM 156<br />
neuen 500 €-Pauschale setzen entsprechende<br />
Einnahmen aus der jeweiligen<br />
Tätigkeit voraus.<br />
Wer höhere Aufwendungen in Form<br />
von Betriebsausgaben oder Werbungskosten<br />
geltend machen möchte,<br />
muss diese allerdings detailliert<br />
ausweisen (Tipp: zum Beipiel Tankund<br />
Portoquittungen sammeln).<br />
Spenden Stiftungen<br />
Die Höchstgrenze für den steuerlichen<br />
Abzug von Spenden wurde generell<br />
auf 20 Prozent des Gesamtbetrags<br />
der Einkünfte angehoben. Bei<br />
einem angenommenen Monatsgehalt<br />
von 3.000 € ergäbe sich so ein abzugsfähiger<br />
Betrag von 7.200 € p.a.<br />
Kleinspenden<br />
Eine gute Nachricht für alle Quästoren:<br />
Statt der bisherigen 100 €<br />
können nun Spenden bis zu einer<br />
Höhe von 200 € mit einem Bareinzahlungsbeleg<br />
der Bank oder dem<br />
Beleg vom Überweisungsformular<br />
bzw. dem Kontoauszug nachgewiesen<br />
werden. Eine Zuwendungsbestätigung<br />
(Spendenquittung) ist für<br />
Spenden bis einschließlich 200 €<br />
nicht mehr erforderlich.<br />
Interessant wird es auch für die<br />
Verbindungen, die sich mit dem Gedanken<br />
der Gründung einer Stiftung<br />
(beispielsweise zur Finanzierung<br />
eines Hausbaus) auseinandergesetzt<br />
haben. Stifter, die ein bedeutendes<br />
Vermögen in eine gemeinnützige<br />
Stiftung einbringen, können im<br />
ersten Jahr nach Anerkennung der<br />
Stiftung getätigte Zuwendungen bis<br />
zu 1 Millionen € steuerlich absetzen.<br />
Dabei kann der zu stiftende Betrag<br />
auf das Jahr der Zuwendung und die<br />
folgenden neun Jahre verteilt werden.<br />
Er darf allerdings nur einmal innerhalb<br />
eines Jahrzehnts angerechnet<br />
werden.<br />
Beispiel: R. hat geerbt. In Erinnerung<br />
seiner heiteren Studentenzeit möchte<br />
er seiner Verbindung eine größere<br />
Summe zuwenden, ohne dabei das<br />
eigene Vermögen erheblich zu<br />
schmälern. Er gründet eine Stiftung<br />
zur Unterstützung der studentischen<br />
Brauchtumspflege. Die Anerkennung<br />
als gemeinnützige Stiftung vorausgesetzt,<br />
kann er nun im ersten Jahr<br />
nach erfolgter Anerkennung steuerlich<br />
voll abzugsfähig bis zu einer Million<br />
stiften. Weil R. die Summe aus<br />
den laufenden Mieteinnahmen seiner<br />
Immobilien bestreiten will, verteilt er<br />
die Zahlung des zu stiftenden Gesamtbetrags<br />
auf die nächsten zehn<br />
Jahre. Da R. aber erst in zwei Jahren<br />
Partner einer Großkanzlei werden
soll, was neben einem erheblichen<br />
Einkommenssprung auch eine erhebliche<br />
Erhöhung seiner Einkommenssteuerlast<br />
nach sich zieht, bietet es<br />
sich an, den Steuervorteil erst im<br />
entsprechenden Jahr wahrzunehmen.<br />
Interessant ist dies also besonders<br />
für Personen, die in einem Zeitraum<br />
von zehn Jahren jedenfalls einmal<br />
über eine herausragende Steuerlast<br />
verfügen, wohingegen der zu stiftende<br />
Betrag nicht einmalig zur Verfügung<br />
steht, sondern über einen<br />
Zeitraum von bis zu zehn Jahren erwirtschaftet<br />
wird (zum Beispiel Mieteinnahmen<br />
aus Immobilienvermögen).<br />
Vereinseinnahmen<br />
Erfreulich ist auch die Anhebung<br />
der Besteuerungsgrenze für die wirtschaftliche<br />
Betätigung von gemeinnützigen<br />
Körperschaften (zum Beispiel<br />
von Vereinen mit gemeinnütziger<br />
Anerkennung) auf 35.000 €<br />
(vormals 30.678 €). Dies ist ein Bruttobetrag<br />
inklusive Mehrwertsteuer<br />
und gilt auch für Einnahmen aus Veranstaltungen.<br />
Beispiel: Der Hausbauverein HBV e.V.<br />
vermietet wochentags die Veranstaltungsräume<br />
an ein juristisches Repetitorium.<br />
Die Einnahmen sind nun bis<br />
zu einer Höhe von 35.000 € steuerfrei.<br />
Diese ganz legalen „Steuer-<br />
ZUR PERSON<br />
1925 studierte er aber erneut in<br />
Münster und promovierte 1926 dort<br />
bei dem Philosophen Max Ettlinger<br />
zum Dr. phil. („Der Ethische Güterbegriff<br />
im System des Aristoteles und<br />
Kant. Eine Voruntersuchung zur Begründung<br />
der Ethik“). Er stellte die<br />
120-Seiten-Dissertation unter das<br />
tricks” gelten natürlich auch für das<br />
ehrenamtliche Engagement in der<br />
Kirchengemeinde, im Sportverein<br />
oder bei anderen als gemeinnützig<br />
anerkannten Organisationen. Wer<br />
also (noch) kein Ehrenamt in einem<br />
gemeinnützigen verbindungsnahen<br />
Verein bekleidet, kann dennoch mit<br />
den andernorts erlangten Steuerboni<br />
seine Verbindung dank staatlicher<br />
Hilfe kostenneutral finanziell unterstützen.<br />
Vielleicht tun sich auch ei-<br />
Motto „Summo Bono Sacrum“ – im<br />
höchsten Gut liegt das Heilige. Diese<br />
Thematik sollte ihn noch einige Jahre<br />
wissenschaftlich beschäftigen: 1931<br />
promovierte er, wiederum in Münster,<br />
über „Die Entfaltung des Gottesbegriffs<br />
zum Begriff des höchsten Gutes<br />
nach Albert dem Großen“ auch zum<br />
AUS DEM <strong>KV</strong><br />
nige Alte Herren (es bedarf derer sieben)<br />
zusammen und gründen weitere<br />
gemeinnützige Fördervereine. Die<br />
vom Staat rückvergüteten Aufwendungen<br />
für die zu besetzenden Vorstandsämter<br />
sind als Spende bei den<br />
Aktivitates und dem Alten Herrn XX<br />
sicher sehr willkommen - und für ein<br />
Abendessen mit der besseren Hälfte<br />
dürfte es auch noch reichen.<br />
Moritz Strate (Wf, Pal)<br />
Hier unbekannt:<br />
Ein Germane, Grotenburger und Ravensberger, den sogar der Papst kennt<br />
Sein Name ist Prof. Dr. Dr. Heinrich Kühle. 1895 in Duderstadt/Eichsfeld geboren, starb er 1966 in<br />
Münster/Westfalen. Er studierte in Münster Philosophie und Theologie, trat dort dem KStV Germania<br />
bei und wurde 1919 Mitgründer des KStV Ravensberg, der damals dem Gedankengut der Jugendbewegung<br />
verpflichtet war. Kühle war in dieser Reformverbindung Senior und wurde dort<br />
auch A-Philister. Von Münster wechselte er zum Studium nach München und an die deutsche Universität<br />
in Prag und wurde 1922 zum Priester des Bistums Hildesheim geweiht. 1923/24 war Kühle Kaplan in<br />
Hannover. Dort trat er als B-Philister dem AV Grotenburg bei.<br />
Dr. theol. 1933 wurde er in Münster<br />
über eine moraltheologische Beurteilung<br />
der Todesstrafe für Moraltheologie<br />
habilitiert (Habil.-Schr.:<br />
„Staat und Todesstrafe“).<br />
Noch 1933, also sehr schnell, erhielt<br />
der Privatdozent einen Lehr-<br />
157 AM<br />
Quelle: fotolia c Jörg Vollmer
ZUR PERSON<br />
auftrag für Fundamentaltheologie an<br />
der Staatlichen Akademie in Braunsberg/Ostpreußen.<br />
„Hunc illum fatis<br />
externa ab sede profectum“ (Auch<br />
ihn hat das Geschick aus fernen Landen<br />
hierher geleitet). Diesen Vergil-<br />
Vers gab Lothar Ploetz (Ta, Lgm)<br />
Kühle zur Charakterisierung bei in<br />
seinem Buch „Fato profugi. Vom<br />
Schicksal ermländischer Priester“. Im<br />
fernen Osten Deutschlands, zwischen<br />
Danzig und Königsberg, mag er damals<br />
den Kontakt zum <strong>KV</strong> gelockert<br />
haben. Ohnehin gingen Verbindungen<br />
und Verband gerade der Gleichschaltung<br />
und dann der Auflösung<br />
entgegen (Das <strong>KV</strong>-Jahrbuch 1965/66<br />
verzeichnet den Ravensberger aber<br />
noch mit seinen B-Philisterschafte<br />
bei Germania und Grotenburg).<br />
Die Braunsberger Staatliche Akademie<br />
(Philosophisch-Theologische<br />
Hochschule) galt mit ihren zwei Fakultäten<br />
als Hochburg des akademischen<br />
Nationalsozialismus. Ihr Rektor,<br />
Kb Prof. Dr. Dr. Karl Eschweiler<br />
(Süd), der Kühle aus Münster nach<br />
Braunsberg geholt hatte, soll – einem<br />
Ondit zufolge – nicht im Priesterkleid<br />
sondern in SA- oder Parteiuniform<br />
beigesetzt worden sein. Kühle jedoch<br />
war nie Mitglied der NSDAP und<br />
wurde dennoch 1936, inzwischen<br />
Staatliche Akademie Braunsberg:<br />
das Steinhaus der vormaligen<br />
Jesuitenhochschule<br />
Professor für Dogmatik, Pro-Dekan<br />
der Theologischen Fakultät. Als es<br />
um eine gewisse Zusammenarbeit<br />
zwischen Hochschule, Staat und Partei<br />
ging, wagte es Kühle 1938, die<br />
Kollegen zum Boykott der Absichten<br />
Am 15. Mai 2008 starb Ellwangens<br />
Ehrenbürger Kb<br />
Josef Merz (Al) im Alter von<br />
85 Jahren in seiner Heimatstadt.<br />
Dort hatte er sich 1956 als Anwalt<br />
niedergelassen. Im gleichen Jahr<br />
war er in den Stadtrat gewählt und<br />
zum Stellvertretenden Bürgermeister<br />
bestellt worden. Als Fraktionsvorsitzender<br />
der CDU wirkte er von 1963<br />
bis 1989, also mehr als ein Vierteljahrhundert<br />
lang. In diese Zeit fällt<br />
die Verwaltungsreform und die kommunale<br />
Neuordnung 1972/73. Da der<br />
damalige Bürgermeister erkrankt<br />
war, führte Kb Merz die Verhandlungen<br />
mit den vier Nachbargemeinden<br />
und schloss sie erfolgreich ab. Deshalb<br />
bezeichnete ihn der Ellwanger<br />
Landtagsabgeordnete Winfried Mack<br />
(CDU) beim Empfang anlässlich des<br />
80. Geburtstags des Jubilars 2003 als<br />
zu bewegen.<br />
Im Zweiten Weltkrieg geriet der<br />
Professor, der als junger Mann schon<br />
im Ersten Weltkrieg als Frontkämpfer<br />
gedient hatte, als Wehrmachtspfarrer<br />
in eine harte, fast neunjährige<br />
Gefangenschaft in Lagern und Gefängnissen<br />
in Moskau, Stalingrad und<br />
in Sibirien.<br />
Er war in der Sowjetunion zu 25 Jahren<br />
Zwangsarbeit verurteilt worden,<br />
weil er in Gefangenenlagern verbotenerweise<br />
seelsorgerische Tätigkeit<br />
ausgeübt hatte.<br />
Erst im Oktober 1953 kehrte er zurück.<br />
Von der innerdeutschen Grenze<br />
musste er in einem Krankenwagen<br />
abgeholt werden. Erst 1955 wurde er<br />
in Münster wieder ordentlicher Professor,<br />
diesmal für Theologie und Philosophie,<br />
besonders des Mittelalters.<br />
Der Papst erhob ihn 1963 zum Päpstlichen<br />
Hausprälat.<br />
Prof. Dr. Dr. Heinrich Kühle starb<br />
nach langem Leiden. Das Totenamt<br />
zelebrierte der Dekan der Münsteraner<br />
Theologischen Fakultät, der Alttestamentler<br />
Hermann Eising; die<br />
Predigt hielt Kühles Fakultätskollege<br />
– Prof. Dr. Joseph Ratzinger.<br />
Baumeister der neuen Stadt Ellwangen<br />
Kb Josef Merz im Alter von 85 Jahren verstorben<br />
AM 158<br />
S.K.<br />
den „Baumeister der neuen Stadt Ellwangen”.<br />
1997 hatte Ellwangen Kb<br />
Merz bereits zum Ehrenbürger ernannt.<br />
In seine Zeit im Rat fallen<br />
neben der „Zusammensiedlung“ die<br />
Stadtsanierung, der Bau von Autobahn,<br />
Schulen und Sportstätten, der<br />
Umbau des Krankenhauses zum<br />
neuen Rathaus und die Partnerschaft<br />
mit der französischen Stadt Langres.<br />
Kb Merz galt als überzeugter <strong>KV</strong>er<br />
und treuer Alamanne, als der er<br />
einen Ehrenzipfel erhielt. Das war<br />
eine Auszeichnung, die zuvor nur<br />
noch dem ehemaligen Präsidenten<br />
des Bundesverfassungsgerichts, Kb<br />
Dr. Gebhard Müller, zuteil geworden<br />
ist. Der Bundespräsident hatte Kb<br />
Merz das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />
L. G.
Von der Reformation<br />
zur Revolution –<br />
Wittenberg<br />
ZUM THEMA:<br />
Die Studienreise führt uns vom Beginn der Neuzeit im 16. Jahrhundert bis zur<br />
Friedlichen Revolution im Herbst 1989. Wir werden bedeutende historische Stätten<br />
besuchen wie die Schlosskirche zu Wittenberg und das sächsisch-kurfürstliche<br />
Residenzschloss in Torgau. Den Bogen zur Zeitgeschichte schlägt die Elbe in<br />
Torgau, wo sich im April 1945 amerikanische und sowjetische Streitkräfte trafen.<br />
Die alte Handels- und Universitätsstadt Leipzig steht mit ihrer Nikolaikirche für<br />
den Untergang der DDR und den Beginn der Wiedervereinigung. In Vorträgen<br />
und Führungen werden die jeweiligen Epochen und Schauplätze erläutert.<br />
TAGUNGSPROGRAMM HINWEISE<br />
Donnerstag, 02.Oktober 2008<br />
15:00 Uhr<br />
15:30 Uhr<br />
17:30 Uhr<br />
19:30 Uhr<br />
Begrüßung und Programmvorstellung<br />
Sachsen im Zeitalter der Reformation , Einführung<br />
Auf Luthers Spuren , historischer Stadtbummel<br />
Abendessen in Wittenberg<br />
Freitag, 03. Oktober 2008<br />
- Tag der deutschen Einheit -<br />
09:00 Uhr<br />
11:00 Uhr<br />
12:15 Uhr<br />
13:30 Uhr<br />
15:30 Uhr<br />
16:30 Uhr<br />
18:30 Uhr<br />
20:30 Uhr<br />
Abfahrt ins Stadtzentrum:<br />
Die Schlosskirche zu Wittenberg<br />
Abfahrt nach Torgau (Reisebus)<br />
Mittagessen in Torgau<br />
Torgau als Erinnerungsort zweier Diktaturen ,<br />
Besuch im Dokumentations- und Informationszentrum Torgau<br />
Kaffeepause<br />
Von Friedrich dem Weisen bis zu Herrn Käthe ,<br />
historischerRundgang durch die Residenzstadt Torgau<br />
Rückfahrt zum Hotel<br />
Abendessen im Hotel<br />
Samstag, 04. Oktober 2008<br />
09:00 Uhr<br />
10:30 Uhr<br />
12:30 Uhr<br />
14:00 Uhr<br />
16:30 Uhr<br />
18:30 Uhr<br />
20:00 Uhr<br />
Abfahrt nach Leipzig (Reisebus)<br />
Organisation der Unterdrückung: Die Staatssicherheit der<br />
DDR , Führung mit Vortrag im Museum in der Runden Ecke<br />
Mittagessen in Leipzig<br />
Die Stätten der Friedlichen Revolution ,<br />
thematische Stadtführung<br />
zur freien Verfügung<br />
Abendessen in Leipzig<br />
Rückfahrt nach Wittenberg<br />
Sonntag, 05. Juli 2008<br />
09:30 Uhr<br />
10:00 Uhr<br />
10:30 Uhr<br />
12:00 Uhr<br />
13:00 Uhr<br />
Abschlussbesprechung<br />
Abfahrt zur katholischen Kirche in die Mauerstraße 14<br />
Hl. Messe in Sankt Marien/Wittenberg<br />
Mittagessen<br />
Verabschiedung<br />
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
Tagungsort/Unterbringung:<br />
Hotel Grüne Tanne, Am Teich 1,<br />
06896 Wittenberg, www.gruenetanne.de<br />
Veranstalter:<br />
<strong>KV</strong>-Akademie e.V. - c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />
Postfach 20 01 31, 45757 Marl<br />
Tel.: 02365/5729010, Fax: 02365/5729051<br />
email: sekretariat@kartellverband.de<br />
Tagungsleiter:<br />
Kb Werner Rellecke M.A., Dresden<br />
Anmeldung:<br />
Interessenten werden gebeten, sich möglichst umgehend<br />
schriftlich über das Anmeldeformular bei der <strong>KV</strong>-Akademie<br />
anzumelden. E-Mail: kv-akademie@kartellverband.de<br />
Telefon: 0 23 65 / 5 72 90 40<br />
Konto: Pax-Bank Essen<br />
Konto: 2 001 904 011<br />
BLZ: 370 601 93<br />
IBAN DE 57 370 601 932 001 904 011<br />
BIC GENODED1PAX<br />
Anmeldeschluss:<br />
18. August 2008<br />
Tagungsbeitrag:<br />
Alte Herren/Damen/Gäste<br />
Studierende<br />
Einzelzimmerzuschlag<br />
*: Reiserücktrittskostenversicherung inklusive.<br />
Eine Preiserhöhung aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl ist möglich.<br />
Leistungen:<br />
- Organisation<br />
- Übernachtung mit Frühstück<br />
- Mittagessen und Abendessen<br />
- Programmpunkte wie angegeben<br />
210,00 Euro*<br />
170,00 Euro*<br />
16,00 Euro<br />
Fahrtkosten:<br />
Werden nur an studierende <strong>KV</strong>er erstattet:<br />
0,10 Euro/Bahn-km, max. 75,00 Euro/Person.<br />
Bitte benutzen Sie zur Seminaranmeldung das neue <strong>KV</strong>-Akademie-Anmeldeformular.<br />
Sie erhalten es auf Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat oder unter: www.kartellverband.de.<br />
159 AM
ZUR PERSON<br />
<strong>KV</strong> - Grass Roots in Braunschweig<br />
vor 60 Jahren Wolfgang Tschirschwitz wurde 85 Jahre alt -<br />
Die Cheruscer aus Braunschweig gratulieren!<br />
Am 4. Dezember 1948, also vor<br />
fast 60 Jahren, feierten 13 Studenten<br />
mit einem Publikationsfest die Wiederbegründung<br />
des Katholischen Studentenvereins<br />
Cheruscia in Braunschweig.<br />
Die bereits 1921 gegründete<br />
Cheruscia war wieder da.<br />
Geschichte wird durch Personen<br />
geschrieben. Und da trifft es sich gut,<br />
dass der damalige Gründungssenior<br />
Dipl.-Ing. Architekt Wolfgang Tschirschwitz<br />
am 10. August 2008 seinen<br />
85. Geburtstag feiern konnte. Zum<br />
Geburtstag gratulieren die Cheruscer<br />
sehr herzlich und in großer Dankbarkeit<br />
für die überaus vielen Jahre aktiven<br />
Wirkens für die, ja, lassen wir es<br />
uns so sagen: für seine Cheruscia.<br />
Aus der Katholischen Studentengemeinde<br />
(KSG) heraus wurde eine<br />
<strong>KV</strong>-Gruppe in Braunschweig durch<br />
die Reaktivierung des K.St.V. Cheruscia<br />
wieder begründet. Die KSG war<br />
für die katholischen Studenten geistige<br />
Heimat geworden. Erste behutsame<br />
Kontakte zu der verstreuten<br />
Altherrenschaft wurden geknüpft. Es<br />
mussten nochmals vier Semester<br />
vergehen, um die offizielle Genehmigung<br />
beim Senat der Hochschule beantragen<br />
zu dürfen, nachdem das<br />
Verbot von Traditionsverbänden aufgehoben<br />
worden war.<br />
Die Cheruscia verfügt mittlerweile<br />
über vier Chroniken, die jeweils zum<br />
50., 60., 70. und 80. Stiftungsfest<br />
aufgelegt wurden, in denen der Jubi-<br />
AM 160<br />
lar mit seinen Beiträgen die Geschichte<br />
der Cheruscia mit festgehalten<br />
hat. Zur Reaktivierung der<br />
Cheruscia nach 1945 hält unser Bb<br />
Wolfgang Tschirschwitz in der Chronik<br />
´50 Jahre Cheruscia´ in seinem<br />
Beitrag „Der Wiederaufbau nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg“ die für uns heute<br />
spannenden und bedeutungsvollen<br />
Ereignisse fest:<br />
Wolfgang Tschirschwitz als Präside<br />
des Inoffiziums der Nikolauskneipe<br />
1988 anläßlich der<br />
Wiedergründung 40 Jahre zuvor.<br />
„… Braunschweig war die erste Technische<br />
Hochschule, die nach dem<br />
Kriege ihren Lehrbetrieb wieder aufnahm.<br />
… am 1. November 1945<br />
konnten damals 1200 Studenten beginnen.<br />
… Der erste Rektor Gassner<br />
rief in einer bemerkenswerten Rede<br />
am 14.01.1946 die Studenten auf, …<br />
eine akademische Gemeinschaft aufzubauen.<br />
Er sagte, und das sei sein<br />
besonderer Wunsch, die Studierenden<br />
mögen sich wieder zu Vereinen<br />
und Vereinigungen zusammenschließen.<br />
… Auch im Verbindungswesen<br />
erwarte er, dass die Studentenschaft<br />
von sich aus neue und eigene Wege<br />
gehe. …<br />
Aus der KSG heraus entwickelten sich<br />
3 Leitlinien so schon im Wintersemester<br />
1945/46:<br />
1. Religiöse Lebensgestaltung<br />
2. Wissenschaftliche Lebensgestaltung<br />
und<br />
3. Gesellschaftliche Lebensgestaltung.<br />
… Diese Grundgedanken wurden …<br />
am Ende des WS 1945/46 in einer<br />
´Satzung der KSG-Braunschweig´<br />
zusammengestellt, …Die KSG … hatte<br />
1948 etwa 80 Mitglieder. … die Frage<br />
einer festen Gruppenbildung innerhalb<br />
der KSG trat immer mehr in den<br />
Vordergrund. Dazu boten sich die<br />
alten traditionsreichen Verbände wie<br />
<strong>KV</strong>, CV und UV an. So kam es, dass<br />
im SS 1948 zum ersten Male der Gedanke<br />
auftauchte, die CHERUSCIA<br />
wieder zu gründen. Am 15. Juni 1948<br />
fand eine erste Versammlung statt…<br />
Protokollbuch … 1. B.C. der <strong>KV</strong>-<br />
Gruppe der KSG ´Albertus Magnus´<br />
… 13 Mitglieder, eine verheißungsvolle<br />
Zahl. … Zum ersten Vorstand<br />
wurden gewählt: als Senior W.<br />
Tschirschwitz, als Consenior W. Wilbers,<br />
als Schriftführer W. Kiwit. … Am<br />
4. Dezember 1948 fand dort (Ergänzung<br />
des Verfassers in einem von<br />
drei von der KSG notdürftig wiederhergestellten<br />
Kellerräumen in der<br />
Nähe der TU, vom Rektor zur Verfügung<br />
gestellt) das Publikationsfest<br />
der CHERUSCIA statt. 27 Jahre nach<br />
der Gründung wurde … die CHERUS-<br />
CIA wieder ins Leben gerufen. Drei<br />
Füchse wurden rezipiert. Die Mitgliederliste<br />
… weist 10 Burschen, vier<br />
Inaktive e.l., zwei Inaktive i.l. und<br />
sechs Füchse aus, also insgesamt<br />
22 Mitglieder. … Auf dem Publikationsfest<br />
trafen auch zum ersten<br />
Mal die AHAH mit dem neu gegründeten<br />
Aktiven-Verein wieder zusammen.<br />
… Ende 1950 weist die Liste der<br />
Aktivitas bereits 39 Mitglieder aus. …<br />
Die ersten fünf Jahre nach dem<br />
Kriege sind ein wichtiger Abschnitt<br />
unserer Vereinsgeschichte. Sie haben<br />
sicherlich noch ihre Auswirkung bis in<br />
das Jahr 1971, wenn die heutige Aktivitas<br />
bereit ist, Tradition und Gegenwart<br />
lebendig miteinander zu<br />
verbinden. Die Form kann sich wandeln,<br />
der Geist bleibt derselbe.“<br />
Die letzten drei Sätze in dem Beitrag<br />
von 1971 lassen sich im Sinne<br />
des Jubilars Wolfgang Tschirschwitz<br />
von der einen auf die nachfolgende<br />
Studentengeneration immer wieder<br />
fortentwickeln. Ausdrucksformen sind<br />
ständig Änderungen unterworfen, die<br />
Geisteshaltung, basierend auf den<br />
drei Prinzipien religio, scientia und<br />
amicitia, trägt uns als ein Continuum<br />
durch Jahrzehnte hindurch.<br />
Von den ersten besonderen fünf<br />
Aufbaujahren ausgehend, prägte<br />
unser Bundesbruder Wolfgang<br />
Tschirschwitz die folgenden 25 Jahre<br />
der Cheruscia nachhaltig. Innerhalb<br />
einer Dekade stieg die Zahl der Aktiven<br />
und Inaktiven auf über 70. Gut<br />
zehn Jahre nach der Wiedergründung<br />
konnte 1959 die Tochterverbindung<br />
Hercynia gegründet werden.
Als AHV–Vorsitzender führte er<br />
seine Cheruscia über zehn Jahre von<br />
1967 bis 1978 auch durch stürmische<br />
Zeiten, dann nochmals als 2. Vorsitzender<br />
zwölf Jahre von 1978 bis<br />
1990, insgesamt also 23 Jahre Verantwortung<br />
im Vorstand des AHV<br />
Cherusciae. Fast parallel über 30<br />
Jahre bereits von 1961 bis 1991 war<br />
Bb Wolfgang Tschirschwitz Vorsitzender<br />
des Cheruscia–Heimvereins, der<br />
am 13. Juni 1961 unter seiner vorausschauenden<br />
Mitwirkung gegründet<br />
wurde und seit 1965 in<br />
Betriebsträgerschaft das eigene<br />
Präsidium des Inoffiziums anlässlich<br />
der 40-jährigen Wiedergründung,<br />
von links: Stefan Rolf,<br />
Wolfgang Tschirschwitz, Willy<br />
Wilbers<br />
Haus unterhält, wodurch bis heute<br />
eine wesentliche Grundlage für viele<br />
Studentengenerationen gelegt worden<br />
ist. Auch hier legte er wichtige<br />
Wurzeln – grass roots, damit die Cheruscia<br />
weiter wachsen und gedeihen<br />
möge. Wenn wir hier mit wenigen<br />
Worten versucht haben, das Wirken<br />
ZUR PERSON<br />
Eine tragende Säule des Verbands<br />
Erich G. Lau gestorben<br />
N<br />
ach schwerer Krankheit ist<br />
der langjährige <strong>KV</strong>-Geschäftsführer<br />
Erich Gerhard<br />
Lau am 22. Juni 2008 gestorben.<br />
Am 1. November 1978 übernahm<br />
er die Leitung des <strong>KV</strong>-<br />
Sekretariats, das nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg stets von einem Kartellbruder<br />
nebenberuflich geführt worden<br />
war, als Nicht-<strong>KV</strong>er hauptamtlich. Er<br />
wurde mit der ausdrücklichen Absicht<br />
eingestellt, die Leistungsfähigkeit der<br />
Geschäftsstelle zu verbessern. Der<br />
<strong>KV</strong>-Rat, der sich unter Kb Wolfgang<br />
Kamper (Rh-D, Rh-I) zu dieser strukturellen<br />
Veränderung, die nicht unumstritten<br />
blieb, entschloss, wurde<br />
nicht enttäuscht: Herr Lau erwies<br />
sich als tatkräftiger und ideenreicher<br />
Organisator, der die Arbeit des <strong>KV</strong>-<br />
Sekretariats schnell verbesserte. Eine<br />
der ersten Maßnahmen war die Einziehung<br />
des <strong>KV</strong>-Beitrags durch das<br />
Sekretariat und nicht mehr durch den<br />
Postzustelldienst. Damit war zugleich<br />
eine Sanierung des <strong>KV</strong>-Haushalts<br />
verbunden.<br />
Erich G. Lau stammte aus Recklinghausen,<br />
wo er am 14. Juni 1951<br />
geboren worden war. Er besuchte die<br />
Handelsschule und eine Wirtschaftsfachschule,<br />
die er mit dem Titel eines<br />
staatlich geprüften Betriebswirts abschloss.<br />
Danach war er einige Jahre<br />
als Versicherungskaufmann und bei<br />
verschiedenen Firmen tätig. Zuletzt<br />
arbeitete er beim Arbeitsamt in Reck-<br />
linghausen, ehe er in Beckum, wo damals<br />
das Sekretariat in einer alten<br />
Villa untergebracht war, in den Dienst<br />
des Verbands trat. Stets bemüht, die<br />
bürokratischen Abläufe in der Geschäftsstelle<br />
zu verbessern, sorgte er<br />
bald für eine völlige Umstellung auf<br />
EDV und fand eine bessere Unterkunft<br />
in Beckum, die nach den Bedürfnissen<br />
des Verbands eingerichtet<br />
werden konnte. Auf ihn ging schließlich<br />
der Umzug nach Marl zurück, wo<br />
der <strong>KV</strong> eine Bleibe auf dem Hof Feuler<br />
fand, eine gemeinnützige Einrichtung<br />
für therapeutisches Reiten. Um<br />
Synergieeffekte zu nutzen, übernahm<br />
das Sekretariat auf Herrn Laus Vorschlag<br />
hin dort gegen Erstattung der<br />
Kosten Dienstleistungen für den Hof<br />
und andere Institutionen.<br />
Erich G. Lau war ein Mensch, der<br />
Neuerungen gegenüber immer aufgeschlossen<br />
blieb. Die moderne Technik<br />
wusste er zu nutzen und zugunsten<br />
des Verbands einzusetzen.<br />
Als in den 80/90-er Jahren, der <strong>KV</strong><br />
begann, sein äußeres Erscheinungsbild<br />
zu verbessern, trat er mit anregenden<br />
Ideen hervor. Für eine<br />
„Modernisierung“ setzte er sich entschieden<br />
ein und wusste zu überzeugen.<br />
Für den <strong>KV</strong> hielt er keinen Weg<br />
für zu weit und zu schwierig. Seine<br />
Präsenz bei <strong>KV</strong>-Veranstaltungen galt<br />
als selbstverständlich. Viele tausend<br />
Kilometer legte er jährlich für den <strong>KV</strong><br />
zurück und knüpfte enge Bande zwischen<br />
dem Verband, seinen Gliede-<br />
von Kb und Bb Wolfgang Tschirschwitz<br />
für die Cheruscia und damit auch<br />
für den <strong>KV</strong> zu würdigen, so bleiben es<br />
nur ein paar Worte, die jedoch aus<br />
vollem Herzen aus der Mitte der Cheruscia<br />
heraus kommen.<br />
Der Katholische Studentenverein<br />
Cheruscia im <strong>KV</strong> zu Braunschweig<br />
gratuliert dem Kartell- und Bundesbruder<br />
Wolfgang Tschirschwitz und<br />
seiner lieben Frau Traute herzlich und<br />
wünscht weiterhin Gottes Segen. –<br />
Danke für all das, was Ihr uns gegeben<br />
habt.<br />
Wolfgang Lordieck (Cher) und<br />
Josef Pongratz (Cher)<br />
rungen und<br />
den Mitgliedern.<br />
Über<br />
seine Loyalität<br />
brauchte<br />
sich niemand<br />
zu beklagen.<br />
Er arbeitete<br />
der Verbandsspitze<br />
zu, machte<br />
aber nie einen<br />
Hehl daraus,<br />
wenn<br />
er Entscheidungen für problematisch<br />
hielt. Er wog sein Urteil ab und hütete<br />
sich vor emotionalen Ausbrüchen.<br />
Auf seinen Rat konnte man sich verlassen.<br />
Er galt zu Recht als eine der<br />
tragenden Säulen des Verbands.<br />
Trotz der Sorge um seinen schwer<br />
behinderten Sohn blieb er ein fröhlicher<br />
Mensch. Mit seinem Lachen<br />
konnte er andere Menschen anstecken<br />
und mitreißen. Wo er im <strong>KV</strong> auftrat,<br />
wurde seine Kompetenz bewundert.<br />
Im <strong>KV</strong>-Etat kannte er sich<br />
ebenso aus wie im Beziehungsgeflecht<br />
der <strong>KV</strong>er untereinander.<br />
Der <strong>KV</strong> trauert mit seiner Familie<br />
um einen bemerkenswerten Menschen.<br />
Er möge im Frieden Gottes<br />
ruhen.<br />
Wolfgang Löhr<br />
161 AM
AM 162<br />
ZUR PERSON<br />
Ein guter Mensch und ein priesterlicher<br />
Freund<br />
P. Norbert Reus SAC (Bv, E d Moe-Stg, E d Arm, E d Al) ist gestorben<br />
AUS DEM <strong>KV</strong><br />
Am 03. Mai 2008<br />
verstarb unerwartet<br />
unser Kb<br />
P. Norbert Reus<br />
SAC. Er wurde 79<br />
Jahre alt, war 58<br />
Jahre Pallottiner,<br />
55 Jahre Priester<br />
und von 1968 bis<br />
1998 Verbandsseelsorger<br />
im <strong>KV</strong>.<br />
Dazu schreibt der<br />
Provinzial der Pallottiner P. Hans-<br />
Peter Becker:<br />
„P. Reus war gerne als Lehrer tätig,<br />
aber er war gleichzeitig immer auch<br />
von Herzen Seelsorger. So war er in<br />
der Nachfolge unseres Mitbruders P.<br />
DDDr. Gustav Vogel SAC seit April<br />
1968 Seelsorger im Kartellverband<br />
katholischer deutscher Studentenvereine<br />
(<strong>KV</strong>) und Beauftragter für religiöse<br />
Bildung. Dem <strong>KV</strong> war er immer<br />
sehr verbunden, dort hatte er neben<br />
der pallottinischen Gemeinschaft und<br />
seiner Familie wirklich eine Heimat<br />
gefunden, die ihm sehr viel gab.“<br />
1986 wurde ich als weiterer Verbandsseelsorger<br />
berufen und konnte<br />
bis 1998 mit P. Norbert die Fragen<br />
zum Glauben und Kirchsein in unserem<br />
Verband einbringen. Und ich<br />
muss sagen, diese Partnerschaft mit<br />
P. Norbert war auch für mich eine<br />
schöne und wertvolle Zeit. Bei allen<br />
hitzigen Debatten um Katholischsein<br />
oder um die immer wieder geforderte<br />
Zulassung von Frauen in unseren<br />
Verband blieb Norbert ruhig, aber bestimmt.<br />
Seine Argumente waren klar<br />
und überzeugend, und er war zugleich<br />
immer liebenswürdig und brüderlich.<br />
Ich habe oft gestaunt, wie<br />
viele Termine Norbert angenommen<br />
hat und mit welcher Begeisterung er<br />
von den vielen Begegnungen er berichten<br />
konnte. Die Rom-Seminare<br />
sind dabei für uns jeweils besondere<br />
Höhepunkte gewesen.<br />
So sind wir gute Freunde gewor-<br />
den und haben diesen Kontakt über<br />
unsere offizielle Tätigkeit hinaus auch<br />
weiter gepflegt. Nun kann man sagen:<br />
Mit unserem Norbert ist ein<br />
guter Mensch und treuer Freund von<br />
uns gegangen, ja, er ist vielen ein<br />
guter Wegbegleiter zu Christus gewesen.<br />
Deshalb gilt nun, was der Heilige Hieronymus<br />
geschrieben hat:<br />
„Nicht wollen wir trauern, dass<br />
wir ihn verloren haben,<br />
sondern wir wollen dankbar sein<br />
dafür,<br />
dass wir ihn gehabt haben, ja,<br />
noch besitzen,<br />
denn alles lebt für Gott,<br />
und was auch immer heimkehrt<br />
zum Herrn,<br />
wird noch zur Familie gerechnet.“<br />
Prälat Siegfried Schindele<br />
(Ott, Lu. Ru-Ke, AR)<br />
Der Vorsitzende des <strong>KV</strong>-Rats, Kb Karl Kautzsch, hat seiner Heiligkeit<br />
Papst Benedikt XVI., unserem Kartellbruder, zu seinem<br />
Geburtstag gratuliert. In einem Antwortschreiben vom 21. Mai<br />
2008 erteilt der Papst den <strong>KV</strong>ern seinen apostolischen Segen.<br />
Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI schließt Sie und Ihre persönlichen Anliegen gerne in<br />
sein Gebet ein und erteilt Ihnen und allen Mitgliedern des Kartellverbands Katholischer Deutscher<br />
Studentenvereine von Herzen den Apostolischen Segen.
IN MEMORIAM:<br />
Prof. Dr. Dr. hc. Ernst-Bernd Blümle (Car-F, Frk, Gm-Ho)<br />
Eine große Trauergemeinde,<br />
darunter Bundesbrüder und<br />
Korporierte anderer Verbindungen,<br />
hatte sich Anfang<br />
April in der Franziskanerkirche zu Fribourg<br />
in der Schweiz eingefunden,<br />
um von Ernst-Bernd Blümle Abschied<br />
zu nehmen, der im Alter von 75 Jahren<br />
in Frieden entschlafen durfte.<br />
Ernst-Bernd Blümle, von seinen<br />
Freunden Ebe genannt, wurde am 6.<br />
August 1932 in Achern/Baden als<br />
Sohn eines Gymnasiallehrers geboren.<br />
Sein Vater machte die ersten<br />
pädagogischen Erfahrungen an der<br />
Schlossschule Salem am Bodensee,<br />
zu dem Ebe zeit seines Lebens eine<br />
besondere Liebe empfand. Der Vater<br />
wurde nach Karlsruhe versetzt, wo<br />
Ebe auch eingeschult wurde. Als der<br />
Vater während des Zweiten Weltkrieges<br />
an den Lehrerbildungsanstalten<br />
in Straßburg und Colmar tätig war,<br />
zog die Mutter mit den Söhnen nach<br />
Sasbach. Hier verbrachte Ebe seine<br />
Jugend. Als Oberministrant offenbarte<br />
er schon zu jener Zeit sein<br />
hervorragendes Organisations- und<br />
Führungstalent. Nach der Mittleren<br />
Reife am humanistischen Zweig<br />
des Gymnasiums der Heimatschule<br />
wechselte er an die Wirtschaftsoberschule<br />
in Freiburg/Breisgau, wo er<br />
1952 das Abitur ablegte. Hier studierte<br />
er die ersten zwei Semester<br />
Volkswirtschaftslehre und wurde bei<br />
Germania-Hohentwiel aktiv, wechselte<br />
aber dann nach Frankfurt zum<br />
Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
und trat in die Frankonia-Straßburg<br />
zu Frankfurt ein. Schon mit seiner Diplomarbeit<br />
wandte er sich dem<br />
Genossenschaftswesen zu, und entsprechend<br />
folgte in Frankfurt eine<br />
praktische Tätigkeit als Diplomvolkswirt.<br />
Von einem verwandten Unternehmer<br />
auf die Notwendigkeit<br />
sprachlicher Qualifikationen hinge-<br />
ZUR PERSON<br />
REQUIESCAT IN PACE<br />
wiesen, bot sich gerade die Universi-<br />
tät Fribourg an, dies um so mehr, da<br />
die Reaktivierung der Germania-Helvetia<br />
als Carolingia bevorstand. So<br />
traf Ebe die für sein späteres Leben<br />
zentrale Entscheidung, hier zu promovieren.<br />
Dank der in Fribourg erworbenen<br />
Sprachkenntnisse wurde er<br />
am Insead in Fontainebleau/Frankreich<br />
für ein Jahr als Unterrichtender<br />
eingestellt und erhielt von dort aus<br />
ein Stipendium an der Harvard Business<br />
School, auch für ein Jahr. Wei-<br />
tere wichtige Stationen seiner beruflichen<br />
Tätigkeit waren seine Berufung<br />
zum Rektor des Genossenschaftlichen<br />
Seminars in Muttenz/ Schweiz<br />
(1963), Habilitation<br />
(1967), ausserordentliche<br />
Professur (1968)<br />
sowie die Ernennung<br />
zum Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre<br />
an<br />
der Universität Fribourg<br />
(1970).<br />
Bei seiner Forschung<br />
stand zuerst die Handelsbetriebslehre<br />
im<br />
Vordergrund. Später<br />
wandte er sich verstärkt<br />
auch dem Genossenschaftswesen<br />
und zuletzt<br />
Vereinen, Verbänden,<br />
Stiftungen und weiterenNonprofit-Organisationen<br />
zu. Im Vergleich<br />
zu Massenuniversitäten<br />
ließ sich an<br />
der Universität Fribourg<br />
noch Forschungsarbeit leisten, was<br />
einer der Gründe gewesen sein mag,<br />
dass Ebe Rufe an die Universitäten<br />
Hamburg und Linz ablehnte. In Anerkennung<br />
seines wissenschaftlichen<br />
Werkes verlieh ihm die Johannes-<br />
Kepler-Universität Linz 1990 die Ehrendoktorwürde.<br />
Wichtig waren Ebe stets die Beziehungen<br />
zu seinen Assistenten,<br />
Doktoranden und Habilitanden, mit<br />
denen er freundschaftlich verbunden<br />
war und blieb. Für seine Studenten<br />
hatte er stets ein persönliches Wort.<br />
Er sah eine wesentliche Aufgabe<br />
darin, junge Menschen in ihrer Entwicklung<br />
zu fördern und ihnen Orientierungshilfe<br />
zu geben. Bei denjenigen<br />
allerdings, die ihn mit Schwatzen<br />
bei der Vorlesung störten, zeigte er<br />
Nulltoleranz: Sie hatten den Raum zu<br />
verlassen. Was ihm in den letzten<br />
Jahren besonders am Herzen lag, war<br />
als Bevollmächtigter Botschafter der<br />
Universität Fribourg die frühere universitäre<br />
Verbindung zum Baltikum<br />
zu erneuern. Für seine Verdienste als<br />
Brückenbauer wurde ihm deshalb der<br />
„Swiss Baltic Net Prize 2006“ verliehen.<br />
Alle Verdienste Ebes als Philistersenior<br />
und Ehrenphilister seit der Reaktivierung<br />
der Carolingia im Winter-<br />
semester<br />
1956/1957<br />
zu erwähnen<br />
und zu wür-<br />
Die Altstadt von Fribourg<br />
digen, ist unmöglich. In einer multikulturellen<br />
Verbindung wie der unseren<br />
mit Aktiven aus der Schweiz,<br />
Südtirol, Österreich, Ungarn, Deutschland,<br />
Vietnam und Indonesien war<br />
es Ebe mit seinem ausgeglichenen<br />
Wesen und seinem Sensorium für andere<br />
Kulturen und Lebenserfahrungen<br />
gelungen, ein Klima zu schaffen,<br />
in dem sich alle respektiert und anerkannt<br />
fühlten. Ebe besaß, was die<br />
alten Römer „fides“ nannten, in<br />
hohem Maße: Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit<br />
und Treue, dazu kam<br />
seine Bescheidenheit. Sein Gesprächspartner<br />
war ihm wichtig, nicht<br />
er. Wo er helfen konnte, tat er es mit<br />
Engagement. Er gehörte zu den Bundesbrüdern,<br />
auf die man sich verlassen<br />
konnte und die immer für den<br />
Rat- und Hilfesuchenden da waren.<br />
Mit Ebe verliert unsere Verbindung<br />
ihren „pater familias“, er hinterlässt<br />
eine schmerzliche Lücke. Bei all unserer<br />
Trauer sind wir dankbar, mit<br />
ihm einen Teil unseres Lebensweges<br />
gegangen zu sein. Unser Dank und<br />
Mitgefühl gilt seinen beiden Töchtern,<br />
vor allem jedoch seiner lieben Frau<br />
Elisabeth, die ihn umhegt und umsorgt<br />
und ihm in mancher dunklen<br />
Stunde Mut zugesprochen hat.<br />
Requiescat in pace.<br />
Dr. phil. Gert Heckner (Car-F)<br />
163 AM
Die <strong>Maria</strong>-<strong>Magdalena</strong>-These<br />
bildet darin zwar eine breitere<br />
Hintergrundschicht<br />
des Textes, impliziert aber<br />
keine Hauptbotschaft des Buches. Sie<br />
gehört zu jener durchgehenden Romanebene,<br />
die - ganz im Zuge der<br />
Postmoderne - gewichtige Sachinformation<br />
in das Geschehen integriert,<br />
teils verschlüsselt, teils virtuell, teils<br />
aber auch realistisch analog. In diesem<br />
Netz von gegenseitig aufeinander<br />
abgestimmten Textinformationen<br />
und in ihrer adäquaten Zuordnung<br />
zur Haupthandlung durch den intelligenten<br />
Leser besteht gerade der literarische<br />
Reiz des Werkes. Von seiner<br />
Anlage her jedoch bleibt der Roman<br />
immer noch ein Produkt der Fiktion.<br />
Er darf daher nicht aus der Sicht<br />
theologischer Wissenschaft, ja, nicht<br />
einmal aus der einer rein religiösen<br />
Beurteilung gelesen werden.<br />
Auch ist die <strong>Maria</strong>-<strong>Magdalena</strong>-<br />
These nicht originär dem Autor Dan<br />
Brown zu eigen. Sie findet sich bereits<br />
lange vorher, nämlich schon im<br />
18./19. Jahrhundert, als eine damals<br />
häretische Lehre einer kleinen Sekte<br />
in Südfrankreich, vorangetrieben im<br />
19. Jahrhundert durch die Schrift<br />
eines katholischen Geistlichen dort.<br />
Danach soll <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> nach<br />
Jesu Tod mit einer mehrköpfigen Begleitung<br />
nach Spanien und von dort<br />
AM 164<br />
FORUM<br />
Jesus und <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />
(nach dem Roman ‚Sakrileg’ von Dan Brown)<br />
Vorbemerkung: Auf dem Markt von „money & more” ist die Thematik Jesus und<br />
<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> gerade „in”. Sicher ist es gut, sich auf das Gebiet der Spekulation<br />
zu wagen und Fragen zu stellen: „Was wäre, wenn ....?” Solches - vor<br />
allem vorurteilslose - Fragen kann zu neuen Einsichten führen, jedoch darf auch<br />
im nachfolgenden Beitrag die Tatsache des Hypothetischen und damit Fragwürdigen<br />
nicht übersehen werden. H.-J. Leciejewski<br />
Im Roman ‚Sakrileg’ von Dan Brown wird <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> als Liebespartnerin<br />
von Jesus dargestellt. Dazu ist von vornherein zu bemerken,<br />
dass diese These a) nur einen marginalen Aspekt des Gesamtromans<br />
betrifft und b) lediglich von einer literarisch fixierten Gruppe innerhalb<br />
des Romans vertreten wird, nämlich vor allem von der Oppositionspartei<br />
gegenüber dem Protagonisten Langdon. Der Roman ist zudem von<br />
seiner literarischen Gattung her zunächst eine Verbindung von Kriminalroman (= Aufdeckung eines Mordes)<br />
und Schlüsselroman (daher im englischen Original der treffendere Titel „The da Vinci Code“, ‚Code’<br />
= Schlüssel zur Übertragung verschlüsselter Texte). Leider wurde dieser englische Originaltitel in der<br />
deutschen Übertragung in den reißerischen und daher verkaufsversprechenderen Titel ‚Sakrileg’ umgeändert<br />
– ganz gegen die Intention von Browns literarischer Intention und gegen die inhaltliche und strukturelle<br />
Ausrichtung des Romans.<br />
nach Südfrankreich geflohen sein.<br />
Hier habe sie den Sohn von Jesus geboren.<br />
Dieser war dann – nach dem<br />
Glauben jener Sekte – der Urvater<br />
einer geheimen und später sich weiter<br />
ausbreitenden ritterlichen Christengruppe<br />
bis hin zu den Merowingern<br />
und deren Nachfahren. Jene<br />
Nachfahren bilden nach dem Roman<br />
Um zum entscheidenden<br />
Punkt zu kommen, an dem<br />
wohl die meisten gut gläubigen<br />
Christen scharfen Anstoß<br />
nehmen werden –<br />
Jesus zusammen mit einer<br />
Frau, erotisch! Dagegen die<br />
vorurteilslose Frage: Was<br />
würde es dem Charakter<br />
des historischen Menschen<br />
Jesus schaden, wenn er<br />
eine Geliebte gehabt hätte?<br />
von Dan Brown heute noch einen<br />
streng geheimen esoterischen Bund.<br />
Er war eine charismatische, faszinierende<br />
Persönlichkeit von großer geistiger<br />
und physischer Kraft (von letzterer<br />
zeugen seine Wander-Strapazen<br />
und sein gesamtes neutestament-<br />
liches Erscheinungsbild). Ist es da<br />
vorstellbar, dass er ganz ohne eine<br />
Frau gelebt haben soll? Dazu als Ori-<br />
entale auch mit erhöhter sexueller<br />
Leidenschaft begabt. Nur kurz über<br />
dreißig Jahre alt, also im besten Mannesalter.<br />
Und dann ohne Umgang mit<br />
einer Frau? Ist es da für unser Verständnis<br />
moralisch lauterer, wenn er<br />
masturbiert hätte oder homosexuell<br />
gewesen wäre? Das Natürlichste und<br />
von Gott so Gegebene ist doch die<br />
gerade auch im Judentum angemahnte<br />
Verbindung des Mannes mit<br />
einer Frau. Und warum sollte aus dieser<br />
Verbindung nicht ein Sohn entstanden<br />
sein? Was wäre daran so<br />
verwerflich, wie es sich offenbar im<br />
entrüsteten Aufschrei besonders fundamentalistisch<br />
verklemmter Christen<br />
artikuliert? Das Gegenteil müsste<br />
eigentlich erwartet werden: Jesus ist<br />
zu loben aufgrund einer von der göttlichen<br />
Schöpfung so eingerichteten<br />
Verbindung mit einer Frau. Auch dass<br />
er nicht der Promiskuität verfallen<br />
war, sondern offenbar eine treue Zuneigung<br />
zu nur einer Frau gepflegt<br />
hat, eben zu der neutestamentliches<br />
für ihn einzig belegten <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong>,<br />
ist in diesem Zusammenhang<br />
bedeutsam.<br />
Diese Frau wird nicht eine wie jede<br />
andere gewesen sein, sondern als<br />
Gefährtin Jesu eine herausragende<br />
Persönlichkeit. In allen vier Evangelien<br />
ist sie bei der Kreuzigung dabei,<br />
und in allen ist sie es, der Jesus am<br />
dritten Tag nach seinem Tod als der
<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> als Thema der<br />
Zeitschrift „Welt der Bibel”,<br />
Heft 48 (2/2008)<br />
ersten erscheint und der er die Botschaft<br />
an seine Jünger aufträgt (Joh.<br />
20, 11-18).<br />
Aufschlußreich auch, dass sie nie, wie<br />
sonst üblich in der ganzen Bibel, über<br />
den Namen eines Mannes identifiziert<br />
wird (<strong>Maria</strong>, die Frau, die Tochter<br />
des...), sondern immer als „die Frau<br />
aus Magdala“, was für eine unverheiratete,<br />
eigenständige Frau spricht.<br />
Ob sie identisch mit der Sünderin ist,<br />
die nach Lk 7,36-50 im Haus von<br />
Simon dem Pharisäer Jesus die Füße<br />
salbt, oder auch mit jener <strong>Maria</strong> von<br />
Bethanien, der Schwester des Lazarus<br />
und der Martha, ist umstritten<br />
und wird von der katholischen Kirche<br />
(1969) offiziell abgewiesen. Auch von<br />
der Mehrheit der heutigen Bibelfor-<br />
Es ist sehr zu begrüßen, dass sich<br />
die AM jetzt auch dem sensiblen<br />
Thema „Kunst und Kirche” zuwenden.<br />
So sind jedenfalls die Interviews<br />
zu verstehen, die Kb Michael Kotulla<br />
mit gleich so namhaften Experten geführt<br />
hat wie mit der Kölner Dombaumeisterin<br />
Frau Prof. Barbara<br />
Schock-Werner (AM 01/2008) und<br />
mit Herrn Prof. Thomas Sternberg<br />
(AM 02/2008). In diese Reihe hätte<br />
auch Prof. Ewald Mataré gehört, der<br />
nicht nur der vielleicht bekannteste<br />
deutsche religiöse bildende Künstler<br />
des 20. Jahrhunderts gewesen ist,<br />
sondern auch <strong>KV</strong>er und zwar von<br />
schung. Weiteres zu dieser derzeit so<br />
viel diskutierten Gefährtin Jesu im<br />
Ökumenischen Heiligenlexikon unter<br />
‚<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> (Marlene)’.<br />
Die theologisch-kirchliche<br />
Position zu dieser Frage<br />
wird sich auf die folgende<br />
Gegenargumentation zurückziehen:<br />
Gott ist der<br />
Einzige.<br />
Er bedarf daher keiner Sexualität zur<br />
Fortpflanzung, wie sie für die Fortpflanzung<br />
irdischer Lebewesen notwendig<br />
ist. Als Gottes Sohn wird<br />
Jesus im traditionellen christlichen<br />
Glaubensverständnis ebenfalls als<br />
Gott angesehen. Folglich muss auch<br />
er asexuell sein und darf daher keine<br />
Gattin oder Geliebte haben.<br />
Dagegen: Auf Erden war Jesus zuerst<br />
einmal nur Mensch. Konstitutiv<br />
für menschliches Wesen ist nach dem<br />
Geist der Körper. Beide Essentiale bilden<br />
eine Einheit. Zum menschlichen<br />
Körper gehört aber Sexualität und,<br />
sofern sie vom Geist gesteuert wird,<br />
der beide verbindende Eros. So ist es<br />
offenbar von der göttlichen Schöpfung<br />
her gewollt und angelegt. Schon<br />
deswegen ist eine erotische Neigung<br />
Jesu zu <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> nicht zu<br />
verurteilen, sondern vielmehr gutzuheißen.<br />
Der Zeugungsakt als solcher ist<br />
auch nach christlicher Lehre nicht nur<br />
Leserbrief zumThema „Kunst und Kirche”<br />
(Interviews in den AM 120-1, Jan./Febr. und 120-2, März 2008)<br />
1963 bis zu seinem Tod 1965 als Ehrenmitglied<br />
des KStV Suevia zu Koln.<br />
Wie es 2003 im Klever Katalog zur<br />
Ausstellung „Ewald Mataré - Das Bild<br />
des Menschen” heißt, wurden seine<br />
„Arbeiten für die katholische Kirche in<br />
der Nachkriegszeit in ihrer Verbindung<br />
von Modernität und neu empfundener<br />
Religiosität geradezu als<br />
sensationell erfahren und weckten<br />
die Hoffnung auf eine neue Zukunft<br />
kirchlicher Kunst”.<br />
Zwar lässt sich mit Mataré kein<br />
Interview mehr führen, aber es bietet<br />
sich jetzt noch einmal der Anlass,<br />
auf die AM 06/2005 hinzuweisen, in<br />
FORUM<br />
ein von der Natur, das heißt von Gott<br />
her so gewolltes menschliches Tun,<br />
sondern darüber hinaus sogar<br />
für Jesus Christus als dem Akt-Ergebnis<br />
einer ‚Zeugung’, obschon<br />
einer nicht sexuellen, auch ausdrücklich<br />
dogmatisiert. Heißt es doch im<br />
Apostolischen Glaubensbekenntnis<br />
der christlichen Kirchen: „.. und an<br />
Jesus Christus, seinen eingeborenen<br />
(!) Sohn, g e z e u g t, nicht geschaffen.“<br />
Die schroffe Ablehnung des Liebesverhältnisses<br />
Jesu zu <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />
im Raum der christlichen<br />
Kirchen dürfte in der neueren Zeit<br />
wohl auch zurückgehen auf jene<br />
Richtung prüder Moralauffassung des<br />
standesbürgerlichen, wilhelminischviktorianischen<br />
Gesellschafts-Codes,<br />
wonach jedwede Sexualität als ein<br />
Tabu, ja als ein notwendiges Übel<br />
diskreditiert war. Diese Auffassung<br />
spukt in bestimmten, keineswegs nur<br />
konservativen Kreisen bis heute<br />
nach. Haben wir den Mut, in Jesus<br />
den v o l l e n Menschen zu sehen,<br />
und das heißt: den großen, auch erotisch<br />
Liebenden.<br />
Prof. Dr. Ferdinand Urbanek Ph.D.<br />
(Arm)<br />
Quelle: wikipedia<br />
Ewald Mataré: Engel am<br />
Bischofswohnhaus in Essen<br />
165 AM
AM 166<br />
TAGUNGSPROGRAMM<br />
Freitag, 10. Oktober 2008<br />
Bis 17.00 Uhr<br />
17.00 Uhr<br />
17.30 - 19.00 Uhr<br />
19.00 - 20.00 Uhr<br />
anschließend<br />
Anreise<br />
Organisatorisches, Zielsetzung<br />
Kennenlernen und Erwartungsklärung im team-<br />
TM<br />
dynamischen Kreis nach<br />
Prof. Dr. Armin Poggendorf<br />
Praktische Übungen:<br />
Struktur, Stimme, Körpersprache<br />
Abendessen<br />
Samstag, 11. Oktober 2008<br />
08.00 - 08.30 Uhr<br />
09.00 Uhr<br />
11.30 Uhr<br />
13:00 Uhr<br />
14.00 Uhr<br />
17.30 - 18.00 Uhr<br />
18.30 Uhr<br />
anschließend<br />
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
Frühstück<br />
Pentimento-Muster nach Michael Grinder<br />
Nutzung von NLP-Raumankern<br />
Mittagspause<br />
Ritter- und Zeitlupenmethode nach Matthias Pöhm<br />
Lampenfieber vermeiden und Gruppenkontakt<br />
herstellen<br />
Bühnen-Training<br />
Auswertung<br />
Hl. Messe in der Herz-Jesu Kirche in Marl<br />
Abendessen<br />
Sonntag, 12. Oktober 2008<br />
08.00 - 08.30 Uhr Frühstück<br />
09.00 Uhr<br />
Fortsetzung nach Teilnehmerwunsch<br />
13.00 Uhr<br />
Ende mit Beginn des Mittagessens<br />
Inhalte<br />
Eisbrecher und Herzöffner -<br />
wie man Zuhörer gewinnt<br />
Präsentieren verlernen, Überzeugungen erlernen<br />
Karrierekiller Bescheidenheit<br />
Anfang und Schluss meistern<br />
Rhetorik-Training<br />
– Marl<br />
ZUM THEMA:<br />
Die gekonnte Selbstdarstellung gehört zum Wichtigsten im beruflichen und privaten<br />
Alltag. Nur Übungsmöglichkeiten werden zu selten geboten. Dieses Training<br />
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Akademiker und gibt auf unterhaltsame Weise Impulse, um das eigene Vortragsverhalten<br />
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Tagungsort/Unterbringung:<br />
Landhaus Scherrer,<br />
Bockholter Str. 385, 45659 Recklinghausen,<br />
Tel.: 02361/10330,<br />
Veranstalter:<br />
<strong>KV</strong>-Akademie e.V. - c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />
Postfach 20 01 31, 45757 Marl<br />
Tel.: 02365/5729010, Fax: 02365/5729051<br />
email: sekretariat@kartellverband.de<br />
Tagungsleiter:<br />
Dipl.-Päd. Michael Kramer, M.A. Personalentwicklung<br />
Anmeldung:<br />
Interessenten werden gebeten, sich möglichst umgehend<br />
schriftlich über das Anmeldeformular bei der <strong>KV</strong>-Akademie<br />
anzumelden. E-Mail: kv-akademie@kartellverband.de<br />
Telefon: 0 23 65 / 5 72 90 40<br />
Konto: Pax-Bank Essen<br />
Konto: 2 001 904 011<br />
BLZ: 370 601 93<br />
IBAN DE 57 370 601 932 001 904 011<br />
BIC GENODED1PAX<br />
Anmeldeschluss:<br />
01. September 2008<br />
Tagungsbeitrag:<br />
Alte Herren/Gäste<br />
Studierende<br />
*: Eine Reiserücktrittskostenversicherung (RRV) ist im Reisepreis enthalten.<br />
**: Eine Reiserücktrittskostenversicherung (RRV)kann optional gebucht werden.<br />
Leistungen:<br />
- Organisation<br />
- Beiträge<br />
- Unterbringung<br />
- Mahlzeiten<br />
160,00 Euro<br />
80,00 Euro<br />
Fahrtkosten:<br />
Werden nur an studierende <strong>KV</strong>er erstattet:<br />
0,10 Euro/Bahn-km, max. 40,00 Euro/Person.<br />
*<br />
**<br />
Bitte benutzen Sie zur Seminaranmeldung das neue <strong>KV</strong>-Akademie-Anmeldeformular.<br />
Sie erhalten es auf Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat oder unter: www.kartellverband.de.
denen er auf S. 18-21 als Künstler<br />
und Kartellbruder vorgestellt wurde.<br />
In den beiden bisherigen Beiträgen<br />
dieses Jahres sind jeweils kunstkritische<br />
Äußerungen des Kölner Kardinals<br />
Joachim Meisner angesprochen.<br />
Auch zwischen Mataré und dem damaligen<br />
Kardinal Kb Joseph Frings<br />
war das Verhältnis nicht ohne Span-<br />
M Ä R Z 2 0 0 8<br />
AKADEMISCHE<br />
AMZeitschrift<br />
MONATSBLÄTTER<br />
des Kartellverbandes<br />
katholischer deutscher Studentenvereine<br />
<strong>KV</strong> • 120. Jahrgang • Nr. 2<br />
Der Der BAMA-Unsinn<br />
BAMA-Unsinn<br />
Kunst Kunst und und Kirche Kirche<br />
Kunstraub<br />
Kunstraub<br />
AUS DEM <strong>KV</strong> Seite 47<br />
TITELTHEMA Seite 36<br />
DAS INTERVIEW Seite 40<br />
Kb Huber greift Prof. Sternberg vehement<br />
an, weil dieser sich erlaubt<br />
habe, sich kritisch zu Kardinal Meisner<br />
zu der Art zu äußern, „wie er zum<br />
Beispiel mit den Katholiken umgeht,<br />
die sich bei ´Donum Vitae` für den<br />
Lebensschutz engagieren“. Dabei<br />
greift er selbst zu der diskriminierenden<br />
Wortverdrehung mit „den Donum<br />
Vitae – Katholiken“, welche wie „ihr<br />
(?) ZdK“ und Sternberg auf dem<br />
„Holzweg“ seien.<br />
Zur Glosse von Kb Klemens Weilandt<br />
(AM 120-4, Mai 2008)<br />
Die regelmäßige Sprachglosse von<br />
Kb Klemens Weilandt wird immer<br />
wieder - und dann meist negativ - in<br />
Leserbriefen kommentiert, so auch<br />
im neuen Mai-Heft 2008 der AM.<br />
Ich begrüße diese Reihe, weil ich<br />
feststellen muß, daß vor allem in der<br />
jüngeren Generation nicht nur die Fähigkeit<br />
zu präzisem Ausdruck schwindet,<br />
sondern auch der Wortschatz<br />
immer kleiner wird. Immer öfter<br />
drückt man sich mit „Allerwelts-Worten”<br />
aus, die eine Fülle von Ausdrucksmöglichkeiten<br />
abdecken, die<br />
man nicht genau bezeichnen will oder<br />
kann: „Cool” etwa kann gelassen,<br />
beherrscht, kühl, gleichgültig, kaltblütig,<br />
lässig, ruhig, imponierend<br />
nungen. So durfte der für die Kirche<br />
St. Elisabeth in Köln-Hohenlind geschaffene<br />
„Triumphierende Christus”<br />
nicht aufgehängt werden. Heute ist<br />
St. Rochus in Düsseldorf-Pempelfort<br />
stolzer Besitzer dieser Figur. Frings<br />
soll aber bei einer dortigen Visitation<br />
seine frühere Ablehnung bereut<br />
haben. Hohenlind hat seit kurzem<br />
Was weiß Huber selbst von dem, worüber<br />
er sich erregt?<br />
1. Donum Vitae ist eine von katholischen<br />
Christen gegründete freie<br />
Vereinigung für Schwangerschaftsberatungen<br />
im Einklang<br />
mit dem rechtsstaatlichen Gesetz,<br />
und zwar mit dem ausdrücklichen<br />
Ziel für, nicht gegen das werdende<br />
Leben zu werben – wie dies ursprünglich<br />
einem einstimmigen<br />
Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz<br />
entsprach – von<br />
dem sich nachträglich Kardinal<br />
Meisner distanzierte.<br />
2. Die durchaus von bekennenden<br />
Katholiken mitgeprägte Entscheidung<br />
des Bundesverfassungsgerichts,<br />
welcher der Gesetzgeber<br />
gefolgt ist, hat den Grundsatz<br />
hervorgehoben, dass jede<br />
FORUM<br />
Zum Leserbrief von Kb Luis Huber zu<br />
Prof. Dr. Sternberg (AM 120-2, März 2008)<br />
Wer war da wohl „auf dem Holzweg”?<br />
ausdrücken, um nur einige Bedeutungen<br />
zu nennen. Ich meine, man<br />
sollte diese Sprachverarmung und<br />
überhaupt Sprachsünden immer wieder<br />
aufspießen, und das auch in den<br />
Akademischen Monatsblättern in<br />
einer Sprach-Glosse! Die Glosse “Abgehangen”<br />
ist in ihrem Vorwurf berechtigt,<br />
aber zu lang und weitschweifig<br />
formuliert. Vor allem fehlt<br />
die „Auf-Lösung” des erwähnten<br />
Sprachproblems: Es geht um die<br />
Konjugation eines Verbums, das sowohl<br />
transitiv (also mit Akkusativ-<br />
Objekt) als auch intransitiv benutzt<br />
wird, sich aber für beide Formen im<br />
Infinitiv nicht unterscheidet. Also: Infinitiv<br />
„hängen”. Transitive Beugung:<br />
ich hänge etwas an die Wand, ich<br />
aber wenigstens eine Kopie des Triumphierenden<br />
Christus. - Für das<br />
schwierige Verhältnis zwischen<br />
Kunst/Künstler und Kirche gibt es<br />
aber erheblich bekanntere Beispiele<br />
in der ganzen Kulturgeschichte.<br />
Siegfried Scharbert (Sv)<br />
Abtreibung rechtswidrig ist. Kardinal<br />
Meisner ließ durch seinen<br />
Pressechef in seiner Kirchenzeitung<br />
(Nr.38/07 S.5), unwahr behaupten,<br />
diese Gesetzgebung<br />
führe „Jahr für Jahr in Deutschland<br />
zur hunderttausendfachen …<br />
Tötung von Kindern“. Das war<br />
üble, einer wahren Kirchenzeitung<br />
nicht würdige Rabulistik!<br />
3. Das ZdK ist das „Zentralkomitee<br />
der Deutschen Katholiken“. Es<br />
ist u.a. Veranstalter der Deutschen<br />
Katholikentage, und ist<br />
keine Einrichtung eines einzelnen<br />
Verbandes.<br />
Dr. Bernd Petermann (Mk)<br />
M A I 2 0 0 8<br />
AMZeitschrift<br />
MONATSBLÄTTER<br />
des Kartellverbandes<br />
katholischer deutscher Studentenvereine<br />
<strong>KV</strong> • 120. Jahrgang • Nr. 4<br />
AKADEMISCHE<br />
Der Der Religionsmonitor<br />
Religionsmonitor<br />
Ruprecht Ruprecht Polenz Polenz<br />
Abgehangen<br />
Abgehangen<br />
GLOSSE Seite 110<br />
TITELTHEMA Seite 92<br />
DAS INTERVIEW Seite 96<br />
hängte<br />
es an die Wand, ich habe es an die<br />
Wand gehängt. Intransitive Beugung:<br />
ich hänge (selbst), ich hing, ich bin<br />
gehangen. Darum ist ein Stück<br />
Fleisch abgehangen, einen Mitläufer<br />
aber habe ich abgehängt!<br />
Dr. Diether Steppuhn (Rh-F)<br />
167 AM
GLOSSE/EX LIBRIS<br />
Sorge um´s Image<br />
Klemens Weilandt<br />
Wenn man eine solche Überschrift liest, muss<br />
man sich wirklich Sorgen machen. Diese<br />
gelten selbstverständlich, kennt man nur die<br />
Überschrift, ganz abstrakt (oder doch konkret?)<br />
der deutschen Sprache.<br />
An „Image“ nimmt kaum noch jemand Anstoß. Jeder und<br />
jede ist um nichts mehr als um sein oder ihr Image besorgt.<br />
Das darf nie und nimmer Schaden nehmen, schon<br />
gar nicht, wenn man sich das seinige mühsam erworben<br />
hat. Imagepflege ist ständig das Erfordernis der Stunde,<br />
des Tages, der Woche ....<br />
Früher waren Menschen um ein gutes Ansehen bemüht,<br />
wenn es besonders anspruchsvoll ausgedrückt werden<br />
sollte, um eine gute Reputation, ganz schlicht um einen<br />
guten Ruf.<br />
Aber „Image“ – das klingt eindrucks- und bedeutungsvoll,<br />
vor allem dann, wenn es gequetscht ausgesprochen<br />
wird, etwa „immitsch“. Geschenkt!<br />
Denn was ist schon „Image“ neben „um’s“? Das trifft<br />
den Leser oder die Leserin wie ein Bums, ein Keulenschlag:<br />
Apostrophitis * im Fieberwahn!<br />
In einer Überschrift bereitet die Schreibweise besonderes<br />
Vergnügen, sie lässt taumeln und lädt zum Veitstanz ein.<br />
Warum dann aber sich Sorgen machen?<br />
Gemaltes Licht<br />
Das Münster zu Mönchengladbach,<br />
das zu den Bauwerken von<br />
europäischem Rang im Rheinland<br />
gehört, ist Kunsthistorikern nicht zuletzt<br />
durch seinen von dem Kölner<br />
Dombaumeister Gerhard entworfenen<br />
hochgotischen Chor und sein um<br />
AM 168<br />
1270 entstandenes Bibelfenster bekannt.<br />
Dem einen oder anderen<br />
mögen auch die Fenster des Marienzyklus<br />
von Georg Meistermann, die<br />
zwischen 1984 und 1986 entstanden<br />
sind, vertraut sein. Aber die anderen<br />
43 Fenster der Gladbacher Basilika<br />
waren bisher so gut wie unbeachtet<br />
geblieben. Das war Kb Dr. Wolfgang<br />
Johann (Rh-P) aufgefallen. Deshalb<br />
machte er sich zusammen mit seinem<br />
Freund Dr. Paul Krieger daran,<br />
alle Fenster zu fotografieren, zu dokumentieren<br />
und das Ergebnis zu<br />
veröffentlichen. Es entstand ein 70<br />
Seiten umfassendes ansehnliches<br />
Werk, womit eine Lücke geschlossen<br />
wird. Es ist eine Augenfreude, die Publikation<br />
zu betrachten und sich von<br />
dem Zauber der Farben einfangen zu<br />
lassen. Kb Johann hat den Erlös aus<br />
dieser Veröffentlichung dem Münsterbauverein<br />
geschenkt, der das Geld<br />
zur Finanzierung der Wiederaufstellung<br />
der Orgel verwendet, die während<br />
der jetzt abgeschlossenen Renovierungsarbeiten<br />
hatte ausgebaut<br />
werden müssen.<br />
Wer an dem Buch interessiert ist und<br />
Sie sind Ausdruck der Fürsorge! Die stellt sich wie von<br />
selbst ein, wenn man sich erinnert, wo diese Überschrift<br />
zu lesen war. Es war, man mag es bezweifeln, aber das<br />
hilft nicht an der Tatsache vorbei, in der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung (FAZ) am 03.01.2008 auf Seite 29.<br />
Richtig, in ihrem Feuilleton! In dem Teil, der von Dr. Frank<br />
Schirrmacher geleitet wird. Und der wurde erst im Herbst<br />
2007 mit einem Sprachpreis ausgezeichnet, der wiederum<br />
seine Redaktion jubilieren ließ, die ihm und sich<br />
prompt mit der Überschrift „Stilsicher“ ein sprachliches<br />
Denkmal setzte (FAZ, 29.10.2007).<br />
Die Logik des Zusammenhangs leuchtet ein, sie leuchtet<br />
wie Venus am wolkenlosen Abendhimmel. Stilsicher!<br />
Gelegentlich ertappt man sich bei der Frage, ob Stil nicht<br />
besser Stiel geschrieben werden sollte, damit man ein<br />
schlagkräftiges Instrument zur Hand hat, mit dem man<br />
dem Feuilleton der FAZ, Herrn Dr. Frank Schirrmacher inbegriffen,<br />
Beine machen kann. Zurück zu den Quellen<br />
guten Stils müsste man sie treiben, die Schreiberlinge.<br />
Wenn sie sich nicht selbst Sorgen um ihr Image machen,<br />
müssen es andere für sie tun. Schließlich haben auch die<br />
FAZ-Leser ein Image zu verlieren.<br />
Von Schirrmachers Laudator, dem Vorsitzenden des Deutschen<br />
Germanistenverbandes, Prof. Dr. Anz, wüsste man<br />
gern, wie er auf diesen Beitrag zur Fortentwicklung der<br />
deutschen Sprache im Feuilleton der FAZ reagiert. Oder<br />
ist das alles viel zu profan, um einen Germanisten aufzuschrecken,<br />
wo er doch nur an dem interessiert zu sein<br />
scheint, was Schirrmacher „in ein historisches Ereignis<br />
oder in einen literarischen Erfolg“ verwandelt?<br />
* Apostrophitis ist eine polemische Bezeichnung von Sprachkritikern und<br />
Sprachpflegern für die normwidrige Verwendung des Apostrophs.<br />
es erwerben will, kann sich an Kb Johann,<br />
Schürenweg 27, 41061 Mönchengladbach<br />
(Tel.: 02161/89 62 43)<br />
wenden.<br />
L. G.<br />
ZIMMER FREI<br />
Zimmer frei in Gießen!<br />
In unserem vor kurzem renovierten<br />
Vereinshaus in unmittelbarer Nähe zu<br />
den Kliniken und zur Veterinärmedizin<br />
sind zum Sommersemester noch<br />
drei Zimmer (16-26m 2 , teilweise möbliert)<br />
frei. Alle anderen Fachbereiche<br />
sind nicht weiter als 1,5 km entfernt.<br />
In ruhiger Lage mit großem Garten,<br />
Waschmaschine, moderner Küche,<br />
Telefon- (DSL Flatrate) und Kabelanschluss<br />
in jedem Zimmer. Die Miete<br />
beträgt 110 bis 150 € warm.<br />
Interessenten wenden sich bitte an:<br />
Marco Schumacher,<br />
Tel.: 0179/2358118,<br />
Marco.Schumacher@ernaehrung.unigiessen.de
Unser Rätsel<br />
Siegfried Koß<br />
KREUZWORTRÄTSEL<br />
Viele halten es für sinnvoll, Kreuzworträtsel zu lösen; wir freuen uns über jeden, der unser Rätsel löst und<br />
losen einen Satz <strong>KV</strong>-Lexikon unter den richtigen Einsendungen aus. Schickt Eure Lösungen an das <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />
in Marl. Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2008.<br />
1) Reimt sich auf <strong>KV</strong>er und war einer. – 2) Menschen trinken es. – 3) Oxford hat 21 solcher Kollegen, Cambridge 18.<br />
– 4) Dort ist die Luft wärmer. – 5) Bedroht er die Menschheit? – 6) Dt. f. am. B-Z-B. – 7) Eine seiner Nächte wurde<br />
gefilmt. – 8) Nach Blick auf Nr. 2: und die übrigen Wesen? – 9) El caballo de un caballero. – 10) Größter Hörsaal und<br />
größtes Lesevergnügen. – 11) Nachname einer gewissen Alma. – 12) Für dt. Theologen eine Ehre, dort in Rom zu<br />
sein. – 13) Dem Ort am Rhein fehlt die Brücke und ein A. – 14) Abk. f. einen Major im Tierreich. – 15) Herkunftsland<br />
eines Münsteraner Germanen. – 16) Das Testament hat kein gläubiger Jude. – 17) Sie kann fatal sein. – 18) Bis<br />
1989 soll es viele gegeben haben. – 19) Unerlässlich f. einen Berufsphotographen. – 20) Vogel m. sehr schwierig zu<br />
bestimmendem Geschlecht. – 21) Nr. 1 war keiner von dort. – 22) Kürzel einer Würzburger <strong>KV</strong>-Korporation. – 23)<br />
Information verstümmelt. – 24) Kurzform v. zusammengesetzten Namen m. d. althochdeutschen Wortteil wolf. – 25)<br />
Teil einer Kneipe. – 26) Notwendig in Bosnien-Herzegowina. – 27) Ist m. Nr. 5 befaßt. – 28) Es ist nicht dasselbe wie<br />
dies bei Erniedrigung/Erhöhung v. Stammtönen. – 29) Das Heilige an span. Städtenamen. – 30) Das gilt auch für Rätselfreunde:„Many<br />
a toil must we bear ere we find it.“ Mit welchen zwei Wörtern hat Charles Kingsley hier „eine Mühsal“<br />
ausgedrückt? – 31) Kürzel einer päpstlichen Verbindung. – 32) Manch Großer ist ganz ... – 33) Mixture of smoke<br />
and fog. – 34) Heißt so, weil dort Bewegung ist. – 35) Dt. Universitätsstadt. – 36) Mancher glaubt, er würde es nicht,<br />
weil er Kreuzworträtsel löst. – 37) Vorname d. Cover-Lady d. AM 7/2007. – 38) Röm. Göttin d. Getreides. – 39)<br />
Griech. f. 10. – 40) Vorname einer dt. Schriftstellerin, die 1945 in Jerusalem starb. – 41) Very small room, e.g. for a<br />
monk in a monastery. – 42) Erster Buchstabe d. griech. Alphabets. – 43) Letzter Buchstabe d. griech. Alphabets. –<br />
44) Fälschlich verwendeter Nachname d. Kaiserl. Hofhistorienmalers F.C. Remp (+ Wien, 1718). – 45) Frz. Abk. f. Pädagogische<br />
Hochschule. – 46) Schlechter als der Hl. Firminus (4-). – 47) Schluß.<br />
43<br />
→<br />
36 40 37<br />
→<br />
5 47→ 17<br />
42<br />
27<br />
39→ 2 4 46<br />
→<br />
38<br />
7<br />
41 →<br />
3 →<br />
→<br />
→<br />
6 → 18 →<br />
44 →<br />
13<br />
→<br />
28<br />
45 → 1 →<br />
14 →<br />
19 → 8 →<br />
20<br />
9 →<br />
10 →<br />
35 → 29 →<br />
12<br />
→<br />
23<br />
34 → 15 → 16 →<br />
33 →<br />
21<br />
→<br />
31<br />
30 → 24 → 26→<br />
32→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
→<br />
25 →<br />
→<br />
→<br />
22 →<br />
11<br />
→<br />
→<br />
169 AM
Neuer Auftrag für Europa?<br />
„Mut zur Nachhaltigkeit” macht eine Buchreihe – und entwirft fast nebenbei eine Idee<br />
für ein neues europäisches Selbstbewusstsein<br />
Dass irgendwas passieren muss,<br />
ist spätestens seit dem UN-Klimabericht<br />
jedem klar: Selten hat eine politische<br />
Diskussion so schnell an Fahrt<br />
gewonnen, hat innerhalb weniger<br />
Monate Gesetzesänderungen, Feinstaubplaketten<br />
und internationales<br />
Umdenken auf den Weg gebracht.<br />
Die UN-Studie mit dem Nachweis,<br />
dass die Klimaveränderungen seit der<br />
Industrialisierung kein natürlicher<br />
Vorgang mehr sind, sondern von<br />
Menschen gemacht, fiel auf den<br />
fruchtbaren Boden einer seit den<br />
80er Jahren vom Umweltgedanken<br />
geprägten Politikergeneration. Darum<br />
geht jetzt alles schnell. Bloß: Was<br />
müssen wir tun? Wie können wir so<br />
leben, dass die Erde eine Chance hat,<br />
auch morgen noch Menschen zu beherbergen?<br />
Wo ist jeder Einzelne gefragt,<br />
wo Politik und Wirtschaft? Und<br />
ist die ganze europäische Diskussion<br />
nicht sowieso nur einer der bekannten<br />
Tropfen auf den heißen Stein –<br />
angesichts der vorhersehbaren<br />
gigantischen Umweltprobleme in den<br />
rasch wachsenden und wirtschaftlich<br />
prosperierenden Milliardenstaaten<br />
Asiens?<br />
Mit gleich zwölf Büchern zur<br />
Zukunft der Erde hat die ASKO Europa-Stiftung<br />
auf das herrschende<br />
Stimmungsgemisch zwischen Aufbruch<br />
und Resignation reagiert. Die<br />
im Saarland ansässige Stiftung des<br />
früheren Einzelhandels-Konzerneigners<br />
Arno Krause initiiert eigentlich<br />
Projekte zur Völkerverständigung.<br />
Jetzt hat sie sich zusätzlich der vielen<br />
Facetten des Problems angenommen,<br />
das oft auf das Schlagwort vom Klimawandel<br />
reduziert wird: Bevölkerungswachstum<br />
und Migration, Epidemien,<br />
Nachhaltigkeit, Ernährung,<br />
Balance zwischen Natur und Kultur,<br />
Klimawandel, Energie, Wasser, Lebensraum<br />
Ozean, globale Wirtschaft,<br />
neue Weltordnung, Artenvielfalt. Für<br />
jeden der lesenswerten Bände hat die<br />
Stiftung einen renommierten Wissenschaftler<br />
der jeweiligen Disziplin als<br />
Autor gewonnen; herausgegeben hat<br />
sie die Reihe in Zusammenarbeit mit<br />
ihren Partnerorganisationen „Stiftung<br />
Forum für Verantwortung“ und der<br />
Europäischen Akademie Otzenhausen.<br />
Seit Beginn 2007 hat der <strong>Fischer</strong>-Verlag<br />
die Bücher verlegt; mit<br />
AM 170<br />
FORUM<br />
Quelle: thm<br />
dem Band zur Artenvielfalt ist die<br />
Reihe nun vollständig. Die Bücher<br />
sind auf hohem wissenschaftlichen<br />
Niveau und doch für Nicht-Fachleute<br />
verständlich geschrieben – wichtiges<br />
Merkmal einer Reihe, die in derart<br />
unterschiedlichen Disziplinen arbeitet.<br />
Was der Buchreihe noch fehlt, ist<br />
die didaktische Klammer: Die weltweiten<br />
Probleme der Menschheit im<br />
21. Jahrhundert lassen sich ebensowenig<br />
mit der einen oder anderen<br />
wissenschaftlichen Einzeldisziplin lösen<br />
wie an dem einen oder anderen<br />
Ort, an dem sie auftreten. Mut zur<br />
Komplexität ist gefragt, selbst auf die<br />
Gefahr hin, sie lange Zeit nicht<br />
durchschauen zu können. Denn am<br />
Gesamtsystem Erde hat das herkömmlicheUrsache-Wirkung-Denken<br />
versagt. „Vom Wissen zum<br />
Handeln“ fordert darum die ASKO<br />
Europa-Stiftung und formuliert über<br />
die Buchreihe hinaus „Bausteine für<br />
nachhaltige Entwicklung“. Sie sollen<br />
die Bildungsarbeit der stiftungseigenen<br />
Akademie Otzenhausen, die dem<br />
einen oder anderen durch Kb Prof. Dr.<br />
Heiner Timmermann (Rbg, Wf-K) bekannt<br />
ist, zukünftig leiten. Fast nebenbei<br />
entwirft sie damit eine neue<br />
Vision für Europa: 60 Jahre lang<br />
waren Frieden und Aussöhnung das<br />
bestimmende europäische Projekt –<br />
diese Fokussierung „scheint ihre Bindekraft<br />
verloren zu haben und kann<br />
als alleinige Begründung für die Integration<br />
den Bürgern nicht mehr überzeugend<br />
vermittelt werden“, heißt es<br />
im Beiheft zur Buchreihe. Als neuen<br />
Auftrag schlägt die ASKO Europa-<br />
Stiftung vor: Europa übernimmt die<br />
weltweite Entwicklungs-Führerschaft<br />
zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
cc<br />
ZIMMER FREI<br />
Der K.St.V. Wiking im <strong>KV</strong> zu Aachen<br />
hat zum WS 08/09 fünf Zimmer frei.<br />
Wir bieten helle Zimmer zum Teil mit<br />
eigenem Balkon zwischen 14 und 17<br />
m 2 für 160,00 € (inkl. Nebenkosten)<br />
auf der Aachener Hörn. Des Weiteren<br />
gibt es einen Garten, Grillecke, Gemeinschaftsküche,Gemeinschaftsräume,<br />
Thekenraum, Waschmaschine<br />
und einen Trockenraum.<br />
Die Zimmer sind teilweise möbliert<br />
(Bett, Schrank, Schreibtisch, Regal,<br />
Stuhl, Rollcontainer).<br />
Wir haben einen 100 MB-Anschluss<br />
der RWTH und eine Telefonflatrate in<br />
15 europäische Länder.<br />
Die RWTH ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar,<br />
die FH in 20 Minuten mit<br />
dem Bus. Die nächste Bushaltestelle<br />
liegt zwei Minuten entfernt. Einkaufsmöglichkeiten<br />
und Nachtleben sind in<br />
weniger als zehn Minuten zu erreichen,<br />
das Sportzentrum liegt sogar<br />
nur wenige Meter entfernt.<br />
Bei Interesse bitte eine Mail senden<br />
an:<br />
vorstand@wiking.rwth-aachen.de.
Hurra, wir leben noch<br />
Der BDKJ bleibt stabil, aber seine Quellen versiegen<br />
„Uns schickt der Himmel – Katholische Jugendverbände<br />
machen Zukunft“,<br />
diese Parole hat der Bund der Deutschen<br />
Katholischen Jugend (BDKJ)<br />
vor einem Jahr ausgegeben. Seitdem<br />
hat er mit Mühe und nur dank einiger<br />
Neuakquisitionen seine Stärke auf<br />
dem beachtlichen Stand von 650.000<br />
Mitgliedern konstant gehalten. Sowohl<br />
in den Bistümern als auch auf<br />
Bundesebene wurden neue Gruppen,<br />
etwa der Bund der St. Sebastianus-<br />
Schützenjugend in den BDKJ aufgenommen.<br />
Der Bundesvorsitzende<br />
Dirk Tänzler wertet das als Erfolg –<br />
das Ziel der Aktion sei schließlich gar<br />
nicht in erster Linie die Mitgliederwerbung<br />
gewesen.<br />
Die dürfte auch nicht ganz einfach<br />
werden: Lediglich in drei von<br />
zehn gesellschaftlichen Lebenswelten,<br />
die die vom BDKJ und Misereor<br />
beauftragte Sinus-Studie beschreibt,<br />
ist christliche Jugendarbeit noch relevant.<br />
Aus dem „traditionellen“,<br />
dem „bürgerlichen“ und dem „postmateriellen“<br />
Milieu stammen der<br />
Studie zufolge die Mitglieder der<br />
christlichen Jugendverbände, die im<br />
BDKJ organisiert sind. Das sind solide,<br />
wertkonservative Verhältnisse,<br />
in denen man jahrzehntelang recht<br />
sorglos wachsen konnte. Jetzt jedoch<br />
steht der BDKJ vor zwei Problemen:<br />
Zum einen kommen geburtenschwache<br />
Jahrgänge auf ihn<br />
zu – damit gehen die Mitgliederzahlen<br />
selbst dann zurück, wenn niemand<br />
austritt. Zum anderen dürften<br />
Neugewinne schwierig werden: Jugendtrends<br />
werden nicht mehr dort<br />
gesetzt, wo die katholische Jugendarbeit<br />
noch Erlebnisfähigkeit ver-<br />
HINWEISE<br />
Festschrift<br />
Unter: http://www.ask-bg.de/Festschrift_Ask-Bg_1853-2003.pdf<br />
kann<br />
die von Kb Michael Feldkamp verfasste<br />
Festschrift zum 150-jährigen<br />
Jubiläum der Askania-Burgundia heruntergeladen<br />
werden.<br />
spricht. Denn Jugendliche orientieren<br />
sich vor allem an Milieus, in denen<br />
die Kirche nicht mehr viel zu melden<br />
hat. „Moderne Performer“ und „Experimentalisten“<br />
nennt die Sinus-Studie<br />
jene gesellschaftlichen Kreise, die die<br />
Intelligenz von morgen bilden: Gutsituierte<br />
Menschen unter 30 Jahren,<br />
meist Studenten oder Akademiker,<br />
beruflich erfolgsbewusst und zielstrebig,<br />
kulturell kreativ-avantgardistisch,<br />
viele von ihnen bereits wirtschaftlich<br />
selbstständig. Religion<br />
SEMINAR<br />
Laufen<br />
Wo Deutschland am schönsten ist<br />
Natur und Landschaftschutz in den Alpen,<br />
Kultur im Salzburger Land<br />
17. bis 21. September 2008<br />
FORUM<br />
spielt wenn überhaupt, dann ganz<br />
am Rand eine Rolle, an die Stelle des<br />
Gottesbildes tritt ein diffuser Humanismus.<br />
„Katholische Jugendverbände machen<br />
Zukunft“? Die Überlebensfrage<br />
des Dachverbandes BDKJ liegt, betrachtet<br />
man das vergangene Jahr,<br />
im Umkehrschluss: Macht die Zukunft<br />
noch katholische Jugendverbände?<br />
Das ist übrigens eine Frage,<br />
die wir uns auch als <strong>KV</strong>er stellen<br />
müssen, wenn wir auf die Ergebnisse<br />
der Sinusstudie blicken.<br />
cc/L<br />
noch freie Plätze! ...<br />
noch freie Plätze! ...<br />
Bitte benutzen Sie zur Seminar-Anmeldung<br />
das neue Anmeldeformular,<br />
welches Sie auf der <strong>KV</strong>-Homepage<br />
unter: http://www.kartellverband.<br />
net/index.php?id=11 finden oder auf<br />
Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat.<br />
171 AM
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
In die Pfalz – nicht nur<br />
des Weines wegen –<br />
Speyer S<br />
ZUM THEMA:<br />
Die Pfalz – Ein Kernland des mittelalterlichen Kaiserreiches: mit dem romanischen<br />
Dom in Speyer und der Grablege der Salier-Kaiser. Ein Garten Eden: Die<br />
Pfalz mit der Weinstraße gehört zu den wärmsten Gegenden in Deutschland,<br />
überreich wachsen hier Wein, Mandeln, Feigen, Esskastanien und viele Arten<br />
Obst und Gemüse. Von daher war die Pfalz immer begehrt: mit Krieg und Zerstörung<br />
im Gefolge, dem Dom zu Speyer, im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört,<br />
wurde er erst im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut. Menschen unterschiedlichster<br />
Herkunft vermischten sich hier. Auch religiös war die Kurpfalz ein umstrittenes<br />
Land: ein Kernland des Calvinismus, das dann aber ein katholisches<br />
Herrscherhaus bekam. So werden die politische Kultur der Pfalz, ihre religiösen<br />
Prägungen, aber auch der Wein im Mittelpunkt dieses Seminars stehen.<br />
AM 172<br />
TAGUNGSPROGRAMM<br />
Freitag, 10. Oktober 2008<br />
bis 17: 00Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
19:30 Uhr<br />
Anreise nach Speyer, Hotel Domhof<br />
Abendessen im Restaurant Domhof (Hausbrauerei)<br />
Historisches Rathaus Speyer (Historischer Trausaal),<br />
Empfang durch Kb Oberbürgermeister Werner Schineller<br />
mit Vortrag Rosemarie Wehling: Was hat die Pfalz geprägt?<br />
Anmerkungen zur politischen Kultur<br />
Samstag, 11. Oktober 2008<br />
08:.00 Uhr<br />
09:15 Uhr<br />
11:00 Uhr<br />
13:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
17:00 Uhr<br />
18:30 Uhr<br />
Frühstück<br />
Konfessionelle Gegensätze prägen das Land.<br />
Fahrt nach Neustadt an der Weinstraße,<br />
Besichtigung der Stiftskirche mit der Mauer zwischen<br />
Katholiken und Protestanten<br />
Der Weinbau prägt das Land.<br />
Fahrt nach Bad Dürkheim, Weinprobe in der Winzergenossenschaft<br />
Vier Jahreszeiten<br />
Wo Helmut Kohl seine Gäste bewirtete:<br />
Gemeinsames Mittagessen im Deidesheimer Hof mit<br />
Pfälzer Spezialitäten<br />
Zeugen von Freiheitsbewegung und Bayernzeit.<br />
Fahrt zum Hambacher Schloss und zur Villa Ludwigshöhe<br />
Fahrt zum St. Annaberg<br />
Abendessen in der Gutsweinschänke (nicht im Reisepreis<br />
enthalten)<br />
Sonntag, 12. Oktober 2008<br />
08:00 Uhr<br />
10:00 Uhr<br />
11:30 Uhr<br />
13:00 Uhr<br />
Frühstück<br />
Messe im Dom<br />
Stadtbesichtigung<br />
Abschluss der Tagung mit dem Mittagessen im Domhof<br />
(Hausbrauerei)<br />
HINWEISE<br />
Tagungsort/Unterbringung:<br />
Hotel Domhof, Bauhof 3, 67346 Speyer,<br />
Tel.: 06232/13290<br />
www.domhof.de<br />
Veranstalter:<br />
<strong>KV</strong>-Akademie e.V. - c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />
Postfach 101680, 45746 Marl<br />
Tel.: 02365/5729010, Fax: 02365/5729051<br />
email: sekretariat@kartellverband.de<br />
Tagungsleiter:<br />
Prof. Dr. Hans-Georg Wehling<br />
Anmeldung:<br />
Interessenten werden gebeten, sich möglichst umgehend<br />
schriftlich über das Anmeldeformular bei der <strong>KV</strong>-Akademie<br />
anzumelden. E-Mail: kv-akademie@kartellverband.de<br />
Telefon: 0 23 65 / 5 72 90 40<br />
Konto: Pax-Bank Essen<br />
Konto: 2 001 904 011<br />
BLZ: 370 601 93<br />
IBAN DE 57 370 601 932 001 904 011<br />
BIC GENODED1PAX<br />
Anmeldeschluss: 29. August 2008<br />
Tagungsbeitrag:<br />
Alte Herren/Damen/Gäste<br />
Studierende<br />
Einzelzimmerzuschlag<br />
390,00 Euro<br />
250,00 Euro<br />
20,00 Euro<br />
*: Eine Reiserücktrittskostenversicherung (RRV) ist im Reisepreis enthalten<br />
Leistungen:<br />
- Organisation<br />
- Beiträge<br />
- Unterbringung im Hotel Domhof (DZ bzw. EZ mit Dusche/WC)<br />
- Mahlzeiten (außer Gutsweinschänke Annaberg)<br />
- Transfers<br />
Fahrtkosten:<br />
Werden nur an studierende <strong>KV</strong>er erstattet:<br />
0,10 Euro/Bahn-km, max. 80,00 Euro/Person.<br />
*<br />
*<br />
Bitte benutzen Sie zur Seminaranmeldung das neue <strong>KV</strong>-Akademie-Anmeldeformular.<br />
Sie erhalten es auf Anfrage im <strong>KV</strong>-Sekretariat oder unter: www.kartellverband.de.
Katholische Korporationen Münchens<br />
e.V. (KKM)<br />
Die meisten Münchner Korporationsstudenten<br />
gehören den folgenden<br />
Verbänden an (geordnet nach Mitgliederstärke):<br />
Cartellverband der<br />
Katholischen Deutschen Studentenverbindungen<br />
(CV), Kartellverband<br />
Katholischer Deutscher Studentenvereine<br />
(<strong>KV</strong>), Kösener Senioren<br />
Convent Verband (KSCV),<br />
Deutsche Burschenschaft<br />
(DB), Coburger Convent (CC),<br />
Weinheimer Senioren Convent<br />
(WSC) und Verband der wissenschaftlichen<br />
katholischen<br />
Studentenvereine Unitas (UV).<br />
Der wesentliche Unterschied<br />
zwischen den einzelnen Verbänden<br />
ist folgender: Die Burschenschaften<br />
sind politisch<br />
engagiert und fakultativ schlagend.<br />
Die Corps dagegen sind<br />
unpolitisch und haben die Bestimmungsmensur,<br />
d.h. Mensur<br />
zur Plicht. Die drei Verbände CV,<br />
<strong>KV</strong> und UV sind katholische Verbände<br />
und sind unpolitisch und nicht schlagend.<br />
Diese drei Verbände haben in<br />
München und Umgebung ca. 7.000<br />
Mitglieder und stellen ca. 40 Prozent<br />
der korporierten Studenten.<br />
Die Vielfalt des Korporationslebens<br />
verlangt zwangsläufig, dass<br />
gleichartige Verbände, das will heißen,<br />
Verbände mit gleichen Interessen,<br />
sich auch gemeinsam repräsentieren.<br />
So sind die katholischen<br />
Korporationen Münchens zu der Auffassung<br />
gelangt, dass die Vielfalt der<br />
verschiedenen Korporationen und die<br />
damit verbundene unterschiedliche<br />
Darstellung der einzelnen Verbindungen<br />
in der Öffentlichkeit nicht durch<br />
einen einzigen Arbeitskreis darstellbar<br />
ist. Dazu sind ihre Interessen zu<br />
unterschiedlich. Weiterhin ist ein verallgemeinerndes<br />
Bild über die Verbindungen<br />
in der Öffentlichkeit nicht<br />
nützlich. Bei einer Gesamtvertretung<br />
müssen wir nicht nur die positiven,<br />
sondern leider auch die negativen<br />
Aussagen in Kauf nehmen. Es ist<br />
somit kaum sinnvoll, wenn wir uns<br />
mit Corps und Burschenschaften gemeinsam<br />
präsentieren. Dies geschah<br />
früher im AMC (Arbeitskreis Münchner<br />
Corporationen).<br />
So wurde schon 1993 ein erster<br />
Kontakt zwischen dem CV und dem<br />
<strong>KV</strong> aufgenommen. Dieser Kontakt<br />
führte dazu, dass 2001 der Verein<br />
„Katholischer Korporationen Münchens”<br />
(KKM) ins Leben gerufen<br />
wurde, der 2005 ins Vereinsregister<br />
eintragen wurde.<br />
Quelle: wikipedia<br />
Selbstverständlich führt der KKM<br />
über das Jahr eine Anzahl von gemeinsamen<br />
Veranstaltungen durch.<br />
Zum Semesterbeginn findet der Antrittsgottesdienst<br />
in St. Ludwig mit<br />
anschließendem gemütlichem Ausklang<br />
im Alemannenhaus statt. Im<br />
Februar wird der Festball „Gaudeamus”<br />
im Deutschen Theater mit ca.<br />
1.100 Besuchern gefeiert. Im Juli findet<br />
das KKM-Konzert „Musicus” im<br />
Hubertussaal des Nymphenburger<br />
Schlosses mit ca. 300 Besuchern und<br />
im November der „Akademische<br />
Empfang” im Kardinal-Wendel-Haus<br />
statt. Die früher regelmäßigen gemeinsamen<br />
Kommerse sind momentan<br />
auf Eis gelegt und finden<br />
nur noch aus besonderem<br />
Anlass statt.<br />
Zum KKM gehören die folgenden<br />
Verbindungen.<br />
MCV (Münchner Verbindungen<br />
des CV):<br />
Aenania, Agilolfia-Freising,<br />
Burgundia, Moenania, Radaspona,<br />
Rheno-Franconia, Trifels,<br />
Tuiskonia, Vandalia,<br />
Vindelicia<br />
M<strong>KV</strong> (Münchner Verbindungen<br />
des <strong>KV</strong>):<br />
Albertia, Alemannia, Erwinia,<br />
Isaria-Freising, Ottonia, Rheno-Bavaria,<br />
Rupertia Kempten,<br />
Saxonia, Südmark<br />
MUV (Münchner Verbindung des<br />
UV):<br />
Unitas<br />
Die Vorstandschaft setzt sich augenblicklich<br />
wie folgt zusammen:<br />
Vorsitzender: Bernd Gondro (M<strong>KV</strong>),<br />
stellv. Vorsitzender: Michael Reinfelder<br />
(MCV), Kassier: Alfred Huber<br />
(MUV)<br />
Bernd Gondro (Moe-Stg, Ale, EPh<br />
Nm-W)<br />
NACHRICHTEN<br />
Damit Wunden schneller<br />
heilen<br />
Joseph-von-Fraunhofer-Preis an<br />
Kb Dr. Jörn Probst (Nm-W)<br />
Der Philistersenior der Normannia-Würzburg<br />
Kb Jörn Probst ist zusammen<br />
mit Walter Glaubitt mit dem<br />
Joseph-von-Fraunhofer-Preis ausgezeichnet<br />
worden. Der <strong>KV</strong> gratuliert<br />
herzlich. Der Preis ist mit 20.000 €<br />
dotiert und geht an die beiden Forscher,<br />
die im Würzburger Fraunhofer-<br />
Institut für Silicatforschung arbeiten.<br />
Gewürdigt wurde die Lösung<br />
eines alten Problems bei bettlägrigen<br />
oder an Diabetes erkrankten Menschen<br />
mit großen, chronischen Wunden.<br />
Kb Probst und sein Kollege<br />
entwickelten eine Wundauflage, die<br />
neu wachsenden Hautzellen zunächst<br />
als Gerüst dient und vom Körper im<br />
Zuge der Heilung völlig abgebaut<br />
wird. Die Behandlung von Wunden<br />
muss absolut steril erfolgen, um Infektionen<br />
zu vermeiden. „Da jetzt nur<br />
noch der äußere Verband gewechselt<br />
werden muss“, so Kb Probst, „ist die<br />
Gefahr, die Wunde zu verunreinigen<br />
Dipl.-Ing. Walter Glaubitt und Dr. rer.<br />
nat. Jörn Probst mit frisch gesponnenen<br />
Kieselgelfasern.<br />
gering“. Weil das Vlies den neuen<br />
Zellen als „Klettergerüst“ diene,<br />
seien die Chancen gut, dass die<br />
Wunde nicht vernarbe. Eine Firma,<br />
welche die neue Wundauflage, die<br />
etwa DIN A4 groß ist, vermarktet,<br />
hat das Würzburger Institut schon<br />
gefunden. Das neue Produkt soll<br />
2011 in die Krankenhäuser kommen.<br />
Die Würzburger Forscher planen weiter,<br />
Antibiotika oder Schmerzmittel in<br />
die Wundauflage zu integrieren, um<br />
den Heilungsprozess zu verbessern<br />
und zu beschleunigen.<br />
L.<br />
Quelle: c 5/2008, Fraunhofer-Gesellschaft<br />
173 AM
TERMINKALENDER<br />
08.09.2008:<br />
Veranstaltung/Priesterausbildung -<br />
aktuelle Fragen und Perspektiven<br />
Kontakt/Informationen: Bund katholischer<br />
deutscher Akademikerinnen, Monika Pelz-<br />
Brambrink, Kirchfeld 25, 48163 Münster<br />
pelzbram@muenster.de<br />
13.9.-14.09.2008:<br />
Hauptausschuss 2008 Seligenstadt<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Sekretariat,<br />
Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
sekretariat@kartellverband.de<br />
13.-14.09.2008:<br />
125 Jahre Ortszirkel : „Kämmerlein“<br />
zu Düsseldorf<br />
Kontakt: OZ Düsseldorf „Kämmerlein“<br />
Dr.rer.nat. Peter Christophliemk<br />
Rudolf-Breitscheid-Str. 61<br />
40595 Düsseldorf, Tel.: 0211/7052529,<br />
p.christophliemk@gmx.de<br />
12.-14.09.2008:<br />
Seminar: „Bernward von Hildesheim“<br />
– Hildesheim<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />
c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
kv-akademie@kartellverband.de<br />
Programm für das Mondseetreffen 2008<br />
19.-21. September 2008<br />
75 Jahre Ö<strong>KV</strong><br />
Freitag, 19.9.2008:<br />
Ab 19 Uhr: Begrüßungsabend im Gasthof Kirchenwirt.<br />
17.-21.09.2008:<br />
Seminar: „Wo die Welt am schönsten<br />
ist“ – Laufen<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />
c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
kv-akademie@kartellverband.de<br />
02.-05.10.2008:<br />
Seminar: „Von der Reformation zur<br />
Revolution“ – Wittenberg<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />
c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
kv-akademie@kartellverband.de<br />
10.-12.10.2008:<br />
Rhetorik-Training – Marl<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />
c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
kv-akademie@kartellverband.de<br />
10.-12.10.2008:<br />
Seminar: „In die Pfalz - nicht nur des<br />
Weines wegen“ – Speyer<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />
c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
kv-akademie@kartellverband.de<br />
09.-11.11.2008:<br />
47. Stiftungsfest K.St.V. Egbert im<br />
<strong>KV</strong> zu Trier<br />
Kontakt: K.St.V. Egbert,<br />
Thyrsusstr. 164, 54292 Trier,<br />
FlorianLenz1@gmx.de<br />
15.11.2008:<br />
95. Stiftungsfest K.St.V. Winfridia im<br />
<strong>KV</strong> zu Köln<br />
Kontakt: AHV Winfridia-Köln:<br />
Bernd-Wolfram Vierkotten, Holbeinstr. 43,<br />
50226 Frechen, Tel.: 02234/62321,<br />
bwe.vierkotten@t-online.de oder<br />
Aktivitas Winfridia-Köln:<br />
Marco Tiskens, Lindenburger Allee 7,<br />
50931 Köln, Tel.: 0178/8129120,<br />
marco.tiskens@gmx.net<br />
22.11.2008:<br />
Unitastag der K.St.V. Unitas-Breslau<br />
im <strong>KV</strong> zu Köln<br />
Kontakt: K.St.V. Unitas-Breslau,<br />
Leibl-platz 1, 50931 Köln, Dr. Wolfgang<br />
Welter, Tel.: 02232/44064/65,<br />
dr.welter@gmx.de<br />
Samstag, 20.9.2008:<br />
9h30-12h: Tagungssaal Schloss Mondsee: Cantica nova.<br />
Wir lernen Studentenlieder des 20. Jahrhunderts.<br />
Beschränkter Teilnehmerkreis, Anmeldung unter<br />
ernstwimmer@gmx.at erforderlich.<br />
Für die übrigen Teilnehmer besteht die Möglichkeit zu einer Führung: “Die Geschichte 5000 Jahre<br />
Mondseeland”.<br />
ab 14h: Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Gasthof Hütter am unteren Ende des Marktplatzes,<br />
kleine Wanderung zum Riesner-Mondseeberg.<br />
19h30 s.t.: Festkommers im Schloss Mondsee 75 Jahre Ö<strong>KV</strong> Festredner Kb Univ. Prof. Dr. Dieter Binder (Win, Arm)<br />
Sonntag, 21.9.2008<br />
10h: Besuch der Messe, anschließend Bootsfahrt, Mittagessen und individuelle Abreise.<br />
Quartierwünsche sind per E-Mail an Kb Otto Mierl unter otto.mierl@zell-net.at zu richten.<br />
AM 174<br />
Quelle: wikipedia
�<br />
Bücher/CDs<br />
Gesamtsumme (brutto, zzgl. Versandkosten)<br />
<strong>KV</strong>-MEHRWERT<br />
Titel Preis<br />
Name Vorname Mitgliedsnummer<br />
Straße PLZ/Ort Datum/Unterschrift<br />
Stückzahl<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 1996, Saarbrücken 9,00 €<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 1998, Lippstadt 9,00 €<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 1999, Frankfurt 9,00 €<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 2000, Mainz 9,00 €<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 2001, Speyer 9,00 €<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 2002, Lippstadt 9,00 €<br />
Alle 6 CDs erhalten Sie zum einmaligen Sonderpreis von 50,00 €.<br />
Wegmarken südwestdeutscher Geschichte<br />
Hrsg. von Hans-Georg und Rosemarie Wehling,<br />
336 Seiten mit 248 meist farbigen Abbildungen, in deutscher Sprache.<br />
Preis: 14,80 €<br />
Baden-Württemberg, Vielfalt und Stärke der Regionen<br />
Geleitwort von Erwin Teufel. Im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg<br />
Hrsg. von Hans-Georg Wehling, Angelika Hauser-Hauswirth und Fred L. Sepaintner,<br />
399 Seiten mit zahlreichen meist farbigen Abbildungen, in deutscher Sprache.<br />
Preis: 44,80 €<br />
Stückzahl<br />
Stückzahl<br />
Rückbesinnung und Ausblick<br />
Gebunden, 150 Jahre <strong>KV</strong>.<br />
Hrsg. von Wolfgang Löhr Revocatio Historiae Bd.8,<br />
222 Seiten mit 14 zum Teil farbigen Abbildungen, in deutscher Sprache.<br />
Preis: 17,80 €<br />
Biographische Lexika des <strong>KV</strong> Teile 1-6<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 1<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 2<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 3<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 4<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 5<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 6<br />
Stückzahl<br />
Preis pro<br />
Band: 16,60 €<br />
Stückzahl Bandnr.<br />
Beim Kauf aller sechs Bände<br />
erhalten Sie 10% Sonderrabatt.<br />
<strong>KV</strong>-Sekretariat<br />
Postfach 20 01 31<br />
45757 Marl<br />
Tel.: 02365/<br />
57290-10<br />
Fax: 02365/<br />
57290-51<br />
Damian Kaiser<br />
Geschäftsführer<br />
02365/57290-11<br />
damian.kaiser@kartellverband.de<br />
Annette Seiffert<br />
Stellvertr. Geschäftsführerin<br />
02365/57290-15<br />
annette.seiffert@kartellverband.de<br />
Thomas Schmöller<br />
Digitale Registratur<br />
02365/57290-14<br />
thomas.schmoeller@kartellverband.de<br />
Christian Maspfuhl<br />
Homepage<br />
02365/57290-12<br />
christian.maspfuhl@kartellverband.de<br />
Nicole Eichendorf<br />
Koordination AM<br />
02365/57290-13<br />
nicole.eichendorf@kartellverband.de
Akademische Monatsblätter K 1061 E<br />
Verband alter <strong>KV</strong>er e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
<strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl<br />
PVSt, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt“<br />
§4 Abs. 3 PD-SVD: s. Impressum