Der BAMA-Unsinn Kunstraub Der BAMA-Unsinn - KV
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M Ä R Z 2 0 0 8<br />
AMZeitschrift<br />
AKADEMISCHE<br />
MONATSBLÄTTER<br />
des Kartellverbandes<br />
katholischer deutscher Studentenvereine<br />
<strong>KV</strong> • 120. Jahrgang • Nr. 2<br />
<strong>Der</strong> <strong>BAMA</strong>-<strong>Unsinn</strong><br />
<strong>BAMA</strong>-<strong>Unsinn</strong><br />
<strong>Kunstraub</strong><br />
AUS DEM <strong>KV</strong> Seite 47<br />
TITELTHEMA Seite 36<br />
Kunst und Kirche<br />
DAS INTERVIEW Seite 40
Bücher/CDs<br />
<strong>KV</strong>-MEHRWERT<br />
<strong>Der</strong> <strong>KV</strong> ist eine starke Gemeinschaft, die einen Mehrwert bietet!<br />
<strong>KV</strong>-Sekretariat<br />
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Damian Kaiser<br />
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Thomas Schmöller<br />
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Christian Maspfuhl<br />
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christian.maspfuhl@kartellverband.de<br />
Nicole Eichendorf<br />
Koordination AM<br />
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nicole.eichendorf@kartellverband.de<br />
Titel Preis<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 1996, Saarbrücken 9,00 €<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 1998, Lippstadt 9,00 €<br />
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Hrsg. von Hans-Georg Wehling, Angelka Hauser-Hauswirth und Fred L. Sepaintner,<br />
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Rückbesinnung und Ausblick<br />
Gebunden, 150 Jahre <strong>KV</strong>.<br />
Hrsg. von Wolfgang Löhr Revocatio Historiae Bd.8,<br />
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Biographische Lexika des <strong>KV</strong> Teile 1-6<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 1<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 2<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 3<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 4<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 5<br />
Biographisches Lexikon des <strong>KV</strong>, Teil 6<br />
Preis pro<br />
Band: 16,60 €<br />
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�
�<br />
die Titelseite dieser Ausgabe der „Akademischen Monatsblätter“<br />
erinnert uns Ältere daran, welches Hochgefühl es<br />
einmal war, als wir unseren akademischen Abschluss geschafft<br />
hatten. Da konnte man schon den hier in der Abbildung<br />
symbolisch gewählten Doktorhut in die Luft werfen.<br />
Heute leben wir in einer Zeit des Umbruchs: <strong>Der</strong> „Bologna-<br />
Prozess“ hat die Universitäten und Hochschulen in<br />
Deutschland erreicht, und man könnte fast meinen, wie<br />
kürzlich ein junger Mann namens Kilian Trotier in der<br />
„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ schrieb, der Bachelor und übrigens auch der Master<br />
seien als zukünftige Abschlüsse des Studiums „in Bologna erfunden worden“. Dort<br />
haben nämlich die zuständigen europäischen Minister dieses Reformwerk, das vergleichbare<br />
akademische Examen in Europa schaffen soll, auf den Weg gebracht. Seit<br />
1999 rollt nun diese Lawine einer Hochschulreform unaufhaltsam auf die Betroffenen<br />
zu. Sie bedeutet, von der Humboldtschen Universitätsidee Abschied zu nehmen. Das<br />
muss auch Folgen für die Korporationen haben, welche die sogenannte Humboldtsche<br />
Lücke, die vom College-System absah und den Studierenden genügend Freiraum ließ,<br />
bisher genutzt haben. Wie wir auf diese umfassende Reform reagieren sollen, beschäftigt<br />
uns im <strong>KV</strong> schon seit einiger Zeit. Auch der <strong>KV</strong>-Rat setzt sich mit der Problematik<br />
auseinander. Später werden wir darüber berichten. Dieses Mal drucken wir eine „Widerrede“<br />
von Kb Jost Reichmann ab, der vom „<strong>BAMA</strong>-<strong>Unsinn</strong>“ spricht und in der Reform<br />
eine „politisch angerichtete Vernichtung des Zukunft-Saatguts Bildung“ sieht. Wir würden<br />
uns freuen, wenn wir auf diesen bewusst zugespitzten Artikel Reaktionen erhielten.<br />
Auch das Interview mit Professor Thomas Sternberg, der sich u.a. mit dem Thema<br />
Kunst und Kirche befasst, könnte Widerspruch auslösen. Wir sind gespannt. Dieses hier<br />
wiedergegebene Gespräch, das Kb Michael Kotulla führte, schließt sich übrigens nahtlos<br />
an das Interview mit der Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner in der ersten<br />
Nummer der diesjährigen AM an.<br />
Ausführlich berichten wir über die Würzburger <strong>KV</strong>-Tage, die, wie es Kb Gerhard Vigener<br />
schreibt, traditionsgemäß das neue Jahr für den Verband beginnen. Sie waren wieder<br />
einmal gut besucht. Nur junge Gesichter waren kaum zu entdecken.<br />
Ebenso wie auf die <strong>KV</strong>-Tage gehen wir auf die Verleihung des Sonnenscheinpreises und<br />
das Konzert des Sinfonieorchesters des <strong>KV</strong> ein, die ebenfalls in Würzburg zu Jahresbeginn<br />
stattfanden.<br />
Vielleicht ist Euch aufgefallen, dass wir eine neue Rubrik mit dem Titel „<strong>KV</strong>er weltweit“<br />
eingeführt haben. Dieses Mal schreibt Kb Thomas Szewczyk über seine Arbeit in Polen.<br />
Weitere Beiträge sind vorgesehen. <strong>KV</strong>er im Ausland, greift zur Feder!<br />
Wie in der letzten Nummer der AM angekündigt, drucken wir dieses Mal einige Leserbriefe<br />
ab, die von einer starken Leserbindung zeugen. Wir freuen uns immer wieder, von<br />
Euch zu hören, sei es durch einen Leserbrief oder einen Anruf.<br />
Ich wünsche Euch eine anregende Lektüre<br />
Euer<br />
IMPRESSUM<br />
Liebe Kartellbrüder,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
EDITORIAL<br />
AUS DEM INHALT<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Der</strong> <strong>BAMA</strong>-<strong>Unsinn</strong> 36<br />
GEISTLICHES WORT<br />
Was feiern wir an Ostern? 42<br />
DAS INTERVIEW<br />
Prof. Thomas Sternberg 40<br />
<strong>KV</strong>-ORCHESTER<br />
<strong>KV</strong>-Orchester 46<br />
AUS DEM <strong>KV</strong><br />
Verleihung des Carl-Sonnenschein-Preises<br />
47<br />
OZ Recklinghausen 57<br />
OZ Tübingen 58<br />
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
38. Würzburger <strong>KV</strong>-Tage 43<br />
Rhetorik-Training in Nürnberg 45<br />
Die Gesundheitsreform und<br />
ihre Auswirkungen 51<br />
GLOSSE<br />
Küchengirl wollte nicht 48<br />
ZUR PERSON<br />
Hans-Guido Klinkner 52<br />
Andreas Wöhr 52<br />
Alfred Grefen 53<br />
Alexander Timmerherm 62<br />
ÜBER DEN <strong>KV</strong> HINAUS<br />
Akademischer Empfang der<br />
KKM in München 56<br />
<strong>KV</strong>er WELTWEIT<br />
Thomas Szewczyk in Polen 54<br />
FORUM<br />
Leserbrief Tilmann Büttner 59<br />
Leserbrief Manfred Baden 60<br />
Leserbrief Peter Reible 60<br />
Akademische Monatsblätter<br />
Herausgeber: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (<strong>KV</strong>).<br />
V.i.S.d.P: Dr. Wolfgang Löhr, c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat.<br />
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Die AM werden im Rahmen der Verbandszugehörigkeit allen Kartellangehörigen ohne besondere Bezugsgebühr geliefert.<br />
Redaktion: Dr. Wolfgang Löhr (v.i.S.d.P), Timo Hirte, Siegfried Koß, Michael Kotulla, Klaus Gierse, Hans-Joachim Leciejewski, Reinhard Nixdorf, Harald Stollmeier.<br />
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Die Akademischen Monatsblätter erscheinen zehnmal im Jahr. Es wird gebeten Manuskripte an die oben genannte E-Mail-Adresse zu senden. Die Redaktion setzt das Einverständnis<br />
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ISSN 0002-3000<br />
Internet-Adresse: www.kartellverband.de / am@kartellverband.de /<br />
Die AM unterliegen der Volltextsuche im Internet.<br />
Titelbild: Quelle: Fotolia c Stephen Coburn; Ausgabe: 3/2008: Auslieferung: 24. April 2008<br />
35 AM
Jost Reischmann (Ro, Al, Ma)<br />
Bachelor- und Master-Abschlüsse (<strong>BAMA</strong>) ergeben in bestimmten Fächern<br />
durchaus Sinn: Insbesondere kleine Fächer, die bisher nur als Nebenfach<br />
studierbar waren oder deren Professoren für einen engen Praxisbereich<br />
qualifizieren wollen, nutzen diese Möglichkeit. In einem pluralen, der Vielfalt<br />
europäischer Kulturen entsprechenden Hochschulraum wäre eine zusätzliche<br />
<strong>BAMA</strong>-Option durchaus willkommen gewesen. Jedoch: In totaler<br />
Planungs- und Kontrollwut machten unsere Bildungspolitiker quer durch<br />
16 Bundesländer daraus ein Diplom-Verbot: Kein deutscher Dipl.-Ing.<br />
mehr (weltweit der geachtetste Ingenieur-Titel), kein Dipl.-Psych. und<br />
auch kein Dipl.-Päd.! Juristen, Mediziner, Hauptschullehrer – alle berufsqualifiziert<br />
nach sechs Semestern. Schließlich dauert die Lehrzeit einer<br />
Friseurin auch nur drei Jahre.<br />
AM 36<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Der</strong> <strong>BAMA</strong>-<strong>Unsinn</strong><br />
Eine Widerrede<br />
Es geht<br />
um billig.<br />
Modellprojekte? Kritische Erprobungen? Vergleiche?<br />
Rationales Argumentieren? Wettbewerb, was sich<br />
bewährt? Nichts davon wagten die Bildungspolitiker.<br />
Statt dessen: Drohung und wohlfeile Schwätzzellenz-<br />
Initiativen!<br />
Unterschrieben haben für Deutschland die Bologna-Verpflichtung<br />
die bekannten Bildungsspezialisten Ute Erdiek-Rave,<br />
Bildungsministerin Schleswig-Holstein/Kultusministerkonferenz,<br />
und Wolf-Michael Catenhusen vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung, die sicherlich die Tragweite dieses<br />
Beschlusses einschätzen konnten. Warum zogen 16 Landesbildungsminister,<br />
die sich in nichts sonst mit dem Bundesminister<br />
einigen, plötzlich alle am gleichen Strang?<br />
Die politisch angerichtete Vernichtung des<br />
Zukunfts-Saatguts Bildung<br />
Die Antwort ist einfach: Es geht um billig. Alle „hochschulpolitischen“<br />
Beschlüsse seit mehr als 25 Jahren sollen das ohnehin<br />
in eine absurde Leistungssituation heruntergesparte<br />
Hochschulsystem noch weiter verbilligen: Von 1975 bis 1993<br />
wurden die Ausgaben pro Student inflationsbereinigt von 1,00<br />
DM auf 0,38 Pfennig reduziert (mit entsprechender Studienzeitverlängerung);<br />
in den letzten zehn Jahren wurden trotz<br />
weiter steigender Studentenzahlen nochmals 1.500 Professorenstellen<br />
gestrichen – acht Prozent aller Stellen. 57 Prozent<br />
der Studiengänge in Deutschland haben heute bereits einen<br />
Numerus-Clausus. Es gibt heute in Deutschland weniger Professoren<br />
als 1975 – aber die dreifache Studentenzahl!<br />
Unberührt vernichten unsere Politiker das Zukunfts-Saatgut<br />
Bildung weiter: Von 2003 bis 2005 senkten sie die Bildungsausgaben<br />
sowohl absolut als auch bezogen auf das<br />
Bruttoinlandsprodukt (von 6,8 auf 6,5 Prozent - ST 5.4.2007,<br />
Weniger Professoren, dafür mehr Stu
Studenten.<br />
TITELTHEMA<br />
Quelle: wikipedia<br />
37 AM
Quelle: photocase<br />
AM 38<br />
TITELTHEMA<br />
S. 1). Die Zukunft? „Nach aktuellen Berechnungen des<br />
Centrums für Hochschulentwicklung ist der Hochschulpakt<br />
noch dramatischer unterfinanziert als die Hochschulrektorenkonferenz<br />
bisher angenommen hat …“<br />
(Forschung und Lehre, 3/2007, S. 128).<br />
Wer kürzere, praxisorientierte Studiengänge hätte<br />
fördern wollen, der hätte die erprobten und bewährten<br />
Fachhochschulen ausbauen können. Jetzt ist die politische<br />
Hoffnung: Nach sechs Semestern BA kippen wir 70 Prozent<br />
der Studenten auf den Markt (auf welchen?).<br />
<strong>BAMA</strong> – das teure Billigmodell<br />
Ausführungen über <strong>BAMA</strong> bestehen vor allem aus Zukunfts-Wolkenkuckucksheimen.<br />
Selten wird über Realitätsbezug,<br />
Erprobung oder Erfahrung mit <strong>BAMA</strong> berichtet,<br />
obwohl es diese international und in Deutschland bereits<br />
gibt. Diese Erfahrungen zeigen immensen und teuren<br />
Schaden:<br />
1. BA/MA wirken studienzeitverlängernd. <strong>Der</strong>zeit<br />
müssten die ersten Bachelor nach 6 Semestern abschließen.<br />
Die Erfolgsmeldungen bleiben trotz Sondermitteln<br />
aus. Unter der Hand erfährt man dann:<br />
Null bis selten 20 Prozent haben nach sechs Semestern<br />
den BA abgeschlossen. Hätte man Modellprojekte<br />
gewagt, wäre dies ein desaströses Ergebnis.<br />
Warum auch anders? An den fehlenden Professoren,<br />
Assistenten, Büchern, Räumen hat sich nichts geändert!<br />
Dass ein auf ein Papier geschriebenes „6+4“ die<br />
Realität von Studienzeiten bei heruntergesparten<br />
Hochschulen ändert, ist magisches Denken oder politischer<br />
Zauber.<br />
2. <strong>Der</strong> BA vernichtet Studienplätze, denn er kostet<br />
viel mehr Ressourcen als das flexible Diplomstudium.<br />
Die Kollegen der Universität Erfurt berichteten vor<br />
zwei Jahren auf dem Erziehungswissenschaftlichen<br />
Fakultätentag, dass sie nach Einführung des BA trotz<br />
Zusatzgeld nur noch 40 Prozent der Diplomstudenten<br />
ausbilden konnten: 100 statt bisher 250!<br />
3. Dass der BA „berufsqualifizierend“ sei, ist pure<br />
Hoffnung. Dies wäre ohnehin falsch: Kein universitäres<br />
Studium war bisher berufsqualifizierend. Nach<br />
dem Theologie-Studium folgte die Berufsausbildung<br />
als Vikar bzw. am Priesterseminar, bei Juristen als Assessor/Referendar,<br />
bei Lehrern als Referendar, bei<br />
den Medizinern als Arzt in Ausbildung ... Die universitäre<br />
Idee war von Humboldt her: Die Erstausbildung<br />
(Studium) sei generell und damit auf viele Positionen<br />
anwendbar und für unvorhersehbare Zukunft offen –<br />
später folgt die Spezialausbildung. Wer sofort spezialisiert,<br />
verbaut die Offenheit für unvorhersehbare<br />
Zukunftsanforderungen!<br />
4. Akademiker sind die Führungskräfte von morgen und<br />
übermorgen. Die Schlüsselqualifikationen Führungs-<br />
und Zukunftsfähigkeit erwarb man sich<br />
durch Selbstverantwortung und Selbstorganisation<br />
im Studium. Darin lag auch einer der Unterschiede<br />
zwischen dem stark strukturierten Fachhochschul-<br />
Studium und dem stärker auf Selbstentscheidung orientierten<br />
Universitäts-Studium.<br />
5. „Modularisierung“: Auch bisher mussten sich unsere<br />
Studenten ihre Vorlesungen und Seminare um<br />
Kerninhalte wie Geschichte, Theorien, Didaktik ar-
angieren. Dieses Selbstaussuchen förderte beim<br />
Studenten die Schlüsselqualifikation „Selbstorganisation“<br />
und ermöglichte Flexibilität etwa bei Zeitüberschneidungen.<br />
<strong>Der</strong> verschulte BA muss einen<br />
Stundenplan vorgeben, der im Zwei- bzw. Drei-Semestertakt<br />
wiederholt wird. Dies verlängert die<br />
Studienzeit um zwei bis drei Semester, wenn eine<br />
Modul-Veranstaltung wegen Zeitüberschneidung,<br />
Krankheit, Nicht-Zulassung oder wegen Überfüllung<br />
verpasst wird oder eine studienbegleitende Prüfung<br />
daneben geht.<br />
6. <strong>Der</strong> Bachelor qualifiziert zu „Jobs“ etwas oberhalb<br />
des ungelernten Schülers. In Konkurrenz mit einem<br />
Bankkaufmann oder einer Anwaltsgehilfin mit einer<br />
dreijährigen Berufsausbildung nach dem Abitur wird<br />
sich ein Bachelor möglicherweise gerade noch zum<br />
Aktenablegen berufsqualifizieren. Was soll ein 22 jähriger<br />
Bachelor in einer Anwaltskanzlei sonst können?<br />
7. Mit dem austauschbaren Titel BA/MA ist keine Identität<br />
mehr verbunden. <strong>Der</strong> Stolz, Diplom-Pädagoge<br />
(-Psychologe, -Ingenieur) zu sein, geht beim <strong>BAMA</strong><br />
verloren. Das Erfolgsmodell Diplom wird ohne Not<br />
zerstört.<br />
8. Prüfungen sollen jetzt studienbegleitend erfolgen.<br />
Das mag in manchen Fächern sinnvoll sein (ob ein<br />
Pharmazie-Student den Harn-Schein im 3. oder 7.<br />
Semester macht, dürfte ziemlich egal sein), nicht jedoch<br />
im perspektiven-transformierenden Pädagogik-<br />
Studium. Jetzt werden Studenten im 3. Semester<br />
„Didaktik“ abschließen, statt wie im Diplom im 9.<br />
Diese Leistung und Note wird sie ihr Leben lang begleiten.<br />
9. Mobilität innerdeutsch ist nicht mehr möglich, da<br />
die Module an jedem Ort unterschiedlich geschnitten<br />
und verschieden auf die Semester aufgeteilt sind.<br />
10. Auslandsaufenthalte werden im BA drastisch zurückgehen,<br />
im 4-semestrigen MA praktisch nicht<br />
mehr möglich sein – so die überwiegende Meinung<br />
der Leiter der Auslandsämter bei einer Tagung 2007.<br />
11. Wegen der durch unsere Volksvertreter beschlossenen<br />
Streichung des Kindergelds ab 25 Jahren (ein<br />
Verlust von monatlich 400 bis 500 Euro durch zusätzliche<br />
Krankenversicherungen und steuerliche<br />
Nachteile) muss ohnehin gewarnt werden vor studien-<br />
zeitverlängernden Praktika oder Auslandsaufenthalten.<br />
12. Weiteres Chaos unvergleichbarer „BAchies“ kündigt<br />
sich an: Inzwischen merken auch einige Wissenschaftsminister<br />
etwas: Für größere Akzeptanz bei den<br />
Arbeitgebern (!), und um einen Auslandsaufenthalt<br />
(auf Kosten der Eltern natürlich) und Praxissemester<br />
zu integrieren, denken Wissenschaftsminister wie<br />
zum Beispiel Stratmann (Niedersachsen) und Goppel<br />
(Bayern) über 7+3 oder 8+2 Semester nach. Warum<br />
behält man dann nicht gleich das bewährte 8-semestrige<br />
Diplomstudium bei? Übrigens: In den USA wird<br />
der deutsche Bachelor nach Einführung des 8-jährigen<br />
Gymnasiums nicht mehr anerkannt.<br />
13. An Standorten, an denen nur der BA, aber kein MA<br />
angeboten werden kann, gibt es keine Promotionen<br />
und damit auch keinen wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
mehr. Dies trifft besonders kleine Fächer.<br />
14. Falsche Selektion: Man hofft, dass gute Studenten<br />
TITELTHEMA<br />
nach dem BA am Markt eine Chance haben. Wer wird<br />
auf MA weiterstudieren?<br />
15. Bildung für die Reichen: Studienzeit-Verlängerung<br />
und Studiengebühren (wer heute zwei Kinder im Studium<br />
hat, weiß, wie weh 2.000 Euro netto = 3.000<br />
Euro brutto zusätzlich tun – „großzügige Stipendien“<br />
= Fehlanzeige) werden wie in alten Zeiten zur sozialen<br />
Selektion führen: Reiche können Master machen,<br />
der Mittelstand geht mit dem Billig-Abschluss Bachelor<br />
ab.<br />
Gleichheit für alle Reichen: Amerika<br />
Die Zukunft ist in den Vereinigten Staaten, zum Teil auch<br />
in England ablesbar: <strong>Der</strong> BA ist ein Wischi-Waschi-<br />
Abschluss („zertifizierter Studienabbruch“), der zu beliebigen<br />
angelernten und schlecht bezahlten Hilfstätigkeiten<br />
führt. In Amerika wird ein Bachelor mit 22 Jahren dann<br />
„General Manager“: ein Mädchen-Für-Alles ohne Berufsidentität<br />
(Job halt), mies bezahlt, hoch „flexibel“ (heute<br />
hier, morgen dort - wie bei „Angelernten“ im Gegensatz<br />
zu „Ausgebildeten“ immer schon der Fall). Aber da die<br />
Studiengebühren selbst für die Mittelschicht nicht mehr<br />
tragbar sind (zwei Drittel der US-amerikanischen Studenten<br />
haben Angst, ihr Studium nicht finanzieren zu<br />
können), muss in den USA nach dem BA aufgehört werden.<br />
Wer dann nach 10 bis 15 Jahren Bachelor-Jobtätigkeit<br />
den MA („Weiterbildungs-Master“ – natürlich für<br />
richtiges Geld) nachmacht, tut dies im „Prinzip Hoffnung“:<br />
Denn die „richtigen“ Stellen sind längst von denen<br />
besetzt, deren Familieneinkommen den MA und PhD<br />
gleich nach dem BA erlaubte, und das aus der Seilschaft<br />
eines Exzellenz-Colleges, das allein schon durch die Studiengebühren<br />
für eine geschlossene Reichen-Gesellschaft<br />
sorgt.<br />
Vergleichbarkeit von BA/MAs in den USA ist ein Märchen:<br />
Trotz aller Akkreditierung kommt es auf die Hochschule<br />
an, an der man studiert hat: Wer glaubt, ein BA von der<br />
Columbia University und der Columbia Pacific University<br />
seien vergleichbar, der möge sich auf http://en.wikipedia.org/wiki/Talk:Columbia_Pacific_Universityhorrorisieren<br />
lassen – oder auf www.uopsucks.com/ oder auf<br />
www.newsreview.com/chico/Content?oid=281967. Unglaubliches<br />
über die auch in Deutschland tätige University<br />
of Phoenix (16 Prozent erfolgreiche Abschlussrate, 95<br />
Prozent teilzeitbeschäftigte „Instructors“ – nicht etwa<br />
„professors“!) lesen.<br />
Die heutige zentrale Anordnungswut mit hohlen Phrasen<br />
und Verunglimpfung der Warner erinnert stark an die<br />
Planwirtschaft des früheren Ostblocks. In 10 bis 15 Jahren<br />
werden wir spüren, wohin das geführt hat.<br />
Kb Jost Reischmann ist Professor für Andragogik an der<br />
Universität Bamberg.<br />
39 AM
AM 40<br />
DAS INTERVIEW<br />
Annäherung von Kunst<br />
und Kirche<br />
Prof. Dr. Thomas Sternberg im Interview<br />
Foto: c M. Thomas<br />
AM: Herr Prof. Sternberg, vor einiger<br />
Zeit hat der Kölner Kardinal Meisner<br />
im Rahmen seiner Eröffnungsrede<br />
zur Einweihung des neuen Erzbischöflichen<br />
Kunstmuseums unter anderem<br />
gesagt – ich zitiere – „Dort,<br />
wo die Kultur vom Kultus, von der<br />
Gottesverehrung abgekoppelt wird,<br />
erstarrt der Kultus im Ritualismus<br />
und die Kultur entartet...“ Sie haben<br />
diese Äußerung für „indiskutabel“ gehalten.<br />
Sprachen Sie dabei als Vorsitzender<br />
des Kulturausschusses im<br />
Düsseldorfer Landtag oder als kulturpolitischer<br />
Sprecher des „Zentralkomitees<br />
der deutschen Katholiken“<br />
(ZdK)?<br />
Thomas Sternberg: Ich spreche<br />
für das ZdK. Für jeden, der mit Kunst<br />
zu tun hat, ist der Begriff „Entartung“<br />
im Zusammenhang mit Kunst eine<br />
Zumutung. Wir können gewisse Redewendungen<br />
nach der Nazi-Zeit<br />
nicht mehr so verwenden wie vorher<br />
– auch wenn solch ein Wort einmal<br />
gebräuchlich gewesen sein mag. In<br />
VITA<br />
- geboren am 20. 4. 1952 in Grevenbrück / Sauerland<br />
- verheiratet, fünf Kinder<br />
- nach Bäckerlehre und Abendgymnasium Studium der Germanistik, Kunstgeschichte<br />
und Theologie in Münster, Rom und Bonn<br />
- 1981 Diplom und Lic. theol.<br />
- 1983 Dr. phil. (Germanistik, Münster, zur Lyrik Achim von Arnims)<br />
- 1988 Dr. theol. (Alte Kirchengeschichte/Christliche Archäologie, Bonn, zu<br />
den Sozialeinrichtungen des 4. bis 7. Jahrhunderts)<br />
- 2001 Honorarprofessor für Kunst und Liturgie an der Universität Münster<br />
- seit 1988 Direktor der Katholisch-Sozialen Akademie FRANZ HITZE HAUS<br />
Münster<br />
- seit 1996 Mitglied der Kommission VIII der Deutschen Bischofskonferenz<br />
- seit 1997 Sprecher für kulturpolitische Grundfragen im Zentralkomitee der<br />
deutschen Katholiken (ZdK)<br />
- seit 2001 Kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Rat der Stadt<br />
Münster<br />
- seit 2003 Mitglied der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des<br />
Deutschen Bundestages<br />
- Mitglied in verschiedenen kirchlichen, kulturellen, berufsständischen und<br />
politischen Organisationen, Gremien und Kommissionen auf lokaler und überregionaler<br />
Ebene.<br />
der Kunstszene ist dieses Wort einfach<br />
nicht vermittelbar. Seit 30 Jahren<br />
haben wir gottlob eine Annäherung<br />
von Kunst und Kirche, die<br />
unbedingt weitergeführt werden<br />
muß. Gegen die Predigt des Kardinals<br />
wäre ohne dieses Wort nicht sehr viel<br />
einzuwenden gewesen, zumal der<br />
erste Teil des Satzes, die Frage nach<br />
dem Kultus, ein sehr wichtiges Thema<br />
der Liturgie berührt.<br />
AM: In der Sache: gibt es eine Kunst<br />
ohne Gottesbezug?<br />
Thomas Sternberg: Eine Predigt<br />
muss aus sich heraus verständlich<br />
sein. <strong>Der</strong> Kardinal hat Zugang zur<br />
modernen Kunst. Denken Sie an die<br />
Projekte von Pater Mennekes in der<br />
Kölner Kirche St. Peter, die er immer<br />
gestützt hat oder das soeben eröffnete<br />
Kölner Diözesanmuseum „Kolumba“,<br />
das beste seiner Art überhaupt.<br />
Ich empfinde deshalb die oben<br />
zitierten Äußerungen des Kardinals<br />
fast als tragisch. Sie bekamen ihre<br />
Schärfe nach den abfälligen Äußerungen<br />
über das neue Richter-Fenster<br />
im Dom. Das Hauptproblem des<br />
Kardinals ist nicht seine Stellung zur<br />
Kunst, sondern wie er zum Beispiel<br />
mit den Katholiken umgeht, die sich<br />
bei „Donum Vitae“ für den Lebensschutz<br />
engagieren.<br />
AM: Sind die oben zitierten Äußerungen<br />
wirkliche Ausnahmen in der Katholischen<br />
Kirche oder müssen wir<br />
mit einem neuen Quasi-Kulturkampf<br />
rechnen?<br />
Thomas Sternberg: Sicher<br />
nicht. Die Autonomie der Künste ist<br />
in der Katholischen Kirche völlig unbestritten.<br />
So hat die Deutsche Bischofskonferenz<br />
zum Beispiel im<br />
Rahmen ihrer Herbst-Vollversammlung<br />
2006 einen Studientag zum<br />
Thema „Kunst, Kultur und Kirche“<br />
abgehalten und dort ist sehr deutlich<br />
zum Ausdruck gekommen, dass die<br />
Bischöfe die Eigengesetzlichkeiten<br />
von Kunst und Kirche durchaus aner-
kennen. <strong>Der</strong> Dialog ist in einer deutlich<br />
weiter fortgeschrittenen Phase<br />
als in den Nachkriegsjahrzehnten.<br />
AM: Sie haben an anderer Stelle gesagt:<br />
„Eine Kunst, die immer genau<br />
sagt, was Sie meint, verkommt zur<br />
bloßen Illustration“. Hatten Sie dabei<br />
auch das Richter-Fenster im Kölner<br />
Dom im Sinn?<br />
Teilansicht des Richter-Fensters<br />
im Kölner Dom.<br />
Foto: c Gerhard Richter, Dombauarchiv<br />
Köln, Matz und Schenk<br />
Thomas Sternberg: Dies war<br />
eine generelle Äußerung. Die Frage,<br />
wie viel man in einem Bild an Information<br />
ablesen kann, sagt nicht viel<br />
über seine künstlerische Qualität.<br />
Auch eine ganz eindeutig thematische<br />
Darstellung, zum Beispiel Grünewalds<br />
Isenheimer Altar, ist mehr<br />
als Illustration. Künstlerisch ist nicht<br />
das, was gezeigt wird, sondern wie es<br />
gezeigt wird, wichtig. Was sich in reiner<br />
Bilderzählung erschöpft, kann<br />
schnell banal werden. Kunst ist mehr,<br />
ist Assoziation, Ahnung und Gefühl;<br />
und genau das zeigen die Ausstellungen<br />
in Kolumba.<br />
AM: Muss sich die Katholische Kirche<br />
Ihrer Meinung nach mehr zur Kunst<br />
und den künstlerischen Ausdrucksformen<br />
in der ganzen Vielfalt äußern<br />
und Stellung beziehen?<br />
Thomas Sternberg: Es passiert<br />
doch schon sehr viel. Im Dialog zwischen<br />
Kirche und Kunst sind viele engagiert.<br />
In vielen Kirchen gibt es<br />
Ausstellungen von moderner Kunst.<br />
Was mehr sein könnte, sind Anschaffungen<br />
von Kunstgegenständen. Die<br />
Gemeinden sind bei solchen Fragen<br />
mit einbezogen und für die Künstler<br />
ist es wichtig, mit ihren Arbeiten so<br />
ernst genommen zu werden, wie es<br />
in den Kirchengemeinden der Fall ist.<br />
In diesem Zusammenhang sei auch<br />
die für das kulturelle Leben in<br />
Deutschland so wichtige Musik- und<br />
Chortradition der Kirche erwähnt. Die<br />
Kirche muss dort ihre kulturelle Verpflichtung<br />
sehen. Wenn es um den<br />
Bestand von kirchlichen Bibliotheken<br />
oder von Kantorenstellen geht, dürfen<br />
notwendige Kürzungen nicht zu<br />
einem Kahlschlag führen.<br />
AM: Sehen Sie hier auch Ihre Aufgabe<br />
als kulturpolitischer Sprecher<br />
des ZdK?<br />
Thomas Sternberg: Das ZdK<br />
äußert sich seit vielen Jahren zu sozial-<br />
und bildungs- und allgemeinen<br />
politischen Fragen. Zur Kulturpolitik<br />
hat es sich erst 1999 geäußert –<br />
übrigens die erste Erklärung der Kirche<br />
zu allgemeinen Fragen der Kulturpolitik.<br />
Das Papier „Kultur als<br />
Aufgabe für Staat und Kirche“ fordert<br />
den Erhalt der dezentralen und pluralen<br />
Kultur in Deutschland. Die Kirche<br />
sollte Lobby für Kultur sein, auch<br />
und gerade dann, wenn es um so politische<br />
Fragen wie den Erhalt von<br />
Kultureinrichtungen, des Urheberrechts<br />
oder der Künstler-Sozialversicherung<br />
geht.<br />
AM: Sie sind gleichzeitig Vorsitzender<br />
des Kulturausschusses im Düsseldorfer<br />
Landtag. Führen diese beiden<br />
Ämter nicht zu einem Loyalitätskonflikt?<br />
Thomas Sternberg: Im ZdK bin<br />
ich seit 1997, im Landtag erst seit<br />
zwei Jahren. Ich habe die Politik kennengelernt,<br />
weil ich im Bundestag<br />
Mitglied der Enquete-Kommission<br />
„Kultur in Deutschland“ als Vertreter<br />
der evangelischen und katholischen<br />
Kirche bin. Die Frage nach einem<br />
Loyalitätskonflikt träfe nur zu, wenn<br />
sich Katholiken als außerhalb der Gesellschaft<br />
stehend fühlten. Es ist ein<br />
falsches Verständnis, dass sich Kirche<br />
aus der Politik herauszuhalten habe.<br />
Nein, sie muss sich einschalten in die<br />
Politik; und für politische Äußerungen<br />
sind die Laien da, wie sie sich im ZdK<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
DAS INTERVIEW<br />
AM: Wo liegen die Schwerpunkte<br />
Ihrer politischen Arbeit in Düsseldorf?<br />
Thomas Sternberg: Besonders<br />
in der Wissenschafts- und Kulturpolitik,<br />
letztere zum Beispiel in der Förderung<br />
der kulturellen Kinder- und<br />
Jugendbildung. Wir haben ein Projekt<br />
„Schule und Kultur“ auf den Weg gebracht<br />
und bringen damit Künstler in<br />
die Schulen. Wir befassen uns mit der<br />
Erinnerungskultur, mit Archiven, mit<br />
Bibliotheken und mit den interkulturellen<br />
Herausforderungen. Wir werden<br />
die Jugend – die einheimische<br />
wie die mit einer Zuwanderungsgeschichte<br />
– nur über die kulturelle Bildung<br />
integrieren können.<br />
AM: Sie sind ferner Professor für<br />
Kunst und Liturgie an der Universität<br />
Münster. Bleibt Ihnen eigentlich noch<br />
genügend Zeit für Forschung und<br />
Lehre?<br />
Thomas Sternberg: Ich habe in<br />
Münster eine Honorarprofessur und<br />
damit keine Pflichtzeiten. Nach dem<br />
Ende meiner Belastung in der Enquete-Kommission<br />
hoffe ich, wieder<br />
Seminare anbieten und wieder mehr<br />
schreiben zu können.<br />
AM: Sie unterhalten sich gerade mit<br />
einem Vertreter des <strong>KV</strong>. Für uns, wie<br />
für die katholischen Korporationsverbände<br />
insgesamt, ist es sehr schwierig,<br />
in der Kirche, aber auch im ZdK<br />
Fuß zu fassen. Wie stehen Sie zu diesen<br />
Verbänden und was können<br />
beide Seiten zu besseren Startbedingungen<br />
beitragen?<br />
Thomas Sternberg: Das kann<br />
nur über das aktive Engagement<br />
Ihrer Mitglieder im kirchlichen und<br />
gesellschaftlichen Leben glücken. Sie<br />
müssen durch Vernetzungen Partner<br />
suchen und finden. Es gelten die<br />
alten Prinzipien des <strong>KV</strong>, zu dem ja<br />
auch Franz Hitze, eines meiner großen<br />
Vorbilder, gehörte: In der Öffentlichkeit<br />
und den verschiedenen<br />
Feldern der Gesellschaft überzeugen<br />
sie durch die Qualifikation Ihrer jeweiligen<br />
Mitglieder, die im Verband<br />
Rückhalt und Stützung finden.<br />
Das Interview führte Kb Michael<br />
Kotulla.<br />
41 AM
AM 42<br />
GEISTLICHES WORT<br />
Was feiern wir an Ostern?<br />
Joseph Müller<br />
In der <strong>KV</strong>-Familie ist es schon zur guten<br />
Tradition geworden: Das neue Jahr beginnt<br />
am 1. oder 2. Wochenende mit den<br />
Würzburger <strong>KV</strong>-Tagen. Vier namhafte Referenten<br />
machten die fast 90 Teilnehmer<br />
mit Ursachen und Konsequenzen der demographischen<br />
Entwicklung in Deutschland<br />
vertraut. Leider waren nur wenige<br />
junge Kartellbrüder der Einladung nach<br />
Würzburg gefolgt; sie sind es letztlich, die<br />
einerseits die Konsequenzen tragen müssen<br />
und andererseits noch die Chance<br />
haben, an dieser Entwicklung langfristig<br />
etwas zu ändern.<br />
Die Ministerialdirektorin im<br />
Finanzministerium Baden-<br />
Quelle:<br />
Württemberg, Dr. Gisela<br />
Meister-Scheufelen, gab<br />
zum Auftakt der Veranstaltung einen<br />
hervorragenden Überblick über die<br />
voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung<br />
in Deutschland bis zum<br />
Jahre 2050.<br />
Schon vor der Jahrtausendwende ha-<br />
be es 1998 eine demographische<br />
Zeitwende gegeben. Im Bevölkerungsaufbau<br />
sei ein bis dahin noch<br />
nie da gewesener Zustand eingetreten.<br />
Erstmals habe es in unserem<br />
Lande mehr ältere Menschen ab 60<br />
Jahren als jüngere bis 20 Jahre gegeben.<br />
Von den ca. 82 Millionen Menschen<br />
in Deutschland seien derzeit<br />
schon 25 Prozent 60 Jahre und älter<br />
und 20 Prozent bis zu 20 Jahre alt. In<br />
etwas mehr als 40 Jahren würden<br />
voraussichtlich dann noch 68 Millio<br />
nen Menschen in Deutschland leben,<br />
davon 15 Prozent bis zu 20 Jahren<br />
und 40 Prozent über 60-Jährige.<br />
Hauptgründe für diese Entwicklung<br />
seien der Anstieg der Lebenserwartung<br />
und die seit vielen Jahren zu geringe<br />
Kinderzahl, die derzeit noch<br />
1,33 Kinder pro Frau betrage. 2,1<br />
Kinder sein aber zur Bestandserhaltung<br />
notwendig.<br />
Weshalb so wenige Kinder?<br />
Die Referentin erwähnt vor allem vier<br />
Gründe:<br />
1. Pluralität der Lebensformen<br />
2. Mangelnde Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf<br />
3. Fehlen verlässlicher Partnerschaften<br />
4. Mangelnde Wertschätzung<br />
des Kindes in der Gesellschaft<br />
Folgen dieser Entwicklung werde<br />
man in allen Bereichen der Gesellschaft<br />
verspüren. So nehme die Zahl<br />
der Schüler in den kommenden 15<br />
Jahren von derzeit 9,6 Millionen auf<br />
7,9 Millionen ab, 2020 gebe es also<br />
1,5 Millionen Schüler weniger als<br />
heute.<br />
Bei den Erwerbspersonen gehe nicht<br />
nur die Zahl von derzeit 45,3 Millionen<br />
auf 30,9 Millionen zurück, die Belegschaft<br />
der Betriebe werde immer<br />
älter. Das werde sich vor allem auch<br />
auf die Innovationsfähigkeit der deut-<br />
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
Die Demographie fordert Deutschlands<br />
Teamgeist 38. Würzburger <strong>KV</strong>-Tage<br />
schen Industrie auswirken.<br />
<strong>Der</strong> Rückgang der Zahl der Erwerbspersonen<br />
und der Anstieg der Zahl älterer<br />
Menschen führten dazu, dass im<br />
Jahre 2050 voraussichtlich 100 Erwerbspersonen<br />
für 91 ältere und<br />
gleichzeitig 34 jüngere Menschen<br />
sorgen müssten. Die Zahl der Pflegebedürftigen<br />
werde voraussichtlich<br />
von derzeit 1,8 Millionen auf 4,2 Millionen<br />
ansteigen. Gerade in den beiden<br />
zuletzt genannten Konsequenzen<br />
sei Deutschlands Teamgeist gefordert,<br />
wenn wir eine humane Gesellschaft<br />
bleiben wollten.<br />
<strong>Der</strong> rentenpolitische Sprecher der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter<br />
Weiß, ging in seinem Vortrag vor<br />
allem auf die Konsequenzen für die<br />
Sozialversicherungen ein. Die Rente<br />
sei zwar immer noch sicher, nicht<br />
aber ein bestimmtes Rentenniveau.<br />
Nach derzeitiger Rechtslage werde<br />
das Nettorentenniveau 2030 bei 43,8<br />
Prozent des Bruttogehaltes liegen.<br />
Klar sei, dass die Arbeitnehmer zur<br />
Sicherung ihres Lebensstandards<br />
nicht nur auf eine zusätzliche betriebliche<br />
Alterssicherung angewiesen<br />
seien, sondern auch auf die neue<br />
dritte Säule der Alterssicherung, die<br />
„Riesterrente“.<br />
In der Krankenversicherung stünden<br />
entscheidende Gesetzesänderungen<br />
noch bevor. Die hohen Krankheits-<br />
43 AM<br />
wikipedia c C. Horvat
AM 44<br />
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
kosten im Alter verursachten<br />
in einer „alten Gesellschaft“<br />
höhere Ausgaben der Krankenkassen<br />
und damit auch<br />
höhere Beiträge. Von durchschnittlich<br />
14,5 Prozent<br />
werde der Beitragssatz ohne weitere<br />
Gesetzesänderungen auf 20,1 Prozent<br />
im Jahr 2030 und 23,9 Prozent<br />
2050 steigen. Die Ausgaben der Pflegeversicherung<br />
würden bis 2050<br />
voraussichtlich um das 2,5-fache<br />
steigen. Neben einer stärkeren privaten<br />
Vorsorge seien es letztlich doch<br />
Kinder, die den heute jungen Menschen<br />
helfen könnten, der „demographischen<br />
Falle“ zu entkommen.<br />
Cornelia Lange, Abteilungsleiterin<br />
im Hessischen Sozialministerium,<br />
stellte an Hand der Ergebnisse der<br />
aktuellen Shell-Jugendstudie und der<br />
Familienforschung Baden-Württemberg<br />
die gesellschaftliche Situation<br />
der potentiellen Elterngeneration dar.<br />
Fast drei Viertel der Jugendlichen<br />
seien Gott sei Dank immer noch der<br />
Meinung, man brauche eine Familie,<br />
um glücklich zu sein. Allerdings sei<br />
der Kinderwunsch gegenüber der Befragung<br />
2002 gefallen: Nur noch 62<br />
Prozent der Jugendlichen wollten<br />
später eigene Kinder.<br />
Mädchen hätten die Jungen in<br />
der Schulbildung überholt. Sie<br />
wollten später einen adäquaten<br />
Beruf, der für 84 Prozent<br />
der Frauen ein wichtiger As-<br />
pekt persönlicher Unabhängigkeit<br />
sei. Nur 5 Prozent der Frauen<br />
wollten heute auf Dauer ausschließlich<br />
Hausfrau und Mutter sein. Allerdings<br />
müsse noch viel geschehen,<br />
damit Elternschaft und Beruf besser<br />
vereinbar seien, so zum Beispiel:<br />
- Flexible, verlässliche, qualitätvolle<br />
Kinderbetreuung,<br />
- Größeres Engagement der Väter,<br />
- Familienfreundliche Arbeitswelt.<br />
Frau Lange stellte dann das neue Elterngeld<br />
und die Bemühungen der<br />
Familienpolitik vor.<br />
Kb Karl Schneiderhan (Rbg) vom<br />
Bischöflichen Ordinariat der Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart ging in seinem<br />
Vortrag auf den Auftrag und die Gestalt<br />
der Kirche im demographischen<br />
Wandel ein. Nicht zuletzt demographisch<br />
bedingt gehe die Zahl der Katholiken<br />
weiter zurück, was zu<br />
strukturellen und finanziellen Konsequenzen<br />
führe. Außerdem sehe sich<br />
die Kirche in der Gesellschaft in zunehmender<br />
Konkurrenz zu anderen<br />
„Sinnanbietern“. Im Sinne des Evangeliums<br />
müsse Kirche in unserer Gesellschaft<br />
Hoffnung geben. Dabei<br />
müssten<br />
- die religiösen Bedürfnisse der<br />
Menschen stärker wahrgenommen<br />
werden<br />
- und die Zugänge bedürfnisgerecht<br />
gestaltet werden<br />
(zum Beispiel für Wiedereintritte,<br />
Konvertiten, in Lebenswenden).<br />
Eine Herausforderung besonderer<br />
Art ergebe sich im Personalbereich:<br />
Das Durchschnittsalter der<br />
Priester liege heute bei über 48<br />
Jahren. Es sei fraglich, ob bei den<br />
zeitlichen Beanspruchungen die<br />
Ruhestandsgrenze von 70 Jahren<br />
zu halten sei.<br />
Das Evangelium müsse auch in dieser<br />
Zeit Grunddimension kirchlichen<br />
Handelns sein. Das bedeute:<br />
- Die Botschaft des Evangeliums<br />
gilt allen Menschen.<br />
- Zuspruch steht vor Anspruch.<br />
- Kirche muss sich als Lebensraum<br />
profilieren (Ort für Suchende,<br />
Atem der Freiheit)!<br />
- Entwicklung von der Volkskirche<br />
zur missionarischen Kirche im<br />
Volk!<br />
Karl Schneiderhan schloss seinen<br />
Vortrag mit einem Wort von Albert<br />
Schweitzer, das für alle Konsequenzen<br />
der demographischen Entwicklung<br />
gleichermaßen gelten dürfte:<br />
„Keine Zukunft vermag wieder gut zu<br />
machen, was du in der Gegenwart<br />
versäumst!“<br />
Prof. Dr. Gerhard Vigener (Rbg)<br />
VORANKÜNDIGUNG<br />
Die 39. Würzburger <strong>KV</strong>-Tage finden vom<br />
9. bis 11. Januar 2009 statt.<br />
Thema:<br />
„Verantwortung der Christen im Zeitalter der Globalisierung“
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
Froh gestimmt!<br />
Die Teilnehmer des Rhetorik-<br />
Trainings.<br />
Frei sprechend ins Schwarze treffen<br />
K.St.V. Burggraf: Rhetorik-Taining im November 2007<br />
Auf Initiative unseres Philisterseniors<br />
Ludwig Weihmann (Bf,<br />
Ale) wurde für die Aktivitas und<br />
deren Freunde ein kostenfreies<br />
dreitägiges Rhetorikseminar angeboten.<br />
Dazu konnten Kb Dipl.-<br />
Päd. Michael Kramer (Gth, Lu),<br />
M.A. Personalentwicklung und<br />
dessen Geschäftspartner Egon<br />
Zank als Kommunikations-Trainer<br />
gewonnen werden.<br />
Zu Beginn des Seminars gaben<br />
die Trainer eine Einführung in rhetorische<br />
Grundlagen und stellten ihr<br />
Motto „Frei sprechend ins Schwarze<br />
treffen“ vor. Weiterhin hatte jeder die<br />
Möglichkeit, seine Erwartungen an<br />
die Trainer, die Gruppe und sich<br />
selbst vorzustellen.<br />
Aus unserem natürlichen studentischen<br />
Schlafrhythmus gerissen, ging<br />
es am nächsten Morgen schon um<br />
acht Uhr weiter. Aber nach ein paar<br />
originellen sportlichen Übungen<br />
wachte auch der Letzte gänzlich auf.<br />
<strong>Der</strong> Vormittag thematisierte wunschgemäß<br />
die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch.<br />
Nach der Beantwortung<br />
wichtiger Fragen für die Teilnehmer<br />
führten die Trainer modellhaft<br />
ein sehr unterhaltsames und<br />
lehrreiches Vorstellungsgespräch<br />
durch. Dabei wurden den Teilnehmern<br />
klassische Fehler, aber auch gelungene<br />
Formulierungen vor Augen<br />
geführt. Danach durften wir uns<br />
selbst in diese Probesituation begeben.<br />
Es war eine sehr wichtige Erfahrung.<br />
Gestärkt von einem köstlichen<br />
Weißwurstessen am Mittag stellten<br />
uns die beiden Trainer dann wirksame<br />
Präsentationstechniken vor.<br />
Auch da wurde uns reichhaltig Gelegenheit<br />
gegeben, in einer Übungsphase<br />
das theoretische Wissen in die<br />
Praxis umzusetzen. Zunächst referierten<br />
wir über unser Hobby und<br />
später am Abend über ein Thema<br />
freier Wahl. Die Vorbereitungszeit für<br />
die Präsentation war sehr kurz bemessen,<br />
zudem hatte der Redner die<br />
Möglichkeit so genannte Störkarten<br />
an das Publikum weiterzugeben. Auf<br />
diesen Karten standen Anweisungen,<br />
die den Vortragenden durch Zwischenfragen,<br />
lautes Reden mit dem<br />
Nachbarn etc. provozieren sollten.<br />
Sinn der Übung war es, trotz dieser<br />
Erschwernisse in angemessener Form<br />
und unter Beibehaltung der eigentlichen<br />
Präsentationsziele, diese Störungen<br />
zu bewältigen. Besonders<br />
irritierend aber lernwirksam war auch<br />
die Verwendung der Äh-Hupe, einer<br />
Fahrradhupe, die uns den Einsatz<br />
von unnötigen Füllwörtern bewusst<br />
machte. Spannend und sehr aufschlussreich<br />
war die Einführung in<br />
das Neurolinguistische Programmieren<br />
(NLP) von Michael Kramer, deren<br />
Wirksamkeit wir bei einer praktischen<br />
Übung, dem „Spiegeln“ oder „Angleichen“<br />
erleben konnten.<br />
Nach diesen gemeinsam durchlebten<br />
rhetorischen Abenteuern wurden<br />
alle Teilnehmer von der Verbindung<br />
stilvoll in ein Restaurant eingeladen,<br />
so dass der Seminartag sehr harmonisch<br />
ausklingen konnte.<br />
Am Sonntagmorgen vertieften wir<br />
zunächst die bisherigen Erfahrungen.<br />
Danach wurden wir in unterhaltsamen<br />
Vertrauensspielen auch emotional<br />
auf anstehende rhetorische Aufgaben<br />
vorbereitet. So stellt jetzt auch<br />
der so gefürchtete Vortrag vor 4000<br />
Leuten in der Olympiahalle kein unüberwindbares<br />
Hindernis mehr dar.<br />
Ein durchweg positives Feedback<br />
von allen elf Teilnehmern am Schluss<br />
des Seminars ergab sich dann bei<br />
einer „Blitzlichtabfrage“. Die fachliche<br />
und soziale Kompetenz sowie das individuelle<br />
Feedback von beiden Trainern,<br />
aber auch von den anderen<br />
Teilnehmern wurden dabei besonders<br />
hervorgehoben.<br />
Im Namen aller Teilnehmer möchte<br />
ich mich daher bei den beiden Referenten<br />
Michael Kramer und Egon<br />
Zank sowie auch bei unserer Verbindung<br />
Burggraf Nürnberg und unserer<br />
<strong>KV</strong>-Akademie noch einmal herzlich<br />
bedanken für die Organisation und<br />
professionelle Durchführung dieses<br />
Rhetorik-Trainings.<br />
Clemens Eckstein (Bf)<br />
45 AM
AM 46<br />
<strong>KV</strong>-ORCHESTER<br />
Eine Einrichtung sondergleichen<br />
15 Jahre Sinfonie-Orchester des <strong>KV</strong><br />
Bei den vergangenen<br />
Würzburger <strong>KV</strong>-Tagen,<br />
über die wir in dieser<br />
Ausgabe der Akademischen<br />
Monatsblätter informieren,<br />
wurde sowohl der Geschichte der<br />
<strong>KV</strong>-Akademie gedacht, die vor 25<br />
Jahren in einen eingetragenen<br />
Verein umgewandelt worden<br />
war, als auch an die Entstehung<br />
des Sinfonie-Orchesters des <strong>KV</strong><br />
vor 15 Jahren erinnert. Hier folgen<br />
zunächst einige Zeilen zu<br />
dieser erfolgreichen Einrichtung<br />
des Verbandes. In der nächsten<br />
Nummer der AM schließt sich ein<br />
Bericht über die <strong>KV</strong>-Akademie an.<br />
1993 fragten einige Studenten,<br />
die bei dem Katholischen Studentenverein<br />
Arnulf in Saarbrücken aktiv<br />
waren und welche die Liebe zum gemeinsamen<br />
Musizieren miteinander<br />
verband, beim <strong>KV</strong>-Rat an, was sie<br />
von der Idee hielten, über Saarbrükken<br />
hinaus ein Orchester zu bilden,<br />
das sich aus Mitgliedern des Verbandes<br />
und ihren Angehörigen und<br />
Freunden zusammensetzte. <strong>Der</strong> <strong>KV</strong>-<br />
Rat hatte nicht nur nichts dagegen<br />
einzuwenden, sondern griff seinerseits<br />
den Gedanken mit Freude auf,<br />
zumal der damalige Vorortspräsident<br />
Noel Münch einer der Saarbrücker<br />
Musikanten war und selbst Violine<br />
spielte. Als Leiter des Ensembles trat<br />
sein Bundesbruder Martin Flesch hervor,<br />
der damals in Saarbrücken Medizin<br />
studierte und zusätzlich eine<br />
musikalische Ausbildung genossen<br />
hatte. 1990 hatte er in Marburg, seinem<br />
damaligen Studienort, das Studentensinfonieorchestermitbegründet<br />
und bis 1992 geleitet. Er spielte<br />
Klavier und Orgel und bildete sich<br />
weiter als Dirigent und Chorleiter<br />
aus. Bei den 25. Würzburger <strong>KV</strong>-<br />
Tagen 1995 wurde das Orchester, das<br />
damals schon einige Zeit vom <strong>KV</strong> offiziell<br />
gefördert wurde und in seinem<br />
Namen auftrat, einem größeren Kreis<br />
von <strong>KV</strong>ern bekannt. Wilhelm Schrekkenberg<br />
schrieb dazu in den Akademischen<br />
Monatsblättern: „nicht unerwähnt<br />
bleiben darf unser neues <strong>KV</strong>-<br />
Orchester, das unter der Leitung von<br />
Kb Martin Flesch (Arn, Th) dem Festakt<br />
[auf dem Kb Fred Krämer (Nm-W,<br />
A-Me) zum „Ältesten des <strong>KV</strong>“ ernannt<br />
wurde] einen besonderen festlichen<br />
Rahmen gab. Es erwies sich erneut<br />
als ein Orchester, das nicht nur auf<br />
Zukunft hin vieles verspricht, sondern<br />
schon zu bemerkenswerter<br />
Reife gediehen ist.“ Dabei muss man<br />
bedenken, dass seine Mitglieder nur<br />
zweimal im Jahr zusammentreffen<br />
und dann innerhalb von zwei Tagen<br />
lernen müssen, die vorgesehenen<br />
musikalischen Werke gemeinsam zu<br />
proben und anschließend dem Publikum<br />
darzubieten. Häufiger Wechsel<br />
der Zusammensetzung des Ensembles<br />
führt dazu, dass immer wieder<br />
von neuem geübt werden muss,<br />
einen homogenen Orchesterklang zu<br />
erzielen.<br />
Nachdem das Orchester nun schon so<br />
viele Jahre besteht, kann man ohne<br />
Übertreibung sagen, dass die Idee<br />
trägt und das Sinfonie-Orchester mit<br />
dazu beiträgt, den Verband bekannt<br />
zu machen. Wenn das Ensemble außerhalb<br />
von <strong>KV</strong>-Veranstaltungen auftritt,<br />
wird jedes Mal auch auf unseren<br />
Verband und seine Bedeutung hingewiesen.<br />
Das ist Öffentlichkeitsarbeit<br />
im besten Sinne.<br />
Bei den 38. Würzburger <strong>KV</strong>-Tagen<br />
bot Kb Dr. Martin Flesch mit seinen<br />
mehr als 50 Ensemble-Mitgliedern<br />
anspruchsvolle Werke von Anton<br />
Bruckner (Ouvertüre g-moll und Vier<br />
Stücke für Orchester) und Camille<br />
Saint-Saens (Rondo und Capriccioso<br />
für Solo-Violine und Orchester Op.<br />
28) in der Neubaukirche dar. Als Solistin<br />
wirkte Viktoria Kaunzner (im<br />
Bild) mit, die das bekannte Stück des<br />
französischen Komponisten Saint-<br />
Saens (1835-1921) brillant vortrug<br />
und das Auditorium begeistern<br />
konnte. Sie gehört zum <strong>KV</strong>-Orchester<br />
und gewann bereits viele Preise, darunter<br />
den ersten Preis bei „Jugend<br />
musiziert“, den zweiten Preis beim<br />
„Internationalen Wettbewerb Sophie<br />
Charlotte“. Sie ist noch in der Ausbildung<br />
und spielt eine Violine, die Lorenzo<br />
Ventapane 1806 in Neapel<br />
gebaut hat. Öfters ist sie schon solistisch<br />
hervorgetreten und hat in<br />
einer Reihe von bedeutenden Orchestern<br />
ausgeholfen.<br />
Es war der 24. Auftritt des Sinfonieorchesters<br />
des <strong>KV</strong>. Oft hörte man<br />
unter den Zuhörerinnen und Zuhörern<br />
sagen, es hat sich gelohnt, diesem<br />
Konzert, das die Verleihung des
Sonnenscheinpreises umrahmte, beizuwohnen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>KV</strong> kann stolz auf dieses<br />
Ensemble sein und darf hoffen,<br />
dass es noch lange besteht. Bei dieser<br />
Gelegenheit sei auf die sechs CDs<br />
des <strong>KV</strong>-Sinfonieorchesters hingewiesen,<br />
die beim Sekretariat zu erwerben<br />
sind.<br />
L.<br />
<strong>Kunstraub</strong> in<br />
Krieg und Verfolgung<br />
Carl-Sonnenschein-Preis 2007<br />
CARL-SONNENSCHEIN-PREIS<br />
Bei den 38. Würzburger <strong>KV</strong>-Tagen wurde der Carl-Sonnenschein-Preis, der 1978 erstmals vergeben worden<br />
ist, für das Jahr 2007 an Kb Dr. Johannes Hartung (Al, Ale) verliehen. Die Laudatio hielt Kb Dr. Max<br />
Gögler (Al, Ale), Philistersenior des KStV Alamannia in Tübingen.<br />
Kb Dr. Johannes Hartung<br />
Kb Gögler<br />
nannte die<br />
diesjährigen<br />
Veranstaltungen<br />
in Würzburg<br />
am zweitenJanuarwochenende<br />
ein<br />
<strong>KV</strong>-Gipfeltreffen<br />
mit drei<br />
Höhepunkten:<br />
den Würzburger<br />
<strong>KV</strong>-Tagen,<br />
dem Jubiläum<br />
des <strong>KV</strong>-Orchesters und der Verleihung<br />
des Carl-Sonnenschein-Gedächtnispreises.<br />
„Beide, Musik und<br />
Wissenschaft,“ sagte er, „haben mit<br />
dem Bildungsauftrag, den sich der <strong>KV</strong><br />
schon bei seiner Gründung kurz nach<br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben<br />
hat, zu tun. Die Grundsätze Religion,<br />
Wissenschaft und Freundschaft<br />
weisen uns seitdem die Richtung für<br />
unseren Verband und seine Mitglieder.<br />
Sie gelten dem „homo faber“ und<br />
dem „homo ludens“ gleichermaßen.“<br />
Er wies darauf hin, dass es auch in<br />
unserer Zeit mit der Diskussion um<br />
„die soziale Gerechtigkeit, Öffnung<br />
der Schere zwischen Arm und Reich,<br />
Kinderarmut, Chancengleichheit im<br />
Bildungswesen, Auswüchse beim Entgelt<br />
für Spitzenmanager und Spitzensportler,<br />
Mindestlohn und so weiter“<br />
wieder einmal um „die soziale Frage“<br />
ginge, der sich Carl Sonnenschein,<br />
nach dem der Preis benannt ist, gestellt<br />
habe. Wer sich mit ihm befasse,<br />
könne „sich sehr leicht vorstellen,<br />
wie der als ‘Berliner Sozialapostel`<br />
weithin bekannte Kämpfer für soziale<br />
Gerechtigkeit sich heute zu Fragen<br />
unserer Zeit äußern“ würde. „Sicher<br />
läge ihm nach wie vor daran, das soziale<br />
Gewissen der heutigen Studentengeneration<br />
zu stärken.“ Diese<br />
solle sich mit Sonnenschein befassen.<br />
(Eine kleine Schrift über ihn liegt<br />
beim <strong>KV</strong>-Sekretariat bereit.) Kb Gögler<br />
erinnerte ferner daran, dass die<br />
Stiftungssatzung des Sonnenscheinpreises<br />
die soziale Verpflichtung der<br />
<strong>KV</strong>er voraussetze. Dann stellte er den<br />
Preisträger vor:<br />
Geboren 1973 in Ulm, habe Kb Hartung<br />
nach dem Abitur seinen Zivildienst<br />
abgeleistet und dann in Tübingen<br />
Jura studiert, wo er der Alamannia<br />
beigetreten sei. Nach dem<br />
Zweiten Staatsexamen habe er mit<br />
seiner Dissertation über „<strong>Kunstraub</strong><br />
in Krieg und Verfolgung“ begonnen<br />
und sei 2002 als Rechtsanwalt ins<br />
Berufsleben gestartet. Es sei ein<br />
Glücksfall gewesen, dass Kb Hartung<br />
Prof. Dr. Kurt Siehr von der Universität<br />
Zürich, einen international renommierten<br />
Fachmann auf dem<br />
Gebiet des Kunst- und Kulturgüterrechts,<br />
als Doktorvater habe gewinnen<br />
können. Hartungs Arbeit sei<br />
quasi ein Handbuch zum Kulturgüterschutz.<br />
Kb Gögler fuhr fort: Die Dissertation<br />
„wird für jeden, der sich mit der<br />
Restitutionsproblematik beschäftigt…<br />
als unverzichtbar bezeichnet. <strong>Der</strong><br />
Nutzen für den Praktiker wird vor<br />
allem darin gesehen, dass der Autor<br />
in flüssigem Stil systematisch Licht in<br />
das komplexe Rechtsgebiet der<br />
kriegsbedingten Beutekunst und der<br />
Raubkunst, der NS-verfolgungsbedingt<br />
entzogenen Kulturgüter bringt.<br />
Dabei gelingt es dem Preisträger, die<br />
Materie durch mehrere eingehende<br />
Fallschilderungen unter Hinweis auf<br />
die handelnden Personen und die betroffenen<br />
berühmten Objekte packend<br />
darzustellen …Insgesamt macht<br />
die Arbeit auch deutlich, dass historische,<br />
politische, moralische und<br />
tatsächliche Fragen in einem natürlichem<br />
Spannungsverhältnis zu Fragen<br />
des Rechts, der Gerechtigkeit und der<br />
Moral stehen können... Bildet man<br />
die Summe, so ist festzustellen, dass<br />
die Arbeit für eine sehr stark von der<br />
Tragik unserer Geschichte geprägte<br />
Problematik durch ihre umfassende<br />
Darstellung die längst erwünschte<br />
Transparenz gebracht hat.“ Kb Hartungs<br />
Doktorarbeit sei ein großer<br />
Wurf und aus gutem Grund mit dem<br />
Sonnenschein-Preis ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Die Arbeit ist inzwischen im Verlag de<br />
Gruyter in Berlin in der Reihe „Schriften<br />
zum Kulturschriftgut“ erschienen (ISBN-<br />
10: 3-89949-210-2; ISBN-13: 97838994<br />
92101).Sie umfasst 558 Seiten.<br />
47 AM
AM 48<br />
GLOSSE<br />
Küchengirl wollte nicht<br />
Klemens Weilandt<br />
Im Jahre 2007 richtete Deutschland die Weltmeisterschaft<br />
der Springreiter aus. Das verstärkte noch<br />
die ohnehin zugeschriebene Favoritenrolle der deutschen<br />
Mannschaft, die Equipe heißen musste, weil<br />
zu ihr als besonderer Aktivposten (oder – postin?) Meredith<br />
Michaels-Beerbaum gehörte, aus den USA stammend,<br />
aber durch Heirat Deutsche geworden.<br />
Mannschaft – das wäre dieser zierlichen, gleichwohl formidablen<br />
Reiterin denn doch nicht gerecht geworden.<br />
Ein gutes Pferd scheut vor nichts zurück.<br />
Sie sattelte Shutterfly für die Umläufe. Das klingt wie<br />
Donnerhall. Die sprachliche Konsequenz dieser Kombination<br />
von Pferd und Reiterin ist einsichtig, und ebenso konsequent<br />
wurde Meredith auf Shutterfly dann auch<br />
Weltmeisterin.<br />
Ganz anders verhielt es sich mit Marcus Ehning aus dem<br />
beschaulichen Borken im Münsterland, dem „Stilisten“<br />
unter den Reitern, wie es immer wieder heißt. Er ritt ein<br />
Pferd mit dem ziemlich unauffälligen Namen Küchengirl.<br />
Tatsächlich: Küchengirl!<br />
Auch das ist eine Kombination, eine sprachliche, aber<br />
keine besonders konsequente. Sprachkritiker nennen so<br />
etwas Denglisch, nicht ohne den Hauch eines Vorwurfs.<br />
Küchenmaid, Küchenmädchen, Küchenmagd, Küchenfee,<br />
Küchengeist – das wäre ja alles möglich gewesen. Aber<br />
das wäre noch unauffälliger als Küchengirl gewesen, ei-<br />
Quelle: wikipedia<br />
nigermaßen provinziell sogar, zu sehr an das Münsterland<br />
erinnernd. Ein bisschen auffallen darf sein, und Denglisch<br />
ist in, schließlich leben wir im Zeitalter der Globalisierung,<br />
wir sind global players geworden, im Reitsport allemal.<br />
Alles Provinzielle gilt es abzulegen. Da kommt Denglisch<br />
gerade recht, und Küchengirl heißt schließlich noch nicht<br />
jedes Pferd.<br />
<strong>Der</strong> Anglist in mir fragt sich allerdings, wie Briten und<br />
Amerikaner und die übrigen global players wohl den deutschen<br />
Bestandteil des Namens werden artikulieren wollen<br />
oder können. Einfach ist das für sie nicht, noch dazu in<br />
Verbindung mit Girl! Es ist sogar vertrackt, denkt man an<br />
–ü- und –ch- und an ihre Kombination.<br />
Küchengirl also sollte Marcus Ehning über die Hindernisse,<br />
darunter veritable Kombinationen, zur Goldmedaille<br />
tragen, im Galopp, den Zügelhilfen des Reiters<br />
gehorchend, vielleicht auch seinen Sporen, jedenfalls im<br />
angemessenen Rhythmus mit vorberechneter Zahl von<br />
Galoppsprüngen, wie uns die wortgewandten Reporter<br />
des Pferdesports zu vermitteln trachten.<br />
Küchengirl sollte. Küchengirl wollte aber nicht!<br />
Im Kopf dieser sprunggewaltigen Stute muss sich etwas<br />
abgespielt haben, was schließlich tragisch-dramatische<br />
Züge annahm, die selbst ein so sensibler Reiter wie Marcus<br />
Ehning nicht zu zügeln vermochte, schon gar nicht<br />
über die Zügel:<br />
Ich, ein deutsches Pferd, soll jetzt helfen, die Goldmedaille<br />
für Deutschland in Deutschland zu erringen. Ich<br />
soll meinem geschätzten Reiter Marcus zu einem Null-<br />
Fehler-Ritt verhelfen, damit ein Millionenpublikum ausrufen<br />
kann, wir, die Deutschen, haben „Gold gewonnen“.<br />
Ich soll das, ich, Küchengirl? Aber warum haben sie<br />
mich dann „Küchengirl“ getauft? Das ist doch allenfalls<br />
zur Hälfte deutsch, eigentlich ist es überhaupt nicht<br />
deutsch. Ich werde es ihnen heimzahlen. Ein paar Hindernisse<br />
werde ich „nehmen“, und dann ist Schluss<br />
mit lustig, dann will ich nicht mehr! Sollen sie sehen,<br />
wo sie ein Girl herbekommen, das den Ritt fortsetzt.<br />
Und Küchengirl tat, was in seinem (ihrem?) Kopf abgelaufen<br />
war – Küchengirl verweigerte einen Sprung, ausgerechnet<br />
oder sehr konsequent „in einer Kombination“.<br />
Küchengirl verweigerte den Sprung nicht einmal, nein<br />
dreimal, und Marcus Ehning war „draußen“, er lieferte<br />
das „Streichresultat“.<br />
Dass die deutsche Equipe dennoch „auf dem Treppchen“<br />
stand, tut hier nichts zur Sache.<br />
Küchengirl hatte allen gezeigt, wie man sich gegen<br />
sprachliche Zumutungen, gegen primitives Denglisch zu<br />
wehren hat: durch Verweigern.<br />
Küchengirl, unter dem Stilisten Marcus Ehning, stilisierte<br />
sich zum Prototypus des Verweigerers, der nicht mehr<br />
jeden sprachlichen Blödsinn (vgl. Strandshopping) mitmacht.<br />
Küchengirl setzte Maßstäbe.<br />
Jetzt gilt es nur noch, dem Vorbild Küchengirls nachzueifern.<br />
Man muss nicht jeden Ritt über die Müllhalden und<br />
die Schrotthaufen der deutschen Sprache akzeptieren!
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<strong>Der</strong> Kartellverband Katholischer Deutscher<br />
Studentenvereine und Hertz wünschen<br />
Ihnen allzeit gute Fahrt!
Die Gesundheitsreform<br />
und ihre Auswirkungen<br />
ZUM THEMA:<br />
In diesem Seminar sollen den Teilnehmern durch den Tagungsleiter<br />
Frank Mewes, Leiter Vertrieb Allianz Private Krankenversicherung,<br />
folgende Themen nähergebracht werden:<br />
- Neueste Entwicklungen in der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung<br />
- Pflegeversicherung:Finanzierbarkeit, Veränderungen, Auswirkungen<br />
für die Betroffenen<br />
- Tipps für Studenten und Berufsanfänger: Möglichkeiten der<br />
Krankenversicherung<br />
<strong>KV</strong>-AKADEMIE<br />
51 AM
ZUR PERSON<br />
Als Kb Dr.-Ing. Hans-Guido Klinkner<br />
(Aln, Jg. 1934) 2003 sein achtes<br />
Buch veröffentlichte, nannte er es<br />
„Die Wurzeln der Kraft“ und stimmte<br />
darin einen Lobgesang auf die Erde<br />
an, aus der er wie die Bäume seine<br />
Kraft schöpfte. Ein nicht alltägliches<br />
Bekenntnis eines Ingenieurs, der bis<br />
zu seiner Pensionierung Leiter der<br />
Hauptabteilung Sicherheit und Arbeitsschutz<br />
der Saarbergwerk AG gewesen<br />
war. Nach seinem Berufsleben,<br />
das ihm wenig Zeit für die Musen gelassen<br />
hatte, konnte er endlich seiner<br />
Liebe zur Literatur, Poesie und Kunst<br />
folgen und unter die Poeten gehen.<br />
Seitdem publiziert er unermüdlich<br />
Reise-Impressionen, Gedichte, Aphorismen<br />
und Kurzgeschichten und<br />
findet damit viel Anerkennung.<br />
Seine erste kleine Gedichtesammlung<br />
Die Wurzel der Kraft<br />
Kb Dr. Hans-Guido Klinkner (Aln)<br />
„Das Fenster zum Morgen“ erschien<br />
1992 und ist längst vergriffen. Sein<br />
Sohn Martin (Jg. 1961) illustrierte es<br />
und stellte es im Handdruck her.<br />
Beim zweiten Band „Wolkenritt“ aus<br />
dem Jahr 1993 leisteten ihm neben<br />
seinem Sohn als Illustrator zwei Kartellbrüder<br />
Geburtshilfe: Dr. Dominicus<br />
Rohde (Arn) als Verleger und<br />
dessen Vater Prof. Dr. Hubert Rohde<br />
(Rh-I, Sx, Rh-S, Mc, Arn), der ein<br />
Vorwort beisteuerte. Darin bemerkt<br />
er, das Buch könne zur Meditation,<br />
zum Stillwerden und zur inneren<br />
Sammlung führen, doch müsse man<br />
bereit sein, ihm auf diesen Wegen der<br />
Kunst zu folgen. Inzwischen liegen<br />
von Kb Klinkner zehn Bände vor, alle<br />
graphisch sorgfältig gestaltet. Sie<br />
haben nicht nur in Deutschland aufmerksame<br />
Leserinnen und Leser gefunden,<br />
sondern auch im Ausland.<br />
Schon 1988 schrieb die Revue Alsacienne<br />
de Littérature aus Straßburg<br />
nach Erscheinen des Buchs „Blaue<br />
Glocken“, der Autor sei „ein Mann<br />
von Welt und Bildung“. Seine „aus<br />
persönlicher Erfahrung und Betroffenheit“<br />
entstandenen Veröffentlichungen<br />
zeugten „von den<br />
authentischen Möglichkeiten einer<br />
weltoffenen Regionalliteratur“. Auf<br />
Zurück nach Deutschland<br />
Kb Dr. Andreas Wöhr (Rh-N, Kur, Li)<br />
Andreas Wöhr ist seit dem 15. Oktober<br />
2007 neuer Leiter der Radioaktivitätsmessstelle<br />
der Universität<br />
des Saarlandes. Er hat an der Universität<br />
Stuttgart Physik studiert und<br />
am Institut für Strahlenphysik seine<br />
Diplomarbeit geschrieben. Er promovierte<br />
am Institut für Kernchemie der<br />
Johannes-Gutenberg-Universität<br />
Mainz, wo er auch drei Jahre nach<br />
seiner Promotion als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter tätig war. In Mainz<br />
AM 52<br />
arbeitete er am Triga<br />
Reaktor sowie an den<br />
Kernforschungszentren<br />
CERN in Genf und Grenoble<br />
zur Grundlagenforschung<br />
in der<br />
Kernphysik, der Neutronenaktivierungsanalyse<br />
und an Inkorporationsüberwachungen.<br />
Danach führte ihn seine<br />
wissenschaftliche Laufbahn an die<br />
Katholische Universität Löwen (Bel-<br />
Lesereisen hat Kb Klinkner zudem<br />
wertvolle und dauerhafte künstlerische<br />
Freundschaften geschlossen.<br />
Gedichte aus seiner Feder sind in<br />
mehrere Sprachen übersetzt und einige<br />
von dem ungarischen Komponisten<br />
Matthias Balatoni-Wisinger und<br />
dem saarländischen Liedermacher<br />
Hermann Gelszinus vertont worden.<br />
Kb Klinkner schreibt abseits von literarischen<br />
Moden. „Wo andere verschlüsseln<br />
und verschleiern, hält er<br />
wohlüberlegt am deutlichen Wort fest<br />
– ein Fels, den der Zeitgeist vergeblich<br />
umtost“. Er begegne uns „in<br />
jeder Zeile vor allem als Mensch“, urteilte<br />
Celine B. Davis 2003 nach Erscheinen<br />
des Bandes „Die Wurzeln<br />
der Kraft“. Wenn der Autor selbst zurückblickt,<br />
so hält er seine Entscheidung,<br />
sich der Literatur zuzuwenden,<br />
nach wie vor für richtig. Übrigens hat<br />
er die Brücken zur Arbeitswelt nicht<br />
abrupt gekappt, sondern war noch<br />
viele Jahre lang ehrenamtlich für die<br />
„Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes<br />
zur Erforschung und Förderung des<br />
Gesundheitsschutzes im Bergbau“<br />
tätig, sodass er „seine Erdung“ nicht<br />
verloren hat.<br />
W. L.<br />
gien), an die Universität Oxford und<br />
die University of Maryland (USA) mit<br />
Dienstsitz am Argonne National Laboratory<br />
(bei Chicago). Zuletzt war
Kb Wöhr als Research Assistant Professor<br />
am Institut für Kernstruktur<br />
und Nukleare Astrophysik der University<br />
of Notre Dame in Indiana<br />
(USA) beschäftigt.<br />
Die Radioaktivitätsmessstelle der<br />
Universität des Saarlandes wurde<br />
1989 gegründet, nachdem die Landesregierung<br />
der Universität zum Teil<br />
Aufgaben übertragen hat, zu denen<br />
sie nach dem Strahlenschutzvorsorgegesetz<br />
(StrVG) verpflichtet ist.<br />
Dies sind unter anderem die Überwachung<br />
von Umweltradioaktivität<br />
Am Zweiten Weihnachtstag 2007,<br />
starb Kb Alfred Grefen. Wir zitieren<br />
aus der Ansprache, die Pfarrer Günter<br />
Zorn beim Begräbnis unseres Kartellbruders<br />
in Krefeld hielt.<br />
„Als Jüngster von drei Geschwistern<br />
am 10. August 1940 geboren, ist Alfred<br />
Grefen in Süchteln aufgewachsen.<br />
Nach dem Abitur in Viersen<br />
folgte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
in Göttingen und Köln.<br />
Als überzeugter katholischer Christ<br />
wurde er Mitglied des K.St.V Unitas<br />
in Köln, im wahrsten Sinn des Wortes<br />
eine Verbindung, die bis zuletzt getragen<br />
und gehalten hat. Nach Abschluss<br />
als Diplom-Kaufmann folgten<br />
Berufsjahre in Moers, ehe er 1978<br />
einstimmig zum Hafendirektor der<br />
Stadt Krefeld gewählt wurde. So sehr<br />
er seinen Beruf geliebt hat, gab es<br />
sowie der Radioaktivität in verschiedenen<br />
Stoffen: zum Beispiel Lebensmittel,<br />
Arzneimittel und deren<br />
Ausgangsstoffe, Tabakerzeugnisse,<br />
Bedarfsgegenstände, Pflanzen und<br />
Düngemittel. Es werden regelmäßig<br />
Lebensmittelproben aus dem Saarland<br />
auf radioaktive Inhaltsstoffe untersucht,<br />
die dann in einer vom<br />
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)<br />
geführten Datenbank abgespeichert<br />
und ausgewertet werden. Außerdem<br />
unterhält die Radioaktivitätsmessstelle<br />
einen von zwei Messwagen, die<br />
ZUR PERSON<br />
Ein vorbildlicher <strong>KV</strong>er<br />
Kb Alfred Grefen (Un, Wf) in memoriam<br />
etwas, was noch weit davor rangierte:<br />
seine Familie, Frau und Kinder.<br />
Seine spätere Frau Gunhild hatte<br />
er bei einem großen Ball des <strong>KV</strong> im<br />
Krefelder Hof kennen gelernt. 1967<br />
heirateten sie. Nach langem Warten<br />
konnten sie sich über die Geburt von<br />
zwei Söhnen und einer Tochter<br />
freuen. Wie sehr ihm an einem guten<br />
Familienleben und dem Gespräch in<br />
der Familie gelegen war, ist daran zu<br />
erkennen, dass er täglich zum Mittagessen<br />
nach Hause fuhr, um mit<br />
den Seinen an einem Tisch zu sitzen.<br />
Nicht nur der Familie war er ein verlässlicher<br />
Ansprechpartner, sondern<br />
auch vielen anderen hat er mit Rat<br />
und Tat zur Seite gestanden, oftmals<br />
kostenlos Nachhilfestunden gegeben,<br />
gerade in Mathematik, wie es ja eines<br />
seiner Hobbys war, knifflige mathematische<br />
Aufgaben zu lösen. Ein anderes<br />
Hobby war seine Liebe zur<br />
klassischen Musik.<br />
Als überzeugter katholischer Christ<br />
wusste er, dass man den Glauben<br />
nicht als Solist lebt, sondern in der<br />
Gemeinschaft. So war er unserer Gemeinde<br />
St. Thomas Morus von Herzen<br />
verbunden. In ihr lebte er, sie<br />
war seine geistige Heimat. Er war bis<br />
zuletzt Lektor und Kommunionhelfer,<br />
in verschiedenen Perioden Mitglied<br />
des Pfarrgemeinderats und des Kirchenvorstands,<br />
wobei er sein Fach-<br />
für den nuklearen Katastrophenschutz<br />
im Saarland bereit stehen. Die<br />
Radioaktivitätsmessstelle ist im Gebäude<br />
der Biophysik in Homburg untergebracht<br />
und arbeitet mit der<br />
Biophysik und der Nuklearmedizin<br />
zusammen. Nähere Informationen<br />
über die Radioaktivitätsmessstelle<br />
finden sich auch auf der Website der<br />
Radioaktivitätsmessstelle unter:<br />
http://www.uni-saarland.de/de/organisation/zentrale_einrichtungen/<br />
ram.<br />
W.<br />
wissen und seinen Einfluss oft genug<br />
der Gemeinde nutzbar machte. Am<br />
30. August 2007 erfuhr er nach einer<br />
Kopfoperation von seinem absehbaren<br />
Ende. Er hat es stark im Glauben<br />
und ohne zu klagen und anzuklagen<br />
angenommen. Nach einer weiteren<br />
Operation Anfang September war er<br />
bis zum 6. November im Krankenhaus.<br />
Dann hat ihn die Familie nach<br />
Hause geholt, damit er in häuslicher<br />
Umgebung die letzten Tage verbringen<br />
konnte. Es war für ihn, den wortgewandten<br />
und diskussionsfreudigen<br />
Menschen, gewiss schwer, nicht mehr<br />
die richtigen Worte finden zu können<br />
und am Ende zur Sprachlosigkeit verurteilt<br />
zu sein. Aber gerade in diesen<br />
Monaten durfte er die Zuwendung<br />
seiner Familie spüren und so erfahren:<br />
Du hast eine gute Spur gelegt.<br />
Es ist die Spur des Glaubens und der<br />
Liebe, die er nun als kostbares Vermächtnis<br />
in unseren Herzen zurücklässt.<br />
Dass er am Zweiten Weihnachtstag<br />
von seinem Leiden erlöst<br />
wurde, ist für uns als Christen kein<br />
Zufall, sondern ein uns vom Kind in<br />
der Krippe gegebenes Zeichen: dass<br />
er nun das ewige Weihnachtsfest bei<br />
Gott feiert, geborgen in SEINER<br />
Liebe.“<br />
53 AM
AM 54<br />
<strong>KV</strong>er WELTWEIT<br />
„Nach Polen?<br />
Was hast Du angestellt?“<br />
Winter in Warschau.<br />
Du gehst ins Ausland? – Toll! –<br />
Nach Polen? – Was hast Du angestellt?<br />
Wirst Du strafversetzt?<br />
So ungefähr schallte es mir entgegen,<br />
als ich im Spätsommer 2005<br />
im Freundes- und Bekanntenkreis<br />
mitteilte, dass ich künftig als Repräsentant<br />
der Deutschen Bundesbank<br />
für Ostmitteleuropa in Warschau arbeiten<br />
würde. Eine Erfahrung, die –<br />
wie ich mittlerweile feststellen konnte<br />
– nicht nur ich machte, sondern viele<br />
andere „Expats“ ebenfalls. Sie ist bezeichnend<br />
für die (Un)Kenntnisse und<br />
Vorurteile, die man zu Hause gegenüber<br />
unserem großen östlichen<br />
Nachbarland pflegt. Auf<br />
diese Weise eingestimmt, trat<br />
ich am 1. Oktober meinen<br />
Dienst an der Deutschen Botschaft<br />
in Warschau an, einer<br />
Stadt, die mir völlig fremd<br />
war und deren Namen ich bis<br />
dato nur im Zusammenhang<br />
mit Begriffen wie „Ghetto“,<br />
„Aufstand“ und „Pakt“<br />
kannte.<br />
Zum Glück begrüßte uns<br />
die Stadt mit strahlendem<br />
Herbstwetter und zeigte sich<br />
von ihrer schönsten Seite.<br />
Viele größere und kleinere Parks<br />
sowie eine reichliche Anzahl Palais<br />
und Paläste lockern das Stadtbild auf,<br />
das ansonsten durch unterschiedliche<br />
Baustile aus der zweiten Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts bestimmt wird –<br />
nicht alles sind Plattenbauten. Da<br />
Warschau im Krieg von Deutschen<br />
Truppen zu großen Teilen zerstört<br />
wurde, ist selbst die zum Weltkulturerbe<br />
zählende, sehenswerte Altstadt<br />
eine Aufbauleistung der Nachkriegszeit.<br />
Das moderne Warschau unterscheidet<br />
sich dagegen kaum von<br />
dem, was wir aus Deutschland kennen:<br />
Einkaufszentren, Supermärkte<br />
Die Krakauer Tuchhallen auf dem<br />
Alten Markt.<br />
und Hochhäuser scheinen mittlerweile<br />
in weiten Teilen der Welt nach<br />
einheitlichem Muster erstellt zu werden.<br />
Recht schnell merkt man jedoch,<br />
dass Polen trotzdem anders ist als<br />
Deutschland. Auffällig ist zunächst<br />
die Bedeutung, die die Katholische<br />
Kirche in Polen hat. Allen voran Papst<br />
Jan Paweł II, der in Umfragen regelmäßig<br />
als der wichtigste Pole genannt<br />
wird. Aber auch Benedikt kommt in<br />
Polen gut an, nicht zuletzt seit seinem<br />
Besuch im Mai 2006. <strong>Der</strong> Glaube<br />
ist lebendig, die Kirchen sind voll.<br />
Sonntags gibt es in jeder Kirche<br />
fünf Messen – mindestens.<br />
Ein Erlebnis ist es,<br />
Allerheiligen in Polen zu erleben.<br />
Friedhöfe so überlaufen<br />
wie ein guter Jahrmarkt, die<br />
Gräber ein einziges Kerzenmeer.<br />
Erstaunlich aber, dass<br />
an vielen kirchlichen Feiertagen<br />
wie auch an normalen<br />
Sonntagen die Geschäfte in<br />
Warschau geöffnet waren, oft<br />
bis in die späten Abendstunden<br />
– erst ein im Sommer<br />
2007 verabschiedetes Gesetz<br />
wird dies ändern.
Sehr lebendig ist auch die<br />
Erinnerung an die Geschichte.<br />
Große und kleine Denkmäler,<br />
die an die deutsche Besatzung,<br />
den Warschauer Aufstand,<br />
das jüdische Ghetto<br />
und die vielen Toten erinnern,<br />
findet man nahezu überall.<br />
Nicht nur in den Städten, vielfach<br />
auch in freier Natur, in<br />
den Wäldern – jeder Anlass<br />
scheint willkommen zu sein,<br />
zumindest eine Gedenktafel zu<br />
errichten. Und überall, sei es<br />
noch so abgelegen, liegen frische<br />
Blumen, Kränze, brennen<br />
Kerzen. Gleichwohl bin ich hier<br />
persönlich noch nicht auf<br />
Ressentiments gestoßen – allen<br />
deutschfeindlichen Parolen der Kaczyński-Brüder<br />
zum Trotz, die seit<br />
Herbst 2005 das politische Geschehen<br />
in Polen bestimmen, der eine als<br />
Präsident, der andere als Chef der<br />
nationalkonservativen Partei „Recht<br />
und Gerechtigkeit“ und zuletzt auch<br />
als Premierminister.<br />
Auch die wirtschaftliche Seite<br />
muss in einem Bericht über Polen Erwähnung<br />
finden. Das Wohlstandsgefälle<br />
zu Deutschland ist beachtlich: in<br />
Polen beträgt das Durchschnittseinkommen<br />
nur rund 600 Euro im<br />
Monat. Augenscheinlich wird dies,<br />
wenn man das wirtschaftliche Zentrum<br />
Polens verlässt. Was meine Frau<br />
und ich bisher von Polen gesehen<br />
haben, ist häufig ebenso schön wie<br />
arm. Viele Häuser sind völlig abgewirtschaftet,<br />
auf den Feldern sieht<br />
man noch sehr viel Handarbeit. Deutlich<br />
wird es auch an den Straßen.<br />
Kratertiefe Schlaglöcher und Spurrin-<br />
Allenstein, die deutschen Spuren sind<br />
unverkennbar.<br />
nen, in denen man nach einem Regenguss<br />
baden könnte, sind die<br />
Regel. Es wundert nicht, dass die Anzahl<br />
der Verkehrstoten bezogen auf<br />
die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge<br />
in keinem anderen Land Europas so<br />
hoch ist wie in Polen. Die Fahrweise<br />
trägt auch nicht zur Sicherheit bei:<br />
Innerhalb Warschaus wird man mit<br />
80 km/h zum Verkehrshindernis und<br />
selbst von den zahlreichen Polizeifahrzeugen<br />
überholt. Die Finanzmittel,<br />
die seit dem Beitritt zur Europäischen<br />
Union am 1. Mai 2004 in<br />
das Land fließen, verändern jedoch<br />
langsam aber sicher das Bild. Auf<br />
dem Lande wird jetzt viel neu gebaut<br />
oder erneuert, und selbst in Warschau<br />
tut sich mittlerweile etwas.<br />
Aber die polnische Hauptstadt dürfte<br />
gleichwohl auf absehbare Zeit die<br />
einzige europäische Hauptstadt bleiben<br />
– zumindest innerhalb der EU –,<br />
wo es in einem Umkreis von 100 km<br />
keinen Meter Autobahn gibt.<br />
Weitere Berichte über <strong>KV</strong>er weltweit sind unter: www.kartellverband.de zu finden.<br />
Stellenanzeige<br />
Gastroenterologie in Neuseeland<br />
<strong>KV</strong>er WELTWEIT<br />
Nach mehr als zwei Jahren in<br />
Polen sind wir immer noch<br />
weit davon entfernt, unsere<br />
neue „Heimatstadt“ zu kennen,<br />
geschweige denn die<br />
Menschen, die hier leben. Die<br />
Ursachen hierfür sind vielschichtig.<br />
Das für mich wohl<br />
größte Hindernis ist die<br />
Sprachbarriere, die es trotz<br />
intensiven Einzel- und Gruppenunterrichts<br />
verhindert,<br />
mit jemandem auf Polnisch<br />
mehr als nur Floskeln auszutauschen.<br />
Nicht ohne Grund<br />
ist der polnische Name für<br />
Deutschland und die Deutschen<br />
„Niemcy“, was übersetzt<br />
so viel wie „die Stummen“<br />
heißt. Und wer glaubt, er käme hier<br />
im Alltagsleben außerhalb der touristischen<br />
Hochburgen mit Deutsch<br />
oder Englisch weiter, wird schnell von<br />
der Realität eingeholt. Da es anderen<br />
„Expats“ ähnlich geht, rottet man<br />
sich natürlich erst recht zusammen.<br />
Sprache – und sei es eine gemeinsame<br />
Fremdsprache – verbindet.<br />
Trotz mancher kleinerer und größerer<br />
Hindernisse haben wir damit<br />
begonnen, das Land zu erkunden.<br />
Städtebauliche Perlen wie Krakau<br />
oder Danzig, das Seebad Zoppot mit<br />
seinem umtriebigen Strandleben<br />
oder die Gedenkstätte Auschwitz sind<br />
touristisch gut erschlossen und fehlen<br />
in keiner Polen-Rundfahrt. Aber<br />
auch abseits dieser Zentren ist Polen<br />
eine Reise wert! Witamy serdecznie!<br />
Thomas Szewczyk (AR)<br />
Wir sind eine kleine, gut etablierte gastroenterologische Abteilung am Krankenhaus<br />
der Universität von Otago in Dunedin, Neuseeland. Die Stadt Dunedin<br />
mit ca. 120.000 Einwohnern liegt auf der Südinsel Neuseelands und ist<br />
geprägt von der Universität von Otago, einer international anerkannten Institution<br />
mit über 20.000 Studenten. Wir suchen eine/-n enthusiastischen<br />
Gastroenterologin/-en mit akademischen Interessen und Spass an Klinik,<br />
Lehre und Forschung. Wer seine akademische Karriere im ‚wildlifecentre’ Neuseelands fortsetzen will, kann sich<br />
weitere Informationen auf unserer Internetseite (http://www.otago.ac.nz/vacancies/index.html) holen.<br />
Gerne gibt auch Kb Dr. Michael Schultz (Rh-E) weitere Auskunft (michael.schultz@stonebow.otago.ac.nz).<br />
Weitere aktuelle Stellenangebote sind unter: www.kartellverband.de zu finden.<br />
Quelle: wikipedia<br />
55 AM
ÜBER DEN <strong>KV</strong> HINAUS<br />
Akademischer Empfang der<br />
Katholischen Korporationen München<br />
Innenminister Joachim Hermann<br />
bei seiner Ansprache.<br />
Glücklicherweise gibt es ab<br />
und zu auch positive<br />
Überraschungen: So beim<br />
Akademischen Empfang<br />
der Katholischen Korporationen Münchens<br />
e.V. (KKM) am 15. November<br />
2007 im Kardinal-Wendel-Haus in<br />
München. Dieser Empfang sollte insbesondere<br />
dem Gedankenaustausch<br />
und dem Kennenlernen der katholischen<br />
Verbindungen dienen. Die<br />
letzte KKM-Veranstaltung war wieder<br />
ein Konzert im Schloss Nymphenburg.<br />
Und nun dieses Treffen von CV,<br />
<strong>KV</strong> und UV in den Räumen der Katholischen<br />
Akademie in Bayern,<br />
deren Saal – trotz Lokführerstreik –<br />
bis auf wenige der 330 Plätze voll besetzt<br />
war. Dazu trug natürlich auch<br />
bei, dass es gelungen war, den neuen<br />
bayerischen Innenminister, Joachim<br />
Herrmann, als Festredner zu gewin-<br />
AM 56<br />
Anzeige<br />
nen. Er zeichnete in seiner Ansprache<br />
mit dem Thema „Bayern – Land mit<br />
Zukunft“, aus den Erfahrungen der<br />
letzten Jahre und Jahrzehnte schöpfend,<br />
ein positives Zukunftsbild für<br />
Bayern. Er selbst bekannte sich als<br />
CVer deutlich zur Mitgliedschaft in<br />
einer katholischen Korporation und<br />
betonte, wie sehr es auf jeden Einzelnen<br />
ankomme. Aus dem an die<br />
Regierungserklärung angelehnten<br />
Bericht hob er naheliegenderweise<br />
besonders den geplanten Ausbau der<br />
Hochschulförderung hervor, insbesondere<br />
die Vermehrung der Studienplätze<br />
an den Münchner Universitäten.<br />
Die Festrede des vielfach bewährten<br />
CSU-Politikers, der seit<br />
1994 im Bayerischen Landtag wirkt,<br />
brachte langanhaltenden Beifall.<br />
Umrahmt wurde die Veranstaltung<br />
von den „Blinden Musikern München<br />
eGmbH“, einer Gruppe von<br />
neun Musikerinnen und Musikern, die<br />
staunenswerte Zeugnisse ihres Könnens<br />
lieferten. Nicht zu vergessen ist<br />
auch die Tatsache, dass fünf Mitglieder<br />
des Münchner Stadtrats (aus CV,<br />
<strong>KV</strong>, UV und AGV) den Sektempfang<br />
spendierten und damit zur gehobenen<br />
Stimmung wesentlich beitrugen.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende des KKM, Bernd<br />
Gondro (Ale), verdient herzlichen<br />
Dank für seine vielfältigen Mühen!<br />
Albrecht Baumann (Is)<br />
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Die Gruppe „Blinde Musiker München“.<br />
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„Hütte der guten Taten“<br />
<strong>Der</strong> Advent. Er soll eine Zeit der Besinnung und der Nächstenliebe<br />
sein. Um das den Menschen näherzubringen,<br />
hat das Stadtkomitee der Katholiken in Recklinghausen<br />
alle Besucher des Weihnachtsmarktes in die „Hütte der<br />
guten Taten“ eingeladen. „Wir wollen etwas machen, das<br />
sich aus dem allgemeinen Weihnachtsgedudel abhebt“,<br />
so die Motivation für diese Aktion. In der „Hütte der<br />
guten Taten“ stellen christliche, karitative und soziale<br />
Gruppen aus ganz Recklinghausen im täglichen Wechsel<br />
ihre Arbeit vor.<br />
„Klar, da machen wir mit“, lautete<br />
die Antwort des Ortszirkel-Vorstands<br />
auf die Einladung der Organisatoren.<br />
Etwa 1000 Wunschzettel aus den verschiedenen<br />
Gruppen wurden ausgefüllt,<br />
auf denen Wünsche notleidender<br />
Kinder vermerkt sind. Die karitativen<br />
Institutionen haben Kontakt zu<br />
hilfsbedürftigen Kindern und Familien<br />
in der Stadt und in der „Einen Welt“.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst<br />
Katholischer Frauen hat der<br />
OZ Wunschzettel betreut, mit deren<br />
Erfüllung für manches Kind ein lang<br />
gehegter Traum in Erfüllung gehen<br />
kann. Davon wurde dann das gewünschte<br />
Spielzeug, die notwendige<br />
Schulausrüstung, der Beitrag zur<br />
Schulspeisung oder Schreib- und Lesematerial<br />
gekauft. Als Dank für die<br />
gute Tat erhielt jeder<br />
Spender einen Schokonikolaus,<br />
echt mit Mitra<br />
und Bischofsstab.<br />
Mit einem Nikolausquiz<br />
konnte jeder Besucher<br />
seine Kenntnisse über<br />
den Bischof aus Myra<br />
unter Beweis stellen.<br />
„Wir wollen den<br />
Menschen den Wert der<br />
Adventszeit wieder näherbringen“,<br />
erklärt der Vorsitzende des Stadtkomitees,<br />
Kb Heinz-Bernd Terbille.<br />
Dafür eigne sich der Nikolaus, der als<br />
reale Person in der christlichen Tradition<br />
die Güte Gottes verkörpere, viel<br />
besser als der Weihnachtsmann<br />
aus der Coca-Cola-Werbung.<br />
AUS DEM <strong>KV</strong><br />
Ortszirkel „Vest“ auf dem Recklinghäuser Weihnachtsmarkt aktiv<br />
In der <strong>KV</strong>-Hütte der guten Taten:<br />
Ortszirkel-Vorstand Richard Voigt, Helmut<br />
Terheiden, Mitarbeiterin Mathilde Storm.<br />
Die 20 Kartellbrüder aus dem<br />
Ortszirkel Vest, die an einem Tag die<br />
„Hütte“ betreuten, konnten neben interessanten<br />
Gesprächen mit den<br />
Weihnachtsmarktbesuchern auf ein<br />
stattliches Spendenergebnis in guter<br />
dreistelliger Höhe stolz sein.<br />
Hier hätte Deine Anzeige stehen können<br />
Liebe Kartellbrüder, liebe Leser und<br />
Leserinnen!<br />
Die Akademischen Monatsblätter<br />
konnten im vergangenen Jahr, was<br />
die Seitenzahl anbelangt, einen Rekord<br />
aufstellen. Dabei haben wir den<br />
für den Druck angesetzten Betrag im<br />
Etat nicht überschritten. Das war<br />
unter anderem dadurch möglich,<br />
dass wir für Anzeigen eine Menge finanzielle<br />
Hilfe bekamen, die wir dem<br />
Drucketat zufügen durften. Um den<br />
Umfang der Akademischen Monatsblätter<br />
auch zukünftig halten zu können,<br />
sind wir auf Werbung<br />
angewiesen. Deshalb unsere herzliche<br />
Bitte an alle, die selbst Anzeigen<br />
für Firmen, Organisationen, Institu-<br />
tionen, Verbände etc. schalten können,<br />
dabei unser Verbandsorgan<br />
nicht zu vergessen. Über mangelnde<br />
Einsendung von Beiträgen für die AM<br />
können wir uns nicht beklagen. Vieles<br />
davon lässt sich nur dann veröffentlichen,<br />
wenn wir über genügend Platz<br />
in unserer Zeitschrift verfügen, der<br />
wiederum damit zusammenhängt, ob<br />
wir ausreichende finanzielle Mittel erhalten.<br />
Wir nehmen diese Gelegenheit wahr,<br />
allen zu danken, die sich um Anzeigen<br />
für die AM bemüht haben. Ein<br />
besonderer Dank gilt dem <strong>KV</strong>-Sekretariat<br />
und unserem Geschäftsführer,<br />
Herrn Damian Kaiser, der viele neue<br />
Quellen erschlossen hat.<br />
W. L.<br />
57 AM<br />
Quelle: fotolia
AM 58<br />
AUS DEM <strong>KV</strong><br />
Kleiner Ortszirkel hoch aktiv<br />
Ortszirkel „Attempto“ Tübingen<br />
Eine Besonderheit Tübingens<br />
sind die öffentlichen Veranstaltungen<br />
des Arbeitskreises<br />
Tübinger Verbindungen<br />
in den Räumen der Universität in<br />
jedem zweiten Jahr. Es ist für die Mitglieder<br />
des Ortszirkels „Attempto“<br />
selbstverständlich, hieran zahlreich<br />
Neujahrsempfang des Ortszirkels<br />
Tübingen: traditionelles<br />
Weißwurstessen bei Rechberg.<br />
teilzunehmen. Sehr gut besucht war<br />
die Veranstaltung mit Bundesminister<br />
a.D. Matthias Wissmann im Mai<br />
2007, der im gut besuchten Festsaal<br />
der Universität über „50 Jahre Römische<br />
Verträge“ sprach. Bemerkenswert<br />
war auch die Teilnahme und das<br />
Grußwort von Oberbürgermeister<br />
Boris Palmer (Grüne), der offen auf<br />
die Korporationen zuging und von bestimmter<br />
Seite wegen seiner Teilnahme<br />
auch weidlich gescholten<br />
wurde.<br />
Die zweite öffentliche Veranstaltung<br />
im Audimax der Universität war<br />
die von Rechberg ausgerichtete<br />
neunte gemeinsame Veranstaltung<br />
der fünf katholischen Korporationen<br />
an der Universität Tübingen Ende Mai<br />
2007, auch diese von vielen Mitgliedern<br />
des Ortszirkels besucht. <strong>Der</strong><br />
Redner, Kb Professor Paul Kirchhof,<br />
verstand es, alle Zuhörer bei seinen<br />
Ausführungen zum Thema „Die Erneuerung<br />
Deutschlands in gelassener<br />
Freiheit“ mitzureißen. So wurde beim<br />
üblichen anschließenden Stehempfang<br />
noch lange diskutiert. Genau so<br />
gut besucht war die zehnte gemein-<br />
same Veranstaltung Ende November<br />
2007 im Audimax, ausgerichtet von<br />
Alamannia. Kb Professor Dr. h.c. Dieter<br />
Stolte, langjähriger Intendant des<br />
ZDF und als Herausgeber von „Die<br />
Welt“ und der „Berliner Morgenpost“<br />
immer noch publizistisch engagiert,<br />
sprach zum Thema „Was die Medien<br />
für unsere Demokratie wert sind“.<br />
Stolte, ein fesselnder und tiefgründig<br />
argumentierender Redner, konnte<br />
aus jahrzehntelanger sehr verantwortlicher<br />
Tätigkeit im Bereich der<br />
Medien den Zuhörern interessante<br />
und tiefe Einblicke in das komplexe<br />
Verhältnis der Medien zu Politik, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft und die verantwortungsvolle<br />
Wahrnehmung der<br />
Aufgaben als Berichterstatter und<br />
Wächter der Demokratie nahe bringen.<br />
Auch nach diesem Vortrag<br />
wurde rege diskutiert, auch beim anschließenden<br />
Stehempfang.<br />
Zur dritten Wanderung auf dem<br />
Jakobusweg trafen sich im September<br />
2007 immerhin 13 Teilnehmer<br />
vor dem Rottenburger Dom. Die<br />
Wanderung auf den Höhen über dem<br />
Neckar nach Horb mit immerhin 26<br />
Kilometern Länge bei schönstem<br />
Wetter brachte herrliche Ausblicke ins<br />
Neckartal. Auf der Weitenburg erlebten<br />
wir noch zwei Hochzeitsgesellschaften,<br />
bevor wir über Eyach nach<br />
Horb gelangten. Alle Teilnehmer ließen<br />
es sich trotz der anstrengenden<br />
Strecke nicht nehmen, nach der<br />
Rückfahrt mit dem Zug den Ausklang<br />
im „Hirsch“ in Rottenburg mitzumachen.<br />
Zum 18. Mal traf sich der Ortszir-<br />
kel Tübingen im Oktober 2007 zum<br />
traditionellen Familienbrunch auf der<br />
Alamannenburg. Diese von Kb Max<br />
Gögler initiierte Veranstaltung vereint<br />
traditionell junge und alte <strong>KV</strong>er. Kb<br />
Siegfried Schiele, ehemals Direktor<br />
der Landeszentrale für politische Bildung<br />
Baden-Württemberg, hielt<br />
einen vielbeachteten Vortrag zum<br />
Thema „Freude an der Demokratie“,<br />
nach dem die Teilnehmer noch lange<br />
Zeit bei guten Gesprächen zusammensaßen.<br />
Ein weiterer Höhepunkt<br />
war nach Meinung aller 23 Teilnehmer<br />
auch die Weinprobe beim Vorsitzenden<br />
der Tübinger Winzer, Fritz<br />
Schmid, im Oktober, bei der uns Fritz<br />
Schmid als kenntnisreicher Winzer<br />
unglaublich ausdrucksstarke Tübinger<br />
und Württemberger Weine kredenzte.<br />
Auf allgemeinen Wunsch<br />
werden diese Weinproben wiederholt.<br />
Bei der Mitgliederversammlung im<br />
Dezember wurde der vierköpfige Vorstand<br />
entlastet und wiedergewählt.<br />
Zu den sehr gut besuchten Veranstaltungen<br />
des kleinen Ortszirkels<br />
„Attempto“ zu Tübingen gehört<br />
neben dem Familienbrunch bei Alamannia<br />
an jedem 3. Oktober der<br />
Neujahrsempfang mit traditionellem<br />
Weißwurstessen bei Rechberg,<br />
der am 20. Januar 2008 rund 50<br />
Teilnehmer, darunter einige Aktive,<br />
vereinte.<br />
Günter Georg Kinzel<br />
<strong>Der</strong> Ortszirkel Tübingen beim<br />
traditionellen Familienbrunch am<br />
3. Oktober 2007 auf der Alamannenburg.<br />
Festredner: Kb Dr.<br />
Siegfried Schiele (Al, Rh-Bor).
AMZeitschrift des Kartellverbandes<br />
katholischer deutscher Studentenvereine<br />
<strong>KV</strong> • 119. Jahrgang • Nr. 8<br />
O K T O B E R 2 0 0 7<br />
AKADEMISCHE<br />
MONATSBLÄTTER<br />
Frau Frau Wirtin Wirtin ist passé passé<br />
Katholisches Katholisches Fernsehen<br />
Fernsehen<br />
FORUM Seite 222<br />
TITELTHEMA Seite 212<br />
Internet-Portal Internet-Portal für alle <strong>KV</strong>-Vereine<br />
<strong>KV</strong>-Vereine<br />
AUS DEM <strong>KV</strong> Seite 218<br />
Bekanntlich heißt Tradition im<br />
wohlverstandenen Sinne, das Feuer<br />
weiterzugeben, nicht die Asche. Die<br />
Studentenvereine im <strong>KV</strong> sind in<br />
ihrem Kerngeschäft mit der Pflege<br />
von Traditionen befasst. Die Gestaltung<br />
des Vereinslebens ist immer an<br />
dem Prüfungsmaßstab auszurichten,<br />
was vom Althergebrachten bewahrt<br />
werden muss, und was – angesichts<br />
einer sich drehenden und ändernden<br />
Welt im allgemeinen und einer in den<br />
vergangenen fünfzig Jahren von<br />
Grund auf geänderten akademischen<br />
Welt im besonderen – überwunden<br />
werden muss. Ein ständiges „So<br />
haben wird das immer schon gemacht“<br />
ist der sichere Weg in die gesellschaftliche<br />
Marginalisierung und<br />
Bedeutungslosigkeit. Den <strong>KV</strong> trifft<br />
nun freilich der Vorwurf, stur am vermeintlich<br />
Unabänderlichen festzuhalten,<br />
weitaus weniger als andere<br />
deutsche Studentenverbände. Die –<br />
nahezu vorbehaltslose – Öffnung für<br />
christliche Studenten aller Konfessionen<br />
etwa hat den Anschluss des Kartells<br />
und seiner Vereine nicht zuletzt<br />
an den Geist des Zweiten Vatikanischen<br />
Konzils gesichert. Gilt es nun,<br />
weitere Veränderungen vorzunehmen?<br />
Es kann kein Zweifel darüber<br />
bestehen, welche Frage ganz oben<br />
auf der Agenda möglicher Reformen<br />
steht: Soll, kann, muss sich der <strong>KV</strong><br />
für Studentinnen öffnen?<br />
Das Titelthema der AM im Oktober<br />
2007 hat in sowohl informativer als<br />
auch unterhaltsamer Weise die (veränderte)<br />
Geschäftsgrundlage für den<br />
<strong>KV</strong> aufgezeigt, nämlich die aktuelle<br />
soziale Situation an deutschen Hochschulen.<br />
Das muss viel stärker in den<br />
Mittelpunkt unserer Überlegungen<br />
zur Zukunft des Verbandes und seiner<br />
Vereine gerückt werden – wenn<br />
wir uns nicht alsbald auf allen Kneipen<br />
und Kommersen mit gleichsam<br />
stalinistisch-weltfremden „Prinzipienreden“<br />
langweilen wollen. Dass unser<br />
Verband, der allerdings dem Weltbild<br />
der geschichtskrittelnden und wirklichkeitsfernen<br />
Romantik entsprungen<br />
ist, sich von stanzenhaften<br />
Vorstellungen verabschieden muss,<br />
das ist leider keineswegs der „common<br />
sense“, in den Aktivitates wohl<br />
noch viel weniger als in den Kreisen<br />
der Alten Herren. Aber, verehrte Bundes-<br />
und Kartellbrüder, es führt eigentlich<br />
kein Weg daran vorbei:<br />
„Blauäuglein“ ist passé, und „Frau<br />
Wirtin“ auch (und es ist jetzt nicht<br />
nur die Rede von der Wirtin, die in<br />
fünfzeilig gereimten Anzüglichkeiten<br />
besungen wird, wenngleich insoweit<br />
die AM-Titelgeschichte aus dem Oktober<br />
2007 uns allen wohl großes<br />
journalistisches Vergnügen bereitet<br />
hat...). Den Herren Studenten ist der<br />
nahtlose Übergang vom heimisch-elterlichen<br />
an den heimisch-ehelichen<br />
Herd mit einem heiteren Umweg über<br />
den immerfort gedeckten Tisch in<br />
Mensa / Bursa / Verbindungshaus<br />
nicht mehr garantiert. Ernsthaft. Kein<br />
Scherz. Und wenn unsere Füxe das<br />
nicht in unseren Vereinen gesagt bekommen,<br />
dann werden sie es halt anderweitig<br />
mitbekommen. Oder, noch<br />
schlimmer, unsere Kommilitonen wissen<br />
es schon und wenden sich mit<br />
Grausen von den Vereinen ab, in die<br />
sie im übrigen eigentlich ganz gut<br />
passen würden. Mit dem Weltbild von<br />
gestern gewinnt man nicht die Bundesbrüder<br />
von morgen.<br />
Zu dem in unseren Vereinen gelebten<br />
Generationenvertrag gehört<br />
auch, dass Alte Herren mit vielleicht<br />
etwas klarerem Blick auf die Lebenswirklichkeit<br />
den Aktiven ein paar<br />
wertvolle Hinweise geben. In diesem<br />
Sinne (aber nicht nur in diesem<br />
Sinne) verstehe ich die von Kb Ziller<br />
verfasste Titelgeschichte als sehr<br />
wichtigen Beitrag. Es spricht für Kb<br />
Ziller, dass er in seiner conclusio zwar<br />
deutlich darauf hinweist, dass der<br />
Verband und seine Vereine „gut beraten“<br />
sind, sich mit der sozialen<br />
Lage an den Hochschulen zu befas-<br />
FORUM<br />
Frau Wirtin ist wirklich längst passé:<br />
Anmerkungen zum Titelthema der AM Nr. 8/2007<br />
sen, er sich eines fixen Patentrezepts<br />
gleichwohl enthält. Aber die Frage, ob<br />
es nicht an der Zeit ist, sich der Lebenswirklichkeit<br />
dadurch zu nähern,<br />
dass wir uns für Studentinnen öffnen,<br />
scheint mir doch eine Schlüsselrolle<br />
zu spielen. Die vielfach angeführten<br />
„Komplikationen“ die mit dem gemeinsamen<br />
Vereinsleben von Damen<br />
und Herren einhergehen werden,<br />
dürften weitaus mehr Bereicherung<br />
als Belastung sein. Keine Angst, es<br />
wird auf unseren Häusern schon nicht<br />
über Tische und Bänke gehen, jedenfalls<br />
nicht mehr als bisher schon. In<br />
Zeiten des Internets kann man kaum<br />
annehmen, Ehelosigkeit sei dasselbe<br />
wie Keuschheit. Viel wichtiger ist<br />
doch: Die aktuelle soziale Situation<br />
an den Hochschulen lässt den Kommilitonen<br />
doch häufig gar keine Zeit<br />
mehr, in einer „frauenfreien“ Parallelwelt<br />
zu leben. Und sie können und<br />
wollen es sich nicht leisten, Frauen so<br />
zu behandeln, wie es zum Glück nicht<br />
erst seit ’68 der Vergangenheit angehört.<br />
Ich kann auch beim besten Willen<br />
nicht den Punkt finden, an dem<br />
unsere Prinzipien es uns verböten,<br />
diese Prinzipien gemeinsam mit<br />
gleichberechtigten Frauen zu leben.<br />
47,3 Prozent aller Studierenden sind<br />
Studentinnen. Auf diese Keilandi sollten<br />
wir nicht länger verzichten wollen.<br />
Dr. Tilmann A. Büttner (Pal, Nf)<br />
Nachstehend eine kurze Anmerkung<br />
zu dem obrigen Leserbrief:<br />
„Es ehrt Kb<br />
Büttner sehr,<br />
dass er sich<br />
so intensiv<br />
und mahnend<br />
mit unseren<br />
Zukunftsfragenbeschäftigt.<br />
<strong>Der</strong> <strong>KV</strong>-<br />
Rat ist sehr auf solche Hinweise<br />
angewiesen, zumal er sich mit<br />
einem Kreis von Kartellbrüdern<br />
Anfang 2008 in einer Klausurtagung<br />
mit diesem Gesamtkomplex<br />
befasst hat. Zu der „Damen-<br />
59 AM
FORUM<br />
frage“ nur vorweg ein sachlicher<br />
Hinweis meinerseits: <strong>Der</strong> <strong>KV</strong>-Rat<br />
hat bereits 1997 bei der VV in<br />
Köln dieses Problem aufgenommen<br />
und eine Diskussion angestoßen.<br />
Mit großer Mehrheit hat<br />
die VV den <strong>KV</strong>-Rat beauftragt, auf<br />
der Grundlage der Diskussion<br />
einen Antrag der nächsten VV<br />
Mit großem Interesse habe ich<br />
den Beitrag in AM Nr. 9 „Arbeitslosenversicherung<br />
gehört in Arbeitnehmerhand“<br />
gelesen, eine mutige,<br />
denkanstoßende Abhandlung schwieriger<br />
Problematik. Zutreffend wird<br />
auf verwirrende einschlägige Statistiken<br />
hingewiesen, die es in der Tat<br />
nicht leicht machen, richtige Schlussforderungen<br />
zu treffen. Wie man<br />
weiß, sind Statistiken die Grundlage<br />
für Deutungen, Umdeutungen und<br />
Missdeutungen. Auch die eindrucksvollen<br />
Tabellen in der Abhandlung –<br />
ihre Richtigkeit unterstellt – erfassen<br />
nicht den wahren Sachverhalt, weil<br />
die Solidarbeiträge weit mehr als nur<br />
die Zahlung des Arbeitslosengeldes<br />
abzudecken haben. Mehr Klarheit<br />
lässt sich durch die Haushaltspläne<br />
der Bundesagentur für Arbeit gewinnen;<br />
doch auch hier bleiben Erkenntnislücken.<br />
Auch das zum Ausdruck<br />
kommende Misstrauen in die Einwirkung<br />
politischer Kraft ist berechtigt,<br />
wie schon allein ein Hinweis auf die<br />
sogenannten „Verschiebebahnhöfe“<br />
der Vergangenheit zeigen dürfte, wo<br />
die Recht setzende Gewalt Rücklagen<br />
des einen Sozialleistungsträgers benutzte,<br />
um finanzielle Schwierigkeiten<br />
eines anderen Trägers abzuhelfen.<br />
Dazu aber ist es notwendig, einer-<br />
AM 60<br />
N O V E M B E R 2 0 0 7<br />
AKADEMISCHE<br />
AMZeitschrift des Kartellverbandes<br />
katholischer deutscher Studentenvereine<br />
<strong>KV</strong> • 119. Jahrgang • Nr. 9<br />
MONATSBLÄTTER<br />
Nie wieder wieder Krieg Krieg<br />
„Spickmich“<br />
„Spickmich“<br />
TITELTHEMA Seite 236<br />
Neue Neue Besen Besen kehren kehren gut! gut!<br />
AUS DEM <strong>KV</strong> Seite 241<br />
FORUM Seite 249<br />
vorzulegen, was dann 1999 in<br />
Frankfurt geschehen ist. <strong>Der</strong> Antrag<br />
des <strong>KV</strong>-Rats beinhaltete die<br />
Möglichkeit von reinen Damenverbindungen<br />
im <strong>KV</strong>. Dieser Antrag<br />
fand in Frankfurt keine<br />
Mehrheit der VV. Interessant<br />
war, dass die Ablehnung bei den<br />
Aktiven größer war als bei den<br />
seits einen gefährdeten Arbeitsplatz<br />
durch finanzielle Leistungen zu stabilisieren<br />
(z.B. Kurzarbeitergeld, Förderung<br />
der ganzjährigen Beschäftigung<br />
in der Bauwirtschaft), andererseits<br />
den Arbeitslosen vermittlungsfähig zu<br />
halten oder zu machen (z.B. Eingliederungszuschüsse,<br />
Förderung der<br />
beruflichen Aus- oder Weiterbildung<br />
sowie der Arbeitsaufnahme Behinderter<br />
und die Förderung von Beschäftigung<br />
schaffenden Infrastrukturmaßnahmen).<br />
Hinzu kommen die Berufsberatung<br />
und die Vermittlungstätigkeit<br />
als solche.<br />
Mindestens ebenso wichtig wie<br />
die Sicherung des Lebensunterhalts<br />
bei Arbeitslosigkeit ist<br />
aber die Vermittlung des Arbeitslosen<br />
in ein neues Arbeitsverhältnis;<br />
ich räume ihr sogar<br />
Vorrangstellung ein, weil Arbeit<br />
nicht nur Unterhaltsorientierung<br />
sondern Lebensaufgabe und –<br />
inhalt ist.<br />
All´ dies gehört mit der Arbeitslosenversicherung<br />
zusammen und erfordert<br />
einen großen finanziellen<br />
Aufwand, der weit über das hinausgeht,<br />
was allein durch Arbeitnehmerbeiträge,<br />
oft nicht einmal zusammen<br />
mit den Arbeitgeberbeiträgen gedeckt<br />
wird. Eine Einzelbetrachtung<br />
mit einschlägigen Tabellen kann deshalb<br />
nicht weiterführen.<br />
Bei dieser Sachlage bleibt natürlich<br />
kein Spielraum für eine andersartige<br />
Gestaltung der Arbeitgeberbeiträge.<br />
Die weitere Überlegung, bei<br />
betriebsbedingten Kündigungen die<br />
Verantwortlichen persönlich zur<br />
Alten Herren.<br />
Ich persönlich bin der Auffassung,<br />
dass uns dieses Thema<br />
wieder einholen wird.“<br />
Michael Kotulla,<br />
Mitglied des <strong>KV</strong>-Rats<br />
„Die Arbeitslosenversicherung gehört in Arbeitnehmerhand“:<br />
Anmerkungen zum Artikel aus der AM Nr. 9/2007<br />
Kasse zu bitten, trifft zwar ein der Lösung<br />
harrendes Problem, lässt sich<br />
aber mit den Prinzipien der Sozialen<br />
Marktwirtschaft nicht vereinbaren.<br />
Und den Gewerkschaften das alleinige<br />
Sagen über einen Sozialfonds zu<br />
geben, ist nicht unbedenklich. Man<br />
denke nur an das Schicksal gewerkschaftseigener<br />
Institutionen wie<br />
„Neue Heimat“ oder die Volkswohlversicherung.<br />
Das hier angesprochene<br />
Problem ist eben vielschichtig<br />
und nicht einfach lösbar.<br />
Manfred Baden (Vd) war Staatssekretär<br />
im Arbeitsministerium in Bonn.<br />
„Die Farbenstrophen im <strong>KV</strong><br />
und Ö<strong>KV</strong>“: Anmerkungen<br />
zum Artikel aus der<br />
AM Nr. 9/2007<br />
<strong>Der</strong> o.g. Artikel bzw. die darin zitierte<br />
Broschüre von Kb Wimmer bedarf<br />
einer Ergänzung. Kb Koß erwähnt<br />
in seinem Artikel als „bemerkenswert“,<br />
dass in der Wimmerschen<br />
Sammlung auch ein Ortszirkel genannt<br />
ist, welcher eine eigene Farbenstrophe<br />
singt, nämlich der<br />
Ortszirkel „Kanonikus“ zu Xanten.<br />
Hierzu ist zu bemerken, dass auch<br />
der Ortszirkel „Kämmerlein“ zu Düsseldorf<br />
eine solche Farbenstrophe<br />
hat, die am 22. November 2003 zum<br />
120. Bestehen des Ortszirkels kreiert<br />
und erstmals auf dem Festkommers<br />
an diesem Tag gesungen wurde.<br />
Dr. Peter F. Reible (E d Wh, Rh-D)<br />
Erg. der Red.: <strong>Der</strong> Ortszirkel „Kiekenberg“<br />
zu Bottrop hat ebenso eine Farbenstrophe.
Initiative für bessere<br />
Hochschul-Lehre<br />
<strong>Der</strong> Stifterverband<br />
für<br />
die Deutsche<br />
Wissenschaft<br />
will mit einer<br />
neuen Initiative<br />
die Lehre<br />
an den deutschenHochschulen<br />
aus<br />
ihrem Schattendasein<br />
holen. Ein Förderprogramm<br />
„Exzellenzinitiative für die<br />
Lehre“ soll den Stellenwert und die<br />
Qualität der Lehre an Universitäten<br />
und Fachhochschulen erhöhen. <strong>Der</strong><br />
Stifterverband will im deutschen<br />
Hochschulsystem langfristig eine<br />
Lehrkultur erreichen, die denselben<br />
Qualitätskriterien genügt wie die Forschung.<br />
Im Mittelpunkt der Initiative steht<br />
ein Wettbewerb um die besten Zukunftsstrategien<br />
der Hochschulen für<br />
Lehre und Studium, durch den die<br />
Hochschulen dabei unterstützt werden<br />
sollen, ihren Ruf als Ausbildungsstätte<br />
zu steigern. Die Preisträger<br />
sollen sich zu einem „Qualitätszirkel“<br />
zusammenschließen und<br />
eine „Charta guter Lehre“ erarbeiten.<br />
<strong>Der</strong> Wettbewerb wird vom Stifterverband<br />
und weiteren Partnern mit fünf<br />
Millionen Euro dotiert. Man erhofft<br />
sich eine Beteiligung des Staates in<br />
gleicher Höhe.<br />
Mit einer weiteren Initiative zur<br />
Gründung einer „Deutschen Lehrgemeinschaft“<br />
will der Stifterverband<br />
innovative Lehrvorhaben fördern.<br />
Ferner soll darauf hingewirkt werden,<br />
dass bei der Berufung von Professoren<br />
deren Lehrqualifikation stärker<br />
berücksichtigt wird.<br />
Mehr Studienanfänger in<br />
Deutschland<br />
Im Jahr 2007 haben nach Berechnungen<br />
des statistischen Bundesamtes<br />
insgesamt 358.217 junge Menschen<br />
in Deutschland ein Studium<br />
aufgenommen. Das sind 13.250 oder<br />
3,8 Prozent mehr als im Jahre 2006.<br />
Das deutet darauf hin, dass der in<br />
den letzten Jahren zu beobachtende<br />
Abwärtstrend bei den Studienanfängerzahlen<br />
gestoppt worden ist. Die<br />
Studienanfängerquote liegt damit bei<br />
36,6 Prozent; im Studienjahr 2006<br />
lag sie noch bei 35,7 Prozent.<br />
Vor allem in den neuen Ländern<br />
konnten die Hochschulen einen deutlichen<br />
Zuwachs verzeichnen. Dort ist<br />
die Zahl der Studienanfänger um<br />
knapp 9 Prozent gegenüber 2006 angestiegen.<br />
Das lässt den Schluss zu,<br />
dass deren Beliebtheit deutlich angestiegen<br />
ist.<br />
Die Zahl der<br />
E r s t s e m e -<br />
ster ist in<br />
Informatik<br />
um vier Prozent,<br />
im Maschinenbau<br />
um 9,8 Prozent,<br />
in der<br />
Elektrotechnik<br />
um 3,5<br />
Prozent und bei den Bauingenieuren<br />
um 17,9 Prozent gestiegen. Das sind<br />
angesichts des Bedarfs an Absolventen<br />
dieser Fachrichtungen erfreuliche<br />
Zahlen.<br />
An den Fachhochschulen lag die<br />
Zahl der Studienanfänger im Jahr<br />
2007 mit 118.204 um 8,3 Prozent<br />
höher als im Vorjahr.<br />
Preisgekrönt<br />
Kb PD Dr. med. Marcel A. Verhoff<br />
(Nss) wurde im Rahmen der 86.<br />
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Rechtsmedizin am 26.<br />
September 2007 in Mainz der „Konrad-Händel-Stiftungspreis<br />
für Rechtsmedizin“<br />
verliehen. Mit diesem Preis<br />
wurden ab diesem Jahr der ehemalige<br />
„Konrad-Händel-Preis“ und der<br />
„Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft<br />
für Rechtsmedizin“ zusammengeführt.<br />
Es handelt sich um die<br />
wichtigste Auszeichnung, die für besondere<br />
Leistungen auf dem Gebiet<br />
der Rechtsmedizin im deutschsprachigen<br />
Raum vergeben wird. Geehrt<br />
NACHRICHTEN<br />
wurde Kb Verhoff für seine Forschungen<br />
auf dem Gebiet der forensischen<br />
Osteologie.<br />
<strong>Der</strong> Preis ist mit 4000 € dotiert<br />
und mit einer zusätzlichen Forschungsförderung<br />
von 5000 € verbunden.<br />
Das Bild zeigt ihn zusammen<br />
mit der Vorsitzenden der Stiftung,<br />
Frau Margarete Basler, bei der Übergabe<br />
der Urkunde.<br />
Hilfreich<br />
Als Nachtrag zu unserem Bericht<br />
über das Deutsche Historische Museum<br />
in Berlin in der letzten Ausgabe<br />
der AM sei auf eine von der Welt-Edition<br />
herausgegebene ansehnliche<br />
Schrift verwiesen mit dem Titel „Gedächtnis<br />
der Nation“. Dieser Begleitband<br />
will „die Geschichte und Geschichten<br />
der Dauerausstellung im<br />
Deutschen Historischen Museum anschaulich“<br />
darstellen: „von der Entstehung<br />
des Museums über das<br />
Ausstellungskonzept bis hin zur Beschreibung<br />
der Hintergründe ausgewählter<br />
Exponate“. Das Vorwort<br />
stammt von Kb Dieter Stolte (Al,<br />
Kett), der Vorsitzender des Museumsvereins<br />
ist.<br />
61 AM
TERMINKALENDER<br />
19.-20.4.2008:<br />
„Das kann ich auch!“ in Bonn<br />
Journalistisches Schreiben<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />
c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
kv-akademie@kartellverband.de<br />
26.4.2008:<br />
Allianz – Die Gesundheitsreform und<br />
ihre Auswirkungen<br />
Kontakt: <strong>KV</strong>-Akademie,<br />
c/o <strong>KV</strong>-Sekretariat, Postfach 20 01 31,<br />
45757 Marl, Tel.: 02365/5729010,<br />
kv-akademie@kartellverband.de<br />
1.-4.5.2008:<br />
Aktiventag 2008<br />
Kontakt: Bernhard Glaser,<br />
Metzgerfeldweg 15, 85737 Ismaning,<br />
Tel.: 089/9963 7889<br />
1.-4.5.2008:<br />
80. Stiftungsfest der A.k.V. Aggstein<br />
im Ö<strong>KV</strong> zu Wien<br />
Kontakt: richard.erdmann@gmx.de;<br />
Alle Infos & Anmeldungen unter:<br />
www.aggstein.eu<br />
Weitere aktuelle Informationen und Termine im Internet:<br />
www.kartellverband.de<br />
16.-18.5.2008:<br />
100. Stiftungsfest K.St.V. Osning im<br />
<strong>KV</strong> zu Münster und 144. Stiftungsfest<br />
K.St.V. Germania im <strong>KV</strong> zu Münster<br />
Kontakt: Jörg Dieckhoff, Mail: wiededieck@foni.net<br />
und Dr. Michael Heil, Mail:<br />
stadtarzt@malteser-muenster.de<br />
17.5.2008:<br />
86. Stiftungsfest K.St.V. Eckart im <strong>KV</strong><br />
zu Mannheim,<br />
Pfarrheim St. Ludwig/Ludwigshafen<br />
Kontakt: Thomas Marx, Gaußstr. 10,<br />
68165 Mannheim, Tel.: 0621/1815762<br />
21.-24.5.2008:<br />
97. Deutscher Katholikentag<br />
Meldungen und Anregungen bitte an:<br />
Sylvester Held<br />
Tel: (07472) 25137<br />
Mail: sylvester.held(at)kartellverband.de<br />
23.-25.06.2008:<br />
116. Stiftungsfest K.St.V. Rheno-<br />
Frankonia im <strong>KV</strong> zu Würzburg und<br />
81. Stiftungsfest K.St.V. Tanneberg-<br />
Königsberg im <strong>KV</strong> zu Berlin<br />
Kontakt: K.St.V. Rheno-Frankonia,<br />
Kettengasse 4, 97070 Würzburg,<br />
Tel. 0931/53206 (Dr. Sebastian Bleifuß,<br />
Sieben <strong>KV</strong>er in einer Familie<br />
Alexander Timmerherm<br />
AM 62<br />
Am 30. November 2007 rezipierte<br />
Philipp Roth, Senior<br />
des K.St.V. Rheno-Borussia<br />
zu Bonn, beim Festkommers<br />
anlässlich des Winterfestes<br />
der Rheno-Borussia Alexander<br />
Timmerherm als neuen<br />
Fux. Alexander stammt aus<br />
einer alten <strong>KV</strong>-Familie. <strong>Der</strong><br />
Senior dazu wörtlich: „Alexander<br />
ist nun der 7. <strong>KV</strong>er in<br />
seiner Familie. Sein Großvater,<br />
sein Vater, zwei Onkel<br />
Philistersenior)<br />
13.-15.06.2008:<br />
100 Jahre Albertia in München,<br />
116. Stiftungsfest K.St.V. Albertia im<br />
<strong>KV</strong> zu München<br />
Kontakt: K.St.V. Albertia,<br />
Gabelsbergerstr.24/III, 80333 München,<br />
Tel.: 089/522624<br />
20.-22.06.2008:<br />
100. Stiftungsfest K.St.V. Agilofia im<br />
<strong>KV</strong> zu Regensburg<br />
Kontakt: K.St.V. Agilolfia,<br />
Dechbettenerstraße 20, 93049 Regensburg,<br />
Tel.: 0941/23833<br />
<strong>Der</strong> <strong>KV</strong> gratuliert Kb Erzbischof<br />
Dr. Reinhard Marx (UV; E d Ost)<br />
sehr herzlich zur Berufung auf<br />
den Bischofsstuhl in München.<br />
und zwei Vettern wurden in einer<br />
stolzen Reihe von <strong>KV</strong>-Korporationen<br />
aktiv. Alexanders Großvater war der<br />
erste Philistersenior der 1958 aus der<br />
Cimbria Münster hervorgegangenen<br />
Westfalia Mazenod Münster. Und<br />
Alexanders Vater war in den 80er<br />
Jahren Philistersenior unserer Rheno-<br />
Borussia.<br />
Lieber Alexander, herzlich willkommen<br />
bei Rheno-Borussia, herzlich<br />
willkommen im <strong>KV</strong>.“
�<br />
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<strong>KV</strong>-Literaturverzeichnis Verbum Peto (Die kleine Reihe)<br />
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Heftnummer/Titel Autor Preis Stückzahl<br />
Heft 1: "Carl Sonnenschein" (1876-1919) Wolfgang Löhr 1,60 €<br />
Heft 2: "Die Blutzeugen des <strong>KV</strong>" * Michael F. Feldkamp 1,60 €<br />
Heft 3: "Wissenschaft und Ethik" Friedo Ricken 1,60 €<br />
Heft 4: "Korporiert? - Warum?" Franz Ludwig Knemeyer 1,60 €<br />
Heft 5: "<strong>Der</strong> Komment" * Wolfgang Löhr 1,60 €<br />
Heft 6: "Die Universität heute -<br />
eine Herausforderung an die Seelsorge" * Bernward Mezger 1,60 €<br />
Heft 7: "Unser Einsatz für die Grundwerte" Paul Bocklet 1,60 €<br />
Heft 8: "Christliche Politik im 20. Jahrhundert" Philipp Jenninger 1,60 €<br />
Heft 9: "Verschlungene Pfade -<br />
<strong>Der</strong> Weg des <strong>KV</strong> zur Lebensfreundschaft" Wolfgang Löhr 1,60 €<br />
Heft 10: "<strong>KV</strong>-Brauchtum -<br />
Wie es entstand und was es bedeutet" Lothar Braun 1,60 €<br />
Heft 11: "Sind wir ein katholischer Verband?" Löhr/Preuschoff/<br />
Heft 12: "Renten aus dem Kapitalmarkt -<br />
Schindele/Schreckenberg 1,60 €<br />
Perspektiven für die Rentenreform"<br />
Heft 13: "Bildungspolitik als Standortfaktor im<br />
Ludger Vossenberg 1,60 €<br />
Zeichen der Globalisierung"<br />
*: nur noch als Kopie erhältlich<br />
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vorbehalten.
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Verband alter <strong>KV</strong>er e.V.<br />
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PVSt, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt“<br />
§4 Abs. 3 PD-SVD: s. Impressum