20.11.2014 Aufrufe

HAUSHALT 2012: - DP

HAUSHALT 2012: - DP

HAUSHALT 2012: - DP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 AUSGABE 04.11 | WWW.<strong>DP</strong>.LU <strong>DP</strong>-NEWSLETTER<br />

REFORM DES<br />

SEKUNDARUNTERRICHTS<br />

Liberale Eckpunkte für bessere<br />

Bildungschancen<br />

André Bauler, bildungspolitischer Sprecher der <strong>DP</strong><br />

Ohne grundsätzliche Analyse werden die<br />

falschen Schlüsse gezogen!<br />

Die <strong>DP</strong> bedauert, dass der geplanten Reform<br />

des Sekundarunterrichts keine grundlegende<br />

Analyse der Stärken und Schwächen des aktuellen<br />

Systems zu Grunde liegt. Daher fordert die <strong>DP</strong>,<br />

dass die geplante Reform auf Eis gelegt wird<br />

und sich die Zeit für eine Diskussion über die<br />

Vor- und Nachteile des aktuellen Systems im<br />

Sekundarunterricht genommen wird.<br />

Strukturreformen allein verbessern die Bildung<br />

nicht! Reformen müssen sich auf Lehrstrategien<br />

und -konzepte konzentrieren!<br />

Eine 2009 von dem neuseeländischen<br />

Bildungsexperten John Hattie durchgeführte<br />

Meta-Studie über bildungspolitische Reformen<br />

kommt zu der eindeutigen Schlussfolgerung,<br />

dass Strukturreformen nur einen sehr begrenzten<br />

Einfluss auf die schulischen Resultate haben.<br />

Wichtigstes Resultat der Studie: „Der Lehrer<br />

zählt! Was der Lehrer tut, zählt!“<br />

Die Lehrer sind der Schlüssel zum Erfolg!<br />

Schaffung einer pädagogischen Anlaufstelle<br />

für Sekundarlehrer: Im aktuellen Schulsystem<br />

haben die Sekundarlehrer oft keinen geeigneten<br />

Ansprechpartner bei schwierigen pädagogischen<br />

Problemen und Fragestellungen. Um dieses<br />

Manko zu beseitigen, soll künftig für jede<br />

Sekundarschule ein „conseiller pédagogique“<br />

verfügbar sein, der den Lehrern in solchen Fällen<br />

eine pädagogische Hilfestellung leisten kann.<br />

Verbesserung der schulischen Betreuungsstrukturen:<br />

Um eine optimale Wissensvermittlung<br />

und Persönlichkeitsentfaltung der Schüler zu<br />

gewährleisten, will die <strong>DP</strong> den Einsatz von multidisziplinären<br />

Teams (Erzieher, Sozialpädagogen,<br />

Ergotherapeuten, Psychologen) verstärkt unterstützen.<br />

Autonomie der Schulen und Vielfalt von Lehrund<br />

Lernmethoden stärken!<br />

Verstärkte Eigenverantwortung für alle Schulen:<br />

Wir treten dafür ein, dass unsere Schulen in<br />

Zukunft ihr eigenes pädagogisches Modell in<br />

Eigenverantwortung entwickeln können.<br />

Schüler haben unterschiedliche pädagogische<br />

Bedürfnisse: Im Rahmen des eigenverantwortlich<br />

ausgearbeiteten Schulkonzepts sollen die<br />

Lehrkräfte eigenverantwortlich über Methode<br />

und Lernmaterial entscheiden können. Auf<br />

diese Weise kann der Vielfalt der individuellen<br />

Bedürfnisse der Schüler besser Rechnung<br />

getragen werden.<br />

Gezielt fördern und gerecht fordern mit klaren<br />

Bildungszielen für alle!<br />

Politik muss raus aus der Schule: Die <strong>DP</strong> will<br />

das Vertrauen in unser Bildungssystem wieder<br />

herstellen. Daher wollen wir, dass die Politik<br />

sich aus der Schule heraushält. Diskussionen<br />

und Entscheidungen über pädagogische Inhalte<br />

und Methoden sollen in den Augen der <strong>DP</strong> von<br />

Spezialisten geführt bzw. getroffen werden.<br />

Festlegung von Bildungszielen durch das<br />

Bildungsministerium: Das Bildungsministerium<br />

überprüft die in Eigenverantwortung von den<br />

einzelnen Schulen ausgearbeiteten pädagogischen<br />

Konzepte hinsichtlich ihrer Vereinbarkeit mit<br />

den für das gesamte Schulsystem festgelegten<br />

Bildungszielen und wird einheitliche zu<br />

erreichende Leistungsstandards festlegen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.dp.lu/education<br />

KLIMAKONFERENZ IN DURBAN<br />

Die Klimawende als wirtschaftliche Chance<br />

verstehen<br />

Die internationale Staatengemeinschaft tut<br />

sich schwer, sich auf ein ambitioniertes und<br />

verbindliches Nachfolgeprogramm für das<br />

Kyotoprotokoll zu einigen. Im Jahr 1997 hatten<br />

die Vertragsstaaten vereinbart, ihre Emissionen<br />

bis zum Jahre <strong>2012</strong> um mindestens 5,2 % unter<br />

das Niveau von 1990 (Vergleichsjahr) zu senken.<br />

Für Luxemburg wurde damals eine Reduktion<br />

der CO 2 -Emissionen von 28% festgehalten.<br />

Bei aller Kritik an Ländern wie den USA<br />

und China, die seit Jahren den Klimaschutz<br />

auf internationaler Bühne ausbremsen, muss<br />

man jedoch ebenfalls sagen, dass Luxemburg<br />

weit davon entfernt ist, seine eigenen<br />

Klimaschutzziele zu erreichen. Nach Angaben<br />

des STATEC ist der Energiebedarf Luxemburgs<br />

2010 noch um 6% angestiegen. Die Europäische<br />

Umweltagentur gibt den CO 2 -Ausstoß von<br />

Luxemburg für 2010 mit 12,2 Millionen<br />

Tonnen an, 2009 waren es noch 4% weniger.<br />

Anstatt weniger CO 2 auszustoßen, wird es in<br />

Luxemburg von Jahr zu Jahr mehr. Die Strategie<br />

der Regierung ist es dabei, dem Einkauf von<br />

Emissionsrechten im Ausland Priorität zu geben<br />

vor inländischen Maßnahmen in den Bereichen<br />

Energieeffizienz und erneuerbare Energien.<br />

Diese CSV-LSAP Energiepolitik kommt den Bürger<br />

dadurch teuer zu stehen, ohne dass er von den großen<br />

Chancen, welche die Energiewende darstellt,<br />

wirklich profitieren kann. Durch die anhaltende<br />

Wirtschaftskrise haben die Erdölpreise bei ihrem<br />

Preisanstieg eine kurze Verschnaufpause eingelegt.<br />

Doch niemand zweifelt wirklich daran, dass sie in den<br />

kommenden Jahren drastisch ansteigen werden. Mit<br />

verheerenden Konsequenzen für unsere Wirtschaft,<br />

mit verheerenden Konsequenzen für Haushalte mit<br />

kleinen und mittleren Einkommen.<br />

Aus diesem Grund will die <strong>DP</strong> bereits heute die<br />

Energiewende einleiten!<br />

Im Mittelpunkt der <strong>DP</strong>-Energiepolitik steht<br />

die Schaffung einer Klimabank. Der Zweck<br />

dieser Institution soll vor allem darin bestehen,<br />

die Investitionen in die Energieeffizienz und<br />

erneuerbaren Energien der privaten Haushalte und<br />

der Unternehmen je nach Einkommen komplett<br />

vorzufinanzieren. Die Haushalte sind nicht mehr<br />

gezwungen Eigenmittel zwecks Investitionen in die<br />

energetische Sanierung ihrer Häuser aufzubringen.<br />

Mit den Einsparungen bei den Energiekosten können<br />

die privaten Haushalte oder die Betriebe das Geld für<br />

die Investitionen in die Energieeffizienz nach dem<br />

Prinzip „pay as you save“ zurück bezahlen.<br />

Dies würde einen enormen energiepolitischen<br />

Investitionsschub in Luxemburg auslösen, den<br />

wir brauchen, um den internationalen CO 2 -<br />

Verpflichtungen nachzukommen, die Luxemburg<br />

eingegangen ist. Doch gleichzeitig würde es bedeuten,<br />

dass Luxemburg mit dem Bereich der Green Economy<br />

einen wichtigen Wirtschaftszweig besonders für die<br />

Klein- und Mittelunternehmen erschließen könnte<br />

und neue Perspektiven für den Bankplatz geschaffen<br />

werden. Die fossilen Energien und die<br />

Atomenergie sind nach Ansicht der <strong>DP</strong> keine<br />

Zukunftstechnologien mehr und die tatsächlichen<br />

Kosten auf Dauer nicht mehr tragbar. Die<br />

Atomkatastrophe von Fukushima hat gezeigt,<br />

wie gefährlich die Nuklearenergie tatsächlich ist.<br />

Das Problem der Endlagerung bleibt weiterhin<br />

ungelöst. Und auch der äußerst kritische Stresstest<br />

des Atomkraftswerks Cattenom bestätigt die <strong>DP</strong><br />

darin, dass der Ausstieg aus der Atomenergie<br />

sofort geschehen muss.<br />

Neue Märkte werden sich in Zukunft im Bereich<br />

der erneuerbaren Energien und der Energieffizienz<br />

auftun. Um diese Chancen zu nutzen, muss<br />

Luxemburg eine Vorreiterrolle übernehmen.<br />

Indem wir den Klimaschutz nur als lästiges<br />

Hindernis ansehen, wird uns dies nicht gelingen.<br />

Ob in Durban oder bei uns!<br />

Eugène Berger, umweltpolitischer Sprecher der <strong>DP</strong><br />

REFORM<br />

DER ADEM<br />

Interview mit dem<br />

<strong>DP</strong> Abgeordneten<br />

André Bauler<br />

Die <strong>DP</strong> spricht sich gegen die geplante<br />

Reform des Arbeitsamtes (ADEM) aus. Was<br />

sind die Gründe für die ablehnende Haltung<br />

der <strong>DP</strong>?<br />

Die von der Regierung geplante Reform<br />

ist allenfalls ein kleiner Schritt in die<br />

richtige Richtung. Sicherlich enthält das<br />

Reformvorhaben einige positive Aspekte<br />

wie beispielsweise die Aufstockung der<br />

Anzahl der Stellenvermittler. Insgesamt<br />

fehlt jedoch ein schlüssiges Gesamtkonzept!<br />

Ein grundlegender Wandel in der<br />

Arbeitsmarktpolitik, wie in die <strong>DP</strong> seit vielen<br />

Jahren fordert, ist nicht erkennbar! Außerdem<br />

sind viele Punkte der Reform lediglich<br />

Absichtserklärungen, bei denen alles andere<br />

als klar ist, ob sie wie vom Minister gewünscht<br />

umgesetzt werden können bzw., ob mit ihnen<br />

die erhofften Verbesserungen gelingen werden.<br />

Die <strong>DP</strong> hat in der Vergangenheit immer<br />

wieder die Passivität der Regierung in Bezug<br />

auf die Arbeitsmarkpolitik kritisiert.<br />

Die Zahl der Arbeitssuchenden hat sich in<br />

den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht.<br />

Bereits 1996 lag ein erstes Audit über die<br />

ADEM, dessen Schlussfolgerungen nun<br />

15 Jahre später quasi buchstabengetreu<br />

umgesetzt werden. Viel Zeit und Geld wurde<br />

hier buchstäblich während vielen Jahren<br />

zum Fenster hinausgeworfen. Dies alles zum<br />

Leidwesen der Arbeitssuchenden.<br />

Was hätte die <strong>DP</strong> bei einer Reform anders<br />

gemacht?<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die ganz<br />

große Mehrheit der Arbeitssuchenden, das<br />

Potenzial hat, eine Arbeit auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt zu finden. Dieses Potenzial muss<br />

jedoch gezielt gefördert und entsprechend<br />

vom Arbeitsvermittler orientiert werden. Wir<br />

sehen nicht, wie das mit der geplanten Reform<br />

möglich sein soll.<br />

Die Reform geht in unseren Augen nicht<br />

weit genug! So werden z.B. die bestehenden<br />

Maßnahmen nicht kritisch überprüft, sondern<br />

einfach weiter geführt. Wie wollen Sie einen<br />

Wechsel in der Arbeitsmarkpolitik erreichen,<br />

wenn lediglich die Struktur, nicht aber die<br />

Inhalte verändert werden?<br />

Die Jugendarbeitslosigkeit hat in Luxemburg<br />

mittlerweile Rekordniveau erreicht. Wie will<br />

die <strong>DP</strong> dieses Phänomen bekämpfen?<br />

Knapp 17 Prozent der Arbeitssuchenden sind<br />

unter 26 Jahren. Dies ist ein erschreckend<br />

hoher Wert! Schuld an diesem Desaster sind<br />

eine falsche Arbeitsmarktpolitik, eine verfehlte<br />

Bildungspolitik und eine nicht ausreichende<br />

Orientierung der Jugendlichen während ihrer<br />

Schulzeit. Hier gilt es den Hebel anzusetzen.<br />

Wir müssen von der Idee Abstand nehmen, die<br />

Arbeitsmarktpolitik losgelöst von Wirtschaftsund<br />

Bildungspolitik zu handhaben. Außerdem<br />

muss die Orientierung in unseren Schulen<br />

verbessert und systematisiert werden.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.dp.lu/emploi

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!