Zusammenfassung der Ergebnisse
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KATE Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung<br />
Berlin auf <strong>der</strong> Agenda<br />
Dialogworkshops zur Berliner Agenda 21 in den Bezirken<br />
<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>der</strong> <strong>Ergebnisse</strong><br />
1. Ablauf<br />
Vom 2.6. bis 1.7.2003 organisierte und mo<strong>der</strong>ierte KATE e.V. im Auftrag des<br />
Agendaforums 8 Workshops zur Diskussion des Berliner Agenda21-Entwurfs. Die<br />
Veranstaltungen fanden in den Bezirken Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf,<br />
Steglitz-Zehlendorf, Neukölln, Mitte, Lichtenberg, Treptow-Köpenick und Marzahn-<br />
Hellersdorf statt. In Absprache mit den Agenda-Akteuren des Bezirksamtes und<br />
zivilgesellschaftlicher Gruppen wurden für den jeweiligen Bezirk 1-2 Handlungsfel<strong>der</strong><br />
ausgewählt, <strong>der</strong> Termin und Raum festgelegt und Einladungen mit Hilfe des<br />
Bezirksamts-Verteilers versandt.<br />
In den Workshops wurde dann <strong>der</strong> Agenda-Entwurf für die vorgeschlagenen<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> vorgestellt und in mo<strong>der</strong>ierten Arbeitsgruppen diskutiert. Die<br />
Diskussionsinhalte wurden auf Wandzeitungen stichwortartig visualisiert. Die<br />
Teilnehmer/innen konnten am Ende <strong>der</strong> Diskussion die für sie wichtigsten<br />
For<strong>der</strong>ungen an den Wandzeitungen mit drei Klebepunkten bewerten. Die<br />
<strong>Ergebnisse</strong> wurden protokolliert und <strong>der</strong> Geschäftsstelle des Agendaforums sowie<br />
den entsprechenden Fachforen übermittelt. In Tempelhof-Schöneberg fand eine<br />
allgemeine Vorstellung und Diskussion des gesamten Agenda21-Entwurfs zeitgleich<br />
mit dem Workshop in Lichtenberg statt, so dass die Veranstaltung vom KATE-Team<br />
nicht mo<strong>der</strong>iert und dokumentiert werden konnte.<br />
2. Inhaltliche <strong>Zusammenfassung</strong><br />
Allgemeine Vorschläge zum LA 21-Entwurf<br />
Die Berliner Agenda 21 soll in gut verständlicher Sprache verfasst sein (Steglitz-<br />
Zehlendorf).<br />
Die Belange des Landschafts- und Naturschutzes sollen aufgenommen werden<br />
(Steglitz-Zehlendorf, Treptow Köpenick).<br />
Die Belange <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung sollen aufgenommen werden, insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Kin<strong>der</strong>gesundheit (Lichtenberg, Treptow Köpenick), die Beteiligung am Gesunde-<br />
Städte-Netzwerk und dessen Programm sollen als Teil <strong>der</strong> LA21- Aktivitäten<br />
aufgenommen werden (Marzahn-Hellersdorf).<br />
Die Belange wohngesunden Bauens sollen aufgenommen werden Steglitz-<br />
Zehlendorf).<br />
Klare Leitbil<strong>der</strong> sollen formuliert werden und Ziele, die sich an <strong>der</strong> Grenze <strong>der</strong><br />
Machbarkeit orientieren (Treptow Köpenick).
Es sollen Verknüpfungen zwischen den Handlungsfel<strong>der</strong>n hergestellt werden, z.B.<br />
zwischen Klimaschutz und Mobilität (z.B. Flughafen- und Autobahnplanung) (Treptow<br />
Köpenick).<br />
Es wird eine stärkere Differenzierung zwischen den Stadtteilen bzw.<br />
Berücksichtigung von <strong>der</strong>en Potenziale verlangt z.B. bezüglich Versorgung mit<br />
Grünflächen, Beitrag zur Wasserversorgung, Verbesserung des Mikroklimas,<br />
Nachbarschaftspotenziale, kulturelle Aspekte, Familienfreundlichkeit von<br />
Großsiedlungen, Arbeitsplätze, günstige Lage <strong>der</strong> Randbezirke zum Umland etc.<br />
(Steglitz-Zehlendorf, Lichtenberg, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf).<br />
Ergänzungsvorschläge zu den Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />
Hier werden die von den Teilnehmer/innen durch Klebepunkte am höchsten<br />
bewerteten Stichworte <strong>der</strong> Wandzeitungen (inhaltlich zusammengefasst) aufgeführt<br />
sowie gemeinsame und bemerkenswerte Schwerpunkte <strong>der</strong> Diskussionen<br />
beschrieben.<br />
Handlungsfeld Soziale „Stadtentwicklung“<br />
Pankow:<br />
• Eigentum verpflichtet – Verantwortung <strong>der</strong> Wohnungsbaugesellschafter<br />
• Verwaltungsreform /Transparenz in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
• konkrete kleine Projekte/ weniger Studien und sonstiges Papier – mehr<br />
Konkretes<br />
• „Empowerment“ Strategien (Hilfe zur Selbsthilfe)<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
• Möglichkeiten des Einbringens schaffen<br />
• mehr Instrumente für Bürgerengagement / ehrenamtliche Arbeit,<br />
Bürgerinitiativen unterstützen<br />
• mehr Migrant/innenprojekte<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
• Stärkung des bürgerlichen Engagements / Gemeinsinns<br />
• Verwaltung darf nicht verhin<strong>der</strong>n son<strong>der</strong>n muss am gleichen Strang ziehen<br />
• Verwaltung möge sich durch die zu beteiligende Bevölkerung nicht angegriffen<br />
fühlen<br />
• Partizipation von Jugendlichen<br />
Lichtenberg<br />
• Soziale Durchmischung / Multikulturelle Zentren / Gernerationsdialog<br />
• Leben und Arbeiten im Kiez<br />
• Kiezbeiräte / Verantwortungsübernahme durch die Bürger/innen<br />
Mitte<br />
• Berlin soll grüne Stadt bleiben<br />
• Bürgerbeteiligung<br />
• Transparenz för<strong>der</strong>n / Selbstbewusstsein gegenüber Verwaltung / Verwaltung<br />
effizient und bürgernah / Entfaltung für zivilen Ungehorsam<br />
2
• generationsübergreifendes Wohnen / Soziale Infrastruktur<br />
Marzahn-Hellersdorf<br />
• soziale Infrastruktur stärken / Kultur und Freizeitangebote für Jugendliche<br />
för<strong>der</strong>n<br />
• Vertrauen schaffen in die Stadtentwicklung / schlechtes Image verbessern<br />
• Verantwortlichkeit für das Umfeld zulassen / Bürgerengagement zulassen<br />
• Nachbarschafts-Selbsthilfe / Subsistenzwirtschaft<br />
• machbare finanzierbare Maßnahmen angehen / ohne Finanzierung geht<br />
nichts<br />
Gemeinsamkeiten und Schwerpunkte <strong>der</strong> Diskussionen zum Thema „Soziale<br />
Stadtentwicklung“<br />
In allen Veranstaltungen wurde es für wichtig erachtet, den Bürgern mehr<br />
Verantwortung zu geben und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung<br />
gezielt zu entwickeln. In <strong>der</strong> Agenda 21 sollte ein klares Bekenntnis zur<br />
Unterstützung von Bürgerinitiativen stehen. Eine kommunikative Infrastruktur wie z.B.<br />
Nachbarschafts- und Kiezzentren sollen geför<strong>der</strong>t und ausgebaut werden, um somit<br />
den Gemeinsinn und das Selbstbewusstsein gegenüber <strong>der</strong> Verwaltung und das<br />
Miteinan<strong>der</strong> zu stärken. Dabei wurde sowohl die Bedeutung des Miteinan<strong>der</strong>s<br />
innerhalb einzelner Gruppen (Jugendliche, Alte) als auch zwischen gesellschaftlichen<br />
Gruppen (verschiedene Generationen und Kulturen) betont.<br />
In den meisten Arbeitsgruppen wurde eine Verwaltungsreform gefor<strong>der</strong>t, die<br />
bürgernah und effizient arbeitet und zudem Transparenz schafft.<br />
Wie<strong>der</strong>holt wurde die For<strong>der</strong>ung gestellt, hier keine finanziellen Kürzungen<br />
vorzunehmen bzw. die Finanzierung zu verbessern, wobei teilweise auch <strong>der</strong><br />
Zielkonflikt im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Sparpolitik thematisiert wurde.<br />
Erhaltung und Pflege von Grün und <strong>der</strong> Naturlandschaft in und um Berlin ist ein<br />
großes Anliegen aller Diskussionsgruppen.<br />
Gewarnt wurde vor einer undifferenzierten und einseitigen Betrachtung <strong>der</strong> Stadt und<br />
ihres Entwicklungsprozesses sowie <strong>der</strong> Übertragung <strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Innenstadt<br />
auf alle Bezirke (zu wenig Grün, familienfeindlich, wenig Nachbarschaft). Hier sollen<br />
die stadtteilbezogenen Unterschiede und Potenziale berücksichtigt werden. In den<br />
Bezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf wurde die Aufwertung des<br />
ungerechtfertigt schlechten Rufes von Plattenbausiedlungen gefor<strong>der</strong>t, die sowohl<br />
verhältnismäßig viel Grünfläche und eine kin<strong>der</strong>freundliche Infrastruktur als auch<br />
ausreichend Parkplätze bieten. In Steglitz-Zehlendorf wurde die Nachbarschaft als<br />
großes Potenzial bewertet.<br />
Teilweise kontrovers verlief die Diskussion um die Grenzen zwischen<br />
bürgerschaftlichem Engagement, Subsistenzwirtschaft und Verwaltungshandeln bzw.<br />
<strong>der</strong> Frage, wie wie<strong>der</strong>um allzu eigenmächtiges Handeln eingeschränkt werden<br />
könne.<br />
3
Handlungsfeld „Verkehr“<br />
Charlottenburg:<br />
• För<strong>der</strong>ung des Fahrradverkehrs / Fahrradstellplätze<br />
• Beschleunigung ÖPNV / Pendler- und Ausflugsverkehr verlagern<br />
• Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bauordnung bezüglich Stellplätze (s.u.)<br />
Steglitz:<br />
• För<strong>der</strong>ung des Fahrradverkehr / „Angebotsstreifen“<br />
• Tempo 30 - auch auf Hauptstraßen<br />
• Berücksichtigung <strong>der</strong> Lärmemissionen durch Schienenfahrzeuge<br />
• Mobilitätserziehung an Schulen / Mobilitätspass<br />
• Vorrang für die Schiene<br />
• För<strong>der</strong>ung kleiner emissionsarmer Stadtautos<br />
Mitte:<br />
• Unterstützung je<strong>der</strong> Form von ÖPNV / ÖPNV preisgünstiger / ÖPNV-Gebühr<br />
und dafür 0-Tarif ( für KFZ- Besitzer)<br />
• För<strong>der</strong>ung des Fahrradverkehrs / Radstreifen / autofreies Wohnen<br />
• Im Westhafen höherer Anteil an Wasser und Schienenverkehr<br />
• Omnibussolarantrieb<br />
Gemeinsamkeiten und Schwerpunkte <strong>der</strong> Diskussionen zum Thema „Verkehr“<br />
Höchste Priorität hatten die För<strong>der</strong>ung des Fahrradverkehrs und des ÖPNV. Hier<br />
wurden überwiegend bekannte Maßnahmen gefor<strong>der</strong>t, beispielsweise Abstellplätze,<br />
Fahrrad- und Spielstraßen Angebotsstreifen, kostenlose Fahrradmitnahme, die<br />
verbindliche Umweltkarte für alle Kraftfahrzeugbesitzer o<strong>der</strong> <strong>der</strong> 0-Tarif im ÖPNV für<br />
alle.<br />
Gemeinsam wurden weiterhin die Stärkung <strong>der</strong> Belange von Fußgängern und die<br />
vermehrte Einführung von Tempo 30 (auch auf Hauptstraßen) gefor<strong>der</strong>t.<br />
Ebenso Rundumgrün, die City-Maut, weitergehende Parkraumbewirtschaftung<br />
Ausbau <strong>der</strong> U 5 etc. wurden häufig genannt.<br />
Interessante Ideen und For<strong>der</strong>ungen waren , innovative Konzepte <strong>der</strong><br />
Verkehrserziehung, <strong>der</strong> Einsatz von O- o<strong>der</strong> Solar-Bussen und die För<strong>der</strong>ung kleiner<br />
emissionsarmer Stadtautos,<br />
Mehrfach wurde gefor<strong>der</strong>t, zu Großprojekten, wie den Ausbau des Flughafens<br />
Schönefeld und <strong>der</strong> Osttangente, Stellung zu beziehen und auch die Nutzung <strong>der</strong><br />
Wasserstraßen nicht auszuklammern.<br />
Bemerkenswert war die Diskussion um die Anlage von Pkw-Stellplätzen bei<br />
Baumaßnahmen, die nicht mehr in <strong>der</strong> Bauordnung vorgeschrieben sind, jedoch bei<br />
größeren Baumaßnahmen sogar verstärkt vorgesehen werden. Hier wurde auf<br />
Einsparpotenziale hingewiesen und eine restriktive Regelung <strong>der</strong> Bauordnung<br />
gefor<strong>der</strong>t.<br />
Kontrovers waren Themen wie <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Straßenbahn (insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />
Leipziger Str. - Lärm, Staugefahr durch Verengung), <strong>der</strong> Fernbahntrassen (Lärm) -<br />
o<strong>der</strong> latent auch Erleichterungen für Gewerbetreibende/Handwerker bei restriktiver<br />
Parkraumbewirtschaftung.<br />
4
Handlungsfeld „Partizipation“<br />
Lichtenberg<br />
• Bürgerbeteiligung kiezorientiert / Beteiligung schon im Frühstadium /<br />
Beteiligung junger Menschen / Bürger ernst nehmen<br />
• Klärung von Problemen vor Ort / Kompetenzübertragung in die Bezirke<br />
• Verwaltungsreform / Transparenz<br />
• Nutzung <strong>der</strong> vorhandenen Strukturen, Erfahrungen<br />
• Frage <strong>der</strong> Finanzierung<br />
Marzahn-Hellersdorf<br />
• In Frage Stellung aktueller Demokratie<br />
• Rolle von Wirtschaft und Investoren beachten / Wie stark kann<br />
Bürgerbeteiligung die großen Probleme lösen?<br />
• Volle Nutzung des vorhandenen Potenzials<br />
• wirtschaftliche Grenzen <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung / finanzielle Grundlagen <strong>der</strong><br />
LA21-Arbeit sind notwendig<br />
Gemeinsamkeiten und Schwerpunkte <strong>der</strong> Diskussionen zum Thema<br />
„Partizipation“<br />
In beiden Veranstaltungen wurde Kritik an <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Verwaltung und allgemein<br />
an <strong>der</strong> Politik geübt. Sie sei nicht bürgernah und nicht transparent. Probleme sollen<br />
vor Ort gelöst werden können. In diesem Zusammenhang wurde auch die<br />
Kompetenzübertragung vom Senat auf die Bezirke gefor<strong>der</strong>t.<br />
Die Teilnehmer/innen waren sich einig, dass die örtlich vorhandenen Strukturen<br />
erhalten und gepflegt sowie mit Hilfe <strong>der</strong> vorhandenen Erfahrungen die Erweiterung<br />
und die Entwicklung neuer Projekte betrieben werden solle.<br />
Problematisiert wurde die stärkere Berücksichtigung <strong>der</strong> Interessen von Wirtschaft<br />
und Investoren gegenüber denen <strong>der</strong> Bürger. Die Frage <strong>der</strong> Finanzierung von<br />
Maßnahmen im Konflikt mit <strong>der</strong> Sparpolitik beschäftigte ebenfalls beide Gruppen.<br />
Als beson<strong>der</strong>es wichtiges Ziel wurde gefor<strong>der</strong>t die Jugend frühzeitig mit<br />
einzubeziehen, da diese schließlich den Agendaprozess weiterführen müsse.<br />
Handlungsfeld „Klimaschutz“<br />
Pankow<br />
• durch gute Praxis, Wissen vermitteln ( z.B. Projekt „Sonne über Pankow“)<br />
• Solaranlagen sollen bei Neubauten obligatorisch werden<br />
• regenerative Energien und Biomasse verstärkt nutzen<br />
Treptow-Köpenick<br />
• Konzept für Flughäfen um Berlin muss in die LA 21<br />
• erneuerbare Energien stärken<br />
• Energiesparcontracting (im FEZ) umsetzen<br />
• Klare Reduktionsziele und deutliche For<strong>der</strong>ungen formulieren<br />
5
Gemeinsamkeiten und Schwerpunkte <strong>der</strong> Diskussionen zum Thema<br />
„Klimaschutz“<br />
In beiden Veranstaltungen waren sich die Teilnehmer/innen einig, dass regenerative<br />
Energien, insbeson<strong>der</strong>e die Solarenergie und Biomasse verstärkt genutzt werden<br />
sollen. Weiterhin solle das Informationsdefizit vieler Bürger im Bereich<br />
Energieeinsparung und Klimaschutz behoben werden.<br />
Intelligente und beispielhafte Projekte sollen dabei unterstützen.<br />
Übereinstimmend wurde eine klare und scharfe Zielformulierung verlangt, die nicht<br />
hinter Regierungsziele zurückfallen dürfe, son<strong>der</strong>n sich an <strong>der</strong> Grenze des<br />
Machbaren orientieren solle: Senkung <strong>der</strong> CO 2 -Emissionen um 25% bis 2010 und<br />
um 40% bis 2020, Verdoppelung des Anteils regenerativer Energien von 2000 bis<br />
2003.<br />
In Köpenick wurde vehement gefor<strong>der</strong>t, die Flughafenkonzepte (wegen erheblicher<br />
Klimarelevanz- innerstädtisch und global) in <strong>der</strong> Agenda 21 nicht auszuklammern<br />
und generell einen Bezug zum Handlungsfeld Mobilität herzustellen.<br />
Des weiteren wurde in beiden Diskussionen gefor<strong>der</strong>t, den Agendaentwurf im<br />
Handlungsfeld Klimaschutz nicht nur auf die Min<strong>der</strong>ungsstrategie von CO 2 -<br />
Emissionen zu beschränken.<br />
Handlungsfeld „Zukunft <strong>der</strong> Arbeit“<br />
Neukölln<br />
• Partizipation <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
• Grundversorgung / Grundsicherung muss ausreichend bemessen sein<br />
• Das tun, was machbar ist<br />
• Arbeitszeit verkürzen / Arbeitszeit umverteilen / Zusammenarbeit<br />
• Lebenslanges Lernen för<strong>der</strong>n<br />
Schwerpunkte <strong>der</strong> Diskussion zum Thema „Zukunft <strong>der</strong> Arbeit“<br />
Das Interesse <strong>der</strong> Teilnehmer/innen an <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> konkreten Berliner,<br />
bezirklichen bzw. persönlichen Situation war größer als die Debatte um die<br />
Erweiterung und neue Bewertung des Arbeitsbegriffes.<br />
Die For<strong>der</strong>ung von Maßnahmen zur Schaffung von mehr Beschäftigung (durch<br />
gerechtere Verteilung – dabei die Rolle von Wirtschaft und Politik), zur Verhin<strong>der</strong>ung<br />
von Armut (ausreichende Grundsicherung) und zur Verbesserung <strong>der</strong> (Aus-)Bildung<br />
(Lebenslanges Lernen, ausreichende Betreuungszeit für Eltern) waren Schwerpunkte<br />
<strong>der</strong> Diskussion.<br />
Querschnittsaufgabe „Geschlechtergerechtigkeit“<br />
Dieses Querschnittsthema wurde nicht als eigenes Handlungsfeld diskutiert.<br />
Aspekte <strong>der</strong> Geschlechtergerechtigkeit sollten in die Diskussion aller an<strong>der</strong>en<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> integriert werden. Deshalb wurde das Thema in einigen Workshops<br />
6
von <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation in die Diskussion eingebracht, dann jedoch von den<br />
Teilnehmer/innen als aufgesetzt empfunden.<br />
Folgende Aspekte wurden von den Teilnehmer/innen selbst eingebracht:<br />
Klimaschutz – Pankow<br />
Die Rolle <strong>der</strong> Frau im Handlungsfeld Klimaschutz sollte mehr betont werden, weil<br />
<strong>der</strong>en Lebensweise <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Regel klimaschonen<strong>der</strong> als die <strong>der</strong> Männer ist.<br />
Soziale Stadtentwicklung - Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Mehr beachtet und gestärkt werden soll die Rolle <strong>der</strong> Frauen in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />
und in Bürgerinitiativen. Es wurden familienfreundliche wohnungsnahe<br />
Dienstleistungen für (Erwerbs-) Tätigkeiten gefor<strong>der</strong>t.<br />
Soziale Stadtentwicklung - Lichtenberg<br />
Geschlechtsspezifische Beson<strong>der</strong>heiten sollen stärker berücksichtigt werden.<br />
3. Allgemeine Aspekte <strong>der</strong> Workshopreihe<br />
Teilnehmerzahlen und Beteiligung von Vertreter/innen <strong>der</strong> Bezirksämter<br />
Bezirk<br />
Anz TN Bezirksamt vertreten durch<br />
Pankow 18 Koordinatorin LA21<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf 24 Bezirksstadträtin, Leiter Umweltamt<br />
Steglitz-Zehlendorf 22 Bezirksstadträtin, Koordinator. LA21<br />
Neukölln 20 Bezirksbürgermeister, Koordinator. LA21<br />
Mitte 22 Koordinator LA21<br />
Lichtenberg 42 Bezirksstadtrat, Koordinator. LA21<br />
Treptow-Köpenick 19 Koordinator LA21,<br />
Marzahn-Hellersdorf 39 Bezirksstadtrat, Koordinator. LA21<br />
Auswahl <strong>der</strong> Handlungsfel<strong>der</strong><br />
Die Diskussion folgen<strong>der</strong> Handlungsfel<strong>der</strong> wurde in den Bezirken beschlossen:<br />
6 x Soziale Stadt<br />
3 x Verkehr<br />
2 x Partizipation<br />
2 x Klimaschutz<br />
1 x Zukunft <strong>der</strong> Arbeit<br />
Die Handlungsfel<strong>der</strong> „Strukturwandel zur Informationsgesellschaft“, „Bildung“, „Berlin<br />
in <strong>der</strong> Einen Welt“ und „Geschlechtergerechtigkeit“ wurden explizit nicht behandelt.<br />
Einzelne Aspekte, z.B. <strong>der</strong> Geschlechtergerechtigkeit kamen im Rahmen <strong>der</strong><br />
diskutierten Handlungsfel<strong>der</strong> zur Sprache.<br />
Es lagen Formblätter aus, mit Hilfe <strong>der</strong>er Eingaben zu den weiteren<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>n gemacht werden konnten. Diese Blätter wurden sporadisch<br />
genutzt.<br />
Charakter <strong>der</strong> Diskussionen<br />
Die Diskussionen <strong>der</strong> bezirklichen Dialog-Workshops verliefen ausnahmslos sehr<br />
engagiert, konstruktiv und auf fachlich anspruchsvollem Niveau. Die Beiträge ließen<br />
7
auf hohe Kompetenz vieler Teilnehmer/innen schließen, unter denen langjährige<br />
Agenda-Akteure, Bezirksamts-Mitarbeiter/innen sowie Vertreter/innen <strong>der</strong> Parteien<br />
und BVV-Ausschüsse vertretenwaren.<br />
Die Diskussionen nahmen einerseits punktuell Bezug zu Textstellen des Agenda-<br />
Entwurfes, verliefen jedoch an<strong>der</strong>erseits auch relativ assoziativ und losgelöst vom<br />
Text.<br />
Neben den Än<strong>der</strong>ungswünschen, Ergänzungen und Vorschlägen zur schärferen<br />
Formulierung punktueller Aspekte gaben die Teilnehmer/innen viele mit dem Entwurf<br />
übereinstimmende For<strong>der</strong>ungen ab.<br />
Es ist durchaus gelungen, aus <strong>der</strong> bezirklichen Sicht den Blick auf die<br />
gesamtstädtische Agenda zu wahren. Bezirksspezifische Details wurden<br />
überwiegend eingebracht, wenn sie von Relevanz für die gesamte Stadt waren.<br />
Bewertungsverfahren zur Ermittlung <strong>der</strong> „Konsenspunkte“<br />
Die Bewertung <strong>der</strong> Stichworte an den Wandzeitungen war sehr hilfreich, um in dem<br />
weiten Themenfel<strong>der</strong>n Schwerpunkte zu setzen (487 Punkte wurden insgesamt<br />
geklebt). Da die Bewertung spontan, ohne weitere Vorgaben und direkt aus <strong>der</strong><br />
Diskussion heraus vorgenommen wurde, muss sie in Verbindung mit dem<br />
Diskussionsablauf betrachtet werden. Dennoch zeigen die starken<br />
Übereinstimmungen in den Bezirken, dass hier auch verallgemeinerbare Prioritäten<br />
gesetzt werden und diese auch in die Berliner Agenda 21 aufgenommen werden<br />
sollten.<br />
Zusammenarbeit mit den Bezirksämtern und bezirklichen Agenda-Akteuren<br />
Die Ansprechpartner/innen <strong>der</strong> meisten Bezirksämter und <strong>der</strong> zivilgesellschaftlichen<br />
Akteure signalisierten von Anfang an Interesse an einer bezirklichen<br />
Dialogveranstaltung und Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Der<br />
Abstimmungsprozess bezüglich Termin, Auswahl <strong>der</strong> Handlungsfel<strong>der</strong> und<br />
Veranstaltungsort verlief jedoch auf Grund des Organisationsaufwandes schleppend.<br />
Deutlich zeigten sich die erheblichen Unterschiede in <strong>der</strong> personellen,<br />
infrastrukturellen und finanziellen Ausstattung <strong>der</strong> Bezirksämter. Voraussetzung für<br />
die Einladung zum Workshop war die Existenz einer umfassenden Adressdatei <strong>der</strong><br />
bezirklichen Akteure, wie sie meist während <strong>der</strong> Durchführungsphase des LA21-<br />
Koordinatorenmodells in den Bezirken aufgebaut und gepflegt wurden. In einem<br />
Bezirk existierte eine solche allgemeine Adressdatei nicht mehr, so dass zu dem<br />
geplanten Workshop nur eine sehr selektive Verteilung einer Einladung möglich<br />
gewesen wäre. Hier fand daher kein Workshop statt. Generell zeigte sich die Pflege<br />
<strong>der</strong> Adressdateien in den Bezirksämtern als problematisch.<br />
Die bezirklichen Akteure äußerten sich zufrieden über die Workshops, etliche<br />
bezeichneten sie als über ihre Erwartungen hinaus erfolgreich. Es wurde deutlich,<br />
dass ebenfalls die jeweiligen bezirklichen Agendaprozesse durch neue Impulse<br />
profitiert haben. In Lichtenberg diente <strong>der</strong> Workshop als Auftakt für eine Reihe zur<br />
Diskussion des eigenen Agenda21-Entwurfes.<br />
Dokumentation und Vermittlung <strong>der</strong> <strong>Ergebnisse</strong> an das Agendaforum<br />
Die eingebrachten Beiträge <strong>der</strong> Diskussion wurden stichwortartig auf<br />
Mo<strong>der</strong>ationskarten formuliert, und einer Wandzeitung visualisiert und ins Protokoll<br />
aufgenommen. Einige Szenen <strong>der</strong> Workshops sowie die Wandzeitungen wurden mit<br />
einer Digitalkamera festgehalten.<br />
Für schriftliche Beiträge zu den an<strong>der</strong>en Handlungsfel<strong>der</strong>n lagen Formblätter aus.<br />
Es lagen Listen für die Aufnahme von Interessenten in den E-Mail-Verteiler des<br />
Agendaforums sowie für beispielhafte Projekte und Projektideen aus.<br />
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Protokolle und Formblätter wurden an die Geschäftsstelle des Agendaforums und die<br />
jeweiligen Fachforen weitergegeben.<br />
Die Protokolle sind auf <strong>der</strong> Website des Agendaforums www.agendaforum.de als<br />
Download zu finden.<br />
Organisation und Finanzierung<br />
Die Workshops wurden organisiert von KATE Kontaktstelle für Umwelt und<br />
Entwicklung e.V. www.kateberlin.de .<br />
Ansprechpartner: Matthias Schnauss, Tel: 440 53 110, FAX: 440 53 109,<br />
schnauss@kateberlin.de<br />
Mitgewirkt haben:<br />
Matthias Schnauss, Projektleitung<br />
Birgit Laue, Mo<strong>der</strong>ation<br />
Jeanne Grabner, Mo<strong>der</strong>ation<br />
Katja Hermes: Protokolle und Assistenz<br />
Die Workshops wurden geför<strong>der</strong>t mit Mitteln <strong>der</strong> Stiftung Deutsche Klassenlotterie<br />
Berlin im Rahmen <strong>der</strong> Projektagentur „Zukunftsfähiges Berlin“.<br />
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