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Die ~uktil.en Gußrohre sind maß/ich so festgelegt,<br />

daß Ihre lichte Weite - einschließlich der Zementmörtel-Auskleidung<br />

- praktisch der Nennweite<br />

entspricht und so auch die Norm OIN 4263 erfüllt.<br />

DIN 19692 beinhaltet in Teil1 und Teil 2 die Reinigungsstücke<br />

mit rechteckiger Öffnung (RS-Stükke)<br />

im Bereich von ON 150 bis ON 400.<br />

3. Werkstoff<br />

Der Werkstoff "duktiles Gußeisen" für die Rohre<br />

und Formstücke ist in DIN 19690 festge legt. Für die<br />

duktilen Gußrohre gelten folgende Werkstoffkennwerte:<br />

- Zugfestigkeit mindestens 400 N/mm 2<br />

- 0,2%-Dehngrenze mindestens 300 N/mm 2<br />

- Bruchdehnung mindestens 7%,<br />

Für die Formstücke ist eine Bruchdehnung von<br />

~indestens 5% v<strong>org</strong>eschrieben; ansonsten gelten<br />

dieselben Werte wie für die Rohre.<br />

Bild 1 zeigt das Gefüge von "duktilem Gußeisen";<br />

der Kohlenstoff liegt als Graphit in weitgehend kugeliger<br />

Form vor.<br />

Duktile Gußrohre und Formstücke mit diesen<br />

Werkstoffeigenschaften sind robust, formbeständig,<br />

abriebfest und bruchsicher.<br />

Diese recht beachtlichen Werkstoffeigenschaften<br />

werden durch eine spezielle Behandlung des flüssigen<br />

Eisens mit Magnesium erreicht, wodurch der<br />

im Gefüge als Graphit vorliegende Kohlenstoff eine<br />

kugelige Form annimmt, die günstiger ist als die<br />

Lamellenform des Graphits im Grauguß. Durch die<br />

kugelige Form des Graphits - sein Anteil beträgt<br />

ungefähr 3,5 Gew.-% bzw. 10 Vol.-% - können bei<br />

Spannungen im Werkstoff die in der metallischen<br />

Grundmasse verlaufenden Kraftlinien nahezu ungehindert<br />

an den eingelagerten Graphitteilchen<br />

geringer Festigkeit vorbeifließen,<br />

Bild 2: Spannungsbild bei duktilem Gußeisen<br />

Bild 2 zeigt in schematischer Form ein sogenanntes<br />

Spannungsbild. Es verdeutlicht, daß beim duktilen<br />

Gußeisen der Kraftlinienverlauf durch die in<br />

der metallischen Grundmasse eingelagerten Graphitkugeln<br />

kaum gestört wird, Es stellt sich vielmehr<br />

eine über den gesamten Querschnitt nahezu<br />

gleichmäßige plastische Verformung und demzufolge<br />

eine beachtliche Dehnungsfähigkeit ein,<br />

ein Charakteristikum des duktilen Werkstoffes.<br />

4. Verbindungen<br />

Als Rohrverbindungen werden heute in der Bundesrepublik<br />

Deutschland für duktile Gußrohr-Leitungen<br />

im Abwasserbereich überwiegend Steckmuffen-Verbindungen<br />

nach DIN 28603 verwendet<br />

und zwar für den Bereich von DN 80 bis DN 1400<br />

die Steckmuffen-Verbindung System TYTON®. Bei<br />

Rohren im Bereich von ON 1000 bis DN 2000 kann<br />

die Steckmuffen-Verbindung System Standard<br />

eingesetzt werden [2].<br />

Dlchtnng .....<br />

/<br />

Einsteckende<br />

Bild 3: TYTON-Verbindung<br />

Die Steckmuffen-Verbindung System TYTON (Bild 3)<br />

wird in Deutschland seit 1957 in Wasser- und Gasleitungen<br />

eingesetzt und hat sich bestens bewährt,<br />

Sie hat als einziges Zubehörteil einen besonders<br />

profilierten Dichtring. Dieser besteht aus<br />

einem zusammengesetzten Gummi mit einem<br />

härteren und einem weicheren Teil. Der Ring wird<br />

bei d~r M,ontage un~er einer geringen Vorspannung<br />

In die Muffe eingelegt und durch das Einschieben<br />

des Rohreinsteckendes so komprimiert,<br />

~aß er abdichtet. Der härtere Teil des Ringes liegt<br />

In der Haltenut der Muffe und hält den Dichtring<br />

beim Einschieben des Rohreinsteckendes und bei<br />

der späteren Belastung durch den Innendruck in<br />

seiner Lage fest. Der aus weicherem Gummi<br />

bestehende Wulst bewirkt die Abdichtung. Die<br />

Dichtheit derVerbindung ist durch die aufeinander<br />

abgestimmten Abmessungen von Muffe, Dichtring<br />

und Rohreinsteckende gegeben.<br />

Steckmuffen-Verbindungen wirken wie ein längsverschiebbares<br />

Gelenk und übertragen praktisch<br />

keine Biegemomente und Zugkräfte von Rohr zu<br />

Rohr, Durch ihre axiale Beweglichkeit und ihre allseitige<br />

Abwinkelbarkeit (sie gestatten je nach<br />

Nennweite Abwinkelungen bis zu 3° bzw. 5°) sowie<br />

durch die Elastizität der Dichtringe können diese<br />

Verbindungen den starken Verkehrserschütterungen<br />

standhalten und den Bodenbewegungen folgen,<br />

ohne daß dadurch ihre Dichtfunktion beeinträchtigt<br />

wird,<br />

Die bei Gußrohr-Leitungen eingesetzten Steckmuffen-Verbindungen<br />

entsprechen den allgemeinen<br />

Anforderungen der DIN 19543 und die dazugehörigen<br />

Dichtringe der DIN 4060 Teil 1. Die<br />

Dichtringe werden vom Rohrhersteller mitgeliefert,<br />

wodurch die Qualität der gesamten Rohrverbindung<br />

von einem Lieferanten sichergestellt<br />

wird.<br />

Die Übereinstimmung der Anschlußmaße der<br />

Steckmuffen-Verbindungen mit den Schraubmuffen-Verbindungen<br />

nach DIN 28601 Teil1 bis Teil 3<br />

sowie mit den Stopfbuchsenmuffen-Verbindungen<br />

nach DIN 28602 Teil 1 bis Teil 3 ermöglicht<br />

auch die Verwendung der für Wasserleitungen ge-<br />

FGR 20 GUSSROHR-TECHNIK<br />

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