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Einsatz:möglichkeiten<br />
wärmeschrumpfender<br />
,Umh,üI1Iungs,-<br />
materialien in<br />
Rohrnetzen ,aus<br />
d'uktilen Guß,rohren<br />
und Formstücken<br />
Von Dieter Opltz und Rudolt Schluchtmann<br />
Werksseitig aufgebrachte Umhüllungen schützen<br />
im allgemeinen den Rohrschaft einschließlich der<br />
Muffenaußenform. Für Muffen- und Flanschverbindungen<br />
sowie für die vielfältigen Konstruktionsformen,<br />
die in Rohrnetzen vorkommen, sind besondere<br />
Schutzsysteme erforderlich.<br />
Diese sollen applikationsangepaßt, einfach in der<br />
Handhabung, möglichst fehlerfrei anwendbar und<br />
wirtschaftlich in der Lagerhaltung sein.<br />
Der folgende Bericht befaßt sich mit der Isolationstechnik<br />
mit strahlungsvernetzten, wärmeschrumpfenden<br />
Produkten aus Kunststoff.<br />
Es soll dabei erklärt werden, was die Strahlungsvernetzung<br />
bewirkt, welche material- und produktspezifischen<br />
Kriterien bei der Auswahl eine Rolle<br />
spielen und welche anwendungstechnischen Erfahrungen<br />
vorliegen.<br />
Strahlungsvernetzung von Kunststoffen<br />
Bei derVernetzung von Kunststoffen werden zweidimensionale<br />
Molekülfäden zu einem dreidimensional<br />
vernetzten Maschenwerk verbunden (Bild 1).<br />
Bei der Bestrahlung von Polyolefinen (z. B. Polyethylen)<br />
werden H-Atome frei und entweichen als<br />
Gas (H 2 ). Die freien Valenzen am Kohlenstoff verbinden<br />
sich miteinander zwischen den einzelnen<br />
Molekülfäden und schaffen so ein unimolekulares<br />
dreidimensionales Netzwerk (Bild 2).<br />
Strahlungsvernetzte Kunststoffe, besonders wenn<br />
sie speziell mit Stabilisatoren formuliert werden,<br />
weisen folgende technisch bedeutsamen Eigenschaften<br />
auf:<br />
1. Die Beständigkeit gegen aggressive Medien ist<br />
erhöht. Sie sind in hohem Maße chemisch beständig<br />
gegen Öle, Säuren, Laugen, aggressive<br />
Erden, Ozon und ultra-violette Strahlung.<br />
2. Die Kaltflußbeständigkeit: Das Material ist unter<br />
mechanischer Belastung weitestgehend<br />
kriechbeständig.<br />
3. Die Alterungsbeständigkeit ist erhöht.<br />
4. Die Versprödung wird reduziert.<br />
5. Unschmelzbar bis zum pyrolytischen Zerfall;<br />
durch die Vernetzung reagieren Polyolefine wie<br />
Elastomere. Dieses Elastomerverhalten gibt<br />
dem Kunststoff ein sogenanntes elastisches<br />
Formgedächtnis, das man konstruktiv nutzen<br />
kann.<br />
1<br />
H rl H<br />
I I I<br />
c-c- c<br />
a/~'Strahlen<br />
I I I<br />
HH>;/<br />
1<br />
H H H<br />
b-b-b<br />
I I I<br />
H H H n<br />
a) a/~'Bestrahlung<br />
fjjy~,"<br />
f b-b-b I I I1<br />
H H H n<br />
b) H, 'Gas entweicht<br />
Bild 2: Dreidimensionales Netzwerk<br />
Elastisches Formgedächtnis<br />
HHH<br />
b-b-b1<br />
I I<br />
H H n<br />
b- tc 1<br />
I I I<br />
H H H n<br />
c) Vernetzung de r<br />
Molekülketten<br />
Bei einer Temperatur, die über der Schmelztemperatur<br />
des unvernetzten Kunststoffes und unter<br />
350°C liegt (Bild 3 b), ist das Materialgefüge in solchem<br />
Maße elastisch, daß man entsprechend geformte<br />
Teile unter bestimmten Voraussetzungen<br />
um mehr als 400% aufweiten kann (Bild 3 c). Kühlt<br />
man sie in geweitetem Zustand ab, so wird die expandierte<br />
Form durch Bildung kristalliner Zonen<br />
"eingefroren" (Bild 3 d). Bei erneuter kurzer Erwärmung<br />
über den Umwandlungspunkt weichen die<br />
kristallinen Zonen auf (Bild 3 e), die eingefrorenen<br />
Bild 3: Formverhalten von vernetztem Polyethylen<br />
a) d)<br />
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Bild 1: Strukturschema von Polyethylen<br />
unvernetzt - oben; vernetzt - unten<br />
Polymere Kunststoffe verändern sich durch Behandlung<br />
mit einer nach Zeit und Intensität genau<br />
dosie rte n hochene rgetische n Eie ktronenbestrahlung<br />
in ihrer Molekularstruktur.<br />
b) e)<br />
>C2>GX @ >C2>C2>< @<br />
c) ~ f)<br />
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54 Informationen für das Gas- und Wasserfach