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7.500-ste Besucherin im Hebelhaus in Hausen begrüßt

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<strong>Hausen</strong>er Woche<br />

Alemannen und Schwaben s<strong>in</strong>d aus<br />

dem gleichen Stamm<br />

Muetterspröchler befas<strong>ste</strong>n sich mit den<br />

Dialekten <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

<strong>Hausen</strong>.- Am Donnerstag war das <strong>Hebelhaus</strong> dicht besetzt,<br />

denn die Besucher der Veranstaltung der Muettersproch-<br />

Gsellschaft Gruppe Wiesetal waren gespannt, was be<strong>im</strong><br />

Bildvortrag über „Dialekte <strong>in</strong> Baden-Württemberg” zu erfahren<br />

se<strong>in</strong> würde. E<strong>in</strong> wahrlich <strong>in</strong>formativer, unterhaltsamer Abend<br />

entwickelte sich, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kam,<br />

denn alle Akteure aus den eigenen Reihen wus<strong>ste</strong>n mit ihren<br />

abwechslungsreichen Beiträgen zu tieferem Nachdenken<br />

anzuregen.<br />

Schon die Begrüßung durch die Vorsitzende der Gruppe<br />

Wiesetal Heidi Zöllner ermunterte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em selbst verfas<strong>ste</strong>n<br />

Sketsch als „Margot und Hans”, sich an die Öffentlichkeit zu<br />

gehen zu trauen und den Anfängern e<strong>in</strong>e Chance zu geben.<br />

Den Hauptbeitrag lieferte Oberlehrer i.R. Siegfried Schmieg,<br />

der sich <strong>in</strong> letzter Zeit über e<strong>in</strong>ige Zeitungsartikel zum 60jährigen<br />

Be<strong>ste</strong>hen des Bundeslandes Baden-Württemberg<br />

und 900 Jahre Baden geärgert hatte über viele<br />

Ungenauigkeiten und geschichtliche Fehl<strong>in</strong>terpretationen oder<br />

gar Unwissen. In 23 Büchern hatte der Referent geforscht,<br />

Landkarten, Zitate und Ereignisse aus über 2500 Jahren<br />

zusammengetragen und die Ent<strong>ste</strong>hung, Eigenarten,<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten, Unterschiede, verbreitete Vorurteile und<br />

den besonderen Humor beleuchtet. Ja, wer unter den<br />

Zuhörern kannte nicht die angeblichen Merkmale der<br />

Badener: großzügig, weltoffen, fröhlich und der Schwaben:<br />

geizig, verbohrt, h<strong>in</strong>terlistig, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen. Und<br />

die vorgetragenen Witze von Helga und Siegfried Schmieg<br />

unterstrichen noch manche Besonderheiten. Doch was kam<br />

alles be<strong>im</strong> Vortrag zu Tage? Baden ist ke<strong>in</strong> Volk, sondern<br />

e<strong>in</strong>e politische und Schwaben e<strong>in</strong>e ethnische Bezeichnung.<br />

Oftmals werde leichtfertig gesprochen, dass <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg Schwaben und Alemannen wohnen, die<br />

Franken aber mei<strong>ste</strong>ns vergessen werden. Dann spannte sich<br />

der Bogen von den Kelten (vor 2500 Jahren) über die „Sueben”<br />

(vor 2100 Jahren), die von Cäsar so benannt wurden zu<br />

Tacitus (1. Jahrhundert v.Chr.), der e<strong>in</strong> „Mare Suebicum” –<br />

e<strong>in</strong> „Schwäbisches Meer” vermerkte, das aber an der Ostsee<br />

lag. Erst <strong>im</strong> Jahre 213 n.Chr. tauchte erstmals der Name<br />

„Alemannen” auf und Bischof Gregor von Tours (10.<br />

Jahrhundert) hielt fest: „Die Schwaben s<strong>in</strong>d Alemannen.”<br />

Ke<strong>in</strong>er <strong>im</strong> Saal wus<strong>ste</strong>, dass z.B. die Landeshauptstadt<br />

Stuttgart um 1400 badisch war! Warum gab es <strong>im</strong> Mittelalter<br />

ke<strong>in</strong>en Staat Alemannien, aber e<strong>in</strong> Herzogtum Schwaben?<br />

Noch weitere <strong>in</strong>teressante Fragen und Antworten hatte<br />

Siegfried Schmieg parat und erhielt großen Beifall für se<strong>in</strong>e<br />

wissenschaftlich belegten Ausführungen.<br />

Im zweiten Teil des Abends erhoben fünf Frauen und e<strong>in</strong><br />

Mann, alles Mitglieder der Muettersproch-Gsellschaft ihre<br />

St<strong>im</strong>men und trugen zu e<strong>in</strong>er niveauvollen Unterhaltung bei.<br />

Helga Schmieg (<strong>Hausen</strong>) berichtete über e<strong>in</strong>en Klavierumzug<br />

– „ä Schnäpple” – von Lörrach über <strong>Hausen</strong> nach Zell und<br />

wieder zurück, e<strong>in</strong>e wahre Geschichte, die 1000 Mark und<br />

8<br />

<strong>Hausen</strong>er Vere<strong>in</strong>smitteilungen<br />

28/12<br />

Transportko<strong>ste</strong>n be<strong>in</strong>haltete. Zwei Geschichten ihrer<br />

Großmutter las Gerl<strong>in</strong>de Gerspach (Wiechs) <strong>in</strong> ungewohnter<br />

Mundart, lothr<strong>in</strong>gisch. In Versform hatte Gretel Vollmer<br />

(Kle<strong>in</strong>es Wiesental) ihre Gedanken über Liebe, leid,<br />

Harmonie, Mensch, Natur und Gott gefasst. Träume und<br />

Wirklichkeit verglich Waltraud Bühler (Oberhäusern) mit<br />

alltäglichen Erlebnissen und e<strong>in</strong>em Lob fürs „Muetterli.” Gern<br />

gehört s<strong>in</strong>d <strong>im</strong>mer wieder die Gedichte und Geschichten von<br />

Hans Ruf (Demberg), der „Lueg <strong>in</strong>s Land”, „Friede” und „De<br />

ganz schlaue He<strong>in</strong>er” zum Be<strong>ste</strong>n gab. Den Abschluss enes<br />

wunderschönen Abends gestaltete Heidi Zöllner (<strong>Hausen</strong>)<br />

mit e<strong>in</strong>er Geschichte von der Holzki<strong>ste</strong>, wie sie nur Lausbuben<br />

<strong>in</strong> Zell vor 60 Jahren <strong>in</strong> der Schule durchführen konnten.<br />

Bild: Für die Akteure des Muettersprochabends Gruppe<br />

Wiesetal gab es zum Beifall kle<strong>in</strong>e Aufmerksamkeiten wie<br />

Blumen, Pral<strong>in</strong>en und We<strong>in</strong>; von l<strong>in</strong>ks: Gerl<strong>in</strong>de Gerspach,<br />

Gretel Vollmer, Hans Ruf, Waltraud Bühler, Siegfried und<br />

Helga Schmieg und Heidi Zöllner.<br />

Grillfest be<strong>im</strong> Altennachmittag<br />

<strong>Hausen</strong>.- Der Altennachmittag hatte zum traditionellen<br />

Grillfest unter der L<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>geladen, zu dem die Senioren<br />

aus Gersbach, Raitbach, Sattelhof, Schweigmatt und <strong>Hausen</strong><br />

kamen. Zur Unterhaltung trug zum 19. Male die „Rentnerband<br />

aus Maulburg unter der Leitung von Bernhard Ritter bei. Auch<br />

das Altenchörli, geleitet von heidi Kummerer, erfreute mit<br />

e<strong>in</strong>igen Liedern. Wie so oft, die Grillwurst mundete allen.

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