7.500-ste Besucherin im Hebelhaus in Hausen begrüßt

28/12
Förderverein Hebelhauserweiterung veranstaltete sein 6. Museumsfest
Ausstellung Schusterhandwerk und Hebel-Werkstatt wurden gestartet
Hausener Woche
Hausen.- Zum sechsten Male lud der Förderverein
Hebelhauserweiterung zum Museumsfest rund ums Hebelhaus
und den angrenzenden Adlergarten ein. Ein
abwechslungsreiches Programm war vorbereitet und hielt für
Alt und Jung manche Überraschungen bereit. Erfreulich, dass
viele Hausener ins Literarische Museum kamen und Interesse
für die dritte Sonderausstellung „Arbeiten zu Hebels Zeiten” an
den Tag legten und auch der Eröffnung durch den
Fördervereinsvorsitzenden Helmut Lang beiwohnten. Dieser
bedankte sich bei allen Mitstreitern aus der Vorstandschaft,
die in den letzten Wochen aus dem Fundus des früheren
Dorfmuseums die Gegenstände aus der Schuhmacherwerkstatt
zusammengetragen, gereinigt und für die Ausstellung gesichtet
und vorbereitete hatten unter dem Motto „’s isch au kei Sach
verlore.” Dankesworte gingen an die finanziell unterstützenden
Partner des Fördervereins Energiedienst Rheinfelden,
Sparkasse Schopfheim-Zell und Volksbank Schopfheim-
Maulburg., die auch künftig bei Beschaffungen für das
Literarische Museum behilflich sein wollen. Bürgermeister Martin
Bühler würdigte den Einsatz der Vorstandschaft des
Fördervereins Hebelhauserweiterung, die Präsentation der
Ausstellung und die Neueinrichtung der Hebel-Werkstatt für
Schulklassen.
Zuerst konnte die aufgebaute Schusterwerkstatt bestaunt
werden, wie das Handwerk vor 100 bis 200 Jahren ausgeführt
wurde. Vor der großen Kuhhaut (man denke an die Redensart)
stehen verschiedene Maschinen zur Bearbeitung von Leder und
zum Nähen der Schuhe, liegen Leisten, alte Herren-, Damen
und Kinderschuhe, vor allem Schuhmacherwerkzeuge. Was
benötigte so ein Handwerker nicht alles! Falzzangen, Aale, den
Kneif (ein Rundmesser), ein Fleckort, eine Kletschiene, einen
Stulpen, um nur einige zu nennen. Selbst Kleinigkeiten wie
Holznägel, Hinweisschilder, alte Bilder oder eine Schusterkugel,
die Lupe des Schusters, sind vorhanden. Es lohnt sich, dem
Hebelhaus einen Besuch abzustatten; die Sonderausstellung
ist jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 13.30 Uhr bis
17 Uhr bis zum 7. Oktober geöffnet.
Oberlehrer Siegfried Schmieg hatte zweimal ein volles Haus
bei seinen Dia-Shows mit Hebelorten von Basel über Hausen
bis Karlsruhe und Schwetzingen, Erinnerungsfotos vom Großen
Hebelfest zum 250. Geburtstag des Weltliteraten vor zwei Jahren
oder lohnenswerten, oftmals unbekannten Ausflugszielen im Dreiländereck.
Was wäre aber eine Museumsfest ohne eine kulinarische Stärkung. Fleißige Helferinnen und Helfer boten Kaffee und gespendete selbst
gebackene Kuchen und Torten an; auch Bier vom Fass, Bauernwürste und andere deftige Speisen konnten geordert werden. Nach den
kurzen Regenschauern füllten sich immer wieder die Tische. Rasch war eine gut bestückte Tombola vollständig ausverkauft. Wer sich
fürs Hebelhaus interessierte konnte sich kostenlos in den drei Etagen umsehen und auf Entdeckungstour gehen.
Wie kann das Literarische Museum für Kinder und Jugendliche attraktiv gemacht werden, wie kann man diese Altersgruppe eine
Beschäftigung mit Leben und Wirken Johann Peter Hebels nahe bringen? Denn die zahlreichen Texte und Erläuterungen im wunderschön
konzipierten Haus wenden sich hauptsächlich an Erwachsene. Dieser Aufgabe unterzogen sich im letzten halben Jahr drei erfahrene
Pädagogen, die Rektoren Klaus Brust und Dieter Walz und Oberlehrer Siegfried Schmieg. Rallyes in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden
wurden für grund-, Haupt- und Realschüler und Gymnasiasten entwickelt. Auf einer Magnettafel können Texte aus dem Gedicht „Die
Wiese” und „Der Schwarzwälder im Breisgau” ausgezeichneten Fotografien den Orten in Südbaden zugeordnet werden. Begegnungen
mit Kalendergeschichten werden ermöglicht, sei es mit eigenen Bildern oder Zusammensetzen von Texten; alemannische Wörter können
als Lückentexte eingefügt werden, mehrere Puzzles können ausgeschnitten, zusammengesetzt, eingeklebt und ausgemalt werden. Weitere
Angebote werden laufend ergänzt. Die Kinder (auch Erwachsene), die am Eröffnungstag die Sachen ausprobierten, waren jedenfalls mit
Freude und Feuereifer bei der Sache. Die Kosten für die Materialien wie Behältnisse, Scheren, Buntstifte, Kleber usw. übernahm der
Förderverein Hebelhauserweiterung, die Kopien erstellte die Gemeindeverwaltung. Nach den Sommerferien werden die Schulen im Landkreis
Lörrach auf die neue Möglichkeit, Unterricht im Literarischen Museum spielerisch zu erleben, aufmerksam gemacht; Lehrer aus Hausen
werden kostenlos als Moderatoren zur Verfügung stehen, nur der Eintrittspreis für Schüler ist zu entrichten.
Der Förderverein Hebelhauserweiterung wird auch in Zukunft zum Unterhalt des Hebelhauses beitragen und bei Anschaffungen die
Gemeinde unterstützen; hierzu wird auch der Erlös des Museumsfestes verwendet.
Bilder:
a)Zu den ersten Besuchern der Sonderausstellung gehörten Bürgermeister Martin Bühler und Stellvertreter Elmar Vogt; sitzend der
Fördervereinsvorsitzende Helmut Lang.
b) Interessierte Zuschauer bei den Dia-Shows von Siegfried Schmieg, rechts der Fotograf.
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