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Allgemeine Info zum Trichinen- Vorkommen und Untersuchung

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<strong>Untersuchung</strong>en auf<br />

Trichinellen<br />

Institut für Hygiene <strong>und</strong> Technologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

erstellt: 16.01.06, Dr. T. Grünewald freigegeben: 17.01.06, Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. A. Stolle


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung<br />

Eigenschaften der Trichinellen<br />

� im Genus Trichinella werden 7 verschiedene Arten mit insgesamt<br />

10 Genotypen unterschieden<br />

T. spiralis<br />

T. nativa<br />

T. nelsoni<br />

Art Länge<br />

T. pseudospiralis<br />

♂ 1,0-1,8 mm<br />

♀ 1,3-3,7 mm<br />

♂ 1,0-1,8 mm<br />

♀ 1,0-1,8 mm<br />

♂ 0,99-1,91 mm<br />

♀ 2,22-3,41 mm<br />

♂ 0,6-0,9 mm<br />

♀ 1,3-2,1 mm<br />

Kapsel bei<br />

Muskellarven<br />

+<br />

+<br />

+<br />

-


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung<br />

<strong>Vorkommen</strong> der Trichinellen<br />

� Trichinellose ist eine global vorkommende Zoonose<br />

� in erster Linie Karnivore <strong>und</strong> Omnivore befallen;<br />

darüber hinaus Wirtsspektrum sehr groß, da alle warmblütigen<br />

Tiere infiziert werden können, auch wenn sie nur ausnahmsweise<br />

trichinenhaltiges Fleisch fressen<br />

� beim Menschen eingekapselte Muskellarve bis zu 30 Jahre p.i.<br />

infektionsfähig


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Weltweite Verbreitung<br />

Weltweite Verbreitung von Trichinella spiralis<br />

Quelle: Dick TA and Pozio E. 2001. Trichinella spp. and Trichinellosis. In, Parasitic Diseases of Wild<br />

Mammals, Samuel WM et al. eds. 2nd ed. Iowa State University Press, Ames, Iowa. pp. 380-396.


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung<br />

<strong>Vorkommen</strong> der Trichinellen<br />

silvatischer Zyklus ↔ anthropogener Zyklus<br />

Wirte<br />

hauptsächlich<br />

karnivore Tiere,<br />

wie Wolf, Fuchs,<br />

Marder <strong>und</strong> Bär<br />

aber auch<br />

Omnivoren durch<br />

Aasfressen<br />

Wirte<br />

hauptsächlich<br />

Schweine <strong>und</strong><br />

Ratten


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Vermehrungszyklus


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Berühmte Trichinellosefälle<br />

Berühmteste Trichinellose-Epidemie<br />

(1897)<br />

Eine Gruppe von drei schwedischen<br />

Polarforschern erkrankt tödlich an<br />

Trichinellose. Dadurch verschiebt<br />

sich die Entdeckung des geographischen<br />

Nordpols um weitere 12<br />

Jahre.<br />

Andree‘s story.<br />

SWEDISH SOCIETY FOR ANTHROPOLOGY AND GEOGRAPHY. THE VIKING<br />

PRESS, NEW YORK 1930


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Berühmte Trichinellosefälle<br />

Die drei schwedischen<br />

Polarforscher Salomon<br />

August Andrée, Knut Frænkel<br />

<strong>und</strong> Nils Strindberg<br />

Der letzte Blick auf den „Adler“ kurz nach dem<br />

Start von der Däneninsel auf Spitzbergen am<br />

11. Juli 1897


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Berühmte Trichinellosefälle<br />

Die Ballonfahrt <strong>und</strong> der Rückweg<br />

"The Eagle has landed" - Das<br />

Liegenbleiben des Ballons auf dem<br />

Eis, 800 km vor dem Nordpol <strong>und</strong><br />

480 km nach Spitzbergen


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong><br />

Weltweite Verbreitung von Trichinella nativa, nelsoni <strong>und</strong> murelli<br />

Quelle: Dick TA and Pozio E. 2001. Trichinella spp. and Trichinellosis. In, Parasitic Diseases of Wild<br />

Mammals, Samuel WM et al. eds. 2nd ed. Iowa State University Press, Ames, Iowa. pp. 380-396.


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Symptome beim Menschen - Trichinella spiralis


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Symptome beim Menschen - Trichinella spiralis


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Verfahren<br />

Zugelassene <strong>Untersuchung</strong>sverfahren<br />

nach AVVFlH<br />

� Digestionsverfahren<br />

� Magnetrührverfahren<br />

� Automatische Digestion ("Trichomatic35")<br />

� Quetschverfahren = <strong>Untersuchung</strong> mit einem<br />

Kompressorium


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: zugelassenen Verfahren<br />

Zugelassene <strong>Untersuchung</strong>sverfahren<br />

nach VO (EG) 2075/2005<br />

� Referenzmethode (Anhang I, Kapitel I)<br />

� Magnetrührverfahren für die künstliche<br />

Verdauung von Sammelproben<br />

� Gleichwertige Methoden (Anhang I, Kapitel II)<br />

� Mechanisch unterstützte Methode der künstlichen<br />

Verdauung von Sammelproben / Sedimentationstechnik<br />

� Mechanisch unterstützte Methode der künstlichen<br />

Verdauung von Sammelproben / „On-Filter-Isolation“-Technik<br />

� Automatisches Verdauungsverfahren für Sammelproben bis<br />

35 g ("Trichomatic35")


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: zugelassenen Verfahren<br />

Zugelassene <strong>Untersuchung</strong>sverfahren<br />

nach VO (EG) 2075/2005<br />

� Trichinoskopische <strong>Untersuchung</strong> (Anhang I, Kapitel III)<br />

= <strong>Untersuchung</strong> mit einem Kompressorium<br />

= Quetschverfahren


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Digestionsverfahren<br />

Digestionsverfahren<br />

<strong>Untersuchung</strong>smaterial<br />

Tierart Material<br />

Hausschwein <strong>und</strong> Sumpfbiber<br />

alle anderen<br />

untersuchungspflichtigen<br />

Tiere außer Einhufer<br />

Einhufer<br />

zerlegtes Fleisch<br />

Ersatzproben<br />

eine Probe aus einem<br />

Zwerchfellpfeiler<br />

eine Probe aus einem<br />

Zwerchfellpfeiler <strong>und</strong><br />

zusätzlich eine Probe aus<br />

der Unterarmmuskulatur<br />

eine Probe aus der Zungenoder<br />

Kaumuskulatur<br />

von jedem Fleischteil mind.<br />

3 Proben<br />

Skelettmuskulatur am<br />

Übergang in sehnige Teile;<br />

Einhufern: möglichst<br />

Zwerchfellmuskulatur<br />

zu entnehmende<br />

Probe<br />

mind. 1 g<br />

mind. 1 g<br />

zusätzlich mind. 0,5 g<br />

mind. 5 g<br />

je Probe mind. 0,5 g<br />

bei Einhufern je<br />

Proben mind. 2,5 g<br />

doppelte Anzahl<br />

gleichgewichtiger<br />

Proben


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Magnetrührverfahren<br />

Digestionsverfahren - Magnetrührverfahren<br />

Geräte <strong>und</strong> Materialien<br />

� Petrischalen (Boden gitterförmig in Quadrate von 1 cm Seitenlänge<br />

unterteilt) oder Larvenzählbecken<br />

� Schneidegerät mit geschlossenem Probenbehältnis<br />

� Magnetrührer <strong>und</strong> Thermometer<br />

� Waage (Genauigkeit von 0,1 g)<br />

� Becherglas (3000 ml)<br />

� Sieb (Maschenweite 177 µm) <strong>und</strong> Trichter<br />

� Glasmesszylinder oder Zentrifugenröhrchen<br />

� Scheidetrichter (2000 ml)<br />

� Pepsin <strong>und</strong> Salzsäure (25%)<br />

� Trichinoskop oder <strong>Trichinen</strong>mikroskop


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Magnetrührverfahren<br />

Magnetrührverfahren<br />

Vollständiger Ansatz (gleichzeitige <strong>Untersuchung</strong> von 100 Proben)<br />

100 Einzelproben zu jeweils 1 g<br />

zerkleinern<br />

sofortige <strong>Untersuchung</strong><br />

30 ml Überstand verwerfen<br />

restliche 10 ml + 10 ml<br />

Spülwasser in Petrischale<br />

10 g Pepsin 2 l H 2 O 46 - 48°C, 16 ml HCl<br />

durch Sieb in Scheidetrichter geben<br />

30 min. sedimentieren lassen<br />

40 ml in Zentrifugengläschen<br />

10 min. sedimentieren lassen<br />

Magnetrührer 30 min.<br />

bei 44 - 46°C


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Magnetrührverfahren<br />

Magnetrührverfahren:<br />

abweichende Probenanzahl<br />

� Ansatz bei Proben mit einem von 1 g abweichenden Gewicht:<br />

bei Einhuferproben (bis zu 20 Einzelproben zu jeweils 5 g)<br />

bei Proben anderer Tierarten (bis zu 65 Proben zu jeweils 1,5 g)<br />

� Ansatz mit bis zu 50 Proben:<br />

Reduzierung der Verdauungsflüssigkeit auf 1 l:<br />

5 g Pepsin, 1 l vorgewärmtes Leitungswasser, 8 ml HCl


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Magnetrührverfahren<br />

Magnetrührverfahren<br />

<strong>Untersuchung</strong>szeiten<br />

Stereomikroskopische <strong>Untersuchung</strong> oder <strong>Untersuchung</strong> mit<br />

<strong>Trichinen</strong>mikroskop:<br />

je Sammelprobe mindestens 6 min.


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Magnetrührverfahren<br />

Magnetrührverfahren -<br />

Nachuntersuchung<br />

Trichinellen in Sammelprobe gef<strong>und</strong>en:<br />

Unterteilung in 20 Untergruppen mit je 5 Tierkörpern,<br />

jeweils 20 g <strong>Untersuchung</strong>smaterial<br />

Trichinellen in Untergruppe gef<strong>und</strong>en:<br />

<strong>Untersuchung</strong> der einzelnen Tierkörper,<br />

jeweils 50 g <strong>Untersuchung</strong>smaterial<br />

Ergebnis dieser letzten <strong>Untersuchung</strong> ist maßgebend für Beurteilung,<br />

falls <strong>Trichinen</strong> gef<strong>und</strong>en werden


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Magnetrührverfahren<br />

Nachweisgrenzen:<br />

4 - 5 Larven/g Fleisch<br />

Wiederfindungsrate:<br />

ca. 90%<br />

Infektionsdosis<br />

Magnetrührverfahren<br />

� beim Menschen: 75 - 200 Larven (Trichinellose), 80.000 Larven (†)<br />

� beim Schwein : 500 Larven<br />

stark trichinöses Fleisch kann bis zu 1500 Larven/g enthalten!!!


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Trichomat<br />

Sammelproben bis zu 35 g:<br />

Digestionsverfahren-<br />

Automatische Digestion<br />

� Hausschwein, Sumpfbiber: höchstens 35 Einzelproben à 1 g<br />

� Einhufer: höchstens 7 Einzelproben à 5 g<br />

� andere Tiere: höchstens 23 Einzelproben à 1,5 g


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Trichomat<br />

Digestionsverfahren-<br />

Automatische Digestion<br />

400 ml Wasser<br />

30 ml HCl<br />

7 g Pepsin<br />

Digestionszeit:<br />

5 min für Schweine<br />

8 min für andere Proben<br />

Gesamtdauer: 10 bis 13 min


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Kompressorium<br />

<strong>Untersuchung</strong> von Quetschpräparaten-<br />

Kompressorium<br />

(neu: Kapitel III VO (EG) 2075/2005)<br />

Tierart<br />

<strong>Untersuchung</strong>smaterial<br />

Anzahl<br />

Stückchen/Tier<br />

Anzahl<br />

Kompressorien<br />

Hausschwein 14 (neu: 56) ½ (neu: 2)<br />

Wildschwein 28 (neu: 84) 1 (neu: 3)


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Kompressorium<br />

<strong>Untersuchung</strong> von Quetschpräparaten-<br />

Kompressorium<br />

nur noch im Einzelfall nach Zulassung durch die zuständige<br />

Behörde erlaubt!!! (§ 10 Abs. 7 FlHV bzw. VO (EG) 2075/2005<br />

Artikel 16 Übergangsvorschriften bis 31.12.2009 )<br />

Beschickung der Kompressorien<br />

� haferkorngroße Stückchen aus verschiedenen Stellen<br />

� durch Präparate gewöhnliche Druckschrift deutlich lesbar


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Kompressorium<br />

<strong>Untersuchung</strong> von Quetschpräparaten-<br />

Kompressorium<br />

Geräte <strong>und</strong> Materialien<br />

� 1 N Kalilauge <strong>zum</strong> Aufweichen von eingetrockneten, älteren Proben<br />

� Kompressorien mit 14 gleich großen Feldern<br />

� Tropfpipette<br />

� kleine Schere <strong>und</strong> Pinzette<br />

� Trichinoskop oder Mikroskop<br />

Nachweisgrenze:<br />

14 - 16 Larven/g Fleisch


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> <strong>Trichinen</strong>untersuchung: Kompressorium<br />

<strong>Untersuchung</strong> von Quetschpräparaten-<br />

Kompressorium<br />

<strong>Untersuchung</strong>szeiten<br />

Mikroskopische <strong>Untersuchung</strong> : mind. 8 min. (neu: mind. 6 min)<br />

<strong>Untersuchung</strong> mit dem Trichinoskop: mind. 3 min. (neu: mind. 6 min)<br />

von einem Untersucher je Tag höchstens zu untersuchen<br />

Mikroskopische <strong>Untersuchung</strong> : 24 Tierkörper (30)<br />

<strong>Untersuchung</strong> mit dem Trichinoskop: 60 Tierkörper (80)<br />

(Neu: mit Trichinoskop max. 15 Hausschweine oder 10 Wildschweine)<br />

bei Zweifel am Bef<strong>und</strong>: künstliche Verdauung durchführen!<br />

Neu: „bei zweifelhaftem Bef<strong>und</strong> ist die <strong>Untersuchung</strong> an weitern<br />

Proben <strong>und</strong> Präparaten bis zur völligen Aufklärung fort zu setzen“


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong><br />

FlHV § 4<br />

<strong>Untersuchung</strong> von Proben von<br />

Wildschweinen<br />

Anmeldung zur Schlachttier- <strong>und</strong> Fleischuntersuchung<br />

(2) Abweichend von den Sätzen 1 bis 3 hat der von der<br />

zuständigen Behörde beauftragte Jagdausübungsberechtigte<br />

die <strong>Untersuchung</strong> auf <strong>Trichinen</strong> im Falle der<br />

Entnahme von Proben nach § 22a Abs. 1 Satz 2 des<br />

Fleischhygienegesetzes unter Verwendung des<br />

Wildursprungsscheins nach Anlage 2 Kapitel VI Nr. 5 bei<br />

der für den Erlegungsort zuständigen Behörde<br />

an<strong>zum</strong>elden.


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong><br />

Anlage 2 (zu § 4 Abs. 2 Satz 4 <strong>und</strong> den §§ 10a bis 10c <strong>und</strong> 11c):<br />

Im Falle der Entnahme von Proben nach § 22a Abs. 1 Satz 2 des<br />

Fleischhygienegesetzes hat der Jagdausübungsberechtigte an jedem Tierkörper<br />

der Wildschweine eine ihm von der zuständigen Behörde ausgegebene, nicht<br />

wieder verwendbare, länderspezifisch gekennzeichnete, nummerierte<br />

Wildmarke anzubringen. Die Nummer der Wildmarke ist von dem Jagdausübungsberechtigten<br />

auf dem ihm von der zuständigen Behörde ausgegebenen<br />

Wildursprungsschein einzutragen. Der Wildursprungsschein besteht aus einem<br />

für die zuständige Behörde bestimmten Original <strong>und</strong> zwei Durchschriften.<br />

Der Jagdausübungsberechtigte darf Tierkörper von Wildschweinen nach Satz 1<br />

erst nach Abschluss der amtlichen <strong>Untersuchung</strong> nach § 1 Abs. 2 Satz 2 des<br />

Fleischhygienegesetzes <strong>und</strong> nur unter Beifügung einer ihm von der zuständigen<br />

Behörde, auch elektronisch, übermittelten Durchschrift des Wildursprungsscheins<br />

abgeben. Der Jagdausübungsberechtigte hat die zweite Durchschrift des<br />

Wildursprungsscheins zwei Jahre lang aufzubewahren. Der Wildursprungsschein<br />

hat unbeschadet landesrechtlicher Vorschriften über bestimmte zusätzliche<br />

Angaben folgendem Muster in Inhalt <strong>und</strong> Form zu entsprechen:


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong><br />

Wildursprungsschein


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong><br />

Quelle: http://www.jagd-online.de/downloads/jahresjagdstr02.pdf


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong><br />

Differenz: 14.283 Tiere !?<br />

Quelle: http://www.jagd-online.de


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Verhütungsmaßnahmen<br />

Fleischuntersuchung<br />

Verhütungsmaßnahmen I<br />

In Deutschland werden jährlich ca. 40 Mio. Hausschweine, 11.000<br />

Pferde <strong>und</strong> 400.000 Wildschweine amtl. auf Trichinellen untersucht<br />

Erhitzen von Fleisch<br />

Temperaturen von mind. 65°C töten Trichinellen mit Sicherheit ab<br />

Andere Behandlungen von Fleisch<br />

- vorgeschriebene Kältebehandlung möglich<br />

- beim Räuchern, Pökeln, Trocknen <strong>und</strong> Salzen ist die Unschädlichmachung<br />

nur bei entsprechenden Mindesttemperaturen, - einwirkzeiten<br />

bzw. -konzentrationen gesichert<br />

- Bestrahlung tötet die Trichinellen schon in geringen Dosen (in EU<br />

nicht zugelassen)


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Verhütungsmaßnahmen<br />

Verhütungsmaßnahmen II<br />

Antiepidemische Maßnahmen<br />

- Beobachtung des Geschehens in Natur <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />

- unschädliche Beseitigung von erlegten Füchsen<br />

- Rattenbekämpfung<br />

- keine Verfütterung von unbehandelten Küchenabfällen


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Verhütungsmaßnahmen


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong> Trichinelloseerkrankungen beim Menschen<br />

Trichinelloseerkrankungen<br />

beim Menschen<br />

( ) davon Todesfälle<br />

Jahr USA Deutschland<br />

1947 451 (14)<br />

1951 393 (10)<br />

1953 395 (7)<br />

1967 67<br />

1970 109 (3) 12<br />

1971 115 (3) 0<br />

1972 96 (1) 1<br />

1973 124 (1) 3<br />

1974 141 1<br />

1975 284 2<br />

1976 96 0<br />

1977 142<br />

1978 91 6<br />

1979 136 3<br />

1980 130 9<br />

1981 8<br />

1982<br />

…<br />

1998<br />

1999<br />

263 (2)<br />

+ 211 zweifelhaft (Dietz/Lahn)<br />

71<br />

Forchheim/Oberfranken<br />

(Wildschwein)<br />

ca. 400<br />

Bitburg/Eifel<br />

52<br />

2 verschiedene Fälle (1. Fall:<br />

Mettwürstchen, 2. Fall<br />

Schweinemett (Mettmann))<br />

22<br />

(davon 9 sicher im Ausland<br />

zugezogen)<br />

2000 4<br />

2001 7


Fleisch: <strong>Untersuchung</strong><br />

Der Fall „Mozart“<br />

Kuriose Theorie<br />

US-Wissenschaftler: Mozart<br />

starb an Schweinekoteletts<br />

____________________________________________________________________________________<br />

Der Komponist selbst habe die Ursache seines Todes<br />

unwissentlich in einem Brief offenbart, erklärte der Mediziner Jan<br />

V. Hirschmann vom Veterans Affairs Medical Center in Seattle.<br />

Die als <strong>Trichinen</strong> bekannten Fadenwürmer habe Mozart 44 Tage<br />

vor seinem Tod bei einer Mahlzeit aufgenommen, schreibt der<br />

Forscher in der US-Fachzeitschrift "Archives of Internal Medicine"<br />

<strong>und</strong> fügt damit den zahlreichen Theorien <strong>zum</strong> Tode des<br />

Komponisten eine weitere hinzu.<br />

Der Wissenschaftler wurde zunächst durch ein 1999 in einer<br />

Mozart- Biografie veröffentlichtes Schreiben des Komponisten an<br />

dessen Frau aufmerksam. Darin teilte Mozart 44 Tage vor seinem<br />

Tod am 5. Dezember 1791 mit, er genieße gerade<br />

Schweinekoteletts. "Was für eine Köstlichkeit. Ich esse auf Deine<br />

Ges<strong>und</strong>heit."

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