Schizophrenie - Medizinische Universität Graz
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<strong>Schizophrenie</strong>
Kraepelinsche Dichotomie der endogenen Psychosen<br />
Manisch-<br />
Depressive<br />
Erkrankung<br />
Dementia<br />
praecox
Erweiterung der Kraepelinschen Dichotomie<br />
Manisch-<br />
Depressive<br />
Erkrankung<br />
„Zwischen-<br />
Fälle“<br />
<strong>Schizophrenie</strong>
Schizophrene Psychosen - Konzeptualisierung<br />
Kraepelin (1904) Bleuler (1911) Crow (1980) Andreasen (1982)<br />
Grundstörungen Grundsymptome Typ-II-Syndrom Negative Symptome<br />
Verstandesabnahme Assoziationsstörung Sprachverarmung Sprachverarmung (Alogie)<br />
Aufmerksamkeitsstörungen<br />
Gemütsabstumpfung Affektivitätsstörung<br />
Autismus<br />
Affektverflachung Affektverflachung<br />
Anhedonie-Assozialität<br />
Einbuße an Willens- Abulie, Ambitendenz, Energieverlust Abulie-Apathie<br />
festigkeit und Tatkraft Ambivalenz<br />
Begleiterscheinungen Akzessorische Symptome Typ-I-Syndrom Positive Symptome<br />
pos. formale Denkstörungen pos. formale Denkstörungen<br />
Paranoid-halluzinatorische paranoid-halluzinatorische Wahn, Halluzinationen Wahn, Halluzinationen<br />
Symptomatik<br />
Symptomatik<br />
Katatone und hebephrene katatone und hebephrene bizarres und desorganisiertes<br />
Symptomatik Symptomatik Verhalten
Positive und negative Symptom-Skala<br />
bei der <strong>Schizophrenie</strong> (PANSS)<br />
• Positive Symptome<br />
Wahn<br />
konzeptuelle Desorganisation<br />
Halluzinationen<br />
Erregung<br />
Größenideen<br />
Misstrauen/Verfolgungsideen<br />
Feindseligkeit<br />
• Negative Symptome<br />
flacher Affekt<br />
emotionaler Rückzug<br />
mangelnder Kontakt<br />
passiver/apathischer sozialer Rückzug<br />
Schwierigkeiten im abstrakten Denken<br />
mangelnde Spontaneität, schleppender Gesprächsfluss<br />
stereotypes Denken<br />
• allgemeine psychopathologische Symptome<br />
körperliche Besorgnis<br />
ungewöhnlicher Gedankeninhalt<br />
Angst<br />
Desorientiertheit<br />
Schuldgefühle<br />
mangelnde Aufmerksamkeit<br />
Spannung<br />
mangelndes Urteilsvermögen / Einsicht<br />
Mannierismus / Bewegungsverhalten Willensstörung<br />
Depression<br />
mangelnde Impulskontrolle<br />
motorische Verlangsamung<br />
Besorgnis<br />
Unkooperativität<br />
aktive soziale Vermeidung
Syndromale Modelle der <strong>Schizophrenie</strong><br />
• Zweidimensional: positive und negative Crow et al. (1986)<br />
Symptomdimensionen,<br />
unabhängig<br />
• Dreidimensional: positive, negative Symptome Strauss et al. (1974)<br />
Beziehungsfähigkeit<br />
positive, negative Symptome Arndt et al. (1991),<br />
Desorganisation (Denkstörungen, Bilder et al. (1985),<br />
Aufmerksamkeitsstörungen, Liddle (1987)<br />
inadäquater Affekt)<br />
• Vierdimensional: positive, negative Symptome, Key u. Sevy (1990)<br />
Erregung, Depression Peralta et al. (1992)<br />
• Fünfdimensional: positive, negative Symptome, Lindenmayer et al.<br />
Erregung, Depression / Angst, (1994)<br />
kognitive Störungen
<strong>Schizophrenie</strong> – Psychose: Syndrom - Symptomcluster<br />
<strong>Schizophrenie</strong><br />
Positive<br />
Symptome<br />
Selbstverständnis<br />
Selbstwirksamkeit<br />
Kognitive<br />
Symptome<br />
Affektive<br />
Symptome<br />
Beziehungen<br />
Soziale Teilnahme<br />
Soziale Rolle<br />
Aggressionssymptome<br />
Negativ-<br />
Symptome
Traditionelle klinische Unterformen der <strong>Schizophrenie</strong><br />
Unterform Betroffene Systeme Typische Symptome Kommentar<br />
Paranoid Denken Wahn (meist Verfolgung) häufigste Form<br />
Wahrnehmen Halluzinationen<br />
Hebephren Emotionen inadäquater Affekt Beginn in der<br />
(desorganisiert) Antrieb formale Denkstörung Adoleszenz<br />
(Intentionalität) Ziel-/Planlosigkeit<br />
Kataton Antrieb Stupor-Erregung selten geworden<br />
Psychomotorik Haltungsanomalie<br />
Manierismus<br />
Negativismus<br />
Einfach Antrieb sozialer Rückzug schleichender<br />
Persönlichkeit Affektverflachung Beginn mit<br />
Gedankenarmut<br />
Verhaltensauf-<br />
Antriebs- /<br />
fälligkeiten<br />
Motivationsminderung
Symptome 1. und 2. Rangs der <strong>Schizophrenie</strong><br />
nach K. Schneider (1925)<br />
Symptome 1. Rangs<br />
Symptome 2. Rangs<br />
Akustische Halluzinationen - dialogische Stimmen - sonstige akustische<br />
- kommentierende Stimmen Halluzinationen<br />
- Gedankenlautwerden<br />
Leibhalluzinationen<br />
- leibliche<br />
Beeinflussungserlebnisse<br />
Halluzinationen auf anderen<br />
Sinnesgebieten<br />
- optische, olfaktorische<br />
gustatorische<br />
Ich-Störungen<br />
- Gedankeneingebung<br />
- Gedankenentzug<br />
- Gedankenausbreitung<br />
- Willensbeeinflussung<br />
Wahn - Wahnwahrnehmung - Wahneinfall / -gedanke
Typische Stadien einer schizophrenen Erkrankung<br />
prodromal:<br />
akut:<br />
häufig schleichender Beginn über Monate / Jahre<br />
mit leichten Verhaltensänderungen: sozialer<br />
Rückzug, Leistungseinbußen in der Arbeitsfähigkeit<br />
(„Knick“), erlahmende Initiative, inadäquate<br />
Affektivität, "merkwürdige" Vorstellungen<br />
produktiv-psychotische / negative Symptome<br />
postpsychotisch:<br />
„postremissive Erschöpfung“/postpsychotische Depression<br />
residual: negative Symptome +<br />
abgeschwächte produktive Symptome +<br />
psychosoziale Konsequenzen
Schätzung der Zahl psychischer Krankheiten weltweit<br />
[World Health Report 1998, WHO, Genf]<br />
‣ Angststörungen 400 Millionen<br />
‣ Affektive Störungen 340 Millionen<br />
‣ Geistige Behinderung 60 Millionen<br />
‣ <strong>Schizophrenie</strong> 45 Millionen<br />
‣ Senile Demenz 29 Millionen<br />
Lebenszeitprävalenz: ca. 1%
Rate an schizophrenen Erkrankten / 100 000 Bevölkerung<br />
Krankheitsausbruch in Abhängigkeit vom Lebensalter<br />
[nach: Häfner 2000]<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
ABC-<strong>Schizophrenie</strong>studie<br />
M = 117, F = 131<br />
erste Krankheitsepisode (ICD-9)<br />
Gesamtbevölkerung: 1.5. Millionen<br />
Entwicklungsreihe:<br />
- erstes Anzeichen<br />
- erstes negatives Symptom<br />
- erstes positives Symptom<br />
- erste Episode<br />
- Erstaufnahme<br />
0<br />
15-19 25-29 35-39 45-49 55-59 Jahre<br />
12 –14 20-24 30-34 40-44 50-54<br />
W<br />
M
Entwicklung von <strong>Schizophrenie</strong> im Vergleich zu<br />
Depression [nach: Häfner et al. 2005]
Die Entwicklung der akuten schizophrenen Psychose<br />
[Conrad 1958]<br />
Trema:<br />
Apophänie:<br />
Anastrophe:<br />
Apokalypse:<br />
gewohnte Ordnung geht verloren<br />
vage Stimmung des Verändertseins (Selbst / Umwelt)<br />
Fremdheit (Depersonalisation – Derealisation)<br />
Unheimlichkeit – Unvertrautheit: Unruhe, Angst<br />
neue Physiognomierung der Umgebung<br />
Derealisation, Wahn, Sinnestäuschung, Denkstörung<br />
Ich-Zentrierung der Wahnwelt (Subjektzentrismus)<br />
Ausformung von Wahnthemen, ev. Systematisierung<br />
Isolation in autistisch-dereeller Welt,<br />
Kommunikationsstörung<br />
Zerfall des Ich- und Welt-Erlebens (Gestaltzerfall),<br />
des Denkens und Fühlens, der Außen- und Innenwelt<br />
katatone Symptome
Entwicklung zur Ersterkrankung<br />
der schizophrenen Psychose<br />
Prodromalphase<br />
Psychotische<br />
Vorphase<br />
Alter 24,2 29,0 30,1 30,3<br />
Zeitdauer<br />
5,0 Jahre 1,1 Jahre<br />
positive<br />
Symptome<br />
negative und<br />
unspezifische<br />
Symptome<br />
erstes Anzeichen einer<br />
psychischen Störung<br />
(unspezifisches / negatives Symptom)<br />
erstes<br />
positives<br />
Symptom<br />
Maximum der<br />
Positivsymptomatik<br />
Ersthospitalisierung<br />
• =Dauer der unbehandelten Psychose ( Durationof Untreated Psychosis- DUP)<br />
• =Dauer der unbehandelten Erkrankung (Durationof ( Untreated Illness- DUI)
Beginn sozialer Behinderung (DAS) im Frühverlauf<br />
der <strong>Schizophrenie</strong> [Häfner et al. 1996]
Klinische Bedeutung der<br />
„Dauer der unbehandelten Psychose“ (DUP)<br />
DUP<br />
• Gründe: - Stigma<br />
- soziale Maladaptation, Unkenntnis<br />
- Mangel an Krankheitseinsicht<br />
• Konsequenzen: - verzögerte u. unvollständige Remission der Symptome<br />
- längere Hospitalisierungszeit, höheres Rezidivrisiko<br />
- geringere Compliance, höhere Belastung für Familie,<br />
höheres Niveau an „high EE“<br />
- schwächere supportive soziale Netzwerke<br />
- höheres Depressions- und Suizidrisiko<br />
- mehr Stress in Arbeit / Beruf / Ausbildung<br />
- mehr Substanzmissbrauch, delinquentes Verhalten<br />
- pathologische Veränderungen in zerebraler Physiologie<br />
- signifikant höhere Behandlungskosten<br />
[Weiden et al. 2007; Klosterkötter et al. 2008]
Basissymptome / Residualsymptome nach G. Huber<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Konzentrations-, Denk- und Gedächtnisstörungen<br />
körperliche oder geistig-seelische Erschöpfbarkeit, Leistungsinsuffizienz<br />
Antriebsmangel, Passivität, Initiativemangel<br />
Affektverflachung<br />
erhöhte Erregbarkeit / Beeindruckbarkeit und Belastungsunfähigkeit<br />
Intoleranz gegenüber Stress<br />
Geräusch- und Wetterempfindlichkeit<br />
Schlafstörungen<br />
vegetative Störungen, Zoenästhesien<br />
Neigung zu depressiven Verstimmungen<br />
erlebte Impulsverarmung<br />
Denkverarmung, Einbuße an Naivität und Unbefangenheit<br />
Zwang zur Reflexion
Früherkennung im „ultra-high risk“-Modell<br />
„ultra-high risk“<br />
Fokus:<br />
Früherkennung der initialen<br />
prodromalen Psychosesymptome<br />
• PACE –Klinik in Melbourne<br />
• APS (attenuated psychotic symptoms)<br />
• BLIPS (brief limited intermittend psychotic s.)<br />
- über UHR: bedeutsames Risiko erfassbar<br />
- durchschnittliche Konversionsrate 1 Jahr nach<br />
klinischer Definition von „high risk“: 38.2 %<br />
aus: Klosterkötter et al. (2008)<br />
• Nachteil: erst relativ späte Erfassung,<br />
möglicher zu spät für Verhinderung<br />
bedeutsamer sozialer Defizite
Früherkennung im Modell der „Basissymptome“<br />
„Basissymptome“<br />
Klosterkötter et al. (2008)<br />
Fokus:<br />
Früherkennung der prodromalen<br />
nicht-psychotischen Symptome<br />
• Huber et al. (1979) Bonner LZ-Studie<br />
• Gross et al. (87) BASBS<br />
• Kölner Früherkennungsstudie<br />
(CER; Klosterkötter et al. 2001):<br />
prädiktive Genauigkeit von Basissymptomen<br />
- prospektiv an 160 von 338 Patienten<br />
- kein Patient psychotisches Symptom baseline<br />
- mindestens 5-Jahre-Follow up (Mittel: 9.6 J)<br />
- 79 / 160: im Follow up Diagnose <strong>Schizophrenie</strong><br />
- 2 / 79: ohne jedes BS in baseline<br />
- 30 % mit BS in baseline ohne <strong>Schizophrenie</strong>-<br />
Diagnose im Follow up<br />
Übergang zu <strong>Schizophrenie</strong>: 78% korrekt<br />
Sensitivität: 0.98; Spezifität: 0.59; Rate „falschnegativ“:<br />
1.3%; Rate „falsch-positiv“: 20.6%
<strong>Schizophrenie</strong>: Grunddaten zum Verlauf<br />
‣ Verlauf überwiegend episodisch mit<br />
unterschiedlichen Remissionsqualitäten<br />
‣ ca. 65 % nach Erstepisode weitere akute Rezidive<br />
‣ ca. 15 % nach Erstepisode ohne weiteres akutes Rezidiv<br />
und mit voller psychosozialer Integration<br />
‣ ca. 20 % eher chronisch-schleichender Beginn, ohne<br />
klar erkennbares psychotisches Rezidiv, Residualsyndrom<br />
Verlaufsformen nach<br />
Ciompi u. Müller (1976)<br />
mittlere Katamnesendauer: 36.9 Jahre
Ausgänge schizophrener Störungen<br />
im Langzeitverlauf (aus: Deister, Möller 1997)<br />
Vollremission<br />
keine Vollremission<br />
Noreik et al. (1967)<br />
Beck (1968)<br />
M. Bleuler (1972)<br />
Hinterhuber (1973)<br />
Ciompi/Müller (1976)<br />
Huber et al. (1979)<br />
Tsuang/Winokur (1985)<br />
Ichimiya et al. (1986)<br />
Marinow (1986)<br />
Ogawa et al. (1987)<br />
Marneros et al. (1991)<br />
60% 40% 20% 0% 20% 40% 60% 80%
Ergebnisse aus Langzeituntersuchungen<br />
schizophrener Psychosen<br />
„Dementia praecox“ [Kraepelin]<br />
„bunte Vielfalt schizophrener Krankheitsverläufe“<br />
Ausgänge: ca. je ein Viertel:<br />
- voll remittiert<br />
- milde Einbußen<br />
- ausgeprägte u.<br />
- schwerste Defektzustände<br />
Besserung in jedem Abschnitt einer individuellen Krankheitskarriere möglich<br />
Bleuler (1972):<br />
Huber et al. (1979):<br />
- häufig Stabilisierung nach 5 Jahren<br />
- positive Wendung auch nach 30 J. möglich
<strong>Schizophrenie</strong>: prototypischer Verlauf<br />
Kurzzeit-Verlauf<br />
0–2 Jahre<br />
Häufig Positiv-<br />
Symptomatik<br />
Seltener Negativ-<br />
Symptomatik<br />
Beide Symptomatiken<br />
können<br />
fluktuieren<br />
McGlashan 1992.<br />
Mittellanger Verlauf<br />
3–6 Jahre<br />
Negativ-Symptomatik ist<br />
häufiger als Positiv- Symptomatik<br />
Beide Symptomatiken<br />
fluktuieren seltener und<br />
dauern länger an<br />
iAffektverflachung<br />
iAlogie<br />
iWahnsymptome<br />
iDepression<br />
iMotorische<br />
Beeinträchtigung<br />
iInadäquater Affekt<br />
iSprachstörung<br />
iAngst<br />
Langzeit-Verlauf<br />
7–22 Jahre<br />
Negativ-Symptomatik wird<br />
häufiger und überwiegt<br />
Positiv-Symptomatik wird<br />
seltener<br />
Patienten weisen häufig<br />
Negativ- Symptomatik<br />
auf
Kognitive Funktionsstörungen bei<br />
schizophrener Ersterkrankung und weiterem Verlauf<br />
Kognitive Funktionen<br />
Schlechter Besser<br />
Kognitive<br />
Funktionen<br />
Psychose<br />
0 20 40 60 80<br />
Schlechter<br />
Besser<br />
Psychose<br />
Alter (Jahre)<br />
Erste Episode
Kognitive Defizite bei Patienten mit <strong>Schizophrenie</strong><br />
• MATRICS Measurement and Treatment Research to Improve<br />
Cognition in Schizophrenia:<br />
• Aufmerksamkeit<br />
• Informationsverarbeitung<br />
• Problemlöseverhalten<br />
• Verbales Lernen und Gedächtnis<br />
• Visuelles Lernen und Gedächtnis<br />
• Arbeitsgedächtnis<br />
• Soziale Kognitionen<br />
Green et al, Biol Psychiatry 2004; 56:301-307
Kognitive Dysfunktionen bei schizophren Ersterkrankten<br />
und Bedeutung für soziale Adaptation<br />
zentrale Bedeutung für die Langzeitprognose und das funktionelle Outcome<br />
Prozent<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
mit Einbußen<br />
ohne Einbußen<br />
Meltzer HY, Curr Med Res Opin, 1997, 14, 1 – 20 Green et al. (2000)
Soziale und psychopathologische Langzeitprognose<br />
bei 500 schizophrenen Patienten (nach: Huber et al. 1994)<br />
Soziale Voll- uncharakteristische charakteristische insgesamt<br />
Remission remission Residuen Residuen<br />
voll erwerbstätig auf 97.3 % 30.0 % 12.1 % 38.6 %<br />
früherem Niveau<br />
voll erwerbstätig unter 1.8 % 29.4% 12.7 % 17.6 %<br />
früherem Niveau<br />
56.2 % sozial<br />
geheilt<br />
begrenzt erwerbstätig - 22.6 % 27.7 % 19.4 %<br />
43.8 % sozial<br />
erwerbsunfähig 0.9 % 16.1 % 27.2 % 16.6 % nicht geheilt<br />
völlig arbeitsunfähig - 1.8 % 20.2 % 7.8 %
Tod und Suizid als Ausgang schizophrener Psychosen<br />
Mortalität:<br />
- erhöht<br />
- Männer > Frauen<br />
- hospitalisierte > nicht-hospitalisierte Patienten<br />
Suizidalität: - ca. 10%<br />
- Alter: jünger > älter (< 45 Jahre)<br />
- Geschlecht: Männer > Frauen<br />
- sozial: unverheiratet, ohne feste Arbeit<br />
- prämorbid: höherer Ausbildungsstatus<br />
- K-Stadium: psychotisch < postpsychotisch
Prognosemodell schizophrener Psychosen –<br />
Risikofaktoren<br />
Life events<br />
ethnischer Minoritätenstatus<br />
affektive Diathese<br />
affektive<br />
Dimension<br />
schlechte prämorbide Anpassung<br />
kognitive Dysfunktion<br />
männliches Geschlecht<br />
Geburtskomplikationen<br />
jüngeres Alter<br />
Ventrikelgröße<br />
schizophrene Diathese<br />
negative<br />
Dimension<br />
positive Symptome<br />
guter<br />
Outcome<br />
schlechter<br />
Outcome<br />
niedrige sozioökonomische Stufe<br />
Drogen<br />
längere Dauer der unbehandelten Psychose
Schätzung der Effektstärke der ätiologisch bedeutsamen<br />
Risikofaktoren für <strong>Schizophrenie</strong><br />
Expositionsperiode des Risikos Risikofaktor ungefähre Effektstärke<br />
Genetisch MZ-Zwilling einer/s 46<br />
schizophren Erkrankten<br />
DZ-Zwilling einer/s 14<br />
schizophren Erkrankten<br />
Geschwister oder Kind einer/s 10<br />
schizophren Erkrankten<br />
Schwangerschaft u. Geburt<br />
prä- und postnatale<br />
Komplikationen 2<br />
Postnatal Virusinfekte des Gehirns ~ 2<br />
Substanzmissbrauch z.B. Cannabis ~ 2<br />
[nach: Jones u. Tarrant 1998]
Schätzungen relativer Risiken für <strong>Schizophrenie</strong><br />
Tandon et al. (2008)
Lebenszeitprävalenz von Störungen / Dysfunktionen bei<br />
Geschwistern Schizophrener und von Kontrollen<br />
Geschwister Schizophrener<br />
• <strong>Schizophrenie</strong> 5.1 %<br />
• andere Psychose 5.2 %<br />
• schizotypische Persönlichkeitsstörung 2.8 %<br />
• andere größere psychiatrische Störung 29.5 %<br />
• kognitive Dysfunktion (gegenwärtig) 15.3 %<br />
• ohne klinische/subklinische Abweichung 49.9 %<br />
Geschwister von Kontrollen<br />
• <strong>Schizophrenie</strong> 0.8 %<br />
• andere Psychose 1.2 %<br />
• schizotypische Persönlichkeitsstörung 0.8 %<br />
• andere größere psychiatrische Störung 20.4 %<br />
• kognitive Dysfunktion (gegenwärtig) 9.4 %<br />
• ohne klinische/subklinische Abweichung 67.2 %<br />
nach: Maier et al. (1999)
<strong>Schizophrenie</strong> und bipolar affektive Störung teilen sich<br />
gemeinsame Risikofaktoren und Vulnerabilitäten<br />
Gemeinsam geteilte genetische Vulnerabilität<br />
Gene/ Loci Chromosomal Evidenz-Schizo Evidenz-bipolar<br />
Dysbindin 6p22 +++++<br />
Neuroregulin I 8p12 ++++ +<br />
DISC 1 1q42 +++ +<br />
RGS4 1q23 ++<br />
COMT 22q11 +<br />
DAOA (G72/G30) 13q33 ++ ++<br />
BDNF 11p13 ++<br />
DAO 12q23 ++<br />
neuronale Migration<br />
Neuro- /Gliagenese<br />
Myelinisierung<br />
dendritische Organisation<br />
neuronale Konnektivität<br />
Craddock et al. (2005)<br />
Maier et al. (2005, 2006, 2008)
Fein organisierte granulare Zytoarchitektur und<br />
Konnektivität bei ungestörter neuronaler Entwicklung<br />
Lewis u. Gonzáles-Burgos (2008)
Hypothese des reduzierten Neuropils bei der<br />
<strong>Schizophrenie</strong><br />
Selemon LD, Rajkowska G, Goldman-Rakic PS (1995)
Neuropathologie und Neuroimaging bei der <strong>Schizophrenie</strong><br />
• ca. 30-50% der Pat. Seitenventrikel ↑↑ 30%<br />
• 3.Ventrikels ↑<br />
• zerebralen Sulci ↑<br />
• Gesamthirnvolumens ↓↓ (3%)<br />
• Frontallappen ↓↓↓<br />
• Temporallappen ↓↓ (links 6%, rechts 9,5%)<br />
• Amygdala-Hippokampus-Komplex ↓↓ (ca. 8% bds.)<br />
Wright IC, Rabe-Hesketh S, Woodruff PW, David AS, Murray RM, Bullmore ET: Meta-analysis of regional brain<br />
volumes in schizophrenia. Am J Psychiatry 2000; 157: 16-25
Neurobiologische Erklärungsansätze<br />
Funktionelle Defizite und Kognitive Störungen bei<br />
<strong>Schizophrenie</strong><br />
Hypofrontalität<br />
reduzierte Aktivität der zerebralen Gehirndurchblutung / Glukoseutilisation bei Aufgaben für<br />
exekutive Funktionen<br />
(Weinberger 1986, Berman 1988, Buchsbaum 1990, Andreasen 1992, 1997, Liddle 1992, Pantelis<br />
1997, Hutton 1998, Fu et al 2001, Weiss et al 2003)<br />
Fronto – temporale Funktionsstörung<br />
reduzierte und vermehrte Aktivität der zerebralen Hirndurchblutung<br />
• Exekutive Funktionen, Aufmerksamkeit (Volz 1997, 1999)<br />
• Sprachverständnis (Woodroff 1997)<br />
• Wortflüssigkeit (Fletcher 1996, Yurgelun-Todd 1996, Schröder 1996)<br />
• Verbales Lernen (Crespo-Facorro B et al 1999)<br />
• Working Memory (Heckers et al 1998, Callicott et al 1998, Barch et al 2002, 2003)
Meyer-Lindenberg,<br />
Weinberger (2006)<br />
Genetische Risiken, neuronale Regelkreise und<br />
Endophänotypen bei der <strong>Schizophrenie</strong>
<strong>Schizophrenie</strong> – hirnmorphologische Veränderungen<br />
Schlechter Outcome<br />
Guter Outcome<br />
gesund<br />
Seitenventrikel<br />
> 3. Ventrikel<br />
Staal et al., Am J Psychiatry 2001
Differenzieller Verlust grauer Hirnsubstanz in der<br />
Perspektive der Krankheitsentwicklung<br />
Morey et al. (2005)<br />
ACG: Gyrus cinguli anterior (ACC)<br />
MFG: Gyrus frontalis medialis<br />
IFG: Gyrus frontalis inferior
Langzeit - MRI Untersuchung<br />
bei einem schizophrenen Patienten<br />
[nach: JA Lieberman]<br />
23-Jahre-Mann<br />
Ersterkrankung<br />
29-Jahre<br />
4 Episoden
Membran-Phospholipid-Hypothese in<br />
der Pathophysiologie der <strong>Schizophrenie</strong><br />
Mahadik,<br />
Yao (2006)<br />
Hirnmorphologische Veränderungen:<br />
Einfluss von Entwicklungsalter,<br />
Geschlecht, hormoneller,<br />
inflammatorischer Status<br />
Ω-3-/6-<br />
Fettsäuren ?<br />
v. a. in Sn2: EPUFA (AA, DHA)<br />
1. - physikalisch-chemische Umgebung<br />
- Zellsignalsysteme (z.B. Transduktion<br />
von Neurotransmittereffekten)<br />
2. da „essentiell“, abhängig von Zufuhr<br />
3. leicht oxydierbar: ROS - AODS
Immunologische Hypothese<br />
der <strong>Schizophrenie</strong><br />
<strong>Schizophrenie</strong> –immunologisch-inflammatorisch:<br />
Typ 2-Reaktionslage, bevorzugt über Astrozyten<br />
in Astrozyten hohe Tryptophan, 2,3 –Dioxygenase-<br />
Aktivität (TDO), aber keine Kynurenin-<br />
Monooxygenase (KMO) verfügbar =<br />
Akkumulation von Kynurenin-Säure als<br />
Endprodukt<br />
Kynurenin-Säure: NMDA-Antagonist (+)<br />
α 7 -Nikotin-Acetylcholin-<br />
Antagonist (++)<br />
hypoglutamaterge Neurotransmission:<br />
Zusammenhang zu negativen, kognitiven, positiven<br />
Symptomen der <strong>Schizophrenie</strong><br />
Müller, Schwarz (2007)<br />
inflammatorische Aspekte bei first episode
Hypothese der dysfunktionalen<br />
Neurotransmittersysteme<br />
Modulation der zerebrostriatalenthalamokortikalen<br />
Schleife<br />
(Carlsson 2003)
Hypothese der dysfunktionalen<br />
Neurotransmittersysteme<br />
X<br />
X<br />
Modulation kortikaler DA-ergerNeurone<br />
(Abi-Dargham 2003)<br />
Hypofunktion der glutamatergen<br />
kortikostriatalenVerbindungen führt<br />
zu hyperdopaminerger Aktivität<br />
mesolimbisch und sekundär zu<br />
Öffnung des thalamischen Filters
Modellvorstellung der zerebralen dopaminergen<br />
Dysfunktionalität bei der <strong>Schizophrenie</strong><br />
kognitive Defizite<br />
Negativsymptomatik<br />
affektive Dysregulation<br />
Produktivsymptomatik<br />
Präfrontaler Cortex<br />
Amygdala<br />
Verlust selektiver Aufmerksamkeit<br />
gestörte Planung / Handlung<br />
affektive Dysregulation<br />
abnorme Gefahrenwahrnehmung<br />
Hippocampus<br />
Verlust der kontextuellen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Nucleus<br />
accumbens<br />
phasisch DA<br />
Verlust der corticalen Selektivität<br />
erhöhte Reaktionen auf Neuheit:<br />
tonisch DA<br />
Verlust der Plastizität corticostriataler<br />
Synapsen bedingt Perseveration<br />
Psychosozialer Stress / Trauma<br />
Psychose – „Envirom“:<br />
Drogenkonsum<br />
(Cannabis, Amphetamin)
Entwicklung antipsychotischer Wirkprinzipien als<br />
Grundlage für neurochemische Modelle der<br />
<strong>Schizophrenie</strong><br />
Wirkung eines Pharmakons<br />
Verständnis/Konzeptualisierung<br />
einer psychischen Störung<br />
Entwicklung differenzieller<br />
pharmakologischer Wirkprinzipien<br />
differenzierte neurobiologische<br />
Untersuchungsebenen
Antipsychotische Potenz von Neuroleptika<br />
in Abhängigkeit von der D 2 -Okkupanz<br />
Carlsson A, Lindqvist M (1963)<br />
Seeman P et al. (1976)
Dopaminhypothese der <strong>Schizophrenie</strong><br />
- Wirkungsweise der Antipsychotika –<br />
Mesokortikale Bahn<br />
Hypoaktivität:<br />
Negativsymptome<br />
Nigrostriatales System<br />
(Teil des EPSystems)<br />
Hypophyse<br />
(DA hemmt Prolaktinfreisetzung)<br />
Mesolimbische Bahn<br />
Hyperaktivität:<br />
Positivsymptome
Ätiopathogenetische Bedeutung von Spätadoleszenz und<br />
jungem Erwachsenenalter für schizophrene Psychosen<br />
Epidemiologische<br />
Perspektive
Prämorbide Vulnerabilität der <strong>Schizophrenie</strong><br />
Kritisches Zeitfenster in der<br />
prä- / perinatalen Hirnentwicklung<br />
‣ genetische Faktoren strukturelle Hirnanomalien neurokognitive<br />
‣ virale Infektionen (u.a. präfrontaler Cortex, Defizite<br />
‣ Autoimmunprozesse Temporaler Cortex, Hippocamus) verstärkte soziale<br />
‣ Ernährungsdefizite keine Neurodegeneration, Ängste<br />
‣ Geburtskomplikationen sondern neuronale Reifungsstörung:<br />
Bedeutsame Rolle<br />
von Glutamat für<br />
Neuritenwachstum /<br />
Migration / Traumaeffekte<br />
- abnorme Cytoarchitektur<br />
- gestörte neuronale Genese / Migration<br />
- dysplastische neuronale Netzwerke<br />
Glutamaterge Dysfunktionalität<br />
beeinflusst adoleszente Hirnreifung<br />
z.B. dopaminerge Sensitivierung<br />
Bedeutsame Rolle<br />
von Glutamat für<br />
Lernen / Kognitionen /<br />
Gedächtnis
Normative Veränderungen in der Hirnreifung<br />
während Adoleszenz und jungem Erwachsenenalter<br />
Zentral:<br />
- massiver Verlust an Synapsen in neocorticalen Arealen („pruning“)<br />
- asymmetrischer Verlust von v.a. exzitatorischen Bahnen (Glutamat)<br />
- gleichzeitiges Einwachsen (hemmender) dopaminerger Bahnen<br />
- grundlegende Reorganisation des präfrontalen Cortex (auch Hippocampus)<br />
- Umschichtung in der Balance zwischen mesocorticalen vs. mesolimbischen DA-Arealen
Was ist die funktionelle Bedeutung<br />
dieser normativen Hirnreifungsprozesse?<br />
Allgemein:<br />
„Pruning“ als Beispiel für ontogenetische Entwicklungsplastizität<br />
adaptiver Vorteil in der Anpassung an neue Umwelterfordernisse<br />
Verlust an differentieller synaptischer Dichte<br />
erhöhte fokale versus globale Gehirnaktivität<br />
verstärkte Kapazität zu unabhängiger Informationsverarbeitung<br />
in beiden Gehirnhälften<br />
erhöhte EEG-Komplexität<br />
differentielle Reifung der Neurotransmittersysteme<br />
(Glutamat- , GABA- , 5-HT- , ACH- , DA- , endogene Cannabinoid-R )<br />
Folgen der veränderten mesocorticalen und mesolimbischen Balance:<br />
„erhöhte kognitive Komplexität versus reduzierte Appetenz“<br />
? Voraussetzungen für handlungsorientiertes Lernen, Sensitivierung<br />
differentielle Stressreagibilität
Welche mögliche pathogenetische Relevanz steckt in diesen normativen<br />
Hirnreifungsprozessen und welche Besonderheiten werden<br />
bei der <strong>Schizophrenie</strong> gefunden?<br />
Modellhaft:<br />
normativer Prozess des „Pruning“ übersteuert / fehlgesteuert<br />
betrifft vorrangig präfrontalen Cortex, anterioren Cortex cinguli,<br />
aber auch Hippocampusformation<br />
[bedeutsame Kontroll-, Monitoring-, Gedächtnis-, Exekutionsfunktionen]<br />
Verlust an neuronaler Modulationsfähigkeit<br />
aberrantes corticales „Sprouting“ von DA-Fasern<br />
betrifft speziell anterioren Cortex cinguli mit Input aus (BL) Amygdala<br />
[bedeutsam für Vermittlung von Aggression, Sexualität, Furcht]<br />
[wichtige Interaktion zwischen DA, GABA, Glu]<br />
aversive Konditionierung, funktionelle Dekompensation<br />
ausgeprägte Myelinisierung v.a. in den Bahnen vom anterioren<br />
Cortex cinguli zum Hippocampus<br />
Konsequenzen einer sekundären glutamatergen Überstimulation
Krankheitsauslösung der <strong>Schizophrenie</strong><br />
Kritisches Zeitfenster<br />
in der adoleszenten Hirnentwicklung<br />
Veränderung der Glutamatrezeptoren<br />
für Teilnahme an einer „aktivitäts-abhängigen“<br />
synaptischen Plastizität: „Pruning“<br />
asymmetrische glutamaterge Synapsen<br />
Sensitivierung mesolimbischer Strukturen<br />
- Induktion durch DA, Opiatagonisten,<br />
nicht-kompetitive NMDA-Antagonisten<br />
- Expression durch DA 2<br />
(Terminale)<br />
Dysfunktionale corticolimbische Bahnen<br />
neuroanatomisch: Area ventralis tegmentalis,<br />
- reduzierte tonische DA-Freisetzung Amygdala, Hippocampus<br />
- erhöhte phasische DA-Freisetzung<br />
Psychosozialer Stress:<br />
Entwicklung und Lebenssituation<br />
Drogenkonsum<br />
(Cannabis, Amphetamin)
Ätiologisch relevante Risikofaktoren für <strong>Schizophrenie</strong><br />
Gibt es ein „<strong>Schizophrenie</strong> - Envirome“?<br />
Urbanizität<br />
ethnische<br />
Minorität<br />
Cannabis<br />
erhöhtes<br />
Risiko für<br />
<strong>Schizophrenie</strong><br />
Migration<br />
familiäre<br />
Umwelt<br />
alltägliche<br />
Stressoren<br />
(frühe)<br />
Traumatisierung
Auslösung der <strong>Schizophrenie</strong> und Drogenkonsum<br />
• Cannabiskonsum mit 15. Lebensjahr erhöht das Risiko einer<br />
schizophreniformen Psychose im 26. Lebensjahr um das 4-Fache<br />
[Arseneault et al. 2002]<br />
• Konsum von (DA-freisetzenden) Amphetaminen erhöht das Psychoserisiko<br />
regelmäßig: n = 121 ohne Psychose<br />
n = 143 Psychose < 1 Monat<br />
Methamphetamin n = 20 Psychose > 1 Monat<br />
gelegentlich: n = 140 ohne Psychose<br />
[Chen et al. 2003]<br />
schizoide/schizotypische<br />
Merkmale in Kindheit<br />
genetische Belastung<br />
Psychoserisiko<br />
Dauer der Psychose
Progression der <strong>Schizophrenie</strong><br />
als Folge von Sensitivierung und Neurotoxizität<br />
Kritisches Zeitfenster für mögliche exzitatorische<br />
Neurotoxizität in frühen Krankheitsstadien<br />
von Spätadoleszenz u. jungem Erwachsenenalter<br />
reduzierte glutamaterge Funktionalität<br />
phasischer Exzess von DA-Freisetzung<br />
sekundäre Glutamatfreisetzung<br />
Verschlechterung<br />
der psychosozialen<br />
Adaptation<br />
oxydativer Stress,<br />
vermehrte freie Radikale<br />
neuronale Schädigung<br />
Zelltod<br />
Dauer der Krankheitsphase<br />
ohne antipsychotische Therapie<br />
häufige Krankheitsrezidive
Natürlicher Verlauf der <strong>Schizophrenie</strong> in einem<br />
integrierten glutamatergen Modell [Keshevan 1999]<br />
Genetik<br />
Umwelt<br />
Glutamat<br />
Glutamaterger reduzierter Glutamattonus erhöhte „phasische“<br />
Neuronenverlust<br />
Glutamatfreisetzung<br />
Neuronenverlust / übersteuertes synaptisches Exzitotoxizität /<br />
Dysplasie Pruning, reduziertes tonisches DA, oxydativer Stress<br />
erhöhtes phasisches DA<br />
prämorbide Phase Krankheitsbeginn Progression<br />
Prä- / perinatal Adoleszenz / junges Erwachsenenalter früher Krankheitsverlauf
Hirnveränderungen bei<br />
schizophrenen vs. gesunden Adoleszenten<br />
Schizophrene Patienten<br />
erleiden einen signifikanten<br />
Verlust an grauer Hirnsubstanz<br />
Subgruppe: Progredienz auch<br />
nach Ersterkrankung<br />
Thompson et al. Mapping adolescent brain change reveals Jarskog, Gilmore (2006)<br />
dynamic wave of accelerated gray matter loss in<br />
very early-onset schizophrenia. PNAS 2001, 98:20; 11650-11655
Vulnerabilitäts - Stress - Modell<br />
Biologische Bedingungen<br />
genetisch<br />
erworben biologisch<br />
strukturelle, funktionelle<br />
zerebrale Veränderungen<br />
Störungen der<br />
Informationsverarbeitung<br />
Basisstörungen<br />
Stressoren<br />
Akute<br />
Psychose<br />
»<br />
psychosoziale Bedingungsfaktoren<br />
frühe kindliche Entwicklung<br />
familiäre Kommunikationsstrukturen<br />
Coping<br />
Phase I<br />
Phase II<br />
Zubin und Spring 1977, Nüchterlein und Dawson 1984, Ciompi 1986
Vulnerabilitäts-Stress-Modell psychischer Erkrankung<br />
[nach: Nüchterlein et al. 1994]<br />
Psychobiologische Vulnerabilität<br />
Krankheitsfolgen<br />
Protektoren<br />
Person<br />
soziales Funktionsniveau<br />
• Soziale Kompetenz<br />
• Coping<br />
Umgebung<br />
• Soziale Unterstützung Interaktion Belastungsreaktion Symptome<br />
• Soziales Netzwerk<br />
• Familiäre Kompetenz<br />
Stressoren<br />
Umgebung<br />
• Kritische Lebensereignisse<br />
• Überstimulierendes Umfeld<br />
Lebensqualität
Konzept der „psychosozialen Anpassung“<br />
im Krankheitsverlauf der <strong>Schizophrenie</strong><br />
Prämorbide Entwicklung / Krankheitsverlauf<br />
prämorbide Vulnerabilität<br />
Negativ - / Produktivsymptome<br />
prämorbides Funktionsniveau<br />
Lebensabschnitt<br />
• innere Reifung<br />
• Lebensereignisse<br />
• soziale Anforderungen<br />
Entwicklungsaufgaben<br />
Biographische Entwicklung
Normative psychosoziale Entwicklung<br />
im jungen Erwachsenenalter<br />
18. bis 25 Lebensjahr<br />
Entwicklungsaufgaben: Fortführung der adoleszenten Entwicklung<br />
Individuation gegenüber Ursprungsfamilie<br />
Integration in neue soziale Gruppen<br />
sexuelle Identität - intime Beziehungen<br />
Ausbildung / berufliche Qualifikation<br />
individuelle Lebensstruktur<br />
subjektive Wertehierarchie<br />
soziales Ziel: Übernahme von sozialen Rollen<br />
langfristig angelegte, persönlich verbindliche<br />
Programme in breitem psychosozialen Rahmen
Aufenthaltsdauer schizophrener Patienten in Universitätsklinik und<br />
Landeskrankenhaus vor Einführung der Schockverfahren (1929-1931),<br />
z.Z. ausschließlicher Anwendung der Schockverfahren (1949-1951),<br />
nach Einführung der Psychopharmaka (1959-1969)<br />
Jahre<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1929-1931 1949-1959 1959-1961<br />
Universitätsklinik<br />
Landeskrankenhaus
Meilensteine in der Entwicklung in der Pharmakotherapie<br />
psychotischer Erkrankungen<br />
1950 1960 1970 1980 1990 2000<br />
• Erste Generation • Zweite Generation<br />
Chlorpromazin<br />
Reserpin<br />
Haloperidol<br />
Fluphenazin<br />
Thioridazin<br />
Benzamide<br />
Thioxanthene<br />
Clozapin Zotepin Risperidon<br />
Amisulprid<br />
Olanzapin<br />
Quetiapin<br />
Ziprasidon<br />
Aripiprazol
Dopaminhypothese der <strong>Schizophrenie</strong><br />
- Wirkungsweise der Neuroleptika –<br />
Mesokortikale Bahn<br />
Hypoaktivität:<br />
Negativsymptome<br />
Nigrostriatales System<br />
(Teil des EPSystems)<br />
Hypophyse<br />
(DA hemmt Prolaktinfreisetzung)<br />
Mesolimbische Bahn<br />
Hyperaktivität:<br />
Positivsymptome
Hypothetischer Schwellenwert für Antipsychotika-Wirkung<br />
100<br />
D 2 -Rezeptorbindung (%)<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
EPS Schwelle<br />
Antipsychotika Wirkschwelle<br />
0<br />
Dosis; Plasmakonzentration<br />
Nach Farde,L., Arch Gen Psychiatry 1988; 45(1):71-76
Durch klassische Neuroleptika induzierte<br />
Extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen (EPMS)<br />
Frühdyskinesie Parkinsonoid Akathisie Spätdyskinesie Malignes neuroleptisches<br />
Syndrom<br />
2 – 17 % 15 – 29 % ca. 20 % 15 – 20 % 0.02 – 0.5 %<br />
Hyperkinetisch / Bradykinesie Sitz-, Steh-, hyperkinetisch Rigor, Bewusstseinsstörung,<br />
Dyston Tremor, Rigor Bewegungsunruhe choreoathetoid autonome Dysfunktionen (Labor)<br />
1. Woche 1. – 10. Woche 1. – 7. Woche 3 Monate – 3 Jahre 1. – 2. Woche<br />
Anticholinergika Dosisreduktion Dosisreduktion Clozapin Absetzen der Neuroleptika<br />
(p.o., i.v.) Anticholinergika Benzodiazepine Tiaprid Kühlung, Flüssigkeitssubstitution<br />
Umstellung Propranolol (Vitamin E) Dantrolen<br />
Anticholinergika<br />
Bromocriptin, Amantadin<br />
Benzodiazepine<br />
EKT
Extrapyramidalmotorische Symptome unter<br />
klassischen Neuroleptika und ihre Folgen<br />
Sekundäre<br />
Negativsymptome<br />
Compliance<br />
Tardive<br />
Dyskinesie<br />
Kognitionsstörungen<br />
EPMS<br />
Stigma<br />
Dysphorie
Ziele der Psychopharmakotherapie bei der <strong>Schizophrenie</strong><br />
‣ traditionelle Neuroleptika: v.a. Reduktion der Produktivsymptomatik<br />
‣ weitere therapeutische Ziele und Vorteile der Atypika:<br />
- Reduktion der Negativsymptomatik<br />
- Behandlung affektiver Störungen<br />
- Verbesserung der Lebensqualität<br />
- Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit
Rezeptorbindungsprofile atypischer Neuroleptika<br />
nach: Fleischhacker u. Hummer (2006)
Rolle des 5-HT 2A Receptor-Antagonismus<br />
in der Behandlung der Schizophrenia<br />
Nigrostriataler<br />
Pfad: triggert<br />
Dopaminfreisetzung<br />
verhindert<br />
EPS<br />
können<br />
depressive<br />
Symptome<br />
lindern<br />
Die<br />
atypischen<br />
Antipsychotika<br />
sind<br />
Antagonisten<br />
an 5-HT 2A<br />
Receptoren<br />
Mesocorticaler<br />
Pfad: triggert<br />
Dopaminfreisetzung<br />
verbessert<br />
Kognition<br />
Mesolimbischer<br />
Pfad: Dopaminfreisetzung<br />
nicht beeinflusst<br />
erhält<br />
antipsychot.<br />
Wirkung
Pharmakodynamische Prinzip atypischer Neuroleptika<br />
- Beispiel: Aripiprazol -<br />
100<br />
100 nM Dopamin<br />
+ Aripiprazol<br />
Dopamin<br />
50<br />
100 nM Dopamin<br />
+ Haloperidol<br />
0<br />
Aripiprazol<br />
10 -10 10 -9 10 -8 10 -7 10 -6 10 -5 Haloperidol<br />
Medikamenten Konzentration<br />
Burris et al. J Pharmacol Exp Ther. 2002;302:381.
Vor- und Nachteile typischer und atypischer Antipsychotika<br />
Typische Neuroleptika<br />
Vorteile<br />
- mehrfache Depotpräparationen<br />
Nachteile<br />
- höhere Nebenwirkungsrate<br />
• EPMS bei bis zu 75% der Patienten<br />
• Sexuelle Dysfunktionen bei 30-55%<br />
der Patienten<br />
• Spätdyskinesien bei ca. 20-30% nach 5<br />
Jahren Neuroleptikaexposition<br />
• Verursachung oder Verschlechterung<br />
von negativen, depressiven oder<br />
kognitiven Symptomen<br />
- schlechtere Wirksamkeit auf negative,<br />
depressive und kognitive Symptome<br />
- häufigeres Auftreten bzw. schlechtere<br />
Wirksamkeit bei Therapieresistenz<br />
Atypische Neuroleptika<br />
Vorteile<br />
– breiteres therapeutisches Spektrum<br />
– reduzierte Nebenwirkungsrate<br />
– bessere Compliance<br />
– verbesserte Psychoserehabilitation<br />
– erniedrigte Rehospitalisierungsrate<br />
– bessere soziale Integration Reintegration<br />
– höhere Lebensqualität<br />
– niedrige Gesamtbehandlungskosten<br />
Nachteile<br />
– höhere Gewichtszunahme,<br />
v.a. unter Clozapin und Olanzapin<br />
– als Depot-Präparat nur Risperidon<br />
(Risperdal consta)
Einfluss neuroleptischer Medikation auf Rezidivquote<br />
bei schizophrenen Krankheitsverläufen<br />
Davis et al. (1982)<br />
allgemein:<br />
Analyse von 35 prospektiven Doppelblindstudien<br />
statistisch hochsignifikante Überlegenheit einer<br />
neuroleptischen Langzeitmedikation ( p < 10 –100 )<br />
gegenüber Placebo in der Rezidivverhütung<br />
Rückfälle um den Faktor 2.5 – 5 reduziert<br />
10 – 15% nach 2 Jahren ohne Neuroleptika<br />
noch rezidivfrei („Placebo-Responder<br />
15 – 30% trotz Dauermedikation Rezidive<br />
„Non-Responder“)
Komplexität der rezidivprophylaktischen<br />
Herausforderung<br />
Mitbestimmung<br />
Rezidivprophylaxe<br />
Compliance<br />
Individualisierte<br />
Neuroleptikadosis<br />
Psychoedukation<br />
‣ Wissen über <strong>Schizophrenie</strong><br />
‣ Wissen über Neuroleptika<br />
‣ Frühwarnsymptome<br />
‣ Krisenbewältigung<br />
‣ Problemlösungskompetenz<br />
‣ Familiäre Unterstützung<br />
‣ Behandler-Familie-Patient<br />
‣ Neuroleptikadosis<br />
Akzeptanz<br />
Neuroleptikum<br />
20 % zusätzlicher<br />
Benefit in<br />
Rezidivprophylaxe<br />
gegenüber Neuroleptika<br />
alleine
Bedeutung der Psychotherapie<br />
in der Rehabilitation schizophrener Patienten<br />
‣ Training sozialer Fertigkeiten Social Independent Living Skills [SILS]<br />
- Krankheit: Umgang mit Symptomen / Medikamenten<br />
- Sozialer Bereich: Kommunikation/Freunde/Arbeit/Wohnung<br />
- Selbständigkeit: Hygiene, Eßverhalten, Geld, Verkehrsmittel<br />
öffentliche Ämter, Freuzeitgestaltung<br />
‣ Kognitives Training Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Reaktionsgeschwindigkeit<br />
Gedächtnis, konzeptuelle Funktionen<br />
‣ Psychoedukative Therapie - Krankheitskonzept (Diathese-Stress-Modell)<br />
- Auslöse-Stressoren: Verständnis der Frühwarnsymptome<br />
- Selbstbild-Vulnerabilität-Eigenkontrolle-Bewältigung<br />
‣ Kognitiv-behaviorale Therapie bewältigungsorientierte Therapieansätze<br />
- Wissen über Erkrankung, Complianceförderung<br />
- Medikations- / Symptom-Management<br />
- Umgang mit Frühsymptomen, chronischen Defizienzen<br />
- Modifikation von Wahnüberzeugungen<br />
‣ Familientherapie Psychoedukation – Abbau von „high-expressed-emotion“-Mustern<br />
Erwerb von Problemlösungskomeptenz – Aktivierung von<br />
Selbsthilfepotential
Zusätzliche Effektstärke verschiedener psychosozialer<br />
Therapieformen bei antipsychotischer Pharmakotherapie<br />
Therapieform<br />
mittlere zusätzliche<br />
Effektstärke<br />
‣ Social Sills – Training 0.44<br />
‣ Kognitive Therapie 0.41<br />
‣ Bewältigungsorientierte Familientherapie 0.56<br />
‣ Psychodynamische Therapieverfahren 0.27<br />
[nach: Mojtabi et al. 1998]
Die Herausforderung der psychiatrischen Rehabilitation<br />
schizophrener Patienten<br />
aus: Hippius, Klein<br />
(1983, S. 90-1)<br />
Grundlegende Bedeutung einer antipsychotischen Medikation<br />
für jegliche Formen der Psychotherapie und Soziotherapie
Wandel im Verständnis von Behandlung und<br />
Rehabilitation schizophrener Patienten<br />
Rehabilitation zielt nicht nur auf eine Restitution eines defizitären Funktionsbereichs,<br />
sondern auf einen systematischen Aufbau von Bewältigungsstrategien zur Kompensation<br />
von medizinischen, psychosozialen und beruflichen Behinderungen<br />
• keine Reduktion von Behandlungserfolg auf medikamentöse Symptomsuppression und<br />
Rückfallverhinderung<br />
• Patient ist Subjekt und nicht nur Objekt der Rehabilitation<br />
- kognitive Realisierung der vorliegenden Behinderungen<br />
- emotionale Akzeptanz<br />
- Motivation zur Reduktion<br />
• Beeinträchtigungen als Hindernisse im Erreichen subjektiv bedeutsamer Lebensziele<br />
• Verbesserung der individuellen Lebensqualität –„Empowerment“<br />
• Individualisierung der Behandlungs- und Rehabilitationsansätze<br />
• Berücksichtigung der zeitlichen, situativen und lebensgeschichtlichen Kontexte
Individualisierung therapeutisch-rehabilitativer<br />
Maßnahmen bei schizophrenen Patienten<br />
• in welcher Phase der Erkrankung<br />
• bei welcher Ressourcenlage (innere / äußere fördernde/hemmende Bedingungen<br />
• bei welcher erkrankungsbedingter Beeinträchtigung (Positiv-Minussymptome,<br />
kognitive Defizite, psychosoziale Behinderungen)<br />
• mit welchen Auswirkungen auf Rollenfunktionsfähigkeit (sozial, beruflich)<br />
• in welcher Reihenfolge<br />
• welche Art von rehabilitativer Intervention<br />
• in welcher Anwendungssituation<br />
• wie Aufnahmebereitschaft und Motivation zur konkreten Umsetzung zu fördern
Dimension psychosozialer Behinderung (WHO)<br />
Psychische Erkrankung / Behinderung<br />
Funktionen Aktivitäten Teilnahme<br />
gestört können z.B. sein: gestört können z.B. sein gestört können z.B. sein die<br />
- Affektivität Aktivitäten Partizipation<br />
- Antrieb - des täglichen Lebens - an sozialen Beziehungen<br />
- Aufmerksamkeit (Selbstversorgung, (Familie, Freunde, Bekannte,<br />
- Ausdauer Körper- und Kleiderpflege Gleichaltrige, Fremde)<br />
- Bewusstsein - der Kommunikation - an Ausbildung, entlohnter und<br />
- Denkinhalte / und interpersonelle Aktivitäten unbezahlter Arbeit<br />
- Kontrolle des Denkens (Aufnahme und Pflege von - an Erholung, Freizeit, Kultur<br />
- Einsicht sozialen Kontakten) - am wirtschaftlichen Leben<br />
- Emotionale Stabilität - im Zusammenhang mit<br />
- Interesse Arbeit und Schule<br />
- Merkfähigkeit - zur Nutzung medizinischer,<br />
- Motivation sozialer und kultureller<br />
- Orientierung Angebote<br />
- Selbstvertrauen<br />
- Selbstwertgefühl<br />
- Urteilsfähigkeit<br />
- Wahrnehmung<br />
persönliche und umweltbedingte Kontextfaktoren<br />
(objektive Beurteilung / subjektive Erfahrung)
Dimensionen der psychiatrischen Rehabilitation<br />
schizophrener Patienten<br />
Reduktion von Förderung von Förderung von<br />
Funktionsstörungen Aktivitäten sozialer Teilnahme<br />
- Medikation - Fertigkeitstraining - Berufsbildung<br />
Applikationsform Module: Medikations- /<br />
(Einsicht – Compliance) Symptom- / Substanz- - Berufsförderung<br />
missbrauchsmanagement /<br />
Rezidivprophylaxe Kommunikationstraining / - begleitende Hilfen<br />
minimal wirksame Dosis<br />
interpersonale Problem-<br />
Nebenwirkungen lösung / Freundschaft +<br />
Intimität / Freizeit /<br />
Psychoedukation Arbeitsplatzanforderungen /<br />
gesellschaftliche Wieder-<br />
- Kognitive Rehabilitation eingliederung / Familie<br />
inhalts-orientiert<br />
prozeß-orientiert - Familieninterventionen - Wohnen:<br />
konkret / praktisch /<br />
Betreuung vs.<br />
Alltags-Coping:<br />
Autonomie<br />
Information / Übungen /<br />
„high expressed emotion“