Sachbericht 2004 als PDF - bei der WIESE eV
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<strong>Sachbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
<strong>WIESE</strong> e.V.<br />
Selbsthilfeberatung in<br />
Essen
2<br />
<strong>WIESE</strong> e.V.<br />
Selbsthilfe-Beratungsstelle für Essen<br />
Pferdemarkt 5<br />
45127 Essen<br />
Telefon: 0201 – 20 76 76<br />
Fax: 0201 – 20 74 08<br />
e-Mail: Wiese.Selbsthilfe@t-online.de<br />
Internet: www.WieseNetz.de
Dieser Geschäftsbericht will Auskunft geben<br />
über die Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> Essener Beratungsstelle<br />
und die Entwicklung <strong>der</strong> Selbsthilfelandschaft in Essen<br />
im vergangenen Jahr,<br />
über den quantifizierbaren Standard und über Qualifizierbares,<br />
soweit dies Beson<strong>der</strong>heiten und Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Selbsthilfear<strong>bei</strong>t<br />
gegenüber dem voran gegangenen Jahr betrifft.<br />
Wir bedanken uns <strong>bei</strong> allen Partnern,<br />
die uns mit Ideenreichtum und Fachkenntnis,<br />
mit Kritik und Ermunterung und<br />
mit materieller Unterstützung geholfen haben,<br />
die Idee <strong>der</strong> Selbsthilfe in dieser Stadt<br />
zu unterstützen und zu beför<strong>der</strong>n.<br />
Ihr<br />
<strong>WIESE</strong>-Team<br />
3
Inhalt<br />
Schwerpunkte und Summary ....................................................... 7<br />
Selbsthilfe im Krankenhaus ......................................................... 9<br />
Würde im Alter........................................................................... 13<br />
Der Erste Essener Selbsthilfepreis ............................................. 15<br />
Statistische Daten zur Entwicklung <strong>der</strong> Selbsthilfe in Essen .... 21<br />
Unterstützung von Selbsthilfegruppen ....................................... 29<br />
Umfrage zur Entwicklung <strong>der</strong> Selbsthilfe .................................. 35<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t ................................................................... 39<br />
Bildungsar<strong>bei</strong>t ............................................................................ 43<br />
Ar<strong>bei</strong>tskreise und Gremien ........................................................ 47<br />
Personal und Finanzen ............................................................... 48<br />
Vorschau 2005............................................................................ 49<br />
5
Summary<br />
und Schwerpunkte<br />
Insgesamt 3009 Anfragen<br />
Insgesamt haben sich im Berichtszeitraum 2481 Bürgerinnen und Bürger mit 3009<br />
konkreten Anliegen an die Selbsthilfeberatungsstelle <strong>WIESE</strong> e.V. gewandt. Das<br />
ist ein geringfügiger Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Relevante Verän<strong>der</strong>ungen<br />
gegenüber dem Vorjahr sind über die statistische Erhebung kaum zu verzeichnen:<br />
<br />
<br />
<br />
Psychische Erkrankungen (insbeson<strong>der</strong>e Angst und Depression) bleiben<br />
auf einem hohen Niveau.<br />
Hervorstechend ist die Zahl <strong>der</strong> Anfragen zu Bor<strong>der</strong>line: sie hat sich in den<br />
vergangenen fünf Jahren <strong>bei</strong>nahe verfünffacht.<br />
Bei den somatischen Erkrankungen sind keine Auffälligkeiten gegenüber<br />
dem Vorjahr hervorzuheben.<br />
In den vergangenen zehn Jahren waren soziale Themen (Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit,<br />
Sozialhilfe) innerhalb unserer statistischen Daten eher zu vernachlässigen. Im<br />
Zusammenhang mit den Stichworten soziale Vereinsamung, Angst vor Mobbing,<br />
psychischer Druck am Ar<strong>bei</strong>tsplatz hat dieser Bereich deutlich zugenommen –<br />
eine Tendenz, die uns auch aus an<strong>der</strong>en Einrichtungen bestätigt wird. In solchen<br />
Kontexten werden ebenfalls die Bereiche Ehe-, Lebens- und Beziehungsfragen<br />
genannt, auch sie haben steigende Tendenz.<br />
Einer emnid-Umfrage zu Folge klagt je<strong>der</strong> zweite Ar<strong>bei</strong>tnehmer in NRW über<br />
psychische Belastungen am Ar<strong>bei</strong>tsplatz. Auch nach unseren statistischen Werten<br />
verdient das Konfliktfeld „Mobbing“ beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit, ein Bereich, für<br />
den Selbsthilfegruppen kein geeignetes Hilfsangebot sind. Professionelle<br />
Hilfsangebote sind allerdings in Essen wenig systematisch erfasst, ohne klar<br />
strukturierte, abgrenzbare Profile, aber auch insgesamt unzureichend.<br />
Lotsenfunktion und Vernetzungswissen<br />
Nach wie vor hoch ist mit insgesamt 24 Prozent aller Anfragen die Quote für<br />
Vermittlung ins professionelle System – in abs. Zahlen eine Steigerung von 667<br />
auf 731 Anfragen. Dies verweist erneut darauf, dass die Inanspruchnahme <strong>der</strong><br />
Selbsthilfe-Beratungsstelle in zunehmendem Maße über die originäre Aufgabe <strong>der</strong><br />
Beratung in allen Dingen <strong>der</strong> Selbsthilfe hinausweist, aber auch<br />
Belastungsfähigkeit und Grenzen unserer Lotsenfunktion aufzeigt.<br />
Dass wir es mit einer zum Teil unübersichtlichen und unzureichenden<br />
Angebotsstruktur zu tun haben, hat – im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Erweiterung<br />
unseres Vernetzungswissens - unsere Beschäftigung mit den Themen Ess-<br />
Störungen und Mobbing sichtbar gemacht.<br />
7
Zugangswege zur <strong>WIESE</strong> e.V.:<br />
Internet-Kontakte<br />
17214 eindeutige Besucher konnten wir im Berichtszeitraum auf unserer<br />
Internetseite www.wiesenetz.de registrieren.<br />
Die großen Medien<br />
Die großen Medien (WAZ, NRZ, Stadtteilzeitungen, Radio Essen, Gelbe Seiten,<br />
Internet) stehen mit insgesamt 744 Vermittlungen an <strong>der</strong> Spitze aller im<br />
Beratungsgespräch eindeutig genannten Zugangswege zur <strong>WIESE</strong>. Das ist nach<br />
wie vor ein starker Beleg dafür, wie wichtig die Medien für den Bekanntheitsgrad<br />
und die Vermittlungsfähigkeit <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen sind.<br />
Das medizinische System<br />
516 Personen wurden vom medizinischen System an die <strong>WIESE</strong> verwiesen, das<br />
sind 21 Prozent von allen.<br />
Mundpropaganda<br />
Dass die Bedeutung von Selbsthilfegruppen auch im privaten Bereich ein<br />
Gesprächsthema ist, zeigt <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Vermittlungszahlen von 2002, 2003<br />
und <strong>2004</strong>: sie haben sich in den drei Jahren fast verdreifacht.<br />
Schwerpunkte des vergangenen Jahres:<br />
Erster Essener Selbsthilfepreis, Würde im Alter, Selbsthilfe im Krankenhaus<br />
Drei Schwerpunkte prägten im Berichtszeitraum die Aktivitäten <strong>der</strong><br />
Selbsthilfeberatungsstelle <strong>WIESE</strong> e.V.:<br />
Unseren – zeitlich gesehen - ersten Schwerpunkt legten wir auf die Vorbereitung<br />
und Durchführung von Selbsthilfewochen in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem<br />
Marienhospital Altenessen. Wir setzten mit dieser Aktion unser Projekt<br />
„Selbsthilfe im Krankenhaus“ im Essener Norden fort.<br />
„Würde des Alters. Ich vergesse, aber vergeßt mich nicht“, so lautet <strong>der</strong> Titel<br />
einer Veranstaltungsreihe, die ohne die Unterstützung <strong>der</strong> St. Elisabeth Stiftung so<br />
nicht hätte realisiert werden können. In Kooperation mit dem Seniorenreferat <strong>der</strong><br />
Diakonie Essen, <strong>der</strong> ev. Kreuzeskirche, <strong>der</strong> Alzheimer Selbsthilfegruppe und dem<br />
Geriatriezentrum Haus Berge luden wir an verschiedene Orte und mit Einsatz<br />
unterschiedlicher Genres ein, sich mit Aspekten <strong>der</strong> Alzheimer Erkrankung<br />
auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />
Unser dritter Schwerpunkt, ebenfalls in enger Zusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>der</strong> St.<br />
Elisabeth Stiftung, war die Planung, Organisation und Mo<strong>der</strong>ation des Ersten<br />
Selbsthilfepreises <strong>der</strong> Stadt Essen, <strong>der</strong> am 2. Dezember im Blumenhof <strong>der</strong><br />
GRUGA von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger überreicht wurde.<br />
8
Selbsthilfe<br />
im Krankenhaus<br />
Inzwischen nutzen wir die Infrastruktur <strong>bei</strong>nahe aller Essener Kliniken, gewinnen<br />
Referentinnen und Referenten für Fortbildungsveranstaltungen, beteiligen uns an<br />
Arzt-Patienten-Seminaren von Kliniken und gründen Selbsthilfegruppen in<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t mit den Essener Krankenhäusern. Ein Ziel unseres Projekts<br />
„Selbsthilfe im Krankenhaus“ ist auch, stadtteilnah die Angebote von<br />
Selbsthilfegruppen zu kommunizieren. Diese Stadtteil bezogene Ar<strong>bei</strong>t leisten in<br />
Essen Sucht-Selbsthilfegruppen seit vielen Jahren. Mit den „Wochen <strong>der</strong><br />
Selbsthilfe im Marienhospital“ wollten wir im Berichtszeitraum den Schwerpunkt<br />
auf den Essener Norden legen.<br />
Kliniken Essen Nord-West:<br />
Wochen <strong>der</strong> Selbsthilfe im Marienhospital Altenessen, vom 26.4. bis 13.5.04<br />
Mit großem Erfolg haben wir vor vier Jahren im Lutherkrankenhaus und im<br />
Umfeld des Lutherhauses den Selbsthilfegedanken stadtteil- und bürgernah<br />
vorgestellt. Dies führte nicht nur zu einem klaren Paradigmenwechsel in <strong>der</strong><br />
Einstellung zur Selbsthilfe son<strong>der</strong>n darüber hinaus zu einer engen Kooperation<br />
mit dem Krankenhaus und zu einer Zusammenar<strong>bei</strong>t mit in diesem Stadtteil<br />
ansässigen Institutionen.<br />
Der Essener Norden gehört in dieser Hinsicht durchaus auch zu den<br />
unterversorgten Stadtgebieten. Dies ist ein Grund für die Durchführung von drei<br />
Selbsthilfewochen am Marienhospital Altenessen gewesen. Die Präsenz <strong>der</strong><br />
Selbsthilfe in <strong>der</strong> Klinik sollte den Patienten, den Krankenhausbesuchern, aber<br />
auch den Bürgerinnen und Bürgern des Essener Nordens die Möglichkeit geben,<br />
mit Selbsthilfegruppen in Kontakt zu treten und sich mit <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> Selbsthilfe<br />
auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />
Die langfristige Vorbereitung dieser Aktion trug wesentlich zum gegenseitigen<br />
Verständnis und zu einer vertrauensvollen Zusammenar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong>. Die Pressear<strong>bei</strong>t<br />
war äußerst wichtig für die Kommunizierung <strong>der</strong> "Selbsthilfewochen" im Essener<br />
Norden und hat zum Erfolg sicherlich wesentlich <strong>bei</strong>getragen. Die <strong>bei</strong>den Flyer<br />
"Wochen <strong>der</strong> Selbsthilfe im Marienhospital Altenessen" und "Krankenhaus trifft<br />
Selbsthilfe", ebenso das dazu gestaltete Plakat waren hilfreich für die Ansprache<br />
und Orientierung <strong>der</strong> Krankenhausbesucher.<br />
Selbsthilfegruppen stellen sich vor<br />
Folgende Selbsthilfegruppen beteiligten sich zusammen mit <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> e.V. an<br />
diesen Aktionswochen, wo<strong>bei</strong> jeden Tag eine an<strong>der</strong>e Selbsthilfegruppe im<br />
Zentrum stand:<br />
1. Selbsthilfegruppe für Osteoporose<br />
9
2. Verein Schlaganfallgeschädigter und das Schlaganfallbüro Ruhr<br />
3. Selbsthilfegruppe Restless Legs<br />
4. ILCO, Selbsthilfegruppe für Stomaträger<br />
5. Hepatitishilfe NRW e.V.<br />
6. Selbsthilfegruppe Lebertransplantierter<br />
7. Selbsthilfegruppe Lupus Erythematodes<br />
8. Selbsthilfegruppe Morbus Bechterew<br />
9. Selbsthilfegruppe Syringomyelie<br />
10. Selbsthilfegruppe für Frauen mit Depressionen<br />
11. Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft<br />
12. Selbsthilfeorganisation für Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen<br />
13. Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />
14. Diabetiker Selbsthilfe vom Deutschen Diabetiker Bund<br />
Die Präsenz <strong>der</strong> Gruppen wurde optimal umgesetzt: über die Begleitung <strong>der</strong><br />
Aktion durch die Presseberichterstattung und durch den zentralen Ort im Foyer<br />
des Krankenhauses. Der Zeitrahmen von 14 bis 17 Uhr wurde von den<br />
Ratsuchenden gut angenommen. Der Ablauf <strong>der</strong> Beratungsgespräche realisierte<br />
sich in <strong>der</strong> Regel <strong>als</strong> Gruppengespräch. Dadurch wurde das Moment des<br />
Erfahrungsaustausches signifikant ins Zentrum <strong>der</strong> Beratung gerückt und<br />
gleichsam in <strong>der</strong> Struktur einer Selbsthilfegruppe umgesetzt. Dies wurde von den<br />
Ratsuchenden durchweg akzeptiert und in <strong>der</strong> Bereitschaft zum gemeinsamen<br />
Gespräch mitgetragen.<br />
Arzt-Patienten-Seminare<br />
Folgende Arzt-Patienten-Seminare wurden – <strong>als</strong> Abendveranstaltung – angeboten:<br />
1. Schlaganfall<br />
2. Morbus Crohn<br />
3. Inkontinenz<br />
4. Diabetes<br />
5. Depressionen<br />
Die Arzt-Patienten-Seminare waren eine sinnvolle und nötige fachliche<br />
Ergänzung und Unterstützung <strong>der</strong> "Erfahrungskompetenz" <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen.<br />
In einem Fall führte die Veranstaltung zur Gründung einer Selbsthilfegruppe<br />
„Depressionen“.<br />
Ergebnisse<br />
Als konkrete Ergebnisse dieser drei Wochen können wir bilanzieren:<br />
Ca. 120 Beratungsgespräche, wo<strong>bei</strong> wir Wert darauf legen, dass es sich in <strong>der</strong><br />
Regel um "Selbsthilfe gemäße" Gespräche handelte, in denen <strong>der</strong><br />
Erfahrungsaustausch im Gruppengespräch im Vor<strong>der</strong>grund stand. Auch Tage<br />
später nach dem Gruppenauftritt gab es noch Anfragen zum Thema.<br />
Unser Anliegen, Selbsthilfegruppen <strong>als</strong> eine Facette in <strong>der</strong> Patientenbetreuung<br />
des Krankenhauses anzubieten und das Zusammenwirken von Selbsthilfe und<br />
Krankenhaus zu för<strong>der</strong>n, wurde gut umgesetzt.<br />
Unserem Ziel, den Selbsthilfegedanken im Essener Norden publik zu machen<br />
und zu verankern, sind wir ein großes Stück näher gekommen.<br />
10
Erfreulich ist auch, dass es eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />
Depressionen gegründet werden konnte, die ihren regelmäßigen Treffpunkt im<br />
Marienhospital hat.<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t mit weiteren Essener Krankenhäuser<br />
St. Elisabeth - Stiftung<br />
In Zusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>der</strong> Elisabeth Stiftung wurden zwei Projekte realisiert, die<br />
weit über das Projekt „Selbsthilfe im Krankenhaus“ hinausreichten: Die<br />
Durchführung <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe „Würde im Alter“ unter wesentlicher<br />
Beteiligung des Geriatriezentrums Haus Berge und die Realisierung <strong>der</strong><br />
Verleihung des Ersten Essener Selbsthilfepreises durch die Stadt Essen.<br />
Darüber hinaus wurde in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem Elisabeth Krankenhaus ein<br />
Arzt-Patienten-Seminar zum Krankheitsbild Endometriose durchgeführt und<br />
darüber eine Selbsthilfegruppe zu dieser Erkrankung reaktiviert.<br />
Lutherhaus<br />
Mit dem Lutherkrankenhaus setzten wir unsere erprobten Projekte fort:<br />
- die wöchentliche Sprechstunde, die inzwischen auch von ortsnah ansässigen<br />
Selbsthilfegruppen für Beratungsgespräche und für die Vorbereitung von<br />
Gruppengründungen aufgesucht wird.<br />
- die Beteiligung an <strong>der</strong> Lutherhaus-Reihe „Zeit für Ihre Gesundheit“<br />
- <strong>als</strong> Ergänzung <strong>der</strong> Patientenberatung <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> im Lutherhaus organisierte<br />
das Lutherhaus für die <strong>WIESE</strong> einen wöchentlichen Rundgang durch die<br />
einzelnen Stationen.<br />
Alfried Krupp Krankenhaus<br />
Die Zusammenar<strong>bei</strong>t konkretisierte sich erneut in dem Projekt<br />
„Selbsthilfestammtisch“. Selbsthilfestammtisch soll heißen: In kleiner Runde<br />
treffen sich regelmäßig (sechs mal im Jahr) Menschen zu einem speziellen Thema<br />
ähnlich den Arzt-Patienten-Seminaren. Der entscheidende Unterschied: im<br />
Mittelpunkt stehen die Erfahrungen von Selbsthilfegruppen, die in kleiner Runde<br />
vorgestellt, erfragt und erörtert werden können. Dieser Stammtisch ist offen,<br />
unprätentiös, er ermöglicht das persönliche Gespräch und funktioniert im setting<br />
einer "Als-ob-Selbsthilfegruppe". Es hat sich herausgestellt, dass dies eine äußerst<br />
effektive Form des Informations- und Erfahrungsaustausches darstellt.<br />
Mit den Kliniken Ruhrhalbinsel, mit den Kliniken Essen Borbeck und mit den<br />
Kliniken Essen Mitte wurden Projekte für das Jahr 2005 vereinbart.<br />
11
Würde im Alter<br />
Unter diesem Titel stand eine Veranstaltungsreihe vom 19. bis 24. September<br />
rund um den Welt-Alzheimer-Tag in Kooperation <strong>der</strong> ev. Altstadt Gemeinde<br />
Essen, <strong>der</strong> Alzheimer Selbsthilfegruppe Essen, dem Seniorenreferat <strong>bei</strong>m<br />
Diakoniewerk Essen, <strong>der</strong> St. Elisabeth-Stiftung Essen, und <strong>der</strong> Selbsthilfeberatung<br />
<strong>WIESE</strong> e.V.. Die Schirmherrschaft dafür übernahm die Gesundheitsministerin des<br />
Landes Nordrhein Westfalen, Birgit Fischer. Zu je<strong>der</strong> Veranstaltung boten wir<br />
eine kostenfreie Betreuung durch ehrenamtliche Helfer <strong>der</strong> Alzheimer<br />
Selbsthilfegruppe an. Dies war unser Programm:<br />
Ausstellung: "So stell ich mir das Alter vor"<br />
Fotoreportagen und Collagen von Schülerinnen und Schülern <strong>der</strong> Gesamtschule<br />
Holsterhausen in <strong>der</strong> Kundenhalle <strong>der</strong> Sparkasse Essen-Mitte<br />
Gottesdienst in <strong>der</strong> Kreuzeskirche: "Die Würde des Alters"<br />
in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Selbsthilfegruppen und ehrenamtlichen Helfern unter<br />
liturgischer Leitung von Pfarrer Steffen Hun<strong>der</strong>. Und mit einem Vortrag von Prof.<br />
Dr. Uta Ranke-Heinemann zum Thema "Altersweisheit und Jugendwahn".<br />
Musikalisch begleitete den Gottesdienst Yehudi Menuhin Live Music Now<br />
Rhein-Ruhr e.V.. Anschließend: Frühstücksgespräche <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong><br />
Alzheimer Selbsthilfegruppe Essen e.V. lädt ein<br />
zum Informationsnachmittag <strong>bei</strong> Kaffee und Kuchen im Haus St. Lambertus mit<br />
einer Fotoausstellung und künstlerischen Ar<strong>bei</strong>ten von Alzheimerpatienten<br />
Film und Begegnung am Welt-Alzheimer-Tag im ASTRA Filmtheater<br />
Filmvorführung des vielfach preisgekrönten Spielfilms "Mein Vater" in <strong>der</strong> Regie<br />
von Andreas Kleinert, mit Götz George und Klaus J. Behrendt in den Hauptrollen<br />
Altersverwirrtheit: Früherkennung, Therapie, Pflege<br />
Eine Informationsveranstaltung für Patienten und Angehörige mit Prof. Hans<br />
Georg Nehen (Geriatriezentrum Haus Berge <strong>bei</strong>m Elisabeth Krankenhaus), Dr.<br />
Albrecht Warning (Facharzt für Altersheilkunde am Knappschaftskrankenhaus),<br />
Ulrike Hohlmann (Alzheimer Selbsthilfegruppe) und Edeltraut Müller (St.<br />
Lambertus Altenpflegeheim)<br />
Betreuung altersverwirrter Menschen: Herausfor<strong>der</strong>ung - Überfor<strong>der</strong>ung<br />
Ein Angebot zum Erfahrungsaustausch für Angehörige und professionelle Dienste<br />
mit einer Einführung von Professor Hans Georg Nehen<br />
Theateraufführung in <strong>der</strong> Kreuzeskirche<br />
Herbstzeit, von Marion Schüller und Ausklang mit <strong>der</strong> Autorin im<br />
Gemeindezentrum <strong>der</strong> Kreuzeskirche<br />
Wichtig an diesem Veranstaltungsprogramm war uns die facettenreiche<br />
Annäherung an das Thema, sowohl in <strong>der</strong> Verbindung von Aufklärung und<br />
Unterhaltung, in <strong>der</strong> Verschiedenartigkeit <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem<br />
Thema, aber auch in <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Veranstaltungsorte. Wir nutzen die Medizin<br />
13
und die Wissenschaft, den Glauben und die Bildende Kunst, Film und Theater,<br />
vor allem aber die Erfahrung <strong>der</strong> Menschen, um unserem Motto Kraft zu<br />
verleihen: „Würde im Alter – Ich vergesse, aber vergesst mich nicht.“<br />
Dass dieses Konzept erfolgreich war, zeigt die Beteiligung an den<br />
Veranstaltungen: Ca. 1000 Personen haben insgesamt die Veranstaltungsangebote<br />
genutzt.<br />
Sponsoring und Kooperationen<br />
Dass ein solch opulentes Programm zustande gekommen ist, verdanken wir auch<br />
einem Dialog, einem Dialog von professionellen Einrichtungen untereinan<strong>der</strong>,<br />
von Professionellen Einrichtungen und Selbsthilfe, von engagierten Schülern und<br />
ehrenamtlichen Alten: <strong>der</strong> Unterstützung durch die Mitar<strong>bei</strong>ter des Paul-Bever-<br />
Hauses, <strong>der</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Margarete Sager von <strong>der</strong> Alzheimer Selbsthilfe,<br />
Frau Hardenberg-Ortmann vom Seniorenreferat <strong>der</strong> Diakonie, Pfarrer Hun<strong>der</strong> von<br />
<strong>der</strong> Kreuzeskirche, Schülerinnen und Schülern <strong>der</strong> Gesamtschule Holsterhausen<br />
und dem großen Engagement des Hauptgeschäftsführers <strong>der</strong> Elisabeth-Stiftung,<br />
Heinz Diste, ohne das wir dieses Programm nicht hätten realisieren können.<br />
Überaus erfreulich finden wir, dass es für dieses Projekt auch zu überraschen<strong>der</strong><br />
und nicht selbstverständlicher Unterstützung kam: durch den WDR, <strong>der</strong> uns<br />
kostenfrei den Film „Mein Vater“ überließ, durch Marianne Menze, die uns<br />
kostenfrei das ASTRA-Filmtheater überließ, durch das Hotel Essener Hof, das uns<br />
kostenfrei Räume zur Betreuung von Alzheimer-Patienten zur Verfügung stellte,<br />
durch den Vorstandsvorsitzenden <strong>der</strong> Sparkasse, Herrn Osthues-Albrecht, <strong>der</strong> uns<br />
ermöglichte, die Ausstellung „So stell ich mir das Alter vor“ im Foyer <strong>der</strong><br />
Sparkasse Essen zu zeigen, durch die Bäckerei Peter, die unser Frühstücksbrunch<br />
sponsorte und durch die Druckerei Gilbert, die unseren Ausstellungsflyer<br />
sponsorte.<br />
So war diese Veranstaltungsreihe ein Themenangebot, das auf vielfältige Weise<br />
den Weg in die Öffentlichkeit gefunden und ein mit Tabu besetztes Thema<br />
enttabuisiert hat.<br />
Ergebnisse<br />
Die Bilanz <strong>der</strong> Veranstalter hebt folgende Ergebnisse hervor:<br />
Die Veranstaltungsreihe hat<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
die Tabuisierung des Themas durchbrochen.<br />
Sie hat ein – anscheinend attraktives - Fortbildungsangebot für jene<br />
geschaffen, die sich ehrenamtlich und professionell mit <strong>der</strong> Thematik<br />
auseinan<strong>der</strong>setzen und Unterstützungsar<strong>bei</strong>t leisten möchten.<br />
Sie hat den Vernetzungsgedanken zwischen unterschiedlichen professionellen<br />
Anbietern, aber auch zwischen Selbsthilfe und Profession beför<strong>der</strong>t und<br />
Erfahrungswissen vermehrt.<br />
Nicht zuletzt ist daraus eine neue Selbsthilfegruppe für Angehörige von<br />
Alzheimerpatienten gewachsen.<br />
14
Erster Essener Selbsthilfepreis<br />
Die Stadt würdigt ihre Selbsthilfegruppen mit <strong>der</strong> Verleihung eines Preises<br />
Am 2. Dezember <strong>2004</strong> wurde im edlen Ambiente des Kurhauses "Blumenhof" <strong>der</strong><br />
Essener GRUGA vor 350 Gästen <strong>der</strong> Erste Essener Selbsthilfepreis vergeben. Er<br />
ist bundesweit einmalig <strong>als</strong> Preis einer Kommune, um die Ar<strong>bei</strong>t von<br />
Selbsthilfegruppen im weitesten Sinne aus dem gesundheitsbezogenen Spektrum<br />
zu würdigen. Und er soll keine Eintagsfliege sein, son<strong>der</strong>n – sozusagen – <strong>als</strong><br />
Selbsthilfe-Biennale alle zwei Jahre vergeben werden.<br />
38 Selbsthilfegruppen haben sich für diesen Preis beworben, darunter viele<br />
Gruppen aus dem Bereich psychischer Erkrankungen. Diesen Gruppen wurden<br />
Patinnen und Paten aus dem gesellschaftlichen Leben Essens zur Seite gestellt, die<br />
vor einer Jury aus sieben anerkannten Persönlichkeiten <strong>der</strong> Stadt <strong>als</strong> Fürsprecher<br />
auftraten. Die Liste <strong>der</strong> Personen und Institutionen, die sich für diesen Preis<br />
engagiert haben, ist beachtlich.<br />
In seiner Festrede nannte Oberbürgermeister Dr. Reiniger das Motiv <strong>der</strong> Stadt für<br />
die Würdigung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen: „in Anerkennung ihres bürgerschaftlichen<br />
Engagements, insbeson<strong>der</strong>e ihrer Verdienste um die Verbreitung des<br />
Selbsthilfegedankens in unserer Stadt. Damit trägt die Gruppe wesentlich zur<br />
Stärkung des sozialen Netzes in unserer Stadt <strong>bei</strong>. Diesem Wirken gilt unsere<br />
beson<strong>der</strong>e Wertschätzung und unser Dank.“ - und so stand es auch auf <strong>der</strong><br />
Urkunde <strong>der</strong> Stadt (gezeichnet vom Oberbürgermeister), die allen Gruppen<br />
überreicht wurde, die sich für den Selbsthilfepreise beworben haben.<br />
Die Stadt Essen hat mit diesem Preis die Anregung <strong>der</strong> Selbsthilfeberatungsstelle<br />
<strong>WIESE</strong> e.V. aufgegriffen und zusammen mit ihr und mit Unterstützung von Heinz<br />
Diste, dem Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> St. Elisabeth Stiftung, umgesetzt. Denn nicht<br />
nur die Patinnen und Paten und die Jury kommen aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Essener<br />
Gesellschaft, auch die Geld- und Sachpreise wurden <strong>der</strong> Stadt Essen von<br />
Persönlichkeiten aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Essener Gesellschaft zur Verfügung gestellt.<br />
Den ersten Preis, mit 1500 € dotiert, erhielt die Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />
Depressionen. 1000 € bekam die Gruppe PARKINSonLINE, eine<br />
Parkinsongruppe im Internet, die ihren festen Sitz in Essen hat. Platz drei und<br />
damit 500 € ging an die Alzheimer Selbsthilfegruppe. Zwölf wertvolle Sachpreise<br />
ergänzten die Preisverleihung. Kriterien für die Bewertung <strong>der</strong> Bewerbungen<br />
waren u.a.: Wie innovativ ist die Gruppe? Was tut sie beson<strong>der</strong>es für den Umgang<br />
mit <strong>der</strong> Erkrankung? Was tut sie beson<strong>der</strong>es für das Gruppenleben? Spontan und<br />
aus eigenem Antrieb hat die Jury <strong>bei</strong> ihrer Jurysitzung für ein<br />
Gemeinschaftsprojekt <strong>der</strong> Suchtselbsthilfe noch einen Son<strong>der</strong>preis in Höhe von<br />
400 € ausgelobt.<br />
Das Beson<strong>der</strong>e an diesem Preis ist, dass er den Wert und die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Gruppe hervorhebt und keine Einzelperson, dass er die Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> Gruppe<br />
15
würdigt, die Gruppensolidarität, die gegenseitige Fürsorge durch und in <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppe und nicht die individuelle, ehrenamtliche karitative Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt soll er Ansporn sein, am sozialen<br />
Netz dieser Stadt zum eigenen Nutzen mitzuwirken. Er soll Werbung für die Idee<br />
<strong>der</strong> Selbsthilfe sein und die Selbsthilfegruppen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit stärken. So ist<br />
<strong>der</strong> Preis ein Stück Anerkennungskultur im sozialen Feld <strong>der</strong> Kommune. Für die<br />
Stadt selbst "ist <strong>der</strong> Preis auch Bestätigung, Ausdruck einer<br />
selbsthilfefreundlichen Stadt" - so Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger -<br />
"Denn wenn eine Stadt für sich den Standortfaktor Gesundheit beansprucht, dann<br />
weiß sie auch den Gesundheitsfaktor Selbsthilfe zu schätzen und zu würdigen.<br />
Zugleich ist dieser Preis für die Stadt Essen auch Bekräftigung ihrer<br />
Verpflichtung, das Engagement von Selbsthilfegruppen zu unterstützen - auch zum<br />
eigenen Nutzen, nämlich <strong>der</strong> Bestandswahrung ihres sozialen Netzes".<br />
Die Jury<br />
Für die Mitar<strong>bei</strong>t in <strong>der</strong> Jury wurden öffentlich anerkannte Personen eingeladen,<br />
die die Öffentlichkeit <strong>der</strong> Stadt Essen repräsentieren und die in <strong>der</strong> städtischen<br />
Öffentlichkeit bekannt sind und die darüber hinaus <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppen deutlich zugewandt sind.<br />
Die Jury bestand aus sieben Personen:<br />
• Rolf Buchwitz, Regionaldirektor <strong>der</strong> AOK Rheinland, Regionaldirektion<br />
Essen,<br />
• Winfried Eich, Regionalgeschäftsführer MEO <strong>der</strong> Barmer Ersatzkasse,<br />
• Helga Iwer, langjährige Vorsitzende des Sozialausschusses <strong>der</strong> Stadt Essen,<br />
• Karl-Horst Junge, Leiter des Diakonischen Werks in Essen,<br />
• Dr. Rainer Kundt, ärztlicher Leiter des Gesundheitsamtes <strong>der</strong> Stadt Essen,<br />
• Wulf Mämpel, Leiter <strong>der</strong> Lokalredaktion Essen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> WAZ,<br />
• Susanne Storck, Redakteurin <strong>der</strong> Lokalredaktion Essen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> NRZ.<br />
Die Patinnen und Paten<br />
Jede beteiligte Selbsthilfegruppe bekam einen Paten <strong>als</strong> Fürsprecher zur Seite<br />
gestellt.<br />
1. Aring, Hans (Ar<strong>bei</strong>terwohlfahrt)<br />
2. Bahl-Wurm, Annegret (BKK Ktp)<br />
3. Bauer, Barbara (Kur vor Ort)<br />
4. Beckmann, Andre (IKK)<br />
5. Böllinghausen, Alfred (Gesundheitsamt)<br />
6. Bohrenkämper, Heinrich (ISSAB)<br />
7. Book, Winfried (EMG)<br />
8. Ehrke-Schön, Annette (Lutherkrankenhaus)<br />
9. Franzen, Doris (AOK)<br />
10. Frauenhofer, Nadja (Elisabeth-Stiftung)<br />
16
11. Falk-Kostyra, Elke (Gesundheitsamt)<br />
12. Gehlen, Claus Peter (SPARDA Essen)<br />
13. Gilbert, Lean<strong>der</strong> (Gestaltung, Satz und Druck GmbH)<br />
14. Greding, Sandra (Sutter Verlag)<br />
15. Heinemann, Horst (Gesundheitsamt)<br />
16. Henze, Norbert (Elisabeth-Stiftung)<br />
17. Hun<strong>der</strong>, Steffen (Pfarrer, Krimiautor)<br />
18. Jordan, Dagmar (Kath. Kliniken Ruhrhalbinsel)<br />
19. Kipp, Thomas (Kath. Kliniken Nord)<br />
20. Kramer, Marion (AOK)<br />
21. Krietemeyer, Barbara (Elisabeth-Stiftung)<br />
22. Krollmann, Dorothee (Frauen-Gleichstellungsstelle Essen)<br />
23. Krüger, Janina (Ehrenamtsbörse FAIRNETZEN)<br />
24. Lewe, Doris (Der Stützpunkt)<br />
25. Normann, Uta (Gesundheitsamt)<br />
26. Peter, Klaus (Bäckerei Peter)<br />
27. Rasfeld, Margret (Gesamtschule Holsterhausen)<br />
28. Schra<strong>der</strong>, Ingeborg (DPWV)<br />
29. Schwermer, Lisa (Gesundheitsamt)<br />
30. Seewald, Anne (Gesundheitsamt)<br />
31. Timm, Dr. Elke (Volkshochschule)<br />
32. Weltermann, Christa (Hospizdienst am Alfried Krupp Krankenhaus)<br />
Die beteiligten Selbsthilfegruppen<br />
1. Alzheimer Selbsthilfegruppe Essen e.V.<br />
2. Anonyme Messies<br />
3. Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V., Ortsgruppe Essen<br />
4. Bundesverband <strong>der</strong> Kehlkopflosen e.V., Ortsverein Essen e.V.<br />
5. Change Of Moods, Selbsthilfegruppe Stimmungsumschwünge<br />
6. Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft e.V., Regionalgruppe Essen<br />
7. Deutsche ILCO, Selbsthilfegruppe Essen<br />
8. Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Ortsverband Essen e.V.<br />
9. Deutsche Restless Legs Vereinigung, Stadtgruppe Essen<br />
10. Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V., Therapiegruppe Essen<br />
11. Deutscher Schwerhörigenbund, Ortsverein Essen e.V.<br />
12. Die Schmetterlinge e.V., Selbsthilfeorganisation für Patienten mit<br />
Schilddrüsenerkrankungen<br />
13. Essener Selbsthilfegruppe für Herzklappenpatienten<br />
14. Frauenselbsthilfe nach Krebs, Landesverband NRW e.V., Gruppe Essen<br />
15. Interessengemeinschaft "Künstliche Niere u. Transplantierter" NRW e.V. -<br />
Sektion Essen<br />
16. Lädchen e.V., Kontaktstelle für Alkohol- u. Medikamentenabhängige<br />
17. Lebensabend-Bewegung e.V.<br />
18. Selbsthilfegruppe Morbus Crohn / Colitis Ulcerosa<br />
19. Ortsgruppe Essen <strong>der</strong> Angehörigen psychisch Kranker e.V.<br />
20. PARKINSonLINE e.V.<br />
17
21. Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V., Ortsverband Essen<br />
22. Prostata Selbsthilfe Essen e.V.<br />
23. Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V., Kontaktgruppe Essen<br />
24. Selbsthilfe Schlafapnoe / Atemstillstand e.V. in Essen<br />
25. Selbsthilfegruppe "Psychose, Trauma, Depression"<br />
26. Selbsthilfegruppe für Frauen mit Depressionen<br />
27. Selbsthilfegruppe Psychiatrie-Erfahrener (SPE) e.V.<br />
28. Stillgruppe Essen Nord<br />
29. Syrinx-Selbsthilfegruppe in NRW<br />
30. Uveitis – Selbsthilfegruppe – Essen<br />
31. Verein Schlaganfallgeschädigter Essen e.V.<br />
32. Sucht-Selbsthilfe-Netz:<br />
- Suchtnotruf Essen<br />
- Blaues Kreuz in <strong>der</strong> ev. Kirche e.V., Stadtverband Essen<br />
- Anonyme Alkoholiker, Regionalgruppe Essen<br />
- Al-Anon Familiengruppen Essen<br />
- Blaues Kreuz in Deutschland e.V. Essen<br />
- Deutscher Guttempler-Orden e.V. Gemeinschaft Essen<br />
- Kreuzbund e.V., Stadtverband Essen.<br />
Die Preise und die Preisträger<br />
Erster Preis, dotiert mit 1500 €, an:<br />
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Depressionen<br />
Zweiter Preis, dotiert mit 1000 €, an:<br />
PARKINSonLINE e.V.<br />
Dritter Preis, dotiert mit 500 €, an:<br />
Alzheimer Selbsthilfegruppe, Essen e.V.<br />
Innovationspreis, dotiert mit 400 € und zusätzlich gestiftet von AOK, BEK und<br />
Diakonischem Werk, an:<br />
Vernetzungstagung Sucht<br />
Zwölf Sachpreise<br />
wurden unter den Gruppen verlost, die noch in <strong>der</strong> Punktewertung <strong>der</strong> Jury waren:<br />
Eintrittskarten für die GRUGA, Gruppenfahrt auf dem Baldeneysee mit <strong>der</strong><br />
Weißen Flotte, Gruppenführung durch die Cézanne-Ausstellung des Folkwang<br />
Museums, ein Gruppen - Nachmittags - Kaffeetrinken im Blumenhof <strong>der</strong><br />
GRUGA, eine gruppenspezifische Schnupperstunde aus dem Angebot des Verein<br />
für Gesundheitssport und Sporttherapie, Büchergutscheine für das "Das<br />
Ernährungspraxisbuch" von Detlef Pape, Gruppenführung durch das<br />
Weltkulturerbe „Zeche Zollverein“ – und zwar für folgende Gruppen:<br />
Psychisch Kranke, Angehörigengruppe, Lebensabendbewegung,<br />
Lebertransplantierte, anonyme Messies, Prostata, Frauenselbsthilfe nach Krebs,<br />
Schilddrüsenerkrankungen, Syringomyelie, Atemwegserkrankungen, Heredo<br />
Ataxie, Herzklappenpatienten, ILCO.<br />
18
Die Festrede von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger<br />
<strong>bei</strong>m Fest <strong>der</strong> Selbsthilfe anläßlich <strong>der</strong> Verleihung des Ersten<br />
Selbsthilfepreises <strong>der</strong> Stadt Essen am 2. Dezember <strong>2004</strong> im Blumenhof <strong>der</strong><br />
GRUGA<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Ich begrüße Sie heute Abend zu einer Premiere: Während das Selbsthilfefest <strong>der</strong><br />
<strong>WIESE</strong> schon eine gute und lange Tradition hat, wird heute erstm<strong>als</strong> ein Preis<br />
vergeben: <strong>der</strong> Erste Essener Selbsthilfegruppenpreis. Es ist dies eine beson<strong>der</strong>e<br />
Würdigung <strong>der</strong> vierten Säule unseres Gesundheitswesen durch Stadt und<br />
Stadtgesellschaft. Wir ehren damit jene, die gemeinsam etwas gegen ihre<br />
Krankheit, gegen ihre Leiden tun – die aus <strong>der</strong> Gemeinschaft ihre Stärke ziehen.<br />
Ich freue mich darüber. Ich freue mich insbeson<strong>der</strong>e darüber, dass ein breites<br />
bürgerschaftliches Zusammenwirken die Auslobung dieses Preises möglich<br />
gemacht hat.<br />
Eine Premiere ist <strong>der</strong> heutige Abend auch insofern, <strong>als</strong> dieser Selbsthilfepreis –<br />
jedenfalls nach unseren Informationen - bundesweit erstmalig <strong>als</strong> Preis von einer<br />
Kommune vergeben wird, um die Ar<strong>bei</strong>t von Selbsthilfegruppen zu würdigen.<br />
32 Essener Selbsthilfegruppen haben sich für diesen Preis beworben. Diesen<br />
Gruppen wurden 32 Patinnen und Paten aus dem gesellschaftlichen Leben dieser<br />
Stadt zur Seite gestellt, die vor einer Jury aus 7 anerkannten Persönlichkeiten <strong>der</strong><br />
Stadt <strong>als</strong> Fürsprecher <strong>der</strong> Gruppe auftraten.<br />
Die Liste <strong>der</strong> Personen und Institutionen, die für diesen Preis Pate gestanden<br />
haben, ist beachtlich. Lassen Sie mich nur einige nennen: Den Sutter Verlag und<br />
die Druckerei Gilbert, die Bäckerei Peter und die SPARDA Bank;<br />
Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>ter von Krankenkassen und Krankenhäusern.<br />
Durch ein Punkte-Verfahren vergab die ebenfalls höchst namhaft<br />
zusammengesetzte Jury einen ersten, zweiten und dritten Platz. Außerdem lobte<br />
sie einen (Innovations-) Son<strong>der</strong>preis aus. Gruppen, die noch in <strong>der</strong><br />
Punktewertung <strong>der</strong> Jury sind, werden mit attraktiven Sachpreisen bedacht.<br />
Kriterien <strong>der</strong> Bewertung waren u.a.: Wie innovativ ist die Gruppe? Was tut sie<br />
Beson<strong>der</strong>es für den Umgang mit <strong>der</strong> Erkrankung? Was tut sie Beson<strong>der</strong>es für das<br />
Gruppenleben?<br />
Außerdem erhält jede Gruppe, die sich an dem Preis beteiligte, eine Urkunde <strong>der</strong><br />
Stadt Essen<br />
"in Anerkennung ihres bürgerschaftlichen Engagements, insbeson<strong>der</strong>e ihrer<br />
Verdienste um die Verbreitung des Selbsthilfegedankens in unserer Stadt. Damit<br />
trägt die Gruppe wesentlich zur Stärke des sozialen Netzes in unserer Stadt <strong>bei</strong>.<br />
Diesem Wirken gilt unsere beson<strong>der</strong>e Wertschätzung und unser Dank." - so <strong>der</strong><br />
Text <strong>der</strong> Urkunde.<br />
19
Die Stadt Essen hat mit diesem Preis die Anregung <strong>der</strong> Selbsthilfeberatungsstelle<br />
<strong>WIESE</strong> e.V. aufgegriffen und zusammen mit ihr und mit <strong>der</strong> Unterstützung von<br />
Heinz Diste, dem Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> Elisabeth Stiftung, umgesetzt. Denn<br />
nicht nur die Patenschaften und die Jury kommen aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Essener<br />
Gesellschaft, auch die Geldpreise wurden <strong>der</strong> Stadt Essen von Persönlichkeiten<br />
aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Essener Gesellschaft zur Verfügung gestellt.<br />
Dieser Preis ist ein Stück Anerkennungskultur auf dem weiten Feld sozialen<br />
Engagements in unserer Gesellschaft. Es ist ein Preis <strong>der</strong> Kommune, kein Preis<br />
<strong>der</strong> Pharmaindustrie, kein Preis <strong>der</strong> Krankenkassen. Es setzt deshalb beson<strong>der</strong>s<br />
auf das Solidarprinzip in einer Kommune.<br />
Für die Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt soll er Anerkennung und Ansporn<br />
sein, am sozialen Netz <strong>der</strong> Stadt mitzuwirken, auch zum eigenen Nutzen<br />
mitzuwirken. Er soll so auch Werbung für die Idee <strong>der</strong> Selbsthilfe sein und die<br />
Selbsthilfegruppen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit stärken.<br />
Für die Stadt selbst ist <strong>der</strong> Preis auch Bestätigung, Ausdruck einer<br />
selbsthilfefreundlichen Stadt. Denn wenn eine Stadt für sich den Standortfaktor<br />
Gesundheit beansprucht, dann weiß sie auch den Gesundheitsfaktor Selbsthilfe zu<br />
schätzen und zu würdigen.<br />
Zugleich ist dieser Preis für die Stadt Essen auch Bekräftigung ihrer<br />
Verpflichtung, das Engagement von Selbsthilfegruppen zu unterstützen - auch zum<br />
eigenen Nutzen, nämlich <strong>der</strong> Bestandswahrung ihres sozialen Netzes.<br />
Das Beson<strong>der</strong>e an diesem Preis ist, dass er den Wert und die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Gruppe hervorhebt und keine Einzelperson, dass er die Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> Gruppe<br />
würdigt, die Gruppensolidarität, die gegenseitige Fürsorge durch und in <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppe und nicht die individuelle ehrenamtliche Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Das Beson<strong>der</strong>e ist außerdem, dass er nur auf die Selbsthilfe zielt, auf die<br />
gesundheitsbezogene zwar, aber nur auf die Selbsthilfe, nicht auf<br />
semiprofessionelle o<strong>der</strong> professionelle Projekte.<br />
Selbsthilfe in Essen: Das sind ca. 15.000 Menschen in Selbsthilfegruppen. Die<br />
Selbsthilfeberatungsstelle spricht von ca. 600 Kleingruppen, die in Projekten,<br />
Gesprächsgruppen, Seniorenkreisen im Großraum Essen aktiv sind. Sie alle sind<br />
wichtig und tragen zum sozialen Gefüge unserer Stadt <strong>bei</strong>.<br />
Auch wenn die Jury sich auf drei Hauptpreise beschränken musste, auch wenn sie<br />
spontan und aus eigenem Antrieb noch einen Son<strong>der</strong>preis ausgelobt hat - die<br />
Würdigung gebührt - letztendlich - allen Gruppen. Und das Fest <strong>der</strong> Selbsthilfe<br />
gehört allen Gruppen, auch wenn in diesem schönen Blumenhof lei<strong>der</strong> nicht für<br />
alle Platz war.<br />
Ich danke abschließend noch einmal allen, die dazu <strong>bei</strong>getragen haben, das dieser<br />
Preis heute verliehen werden kann. Vor allem danke ich allen, die sich für die<br />
Selbsthilfe engagieren und wünsche ihnen für die Zukunft eine weiterhin<br />
erfolgreiche Ar<strong>bei</strong>t zum Wohle ihrer jeweiligen Gemeinschaft.<br />
20
Statistische Daten<br />
zur Entwicklung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen in Essen<br />
Insgesamt haben sich im Berichtszeitraum 2481 Bürgerinnen und Bürger mit 3009<br />
konkreten Anliegen an die Selbsthilfeberatungsstelle <strong>WIESE</strong> e.V. gewandt.<br />
Beratungsgespräche <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> insgesamt:<br />
im Jahr <strong>2004</strong> im Jahr 2003<br />
2481 (100%) 2455 (98,95 %)<br />
Das heißt: die Anfragen sind gegenüber dem Vorjahr <strong>bei</strong>nahe gleich geblieben,<br />
exakt 26 Anfragen mehr <strong>als</strong> im vorangegangen Jahr.<br />
Auch das Verhältnis <strong>der</strong> Rat suchenden Frauen zu Männern ist <strong>bei</strong>nahe gleich<br />
geblieben: Insgesamt haben sich 1884 Frauen (d. s. 76 % von allen) an die <strong>WIESE</strong><br />
gewandt und 597 Männer (d. s. 24% von allen). Im Vorjahr lag das Verhältnis <strong>bei</strong><br />
75 % zu 25 %.<br />
Anfragen zu Krankheitsbil<strong>der</strong>n<br />
Akute und chronische Erkrankungen 675 (27 %)<br />
Psychische und psychosomatische Erkrankungen 778 (31 %)<br />
Suchterkrankungen 443 (18 %)<br />
Behin<strong>der</strong>ungen 58 (3 %)<br />
Insgesamt 1954 (79 %)<br />
Vergleicht man die Verschiebungen innerhalb <strong>der</strong> Rubrik Krankheitsbil<strong>der</strong><br />
gegenüber dem Vorjahr, so ist insbeson<strong>der</strong>e eine Anfrage-Steigerung im<br />
Suchtbereich festzustellen: und zwar um 3 Prozent, in abs. Zahlen: von 373 auf<br />
443.<br />
Anfragen zu sozialen Themen<br />
Psychosoziale Probleme 309 (12 %)<br />
Soziale Probleme 211 ( 9 %)<br />
Soziokulturelle Themen 7 (1 %)<br />
Insgesamt 527 (21 %)<br />
Die Anfrageschwerpunkte innerhalb <strong>der</strong> Rubrik soziale Themen sind im<br />
Wesentlichen gleich geblieben, eine geringfügige Steigerung <strong>der</strong> Anfragetätigkeit<br />
gibt es <strong>bei</strong> „Sozialen Problemen“: um 1 % gegenüber dem Vorjahr, einen<br />
unwesentlichen Rückgang <strong>bei</strong> psychosozialen Problemen.<br />
21
Fassen wir allerdings – mit aller gebotenen Vorsicht vor Überinterpretation –<br />
psychische Erkrankungen und psychosoziale Probleme zusammen, so kommen<br />
wir auf 1087 Anfragen, das sind immerhin 43, 8 Prozent aller Anfragen. Unsere<br />
Feststellung des vergangenen Jahres gilt nach wie vor: Es gibt einen immensen<br />
Beratungsbedarf in Dingen seelischer Gesundheit.<br />
Die häufigsten Anfragen in <strong>der</strong> Übersicht<br />
<strong>2004</strong> (2003)<br />
1. Depression 204 (256)<br />
2. Angst 154 (210)<br />
3. Essstörung 154 (145)<br />
4. Bor<strong>der</strong>line 141 (74)<br />
5. Alkohol 115 (74)<br />
6. Mobbing 110 (105)<br />
7. Krebs 89 (110)<br />
8. Beziehungssucht 89 (58)<br />
9. Alzheimer und Demenz 78 (83)<br />
10. Sexueller Missbrauch 64 (56)<br />
11. Trennung 60 (46)<br />
12. Messies 59 (67)<br />
13. Trauer 42 (74)<br />
14. Darmerkrankungen 35 (20)<br />
Insgesamt hat sich die Hierarchie <strong>der</strong> am meisten angefragten Krankheitsbil<strong>der</strong><br />
gegenüber dem Jahr 2003 kaum verän<strong>der</strong>t.<br />
Bemerkenswert ist allerdings <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Anfragen zu Bor<strong>der</strong>line. Diese<br />
Auffälligkeit entspricht Wahrnehmungen aus sozialpsychiatrischen Zentren. In<br />
unserer Statistik hat dieses Krankheitsbild eine stetig ansteigende Kurve:<br />
<strong>2004</strong> 2003 2002 2001 2000<br />
141 74 54 50 31<br />
Im letzten Geschäftsbericht haben wir bereits darauf hingewiesen, wie dramatisch<br />
<strong>der</strong> Anstieg <strong>bei</strong> psychischen Erkrankungen ist: im Jahr 1998 hatten wir<br />
<strong>bei</strong>spielsweise lediglich 70 Anfragen <strong>bei</strong>m Krankheitsbild Depression.<br />
Faßt man die Einzelanfragen zu den Themen Familie, Beziehungsprobleme,<br />
Einsamkeit, Trennung und Trauer zusammen, so haben wir insgesamt 223<br />
Anfragen, die sich unter <strong>der</strong> Rubrik Ehe-, Lebens- und Familienprobleme<br />
zusammenfassen lassen. Dieser Wert verweist sowohl auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Beratungsstellen zu dieser Thematik, <strong>als</strong> auch darauf, wie sehr die <strong>WIESE</strong> in ihrer<br />
clearing-Funktion gefragt ist.<br />
Bemerkenswert ist weiterhin über die statistische Abbildung hinaus die<br />
Begründung für das Interesse an einer Selbsthilfegruppe: um nach dem<br />
22
Klinikaufenthalt die Wartezeit bis zu einem Platz in einer therapeutischen Praxis<br />
zu überbrücken.<br />
Die häufigsten Anfragen <strong>bei</strong> akuten und chronischen Erkrankungen<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
1. Krebs 89 (110)<br />
2. Alzheimer und Demenz 78 (83)<br />
3. Darm, auch künstlicher Ausgang 35 (20)<br />
4. Schmerzen 26 (34)<br />
5. Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom 24 (27)<br />
6. Diabetes 20 (17)<br />
7. Schlaganfall 20 (24)<br />
8. Herz 19 (13)<br />
9. Allergie / Neuro<strong>der</strong>mitis 18 (14)<br />
10. Epilepsie 16 (14)<br />
11. Osteoporose 16 (25)<br />
12. Parkinson 14 (8)<br />
13. Rheumatische Erkrankungen 13 (18)<br />
14. Restless Legs 11 (11)<br />
15. Multiple Sklerose 8 (19)<br />
Nach wie vor nehmen Krebserkrankungen und Altersverwirrheit mit großem<br />
Abstand die ersten Plätze in <strong>der</strong> Hierarchie <strong>der</strong> akuten und chronischen<br />
Erkrankungen ein.<br />
Auch <strong>bei</strong> den nachfolgenden Plätzen gibt es gegenüber dem Vorjahr - in absoluten<br />
Zahlen gemessen - kaum Verschiebungen.<br />
Geschlechterverhältnis<br />
Verhältnis <strong>der</strong> Anfragen von Frauen und Männern im Vergleich zum<br />
Vorjahr<br />
2000<br />
1500<br />
1888<br />
1841<br />
Männer<br />
Frauen<br />
1000<br />
500<br />
597<br />
614<br />
0<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
23
Das Geschlechterverhältnis bewegt sich im Einzelnen entsprechend dem<br />
Gesamteindruck:<br />
Bei akuten und chronischen Erkrankungen haben wir 84 % Anfragen von<br />
Frauen und 16 % Anfragen von Männern statistisch erfasst;<br />
<strong>bei</strong> psychischen und psychosomatischen Erkrankungen 75 % Frauen zu 25 %<br />
Männer. Bei Angststörungen sind dies 75 % Frauen zu 25 % Männer, <strong>bei</strong><br />
Depressionen 78 % Frauen zu 22 % Männer, <strong>bei</strong> Bor<strong>der</strong>line 77 % Frauen und 23<br />
% Männer.<br />
Beim Krankheitsbild Sucht beträgt das Verhältnis 72 % zu 28 %.<br />
Im Bereich Sexualität ist die Quote <strong>der</strong> anfragenden Männer <strong>bei</strong> 29 %,<br />
demgegenüber haben wir 71 % Anfragen von Frauen, davon wie<strong>der</strong>um betreffen<br />
75 % den Bereich sexueller Gewalt.<br />
Einen deutlichen Anstieg <strong>der</strong> Anfrageaktivität von Männern verzeichnen wir im<br />
Bereich Soziales mit 36 % zu 63 % Anfragen von Frauen.<br />
Beim Thema Trennung / Scheidung ist die Anfrageaktivität 52 % Frauen zu 48 %<br />
Männer. Auch <strong>bei</strong> <strong>der</strong> isolierten Thematik Beziehungsprobleme ist die<br />
Anfrageaktivität 50 % zu 50 %.<br />
24
Vermittlung<br />
ins Selbsthilfesystem und ins Profisystem<br />
2481 Personen haben sich mit 3009 Anliegen an die Selbsthilfeberatungsstelle<br />
gewandt.<br />
Vermittlung<br />
in<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Informationen<br />
von<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Fragen zur<br />
Gründung<br />
von<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Informationen<br />
über<br />
Profis<br />
Alter 0 4 0 8<br />
Auslän<strong>der</strong> 5 1 0 1<br />
Behin<strong>der</strong>ung 42 6 0 17<br />
Familie 40 6 3 25<br />
Frauen 27 7 2 28<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung 11 2 0 6<br />
Kin<strong>der</strong> 7 1 2 6<br />
Somatische<br />
Erkrankungen 529 12 19 137<br />
Männer 10 5 0 12<br />
Psychische und<br />
psychosomatische<br />
Erkrankungen 586 32 23 133<br />
Psychosoziale<br />
Probleme. 128 20 10 100<br />
Sexualität 73 6 4 39<br />
Soziales 13 14 1 47<br />
Sucht 384 25 13 137<br />
Trauer 41 0 0 11<br />
Trennung 52 2 1 24<br />
Umwelt 1 0 0 0<br />
insgesamt<br />
3009 1949 251 78 731<br />
100,00% 65% 8% 3% 24%<br />
Zur Vermittlung ins Selbsthilfesystem<br />
Zu verzeichnen ist gegenüber dem Vorjahr Stabilität hinsichtlich des Interesses an<br />
Selbsthilfegruppen: Der Wunsch nach Vermittlung in Selbsthilfegruppen ist<br />
prozentual um ein Prozent gestiegen (in abs. Zahlen: um 84), das Abfragen von<br />
Informationen über Selbsthilfegruppen um zwei Prozent gesunken (in abs. Zahlen:<br />
um 52), Fragen zur Gründung von Selbsthilfegruppen ist prozentual gleich<br />
geblieben (in abs. Zahlen um 22 gesunken). Die Zahlen belegen nicht nur das<br />
nachhaltige Interesse an Selbsthilfegruppen, son<strong>der</strong>n auch die Bedeutung von<br />
Selbsthilfeberatungsstellen für die Selbsthilfegruppen.<br />
25
Problematisch bleibt allerdings, dass diese hohen Vermittlungszahlen nicht den<br />
Zuwächsen <strong>bei</strong> den einzelnen Selbsthilfegruppen entsprechen. Um hier<br />
aufschlussreiche Zahlen zu erhalten, haben wir im Berichtsjahr eine große<br />
Umfrage <strong>bei</strong> den Essener Selbsthilfegruppen durchgeführt (siehe dort), <strong>der</strong>en<br />
Ergebnisse wir im Laufe des Jahres 2005 vorlegen werden.<br />
Zur Vermittlung ins Profisystem<br />
731 Personen wollten über den Kontakt zur Selbsthilfeberatungsstelle<br />
Orientierung über professionelle Beratung und Hilfe, das ist gegenüber dem<br />
Vorjahr ein Zuwachs um 1 Prozent (in abs. Zahlen: um 64).<br />
Bei Ess-Störungen sind dies 69 Anfragen. Von den insgesamt 154 Anfragen sind<br />
dies 45 Prozent.<br />
Zu Mobbing suchten 76 von 102 Anfragenden professionelle Hilfe, das sind 75<br />
Prozent. Dies ist auf ein einzelnes Thema bezogen <strong>der</strong> höchste Nachfragewert für<br />
professionelle Hilfe innerhalb unserer Auswertung. Berücksichtigt man, dass das<br />
Thema Mobbing auch im Ranking aller nachgefragten Themen auf Platz 6 steht,<br />
muss man seine Brisanz nicht mehr beson<strong>der</strong>s herausstellen. Zu betonen<br />
allerdings ist, dass nach unseren Erfahrungen das Angebot Selbsthilfegruppe nicht<br />
greift, das professionelle Hilfsangebot in Essen darüber hinaus unzureichend und<br />
unübersichtlich ist.<br />
Beim großen Themenkreis Ehe-, Lebens- und Familienprobleme (einschl.<br />
Trauer) suchten von 223 Personen 97 (auch) professionelle Hilfe, <strong>als</strong>o ca. 45<br />
Prozent.<br />
Vernetzungsbedarf<br />
Diese Zahlen belegen auch, dass die <strong>WIESE</strong> nach wie vor und in gleich hohem<br />
Maße <strong>als</strong> Lotse und clearingstelle für die Wahrnehmung professioneller Angebote<br />
und zu Selbsthilfegruppen in Anspruch genommen wird, insbeson<strong>der</strong>e für die<br />
Themen Ess-Störungen, Mobbing, Sucht, aber auch für die Bereiche Ehe-,<br />
Lebens- und Erziehungsfragen - zum Teil bis zur Überfor<strong>der</strong>ung ihres know how,<br />
wie wir bereits im vorangegangenen <strong>Sachbericht</strong> festgestellt haben.<br />
26
Zugangswege<br />
von Bürgerinnen und Bürgern zur <strong>WIESE</strong><br />
1. Informationsnetz <strong>der</strong> Selbsthilfe 454 (18,6 %)<br />
2. Medien 328 (13,2 %)<br />
3. Arzt / Therapeut 309 (12,4 %)<br />
4. Internet 239 (9,6 %)<br />
5. Krankenhaus 207 (8,3 %)<br />
6. Gelbe Seiten 177 (7,1 %)<br />
7. Privatpersonen 172 (6,9 %)<br />
8. Beratungsstellen 160 (6,4 %)<br />
9. Veranstaltungen (Arzt-Patienten-Seminare, Messen) 108 (4,3 %)<br />
10. Essener Selbsthilfe-Wegweiser 104 (4,2 %)<br />
11. Stadt 74 (3,0 %)<br />
12. Krankenkasse 70 (2,8 %)<br />
13. Wohlfahrtsverband 67 (2,7 %)<br />
14. Apotheke 12 (0,5 %)<br />
2481 (100 %)<br />
Die großen Medien<br />
Die großen öffentlichen Medien (WAZ, NRZ, Radio Essen, Gelbe Seiten,<br />
Internet) stehen mit insgesamt 744 Vermittlungen an <strong>der</strong> Spitze aller<br />
Zugangswege zur Selbsthilfeberatungsstelle <strong>WIESE</strong> erschlossen wurden. Das ist<br />
nach wie vor ein starker Beleg dafür, wie wichtig die Medien für den<br />
Bekanntheitsgrad und die Vermittlungsfähigkeit <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen sind.<br />
Das Selbsthilfenetz<br />
Auch das eigene Informationsnetz <strong>der</strong> Selbsthilfe (Selbsthilfeverbände,<br />
Selbsthilfekontaktstellen) ist nach wie vor eine wichtige Quelle, um<br />
Informationen über Selbsthilfe zu erhalten: Es steht mit insgesamt 558 Nennungen<br />
an zweiter Stelle.<br />
Das medizinische System<br />
Erfreulicherweise kommen von nie<strong>der</strong>gelassene Ärzten und Therapeuten<br />
inzwischen ebenfalls viele Anregungen, das Angebot <strong>der</strong> Selbsthilfe in die<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Erkrankung einzubeziehen, nicht selten allerdings <strong>als</strong><br />
Warteschleife für einen Therapieplatz. Eine große Rolle spielen ebenfalls die<br />
Essener Kliniken. Zusammen genommen wurden 516 Personen vom<br />
medizinischen System an die <strong>WIESE</strong> verwiesen, das sind 21 Prozent von allen.<br />
Mundpropaganda<br />
Dass die Bedeutung von Selbsthilfegruppen auch im privaten Bereich ein<br />
Gesprächsthema ist, zeigt <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Vermittlungszahlen von 2002, 2003<br />
und <strong>2004</strong>: Sie haben sich fast verdreifacht.<br />
<strong>2004</strong> 2003 2002<br />
172 127 62<br />
27
Unterstützung von Selbsthilfegruppen<br />
Gründung von Selbsthilfegruppen<br />
Neue Selbsthilfegruppen im Berichtszeitraum:<br />
1. Angststörungen<br />
2. Bor<strong>der</strong>line<br />
3. Bor<strong>der</strong>linegruppe für Frauen<br />
4. Depressionen<br />
5. Depressionen (nur für Frauen)<br />
6. Eltern an Epilepsie erkrankter Kin<strong>der</strong><br />
7. Eltern geistig behin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong> mit psychischen Erkrankungen<br />
8. Endometriose<br />
9. Großeltern von Trennungskin<strong>der</strong>n<br />
10. Hüftdysplasie<br />
11. Magenlose<br />
12. Menschen mit Magersucht & Eß- Brechsucht, aber symptomfrei<br />
13. Messiesyndrom<br />
14. Mobbing<br />
15. Polycystisches Ovarsyndrom<br />
16. Wachkoma<br />
Selbsthilfebegleitung und Beratung<br />
Die seit einigen Jahren sich abzeichnende Verän<strong>der</strong>ung unserer Unterstützungsund<br />
Vernetzungsar<strong>bei</strong>t im Selbsthilfebereich hat sich bewährt und mußte forciert,<br />
eher ausgeweitet werden, um den Bedürfnissen <strong>der</strong> an Selbsthilfe interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürgern gerecht zu werden.<br />
Dazu gehört u.a. auch die Fähigkeit zu erlernen, sich in einer Gruppe zu bewegen<br />
und zu artikulieren. In vielen Fällen gehört in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Gruppengründung<br />
dazu, (auch emotionale) Voraussetzungen zu schaffen, sich überhaupt in einer<br />
Gruppe, <strong>als</strong>o öffentlich zu artikulieren - um dann das zielgerichtete Sprechen<br />
regelrecht einzuüben und zu lernen, sich in Gruppenstrukturen zu bewegen. Allein<br />
dies erfor<strong>der</strong>t ein hohes Maß an Betreuungs- und Bildungsar<strong>bei</strong>t für und mit<br />
Selbsthilfegruppen. Dies drückte sich im Berichtsjahr u.a. in folgenden<br />
Aktivitäten aus:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Initiierung von Gruppengründungen durch die <strong>WIESE</strong> e.V., insbeson<strong>der</strong>e zu<br />
den Bereichen Angststörungen, Bor<strong>der</strong>line und Depression,<br />
Unterstützung des Gruppenprozesses durch Einzelgespräche,<br />
Mittelfristige Betreuung von neu gegründeten Gruppen,<br />
Unterstützung von gruppendynamischen Prozessen durch Fortbildungsangebote<br />
<strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> e.V.,<br />
Unterstützung von Innovationsprozessen für Selbsthilfegruppen,<br />
29
Unterstützung und Begleitung von Kurzzeitgruppen,<br />
Vernetzungsar<strong>bei</strong>t im Bereich Ess-Störungen und Mobbing.<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen durch die Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft <strong>der</strong><br />
Essener Krankenkassen<br />
71 Anträge wurden <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft Essener Krankenkassen<br />
eingereicht. Sechs Anträge wurden abgelehnt. Nach Aussagen <strong>der</strong> ARGE handelt<br />
es sich - wie bereits im vergangenen Jahr - <strong>bei</strong> den Ablehnungen um Gruppen, die<br />
nicht im Sinne des "Verzeichnisses <strong>der</strong> Krankheitsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Spitzenverbände <strong>der</strong><br />
Krankenkassen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbsthilfe nach § 20 Abs. 4 SGB V" <strong>als</strong><br />
Selbsthilfegruppen zu bewerten sind o<strong>der</strong> um Gruppen, für die die Essener<br />
Krankenkassen nicht zuständig sind.<br />
Die Selbsthilfeberatungsstelle übernahm den Versand <strong>der</strong> Antragsformulare an die<br />
Gruppen, auf Wunsch Beratung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Antragsstellung<br />
und <strong>der</strong> Krankenkassen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Einordnung von Selbsthilfegruppen.<br />
Wir bedauern sehr, daß für das Jahr 2005 die DAK und die KKH ihr Ausscheiden<br />
aus <strong>der</strong> gemeinschaftlichen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Krankenkassen bekannt gegeben haben.<br />
Im Falle <strong>der</strong> DAK wurde dies mit Marketing-Gesichtspunkten begründet.<br />
Projektbezogene Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Selbsthilfegruppen<br />
• Planung, Durchführung und Mo<strong>der</strong>ation einer Informationsveranstaltung mit<br />
Dr. Freynick und Dr. Januschewski zum Schwerpunkt „Kind und Gesundheit“<br />
<strong>der</strong> Essener Gesundheitskonferenz,<br />
• Mo<strong>der</strong>ation eines Ar<strong>bei</strong>tskreises <strong>der</strong> wesentlichen Sucht-Selbsthilfe-Verbände<br />
zur Vorbereitung einer weiteren Vernetzungs-Tagung <strong>der</strong> Sucht-Selbsthilfe“,<br />
• Beratung von Selbsthilfegruppen zur finanziellen För<strong>der</strong>ung durch die<br />
gesetzlichen Krankenkassen nach § 20 SGB V,<br />
• Einbeziehung von Selbsthilfegruppen <strong>bei</strong> Fortbildungsveranstaltungen <strong>der</strong><br />
<strong>WIESE</strong> für professionelle Anbieter in Heil- und Hilfsberufen,<br />
• Mo<strong>der</strong>ation und Vorbereitung <strong>der</strong> Selbsthilfepräsentation auf <strong>der</strong><br />
Gesundheitsmesse und <strong>der</strong> Messe Mode.Heim.Handwerk,<br />
• Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Selbsthilfegruppen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />
Selbsthilfewochen im Marienhospital,<br />
• Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Selbsthilfegruppen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Woche<br />
„Würde im Alter“ anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages,<br />
• Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Selbsthilfegruppen zur Vorbereitung des Zweiten<br />
Onkologie-Tages Essen im Europahaus und am Kennedyplatz,<br />
• Planung, Organisation und Mo<strong>der</strong>ation des Ersten Essener Selbsthilfepreises,<br />
30
• Teilnahme an Jubiläumsveranstaltungen und Weihnachtsfeiern von<br />
Selbsthilfeverbänden.<br />
Raumnutzung durch Selbsthilfegruppen<br />
In den Räumen <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> trafen sich regelmäßig:<br />
1. FORT – Frauen machen radikale Therapie<br />
2. Guttempler-Gemeinschaft<br />
3. Iranischer Frauengesprächskreis<br />
4. Schmetterlinge. Selbsthilfegruppe für Schilddrüsen-Erkrankungen<br />
5. Selbsthilfegruppe Bor<strong>der</strong>line<br />
6. Selbsthilfegruppe Elektrosensible<br />
7. Selbsthilfegruppe Junge Stomaträger<br />
8. Selbsthilfegruppe Kaufsucht<br />
9. Selbsthilfegruppe Psychiatrie-Erfahrene<br />
10. Selbsthilfegruppe Psychosomatik<br />
11. Selbsthilfegruppe Transsexuelle<br />
12. Selbsthilfegruppe Zwangserkrankte<br />
13. Selbsthilfegruppen Depressionen<br />
Darüber hinaus werden die Gruppenräume regelmäßig für die Gründung von<br />
Selbsthilfegruppen genutzt.<br />
31
Selbsthilfe im Suchtbereich<br />
Erstens: Ess-Störungen<br />
Selbsthilfegruppen im Suchtbereich sind traditionell ein bewährter und starker<br />
Partner im medizinischen System. 90 Sucht-Selbsthilfegruppen gibt es in Essen.<br />
Ihr Erfahrungsschatz ist immens. Bei Bulimie, Magersucht, Übergewicht<br />
allerdings sind Angebotsdefizite zu verzeichnen. Denn Ess-Störungen sind in den<br />
letzten Jahren unübersehbar geworden. Allein in den vergangenen drei Jahren<br />
stand das Thema an vor<strong>der</strong>er Stelle <strong>der</strong> von uns erfassten Anfragen. Auffällig war<br />
(und ist nach wie vor) die Asymmetrie von Anfragehäufigkeit und<br />
Hilfsangeboten.<br />
Im Selbsthilfebereich gibt es seit Jahren zwei Selbsthilfegruppen <strong>der</strong> Overeater<br />
Anonymous (Anonyme Essgestörte), die jedoch immer wie<strong>der</strong> über geringe<br />
Mitglie<strong>der</strong>zahlen klagen. Konzeptionell an<strong>der</strong>s ar<strong>bei</strong>tende Selbsthilfegruppen für<br />
essgestörte Menschen hatten große Schwierigkeiten sich überhaupt zu<br />
strukturierter Gruppenar<strong>bei</strong>t zusammen zu finden.<br />
Das Angebot professioneller Hilfen ist unübersichtlich; zudem werden uns in <strong>der</strong><br />
Regel für Therapieplätze lange Wartezeiten zurückgemeldet.<br />
Bereits im Jahr 2000 nahmen wir diese Situation zum Anlass, ein<br />
Diskussionsforum „Ess-Störungen und die Möglichkeiten <strong>der</strong> Selbsthilfe“ zu<br />
organisieren und zu mo<strong>der</strong>ieren. Da<strong>bei</strong> wurde deutlich, dass es insgesamt einen<br />
Bedarf an Diskussion und Vernetzung <strong>der</strong> einzelnen Anbieter von Hilfeangeboten<br />
in diesem Bereich gibt.<br />
Als Ergebnis dieser Runde schlugen wir dem Ar<strong>bei</strong>tskreis Projekt Gesunde Stadt<br />
Essen vor, sich nachhaltig <strong>der</strong> Ess-Störungsthematik anzunehmen. Die Mitglie<strong>der</strong><br />
des Kreises beschlossen drei unterschiedliche Projekte diesbezüglich zu initiieren,<br />
an <strong>der</strong>en Realisierung wir organisierend und mo<strong>der</strong>ierend mitwirkten:<br />
1. Herausgabe des "Essener Wegweiser <strong>bei</strong> Ess-Störungen", eine Übersicht über<br />
unterschiedliche Hilfeangebote in unserer Stadt;<br />
2. Gründung des Fachar<strong>bei</strong>tskreises "Ess-Störungen"; ein Gremium zum<br />
fachlichen Austausch und zur Weiterbear<strong>bei</strong>tung des Themas;<br />
3. Vorbereitung einer Veranstaltung "Ess-Störungen. Fachtagung für Essener<br />
Lehrerinnen und Lehrer und für Eltern" (März 2005).<br />
33
Zweitens: Alkohol und an<strong>der</strong>e Süchte<br />
Als Anregung aus dem ersten und zweiten Suchtbericht <strong>der</strong> Gesundheitskonferenz<br />
und <strong>als</strong> Ergebnis <strong>der</strong> Ersten Essener Sucht-Vernetzungstagung planen die<br />
wesentlichen Essener Suchtverbände (AA, Al Anon, Guttempler, Kreuzbund,<br />
Blaues Kreuz Deutschland, Blaues Kreuz in <strong>der</strong> ev. Kirche, Suchtnotruf) eine<br />
weitere Veranstaltung <strong>als</strong> Fortsetzung und thematische Erweiterung <strong>der</strong><br />
Suchtselbsthilfe-Vernetzungstagung 2003.<br />
Die Mo<strong>der</strong>ation des vorbereitenden Ar<strong>bei</strong>tskreises und die Organisation <strong>der</strong><br />
Tagung hat erneut die <strong>WIESE</strong>. Die inhaltliche Ausgestaltung diskutieren und<br />
beschließen die am vorbereitenden Ar<strong>bei</strong>tskreis teilnehmenden<br />
Suchtselbsthilfegruppen. Nach <strong>der</strong>zeitigem Stand wird Thema <strong>der</strong> Tagung sein:<br />
Die Vermittlung <strong>der</strong> Suchtproblematik an junge Menschen (bis Mitte 30). Zum<br />
Themenspektrum gehört: Nutzung neuer Medien (chat-rooms im Internet),<br />
Wertediskussion, Überprüfung <strong>der</strong> etablierten Angebote und Angebotsstrukturen.<br />
Diese Diskussion ist <strong>2004</strong> so weit gediehen, dass eine Nachfolgetagung für den<br />
Spätherbst 2005 vorgesehen ist.<br />
34
Umfrage zum Profil und zur Bedeutung <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppen in Essen<br />
In Fortsetzung des Gesundheitsberichts „Selbsthilfegruppen und<br />
Selbsthilfeunterstützung in Essen“ aus dem Jahre 1998 startete die <strong>WIESE</strong> im<br />
Berichtsjahr erneut eine Umfrage zur Entwicklung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen in<br />
Essen. Dazu wurde in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem Landesinstitut für den<br />
Öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) ein Fragenkatalog erstellt. Wir<br />
entwickelten daraus zwei Fragebögen: einen, <strong>der</strong> über die Entwicklung <strong>der</strong><br />
Gruppe Auskunft geben soll, und einen, <strong>der</strong> den individuellen Nutzen einer<br />
Selbsthilfegruppe abfragt:<br />
Fragebogen zum Profil <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen in Essen<br />
(Gruppenfragebogen)<br />
1. Die Selbsthilfegruppe ar<strong>bei</strong>tet im<br />
Bereich<br />
akute/chronische Krankheiten<br />
Suchterkrankungen<br />
psychische und psychosomatische<br />
Erkrankungen<br />
psychosoziale Probleme<br />
soziale Probleme und Themenfel<strong>der</strong><br />
Behin<strong>der</strong>ung<br />
2. Die Selbsthilfegruppe existiert <strong>als</strong><br />
eingetragener Verein (e.V.)<br />
Ja<br />
Nein<br />
3. Die Selbsthilfegruppe existiert <strong>als</strong><br />
Gesprächskreis<br />
Ja<br />
Nein<br />
<strong>als</strong> therapeutisch angeleitete Gruppe<br />
4. Die Selbsthilfegruppe hat eine<br />
Leitung<br />
Ja<br />
Nein<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
5. Die Selbsthilfegruppe ist Mitglied in<br />
einem<br />
Bundesverband<br />
□<br />
Landesverband<br />
□<br />
Wohlfahrtsverband<br />
□<br />
in <strong>der</strong> Essener Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft □<br />
Selbsthilfe Behin<strong>der</strong>ter<br />
6. Unser Selbsthilfeverband / unsere<br />
Selbsthilfegruppe hat in Essen<br />
ca. ..............Mitglie<strong>der</strong><br />
..............Männer<br />
..............Frauen<br />
7. Unser Selbsthilfeverband hat in Essen<br />
ca. ......... Untergruppen<br />
8. Wie viele ausländische Mitbürger gibt<br />
es in <strong>der</strong> Gruppe?<br />
ca. ........ Personen<br />
9. Die Gruppe existiert in Essen seit<br />
seit einem Jahr (o<strong>der</strong> kürzer) □<br />
seit ein bis zwei Jahren<br />
□<br />
seit zwei bis fünf Jahren<br />
□<br />
seit fünf bis zehn Jahren<br />
□<br />
länger <strong>als</strong> zehn Jahre<br />
□<br />
10. Das jüngste Gruppenmitglied ist<br />
.............Jahre alt<br />
11. Das älteste Gruppenmitglied ist<br />
............Jahre alt<br />
12. Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Gruppe<br />
beträgt..................<br />
13. Die aktive Mitar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong><br />
Gruppenmitglie<strong>der</strong> hat seit<br />
□ Gruppengründung im Jahr........<br />
zugenommen<br />
□<br />
abgenommen<br />
□<br />
ist gleich geblieben<br />
□<br />
14. Die aktive Mitar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> Gruppenmitglie<strong>der</strong><br />
hat in den vergangenen drei<br />
Jahren<br />
zugenommen<br />
□<br />
abgenommen<br />
□<br />
ist gleich geblieben<br />
□<br />
15. Die Gruppenstärke hat seit<br />
Gruppengründung im Jahr ........<br />
zugenommen<br />
□<br />
abgenommen<br />
□<br />
ungefähr um..........%<br />
ist gleich geblieben<br />
□<br />
35
16. (Nur für Gruppen, die schon vor<br />
Sommer 2000 bestehen)<br />
Die Gruppenstärke hat in den letzten<br />
drei Jahren<br />
zugenommen<br />
□<br />
abgenommen<br />
□<br />
ungefähr um..........%<br />
ist gleich geblieben<br />
□<br />
17. (nur für Gruppen, die erst seit<br />
Sommer 2000 bestehen)<br />
Wie viele neue Interessierte haben<br />
sich in den vergangenen drei Jahren<br />
<strong>bei</strong> Ihnen gemeldet?<br />
(auch: geschätzter Wert)<br />
ca. ..................Personen<br />
18. Wie viele neue Interessierte sind<br />
davon bis heute in <strong>der</strong> Gruppe<br />
geblieben?<br />
ca. .......................Personen<br />
19. Hat das Interesse langfristig in <strong>der</strong><br />
Gruppe mitzuar<strong>bei</strong>ten,<br />
zugenommen?<br />
abgenommen?<br />
ist es gleich geblieben?<br />
20. Welche Betätigungsfel<strong>der</strong> hat die<br />
Gruppe?<br />
Erfahrungsaustausch?<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
Sport und Sporttherapie?<br />
□<br />
Betreuung von Patienten?<br />
□<br />
Beratungsgespräche?<br />
□<br />
Veranstaltungen mit Fachleuten? □<br />
Freizeitaktivitäten?<br />
□<br />
Außerdem...<br />
□<br />
21. Hat das Interesse kurzfristig seelische<br />
Unterstützung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> SHG zu finden<br />
zugenommen?<br />
□<br />
abgenommen?<br />
□<br />
ist es gleich geblieben?<br />
□<br />
22. Hat das Interesse nur akut Beratung<br />
über die Krankheit zu erhalten<br />
zugenommen?<br />
□<br />
abgenommen?<br />
ist es gleich geblieben?<br />
23. Hat das Interesse nur Informationen<br />
über professionelle medizinische<br />
Dienste von <strong>der</strong> Selbsthilfegruppe zu<br />
erhalten<br />
zugenommen?<br />
abgenommen?<br />
ist es gleich geblieben?<br />
24. Was leistet Ihre Selbsthilfe-gruppe,<br />
was Profis nicht leisten?<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
□<br />
(Bitte hier max. drei Antworten<br />
geben)<br />
1. ...........................................................<br />
2. ...........................................................<br />
3. ...........................................................<br />
25. Was meinen Sie, wie Selbsthilfe von<br />
Profis gesehen wird?<br />
Zusatzfunktion für das medizinische<br />
System?<br />
□<br />
Ersatzfunktion für das medizinische<br />
System?<br />
□<br />
Entlastung für das medizinische System?<br />
□<br />
eigenständige Funktion?<br />
□<br />
26. Welche Erwartungen haben Sie <strong>als</strong><br />
Selbsthilfegruppe an das<br />
professionelle medizinische System?<br />
(Sie können mehrere Antworten<br />
ankreuzen)<br />
Anerkennung?<br />
□<br />
fachliche Unterstützung?<br />
□<br />
bessere Kooperation?<br />
□<br />
Beteiligung an <strong>der</strong> Qualitätssicherung? □<br />
mehr Wissen über die Selbsthilfe? □<br />
Hinweise auf die Selbsthilfegruppen? □<br />
Sonstiges:...............................................?<br />
27. Wie finden Sie die Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong><br />
insgesamt?<br />
sehr gut<br />
□<br />
gut<br />
□<br />
zufrieden stellend<br />
□<br />
schlecht<br />
□<br />
28. Was finden Sie beson<strong>der</strong>s wichtig an<br />
<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong>?<br />
(Sie können mehrere Antworten<br />
ankreuzen)<br />
Die Vermittlung von Interessenten an<br />
SHG<br />
□<br />
Die Beratungstätigkeit <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> □<br />
Die organisatorische Hilfe für SHG □<br />
Das Veranstaltungsangebot <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong>□<br />
Die Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> □<br />
Die Verbreitung <strong>der</strong> Selbsthilfe - Idee □<br />
Sonstiges:.................................................<br />
29. Was gefällt Ihnen nicht an <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t<br />
<strong>der</strong> <strong>WIESE</strong>? (Sie können mehrere<br />
Antworten ankreuzen)<br />
Sie ist nur schwer erreichbar □<br />
Sie unterstützt unsere Ar<strong>bei</strong>t zu wenig □<br />
Das Veranstaltungsangebot ist nicht<br />
interessant<br />
□<br />
Wir wissen zu wenig über ihre Ar<strong>bei</strong>t □<br />
Die Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> interessiert uns<br />
nicht<br />
□<br />
Sonstiges:.................................................<br />
36
Fragebogen zum Profil <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen in Essen<br />
(An die einzelnen Gruppenmitglie<strong>der</strong>)<br />
1. Wie alt sind Sie?<br />
bis 35 Jahre<br />
□<br />
bis 50 Jahre<br />
□<br />
bis 65 Jahre<br />
□<br />
bis 80 Jahre<br />
□<br />
über 80 Jahre<br />
□<br />
2. Welchem Geschlecht gehören<br />
Sie an?<br />
männlich<br />
□<br />
weiblich<br />
□<br />
3. Zu welchem Bereich gehört<br />
Ihre Selbsthilfegruppe?<br />
akute/chronische Krankheiten □<br />
Suchterkrankungen<br />
□<br />
psychische / psychosomatische<br />
Erkrankungen<br />
□<br />
Behin<strong>der</strong>ungen<br />
□<br />
psychosoziale Probleme<br />
□<br />
soziale Probleme und Themenfel<strong>der</strong> □<br />
4. Warum haben Sie sich an <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppe beteiligt?<br />
(Sie können mehrere Antworten ankreuzen)<br />
um Leidensdruck zu bewältigen □<br />
um von den Erfahrungen an<strong>der</strong>er zu<br />
lernen<br />
□<br />
um Wissen über die Krankheit zu<br />
sammeln<br />
□<br />
um emotionaler Halt zu bekommen □<br />
um Angehörige zu entlasten □<br />
in Ermangelung eines Therapieplatzes □<br />
an<strong>der</strong>e Gründe:<br />
1...............................................................<br />
2...............................................................<br />
3...............................................................<br />
5. Wie lange nehmen Sie an <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppe teil?<br />
bis zu einem halben Jahr<br />
□<br />
weniger <strong>als</strong> ein Jahr<br />
□<br />
bis zwei Jahre<br />
□<br />
bis fünf Jahre<br />
□<br />
mehr <strong>als</strong> fünf Jahre<br />
□<br />
mehr <strong>als</strong> zehn Jahre<br />
□<br />
6. (Nur für Personen, die zwei Jahre und länger<br />
in <strong>der</strong> Gruppe sind)<br />
Warum beteiligen Sie sich noch<br />
immer an <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppe?<br />
(Sie können mehrere Antworten ankreuzen)<br />
Weil ich meine Erfahrungen<br />
weitergeben möchte<br />
□<br />
Weil die Gruppe noch immer eine Stütze<br />
ist<br />
□<br />
Weil ich noch immer viele<br />
Informationen über<br />
meine Erkrankung erhalte<br />
□<br />
Sonstige Gründe:<br />
.................................................................<br />
7. Was hat Ihnen die Gruppe in<br />
<strong>der</strong> Rückschau gebracht?<br />
(Sie können mehrere Antworten ankreuzen)<br />
Wissen über die Erkrankung □<br />
Sicherheit im Umgang mit <strong>der</strong> Krankheit<br />
□<br />
Selbstbewußtsein<br />
□<br />
Lebenserfahrung<br />
□<br />
Freunde<br />
□<br />
emotionalen Halt<br />
□<br />
Lebensfreude<br />
□<br />
Anerkennung<br />
□<br />
nichts Nennenswertes<br />
□<br />
Sonstiges:<br />
.................................................................<br />
Wir halten diese Umfrage für wichtig, weil die Selbsthilfe zwar inzwischen<br />
gesellschaftlich, gesundheitspolitisch und im medizinischen System sehr<br />
anerkannt ist, die präzise Bedeutung von Selbsthilfegruppen allerdings eher<br />
verschwimmt. Wir sehen in dieser Umfrage - insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />
Veröffentlichung <strong>der</strong> Ergebnisse – einen offensiven Beitrag zur Darstellung <strong>der</strong><br />
wesentlichen Effekte von Selbsthilfegruppen, und in so fern auch einen Beitrag<br />
zur Gewinnung neuer Mitglie<strong>der</strong>. Wir gehen davon aus, dass davon nicht nur die<br />
Gruppen, son<strong>der</strong>n auch potentielle Mitglie<strong>der</strong> und Multiplikatoren profitieren. Die<br />
Ergebnisse werden im Verlaufe des Jahres 2005 vorliegen.
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
Selbsthilfe stellt sich vor<br />
• Neun Tage Selbsthilfe: Präsentation, Information und Beratung von<br />
Selbsthilfegruppen und <strong>WIESE</strong> e.V. <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Messe "Mode.Heim.Handwerk"<br />
• Drei Tage Selbsthilfe: Präsentation, Information und Beratung von<br />
Selbsthilfegruppen und <strong>WIESE</strong> e.V. <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsmesse Essen<br />
• Zweiter Onko-Tag Essen: Präsentation, Information und Beratung von<br />
Selbsthilfegruppen und <strong>WIESE</strong> e.V. im Europahaus und auf dem<br />
Kennedyplatz<br />
• Informationsstand <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Veranstaltung „Wonneproppen“ <strong>der</strong><br />
Klinken Essen Mitte im Blumenhof <strong>der</strong> GRUGA<br />
• Informationsstand <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> <strong>bei</strong>m Tag <strong>der</strong> Diakonie in Steele zum Thema<br />
Ernährung<br />
• Selbsthilfe-Stammtisch im Alfried-Krupp-Krankenhaus mit den<br />
Selbsthilfegruppen<br />
- Herzklappen<br />
- Morbus Crohn<br />
- Multiple Sklerose<br />
- Morbus Bechterew<br />
- Epilepsie<br />
- Restless Legs<br />
• Fachklinik Rhein-Ruhr in Essen-Kettwig:<br />
Selbsthilfegruppen <strong>als</strong> Chance nach <strong>der</strong> Reha. Vortrag im Drei-Wochen-<br />
Rhythmus für Reha-Patienten<br />
Arzt-Patienten-Seminare<br />
in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> und Selbsthilfegruppen:<br />
• Zeit für Ihre Gesundheit. Eine Veranstaltungsreihe in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit<br />
dem Lutherhaus zu dem Themen<br />
- Arthrose<br />
- Burn out<br />
- Über den Umgang mit Schmerzen<br />
- Darmerkrankungen<br />
• Arzt-Patienten-Seminare im Marienhospital Altenessen<br />
- Schlaganfall und Selbsthilfe – Nachsorge <strong>bei</strong> jüngeren Schlaganfallpatienten<br />
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen – Morbus Crohn<br />
- Inkontinenz<br />
- Diabetes<br />
- Dickdarmkrebs<br />
• Arzt-Patienten-Seminar am Philippusstift<br />
- Depressionen<br />
• Arzt-Patienten-Seminar am St. Elisabeth Krankenhaus<br />
- Endometriose<br />
39
• Arzt-Patienten-Seminar am Geriatriezentrum Haus Berge<br />
- Demenz-Erkrankungen: Diagnose, Therapie, Pflege<br />
• Arzt-Patienten-Seminar am Alfried-Krupp-Krankenhaus<br />
- Restless Legs<br />
- Schlaganfall<br />
• Arzt-Patienten-Seminar am Bethesda Krankenhaus<br />
- Krebserkrankungen<br />
Medienkontakte<br />
• Pressekonferenz zur Veranstaltungsreihe „Würde im Alter“<br />
• Pressegespräch mit <strong>der</strong> WAZ zur Entwicklung <strong>der</strong> Selbsthilfe in Essen<br />
• Pressekonferenz zum Selbsthilfe-Stammtisch im Alfried-Krupp-Krankenhaus<br />
• Zwei Pressekonferenzen zur Ausschreibung und Verleihung des Ersten<br />
Selbsthilfepreises <strong>der</strong> Stadt Essen<br />
• Teilnahme an <strong>der</strong> Pressekonferenz zum Zweiten Onko-Tag in Essen<br />
• Radiosendung „Essener Selbsthilfegruppen stellen sich vor“ in Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Neuen Essener Welle auf <strong>der</strong> Frequenz von Radio Essen<br />
Ausstellungen<br />
Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Würde im Alter“ erar<strong>bei</strong>teten<br />
Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> Gesamtschule Holsterhausen die Ausstellung „So<br />
stell ich mir das Alter vor“. Finanziell unterstützt wurde dieses Projekt von <strong>der</strong><br />
Sparkasse Essen. Eröffnet wurde die Ausstellung im September <strong>2004</strong> vom<br />
Vorstandsvorsitzenden <strong>der</strong> Sparkasse Dr. Henning Osthues-Albrecht und an<br />
mehreren Orten präsentiert:<br />
• in <strong>der</strong> Hauptgeschäftsstelle <strong>der</strong> Sparkasse Essen<br />
• <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Messe „Mode.Heim.Handwerk“<br />
• im Foyer <strong>der</strong> Gesamtschule Holsterhausen<br />
• <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Konferenz „Dialog <strong>der</strong> Generationen“ in Leipzig<br />
Publikationen<br />
• CD „Selbsthilfegruppen stellen sich vor“. Mo<strong>der</strong>iert von Sigrid Gonsowski,<br />
52 min., hrg. v. <strong>WIESE</strong> e.V.<br />
• GELBE SEITEN. Koordination und Redaktion <strong>der</strong> Veröffentlichung <strong>der</strong><br />
Essener Selbsthilfegruppen in den Gelben Seiten<br />
• WEIßE SEITEN. Das Medizinische Branchenbuch. Koordination und<br />
Redaktion <strong>der</strong> Veröffentlichung <strong>der</strong> Essener Selbsthilfegruppen in den Weißen<br />
Seiten<br />
• Gesundheitsspiegel Essen. Wegweiser für die medizinische Fachszene.<br />
Koordination und Redaktion <strong>der</strong> Informationsseite über die <strong>WIESE</strong> und<br />
Essener Selbsthilfegruppen<br />
40
• „Stützpunkt“ – Informationsheft des psychosozialen Zentrums Tagesstätte<br />
und Stützpunkt Borbeck. Regelmäßige Selbsthilfe-Veröffentlichungen<br />
• Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem „Gesundheitsbuchladen.de“<br />
• Flyer „Der Gesundheit nutzen. Krankenhaus trifft Selbsthilfe“, in<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t mit den Wittgensteiner Kliniken Aktiengesellschaft WKA,<br />
<strong>der</strong> KOSKON und <strong>der</strong> Selbsthilfebratung an den ev. Kliniken im Kreis<br />
Siegen-Wittgenstein<br />
• Mitar<strong>bei</strong>t an <strong>der</strong> Herausgabe des "Essener Wegweiser <strong>bei</strong> Ess-Störungen",<br />
eine Übersicht über unterschiedliche Hilfeangebote in Essen<br />
41
Bildungsar<strong>bei</strong>t<br />
im Bildungswerk Selbsthilfe<br />
Weiterbildungs- und Informationsangebot für Selbsthilfegruppen<br />
„Mehr wissen, selbstbewusst handeln, besser leben“, das war das Motto unseres<br />
Veranstaltungsprogramms für das Jahr <strong>2004</strong>. Es soll <strong>der</strong> Information, Fortbildung<br />
<strong>der</strong> sportlichen Betätigung und <strong>der</strong> sozialen Kommunikation dienen.<br />
Unsere Angebote für Selbsthilfegruppen richteten sich an alle Gruppenmitglie<strong>der</strong><br />
und <strong>der</strong>en Angehörige, aber auch an Menschen, die an <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>t in<br />
Selbsthilfegruppen und an <strong>der</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t mit ihnen interessiert sind.<br />
Ca. 2200 Personen haben unser Veranstaltungen besucht, drei (von insgesamt 49)<br />
sind mangels Interesse ausgefallen, u. a. das Angebot eines siebenwöchigen<br />
Kurses zur Raucher-Entwöhnung. Das Interesse an unserer Internetschulung<br />
hingegen war so enorm, dass wir einen zweiten Kurs anbieten mußten.<br />
Bemerkenswert an unserem Veranstaltungsprogramm ist ebenfalls, dass ein<br />
großer Teil <strong>der</strong> Referenten ohne Honorar für die Selbsthilfegruppen tätig ist. Dass<br />
die meisten Veranstaltungen für die Teilnehmer kostenfrei sind, verstehen wir<br />
auch <strong>als</strong> Wertschätzung ihrer ehrenamtlichen Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Vier Ziele verfolgen wir mit unserem Programm:<br />
Wir bieten Themen an, die sich mit persönlichen Lebensfragen beschäftigen, mit<br />
Strategien zur Bewältigung von Krankheit und zur Stärkung <strong>der</strong> eigenen<br />
Gesundheit. Wir möchten Denkanstöße geben, die Selbsthilfegruppenar<strong>bei</strong>t zu<br />
reflektieren und da<strong>bei</strong> helfen, Anfor<strong>der</strong>ungen, Überfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Verän<strong>der</strong>ungen selbstbewusst zu diskutieren und zu bewältigen. Und wir<br />
verstehen unser Programm <strong>als</strong> Angebot, sich über gesellschaftspolitische,<br />
insbeson<strong>der</strong>e gesundheitspolitische Themen zu informieren, aber auch sich selber<br />
einzubringen. Unser letztendliches Ziel ist die Stärkung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen<br />
und die För<strong>der</strong>ung ihres ehrenamtlichen Engagements.<br />
Der Veranstaltungskalen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> <strong>2004</strong><br />
Mehr Wissen<br />
Zeit für ihre Gesundheit: Arzt-Patienten-Seminare<br />
Arzthaftungsrecht<br />
Das Geheimnis <strong>der</strong> Düfte<br />
Ernährung in verschiedenen Lebensphasen<br />
Gesundheitsreform<br />
Internet-Schulung<br />
Medizinischer Dienst <strong>der</strong> Krankenkassen<br />
PC-Schulung<br />
Schadenshaftung<br />
Selbsthilfestammtisch<br />
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Selbstbewusst Handeln<br />
Frauengesprächskreis<br />
Gruppenprozesse<br />
Impulse. Für die Belebung <strong>der</strong> Gruppe<br />
Malen <strong>als</strong> Selbsthilfe<br />
Marketing für Selbsthilfegruppen<br />
Messe-Präsentation<br />
Radiowerkstatt<br />
Selbsthilfewochen<br />
Telefontraining<br />
Werbung für Selbsthilfegruppen<br />
Besser Leben<br />
Abschalten und Auftanken<br />
Gesundheitstipps für den Urlaub<br />
Jahresabschlussfeier<br />
Lebensstilän<strong>der</strong>ung<br />
Nichtraucher-Initiative<br />
Meditatives Walking durch die Jahreszeiten<br />
Würde im Alter. Eine Veranstaltungsreihe<br />
Unsere Referentinnen und Referenten:<br />
Becker, Gabriele: Diplom-Pädagogin, <strong>WIESE</strong> e.V.; Buchwitz, Rolf: Regionaldirektor <strong>der</strong><br />
AOK Rheinland, Essen; Bürger, Raimund, Dr.: Rechtsanwalt; Deiritz, Karl Dr.:<br />
Journalist, <strong>WIESE</strong> e.V.; Dickgreber, Christel, Verwaltungskauffrau, <strong>WIESE</strong> e.V.; Diste,<br />
Heinz D.: Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> Stiftung <strong>der</strong> Elisabeth-Schwestern zu Essen; Dürfeld,<br />
Bruce-Michael Dr.: Arzt für innere Medizin am Lutherhaus; Franzen, Doris: Diplom-<br />
Ernährungswissenschaftlerin, Mitar<strong>bei</strong>terin <strong>der</strong> AOK Rheinland, Essen; Gonsowski,<br />
Sigrid: EDV-Trainerin und Radiojournalistin; Jordan, Dagmar: Aromatherapeutin,<br />
Qualitätsbeauftragte <strong>bei</strong> den Kliniken Ruhrhalbinsel; Lachhein, Barbara:<br />
Gesundheitstrainerin; Lamers, Heide: Dipl. Sozialpädagogin, Leiterin des Suchtnotrufs;<br />
Pape, Detlef Dr.: Internist, Gesellschaft für Ernährungsmedizinische Fortbildung; Paul,<br />
Anna: Dipl. Gesundheitspädagogin, Leiterin <strong>der</strong> Ordnungstherapie <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Naturheilklinik<br />
am Knappschaftskrankenhaus / Kliniken Essen Mitte; Pokojski, Hans: Verwaltungsleiter<br />
des Gesundheitsamtes Essen; Jodes-Laßner, Ursula: Leitende Pflegefachkraft im Referat<br />
Pflegeversicherung <strong>bei</strong>m MDK Nordrhein; Söhnchen, Maria: Künstlerin; Spiller,<br />
Gislinde: Rechtsanwältin; Timmers-Trebing, Ulla: Diplomsportlehrerin für<br />
Behin<strong>der</strong>tensport und Rehabilitation und zertifizierte Gedächtnistrainerin, Mitar<strong>bei</strong>terin<br />
<strong>bei</strong>m VGSU; Tur, Ilona: Dipl. Sozialpädagogin, Mitar<strong>bei</strong>terin <strong>der</strong> AOK Rheinland,<br />
Essen.<br />
Unsere Veranstaltungsorte:<br />
Alfried Krupp Krankenhaus, Astra Filmkunsttheater, Berufsfortbildungszentrum Essen,<br />
Blumenhof <strong>der</strong> GRUGA, Elisabeth Krankenhaus Essen, Geriatriezentrum Haus Berge <strong>der</strong><br />
St. Elisabeth Stiftung, Gesundheitsamt Essen, Kreuzeskirche, Lutherhaus, Marienhospital<br />
Altenessen, Naturheilklinik <strong>bei</strong> den Kliniken Essen Mitte, Paul-Bever-Haus,<br />
Stadtsparkasse Essen, Studio Neue Essener Welle, Waldorfschule Essen.<br />
44
Informations- und Beratungsmodule für professionelle Anbieter im<br />
Gesundheits-, Sozial- und Ausbildungsbereich<br />
Einführung in die Selbsthilfear<strong>bei</strong>t<br />
Zur Verankerung des Selbsthilfegedankens im professionellen Bereich bietet die<br />
<strong>WIESE</strong> Informations- und Beratungsmodule für Anbieter im Gesundheits-,<br />
Sozial- und Ausbildungsbereich.<br />
Wie ar<strong>bei</strong>ten Selbsthilfegruppen? Welchen Qualitätsstandards genügen<br />
Selbsthilfegruppen? Welche Organisationsformen gibt es? Woran erkenne ich<br />
unseriöse Selbsthilfegruppen? Wer kann Selbsthilfegruppen gründen? Zu diesen<br />
und weiteren Fragen führen wir Input-Veranstaltungen, Unterrichtseinheiten o<strong>der</strong><br />
ganztägige Workshops für Krankenkassenmitar<strong>bei</strong>ter, für Schulklassen, für<br />
Auszubildende im Gesundheits- und Sozialwesen etc. durch.<br />
Unterricht im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung für Heil- und Hilfsberufe<br />
• Ausbildung am Robert-Schmidt-Berufskolleg:<br />
Einführung in die Selbsthilfear<strong>bei</strong>t. Für Arzthelferinnen.<br />
• Fachbereich Medizin an <strong>der</strong> Universität Essen:<br />
Einführung in die Selbsthilfear<strong>bei</strong>t. Für Medizinstudierende. In<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Prof. Gesenhues.<br />
• Katholische Schule für Pflegeberufe Essen e.V.:<br />
Einführung in die Bedeutung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen und Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Selbsthilfeunterstützung. Für Krankenschwestern, Pflegepersonal und<br />
Mentoren.<br />
• Fachbereich Sozialpädagogik / Erziehungswissenschaften an <strong>der</strong> Universität<br />
Essen-Duisburg:<br />
Einführung in die Selbsthilfe-Ar<strong>bei</strong>t. Für Studierende <strong>der</strong> Sozialar<strong>bei</strong>t und<br />
Sozialpädagogik.<br />
• Berufsfortbildungswerk des DGB in Essen, Ausbildung für Familienpfleger:<br />
Einführung in die Bedeutung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen und Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Selbsthilfeunterstützung.<br />
• Berufsfortbildungswerk des DGB in Essen, Ausbildung für<br />
Physiotherapeuten:<br />
Einführung in die Bedeutung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen und Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Selbsthilfeunterstützung.<br />
• Sozialdienst Katholischer Frauen:<br />
Einführung in die Selbsthilfe-Ar<strong>bei</strong>t. Für pädagogische Ergänzungskräfte.<br />
• Diakonisches Werk Essen<br />
Vorstellung des Selbsthilfenetzwerks in Essen. Für die ehrenamtlichen Kräfte<br />
<strong>der</strong> Diakonie.<br />
45
Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Schulen<br />
• Hauptschule an <strong>der</strong> Kapitelwiese<br />
Projekteinheit zum Thema Sucht und Suchtselbsthilfegruppen<br />
• Erich Kästner Gesamtschule<br />
Projekteinheit zum Thema Sucht und Suchtselbsthilfegruppen<br />
Krankenhaus bezogene Informationsveranstaltungen<br />
Im Rahmen unseres Projekts "Selbsthilfe im Krankenhaus" haben wir spezifische<br />
Informations- und Fortbildungsangebote für die unterschiedlichen professionellen<br />
Dienste in Essener Kliniken durchgeführt.<br />
• Alfried Krupp Krankenhaus<br />
- Vorstellung des Selbsthilfenetzes Essen und des <strong>WIESE</strong>-Projekts<br />
„Selbsthilfe im Krankenhaus“ <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Stationsleiterkonferenz<br />
- Gesprächsrunde über das Essener Selbsthilfenetz mit den Grünen Damen<br />
• Kliniken Essen-Nord<br />
Gesprächskreis zur Vorbereitung <strong>der</strong> Aktionswochen „Selbsthilfe im<br />
Marienhospital“<br />
Eigene Fortbildung<br />
• Lösungsorientierte Gesprächsführung in <strong>der</strong> Beratung und Therapie<br />
Abhängigkeitserkrankter.<br />
Tagung in <strong>der</strong> Suchtklinik Kamillushaus Essen<br />
• Chancen und Perspektiven <strong>der</strong> Unterstützung gesundheitlicher Selbsthilfe.<br />
Tagung <strong>der</strong> Deutschen Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen in Trier<br />
• Die Grenzen <strong>der</strong> Selbsthilfe – sie werden neu gesteckt.<br />
Fachtagung Garath <strong>der</strong> nordrheinischen Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft gegen die<br />
Suchtgefahren<br />
• Gesundheitspolitik im Dialog.<br />
Eine Veranstaltung <strong>der</strong> St. Elisabeth Stiftung in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit pro<br />
Ruhrgebiet<br />
• Angst, Panik, Depressionen – Themenwechsel in <strong>der</strong> Gesundheitsselbsthilfe.<br />
Fachtagung <strong>der</strong> KOSKON<br />
• Kollegiale Beratung im Verbund HEREUN<br />
46
Mitar<strong>bei</strong>t<br />
in Ar<strong>bei</strong>tskreisen und Gremien<br />
• in <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft <strong>der</strong> Selbsthilfekontaktstellen Nordrhein Westfalens<br />
(LAK NW)<br />
• in <strong>der</strong> Kommunalen Gesundheitskonferenz, einschließlich <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>t in<br />
einzelnen Ar<strong>bei</strong>tsgruppen<br />
• in <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für die Planung und Koordinierung psychosozialer<br />
Einrichtungen in Essen<br />
• im AK 5 <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für die Planung und Koordinierung<br />
psychosozialer Einrichtungen in Essen<br />
• im Ar<strong>bei</strong>tskreis Onkologisches Netzwerk<br />
• im Projekt Gesunde Stadt<br />
• im Verbund „Essen forscht und heilt“<br />
• im regionalen Ar<strong>bei</strong>tskreis HEREUN<br />
• im Beirat Kur vor Ort<br />
• im Verein TransVer<br />
• <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kreiskonferenz des Paritätischen Wohlfahrtsverbands<br />
47
Personal und Finanzen<br />
Personal<br />
Die Kernbesetzung <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> blieb gegenüber dem Vorjahr unverän<strong>der</strong>t. Die<br />
<strong>WIESE</strong> beschäftigte<br />
- eine Fachkraft mit 32,75 Wochenstunden,<br />
- eine Fachkraft mit 30 Wochenstunden,<br />
- eine Fachkraft mit 25 Wochenstunden,<br />
- eine Hilfskraft mit zwei Wochenstunden für Reinigungsar<strong>bei</strong>ten und leichte<br />
Bürotätigkeit.<br />
Außerdem stellten wir im Berichtszeitraum<br />
- zwei Praktikumsplätze zur Verfügung<br />
- und Ar<strong>bei</strong>tsplätze zur Betreuung Jugendlicher im Rahmen von<br />
Gerichtsverfügungen „Ableistung von Sozi<strong>als</strong>tunden“.<br />
Finanzen<br />
Einnahmen durch institutionelle För<strong>der</strong>ung seitens:<br />
Der Stadt Essen in Höhe von 50.000 €<br />
Des Landes Nordrhein Westfalen in Höhe von 10.000 €<br />
Der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von 48.500 €<br />
Für die Durchführung von beson<strong>der</strong>en Projekten standen <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> Mittel in<br />
Höhe von 36.000 € aus städtischen Stiftungen zur Verfügung.<br />
Durch Erhöhung laufen<strong>der</strong> Kosten und durch Kürzungen städtischer Mittel und<br />
durch Umschichtung <strong>der</strong> Landesmittel für Selbsthilfekontaktstellenför<strong>der</strong>ung von<br />
18 auf 35 Kontaktstellen stellte sich die finanzielle Lage <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> kritisch dar.<br />
Die Kürzungen konnten durch Personalabbau von zwei Hilfskräften, <strong>der</strong><br />
Kündigung eines Werksvertrages und durch zusätzliche Stiftungsmittel abgefe<strong>der</strong>t<br />
werden.<br />
So bleibt die finanzielle Lage <strong>der</strong> <strong>WIESE</strong> auch 2005 angespannt.<br />
48
Vorschau<br />
Im Jahr 2005 werden wir uns auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:<br />
• Vorbereitung einer aktualisierten und erweiterten Neuauflage des Essener<br />
Selbsthilfe Wegweisers.<br />
• Fortsetzung und Ausbau unseres Projektes „Selbsthilfe im Krankenhaus“, u. a.<br />
durch Selbsthilfetage im Bethesda-Krankenhaus und in den Kliniken<br />
Ruhrhalbinsel.<br />
• In Zusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>der</strong> PSAG Sucht und mit den wesentlichen<br />
Suchtselbsthilfe-Verbänden Vorbereitung und Durchführung einer Tagung zur<br />
Problematik Sucht, Suchtselbsthilfe und die junge Generation.<br />
• Auswertung unserer Fragebogenaktion zur Entwicklung <strong>der</strong> Essener<br />
Selbsthilfe und zu den Effekten <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>t in Selbsthilfegruppen.<br />
• Relaunche unseres Internet-Auftritts, Fortsetzung des Aufbaus einer Computer<br />
gestützten Datenbank zur Effektivierung unserer Beratungstätigkeit.<br />
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