Sachbericht 2004 als PDF - bei der WIESE eV

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Die Stadt Essen hat mit diesem Preis die Anregung der Selbsthilfeberatungsstelle WIESE e.V. aufgegriffen und zusammen mit ihr und mit der Unterstützung von Heinz Diste, dem Hauptgeschäftsführer der Elisabeth Stiftung, umgesetzt. Denn nicht nur die Patenschaften und die Jury kommen aus der Mitte der Essener Gesellschaft, auch die Geldpreise wurden der Stadt Essen von Persönlichkeiten aus der Mitte der Essener Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Dieser Preis ist ein Stück Anerkennungskultur auf dem weiten Feld sozialen Engagements in unserer Gesellschaft. Es ist ein Preis der Kommune, kein Preis der Pharmaindustrie, kein Preis der Krankenkassen. Es setzt deshalb besonders auf das Solidarprinzip in einer Kommune. Für die Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt soll er Anerkennung und Ansporn sein, am sozialen Netz der Stadt mitzuwirken, auch zum eigenen Nutzen mitzuwirken. Er soll so auch Werbung für die Idee der Selbsthilfe sein und die Selbsthilfegruppen in der Öffentlichkeit stärken. Für die Stadt selbst ist der Preis auch Bestätigung, Ausdruck einer selbsthilfefreundlichen Stadt. Denn wenn eine Stadt für sich den Standortfaktor Gesundheit beansprucht, dann weiß sie auch den Gesundheitsfaktor Selbsthilfe zu schätzen und zu würdigen. Zugleich ist dieser Preis für die Stadt Essen auch Bekräftigung ihrer Verpflichtung, das Engagement von Selbsthilfegruppen zu unterstützen - auch zum eigenen Nutzen, nämlich der Bestandswahrung ihres sozialen Netzes. Das Besondere an diesem Preis ist, dass er den Wert und die Bedeutung der Gruppe hervorhebt und keine Einzelperson, dass er die Arbeit der Gruppe würdigt, die Gruppensolidarität, die gegenseitige Fürsorge durch und in der Selbsthilfegruppe und nicht die individuelle ehrenamtliche Arbeit. Das Besondere ist außerdem, dass er nur auf die Selbsthilfe zielt, auf die gesundheitsbezogene zwar, aber nur auf die Selbsthilfe, nicht auf semiprofessionelle oder professionelle Projekte. Selbsthilfe in Essen: Das sind ca. 15.000 Menschen in Selbsthilfegruppen. Die Selbsthilfeberatungsstelle spricht von ca. 600 Kleingruppen, die in Projekten, Gesprächsgruppen, Seniorenkreisen im Großraum Essen aktiv sind. Sie alle sind wichtig und tragen zum sozialen Gefüge unserer Stadt bei. Auch wenn die Jury sich auf drei Hauptpreise beschränken musste, auch wenn sie spontan und aus eigenem Antrieb noch einen Sonderpreis ausgelobt hat - die Würdigung gebührt - letztendlich - allen Gruppen. Und das Fest der Selbsthilfe gehört allen Gruppen, auch wenn in diesem schönen Blumenhof leider nicht für alle Platz war. Ich danke abschließend noch einmal allen, die dazu beigetragen haben, das dieser Preis heute verliehen werden kann. Vor allem danke ich allen, die sich für die Selbsthilfe engagieren und wünsche ihnen für die Zukunft eine weiterhin erfolgreiche Arbeit zum Wohle ihrer jeweiligen Gemeinschaft. 20
Statistische Daten zur Entwicklung der Selbsthilfegruppen in Essen Insgesamt haben sich im Berichtszeitraum 2481 Bürgerinnen und Bürger mit 3009 konkreten Anliegen an die Selbsthilfeberatungsstelle WIESE e.V. gewandt. Beratungsgespräche bei der WIESE insgesamt: im Jahr 2004 im Jahr 2003 2481 (100%) 2455 (98,95 %) Das heißt: die Anfragen sind gegenüber dem Vorjahr beinahe gleich geblieben, exakt 26 Anfragen mehr als im vorangegangen Jahr. Auch das Verhältnis der Rat suchenden Frauen zu Männern ist beinahe gleich geblieben: Insgesamt haben sich 1884 Frauen (d. s. 76 % von allen) an die WIESE gewandt und 597 Männer (d. s. 24% von allen). Im Vorjahr lag das Verhältnis bei 75 % zu 25 %. Anfragen zu Krankheitsbildern Akute und chronische Erkrankungen 675 (27 %) Psychische und psychosomatische Erkrankungen 778 (31 %) Suchterkrankungen 443 (18 %) Behinderungen 58 (3 %) Insgesamt 1954 (79 %) Vergleicht man die Verschiebungen innerhalb der Rubrik Krankheitsbilder gegenüber dem Vorjahr, so ist insbesondere eine Anfrage-Steigerung im Suchtbereich festzustellen: und zwar um 3 Prozent, in abs. Zahlen: von 373 auf 443. Anfragen zu sozialen Themen Psychosoziale Probleme 309 (12 %) Soziale Probleme 211 ( 9 %) Soziokulturelle Themen 7 (1 %) Insgesamt 527 (21 %) Die Anfrageschwerpunkte innerhalb der Rubrik soziale Themen sind im Wesentlichen gleich geblieben, eine geringfügige Steigerung der Anfragetätigkeit gibt es bei „Sozialen Problemen“: um 1 % gegenüber dem Vorjahr, einen unwesentlichen Rückgang bei psychosozialen Problemen. 21
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