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COASTLINE - Büro für Umwelt und Küste

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Auf der Suche nach Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation 137<br />

Jedoch bleibt anzumerken, dass eine themenübergreifende Kommunikation, wenn auch die<br />

Notwendigkeit oder der Nutzen zum Teil durch die Stakeholder selbst erkannt wird, kaum stattfindet<br />

<strong>und</strong> wenn, dann eher bezogen auf den Einzelfall <strong>und</strong> nicht dem iterativen Gedanken eines IKZM<br />

folgend, darüber hinaus <strong>und</strong> mit Kontinuität. Dieses kann zum Teil darauf zurückgeführt werden, dass<br />

ein übergreifendes Engagement seitens der Fachakteure angesichts knapp bemessener Arbeitskraft<br />

kaum zu leisten <strong>und</strong> seitens der privaten <strong>und</strong> privatwirtschaftlichen Akteure nur dann zu erwarten ist,<br />

wenn sich diese dadurch Vorteile erhoffen.<br />

Wie die Analyse weiter gezeigt hat, fehlt in der Region ein, die lokalen Themen übergreifender,<br />

größerer Kristallisationspunkt. Zur Förderung der Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation im<br />

Zusammenhang mit einem IKZM sollte daher versucht werden, entsprechende thematische<br />

Schnittstellen zu finden, die Querbezüge herstellen <strong>und</strong> einen möglichst breiten Akteurskreis in der<br />

Region einbeziehen. Diese Schnittstelle könnte der Tourismus bilden, da viele Akteure mit diesem<br />

direkt oder indirekt verknüpft sind <strong>und</strong> viele regionale (Raumnutzungs-)Konflikte mit diesem<br />

zusammenhängen oder durch diesen bedingt werden. Jedoch muss zu bedenken gegeben werden, dass<br />

das regionale Schlüsselthema Tourismus nicht universell, sondern regionsspezifisch ist. Andere<br />

IKZM-Ansätze erfordern daher differente <strong>und</strong> individuelle regionale Ansätze, die an den jeweiligen<br />

Raum <strong>und</strong> die jeweilig relevanten Themen angepasst sein müssen. Mit dem Schlüsselthema Tourismus<br />

kann eine Basis geschaffen werden, vor dessen Hintergr<strong>und</strong> die Akteure einen entsprechenden Prozess<br />

gestalten können <strong>und</strong> somit das IKZM aus diesem Prozess heraus entstehen kann <strong>und</strong> nicht aufgesetzt<br />

wird. Im Sinne des iterativen <strong>und</strong> integrativen Ansatzes eines IKZM muss ein kontinuierlicher Prozess<br />

angestoßen werden, der über einzelne Themen <strong>und</strong> Zuständigkeiten hinausgeht.<br />

Bei der Implementierung eines regionalen IKZM stellt sich weiter die Frage, in welcher Form diese<br />

geschehen soll <strong>und</strong> ob eine Institutionalisierung sinnvoll wäre – zumal das IKZM einen informellen<br />

Charakter hat. Jedoch besteht das Problem, dass das Thema IKZM überaus komplex <strong>und</strong> unter den<br />

Stakeholdern sowohl auf Seite der Fachplanungen als auch der Privatwirtschaft unklar oder sogar<br />

unbekannt ist. Will man erreichen, dass innerhalb eines Küstenraumes Themen interdisziplinär bzw.<br />

akteursübergreifend <strong>und</strong> in einem kontinuierlichen Prozess behandelt werden, so ist es unabdingbar,<br />

dass IKZM einen höheren Bekanntheitsgrad erlangt oder eine ausführende Institution geschaffen wird,<br />

die mit IKZM vertraut ist <strong>und</strong> somit im Sinne eines solchen das Management übernehmen kann. In<br />

diesem Zusammenhang muss den Akteuren, insbesondere den Fachakteuren, jedoch deutlich gemacht<br />

werden, dass sie ein IKZM weder von Ihren Aufgaben entbindet, noch dass IKZM eine neue<br />

Hierarchieebene bildet. Es muss transportiert werden, dass dieses IKZM als regional unterstützender<br />

<strong>und</strong> vor allem informeller Gesamtrahmen die existierenden Institutionen <strong>und</strong> Instrumente ergänzt, aber<br />

keinesfalls ersetzt <strong>und</strong> einen konstruktiven Kommunikationsprozess anstoßen <strong>und</strong> begleiten kann, ihn<br />

aber nicht ohne den engagierten Einsatz der lokalen Stakeholder zu verstetigen vermag.<br />

Literatur<br />

Archiv Ostseezeitung (2001): Tolxdorff: Trinkwasser der Insel reicht. 1. August 2001.<br />

Archiv Ostseezeitung (2004): Trübes aus dem Wasserhahn. 5. Februar 2004.<br />

Archiv Ostseezeitung (2007): X-ter Anlauf für Marina in Heringsdorf. 15. März 2007.<br />

BMU – B<strong>und</strong>esministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit (2006a): Nationale Strategie für ein<br />

integriertes Küstenzonenmanagement. Bonn, 99S.<br />

BMU – B<strong>und</strong>esministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit (2006b): Bestandaufnahme <strong>und</strong><br />

Schritte zu einer nationalen IKZM-Strategie, Kurzfassung. Berlin, 12 S.<br />

Dehne, P. & T. Fichtner (2008a): Empfehlungen zur Weitergestaltung der Nationalen IKZM-Strategie der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. IKZM-Oder Berichte 42, 8. S.<br />

Dehne, P. & T. Fichtner (2008b): Empfehlungen für die Implementierung eines Integrierten<br />

Küstenzonenmanagements in der Odermündung. IKZM-Oder Berichte 48, 13 S.

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