Paul Wulf - UWZ - Archiv
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Aus dem Inhalt<br />
Freundeskreis <strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong> (Hg.)<br />
Lebensunwert?<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong> und <strong>Paul</strong> Brune –<br />
NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand<br />
208 Seiten, 14,90 EUR<br />
ISBN 978-3-939045-05-2<br />
Am Beispiel der beiden Betroffenen <strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong> und <strong>Paul</strong> Brune zeigt das Buch auf,<br />
wie sehr die Ideologie der Ausmerzung »lebens unwerten« Lebens nicht nur vor 1945,<br />
sondern auch danach bis tief in die 70er Jahre hinein maßgebliche Personen der<br />
Medizin, Psychiatrie und Justiz, der öffentlichen Fürsorge und nicht zuletzt der Kirche<br />
im Denken und Handeln beeinflußt hat. Das Buch knüpft an die aktuelle Debatte über<br />
die Heim kindererziehung in den 50er und 60er Jahren an und schließt eine Lücke,<br />
da es die Ursachen und historischen Hintergründe benennt, warum die Heimunterbringung<br />
und Heimkinder erziehung in der noch jungen BRD so und nicht anders<br />
verlief.<br />
Heimkinder, Psychiatrisierte und Zwangssterilisierte wurden von den Nazis als<br />
»lebensunwert« stigmatisiert. Die ihnen angetane Gewalt und ihre Bemühungen um<br />
Entschädigung rücken noch viel zu selten ins Blickfeld, wenn von Erinnerungs politik<br />
für Opfer des Nationalsozialismus gesprochen wird.<br />
Zwei Betroffene stehen im Zentrum dieses Buches:<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong> (1921–1999), wurde 1932 in eine »Idiotenanstalt« überstellt<br />
und 1938 in Anwendung des NS-Erbgesundheitsgesetzes Zwangssterilisiert.<br />
Er war im Widerstand aktiv. Nach dem Krieg kämpfte er für politische<br />
Auf klärung und Entschädigung. Erst 1979 erhielt er eine Erwerbs -<br />
unfähigkeitsrente als eines der rund 400.000 zwangssterilisierten Opfer<br />
des NS-Regimes.<br />
<strong>Paul</strong> Brune (geb. 1935), wurde als »gemeingefährlicher, debiler<br />
Psychopath« von 1943 bis 1957 psychiatrisiert und war der Gewalt von<br />
Anstaltsleitern, Ärzten und Ordensschwestern ausgeliefert. Er kämpfte<br />
mit Petitionen an den Landtag NRW um seine Rehabilitation und wurde<br />
2003, nach 60 Jahren, als eines der ersten Opfer der NS-Psychiatrie<br />
anerkannt.<br />
Bis in die 70er Jahre hinein setzten sich in den Psychiatrien und Heimen die<br />
menschenunwürdigen Zustände der NS-Zeit fast ungebrochen fort, während die Täter<br />
als Ärzte oder Gutachter schnell neue Karrieren machen konnten.<br />
Dieses Buch spannt den Bogen von der NS-Ideologie »lebensunwerter« Existenz bis<br />
hin zu ihrer aktuellen Renaissance in den Diskussionen um Menschenzucht und<br />
Sterbehilfe. Es basiert auf den Berichten der Betroffenen und zeichnet die Entwicklung<br />
der deutschen Psychiatrie vom »Dritten Reich« bis in die 70er Jahre nach.<br />
Dokumentiert werden die langen, oft durch die früheren Täterinnen und Täter<br />
behinderten Kämpfe um Entschädigung, sowie die beeindruckende, durch<br />
autodidaktisches Lernen erworbene Kenntnis von <strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong> und <strong>Paul</strong> Brune im<br />
Bereich der <strong>Archiv</strong>- und Dokumentationsarbeit.<br />
Bestelladresse:<br />
Verlag Graswurzelrevolution, Birkenhecker Straße 11, 53947 Nettersheim,<br />
Tel.: 0 24 40/95 92 50, Fax: 0 24 40/95 93 51, buchverlag@graswurzel.net,<br />
www.graswurzel.net<br />
Robert Krieg<br />
Vorwort<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Zwangssterilisiert. Biographische<br />
Notizen<br />
Robert Krieg<br />
Eine nicht vorhersehbare günstige<br />
Spätentwicklung<br />
Franz-Werner Kersting<br />
Psychiatrie in Westfalen zwischen<br />
NS-»Euthanasie« und Reform<br />
<strong>Paul</strong> Brune<br />
Auszüge aus der Petition<br />
Robert Krieg, Monika Nolte<br />
Der Weg des <strong>Paul</strong> Brune<br />
<strong>Paul</strong> Brune<br />
Reflexionen über eine unglückliche<br />
Kindheit und Jugend<br />
Brigitte Schumann<br />
Im Namen des Herrn<br />
Robert Krieg<br />
Schöne neue Welt – Menschenzucht<br />
und Sterbehilfe<br />
Begegnungen mit <strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Gedichte und Texte von <strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Die verdächtigen Heiligtümer<br />
Robert Krieg<br />
Der Rote von der Münzstrasse<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
2. Juni 1979<br />
Volker Pade<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong> – ein Kämpfer für<br />
Gerechtigkeit<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Im Bundestag<br />
Bernd Drücke<br />
Erinnerung an einen Freund<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Wer fürchtet sich vor Franz Josef<br />
Strauß<br />
Klaus Dillmann<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong> – ein ehrlicher Anarchist<br />
und Antifaschist<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Die religiöse Lüge<br />
Erich Mühsam<br />
Vermächtnis<br />
Harald Fieback<br />
Der Nachlass von <strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Brigitte Diel<br />
Ausstellungen von <strong>Paul</strong> <strong>Wulf</strong><br />
Fotonachweis<br />
Literatur / Anmerkungen<br />
Filme, Autorinnen und Autoren