WENDELSTEIN | GROSSSCHWARZENLOHE - SEIFERT Medien
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Gratulationen, Geschenke und viel „fränkisches Gschmarri“ beim Jubiläumsabend<br />
„Kleine aber feine“ Jubiläumsfeier der Gartenbaufreunde<br />
Wendelstein – In gewisser Weise<br />
könnte der Buchstabe „G“ symbolisch<br />
für den Wendelsteiner<br />
Obst- und Gartenbauverein stehen,<br />
der mit einem Festabend in<br />
der TSV-Halle jetzt seinen 100.<br />
Geburtstag feiern konnte: Neben<br />
den Gratulationen und Geschenken<br />
der Ehrengäste nämlich boten<br />
die örtlichen Gartenbaufreunde<br />
ihren Mitgliedern und<br />
Gästen zum Jubiläum mit dem<br />
Auftritt von Jürgen Leuchauer<br />
und seinem „echd fränkischn<br />
Gschmarri“ eine gelungene<br />
Überraschung zum Festabend.<br />
Vor mehr als 120 Mitgliedern und<br />
Ehrengästen eröffnete Heinz Burk als<br />
Vorsitzender des Jubiläumsvereins in<br />
der historischen TSV-Halle den Fest-<br />
Jürgen Leuchauer trat mit seinem<br />
„fränkischn Gschmarri“ im gemütlichen<br />
Teil des Festabends bei den<br />
Wendelsteiner Gartenbaufreunden auf<br />
abend und freute sich besonders unter den Ehrengästen vom Fachverband<br />
und aus der Kommunalpolitik auch Ehrenvorsitzenden Fritz Sommer begrüßen<br />
zu können. Seinen Dank an alle Mitglieder und Verantwortlichen in der<br />
Vereinsführung, die sich mit ihrer Arbeit und Freizeit beim Wendelsteiner<br />
„Obst- und Gartenbauverein“ seit dessen Gründung vor 100 Jahren eingebracht<br />
haben, verband Burk zugleich mit einer eindringlichen Bitte an alle<br />
Mitglieder und Freunde des Vereins.<br />
„Unsere Vereinsgründer haben sich vor 100 Jahren organisiert, um den Obstanbau<br />
und die Idee des Gartenbaus zur familiären Selbständigkeit in Wendelstein<br />
und Umgebung in der Bevölkerung bekannt zu machen und wir pflegen<br />
damit seitdem erfolgreich diese Vereinsaufgabe“ bekannte er stolz, bat aber<br />
die Anwesenden darum, gerade das jetzige Jubiläum zum Anlass zu nehmen<br />
und auch bei der Jugend für diese Ideen und deren wichtigen gesellschaftlichen<br />
Wert zu werben. Der Obst- und Gartenbau als naturnahe Idee zur Stärkung<br />
der autarken Selbstversorgung und zur Schonung der Natur hat und<br />
hatte immer eine Zukunft, so Heinz Burk.<br />
Wichtiger Partner für die heimatliche Natur und Kultur<br />
Alexander Hagen oblag als Vorsitzendem des Kreisverbands Roth der Obstund<br />
Gartenbauverbände die erste Gratulation der Ehrengäste. Den Wendelsteiner<br />
Jubiläumsverein würdigte er dabei als wichtigen Partner für den Kreisverband<br />
und dessen 34 Ortsvereine, zumal der hiesige Verein ein für andere<br />
Ortsvereine interessantes und weites Feld an Aktivitäten beackere vom Betrieb<br />
des eigenen Mosthauses über die Beratung der Bürger bei Gartenfragen,<br />
den Unterhalt einer vereinseigenen Streuobstwiese und die eigene Jugendgruppe<br />
sowie die stetige Weiterbildung der Fachberater, die auch in Wendelstein<br />
wegen der vielen Aktivitäten stattfinden könne.<br />
Für den Bezirksverband Mittelfranken gratulierte dessen Vizevorsitzender<br />
Otto Tröpner. Er erinnerte an die Gründe, die ab den 1880er Jahren in ganz<br />
Bayern zur Gründung der Obstbauvereine geführt hatten und resümierte:<br />
„Manches hat sich seitdem verändert, manche Ziele sind aber noch heute<br />
wichtig und aktuell wie etwa der Grundgedanke der umsichtigen Naturpflege“.<br />
Schließlich ist der Obst- und Gartenbau auf eigenem Grund heute immer<br />
deutlicher eine vernünftige Alternative zum undurchsichtigen weltweiten<br />
Handel mit Obst und Gemüse, der schon jetzt von teilweise nicht mehr nachvollziehbaren<br />
Preiskämpfen und Kundenumwerbung geprägt ist.<br />
Zusammen mit vielen Ehrengästen feierte der Obst- und Gartenbauverein<br />
Wendelstein – im Bild der gesamte Vereinsvorstand und Ehrenvorsitzender<br />
Fritz Sommer – in der TSV-Halle sein 100-jähriges Bestehen<br />
(Foto: jör)<br />
„Der eigene Apfelsaft schmeckt immer besser als jeder gekaufte“<br />
Bürgermeister Werner Langhans verband seine Glückwünsche mit persönlichen<br />
Erinnerungen an das frühere Vereins-Mosthaus an der Röthenbacher<br />
Straße, wenn die ganze Familie früh „anrückte“ zum Mosten und er als Kind<br />
ungeduldig auf den ersten frischen Apfelsaft wartete. „Es gibt nichts besseres<br />
als den eigenen frisch gemosteten Apfelsaft, mit dem kann kein gekaufter<br />
aus dem Supermarkt mithalten trotz aller Hinweise auf zig gesunde Inhaltsstoffe“<br />
bekannte er und würdigte auch das hohe Maß an Geduld, das jeder<br />
Obst- und Gartenbaufreund brauche, um nach dem Säen das Gemüse ernten<br />
zu können oder um erst nach Jahren zu sehen wie aus dem jungen Stämmchen<br />
ein gesunder Obstbaum mit reicher Ernte wurde.<br />
Für Landrat Herbert Eckstein war der Festabend ein Ereignis mit vielen Jubiläen,<br />
denn nicht nur der Verein selbst sei 100 Jahre alt. Als stellvertretender<br />
Vorsitzender sei Peter Kohl schon seit 24½ Jahren im Amt und auch Kassier<br />
Arnold Reuter bringe sich seit 20 Jahren aktiv mit ein. Solche „kleinen Dienstjubiläen“<br />
zeigten, dass im Obst- und Gartenbauverein noch alles stimme und<br />
der Verein fest im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde verankert sei. Neben<br />
dem Dank an alle Aktiven im Verein wünschte er sich, dass auch in Zukunft<br />
der Obst- und Gartenbau erfolgreiche Fürsprecher und Vorbilder habe<br />
wie den Wendelsteiner Jubiläumsverein.<br />
Die Pflicht zur Obst- und Gartenbaupflege<br />
ist schon in der Bibel erwähnt<br />
Nach den Glückwünschen von Dr. Benjamin Waldmann als Vertreter des<br />
„Hausherrn“ TSV Wendelstein oblag es Pfarrer Michael Kneissl von<br />
St.Nikolaus mit einer launigen Gratulation die Reihe der Grußworte zu beschließen.<br />
Er hatte sich umfassend informiert und trug als älteste bekannte<br />
schriftliche Quelle für die Nennung des Obst- und Gartenbaus einen Bibeltext<br />
vor, wonach der Mensch nach seiner Entstehung durch Gott von diesem mit<br />
der Pflege der Pflanzen und Bäume im Garten Eden beauftragt wurde und somit<br />
die Obst- und Gartenbaupflege eigentlich schon seit „biblischen Zeiten“<br />
zu den Grundpflichten des Menschen gehöre.<br />
Nach einer reichhaltigen Stärkung für die Mitglieder und Gäste gab es für<br />
alle viel zu lachen, denn als „Frankenbarde“ und „Gschmarri-Akrobat“ übernahm<br />
Jürgen Leuchauer den gemütlichen Teil des Festabends mit fränkischen<br />
Texten, Liedern und einem lehrreichen wie hintersinnigem „Sprachkurs für<br />
Fränkisch“. Ob mit fränkischen Coupletklassikern wie dem „Schönsten Dialekt“<br />
vom „Strebala“, eigenen Texten und boshaft-hintersinnigen Gedankenspielen<br />
wie etwa über Fürth und Nürnberg oder fränkischen Ungereimtheiten<br />
bei seinen Sprachkurslektionen – der „Dialekt-Fürst“ aus Katzwang unterhielt<br />
sein Publikum bestens und wurde mit viel Beifall belohnt. (jör)<br />
Musikunterricht<br />
in Wendelstein<br />
Gitarre & Blockflöte<br />
für Kinder ab ca. 6 J., auch für Erwachsene<br />
Werner Heinzel<br />
staatl. geprüfter Musiklehrer<br />
Anmeldung und Information: Tel. 0 91 29-92 77<br />
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