WENDELSTEIN | GROSSSCHWARZENLOHE - SEIFERT Medien
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„Eine gigantische Verschwendung!“ – Lebensmittel auf dem Müll<br />
Ökumenischer fairer Filmabend in Wendelstein<br />
LKW kippen Brot tonnenweise auf den Müll; Angestellte<br />
eines Supermarktes sortieren Berge von<br />
nicht mehr lange haltbaren Joghurts aus; Bauern<br />
finden für Kartoffeln, Bananen und Tomaten, die<br />
nicht der strengen Norm entsprechen, keine Käufer<br />
und müssen sie verderben lassen.<br />
Der Filmemacher Valentin Thurm ist rund um den Globus<br />
gereist auf den Spuren der gigantischen Verschwendung<br />
von Lebensmitteln, die wir weltweit betreiben.<br />
Aus seinen Recherchen hat er den Dokumentarfilm<br />
„Taste the Waste“ („Probiere den Müll“) gemacht, der<br />
seit seinem Kinostart 2011 die Zuschauer aufwühlt. Anlässlich der fairen Woche<br />
lud die Wendelsteiner ökumenische Initiative „Eine WELTenwende“ ein<br />
zum Betrachten des Films ins Vereinshaus von St.Nikolaus. Eine Andacht hatte<br />
die Besucher zuvor auf das Thema der globalen Gerechtigkeit im Umgang<br />
mit Lebensmitteln eingestimmt. Die Bilder des Films lösten im voll besetzten<br />
Saal Betroffenheit aus, besonders die Aussage, mit den Lebensmitteln, die<br />
täglich auf dem Müll landen, könne man alle Hungernden der Welt ernähren,<br />
nicht nur ein Mal, sondern drei Mal!<br />
Der Geschmack des Brotes auf den Tischen ließ sinnlich erfahren, wie wertvoll<br />
Lebensmittel sind. In Tischgruppen wurde nach dem Film engagiert<br />
darüber diskutiert, was wir vor Ort gegen diese Missstände tun können.<br />
Schließlich zeigte der Dokumentarfilm ja auch ermutigende Protestaktionen<br />
und Projekte: Junge Leute, so genannte „Mülltaucher“, sammeln nachts gut<br />
SANDGRUBENBETRIEB<br />
90530 Sperberslohe • Telefon (0 9129) 82 27<br />
SAND • KIES • SCHOTTER<br />
erhaltene Lebensmittel aus den Müllcontainern der Supermärkte und ernähren<br />
sich davon; mitten in New York betreiben junge Amerikaner Bienenzucht<br />
und bauen Gemüse auf Dächern von Hochhäusern an, um den Menschen einen<br />
Bezug zu Lebensmitteln zu ermöglichen; aus Lebensmitteln, die nicht den<br />
strengen Normen entsprechen, kochen engagierte Gruppen köstliche Speisen<br />
für hunderte von Menschen; Pädagogen zeigen Kindern in Kochkursen, dass<br />
es nicht nur Fertigprodukte gibt.<br />
Die ökumenische Initiative „Eine WELTenWende“ regte weitere Tipps an für<br />
einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln: in den Supermärkten nach dem<br />
Umgang mit den Lebensmitteln nachfragen; regionale und saisonale sowie<br />
fair gehandelte Produkte einkaufen; den eigenen Sinnen trauen, um zu prüfen,<br />
ob ein „abgelaufener“ Joghurt noch gut schmeckt; auch mal Lebensmittel<br />
einkaufen, die nicht der perfekten Norm entsprechen oder die nur noch einige<br />
Tage bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Unter den an diesem<br />
Abend angebotenen fair gehandelten Produkten gab es einige zu erwerben,<br />
die aus „Müll“ geschaffen worden sind, z.B. Körbe aus Chipstüten. Aus der<br />
Kampagne des Bundesverbraucherministeriums zum Thema konnten sich die<br />
Besucher Rezepte mitnehmen, mit denen man aus alten Brötchen und anderen<br />
Resten schmackhafte Speisen zaubern kann, gemäß dem Motto: Lebensmittel<br />
sind „zu gut für die Tonne!“<br />
Annegret Langenhorst<br />
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