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Hamiltonsche Mechanik, kanonische Transformationen und ...

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Im vorigen Abschnitt haben wir die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>kanonische</strong>r <strong>Transformationen</strong> kennengelernt.<br />

Es ist leicht einsehbar, dass der Zusammenhang zwischen x(t) <strong>und</strong> x(t 0 ) als eine<br />

spezielle, explizit zeitabhängige Transformation<br />

q(t) → Q(q(t), p(t), t) = Q,<br />

aufgefaßt werden kann. Aus der allgemeinen Beziehung<br />

H ′ = H + ∂F<br />

∂t<br />

p(t) → P (q(t), p(t), t) = P<br />

sehen wir, dass mit Hilfe einer geeigneten, explizit zeitabhängigen Erzeugenden sogar<br />

H ′ = 0 erreicht werden kann. Unser Ziel soll nun darin bestehen, eine geeignete Erzeugende<br />

einer <strong>kanonische</strong>n Transformation zu finden, die die zeitlich veränderlichen<br />

x(t) = (q 1 (t), . . . q f (t), p 1 (t), . . . p f (t)) auf die Anfangswerte x(0) zurückführt, wobei die<br />

q i (t) durch Q, P <strong>und</strong> t ausgedrückt werden. Traditionell wird hierzu eine Erzeugende<br />

vom Typ F 2 (q, P, t) verwendet. In Gl. (12) ist der Zusammenhang zwischen F 2 (q, P, t)<br />

<strong>und</strong> den p i <strong>und</strong> Q i angegeben. Wir setzen diese Beziehungen nun in den Ausdruck für<br />

H ′ (Q, P, t) ein <strong>und</strong> fordern, dass die transformierte Hamiltonfunktion H ′ verschwinden<br />

soll,<br />

H ′ (Q, P, t) = H(q, p, t) + ∂F 2(q, P, t)<br />

∂t<br />

= H<br />

(<br />

q, ∂F )<br />

2<br />

∂q , t + ∂F 2<br />

∂t<br />

Die auf diese Weise erhaltene nichtlineare, partielle Differentialgleichung<br />

(<br />

H q 1 , . . . , q f , ∂F 2<br />

, . . . , ∂F )<br />

2<br />

; t + ∂F 2<br />

= 0<br />

∂q 1 ∂q f ∂t<br />

für F 2 wird als Hamilton-Jacobi-Gleichung bezeichnet. Die Lösungen hängen von<br />

den f + 1 Variablen t, q 1 , . . . , q f <strong>und</strong> von f + 1 frei wählbaren Integrationskonstanten<br />

α 1 , . . . , α f+1 ab. Eine dieser Integrationskonstanten ist rein additiv <strong>und</strong> kann daher<br />

o.B.d.A. Null gesetzt werden, so dass noch f Integrationskonstanten übrig bleiben.<br />

Im allgemeinen wählt man die Darstellung der Lösung so, dass die Konstanten α i gerade<br />

die neuen kanonisch konjugierten Impulse P i sind. In diesem Fall nennt man F 2<br />

Prinzipalfunktion oder <strong>Hamiltonsche</strong> Wirkungsfunktion S,<br />

= 0.<br />

F 2 =: S(t, q 1 , . . . , q f , α 1 , . . . , α f ), (13)<br />

<strong>und</strong> die Hamilton-Jacobi-Gleichung nimmt dann die folgende Form an:<br />

(<br />

H q 1 , . . . , q f , ∂S , . . . , ∂S )<br />

+ ∂S = 0. (14)<br />

∂q 1 ∂q f ∂t<br />

Die <strong>Hamiltonsche</strong> Wirtkungsfunktion S soll also so bestimmt werden, dass die transformierte<br />

Hamiltonfunktion H ′ (Q, P, t) verschwindet <strong>und</strong> die neuen generalisierten Koordinaten<br />

<strong>und</strong> Impulse zeitunabhängig werden. Theoretisch müsste man somit ”<br />

nur“ die<br />

Hamilton-Jacbi-Gleichung lösen <strong>und</strong> anschließend die Beziehungen<br />

Q i = ∂S<br />

∂P i<br />

(15)<br />

9

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