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Ein geheimnisvoller Abend<br />
Nannina stahl sich vorsichtig durch die Tür hinaus,<br />
schlich an der Hausmauer entlang um nachzuschauen. Sie war<br />
viel zu aufgeregt <strong>und</strong> zu neugierig um den Mann zu bemerken,<br />
der den Weg außen an der Mauer entlang zurück gegangen<br />
war, <strong>und</strong> auf einmal hinter ihr stand.<br />
So fuhr sie verschreckt zusammen, als eine tiefe<br />
Stimme über ihr sagte: „Na, mien Deern, ist dir denn nicht bös<br />
kalt, bloß so in deinem hübschen Pullover, – ohne Jacke?“<br />
Aber sie hatte sich ja vorgenommen, mutig zu sein,<br />
also drehte sie sich zu ihm um. Es konnte ihr doch nicht viel<br />
passieren, sie war ja dicht beim Haus! Als sie sein Gesicht sah,<br />
war sie dennoch erleichtert: vor ihr stand Claus, der kauzige,<br />
fre<strong>und</strong>liche Wirt! Der hatte vorhin beim Eintreten so herzlich<br />
ihre große Familie begrüßt, dass sie sofort zu ihm Vertrauen<br />
gefasst hatte.<br />
Also beantwortete sie bereitwillig seine Frage: „Ach<br />
wo, schau, mein Pullover ist doch schön dick, <strong>und</strong> Mama hat<br />
darauf bestanden, dass ich auch eine warme Hose <strong>und</strong> Stiefel<br />
anziehe!“<br />
Der Wirt lächelte sie gutmütig an <strong>und</strong> reichte ihr galant<br />
seinen Arm: „Na dann, mein kleines Fräulein ohne Namen,<br />
würden Sie mir die Ehre erweisen <strong>und</strong> mich ins Haus<br />
zurückbegleiten?“ Aber dazu war Nannina nun ganz <strong>und</strong> gar<br />
noch nicht bereit! Energisch schüttelte sie ihren Kopf. Der<br />
dicke Zopf flog ihr um die Ohren. „Nein, Claus, das geht nicht!<br />
Es gibt doch ein großes Geheimnis hier draußen, da kann ich<br />
doch noch nicht reingehen!“<br />
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