Kinderrechte von Anfang an - Wien - Kinderfreunde
Kinderrechte von Anfang an - Wien - Kinderfreunde
Kinderrechte von Anfang an - Wien - Kinderfreunde
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Kinder<br />
und<br />
Eltern<br />
Die Zeitschrift der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
Nr. 1/2013<br />
www.wien.kinderfreunde.at<br />
<strong>Kinderrechte</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Anf<strong>an</strong>g</strong> <strong>an</strong><br />
… im Kindergarten und Hort Seite 6<br />
Wissensakademie 2013<br />
Neue Angebote<br />
Seite 11<br />
Obsorge Neu<br />
Was steckt dahinter?<br />
Seite 13<br />
Projekt „Robbiton“<br />
Nachhaltiges Bauen am Robi<br />
Seite 20
Editorial<br />
Inhalt<br />
Aktuell<br />
Neues bei den <strong>Kinderfreunde</strong>n ........ 3<br />
Kinder(freunde)welten – Der neue<br />
„Treffpunkt Kindefreunde“............... 4<br />
Die <strong>Kinderfreunde</strong> Innere Stadt ...... 5<br />
Bildung & Betreuung<br />
Nur gespielt? – Die Umsetzung <strong>von</strong><br />
<strong>Kinderrechte</strong>n im Kindergarten ...... 6<br />
Schulhund-Projekt............................ 7<br />
WiNKi – Gesunde Ernährung<br />
lernen ................................................ 9<br />
Zeugnisse der etwas <strong>an</strong>deren Art ... 10<br />
Kurzmeldungen ............................. 10<br />
Wissensakademie startet wieder... 11<br />
Beratung & Unterstützung<br />
Obsorge Neu .................................. 13<br />
Rat und Hilfe in der<br />
Familienberatung ........................... 14<br />
GEMMA in den Kindergarten ........ 15<br />
Freizeit & Spaß<br />
1. KiFonale der Parkbetreuung ....... 17<br />
Ich war ein Roter Falke.................. 18<br />
Zehn Jahre Mädchencafé............... 19<br />
Freizeit mit den <strong>Kinderfreunde</strong>n... 20<br />
Die Puppenbühne macht Theater.. 21<br />
Vor-gelesen zum Thema<br />
<strong>Kinderrechte</strong> ................................... 22<br />
Kinderrätsel ................................... 23<br />
Thomas Brezina im<br />
Wilhelminenspital ......................... 24<br />
Wenn Sie unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter-<br />
Innen bei ihrer rechts beschriebenen Arbeit<br />
unterstützen möchten, werden Sie bitte<br />
Mitglied in unserem Freundschaftsclub.<br />
Wie, erfahren Sie bei Ihrer <strong>Kinderfreunde</strong>-<br />
Bezirksorg<strong>an</strong>isation oder unter<br />
www.wien.kinderfreunde/freundschaftsclub<br />
oder bei Ewald Hauft, Tel. 01/401 25-42.<br />
G<strong>an</strong>z nah <strong>an</strong><br />
den Familien …<br />
… sind die ehren- und hauptamtlichen <strong>Kinderfreunde</strong>-MitarbeiterInnen.<br />
Daher sind<br />
die <strong>Kinderfreunde</strong> familienpolitisch immer<br />
wieder „Schrittmacher“.<br />
So wie sich die <strong>Kinderfreunde</strong> ständig<br />
weiterentwickeln, so präsentiert sich<br />
auch unsere Zeitschrift im neuen Kleid.<br />
Während der sogen<strong>an</strong>nte Relaunch dieses<br />
Druckwerkes dezent gehalten wurde,<br />
preschen wir in unseren familienpolitischen<br />
Forderungen und Aktivitäten stets<br />
voraus: ob beim Papamonat und beim<br />
einkommensabhängigen Karenzgeld,<br />
das wir bereits 2004 forderten, bei der<br />
Einbindung der <strong>Kinderrechte</strong> in die Verfassung<br />
(seit 1998) oder der Forderung<br />
nach Mitsprache <strong>von</strong> Kindern sowie einer<br />
gemeinsamen Schule der Sechs- bis<br />
14-Jährigen, wie sie die „Freie Schule<br />
<strong>Kinderfreunde</strong>“ mit Schülerparlament<br />
und Koedukation bereits zu Beginn des<br />
20. Jahrhunderts vorgelebt hat!<br />
Obwohl wir in <strong>Wien</strong> <strong>von</strong> vielen Menschen<br />
hauptsächlich als größte private<br />
Kindergarten- und Hortbetreiber und<br />
Ver<strong>an</strong>stalter <strong>von</strong> Kinderfesten wahrgenommen<br />
werden, sind es doch die familienpolitischen<br />
Anliegen und das Wissen<br />
um die Bedürfnisse der <strong>Wien</strong>er Kinder<br />
und Familien, die uns als Bewegung ausmachen<br />
und die vor allem <strong>von</strong> tausenden<br />
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
getragen werden. Sie sind in unseren<br />
Bezirksorg<strong>an</strong>isationen AnsprechpartnerInnen<br />
für die Familien und tragen<br />
deren Anliegen zu den politisch Ver<strong>an</strong>twortlichen.<br />
Sie ver<strong>an</strong>stalten Faschingspartys<br />
und Tag-des-Kindes-Feste, führen<br />
wöchentlich Kinder-Freizeitgruppen,<br />
gehen als Lernhilfen in Schulen und als<br />
VorleserInnen in Kindergärten, org<strong>an</strong>isieren<br />
Schwimm- und Drachenfeste,<br />
laden zu Kinderflohmärkten und Familienausflügen<br />
ein, stellen T<strong>an</strong>zworkshops<br />
für Kinder und Familien auf die Beine<br />
und pflegen traditionelle jahreszeitliche<br />
Highlights wie Ostereiersuchen, Muttertags-<br />
und Adventbastelnachmittage.<br />
Fr<strong>an</strong>z Prokop,<br />
Vorsitzender<br />
der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
Fokus auf die Bedürfnisse der Familien<br />
Sie sind, ebenso wie die KollegInnen in<br />
den Kindergärten und Horten sowie die<br />
freizeitpädagogischen MitarbeiterInnen<br />
der Parkbetreuung, der Spielbusse und<br />
der Ferienaktionen, ständig mit Kindern<br />
und Eltern im Kontakt und kennen deren<br />
Bedürfnisse und Nöte. Daher wissen<br />
wir so genau, was wir in den Fokus der<br />
Aufmerksamkeit <strong>von</strong> politischen EntscheidungsträgerInnen<br />
rücken müssen.<br />
Kinderverträglichkeitsprüfung <strong>von</strong> politischen<br />
Entscheidungen, beitragsfreier<br />
Kindergarten, G<strong>an</strong>ztagsschule, Obsorgereform,<br />
Kinderbeistände vor Gericht<br />
oder ein Bildungssystem, das für alle<br />
Kinder gerechte Ch<strong>an</strong>cen gewährleistet<br />
– einige wenige Punkte, die wir forderten<br />
und die Schritt für Schritt Realität<br />
wurden und werden. Vieles steht noch<br />
auf unserer Agenda, und einiges da<strong>von</strong><br />
spiegelt sich auch in dieser Ausgabe <strong>von</strong><br />
„Kinder und Eltern“ wider, wie etwa die<br />
Entwicklung eines <strong>Kinderrechte</strong>-Sets<br />
für Kinder ab drei Jahren (S. 6), die Teilnahme<br />
unserer Kindergärten <strong>an</strong> gesundheitsfördernden<br />
Projekten wie WiNKi<br />
(S. 9) und GEMMA (S. 15), die kostenlosen<br />
Angebote unserer Familienberatung<br />
(S. 14), die Hinführung zu Natur- und<br />
Umweltbewusstsein <strong>von</strong> jungen Menschen<br />
durch unser Projekt Robbiton<br />
(S. 20) und die besten Kinderbücher zum<br />
Thema <strong>Kinderrechte</strong> (S. 22).<br />
Schreiben Sie mir, was Ihnen wichtig wäre<br />
auf dem Weg zu einer kinderfreundlicheren<br />
Gesellschaft, ich freue mich über jeden<br />
Wegweiser!<br />
E-Mail: fr<strong>an</strong>z.prokop@wien.kinderfreunde.at<br />
oder Fr<strong>an</strong>z Prokop, c/o <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>,<br />
Albertgasse 23, 1080 <strong>Wien</strong><br />
2
Aktuell<br />
Gemeinsam Kinderfotopreis gewonnen!<br />
Zusammen – das war das Motto des 4. <strong>Wien</strong>er Kinderfotopreises<br />
<strong>von</strong> <strong>Wien</strong>Xtra. Kinder <strong>von</strong> vier bis 13 Jahren waren<br />
aufgerufen, sich ihre Kameras zu schnappen und loszulegen.<br />
Viele Kinder folgten dem Aufruf und gingen auf Bilderjagd.<br />
Die Collage „Zusammen – wir sind eine Gruppe!“, die die Aktivitäten<br />
der <strong>Kinderfreunde</strong> Minis & Freundschaftskinder aus dem<br />
22. Bezirk darstellt, hat der Jury besonders gefallen und zählt<br />
zu den GewinnerInnen-Beiträgen. Die interess<strong>an</strong>testen und<br />
witzigsten Fotos des Wettbewerbes werden unter www.kinderfotopreis.at<br />
und bei einer Ausstellung gezeigt. Wir gratulieren!<br />
Neue Laptops für Portfolio-Arbeit<br />
Kinder lernen durch die aktive Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />
mit der Welt, in der sie leben. Um den<br />
Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre eigene<br />
Entwicklung zu beschreiben und später auch<br />
nachzuvollziehen, wird bereits in vielen Kindergärten<br />
mit Portfolio-Mappen gearbeitet.<br />
iese werden <strong>von</strong> den PädagogInnen<br />
mit jedem Kind gemeinsam<br />
D<br />
gestaltet und dokumentieren die individuelle<br />
Entwicklung eines Kindes in verschiedenster<br />
Form mit verschiedensten<br />
Methoden (darüber berichteten wir be-<br />
reits mehrmals in „Kinder und Eltern“).<br />
Auch für die Eltern ist diese Dokumentation<br />
ein wichtiger Anhaltspunkt, um sich<br />
ein Bild <strong>von</strong> den Fortschritten ihres Kindes<br />
zu machen.<br />
Christi<strong>an</strong> Morawek, der Geschäftsführer<br />
der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>, ist stolz auf das<br />
eigens <strong>von</strong> den <strong>Kinderfreunde</strong>n entwickelte<br />
Portfolio-Konzept in den Kindergärten.<br />
Deshalb war es ihm auch ein großes Anliegen,<br />
leistungsfähige Laptops zu besorgen,<br />
um so die Portfolio-Arbeit für PädagogInnen<br />
zu erleichtern.<br />
„Die Laptops tragen<br />
zur weiteren<br />
Flexibilität und Professionalisierung in<br />
den Häusern mit Portfolio-Arbeit bei und<br />
helfen auch bei den regelmäßigen Entwicklungsgesprächen<br />
mit den Eltern ungemein“,<br />
so Morawek. Somit haben nun alle<br />
80 Häuser, die dieses Konzept <strong>an</strong>wenden,<br />
ein adäquates Mittel zur Verschriftlichung<br />
der einzelnen Aspekte. Bis Ende 2014 sollen<br />
alle <strong>Kinderfreunde</strong>-Kindergärten mit<br />
der Portfolio-Methode arbeiten.<br />
Vielfalt im Kindergarten unterstützen<br />
Vorurteile, Kulturalisierung, Fremdheit, Vielfalt<br />
und Diversität waren einige der Themen,<br />
mit denen sich LeiterInnen der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
in Workshops 2012 ausein<strong>an</strong>dersetzten.<br />
Sie wurden <strong>von</strong> „Vielfalter“ gefördert.<br />
013 ist die Fortsetzung gepl<strong>an</strong>t:<br />
2 „Orientierungen im Dschungel der<br />
(kulturellen) Vielfalt im Kindergarten“<br />
– der kreative und m<strong>an</strong>chmal auch ungewöhnliche<br />
Umg<strong>an</strong>g mit unterschiedlichen<br />
Situationen im Kindergarten. Ein Leitfaden<br />
soll LeiterInnen Anregungen und<br />
Orientierung für den Umg<strong>an</strong>g mit Vielfalt<br />
im Team und mit den Eltern geben.<br />
Zusätzlich wurde <strong>von</strong> den <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>n<br />
bei Vielfalter für 2013<br />
folgendes Projekt eingereicht: „Hope –<br />
Unterstützung für Kindergärten mit<br />
besonders vielfältigen Herausforderungen“.<br />
Zwei ausgewählte Teams aus<br />
Pilotkindergärten sollen intensiv begleitet<br />
und 20 LeiterInnen aus sogen<strong>an</strong>nten<br />
Brennpunktkindergärten ein Jahr l<strong>an</strong>g<br />
mit speziellen Maßnahmen unterstützt<br />
werden. Deren Erfahrungen werden<br />
<strong>an</strong>schließend gesammelt und somit<br />
Ideen <strong>an</strong> <strong>an</strong>dere Kindergärten weitergegeben.<br />
„Vielfalter“ ist eine Initiative <strong>von</strong> Western<br />
Union und Interkulturellem Zentrum mit<br />
Unterstützung des Bundesministeriums<br />
für Unterricht, Kunst und Kultur. Vielfalter<br />
unterstützt Projekte, die das Potenzial,<br />
das in kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit<br />
steckt, begreifen und nutzen.<br />
3
AKTUELL<br />
Aktuell<br />
Teil 5:<br />
Kinder(freunde)welten<br />
In dieser Reportagereihe dreht sich alles<br />
um den Blickwinkel der Kinder. Wir wollen<br />
wissen, warum sie die Angebote der <strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Kinderfreunde</strong> nutzen, wie es ihnen in<br />
unseren Service-Einrichtungen gefällt und<br />
welchen Reiz die zahlreichen Ver<strong>an</strong>staltungen<br />
und Aktivitäten auf sie ausüben. Kurz<br />
gesagt: Wir blicken hinter die Kulissen!<br />
Ein Nachmittag im neuen<br />
„Treffpunkt <strong>Kinderfreunde</strong>“<br />
Vor einigen Wochen wurde ich zum<br />
ersten Mal zu einer „Kinderkonferenz“<br />
eingeladen – und das im Alter <strong>von</strong><br />
29 Jahren! Wie es dazu gekommen ist?<br />
Ich habe mich nichtsahnend zu einem<br />
Treffen der Parkbetreuung Ottakring begeben.<br />
„Parkbetreuung im Winter?“, werdet ihr<br />
fragen. Ja, in immer mehr Bezirken gibt<br />
es g<strong>an</strong>zjährig nutzbare Indoor-Locations<br />
wie den „Treffpunkt <strong>Kinderfreunde</strong>“ in<br />
der Neulerchenfelder Straße 83, die bei<br />
Schlechtwetter und im Winter den Kids<br />
Freizeitprogramm bieten. Die frisch bezogenen<br />
Räumlichkeiten mitten in Ottakring<br />
beherbergen aber auch <strong>an</strong>dere<br />
Angebote der <strong>Kinderfreunde</strong>: das Computer<br />
Clubhouse 16, das Mädchencafé,<br />
das Eltern-Kind-Café und die Familienberatung.<br />
Und nein, dort gibt es nicht<br />
verschiedene Kaffeehäuser in einem …<br />
Mädchen unter sich<br />
Das Mädchen-Café im Treffpunkt <strong>Kinderfreunde</strong><br />
zum Beispiel öffnet zweimal<br />
in der Woche seine Pforten nur für<br />
Mädchen und junge Frauen. Es ist ein geschützter<br />
Raum für sie – ohne Burschen,<br />
ohne Eltern, nur mit Betreuerinnen<br />
können sich die Besucherinnen zurückziehen,<br />
kreativ sein, lachen und bei Tee<br />
und Kuchen Themen besprechen, die in<br />
einem <strong>an</strong>deren Umfeld vielleicht nicht so<br />
leicht zu besprechen sind (siehe auch Interview<br />
auf S. 19).<br />
Auch das Eltern-Kind-Café ist so eine<br />
Rückzugsmöglichkeit für Eltern mit Kindern<br />
(ob schon geboren oder noch nicht).<br />
Hier können sie in gemütlicher Atmosphäre<br />
Erfahrungen austauschen und mit<br />
qualifiziertem Fachpersonal quatschen,<br />
und das sogar in mehreren Sprachen.<br />
Aber zurück zur Parkbetreuung, die vielleicht<br />
auch einer Erklärung bedarf: Weil<br />
wir ja „<strong>Kinderfreunde</strong>“ sind, wollen wir<br />
Gutes für Kinder tun. Einen Teil da<strong>von</strong><br />
tun wir – natürlich kostenlos für die<br />
Kids – in den Parks. Freizeitpädagogisch<br />
geschulte <strong>Kinderfreunde</strong>-BetreuerInnen<br />
sind mehrmals pro Woche in rund 50<br />
<strong>Wien</strong>er Parks unterwegs, um mit den<br />
Kindern vor Ort zu spielen, zu quatschen,<br />
Ratschläge zu geben, zu helfen,<br />
zuzuhören, kurz gesagt: um ihre Lebenssituation<br />
im sozialen Umfeld zu verbessern.<br />
Klingt hochgestochen … aber die<br />
Kids nehmen es g<strong>an</strong>z toll <strong>an</strong>! Für m<strong>an</strong>che<br />
sind die ParkbetreuerInnen echte Vertrauenspersonen.<br />
Lustige Geschichten und<br />
viel zu erzählen<br />
So, nun zurück zu meinem Besuch im<br />
„Treffpunkt <strong>Kinderfreunde</strong>“. Nachdem<br />
die drei netten BetreuerInnen in den<br />
Wochen zuvor mit ihren Schützlingen<br />
Eislaufen und in der Sporthalle gewesen<br />
waren, f<strong>an</strong>d dieser Termin wieder<br />
im „TPKF“ – so nennen ihn Insider, habe<br />
ich mir sagen lassen – statt. Mahnaz,<br />
die schon l<strong>an</strong>ge als Betreuerin dabei ist,<br />
erzählte mir bei einer Tasse Tee Details<br />
über den Umzug aus dem Lokal in der<br />
Gaullachergasse. Währenddessen zupfte<br />
Claudia mit dem zehnjährigen Birk<strong>an</strong><br />
auf der Gitarre herum und brachte ihm<br />
einige Griffe bei. Die <strong>an</strong>deren Kinder<br />
spielten Twister und <strong>an</strong>deres und zeichneten<br />
gemeinsam mit einem dritten<br />
Betreuer <strong>an</strong> einem Comic. Pünktlich um<br />
halb fünf startete nun, wie jedes Mal, die<br />
sogen<strong>an</strong>nte Kinderkonferenz. Gemeinsam<br />
setzten sich alle im Kreis auf Pölster<br />
am Boden und erzählten, wie ihre Weihnachtsferien<br />
gelaufen waren. Lustige Geschichten<br />
über Silvester blieben ebenso<br />
wenig aus wie Berichte über den Schulalltag<br />
und Reisen zu Verw<strong>an</strong>dten. Was<br />
m<strong>an</strong> mit einer simplen Frage („Erzählt<br />
mal, wie geht es euch?“) so alles zu hören<br />
bekommt! Das hat mir gezeigt, dass m<strong>an</strong><br />
Kinder öfter mal fragen sollte, wie es ihnen<br />
eigentlich so geht.<br />
Irgendw<strong>an</strong>n musste ich leider wieder<br />
die Heimreise <strong>an</strong>treten. Es war ein schöner<br />
Nachmittag, den ich sicher nicht so<br />
schnell vergessen werde, und ich k<strong>an</strong>n<br />
allen Kindern und Jugendlichen nur<br />
wärmstens empfehlen, mal bei einer<br />
Parkbetreuung vorbeizuschauen.<br />
Mag. a Carola Edinger
Aktuell<br />
Die Arbeit der <strong>Kinderfreunde</strong> Innere Stadt:<br />
Events für eine treue Schar<br />
Gerhard Illner,<br />
Vorsitzender<br />
der <strong>Kinderfreunde</strong><br />
Innere Stadt<br />
Die Rechte der Kinder<br />
weiterhin im Mittelpunkt!<br />
Ein kleiner, aber feiner Bezirk <strong>Wien</strong>s: die<br />
Innere Stadt. Hier sind die <strong>Kinderfreunde</strong><br />
vielleicht nicht so weithin sichtbar wie in<br />
m<strong>an</strong>chen <strong>an</strong>deren Bezirken, aber sie freuen<br />
sich über eine treue Anhängerschaft, die <strong>an</strong><br />
ihren zahlreichen Ver<strong>an</strong>staltungen im Laufe<br />
des Jahres teilnimmt.<br />
Das Faschingsfest im Februar ist das<br />
erste Highlight eines jeden <strong>Kinderfreunde</strong>jahres<br />
im 1. Bezirk. Vor einigen<br />
Jahren wurde der Ver<strong>an</strong>staltungsraum<br />
im eigenen Bezirk zu klein, und das Fest<br />
übersiedelte in den benachbarten 9. Bezirk.<br />
Alljährlich treffen nun bis zu 180<br />
große und kleine Gäste im ÖGB-Haus<br />
Maria-Theresien-Straße ein, um gemeinsam<br />
in tollen Verkleidungen und bei einem<br />
abwechslungsreichen und familienfreundlichen<br />
Programm den Fasching<br />
gebührend zu feiern. Auch heuer war es<br />
wieder ein fröhliches Treiben.<br />
Jahr für Jahr beteiligen sich die <strong>Kinderfreunde</strong><br />
Innere Stadt tatkräftig am<br />
1.-Mai-Fest im Prater, wo es auf der Kaiserwiese<br />
ein buntes Nachmittagsprogramm<br />
für Kinder jeden Alters gibt und<br />
viele helfende Hände zur Betreuung der<br />
BesucherInnen benötigt werden.<br />
Eine g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere Kulisse bietet sich beim<br />
Welttag des Kindes im 1. Bezirk: Auf der<br />
Freyung, mitten in der schönen <strong>Wien</strong>er<br />
Altstadt beim Palais Harrach, feiert eine<br />
kleine, aber treue Schar <strong>von</strong> Familien ein<br />
schönes Fest zum Schulbeginn.<br />
Das letzte, ebenfalls bereits zur Tradition<br />
gewordene Fest der <strong>Kinderfreunde</strong> Innere<br />
Stadt im Jahr: das Erscheinen eines<br />
Nikolos, der allen <strong>an</strong>wesenden Kindern<br />
ein Nikolosackerl bringt. Die Wartezeit<br />
wird den kleinen Gästen mit einer gemütlichen<br />
Kinderjause, bestehend aus<br />
Kinderpunsch und hausgemachten Keksen,<br />
versüßt. Auch dieses Event musste<br />
neuerdings wegen des großen Andr<strong>an</strong>ges<br />
in den 9. Bezirk übersiedeln.<br />
Die <strong>Kinderfreunde</strong> Innere Stadt sind außerdem<br />
vernetzt mit den MitarbeiterInnen<br />
des Kindergartens in der Sonnenfelsgasse<br />
mit drei Gruppen und einem<br />
Hort. Dort werden täglich insgesamt 61<br />
Kinder betreut.<br />
Gerhard Illner,<br />
Vorsitzender der <strong>Kinderfreunde</strong> Innere Stadt<br />
Schon seit meiner Jugend bei den <strong>Kinderfreunde</strong>n<br />
– als Kind und Jugendlicher<br />
bei den Roten Falken – war mir die<br />
Frage der <strong>Kinderrechte</strong> ein besonderes<br />
Anliegen. Zugegebenermaßen sind wir<br />
seit jenen Jugendjahren ein großes<br />
Stück weitergekommen, vor allem was<br />
die Gesetzgebung in Österreich betrifft.<br />
Aber die Praxis lässt immer noch sehr<br />
zu wünschen übrig.<br />
Ich denke, die stärkere Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />
mit Problemen rund um seelische<br />
Grausamkeit gegenüber Kindern wäre<br />
ein besonderes Gebot unserer heutigen<br />
Zeit. Dieses Thema findet einfach zu wenig<br />
Beachtung. Ich freue mich deshalb,<br />
dass die <strong>Kinderfreunde</strong> neuerdings im<br />
Bereich <strong>Kinderrechte</strong> wieder verstärkt<br />
aktiv werden, und schließe mich sehr<br />
gerne diesen Bemühungen <strong>an</strong>.<br />
Unser aus älteren, aber auch jüngeren<br />
Mitgliedern bestehender Bezirksvorst<strong>an</strong>d<br />
hat vor allem org<strong>an</strong>isatorische<br />
Fragen hinsichtlich unserer Ver<strong>an</strong>staltungen<br />
zu beh<strong>an</strong>deln. Aber auch am politischen<br />
Geschehen in der Bezirksvorstehung<br />
nimmt er d<strong>an</strong>k der Tatsache,<br />
dass drei Vorst<strong>an</strong>dsmitglieder Bezirksräte<br />
sind, regen Anteil.<br />
Ich möchte mich auf diesem Weg bei<br />
meinen MitarbeiterInnen und bei meiner<br />
Familie recht herzlich bed<strong>an</strong>ken<br />
– ohne ihre tolle Unterstützung wären<br />
diese Aktivitäten nicht möglich!<br />
A5
AKTUELL<br />
Bildung & Betreuung<br />
Unsere Serie – Teil 9:<br />
Nur gespielt?<br />
tung der demokratischen H<strong>an</strong>dlungsebene.<br />
Sehr hilfreich dabei ist das neue<br />
<strong>Kinderrechte</strong>-Set, das die <strong>Kinderfreunde</strong><br />
eben entwickelt haben und für das<br />
der Hort in der Leipziger Straße einer<br />
der ersten TesterInnen ist.<br />
Hilfreiches <strong>Kinderrechte</strong>-Set<br />
Die Umsetzung der <strong>Kinderrechte</strong><br />
im Kindergarten und Hort<br />
Kinder haben Rechte. Sie brauchen aber<br />
Erwachsene – Eltern, Familienmitglieder,<br />
Bek<strong>an</strong>nte, PädagogInnen etc. –, die ihnen<br />
dabei helfen, diese Rechte auch umzusetzen.<br />
PädagogInnen der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
leisten in ihrem pädagogischen<br />
Alltag <strong>Kinderrechte</strong>-Vermittlung<br />
oft allein durch ihre Haltung zu dem<br />
Kind: Sie begegnen dem Kind auf gleicher<br />
Augenhöhe, sie bringen dem/der<br />
Her<strong>an</strong>wachsenden Respekt entgegen.<br />
Respekt hat viele Seiten: das Kind ausreden<br />
zu lassen, seine Meinung <strong>an</strong>zuhören<br />
und ernst zu nehmen, es in Pl<strong>an</strong>ungen<br />
mit einzubeziehen, bei Entscheidungen<br />
mitbestimmen zu lassen etc. Das sind<br />
nur einige Aspekte aus kinderrechtlicher<br />
Sicht, die selbstverständlicher Best<strong>an</strong>dteil<br />
der Arbeit unserer MitarbeiterInnen<br />
sind. Damit stärken sie Kinder in der<br />
Wahrnehmung ihrer Rechte.<br />
Im <strong>Kinderfreunde</strong>-Hort in der Leipziger<br />
Straße (20. Bezirk) sind wir noch einen<br />
Schritt weitergeg<strong>an</strong>gen: Hier finden<br />
seit längerer Zeit regelmäßig Kinderkonferenzen<br />
statt. Bei diesen werden<br />
Vorschläge gesammelt, Entscheidungen<br />
getroffen, Aufgaben verteilt, Probleme<br />
besprochen und all das vor allem auch<br />
reflektiert – unter besonderer Beach-<br />
Das Kinderrecht-Set ist um € 35,– (zzgl. Vers<strong>an</strong>d)<br />
erhältlich bei: Österreichische <strong>Kinderfreunde</strong>,<br />
Rauhensteingasse 5/5, 1010 <strong>Wien</strong>; Tel.: 01/512 12<br />
98-53; E-Mail: siegi.p<strong>an</strong>nagl@kinderfreunde.at, oder<br />
auf www.kinderfreunde.at<br />
Inhaltlich ist das Set ein Sammelsurium<br />
<strong>von</strong> Wissenswertem, wie z. B. Hintergrundinformation,<br />
<strong>Kinderrechte</strong>-Infos,<br />
gefolgt <strong>von</strong> einer Methoden- und Materialsammlung,<br />
die auf Altersgruppen sowohl<br />
im Kindergarten als auch im Hort<br />
eingeht. Die Materialien sind gut gegliedert<br />
und vor allem schnell und einfach<br />
umsetzbar. Der weiteren Vertiefung –<br />
falls in jem<strong>an</strong>dem das Interesse geweckt<br />
wurde, sich näher mit der Thematik zu<br />
befassen – dient am Schluss eine Aufreihung<br />
<strong>von</strong> Fachliteratur, Links und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten. L<strong>an</strong>gfristig<br />
gepl<strong>an</strong>t ist weiters, dass zu jedem<br />
Kinderrecht eine Ergänzungsmappe mit<br />
zusätzlichem Material entwickelt wird,<br />
das die Arbeit der PädagogInnen unterstützt.<br />
Im <strong>Kinderfreunde</strong>-Kindergarten Kluckygasse<br />
(20. Bezirk) wird bald eine sogen<strong>an</strong>nte<br />
<strong>Kinderrechte</strong>-Schatzkiste im<br />
Einsatz sein (die Idee ist aus dem <strong>Kinderrechte</strong>-Set<br />
geschöpft), die schon den<br />
Jüngsten eine tolle Möglichkeit bietet,<br />
Materialien mit Symbolwirkung zum Thema<br />
<strong>Kinderrechte</strong> zu sammeln. Auf diese<br />
Weise werden sogar ihre Eltern wie auch<br />
ihr Umfeld mit einbezogen: Sie haben<br />
damit die Möglichkeit, die <strong>Kinderrechte</strong>-<br />
Vermittlung selbst ein wenig zu steuern.<br />
Die <strong>Kinderrechte</strong>-Arbeit im Kindergarten<br />
gibt Kindern die Ch<strong>an</strong>ce zu erfahren, was<br />
es bedeutet, wenn <strong>Kinderrechte</strong> aktiv umgesetzt<br />
werden. So werden sie dazu befähigt,<br />
diese auf ihrem weiteren Lebensweg<br />
einzufordern und in späterer Folge auch<br />
ihren eigenen Kindern vorzuleben. Damit<br />
erfüllt sich ein wesentlicher Aspekt der<br />
<strong>Kinderfreunde</strong>-Arbeit: junge Menschen<br />
zu Mitbestimmung und Demokratiefähigkeit<br />
zu führen.<br />
Iren Komenda,<br />
Leiterin Hort Leipziger Straße<br />
und Kindergarten Kluckygasse<br />
A6
Bildung & Betreuung<br />
Projekt „Schulhund“ in unseren Kindergärten:<br />
Keine Angst vorm großen Hund<br />
Der Umg<strong>an</strong>g mit Hunden k<strong>an</strong>n sehr positiv sein, ruft aber häufig auch Unsicherheit und Ängste<br />
hervor. Wie m<strong>an</strong> sich einem Hund, vor allem einem fremden Hund, gegenüber verhält, ist vielen<br />
Menschen, insbesondere Kindern, unklar. Der Verein „Schulhund.at – Rund um den Hund“ will<br />
hier Abhilfe schaffen. Wir sprachen mit Elisabeth M<strong>an</strong>nsberger, Projektleiterin der Aktion „Rund<br />
um den Hund“.<br />
gartenmappe enthält Materialien, mit<br />
dem PädagogInnen arbeiten können:<br />
Informationen, diverse Spiele, Arbeitsblätter,<br />
Bastelvorlagen – Vorschläge für<br />
verschiedenste Aktivitäten, die alle darauf<br />
abzielen, Kinder <strong>an</strong> den Umg<strong>an</strong>g mit<br />
Hunden zu gewöhnen.<br />
Seit Jahren kommt Elisabeth M<strong>an</strong>nsberger<br />
(rechts im Bild) mit ihrem<br />
Hund „Daily“ in Kindergärten und Schulen,<br />
wo sie Kindern den respektvollen<br />
Umg<strong>an</strong>g mit den Vierbeinern näherbringen<br />
und gleichzeitig Ängste abbauen<br />
will. „Kinder sollen mehr erfahren<br />
über das Wesen und die Bedürfnisse<br />
<strong>von</strong> Hunden, über ihr Verhalten, ihre<br />
Körpersprache“, so M<strong>an</strong>nsberger. „Wie<br />
nähere ich mich einem fremden Hund?<br />
W<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n ich ihn streicheln, w<strong>an</strong>n sollte<br />
ich eher Abst<strong>an</strong>d <strong>von</strong> ihm halten? Viele<br />
Fragen, die Kinder stellen, können auf<br />
verständliche Weise und am konkreten<br />
Beispiel be<strong>an</strong>twortet werden. Unsere Besuche<br />
erweisen sich stets als sehr positive<br />
und interess<strong>an</strong>te Begegnungen für die<br />
betreffenden Kinder, fördern schon bei<br />
den Jüngsten den Tierschutz und tragen<br />
somit auch zur Unfallprävention bei.“<br />
Den richtigen Umg<strong>an</strong>g erlernen<br />
Der Besuch des Schulhundes beschränkt<br />
sich auch nicht immer auf eine einmalige<br />
Begegnung. Es gibt Kindergärten,<br />
in denen derzeit ein G<strong>an</strong>zjahresprojekt<br />
durchgeführt wird: Der Hund kommt<br />
mit seiner Begleitung monatlich in den<br />
Kindergarten. „Schulhund.at – Rund um<br />
den Hund“ hat nun auch Lernmaterialien<br />
für den Kindergartenbereich entwickelt,<br />
die unter <strong>an</strong>derem im <strong>Kinderfreunde</strong>-<br />
Kindergarten Julius-T<strong>an</strong>dler-Platz getestet<br />
wurden. Die interaktive Kinder-<br />
Dazu Kindergartenleiterin Sus<strong>an</strong>na<br />
Kölbl: „Kinder im Kindergarten auf den<br />
Umg<strong>an</strong>g mit Tieren vorzubereiten hat<br />
sich als pädagogisch sehr wertvoll erwiesen.<br />
Die Kinder erfahren, worauf sie beim<br />
Umg<strong>an</strong>g mit einem Hund achten sollen,<br />
und Ängste werden abgebaut. Mir ist auch<br />
aufgefallen, dass sich vor allem unruhige,<br />
quirlige Kinder in Gegenwart des Hundes<br />
entsp<strong>an</strong>nen können und dadurch eine<br />
bessere Aufnahmebereitschaft möglich<br />
wird. Bei Gruppenausgängen, bei denen<br />
es zu Begegnungen mit Hunden kommt,<br />
rufen wir gemeinsam die Verhaltensregeln<br />
ins Gedächtnis und setzen sie um.“<br />
Das Projekt wächst<br />
Beim Besuch des Schulhundes erhalten<br />
die Kinder außerdem ein kleines Büchlein,<br />
das die wichtigsten Verhaltensregeln<br />
gegenüber Hunden enthält, u.a.:<br />
Was tue ich, wenn mir ein fremder Hund<br />
entgegenkommt? W<strong>an</strong>n darf ich ihn <strong>an</strong>greifen<br />
und streicheln? Wie verhalte ich<br />
mich, wenn der Hund aggressiv wirkt?<br />
Fünf Teams mit fünf Hunden sind derzeit<br />
in <strong>Wien</strong> für die Initiative im Einsatz,<br />
weitere werden demnächst ausgebildet.<br />
Das Thema wird übrigens auch<br />
in das Schulungsprogramm für PädagogInnen<br />
der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
aufgenommen. Von der Umweltschutzabteilung<br />
der Stadt <strong>Wien</strong>, zuständig<br />
auch für den Tierschutz, wird die<br />
Aktion Schulhund fin<strong>an</strong>ziell unterstützt.<br />
Weitere Infos zum Besuchsprojekt und der<br />
interaktiven Kindergartenmappe:<br />
www.schulhund.at<br />
Tel.: 0676/89 724 6100<br />
E-Mail: schulhund@schulhund.at<br />
A7
Bildung & Betreuung<br />
Das schmeckt mir:<br />
WiNKi zeigt, wie m<strong>an</strong> es macht<br />
WiNKi ist ein kleiner Drache, der<br />
viel zu erzählen hat – unter <strong>an</strong>derem<br />
auch, was so alles auf einem<br />
Bauernhof passiert, wie Lebensmittel<br />
produziert werden und was gesunde Ernährung<br />
in der Praxis bedeutet. Und er<br />
k<strong>an</strong>n das alles Kindern auf spielerische<br />
Art und Weise nahebringen. Auf Wunsch<br />
kommt er dazu in den Kindergarten.<br />
Kinder wählen die gesündere Mahlzeit<br />
– das ist das aktuelle Ziel der österreichweiten<br />
„Vorsorgestrategie Ernährung“.<br />
Im Rahmen dieses Projektes läuft derzeit<br />
in <strong>Wien</strong> in Kooperation mit der <strong>Wien</strong>er<br />
Gesundheitsförderung eine Ernährungsoffensive<br />
zum Thema „Das schmeckt<br />
mir – Gesund essen im Kindergarten“<br />
mit Unterstützung des Projektes „<strong>Wien</strong>er<br />
Netzwerk Kindergartenverpflegung<br />
– WiNKi“. Eigens ausgebildete<br />
ExpertInnen kommen kostenlos in den<br />
Kindergarten, um mit Kindern und PädagogInnen<br />
das Thema „Essen und Trinken“<br />
zu besprechen. Zahlreiche <strong>Kinderfreunde</strong>-Kindergärten<br />
nehmen <strong>an</strong> dieser<br />
Ernährungsoffensive teil.<br />
Kindergarten Z<strong>an</strong>aschkagasse:<br />
Ein Tag rund um den Erdapfel<br />
Einer der Teilnehmer am Projekt WiN-<br />
Ki (siehe oben) ist der Kindergarten<br />
Z<strong>an</strong>aschkagasse. Dessen Ausflug zu<br />
einem Erdäpfelbauern in Prinzendorf<br />
<strong>an</strong> der Zaya ist ein Fixpunkt im Jahreskreislauf<br />
– bei Kindern und PädagogInnen<br />
gleichermaßen beliebt. Wie jedes<br />
Jahr verbrachten auch heuer wieder rund<br />
45 Kinder und ihre PädagogInnen im<br />
Spätherbst schöne Stunden beim Erdäpfelbauern.<br />
Dieser Ausflug und die Vorbereitung<br />
passten g<strong>an</strong>z wunderbar ins Konzept<br />
der WiNKi-Ernährungsoffensive.<br />
Schon im Vorfeld hatten sich die Kinder<br />
intensiv mit dem Thema Herbst beschäftigt,<br />
sich durch passende Sachbücher<br />
gearbeitet, viel über den Anbau und die<br />
richtige Ernte <strong>von</strong> Erdäpfeln erfahren<br />
und außerdem lustige Kartoffeligel gebastelt.<br />
D<strong>an</strong>n war es so weit: Die Kinder<br />
im Alter <strong>von</strong> drei bis sechs Jahren reisten<br />
nach Prinzendorf, wo sie dem Schlechtwetter<br />
trotzten und <strong>an</strong> der Erntearbeit<br />
des Erdäpfelbauern teilnahmen. Zuerst<br />
gab es eine Traktorfahrt. D<strong>an</strong>ach halfen<br />
sie, die frisch geernteten Erdäpfel<br />
in einer alten Erdäpfel-Waschmaschine<br />
<strong>von</strong> Erde und Schmutz zu reinigen. Anschließend<br />
wurden die Erdäpfel gekocht<br />
und geschält. Zum Mittagessen gab es<br />
d<strong>an</strong>n, wie nicht <strong>an</strong>ders zu erwarten, leckere<br />
Bratkartoffel und Putenwürstel.<br />
Später durften sich die Kinder auch noch<br />
im Stadl umsehen, wo es alte L<strong>an</strong>dwirtschaftsgeräte,<br />
einen Heuwagen und einen<br />
uralten Traktor zu bewundern gab.<br />
Weitere Informationen über WiNKi unter:<br />
www.wig.or.at<br />
9
AKTUELL<br />
Bildung & Betreuung<br />
Hort Dattlergasse:<br />
Zeugnisse der etwas <strong>an</strong>deren Art …<br />
Viele Kinder plagt vor dem Halbjahreszeugnis<br />
oder gegen Schulende die Angst vor<br />
schlechten Noten. Lernschwache Kinder, die<br />
guten Willens sind, besser abzuschneiden,<br />
und es d<strong>an</strong>n doch nicht schaffen, sind da<strong>von</strong><br />
besonders betroffen. Ihr Selbstbewusstsein<br />
leidet sehr darunter.<br />
Gabriele Fiedler, diplomierte Sozialpädagogin<br />
und Hortgruppenleiterin<br />
bei den <strong>Kinderfreunde</strong>n, wollte<br />
dies nicht ohne Weiteres hinnehmen<br />
und entwickelte das „Hortzeugnis“,<br />
um Kindern zu helfen, mit ihren<br />
weniger guten Schulnoten zurechtzukommen.<br />
Lebensfreude, Originalität und<br />
Menschlichkeit<br />
Die „Akademie für Lebenslust und<br />
Menschlichkeit“ nennt Gabriele Fiedler<br />
die Einrichtung, die etwas <strong>an</strong>dere Zeugnisse<br />
ausstellt:<br />
• Es gibt Hauptgegenstände und Wahlfächer.<br />
Hauptgegenstände sind z. B.<br />
Lebensfreude, Originalität, Kreativität,<br />
Mut und Selbstbewusstsein,<br />
Wahlfächer sind z. B. Faxenmachen,<br />
Blödeln, T<strong>an</strong>zen, Erzählen …<br />
• Eigenschaften, die die Persönlichkeit<br />
des Kindes hervorheben, werden betont<br />
– mit allen Schwächen und Stärken,<br />
stets liebevoll, respektvoll und<br />
wertschätzend formuliert.<br />
• Eigenheiten, die Kinder sonst eher als<br />
Defizit erleben, können hier positiv<br />
erlebt werden.<br />
• Das Zeugnis wird knapp vor dem<br />
Schulzeugnis feierlich ausgeteilt. Dies<br />
geschieht in der letzten Schulwoche<br />
beim Abschlussfest – das Leuchten<br />
soll l<strong>an</strong>ge genug glühen, um Versagensgefühle<br />
abzuf<strong>an</strong>gen.<br />
• Die Noten und der verbale Teil werden<br />
feierlich vorgelesen, und letztendlich<br />
wird das Zeugnis überreicht.<br />
„Es ist eine zeitaufwendige Idee“, so Gabriele<br />
Fiedler. „Jedes Jahr sitze ich l<strong>an</strong>ge<br />
über den Hortzeugnissen, lasse die persönliche<br />
Entwicklung jedes einzelnen<br />
Kindes Revue passieren und suche die<br />
richtigen Worte, um über diese Entwicklung<br />
zu berichten. Die Sp<strong>an</strong>nung vor der<br />
Zeugnisübergabe ist bei den Kindern immer<br />
groß. Nach der Überreichung sind<br />
die Kinder so voller Stolz, Freude und<br />
Selbstvertrauen, dass sie keine Schulnote<br />
so schnell klein machen k<strong>an</strong>n – womit<br />
schon so viel gewonnen ist!“<br />
Gabriele Fiedler,<br />
Pädagogin im Hort Dattlergasse<br />
Eine bunte Vernissage<br />
im Amtshaus Brigittenau<br />
Kinderstuben-Kinder<br />
entdecken ihre Kreativität<br />
Neue Kinderbibliothek<br />
T<strong>an</strong>bruckgasse eingeweiht<br />
Die Kinder des Kindergartens Kluckygasse<br />
und des Hortes Leipziger Straße<br />
luden zu einer Ausstellung im Amtshaus<br />
Brigittenau ein, die mithilfe <strong>von</strong> Bezirksvorsteher<br />
H<strong>an</strong>nes Derfler und Bezirksrätin<br />
Christine Maly eröffnet wurde. Der<br />
Erlös geht <strong>an</strong> die jungen KünstlerInnen.<br />
„Das Kreative in kleinen Kindern wecken“<br />
will Pädagogin Eva Schweiger aus<br />
dem Betriebskindergarten SMZ Ost. Deshalb<br />
wurde dort ein Atelier für die Kleinsten<br />
aus der Kinderstube geschaffen. Wöchentlich<br />
malen, kleben und stempeln<br />
die Ein- bis Dreijährigen dort mit Freude.<br />
Die Eröffnung einer Kinderbibliothek,<br />
ermöglicht durch eine Spende vom Bezirk<br />
Meidling, feierte der Kindergarten<br />
T<strong>an</strong>bruckgasse im Dezember. Sprachbildung<br />
und Leseförderung sind Best<strong>an</strong>dteile<br />
des Bildungskonzeptes des<br />
Kindergartens.<br />
10
Bildung & Betreuung<br />
Die Wissensakademie der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>:<br />
Frühzeitige Bildung – sp<strong>an</strong>nend gemacht<br />
Kinder wollen nicht nur zuhören und zusehen. Sie wollen <strong>an</strong>fassen,<br />
mitmachen, experimentieren und die Welt entdecken. „Forschen –<br />
Staunen – Entdecken“ ist daher das Motto unserer Wissensakademie,<br />
die nunmehr im dritten Jahr Kinder begeistert und neugierig macht.<br />
Mit der in Österreich einzigartigen <strong>Kinderfreunde</strong>-Wissensakademie<br />
für Kinder im Alter <strong>von</strong> vier bis zwölf Jahren ist<br />
es sehr erfolgreich gelungen, ein neuartiges Bildungsprogramm<br />
zu kreieren, das dieser Neugierde auf ein breites Wissen gerecht<br />
wird.<br />
In sp<strong>an</strong>nenden Lernwerkstatt-Kursen bringen externe BildungsexpertInnen<br />
und Partnerinstitutionen den Kindern im<br />
Kindergarten oder Hort verschiedenste Interessensfelder wie<br />
Naturwissenschaften, Mathematik, Technik, Geologie, Archäologie,<br />
Kunst, Musik, Theater und Sport nahe. So wird schon den<br />
Jüngsten eine noch nie dagewesene breite Perspektive interess<strong>an</strong>ter<br />
Wissensgebiete eröffnet und die Möglichkeit gegeben,<br />
positive Lernerfahrungen zu sammeln.<br />
Jedes Semester wird das Programm erweitert. So kommen im<br />
Sommersemester rhythmisches Trommeln, Architektur und<br />
die naturwissenschaftlichen Angebote <strong>von</strong> Science Pool dazu.<br />
Fin<strong>an</strong>zielle Unterstützung zur Vergabe <strong>von</strong> kleinen Forscherstipendien<br />
kommt <strong>von</strong> der <strong>Wien</strong>er Städtischen Versicherung, der<br />
Firma Henkel und der Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong>, bei denen wir<br />
uns recht herzlich bed<strong>an</strong>ken möchten. Mit ihrer Unterstützung<br />
k<strong>an</strong>n auch Kindern aus einkommensschwachen Familien die<br />
Möglichkeit geboten werden, <strong>an</strong> der Wissensakademie teilzunehmen.<br />
Haben Sie Interesse <strong>an</strong> einer Wissensakademie-Lernwerkstatt für Ihren Kindergarten? D<strong>an</strong>n fordern Sie unseren Info-Folder mit<br />
Informationen über unsere vielfältigen Wissensakademie-Kurse <strong>an</strong>, Tel.: 01/401 25-60<br />
minimath sucht TrainerInnen!<br />
minimath, das Institut für mathematische<br />
Früherziehung, ist auf der Suche<br />
nach PädagogInnen, die gerne einer<br />
kleinen Kindergruppe (max. zehn Kinder)<br />
die Freude <strong>an</strong> Mathematik und am<br />
selbstständigen Denken vermitteln.<br />
In den Kursen werden auf spielerische<br />
Art jene Fähigkeiten gefördert, die<br />
wesentliche Voraussetzungen für Mathematik<br />
darstellen. Anh<strong>an</strong>d unterschiedlicher<br />
Themen wie z. B. Geometrie,<br />
Symmetrie, Zählen oder Winkel,<br />
werden u. a. Konzentration über längere<br />
Zeit, Abstrahieren, Schnelligkeit<br />
im Denken oder Orientierung im Raum<br />
geübt.<br />
Alle Kenntnisse für die Arbeit als TrainerIn<br />
erhalten Interessierte im Rahmen einer<br />
einsemestrigen Ausbildung. Start der<br />
nächsten Ausbildung ist im März 2013.<br />
Details auf: www.minimath.at<br />
Bei Interesse mailen Sie bitte Ihr Motivationsschreiben<br />
und Ihren Lebenslauf <strong>an</strong>:<br />
d<strong>an</strong>iela.mairinger@minimath.at<br />
11 A
Beratung & Unterstützung<br />
Neue Regelungen im Familienrecht:<br />
Die gemeinsame Obsorge für Kinder<br />
Eine Scheidung der Eltern ist immer ein schwieriges, sehr oft traumatisches Erlebnis für Kinder.<br />
Deshalb brauchen sie besondere Unterstützung ihrer Eltern – in einer für diese zumeist ebenfalls<br />
psychisch belastenden Zeit nicht immer leicht. Nun hat sich die Regierung auf neue Regeln<br />
im Familienrecht geeinigt. K<strong>an</strong>n das eine Hilfe für Eltern in einer Scheidungssituation sein?<br />
Darüber informierte sich „Kinder und Eltern“ bei Thomas Wenter, der in der Familienberatung<br />
der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong> tätig ist.<br />
Die Regierung hat sich vor Kurzem auf<br />
neue Regeln im Familienrecht geeinigt.<br />
Eine der wichtigsten Neuerungen dabei<br />
ist, dass das Gericht künftig bei Scheidungen<br />
auch ein gemeinsames Sorgerecht<br />
für das Kind festlegen k<strong>an</strong>n, selbst wenn<br />
einer der beiden Elternteile damit nicht<br />
einverst<strong>an</strong>den ist oder sich die beiden<br />
nicht auf den Lebensmittelpunkt des Kindes<br />
einigen können. Nach einer mindestens<br />
sechsmonatigen Probephase, in der<br />
die beiden ehemaligen PartnerInnen das<br />
Sorgerecht behalten, soll die endgültige<br />
Entscheidung des Gerichtes fallen. Dieses<br />
k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>ach auch eine weitere gemeinsame<br />
Obsorge (gOb) verfügen.<br />
Skepsis macht sich breit<br />
Von vielen Eltern, die sich trennen/<br />
scheiden lassen, insbesondere <strong>von</strong> Müttern,<br />
gab es bereits vor dieser Neuregelung<br />
große Skepsis gegenüber dem gemeinsamen<br />
Sorgerecht. Befürchtet wird<br />
vor allem, dass dadurch die Konflikte<br />
zwischen den Eltern bestehen bleiben<br />
und sogar weiter zunehmen, weil mehr<br />
um gemeinsam zu treffende Entscheidungen<br />
gestritten werden würde.<br />
Dazu wurde 2005 vom Bundesministerium<br />
für Justiz eine Studie in Auftrag<br />
gegeben, die die Auswirkungen der Einführung<br />
der (freiwilligen) gemeinsamen<br />
Obsorge (Kindschaftsrecht-Änderungsgesetz<br />
2001) untersuchte* – unter <strong>an</strong>derem<br />
auch die Frage, ob durch die gOb die<br />
elterlichen Konflikte zunehmen.<br />
Dies wurde durch die Studie entkräftet.<br />
Die Elternbefragung im Rahmen der<br />
Studie ergab, dass Eltern mit gOb in allen<br />
<strong>an</strong>gegebenen Konfliktbereichen (Besuchskontakte,<br />
Ursachen der Trennung,<br />
Kindes-, Ehegattenunterhalt, Beeinträchtigung<br />
des Familienklimas durch<br />
den <strong>an</strong>deren Elternteil, neue Partnerschaft,<br />
hauptsächlicher Aufenthalt der<br />
Kinder, wichtige Entscheidungen) ein<br />
niedrigeres Konfliktniveau zeigen als<br />
Eltern mit alleiniger Obsorge (aOb). Die<br />
Ausnahme: Konflikte über Erziehung –<br />
hier ist das Konfliktniveau gleich hoch.<br />
Eltern mit gOb empfinden signifik<strong>an</strong>t<br />
häufiger ein entsp<strong>an</strong>ntes Beziehungsklima<br />
zwischen den Eltern als jene mit<br />
aOb, selbst wenn es zum Zeitpunkt<br />
der Scheidung besonders viele Konflikte<br />
gab.<br />
Vorteile der gemeinsamen Obsorge<br />
• Duch die gOb fällt der Streitpunkt,<br />
wer das Kind „bekommt“ und wer es<br />
„verliert“, weg – dadurch muss sich<br />
kein Elternteil als „Verlierer“ fühlen.<br />
• Väter werden beruhigt, weil sie keine<br />
Angst haben müssen, ihr Kind nicht<br />
mehr zu sehen und keine Bedeutung<br />
mehr für das Kind zu haben. Die gOb<br />
wird <strong>von</strong> Müttern und Vätern oft als<br />
Symbol für den „selbstverständlichen<br />
und unersetzlichen Platz des Vaters<br />
im Leben des Kindes“ empfunden.<br />
(Wir gehen <strong>von</strong> der wesentlich häufigeren<br />
Vari<strong>an</strong>te aus, dass der Mutter<br />
eine aOb zugesprochen wird.)<br />
• Die Zufriedenheit mit der Lebenssituation<br />
nach der Scheidung wird positiv<br />
beeinflusst, dadurch verringert sich<br />
auch das Konfliktpotenzial.<br />
• Durch die emotionale Entsp<strong>an</strong>nung<br />
der elterlichen Beziehung sind Väter<br />
häufiger bereit, Ver<strong>an</strong>twortung zu<br />
übernehmen und auch die Mutter zu<br />
unterstützen. Dies entlastet die Mütter.<br />
Und für die Kinder ist es immens<br />
wichtig, dass der Vater weiterhin Erziehungsver<strong>an</strong>twortung<br />
übernimmt.<br />
„Kein Elternteil muss sich<br />
als Verlierer fühlen.“<br />
Ein <strong>an</strong>deres Ergebnis der Studie war,<br />
dass das Besuchsrecht bei gOb wesentlich<br />
seltener zum Problem wird. Der<br />
Kontaktabbruch zwischen Kind und<br />
„weggeschiedenem“ Elternteil ist wenige<br />
Monate nach der Scheidung im Falle<br />
der aOb etwa zehnmal höher! Diese<br />
und <strong>an</strong>dere Ergebnisse der Studie lassen<br />
den Schluss zu, dass die gOb aus pädagogisch-entwicklungspsychologischer<br />
Sicht für die seelische Entwicklung der<br />
Kinder getrennter/geschiedener Eltern<br />
die besten Rahmenbedingungen ermöglicht.<br />
Natürlich gibt es aber Fälle, in denen<br />
die aOb eines Elternteils sinnvoll<br />
oder notwendig ist. Wir <strong>von</strong> der Familienberatung<br />
– die für Eltern in einer so<br />
belastenden Zeit besonders wichtig ist –<br />
bemühen uns, Eltern über die Vorteile<br />
der gOb aufzuklären, um Ängste zu vermindern<br />
und <strong>an</strong> vorh<strong>an</strong>denen Ängsten<br />
oder Sorgen im Beratungsprozess arbeiten<br />
zu können.<br />
Thomas Wenter ist Psycho<strong>an</strong>alytisch-pädagogischer<br />
Erziehungsberater (APP) und <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nter Familienberater,<br />
Mitarbeiter im Besuchscafé „Tri<strong>an</strong>gel“,<br />
Kinderbeist<strong>an</strong>d und seit 2009 Erziehungsberater<br />
bei den <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>n. Er hat l<strong>an</strong>gjährige<br />
Erfahrung in der Familienintensivbetreuung.<br />
* Nachzulesen sind die Studienergebnisse in „Was bringt die<br />
gemeinsame Obsorge? – Studie zu den Auswirkungen des<br />
KindRÄG 2001“, Barth-Richtarz/Figdor, M<strong>an</strong>z Verlag 2008,<br />
oder auf der Homepage des BMJ.<br />
13
AKTUELL<br />
Beratung & Unterstützung<br />
Bevor die Probleme zu groß werden:<br />
Rat und Hilfe in der Familienberatung<br />
und Krisen, Selbstmordgefahr, Gewalt,<br />
sexueller Missbrauch, Kr<strong>an</strong>kheit, Sucht,<br />
Pflege, Trauer, Behinderung, fin<strong>an</strong>zielle<br />
Probleme, Arbeitslosigkeit, Probleme<br />
am Arbeitsplatz, Partnerschaft, Sexualberatung,<br />
Kinderlosigkeit, Schw<strong>an</strong>gerschaftskonflikt,<br />
alle Erziehungsthemen,<br />
Trennung, Generationenkonflikt, Frauen-<br />
und Mädchenberatung, Männerund<br />
Burschenberatung, Kinder- und<br />
Jugendberatung, spezielle AlleinerzieherInnen-Themen.<br />
In vielen Situationen k<strong>an</strong>n es hilfreich sein,<br />
die Hilfe <strong>von</strong> ExpertInnen in Anspruch zu<br />
nehmen. Die <strong>Kinderfreunde</strong> betreiben mehrere<br />
Familienberatungsstellen in <strong>Wien</strong>.<br />
Die zwölfjährige Tochter einer berufstätigen<br />
alleinstehenden Mutter leidet<br />
unter Essstörungen. Eine Familie mit<br />
drei Kindern steht plötzlich vor dem Problem,<br />
sich intensiv um die kränkelnde<br />
Großmutter kümmern zu müssen. Eine<br />
Mutter zweier Volksschulkinder leidet<br />
daunter, dass ihre Sprösslinge ständig<br />
streiten. Nur drei Beispiele für die Fülle<br />
<strong>von</strong> Fragen, die in den Beratungsstellen<br />
der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong> beh<strong>an</strong>delt<br />
werden und für die <strong>von</strong> erfahrenen BeraterInnen<br />
gemeinsam mit den Eltern<br />
– und wo notwendig auch mit Kindern –<br />
Lösungen gesucht werden.<br />
Mag. a Ingrid Enzenhofer, die neue Teamleiterin<br />
der <strong>Kinderfreunde</strong>-Familienberatungsstelle<br />
in <strong>Wien</strong>-Favoriten: „Die<br />
Hilfe in den Familienberatungsstellen<br />
k<strong>an</strong>n so unterschiedlich sein, wie es<br />
die Fälle sind, die <strong>an</strong> uns her<strong>an</strong>getragen<br />
werden: Ein einziges oder mehrere<br />
Gespräche, mit oder ohne Partner oder<br />
Kinder, getrennte Gespräche, z. B. mit<br />
einem Jugendlichen und seinen Eltern,<br />
aber auch gemeinsame, je nach Bedarf<br />
und Sinnhaftigkeit – immer bemühen<br />
wir uns, Auswege aufzuzeigen und auf<br />
unbürokratische Weise weiterzuhelfen,<br />
auf Wunsch <strong>an</strong>onym und kostenlos.“<br />
Das thematische Spektrum der Familienberatung<br />
Favoriten umfasst tatsächlich<br />
die vielfältigsten Familienthemen – <strong>von</strong><br />
der Geburt bis ins hohe Alter: Konflikte<br />
Familienberatung Favoriten<br />
Maria-Rekker-Gasse 3–5, 1100 <strong>Wien</strong><br />
(Kindergarten der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>)<br />
Tel.: 0664/88 45 53 29<br />
(während der Beratungszeiten)<br />
E-Mail: beratung@wien.kinderfreunde.at<br />
Di., 18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Mag. a Ingrid Enzenhofer,<br />
Teamleiterin der <strong>Kinderfreunde</strong>-Familienberatungsstelle<br />
in <strong>Wien</strong>-Favoriten<br />
Weitere Familienberatungsstellen der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>,<br />
in denen ähnliche Themen, aber mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten beh<strong>an</strong>delt werden:<br />
Beratungsstelle Floridsdorf<br />
Dattlergasse 8 (bei Stiege 11), 1210 <strong>Wien</strong><br />
(Kindergarten der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>)<br />
jeden Di., 18.00 bis 20.00 Uhr, sowie<br />
nach telefonischer Vor<strong>an</strong>meldung<br />
Tel.: 0664/830 45 40<br />
(während der Beratungszeiten)<br />
E-Mail: beratung@wien.kinderfreunde.at<br />
Um längere Wartezeiten zu vermeiden,<br />
bitten wir Sie um telefonische Terminvereinbarung<br />
unter oben <strong>an</strong>gegebener<br />
Nummer bzw. im Sekretariat der Beratungsstellen:<br />
01/401 25-33 (Mo. und<br />
Do. 8.30 bis 12.00 Uhr; Mi. 12.30 bis<br />
15.30 Uhr).<br />
Beratungsstelle Kaisermühlen<br />
Wulzendorfstraße 87, 1220 <strong>Wien</strong><br />
(Kindergarten der <strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Kinderfreunde</strong>)<br />
jeden Mi., 18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Tel.: 0676/916 41 04<br />
(während der Beratungszeiten)<br />
E-Mail: beratung@wien.kinderfreunde.at<br />
Die Familienberatung Josefstadt ist in den „Treffpunkt <strong>Kinderfreunde</strong>“,<br />
Neulerchenfelder Straße 83, 1160 <strong>Wien</strong>, übersiedelt.<br />
Öffnungszeiten: jeden Mo., 17.00 bis 19.00 Uhr, sowie Termine nach Vereinbarung unter Tel.: 01/401 25-33<br />
14
Beratung & Unterstützung<br />
GEMMA in den Kindergarten<br />
Gemeinsam den Kindergartenweg erleben<br />
Mir ist bewusst geworden, wie interess<strong>an</strong>t der Kindergartenweg<br />
eigentlich ist“, entdeckte eine Mutter begeistert<br />
während des vom BMVIT teilfin<strong>an</strong>zierten Projektes „GEMMA<br />
(Gemeinsam den Kindergartenweg Erleben Mit Mehr Aktivität)<br />
weiter“. Ziel dieses Projektes war es, Eltern <strong>von</strong> Kleinkindern den<br />
Spaß <strong>an</strong> der gemeinsamen Bewegung näherzubringen und sie zu<br />
motivieren, den Kindergartenweg gemeinsam zu Fuß zurückzulegen.<br />
<strong>Wien</strong>er und niederösterreichische Kindergärten probierten<br />
verschiedene Maßnahmen aus und evaluierten diese, darunter<br />
auch einige <strong>Kinderfreunde</strong>-Kindergärten. Endprodukt ist<br />
ein umfassender Materialienkoffer, in dem Spiele, Vorschläge für<br />
Indoor- und Outdoor-Aktivitäten, Exkursionen, Bücher, Lieder,<br />
Materialien und Bastelvorlagen zum Thema „nachhaltig mobil“<br />
gesammelt wurden. So können PädagogInnen g<strong>an</strong>z einfach und<br />
gezielt „Mobilitätskunde“ in den Kindergartenalltag einbauen.<br />
Beinahe die Hälfte der Eltern, die <strong>an</strong> dem Projekt teilnahmen,<br />
wählte aus Gewohnheit stets das gleiche Fortbewegungsmittel.<br />
Rund ein Drittel dieser Eltern konnte sich aber vorstellen, den<br />
Weg in den Kindergarten in Zukunft öfters zu Fuß zurückzulegen.<br />
Allerdings: Um eine l<strong>an</strong>gfristige Verhaltensänderung zu<br />
erreichen und die Bedeutung <strong>von</strong> Mobilität in den Köpfen der<br />
Kleinen und ihrer Eltern zu ver<strong>an</strong>kern, muss nachhaltige Mobilität<br />
im Kindergarten immer wieder thematisiert werden. Nur<br />
so k<strong>an</strong>n eine l<strong>an</strong>gfristige Verhaltensänderung erreicht werden.<br />
Elke Sumper und Karin Ausserer, Projekt „GEMMA weiter““<br />
Nähere Informationen zum Projekt und zum Materialienkoffer<br />
unter: www.factum.at oder www.makam.at
Freizeit & Spaß<br />
Wir verlosen:<br />
drei Exemplare<br />
„Furby“<br />
<strong>Kinderfreunde</strong> Favoriten – Parkbetreuung:<br />
Kinder wurden zu Nachwuchs-<br />
FilmemacherInnen<br />
Die 1. KiFonale des Kinderforums Favoriten<br />
f<strong>an</strong>d vor einiger Zeit im Kino Cineplexx am <strong>Wien</strong>erberg<br />
statt. Rund 250 Kinder nahmen dar<strong>an</strong><br />
teil – sie hatten sp<strong>an</strong>nende Filme produziert!<br />
Die Vorgeschichte: Kinder aus sieben<br />
verschiedenen Parks tüftelten mit<br />
dem Team des Kinderforums <strong>an</strong> Ideen für<br />
ein eigenes Filmprojekt. Diese Ideen wurden<br />
d<strong>an</strong>n <strong>von</strong> den Parkkindern in sieben<br />
Filmm<strong>an</strong>uskripte verw<strong>an</strong>delt. D<strong>an</strong>ach<br />
ging es <strong>an</strong> den Filmdreh mit Kindern als<br />
SchauspielerInnen.<br />
Die Inhalte der Filme waren sehr unterschiedlich.<br />
Sie h<strong>an</strong>delten <strong>von</strong> Magie und<br />
Königreichen, <strong>von</strong> Außerirdischen und<br />
Raumschiffen, <strong>von</strong> Mädchen versus Burschen<br />
beim Fußballspielen u.v.m. Zusammengeschnitten<br />
ergaben die sieben Kurzfilme<br />
eine Länge <strong>von</strong> zirka 90 Minuten.<br />
Und d<strong>an</strong>n war es so weit: Der Tag<br />
der Filmpremiere war gekommen. Das<br />
Cineplexx <strong>Wien</strong>erberg stellte den Kinosaal<br />
zur Verfügung. Eingeladen wurden<br />
alle beteiligten Kinder, deren Eltern,<br />
Freunde und Familien. Es war eine beeindruckende<br />
Vorstellung, und es gab<br />
jede Menge Applaus <strong>von</strong> allen Parks<br />
für alle Parks.<br />
Kinder aus folgenden Parks bildeten das Kinderforum<br />
Favoriten: Erlachpark, Wiel<strong>an</strong>dpark, Hubert-Blamauer-<br />
Park, Paltrampark, Arthaberpark, Humboldtpark und<br />
Alfred-Böhm-Park. Sie werden, wie viele <strong>an</strong>dere auch, <strong>von</strong><br />
den <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>n freizeitpädagogisch betreut.<br />
Lösungen <strong>von</strong> Seite 23:<br />
Mini-Sudoku<br />
Das Kultspielzeug aus den 90ern ist zurück<br />
– und interaktiver denn je: Je nachdem, wie<br />
es beh<strong>an</strong>delt wird, k<strong>an</strong>n das „intelligente“<br />
Stofftierchen Furby zwischen fünf verschiedenen<br />
Persönlichkeiten wechseln. Er plappert,<br />
lacht und t<strong>an</strong>zt zu Musik und spricht im Laufe<br />
der Zeit auch mit seinen BesitzerInnen. Die<br />
leuchtenden LED-Augen wechseln je nach<br />
Stimmung den Ausdruck, und mit der kostenlosen<br />
Furby-App k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> Furby sogar<br />
füttern oder auch „Furbisch“ ins Deutsche<br />
übersetzen. Wir verlosen drei lustige Furbys!<br />
Alter: ab 6 Jahren<br />
Teilnahmeschein:<br />
„Furby“<br />
Name d. Kindes<br />
Alter d. Kindes<br />
Straße<br />
Postleitzahl<br />
Ort<br />
Telefonnummer<br />
„Finde den Unterschied“<br />
Dino: C, Pferd: B<br />
Füllen Sie den Teilnahmeschein aus und senden Sie ihn <strong>an</strong>: <strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Kinderfreunde</strong>, Kennwort „Furby“, Albertgasse 23, 1080 <strong>Wien</strong>.<br />
Teilnahme auch per Fax (01/408 86 00) oder per E-Mail möglich:<br />
redaktion@wien.kinderfreunde.at. Einsendeschluss: 6. März 2013.<br />
Eine Barablöse des Gewinnes ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
17
AKTUELL<br />
Freizeit & Spaß<br />
Gruppenstunden, Ausflüge und Zeltlager:<br />
Ich war als Kind ein Roter Falke<br />
Fallweise begegnet uns die verwunderte<br />
Frage: „Was, die Roten Falken gibt es noch?“<br />
Und gleich darauf folgt die Bemerkung: „Ich<br />
war als Kind ein Roter Falke!“<br />
Ja, die Roten Falken gibt es noch.<br />
Vielleicht nicht mehr im ehemaligen<br />
Umf<strong>an</strong>g, aber noch mit den gleichen<br />
Idealen, Werten und Traditionen. Vielen<br />
sind die Falken-Jahre als eine schöne<br />
Zeit voller Spaß und Abenteuer im<br />
Gedächtnis geblieben, und so m<strong>an</strong>che<br />
haben sogar ihre späteren LebenspartnerInnen<br />
bei uns gefunden.<br />
Ehemalige Rote Falken<br />
(„Graufalken“) bitte melden!<br />
Wir wollen mit genau diesen Leuten wieder<br />
Kontakt aufnehmen – mit Menschen,<br />
die ihre Kindheit und Jugend bei den Roten<br />
Falken verbracht haben! Wir wollen<br />
gemeinsam in Erinnerungen <strong>an</strong> alte Zeiten<br />
schwelgen und sp<strong>an</strong>nende oder lustige<br />
Geschichten Revue passieren lassen. G<strong>an</strong>z<br />
nebenbei werden die aktuellen Entwicklungen<br />
bei den Falken natürlich auch Thema<br />
sein. Und wer weiß, vielleicht haben<br />
so m<strong>an</strong>che „Ehemalige“ Lust, einiges <strong>von</strong><br />
dem, was sie als Kind so geprägt hat, <strong>an</strong><br />
junge Falken <strong>von</strong> heute weiterzugeben …<br />
In regelmäßigen Abständen org<strong>an</strong>isieren<br />
wir Jahrg<strong>an</strong>gstreffen, die jeweils ein Jahrzehnt<br />
beh<strong>an</strong>deln. Im Rahmen dieser Treffen<br />
wollen wir unsere „Graufalken“ vorstellen.<br />
Der Höhepunkt dieser Reihe stellt das<br />
große „Graufalkentreffen“ am 18. Juni dar.<br />
Daher unser Appell <strong>an</strong> alle ehemaligen<br />
Roten Falken und Falkinnen: Bitte meldet<br />
euch bei uns, wir freuen uns auf den<br />
Kontakt mit euch. Wer genauere Infos<br />
wünscht:<br />
L<strong>an</strong>desbüro der Roten Falken:<br />
Albertgasse 23, 1080 <strong>Wien</strong><br />
Tel.: 01/401 25-32, Fax: 01/408 86 00<br />
Mobil: 0664/405 68 27<br />
www.rotefalken-wien.at<br />
Sonntag, 7. April 2013:<br />
Das beliebte Eisfest der Roten Falken<br />
Auch heuer öffnet der Eisring Süd wieder seine<br />
Pforten für das beliebte Eisfest!<br />
Auf dem Programm stehen: Kinderschminken, Buttons-Gestalten,<br />
Eishockey und natürlich jede Menge<br />
Spiele auf dem Eis. Der Eintritt ist frei!<br />
W<strong>an</strong>n? 7. April 2013, 14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Wo? Eisring Süd, Windtenstraße 2, 1100 <strong>Wien</strong><br />
18
Freizeit & Spaß<br />
Girls only:<br />
Zehn Jahre Mädchencafé<br />
„Kinder und Eltern“ traf Regina Nitschke,<br />
Projektleiterin der Parkbetreuung <strong>Wien</strong>-<br />
Ottakring, zum Gespräch.<br />
„Kinder und Eltern“: Herzlichen Glückwunsch<br />
zum 10. Geburtstag. K<strong>an</strong>nst du<br />
dich noch erinnern, wie alles <strong>an</strong>fing?<br />
Regina Nitschke: Ja sicher! Die Idee dahinter<br />
war ja die, dass für die Mädchen<br />
ein Raum – ideell, aber auch g<strong>an</strong>z reell –<br />
geschaffen werden sollte.<br />
„KuE“: Frei nach Viginia Woolf?<br />
R.N.: Ja, genau. Im öffentlichen Raum,<br />
z. B. im Park, waren die Mädchen kaum<br />
<strong>an</strong>zutreffen; wenn überhaupt, d<strong>an</strong>n nur,<br />
um auf Geschwisterkinder aufzupassen.<br />
Burschen nahmen g<strong>an</strong>z selbstverständlich<br />
freizeitpädagogische Angebote <strong>an</strong>.<br />
Je präsenter die Burschen aber in den<br />
Parks waren, umso mehr verdrängten sie<br />
die Mädchen. Oft durften diese gar nicht<br />
mehr in den Park gehen, da die Eltern<br />
Angst um ihre Mädchen hatten.<br />
„KuE“: So wurde d<strong>an</strong>n das Mädchencafé<br />
„erfunden“?<br />
R.N.: Das Mädchencafé war die Antwort<br />
der Parkbetreuung der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
auf die Frage: Wie können wir<br />
die Mädchen unterstützen und aus ihrem<br />
Zuhause locken, ihnen dieselben Ch<strong>an</strong>cen<br />
und Möglichkeiten bieten wie den<br />
Burschen? Ein Treffpunkt ohne Konsumzw<strong>an</strong>g,<br />
interkulturell, niederschwellig<br />
und jeder sozialen Schicht zugänglich,<br />
wurde mit der Eröffnung des Betreuungslokals<br />
geschaffen.<br />
„KuE“: Was waren die Ziele? Haben sich<br />
diese in den letzten Jahren verändert?<br />
R.N.: Die Ziele haben sich nur minimal<br />
verändert. Das Mädchencafé ist immer<br />
Hier können Mädchen unter sich sein und u. a. auch<br />
erste Schminkversuche wagen.<br />
noch ein em<strong>an</strong>zipatorisches, partizipatives<br />
Projekt, in dem sich die Mädchen<br />
wohl fühlen sollen, weil sie mit ihren<br />
Anliegen ernst genommen werden. Die<br />
Mädchen können Dinge ausprobieren,<br />
sich austauschen, lachen, sich informieren,<br />
diskutieren, auch mal streiten und<br />
sich d<strong>an</strong>n wieder versöhnen.<br />
„KuE“: Das klingt nach einem sehr lebendigen<br />
Projekt! Haben sich die Mädchen<br />
in den letzten Jahren verändert?<br />
R.N.: Sicher. Die Mädchen sind grundsätzlich<br />
selbstbewusster geworden. Sie<br />
fordern jetzt auch ihren Platz im öffentlichen<br />
Raum ein.<br />
„KuE“: Ihr seid ja nun in ein neues, größeres<br />
und zentraler gelegenes Lokal<br />
in der Neulerchenfelder Straße 83 eingezogen.<br />
Wie beschreibt ihr diesen<br />
Umzug?<br />
R.N.: Neues Zuhause, neue Zeit, neue<br />
Zukunft …<br />
„KuE“: Zum Schluss noch eine letzte<br />
Frage: Wenn sich das Mädchencafé etwas<br />
wünschen dürfte, was wäre das?<br />
R.N.: Grundsätzlich wären mehr Projekte<br />
wie das Mädchencafé wünschenswert.<br />
Für mich und meine Mädchen in Ottakring<br />
würde ich mir eine Art Garten wünschen<br />
– oder zumindest einen Platz, wo<br />
wir ein wenig Natur zu uns holen können.<br />
„KuE“: D<strong>an</strong>ke für das Interview!<br />
Mitfeiern und<br />
gewinnen:<br />
STABILO EASYoriginal<br />
wird 10!<br />
Der coole STABILO EASYoriginal feiert seinen 10.<br />
Geburtstag! Das Geburtstagskind EASYoriginal<br />
ist ein ergonomisch geformter Tintenschreiber<br />
und sorgt für Schreibspaß bei Rechts- und<br />
Linkshändern. Zum Geburtstag verlost STABILO<br />
10 EASYoriginal Geschenksets in knallig bunten<br />
Farben. Zum Geburtstag gibt es zwei neue Modelle<br />
in Lila und Türkis inklusive Nachfüllpatronen<br />
in den gleichen Tintenfarben.<br />
Teilnahmeschein:<br />
„STABILO EASYoriginal<br />
Geschenksets“<br />
Gewinnfrage:<br />
Wird der STABILO EASYoriginal<br />
3, 5 oder 10 Jahre alt?<br />
3 5 10<br />
Name d. Kindes<br />
Alter d. Kindes<br />
Links- od. Rechtshänder<br />
Straße<br />
Postleitzahl<br />
Ort<br />
Telefonnummer<br />
Füllen Sie den Teilnahmeschein aus und senden Sie ihn <strong>an</strong>: <strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Kinderfreunde</strong>, Kennwort „STABILO EASYoriginal“, Albertgasse<br />
23, 1080 <strong>Wien</strong>. Teilnahme auch per Fax (01/408 86 00) oder per<br />
E-Mail möglich: redaktion@wien.kinderfreunde.at. Einsendeschluss:<br />
6. März 2013. Eine Barablöse des Gewinnes ist nicht möglich.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
19
AKTUELL<br />
Freizeit & Spaß<br />
Abenteuerspielplatz Robinson-Insel der <strong>Kinderfreunde</strong>:<br />
Naturnahes Bauen am „Robi“<br />
Ab 25. März ist der beliebte „Robi“ wieder<br />
geöffnet – und es gibt was Neues: Im Herbst<br />
und Winter wurde mit Hochdruck am Projekt<br />
„Robbiton“ gearbeitet.<br />
Statt der alten Hütte stehen schon die<br />
Rohbauten <strong>von</strong> zwei größeren, schöneren,<br />
naturnahen Räumlichkeiten, die aus<br />
natürlich gewachsenen Materialien errichtet<br />
wurden. Im Frühjahr werden gemeinsam<br />
mit vielen Kindern und Eltern<br />
aus Strohballen und Lehm die Wände<br />
gebaut, die Dächer begrünt und Türen,<br />
Fenster, Regale etc. gebastelt. Am „Robi“<br />
gibt’s nun auch neue und behindertengerechte<br />
WCs und einiges mehr – am besten<br />
schaut ihr euch das selbst <strong>an</strong>!<br />
Wir d<strong>an</strong>ken der Stadt <strong>Wien</strong> und dem Bezirk<br />
Döbling für die Unterstützung!<br />
Öffnungszeiten: In der Karwoche Mo., 25.,<br />
bis Fr., 29. März, 14.00 bis 18.00 Uhr, mit<br />
viel Action zum Thema Ostern. Ab 3. April<br />
jeweils Mi., Sa., So., 14.00 bis 18.00 Uhr.<br />
Indoorspielplatz Seversaal<br />
Im Seversaal warten viele tolle Spielgeräte,<br />
wie z. B. die Riesenrutsche, das<br />
Ballbad oder die Kletterw<strong>an</strong>d, auf Kinder<br />
zwischen null und zehn Jahren! Die<br />
netten <strong>Kinderfreunde</strong>-MitarbeiterInnen<br />
spielen gerne mit den Kids. Für die Minis<br />
gibt es einen eigenen Kleinkinderspielbereich,<br />
und für die Mini-Minis sogar einen<br />
eigenen kuscheligen Babyraum.<br />
Adresse: Greinergasse 7, 1190 <strong>Wien</strong> (Straßenbahnlinie<br />
D oder Buslinie 38 A , Station<br />
Heiligenstädter Str./Grinzinger Str.)<br />
Der Eintritt ist frei. Wetterbedingte Programmänderungen<br />
sind möglich.<br />
Gruppen bitte <strong>an</strong>melden.<br />
Im Rahmen des Umweltbildungsprogramms<br />
„EULE“ k<strong>an</strong>n für eine Hortgruppe<br />
oder Schulklasse ein spielerisches<br />
Programm, z.B. zum Themenschwerpunkt<br />
„Pfl<strong>an</strong>zen- und Artenvielfalt“, org<strong>an</strong>isiert<br />
werden (Dauer: 3 bis 4 Stunden).<br />
Infos: <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>,<br />
Tel. 01/401 25-37,<br />
www.wien.kinderfreunde.at/robinson<br />
Indoorspielplatz Seversaal der <strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Kinderfreunde</strong>, Schuhmeierplatz 17–18,<br />
1160 <strong>Wien</strong>, Tel.: 01/492 60 28, E-Mail:<br />
seversaal@aon.at, www.seversaal.at.<br />
Öffnungszeiten: Mo. bis So., 14.00 bis<br />
18.00 Uhr, zusätzlich Mi., 10.00 bis 12.00<br />
Uhr, speziell für die Kleinen und<br />
So., 10.00 bis 12.30 Uhr, mit speziellen<br />
Zusatz<strong>an</strong>geboten.<br />
Eintritt: Kinder € 4.–; Erwachsene € 1,50;<br />
Familienkarte (2 Kinder + 1 Erw.) € 7,50.<br />
Schnupperstunde: wochentags 17.00 bis<br />
18.00 Uhr, € 1,– pro Person. Baby-Disco:<br />
Kinder gratis; Erwachsene € 7,– (€ 6,– mit<br />
Familientage-Karte oder Freundschaftsclub-Mitgliedskarte)<br />
inkl. Begrüßungsgetränk.<br />
Mo., Di., Do. und Fr. können vormittags<br />
Kindergartengruppen oder Schulen den<br />
Indoorspielplatz nach Vor<strong>an</strong>meldung besuchen.<br />
Für Kindergeburtstage k<strong>an</strong>n ein<br />
eigener netter Partyraum gemietet und<br />
zusätzlich der Indoorspielplatz benutzt<br />
werden.<br />
Spezialtermine am Sonntag,<br />
jeweils 10.00 bis 12.30 Uhr:<br />
Baby-Disco im Seversaal: 3. März, 7. April<br />
und 5. Mai. An den weiteren Sonntagen<br />
z. B. Jonglier- oder Bastelwerkstatt<br />
(Näheres siehe Homepage).<br />
Ver<strong>an</strong>staltungskalender<br />
Die aktuellen Infos zu vielen öffentlichen Ver<strong>an</strong>staltungen der <strong>Kinderfreunde</strong> finden Sie auf der Homepage<br />
der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>: www.wien.kinderfreunde.at. Auch unter Tel. 01/401 25-37 können wir Ihnen weiterhelfen.<br />
20
Freizeit & Spaß<br />
Die Puppenbühne macht Theater:<br />
Seid ihr alle da?<br />
Kasperltheater hat bei den <strong>Kinderfreunde</strong>n<br />
l<strong>an</strong>ge Tradition. Der „rote Kasperl“ der <strong>Kinderfreunde</strong><br />
sollte den „Wurstl“ ersetzen,<br />
einen groben Kerl, dessen H<strong>an</strong>dlungen sich<br />
hauptsächlich im „Dreinhauen“ erschöpften.<br />
In den Händen der <strong>Kinderfreunde</strong> wurde der<br />
Kasperl zum gutherzigen, fröhlichen und<br />
witzigen Kerl, dem stets auf Seiten der Armen<br />
stehenden Freund der Kinder.<br />
Heute gibt die mobile Puppenbühne<br />
der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong> zirka<br />
230 Vorstellungen pro Jahr. In der warmen<br />
Jahreszeit ist sie meist im Freien<br />
<strong>an</strong>zutreffen, der Besuch ist kostenlos.<br />
Im Winter wird bei großen Ver<strong>an</strong>staltungen<br />
wie der Familienparty im Rathaus<br />
gespielt, in den <strong>Kinderfreunde</strong>-<br />
Kindergärten oder in Volkshochschulen.<br />
Ausgefeilte H<strong>an</strong>dlungen<br />
und Dialoge<br />
Fast 100 Jahre sind nun schon verg<strong>an</strong>gen,<br />
seit der Kasperl der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
die Frage „Seid ihr alle da?“ erstmals<br />
<strong>an</strong> sein junges Publikum stellte. 20<br />
Jahre da<strong>von</strong> bespielen Eva Tschernuth<br />
und Eva Mayer die Puppenbühne.<br />
„Die beiden Evas“ sind sehr gut aufein<strong>an</strong>der<br />
eingespielt, ihre Stücke schreiben<br />
sie selbst. In mühsamer Feinarbeit feilen<br />
sie <strong>an</strong> H<strong>an</strong>dlung und Dialogen, und auch<br />
ihre Figuren und Kulissen fertigen sie<br />
selbst <strong>an</strong>. Eine runde, lustige Geschichte<br />
mit vielen Pointen und einer logischen,<br />
geschlossenen H<strong>an</strong>dlung ist ihnen ebenso<br />
wichtig wie die Abwechslung zwischen<br />
Szenen, die zum Mittun einladen, und<br />
solchen, bei denen m<strong>an</strong> zuhört. Für die<br />
beiden Puppenspielerinnen, die sämtliche<br />
Rollen spielen, keine leichte Aufgabe<br />
– aber eine, die sie mit Bravour meistern!<br />
Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe ZuschauerInnen!<br />
Da hab’ ich mich aber sehr gefreut, dass ihr so zahlreich zur Familienparty gekommen<br />
seid! Ihr wart ja auch g<strong>an</strong>z toll verkleidet und geschminkt. Es waren viele SuperheldInnen<br />
und PiratInnen dabei. Außerdem habe ich drei Marienkäfer, zwei Gespenster,<br />
einen Clown, einen Tiger und noch viele <strong>an</strong>dere Verkleidungen gesehen.<br />
Je mehr Kinder kommen, desto lustiger sind ja auch die Abenteuer, und da wir immer<br />
zusammenhelfen, gehen die Geschichten alle gut aus.<br />
Seit über 20 Jahren besuche ich nun schon die Kinder in Kindergärten, auf Spielplätzen,<br />
im Park, bei vielen Festen und auch auf Geburtstagsfeiern. Mit dabei ist<br />
immer meine Freundin X<strong>an</strong>di, und bestimmt kennt ihr auch die Hexe Zwiebelzopf,<br />
den Räuber Raschel und noch viele <strong>an</strong>dere BewohnerInnen <strong>von</strong> Kasperlhausen.<br />
Wenn ihr wissen wollt, wo ihr uns das nächste Mal sehen könnt, geht das am schnellsten<br />
über unsere Internetadresse: www.wien.kinderfreunde.at<br />
Dort klickt ihr einfach rechts oben mit der Maus auf „ALLE TERMINE“!<br />
Ich hoffe, wir sehen uns bald und ihr be<strong>an</strong>twortet meine<br />
Frage „Seid ihr alle da?“ wieder mit einem lauten „Jaaa!!!“.<br />
Bis d<strong>an</strong>n, euer <strong>Kinderfreunde</strong>-Kasperl<br />
21
AKTUELL<br />
Freizeit & Spaß<br />
Vor-gelesen …<br />
Markus Ehrhardt,<br />
Reinhard Horn,<br />
Sr. Jord<strong>an</strong>a Schmidt OP<br />
Echte KinderRechte<br />
Das Lieder- und Projektbuch<br />
zu <strong>Kinderrechte</strong>n<br />
Kontakte Musikverlag<br />
ISBN 978-3-896172-12-9<br />
Alter: 6–12 Jahre<br />
Dieses Buch und die gleichnamige CD<br />
möchten, dass Groß und Klein <strong>von</strong> den<br />
<strong>Kinderrechte</strong>n erfahren und singen. 14<br />
stimmungsvolle Lieder geben Impulse<br />
zum Nachdenken und Mitreden. Die<br />
einzelnen Kapitel beschäftigen sich mit<br />
den jeweiligen <strong>Kinderrechte</strong>n. Sie geben<br />
Hintergrundinformationen und bieten<br />
in der „Ideenwerkstatt“ eine Vielzahl<br />
<strong>von</strong> Gesprächsimpulsen, Aktions-, Spielund<br />
Bastelideen zum Thema. Mit praktischen<br />
Tipps und Anregungen machen<br />
sie Kindern und Erwachsenen gleichermaßen<br />
Mut, sich im eigenen Umfeld<br />
für die Rechte der Kinder einzusetzen.<br />
„Echt“ sind diese <strong>Kinderrechte</strong>, weil die<br />
Kinder der Beth<strong>an</strong>ien-Kinderdörfer sie<br />
<strong>an</strong>geregt und mitformuliert haben. Sie<br />
wissen um ihre Rechte und wünschen<br />
sich „dass auch <strong>an</strong>dere Kinder stark<br />
werden“. Deshalb haben auch zahlreiche<br />
Prominente Lied-Patenschaften übernommen<br />
und persönliche Ged<strong>an</strong>ken<br />
dazu im jeweiligen Kapitel geschrieben.<br />
Die Kinder der Beth<strong>an</strong>ien-Kinderdörfer<br />
singen auf der beigelegten CD. Am Ende<br />
eines jeden Kapitels finden sich Tipps<br />
und Anregungen, sowohl für Kinder als<br />
auch für Erwachsene, wie <strong>Kinderrechte</strong><br />
im Alltag geachtet und thematisiert werden<br />
können.<br />
Mein persönliches Highlight ist die tolle<br />
Ideenwerkstatt, die in jedem Kapitel<br />
vorkommt, mit Vorschlägen, die sich<br />
engagierte Eltern für zu Hause merken<br />
können, die sich aber auch für die Arbeit<br />
mit Kindern, z. B. im Hort, in der Kindergruppe<br />
oder in der Schule, eignen:<br />
eine Trauminsel malen, eine Traumreise<br />
machen, ein Traumtagebuch <strong>an</strong>legen<br />
oder eine Traumcollage als Gruppenarbeit<br />
erstellen.<br />
Buchtipps – ausgewählt <strong>von</strong> Sigrid Spenger, Leiterin der Familienakademie der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong><br />
Antje Szillat<br />
Justine und<br />
die <strong>Kinderrechte</strong><br />
edition zweihorn<br />
ISBN 978-3-935265-98-0<br />
Für Kinder im Grundschulalter<br />
und alle<br />
Erwachsenen<br />
Dieses Buch hat sich zur Aufgabe gemacht,<br />
<strong>Kinderrechte</strong> bek<strong>an</strong>nt zu machen, verständlich<br />
zu erklären und in kindgerechte<br />
Geschichten zu verpacken. Das ist g<strong>an</strong>z<br />
hervorragend gelungen, denn die HeldInnen<br />
des Buches, Justine und ihr Kater<br />
Joschi, sind unermüdlich im Auftrag der<br />
<strong>Kinderrechte</strong> unterwegs. In elf Geschichten<br />
werden Situationen aus dem Kinderalltag<br />
geschildert, in denen die Rechte der<br />
Kinder verletzt werden. Die Erwachsenen,<br />
denen oft gar nicht bewusst ist, dass sie<br />
ein Kinderrecht verletzen, beginnen nachzudenken<br />
und sich mit den Rechten ausein<strong>an</strong>derzusetzen<br />
– das macht Mut und ist<br />
sehr hilfreich für die Kinder.<br />
Nach jeder Geschichte gibt es die Erklärung<br />
des jeweiligen Kinderrechts, Spielund<br />
Basteltipps sowie <strong>an</strong>regende Fragen.<br />
Mein persönliches Highlight sind die<br />
vielen interess<strong>an</strong>ten Informationen zum<br />
Vater der <strong>Kinderrechte</strong>, J<strong>an</strong>usz Korczak.<br />
Ein überzeugendes Buch für Familien,<br />
Hortgruppen und Volksschulklassen.<br />
Der kleine König<br />
Macius (DVD)<br />
Regie: S<strong>an</strong>dor Jesse<br />
und Lutz Stützner<br />
D/F/PL 2007, dt. OF<br />
80 Min.<br />
Alter: ab 5 Jahren<br />
Kurz vor seinem neunten Geburtstag<br />
steht der kleine Macius vor einer<br />
schweren Entscheidung: Sein Vater,<br />
der König, ist gestorben, und er soll<br />
Rafik Schami<br />
Ulrike Baier<br />
Fatima und der<br />
Traumdieb<br />
NordSüd Verlag<br />
ISBN 978-3-314-10032-1<br />
Alter: ab 5 Jahren<br />
Die Geschichte eines verschlagenen<br />
Traumdiebes, der am liebsten die Träume<br />
seiner Knechte stiehlt, um sie sich<br />
<strong>an</strong>schließend schmecken zu lassen.<br />
Auch Fatimas großer Bruder Hass<strong>an</strong> ist<br />
in die Falle des Traumdiebes getappt und<br />
hat seine Träume und seinen Lohn verloren.<br />
Da beschließt Fatima, es dem Dieb<br />
so richtig heimzuzahlen. Mit viel Humor<br />
und Einfallsreichtum überlistet Fatima<br />
den diebischen Traumfänger und befreit<br />
die gef<strong>an</strong>genen Träume.<br />
Alle Kinder haben Rechte, z.B. das Recht,<br />
nicht wie Hass<strong>an</strong> und Fatima Kinderarbeit<br />
leisten zu müssen. Rafik Schami<br />
vermittelt in seiner Geschichte <strong>von</strong> der<br />
mutigen Fatima kindgerecht den Wert<br />
<strong>von</strong> Träumen und Gerechtigkeit. Besonders<br />
bezaubernd illustrierte Ulrike Baier<br />
dieses Buch.<br />
Die neue Reihe „UNICEF“ beim NordSüd<br />
Verlag leistet einen engagierten Beitrag<br />
zum Schutz der weltweiten <strong>Kinderrechte</strong>.<br />
nun dessen Amt übernehmen. Macius<br />
ist traurig und verzweifelt, weil er nicht<br />
weiß, ob er ein guter König sein wird ...<br />
„Der kleine König Macius“ ist ein witziger<br />
Zeichentrickspaß für Groß und<br />
Klein nach Motiven des gleichnamigen<br />
Kinderbuches <strong>von</strong> J<strong>an</strong>usz Korczak,<br />
das auch unter dem Titel „König<br />
Hänschen“ bek<strong>an</strong>nt ist. Sehr liebevoll<br />
gezeichnet und vom Tempo her <strong>an</strong>genehm<br />
l<strong>an</strong>gsam und einfühlsam.<br />
22
Freizeit & Spaß<br />
KINDERRÄTSEL<br />
Mini-Sudoku<br />
Noch nie gespielt? Es ist gar nicht schwer: Alle leeren Felder müssen so ausgefüllt werden,<br />
dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3x2-Feld alle Zahlen <strong>von</strong> 1 bis 6 genau einmal<br />
vorkommen. Finde heraus, welche Zahlen wohin passen. Viel Spaß beim Kniffeln!<br />
1 5<br />
3 1<br />
1 6 2 4 5<br />
3<br />
1<br />
5 6 4<br />
4 3<br />
6 2<br />
3 4<br />
2 6<br />
4<br />
3 5 2 1<br />
Finde den Unterschied!<br />
Ein Tier in jeder Reihe unterscheidet sich <strong>von</strong> den <strong>an</strong>deren <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />
eines kleinen Merkmals. Findest du heraus, welches es ist?<br />
Die Auflösungen findest du auf Seite 17!<br />
23
AKTUELL<br />
Freizeit & Spaß<br />
Thomas Brezina bringt Bücher ins Wilhelminenspital:<br />
Zeit und Zuwendung – das schönste Geschenk!<br />
Thomas C. Brezina<br />
Chili und die<br />
Stadtpiraten –<br />
Dunkle Wege<br />
SchneiderBuch<br />
ISBN 978-3-505-12790-8<br />
Ab 9 Jahren<br />
Strahlende Kinderaugen leuchteten für Thomas Brezina, als er knapp vor Weihnachten in Begleitung<br />
der Ehrenvorsitzenden und des Geschäftsführers der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>, Erni Graßberger<br />
und Christi<strong>an</strong> Morawek, die Kinderstationen des Wilhelminenspitals besuchte und dort<br />
Buchgeschenke <strong>an</strong> die kleinen PatientInnen überreichte.<br />
Thomas Brezina gilt als der beliebteste<br />
und erfolgreichste Kinderbuchautor<br />
und Fernsehmoderator/-darsteller im<br />
deutschsprachigen Raum. Ihn einmal<br />
persönlich zu treffen ist ein sehnlicher<br />
Wunsch vieler Kinder. Ein Wunsch, der<br />
den kleinen PatientInnen der Kinderstationen<br />
im Wilhelminenspital in der Vorweihnachtszeit<br />
auf Initiative der <strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Kinderfreunde</strong> erfüllt wird.<br />
Ein Besuch, der bereits zur Tradition<br />
geworden ist: Der UNICEF- und<br />
Andersen-Botschafter verbrachte den<br />
g<strong>an</strong>zen Vormittag in den Pavillons der<br />
Kinderabteilung, nahm sich Zeit für die<br />
Kinder, ging <strong>von</strong> Bett zu Bett und<br />
schenkte jedem Kind eines seiner Bücher.<br />
In diesem Jahr wurden sie vor allem<br />
vom Egmont-Schneider-Verlag kostenlos<br />
für diesen Zweck zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
„Zeit und Zuwendung sind ja das Wertvollste,<br />
das m<strong>an</strong> Kindern geben k<strong>an</strong>n“,<br />
sind sich Brezina, Graßberger und Morawek<br />
einig. Und so bleibt für die Kinder<br />
und Jugendlichen, die in der Vorweihnachtszeit<br />
im Spital sein müssen, dieser<br />
Tag wohl unvergesslich.<br />
Chili, Pepper und ihre beste Freundin<br />
Indigo sind die neuen Stadtpiraten, sie<br />
kennen die versteckten Gänge tief unter<br />
der Stadt. Als die Eltern eines Schulkameraden<br />
in einen Diebstahl verwickelt<br />
werden, wittert Chili Ungerechtigkeit.<br />
Sie will helfen und stößt auf ein dunkles<br />
Geheimnis, das mit dem rätselhaften Unfalltod<br />
ihrer Mutter zu tun hat. Auf einmal<br />
befindet sich Chili in großer Gefahr!<br />
Thomas C. Brezina<br />
Die Ritter <strong>von</strong><br />
Rasselstein –<br />
Wundertr<strong>an</strong>k und<br />
Geisterschr<strong>an</strong>k<br />
SchneiderBuch<br />
ISBN 978-3-505-12893-6<br />
Ab 8 Jahren<br />
Max soll bei einem Schwertkampf gegen<br />
den Sohn des bösen Ritters Dragomir<br />
<strong>an</strong>treten. Aber Max ist kaum imst<strong>an</strong>de,<br />
ein Schwert in der H<strong>an</strong>d zu halten – und<br />
wenn er nicht gewinnt, verlieren die Rasselsteiner<br />
ihre Burg! Werden ihm seine<br />
Geschwister L<strong>an</strong>zelino und Gwendolina<br />
mit einem Wundertr<strong>an</strong>k helfen können?<br />
Die Weihnachtsaktion der <strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong> umfasst Büchergeschenke für Kinder in Spitälern und Heimen, den Besuch <strong>von</strong> Thomas Brezina im Wilhelminenspital sowie die<br />
Einladung tausender Kinder in ein Kindermusical im Raimund Theater. Sie wird durch SponsorInnen, Spendengemeinschaften und EinzelspenderInnen ermöglicht.<br />
P.b.b. 02Z032251 M Verlagspostamt 1080 <strong>Wien</strong>, Erscheinungsort <strong>Wien</strong><br />
DVR: 0025089<br />
Impressum:<br />
Verleger und Herausgeber: Österreichische <strong>Kinderfreunde</strong>, L<strong>an</strong>desorg<strong>an</strong>isation<br />
<strong>Wien</strong>, Albertgasse 23, 1080 <strong>Wien</strong>, Tel. 01/401 25. Geschäftsführer: Christi<strong>an</strong> Morawek.<br />
Chefredaktion: Michaela Müller-Wenzel, CvD: Carola Edinger, Mitarbeit: Veronica<br />
Kothbauer. Produktion: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH,<br />
1020 <strong>Wien</strong>, Joh<strong>an</strong>n-Böhm-Platz 1; Artdirector: Peter-Paul Waltenberger; Fotos: BV Ottakring/Jobst,<br />
<strong>Wien</strong>er <strong>Kinderfreunde</strong>/Carola Edinger, bz/Sebasti<strong>an</strong> Baryli, Walter Wick,<br />
Ingrid Enzenhofer, Peter Korp, Hasbro, Stabilo, minimath, Fotolia, factum, Marlene<br />
Karpischek. Druck: Leykam Druck Gmbh & CoKG, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl.<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz unter<br />
http://wien.kinderfreunde.at/Bundeslaender/<strong>Wien</strong>/Medienservice/Publikationen<br />
Liebe <strong>Kinderfreunde</strong>!<br />
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und hoffen, dass Sie <strong>an</strong> unserer Zusendung Interesse haben.