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Prunus mahaleb

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<strong>Prunus</strong> <strong>mahaleb</strong><br />

III-2<br />

Abb. 5: Langtrieb mit Seitenknospen (links) und spiralig<br />

angeordnete Laubblätter (Ober- und Unterseiten)<br />

Abb. 6: Borke mit flachen Längsrissen an der Basis eines<br />

alten Stammes (links) und radialer Stamm-Längsschnitt<br />

Taxonomie<br />

Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Arten<br />

der Gattung <strong>Prunus</strong> herauszustellen, ist keine leichte<br />

Aufgabe. Die meisten Autoren stellen die Weichselkirsche<br />

zur eßbare Früchte tragenden Untergattung Cerasus.<br />

Diese wiederum wird von anderen Verfassern zur Gattung<br />

erhoben oder der Gattung Padus zugeordnet [3, 11, 12,<br />

14, 20].<br />

Auch die innerartliche Variation wird unterschiedlich beurteilt.<br />

Derzeit werden 3 Subspezies unterschieden [22]:<br />

ssp. <strong>mahaleb</strong>:<br />

westeuropäische Unterart mit dicht behaarten Schößlingen<br />

ssp. simonkaii (PÉNZES) TERPÓ:<br />

mittel- und osteuropäische Unterart mit kahlem Sproß-<br />

System<br />

ssp. cupaniana (GUSS.) TERPÓ:<br />

mediterrane Unterart mit kahlem Sproß-System, winzigen<br />

Blättern und niedrigem Wuchs<br />

Innerhalb der Unterarten sind aufgrund der Form und des<br />

Aufbaus der Blätter mehrere Varietäten unterschieden<br />

worden [16].<br />

Die Weichselkirsche bastardiert selten mit den zur Untergattung<br />

Cerasus gehörenden Arten, wie P. avium, P. cerasus<br />

oder P. fruticosa. Bisher wurden die folgenden Hybriden<br />

beschrieben [13, 15]:<br />

<strong>Prunus</strong> x jávorkae KÁRPÁTI (P. fruticosa x P. <strong>mahaleb</strong>)<br />

<strong>Prunus</strong> x fontanesiana SCHNEIDER (P. avium x P. <strong>mahaleb</strong>)<br />

Ökologie<br />

Die Weichselkirsche ist eine thermophile Art mit mediterraner<br />

Verbreitung; sie meidet die Klimaextreme des kontinentalen<br />

Klimas. Im nördlichen Teil ihres Areals findet<br />

man sie an südexponierten, warmen, sonnenbeschienenen<br />

Berghängen. Die Transpiration ihrer stark cutinisierten<br />

Blätter ist gering. Zur ungestörten Entwicklung benötigen<br />

sie jedoch reichlich Niederschläge im Frühsommer. Das<br />

jährliche Niederschlagsmittel liegt im natürlichen Areal<br />

bei 500 bis 600 mm.<br />

Die kalkliebende Art gedeiht vor allem auf flachgründigen,<br />

aus Kalkstein und Dolomit entstandenen Böden, fehlt<br />

auf Substraten unter pH 5,5, kommt aber auf Andesit vor.<br />

Von tiefgründigen Böden wird sie infolge ihrer geringen<br />

Konkurrenzkraft durch andere Arten verdrängt. Ihr Lichtanspruch<br />

ist groß, nur in jungem Alter verträgt sie ein<br />

wenig Beschattung. Wegen ihres schütteren Laubwerkes<br />

spendet sie auch wenig Schatten [20].<br />

Die Nordgrenze des Weichselkirschen-Areals fällt im Karpatenbecken<br />

mit der Grenze des Weinbaus zusammen<br />

[22]. Die Art ist nicht frostempfindlich.<br />

Wachstum und Entwicklung<br />

<strong>Prunus</strong> <strong>mahaleb</strong> keimt epigäisch. Die Keimblätter sind<br />

fleischig, kleiner als 10 mm, am Apex zugespitzt und haben<br />

eine muldenförmig ausgehöhlte Unterseite. An ihrer<br />

Basis befinden sich gestielte Drüsen. Die ersten Laubblätter<br />

tragen Nebenblätter und sind den voll entwickelten<br />

Blättern ähnlich [18].<br />

4 Enzyklopädie der Holzgewächse – 15. Erg.Lfg. 3/99

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