Spielberg Erinnerungen - Vermächtnis des deutschen Brünn
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Bürger und ein Teil der Studentencompagnie hinzukommandiert. Während der<br />
Belagerung wurden 1300 Schweden in den in Felsen gehauenen Kasematten gefangen<br />
gehalten. Schließlich mußten sie unverrichteter Dinge wieder abziehen. Kaiser Ferdinand<br />
verfügte, daß die Brünner in Anerkennung ihrer bewundernswürdigen Tapferkeit in ihrem<br />
Stadtwappen den kaiserlichen Namen „F. III" führen durften. Außerdem erhielten sie das<br />
Privilegium, sich in den Erbländern frei niederlassen zu dürfen.<br />
Brünn hatte in der Regel, außer bei Fein<strong>des</strong>gefahr, keine Garnison. Nur die<br />
Festung hatte einen Kommandanten, der später die mährischen Garnisonen<br />
befehligte.<br />
Ab 1673 wurden die Kasematten <strong>des</strong> <strong>Spielberg</strong>es für gemeine Verbrecher, Landstreicher,<br />
Rebellen, Geldfälscher, Alchimisten, Räuber, Giftmischer und Mörder sowie sonstige<br />
Maleficanten als Kerker benützt. Die Strafabbüßung dort wurde sehr gefürchtet. Denn in<br />
die einzelnen Verließe kam weder Licht noch Sonne oder Luft. Dazu kam die quälende<br />
Feuchtigkeit. Mit dem Überschreiten der Schwelle mußte so ein Delinquent der Welt ein<br />
schauriges Lebewohl sagen. Im besonderen waren es die Untergeschosse der Kasematten,<br />
wo die verschiedenen Foltern benützt wurden. Da gab es Daumenschrauben, die<br />
Schnürung, die Folterleiter, die Schraubstiefel, die Aufzugmaschine, das Marterloch und<br />
in Felsen gehauene Nischen, wo der Maleficant angeschmiedet wurde. Es waren die<br />
grausamsten Torturen <strong>des</strong> Mittelalters!