Driver 1 07 - beim Golfclub - Bad Rappenau eV

CLUBMAGAZIN
Das Pro-Team
Thema: “Gap Wedge”
Was ist eigentlich ein „Gap Wedge“, brauch’ ich es
überhaupt und wenn ja, warum?
Ein Gap Wedge (GW) hat einen Loft zwischen 50 und 52
Grad. Der Namen „Gap Wedge“ leitet sich davon ab,
dass es die „Loft-Lücke“ (engl. loft gap) zwischen dem
modernen Pitching Wedge (PW) (46 Grad) und dem
Sand Wedge (SW) (56 Grad) füllt.
Die Geschichte des „Gap Wedges“
Früher gab es noch kein “GW” oder auch “Approach
Wedge“ (AW). Denn das PW war 50 Jahre lang genau
der Schläger, den wir heute “GW” nennen.
Wir alle wollen den Ball weiter schlagen. Und
Golfschläger, die längere Schläge versprechen, verkaufen
sich besser. Denn wenn das Schlägermodell „X“ des
Schlägerherstellers “A” in einem neutralen Test einer
Golfzeitschrift durchschnittlich 10 m länger ist als alle
anderen Schlägermodelle, ..... dann verkauft sich das
Schlägermodell „X“ sehr gut.
Bei den Eisen holt man die Länge am Einfachsten über
eine Reduzierung des Lofts. Und genau das haben die
Schlägerhersteller getan! In den letzten Jahren bekamen
die neuen Eisenmodelle (einschließlich des PW) immer
wieder minimal weniger Loft, damit der Ball etwas länger
fliegt als beim Vorgängermodell.
1960 hatte ein Eisen 9 einen Loft von etwa 47 Grad.
Heute hat es 41 Grad! Damals hatte ein Eisen 5 einen
Loft von etwa 31 Grad, heute 27 Grad. Und jeder Spieler
erreicht heute mehr Länge mit dem PW, weil das PW
eigentlich einem Eisen 9 entspricht. Das Eisen 9 wiederum
entspricht einem Eisen 8 und so weiter....
Nur das SW wurde über die Jahre nicht verändert. Aus
zwei Gründen: (1) Mit dem SW müssen keine Längen
LOFT
erzielt werden.
(2) Das SW
LOFT
braucht viel Loft,
dass der Ball aus
90º
90º
dem Bunker
heraus kommt.
38
Tom Adams
So entfernten sich die Lofts des SW und PW weiter und
weiter voneinander. In den 60iger Jahren war der
Abstand 5 Grad, heute sind es 10 Grad! Zur Information:
Der Loft-Abstand zwischen den Eisen eines Satzes
beträgt immer 3-4 Grad. Sie sehen: damit fehlt ein
Schläger im Golfbag! Und das bei den entscheidenden
Metern der exakten Annäherung ans Grün! So „erfanden“
die Schlägerhersteller schnell das GW mit dem Loft
zwischen PW und SW.
Klasse Marketing, oder!? Die Hersteller verkaufen uns
Eisensätze mit einem fehlenden Schläger, den wir dann
extra kaufen müssen!
Aber aller Kritik zum Trotz: für ein erfolgreiches Golfspiel
mit guten Scores sollten keine zu großen Abstände zwischen
den einzelnen Schlägern sein... In dubio pro Gap
Wedge!
Und was ist ein „Hybrid“, brauch’ ich das denn und
wenn ja, warum?
Mit der Veränderung der Lofts der Eisen – und auch mit
den modernen Golfbällen, die weniger Spin auf langen
Schlägen bekommen – geht einher, dass mit den langen
Eisen der Ball nicht mehr hoch genug fliegt!
Viele Golfer können das Eisen 3 oder 4 nicht effektiv nutzen
und Spieler mit langsamerem Schwung können
sogar ein Eisen 5 oder 6 nicht hoch genug schlagen,
dass der Ball dann mit Spin auf dem Grün stoppt.
Hybrids (oder auch “Rescue” Schläger) bieten hierfür die
ideale Alternative. Sie schlagen den Ball höher als lange
Eisen, sind äußerst verzeihend und wesentlich genauer
als Hölzer. Sogar die Tour Pros lassen Eisen 2 und 3
mittlerweile daheim und ersetzen sie mit einem Hybrid.
Wenn Sie ein verlässliches und komfortables langes
Spiel wollen, dann versuchen Sie es mit den neuen
Hybrids. Sie sind großartig vom Fairway, aus dem Semi-
Rough und am Abschlag eines Par 3. Um etwas Licht ins
Dunkel der Hybrid-Bezeichnungen zu bringen: ein Hybrid
ist mit der Nummer des Eisens gekennzeichnet, welches