NEUE ENERGIEN 2020 - architekten ronacher ZT GmbH
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Funktionaler Aspekt<br />
Die Erfüllung des funktionalen Aspekts des Bauens bedeutet das Schaffen von Formen und Räumen,<br />
welche die Lebensbedürfnisse von Menschen wie Wohnen, Arbeiten, Schlafen etc. optimal erfüllen. In<br />
der Praxis bedeutet dies die Bewältigung bzw. Organisation vorgegebener Raumprogramme,<br />
Raumfolgen und Funktionsabläufe, sodass sich für die Bewohner bestmögliche Voraussetzungen<br />
ergeben. Durch einen über mehr als ein Jahr dauernden Entwurfsprozess wurde die funktionelle<br />
Aufteilung der Grundrisse des Weber Hauses bis zuletzt optimiert, sodass letztlich diese Projekt<br />
gegenüber einem Neubau durchaus bestehen kann – gleichzeitig aber durch ihre, an den Bestand<br />
gebundenen Besonderheiten, durch eine stark individuelle Ausprägung gekennzeichnet sind.<br />
Technische im Speziellen bauphysikalische Aspekte<br />
Die Erfüllung des technischen Aspekts im Bauen ist gegeben, wenn aus verschiedensten Bauteilen und<br />
Materialien ein Baugefüge entsteht, welches die Beanspruchungen eines Bauwerkes hinsichtlich<br />
Standfestigkeit, Witterungsbeständigkeit, klimatischer bzw. thermischer Eignung erfüllt und gleichzeitig<br />
eine optimale Führung der Ver- und Entsorgungseinrichtung gegeben ist. Die bautechnischen<br />
Herausforderungen waren für Schallschutz und vor allem für die Erreichung des Passivhaus-Standards<br />
hinsichtlich der Bewältigung der Wärmebrückenfreiheit, der Luftdichtheit und der Leitungsführungen<br />
enorm und teilweise nur durch extremen Aufwand bewältigbar. Es darf im Speziellen aber schon jetzt<br />
festgestellt werden, dass die Funktionstüchtigkeit der Innendämmung erfüllt wurde und als<br />
außergewöhnliche und bauphysikalische Innovation angesehen wird. Aber auch der Einsatz der<br />
Zirbenholzkanäle für kontrollierte Wohnraumlüftung stellt ein wichtiges Highlight des Projektes dar.<br />
Ökonomische Aspekte<br />
Die Berücksichtigung des ökonomischen Aspekts bedeutet das Erzielen des besten Ergebnisses unter<br />
Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel. Wie bei allen anderen Aspekten, welche gutes Bauen<br />
bedingen, ist auch das Maß der Wirtschaftlichkeit abhängig von der Wertigkeit eines Bauwerkes. Trotz<br />
des enormen bautechnischen Sanierungsaufwandes kann die Umsetzung des Projektes als ökonomisch<br />
vertretbar angesehen werden, die Gesamtbaukosten liegen trotz des hohen Standards immer noch<br />
knapp unter Neubaukosten eines vergleichbaren Objektes.<br />
Ökologische Aspekte<br />
Die Berücksichtigung des ökologischen Aspekts bedeutet die Schaffung von Bauwerken durch die<br />
Umwandlung von (Roh-)Stoffen in andere (komplexere) Formen innerhalb eines natürlichen<br />
Gleichgewichts, d. h., unter dem Aspekt möglichst geringer Belastung der Umwelt und dem Verbrauch<br />
möglichst geringer Energie im Zuge der Herstellung und der Nutzung. Ökologisches Bauen bedeutet<br />
aber nicht nur die Auswahl der Baumaterialen anhand von Umweltkategorien (wie etwa der Einsatz von<br />
mineralischen Dämmungen im Massivbereich oder Zellulose und Holzweichfaserplatten im<br />
Holzbaubereich), sondern es wurden darüber hinaus neue Wege gesucht, wie etwa der Einsatz von<br />
Zirbenholzkanälen für die Luftleitungen der Kontrollierten Wohnraumlüftung. Vor allem mit dem<br />
Erreichen des Zieles eines Energie Plus Hauses kann der ökologische Aspekt als erfüllt angesehen<br />
werden.<br />
3. AS NE <strong>2020</strong> Endbericht Seite 56 von 60