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02/2013 - Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie

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WIRBELSÄULE<br />

REFERAT<br />

ASCIS – Austrian Spinal Cord Injury Study<br />

Studie zur flächendeckenden<br />

Erhebung von traumatischen<br />

Querschnittsläsionen in Österreich<br />

Die Austrian Spinal Cord Injury Study (ASCIS) wurde durch<br />

eine Kooperation der AUVA mit der PMU Salzburg 2010<br />

ins Leben gerufen. Das Ziel von ASCIS ist die erstmalige<br />

lücken lose Erfassung sämtlicher Querschnittsverletzungen<br />

in Österreich sowie deren klinischer Verläufe während der<br />

ersten drei Jahre nach dem Trauma.<br />

M. Blocher, Salzburg<br />

H. Resch, Salzburg<br />

Die Akutversorgung querschnittsverletzter<br />

Patienten stellt nach wie vor<br />

eine große Herausforderung dar. Primäre<br />

Behandlungsziele sind zunächst<br />

die Verbesserung neurologischer Funktionen,<br />

jedoch auch die Beschleunigung<br />

der Rehabilitation und das Vermeiden<br />

Neurologie-assoziierter Komplikationen.<br />

Die frühzeitige Dekompression sowie<br />

Stabilisierung kann derzeit nur in<br />

der Grundlagenforschung sowie tierexperimentell<br />

als gesichertes Konzept<br />

in der Behandlung von akuten Querschnittsläsionen<br />

gesehen werden. Klinisch<br />

sind diese Daten nicht gesichert<br />

und sie werden nach wie vor kontrovers<br />

diskutiert.<br />

Offene grundlegende Fragen wie die<br />

Effektivität medikamentöser Therapien<br />

KeyPoints<br />

• ASCIS steht für Austrian Spinal Cord Injury Study.<br />

oder das relevante Zeitfenster hinsichtlich<br />

der Dekompression sorgen heute<br />

noch für Diskussionen über den optimalen<br />

Zeitpunkt der Primärversorgung.<br />

Selbst genaue Inzidenz sowie demografische<br />

Daten der Betroffenen sind<br />

nicht bekannt und Langzeittherapieverläufe<br />

nicht verfügbar.<br />

Basierend auf der einzigartigen Ver -<br />

s orgungsstruktur verletzter Patienten<br />

in Österreich entstand 2010 eine Kooperation<br />

zwischen der AUVA und<br />

der PMU Salzburg. Es wurde ein Konzept<br />

zur Erfassung sämtlicher Patienten<br />

mit traumatischen Querschnittsläsionen<br />

und ihrer Therapieverläufe über<br />

einen langfristigen Zeitraum erstellt:<br />

ASCIS (Austrian Spinal Cord Injury<br />

• Flächendeckende Erhebung der traumatischen Querschnittsläsionen in ganz<br />

Österreich<br />

• Evaluierung des Langzeittherapieverlaufs über einen Zeitraum von 3 Jahren<br />

Study). Ziel von ASCIS ist die lückenlose<br />

Erfassung dieser Patienten und<br />

die Evaluierung des individuellen Langzeit<br />

therapieverlaufs über einen Zeitraum<br />

von jeweils 3 Jahren. Ein 6-stufiger<br />

Nachuntersuchungsplan, neben<br />

der vollständigen Erfassung von Ätiolo<br />

gie, demografischen Daten, Zeitprotokollen<br />

der Versorgungskette, therapeutischen<br />

Maßnahmen und Neu -<br />

ro logie-assoziierten Komplikationen,<br />

stellt die Grundlage von ASCIS dar.<br />

Validierte, standardisierte SCI(Spinal<br />

Cord In jury)-Scores werden während<br />

des Be obachtungszeitraums zu definierten<br />

Zeitpunkten erhoben und ermöglichen<br />

so eine objektive Beurteilung<br />

des klinisch-neurologischen, funktionellen,<br />

neurophysiologischen, urologischen<br />

und psychosozialen Verlaufs.<br />

Zudem kommt es zu einer vollständigen<br />

Archivierung aller radiologischen<br />

Untersuchungen im Nachuntersuchungszeitraum.<br />

Nachuntersuchungsschema<br />

Der 6-stufige Nachuntersuchungsplan<br />

gliedert sich in eine Primärerfassung<br />

am Aufnahmetag, eine Verlaufserfas-<br />

JATROS<br />

I Seite 28 <strong>Unfallchirurgie</strong> & Sporttraumatologie 2/13

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