02/2013 - Ãsterreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie
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WIRBELSÄULE<br />
REFERAT<br />
Abb. 6: „Remodeling“ im Verlauf;<br />
Knöchern konsolidierter Wk,<br />
Resorption der WK-Hinterkante;<br />
Resorptionszone zentral hinter den<br />
Zementplomben<br />
körperfraktur (Abb. 7). Es resorbiert<br />
sich die nicht druckbelastete Zone zwischen<br />
den Zementplomben. Gleiche Ergebnisse<br />
zeigen sich auch bei anderen<br />
Zementarten und bei konservativ therapierten<br />
Patienten. In der Regel wird<br />
die Dorsalinstrumentierung nach Ausheilung<br />
der Wirbelkörperfraktur nach<br />
6–8 Monaten entfernt. Dahingehend<br />
gibt es auch Arbeiten, die den Funktionserhalt<br />
der Facettengelenke nach<br />
Metallentfernung innerhalb eines Jahres<br />
zeigen.<br />
Die dorsale, definitive posterolaterale<br />
Fusion mit Anlagerung von Knochen<br />
und Zerstörung der Facettengelenke,<br />
wie es früher bei älteren Frakturbehandlungsprinzipien<br />
gefordert war, hat<br />
den Stellenwert in unseren Händen<br />
komplett verloren, da der Korrekturverlust<br />
ohne Abstützung der vorderen<br />
Säule in den ersten 6–8 Wochen postoperativ<br />
stattfindet und die posterolaterale<br />
Fusionsoperation keine präventive<br />
Maßnahme zur Erhaltung der Wirbelkörperhöhe<br />
darstellt.<br />
Zusammenfassung<br />
Abb. 7: 37-jähriger Patient:<br />
Sturz vom Baugerüst (4m),<br />
L3 + L4 inkomplette Berstungsfraktur;<br />
FU 3 Jahre: keine Beschwerden, gleicher<br />
Aktivitätslevel, MR: Bandscheibe intakt<br />
In den letzten 10 Jahren wurden insgesamt<br />
mehr als 400 Patienten mit<br />
Kalziumphosphat-Zement mit Ballon-<br />
Kyphoplastie operiert. Es zeigen sich<br />
deutliche Vorteile postoperativ mit weniger<br />
Schmerzen, weniger Blutverlust,<br />
rascherer Rückkehr zur gleichen Aktivitätsstufe<br />
und auch zur Arbeit. Es sind<br />
bis dato keine Komplikationen wie<br />
ausbleibende Heilung, Wirbelkörperkollaps<br />
mit Korrekturverlust, Kalziumphosphat-Zement-bedingte<br />
Entzündungsreaktionen<br />
und Bandscheibenbedingte<br />
Probleme mit Folgeoperationen<br />
aufgetreten.<br />
An der Univ.-Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Graz stellt dieser Behandlungsalgorithmus<br />
eine Standardbehandlung<br />
der A3-Berstungsfrakturen dar. Wei -<br />
tere Studien sind notwendig, um den<br />
deutlichen Vorteil im Vergleich zu den<br />
anderen Behandlungsmethoden auf -<br />
zu zeigen.<br />
■<br />
Abb. 8: FU 5 Jahre; 32-jährige Patientin nach VU: keine Beschwerden, folgenlose Ausheilung, gleicher Aktivitätslevel<br />
wie vor dem Unfall. Minimale Höhenminderung im BS-Fach<br />
Autor:<br />
OA Dr. Rainer Gumpert<br />
Univ.-Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Medizinische Universität Graz<br />
JATROS<br />
I Seite 34 <strong>Unfallchirurgie</strong> & Sporttraumatologie 2/13