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Handreichung

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Anlagentechnik zur Biogasbereitstellung<br />

3.1.4 Trockensubstanzgehalt der Gärsubstrate<br />

Vorgrube<br />

Gasspeicher<br />

Anlage<br />

leer<br />

Abb. 3-4: Speicher-Verfahren<br />

Kombiniertes Durchfluss-Speicher-Verfahren<br />

Bei Biogasanlagen, die nach dem kombinierten<br />

Durchfluss-Speicher-Verfahren arbeiten, ist das Gärrestlager<br />

ebenfalls abgedeckt. So kann das hier anfallende<br />

Biogas aufgefangen und verwertet werden. Das<br />

Gärrestlager fungiert so als „Speicheranlage”. Diesem<br />

Speicheranlagenteil ist ein Durchflussfermenter vorgeschaltet.<br />

Auch aus dem Durchflussfermenter kann,<br />

wenn z. B. Bedarf an viel vergorenem Substrat zu<br />

Düngezwecken besteht, Substrat entnommen werden.<br />

Eine schematische Verfahrensübersicht zeigt Abb. 3-5.<br />

Das Verfahren erlaubt eine gleichmäßige Gasproduktion.<br />

Die Verweilzeit kann nicht exakt bestimmt werden,<br />

da Kurzschlussströmungen im Durchflussfermenter<br />

möglich sind /3-2/.<br />

Gasspeicher<br />

Gasspeicher<br />

Anlage<br />

voll<br />

Gasspeicher<br />

Vorgrube Gärbehälter Lagerbehälter<br />

Abb. 3-5: Kombiniertes Durchfluss-Speicher-Verfahren<br />

Die Konsistenz der Substrate ist von ihrem Trockensubstanzgehalt<br />

abhängig. Nassvergärungsverfahren<br />

arbeiten mit pumpfähigen Substraten. Bei der Trockenvergärung<br />

kommen stapelbare Substrate zum<br />

Einsatz.<br />

Bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen kommt<br />

fast ausschließlich die Nassvergärung zur Anwendung.<br />

Bei den ausgeführten Trockenvergärungsanlagen<br />

handelt es sich zum größten Teil um Versuchsbzw.<br />

Pilotanlagen.<br />

3.1.4.1 Nassvergärungsverfahren<br />

Für die Vergärung pumpfähiger Substrate können<br />

Pfropfenströmungsverfahren, Verfahren mit Volldurchmischung<br />

und Sonderverfahren zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Pfropfenströmungsverfahren<br />

Biogasanlagen mit Pfropfenströmung, die auch als<br />

Tank-Durchflussanlagen bekannt sind, nutzen den<br />

Verdrängungseffekt von zugeführtem frischem Substrat,<br />

um eine Pfropfenströmung durch einen in der<br />

Regel liegenden Fermenter mit rundem oder rechtekkigem<br />

Querschnitt hervorzurufen. Eine Durchmischung<br />

quer zur Strömungsrichtung wird meist durch<br />

Paddelwellen oder eine speziell konstruierte Strömungsleitung<br />

realisiert. Die Eigenschaften solcher<br />

Anlagen sind in Tabelle 3-2 charakterisiert. Der schematische<br />

Aufbau wird durch das Beispiel in Abb. 3-6<br />

veranschaulicht.<br />

Tabelle 3-2: Eigenschaften von Biogasreaktoren mit Pfropfenströmung; nach /3-3/ und /3-1/<br />

Kennwerte • Baugröße bei liegenden Fermentern bis 800 m³, bei stehenden Fermentern bis ca. 2500 m³<br />

• aus Stahl oder Beton<br />

Eignung<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Bauformen<br />

• für pumpfähige Substrate mit hohem Trockensubstanzgehalt geeignet; Rühr- und Fördertechnik muss<br />

an Substrate angepasst werden<br />

• für quasikontinuierliche bzw. kontinuierliche Beschickung vorgesehen<br />

+ kompakte, kostengünstige Bauweise bei Kleinanlagen<br />

+ Trennung der Gärstufen im Pfropfenstrom<br />

+ bauartbedingte Vermeidung von Schwimmdecken und Sinkschichten<br />

+ Einhaltung von Verweilzeiten durch weitgehende Vermeidung von Kurzschlussströmungen<br />

+ geringe Verweilzeiten<br />

+ effektiv beheizbar, auf Grund der kompakten Bauweise geringe Wärmeverluste<br />

- nur in geringen Größen wirtschaftlich herstellbar<br />

- Wartungsarbeiten am Rührwerk erfordern die vollständige Entleerung des Gärbehälters<br />

• können horizontal liegend und vertikal stehend hergestellt werden, wobei sie meist liegend angewendet<br />

werden<br />

• in stehender Bauform wird die Pfropfenströmung meist durch vertikale, selten durch horizontale Einbauten<br />

realisiert<br />

• können mit und ohne Durchmischungseinrichtungen betrieben werden<br />

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