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Handreichung

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Anlagentechnik zur Biogasbereitstellung<br />

Wannen- bzw. Tunnelfermenter<br />

Vergleichbar zu den Folienschlauchfermentern werden<br />

Vergärungssysteme entwickelt, die einen<br />

quasi-kontinuierlichen Prozess in Wannen bzw. Tunneln<br />

ermöglichen. Der Verfahrensablauf stimmt weitestgehend<br />

mit dem im Folienschlauch überein, lässt<br />

sich jedoch besser kontrollieren. Ein Beispiel für ein<br />

derartiges Verfahren wird in Abb. 3-12 dargestellt.<br />

Abb. 3-12: Kombinierte Trockenfermentation mit dem<br />

3-A-Verfahren, schematisch; Abbildung: S.I.G. -<br />

Dr.-Ing. Steffen GmbH<br />

Pfropfenstromfermenter<br />

Im Bereich der Abfallwirtschaft werden bereits seit einiger<br />

Zeit erfolgreich Pfropfenstromfermenter für die<br />

Trockenvergärung eingesetzt. Sie werden als liegende<br />

und als stehende Fermenter konstruiert und kontinuierlich<br />

oder quasikontinuierlich beschickt. Teilweise<br />

integrierte Rührwellen dienen der leichteren Entgasung<br />

des Materiales. In der landwirtschaftlichen Biogaserzeugung<br />

spielen diese Verfahren auf Grund des<br />

hohen technischen Aufwandes der kontinuierlichen<br />

Technik jedoch derzeit keine Rolle. Abb. 3-13 veranschaulicht<br />

beispielhaft die Technologie. Der Schnittdarstellung<br />

eines Pfropfenstromfermenters entspricht<br />

Abb. 3-6.<br />

Abb. 3-13: Pfropfenstromfermenter; Foto: Kompogas AG<br />

3.2 Verfahrenstechnik<br />

Grundsätzlich kann eine landwirtschaftliche Biogasanlage<br />

unabhängig von der Betriebsweise in vier verschiedene<br />

Verfahrensschritte unterteilt werden:<br />

1. Anlieferung, Lagerung, Aufbereitung, Transport<br />

und Einbringung der Substrate<br />

2. Biogasgewinnung<br />

3. Gärrestlagerung und evtl. -aufbereitung und Ausbringung<br />

4. Biogasspeicherung, -aufbereitung und -verwertung<br />

Die einzelnen Schritte werden in Abb. 3-14 detailliert<br />

dargestellt.<br />

Die vier Verfahrensschritte sind voneinander nicht<br />

unabhängig. Besonders zwischen Schritt 2 und Schritt<br />

4 besteht eine enge Verbindung, da Schritt 4 normalerweise<br />

die in Schritt 2 benötigte Prozesswärme zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Die zu Schritt 4 gehörende Aufbereitung und Verwertung<br />

des Biogases ist in Kapitel 5 und die Aufbereitung<br />

und Behandlung des Gärrestes in Kapitel 8<br />

gesondert dargestellt.<br />

Welche verfahrenstechnische Ausrüstung für die<br />

Anlage gewählt wird, ist in erster Linie von den zur<br />

Verfügung stehenden Substraten abhängig. Die<br />

Menge der Substrate bestimmt die Dimensionierung<br />

aller Aggregate und der Behältervolumina. Die Qualität<br />

der Substrate (TS-Gehalt, Struktur, Herkunft usw.)<br />

bestimmt die Auslegung der Verfahrenstechnik. Je<br />

nach Zusammensetzung der Substrate kann es notwendig<br />

sein, Störstoffe abzutrennen oder die Substrate<br />

durch Zugabe von Wasser anzumaischen, um<br />

sie in einen pumpfähigen Zustand zu überführen.<br />

Werden Stoffe verwendet, die einer Hygienisierung<br />

bedürfen, ist es notwendig, eine Hygienisierungsstufe<br />

einzuplanen. Das Substrat gelangt nach der Vorbehandlung<br />

in den Fermenter, wo es vergoren wird.<br />

Bei der Nassvergärung kommen meistens einstufige<br />

Anlagen, die nach dem Durchflussverfahren<br />

arbeiten, zum Einsatz. Bei zweistufigen Verfahren ist<br />

dem eigentlichen Fermenter ein Vorfermenter vorgeschaltet.<br />

Im Vorfermenter werden die Bedingungen<br />

für die ersten zwei Stufen des Abbauprozesses<br />

(Hydrolyse und Säurebildung) optimal eingestellt.<br />

Das Substrat gelangt nach dem Vorfermenter in den<br />

Hauptfermenter, in dem die nachfolgenden Abbaustufen<br />

stattfinden. Der Gärrest wird in geschlossenen<br />

Nachfermentern mit Biogasnutzung oder offenen<br />

Gärrestbehältern gelagert und in der Regel als Flüssigdünger<br />

auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht.<br />

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