Skript Exponentialfunktion und Logarithmus.pdf - Goethe Oberschule
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Definition 1.2: a heißt Basis, x heißt Exponent der Potenz a x .<br />
Definition 1.3: Es sei a ∈ R >0 . Die Funktion f : R → R mit f(x) = a x heißt <strong>Exponentialfunktion</strong><br />
zur Basis a.<br />
Die Graphen der <strong>Exponentialfunktion</strong>en f(x) = 2 x <strong>und</strong> g(x) = 0,8 x .<br />
Beispiel 1.2: Plutonium 243 ist radioaktiv, d. h. ständig zerfallen Atome des Elements.<br />
Angenommen, zu Beginn der Beobachtungszeit läge eine Probe von 10 mg vor. Könnte man<br />
in den folgenden Tagen die Masse des noch übrigen Plutoniums bestimmen, so ergäbe sich<br />
folgende Tabelle:<br />
Zeit t in Tagen 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
Masse m 10 8,69 7,56 6,57 5,71 4,97 4,32 3,76<br />
Man stellt fest, dass der Anteil der Masse im Vergleich zur Vortagesmasse (im Rahmen<br />
der R<strong>und</strong>ungsgenauigkeit) immer dieselbe ist, d. h. es gilt 8,69<br />
10<br />
≈ 7,56<br />
8,69 ≈ 6,57<br />
7,56<br />
≈ · · · ≈ 0, 87.<br />
Es zerfallen damit jeden Tag 13 % des Stoffes, während 87 % übrig bleiben. Daher kann<br />
man den Zerfallsprozess mit einer <strong>Exponentialfunktion</strong> der Form m(t) = ca t beschreiben. m<br />
ist dabei die zeitabhängige Masse in g, t die Zeit in Tagen. Der nach einer Zeiteinheit noch<br />
übrige Anteil (0,87) wird als Basis a verwendet, der Anfangswert zur Zeit t = 0, m 0 = 10,<br />
als Faktor c. Es ist also m(t) = 10 · 0,87 t . 1<br />
Beispiel 1.1 (Fortsetzung): Bei der Seerose soll festgestellt werden, nach welcher Zeit die<br />
Fläche auf das Zehnfache, also auf 6 m 2 angewachsen ist. Dies führt auf die Gleichung<br />
A(x) = 6, d. h. 0, 6 · 2 x = 6.<br />
Division durch 0,6 führt auf 2 x = 10. Durch Probieren mit dem Taschenrechner erhalten wir<br />
die Annäherung:<br />
x 2 3 4 3,5 3,3 3,35 3,32<br />
2 x 4 8 16 11,31 9,85 10,20 9,99<br />
Die Lösung müsste also bei etwa 3,32 liegen. Um ohne Probieren zur Lösung zu kommen,<br />
müsste man die Gleichnug 2 x = 10 nach x auflösen. Dies ist uns jedoch nicht möglich, da<br />
uns eine entsprechende Umformungsregel fehlt. Diese erhalten wir jedoch, wenn wir eine neue<br />
Funktion einführen: die <strong>Logarithmus</strong>funktion.<br />
1 Zur Halbwertszeit vgl. unten 4.2 Beispiel 3.<br />
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