DEr FAST-FOOD-TEST - Arge für Obdachlose
DEr FAST-FOOD-TEST - Arge für Obdachlose
DEr FAST-FOOD-TEST - Arge für Obdachlose
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
»Ich kam heim und hatte nichts«<br />
Aus dem Leben der Weltenbummlerin Christine<br />
Japan, Sumatra, Indien. Nur drei Stationen<br />
von vielen, die die Weltenbummlerin<br />
Christine im Laufe ihres bewegten Lebens<br />
entdeckt hat, bevor sie hier in Linz ankam.<br />
Dabei begann ihr Leben eher idyllisch in<br />
einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein.<br />
Ihr Vater hatte ihre Mutter im Krieg kennengelernt,<br />
und gemeinsam eröffneten sie danach<br />
ein kleines Fotogeschäft. Christine kam 1950<br />
als mittleres von drei Kindern zur Welt und<br />
erlebte in ihrem Heimatort eine idyllische<br />
Kindheit am Lande. »Wie viele Menschen<br />
nach dem Krieg, hatten wir sehr wenig, aber<br />
wir bekamen sehr viel Liebe«, meint Christine<br />
rückblickend. Doch 1962 konnte ihre<br />
Mutter, eine gebürtige Gosauerin, ihr Heimweh<br />
nicht mehr zügeln und die ganze Familie<br />
zog um nach Gmunden. »Es war klasse! Ich<br />
sah das erste Mal die Berge und hab mich<br />
sofort in Österreich verliebt.« Es sollte nicht<br />
das letzte Land bleiben, in das sich Christine<br />
verliebte. Doch zuerst besuchte sie in Gmunden<br />
die Hauptschule und machte dann ihren<br />
Lehrabschluss als Fotografin im elterlichen<br />
Betrieb. Mit 16 traf sie in Walter, einen Freund<br />
ihres Bruders, ihre erste, große Liebe mit dem<br />
sie vier Jahre später nach Wien zog. Dort verbrachten<br />
sie vier Jahre. Doch eine weitere<br />
Bekanntschaft aus Gmunden sollte sie bald<br />
noch viel weiter weg führen. Ein paar Jahre<br />
zuvor trafen Christine und Walter in Gmunden<br />
auf Mikiu, einen jungen Japaner, der sich<br />
in das Lehrmädchen des elterlichen Fotogeschäfts<br />
verliebt hatte. Der Heirat und dem<br />
Umzug der Beiden folgten mehrmalige Einla-<br />
dungen an Christine und Walter, sie doch mal<br />
dort zu besuchen. 1974 war es dann soweit.<br />
Nach einigen abenteuerlichen Monaten in Island,<br />
wo sie einen Bauernhof bewirtschafteten<br />
und das Geld für Japan sparten, fuhren sie<br />
noch einmal nach Gmunden, verabschiedeten<br />
sich von Christines Eltern und machten sich<br />
im Oktober 1974, mittels der Transibirischen<br />
Eisenbahn, kurz »Transsib«, auf den Weg<br />
nach Japan.<br />
Auf nach Japan!<br />
Anfangs schliefen sie bei Mikiu und seinen<br />
Eltern zu Hause. Doch das ging nicht lange<br />
gut. »Seine Eltern waren schon entsetzt über<br />
seine Heirat mit einer Europäerin und entzogen<br />
ihm sogar das Familienschwert. Über uns<br />
14 10/2011