27.12.2014 Aufrufe

r e f o r m i e r t e - Evangelisch reformierte Kirchgemeinde Muttenz

r e f o r m i e r t e - Evangelisch reformierte Kirchgemeinde Muttenz

r e f o r m i e r t e - Evangelisch reformierte Kirchgemeinde Muttenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine Chance für Jugendliche<br />

in Mutengene<br />

Interview mit Patrick Marbele über<br />

die Marbele Berufsschule Kamerun<br />

kaum Zukunftsperspektiven haben.<br />

Geld für eine Berufsausbildung aufzubringen,<br />

wäre für diese Familien<br />

absolut unmöglich. Mit der Berufsschule<br />

geben wir den Kindern und<br />

Jugendlichen eine Chance im Leben.<br />

Sie können dort gratis etwas lernen<br />

und sich später mit dem Gelernten<br />

selbständig machen.<br />

K. J.: Ist es schwierig, Aufträge zu<br />

bekommen<br />

P. M.: Es ist nicht einfach, weil die<br />

Konkurrenz gross ist. Es gibt viele<br />

Werkstätten. Zum Glück haben wir<br />

trotzdem viele Aufträge.<br />

unterstützen. Das ist ein schönes<br />

Vertrauenszeichen!<br />

K. J.: Wie alt sind die Jugendlichen<br />

an eurer Schule und wie viele machen<br />

zur Zeit dort ihre Ausbildung<br />

P. M.: Die Jugendlichen sind zwischen<br />

12 und 25 Jahren alt. Im Moment<br />

sind 25 junge Männer und<br />

Frauen in Ausbildung (10 in der<br />

Schreinerei, 7 in der Schweissabteilung,<br />

4 in der Metallarbeit und 4 im<br />

Nähatelier). Zwölf Lehrlinge haben<br />

ihre Lehre bereits beendet und sind<br />

jetzt selbständig oder arbeiten als<br />

Angestellte in einer Firma.<br />

Die Marbele Berufsschule in Mutengene<br />

existiert seit 2008. Sie bietet<br />

K. J.: Wie hat sich die Berufsschule<br />

Jugendlichen aus mittellosen Familien<br />

seit ihrem Beginn 2008 entwickelt<br />

einen Ausbildungsplatz. Patrick<br />

P. M.: Inzwischen sind zwei weitere<br />

K. J.: Kann man das Projekt eigent-<br />

Marbele wohnt in <strong>Muttenz</strong> und ist K. J.: Wie funktioniert das Projekt Abteilungen dazu gekommen: ein<br />

lich besuchen<br />

der Gründer der Berufsschule und genau<br />

Nähatelier – wir wollten auch etwas<br />

P. M.: Ja, sicher. Es ist ja eine öffentliche<br />

K. J.: Patrick Marbele, vielen Dank<br />

der Präsident des Vereins Marbele P. M.: Begonnen haben wir mit drei für die die jungen Frauen anbieten<br />

Einrichtung. Im Frühling war für das Interview!<br />

Berufsschule. Während er sich um Abteilungen, einer Schreinerei, einer<br />

– und seit März 2013 als fünfte Ab-<br />

eine Studiengruppe aus der Schweiz<br />

inhaltliche, technische und koordinatorische<br />

Abteilung für Metallverarbeiteilung<br />

eine Automechaniker-Werk-<br />

dort und hat die Berufsschule be-<br />

Kirsten Jäger<br />

Aufgaben kümmert, ist tung und einer Schweisserei. Jede statt. Diese kam zustande durch den<br />

sichtigt. Unter ihnen waren Pfr. Benedict<br />

der Verein um die Beschaffung finanzieller<br />

Abteilung hat einen Berufslehrer, Kontakt mit einem Mechaniker. Er<br />

Schubert aus Basel und Prof.<br />

Mittel bemüht.<br />

der von Montag bis Freitag, von 8 hatte keinen Platz für eine Garage, K. J.: Was hat es mit dem Camrail- Ralph Kunz von der Theologischen<br />

Kirsten Jäger: Was tut die Marbele bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr mit ich sagte ihm: Ich kann dir den Platz Auftrag auf sich, den die Berufsschule<br />

Fakultät in Zürich.<br />

Berufsschule und wie ist sie entstanden<br />

den Jugendlichen arbeitet.<br />

zur Verfügung stellen, wenn unsere<br />

letzten November erhalten hat<br />

Mein Bruder ist der Manager des Jugendlichen dafür gratis bei dir ler-<br />

P. M.: Camrail ist die offizielle Ka-<br />

K. J.: Wie muss man sich Mutengene<br />

Patrick Marbele: Die Marbele Berufsschule<br />

Projekts. Er sucht die Aufträge für nen können.<br />

meruner Eisenbahngesellschaft, das, und die nähere Umgebung vorsteltengene<br />

ist meine Idee. Ich bin in Mu-<br />

die Berufsschule. Wenn er einen Die Autowerkstatt ist sehr gefragt, was in der Schweiz die SBB sind. Es len<br />

aufgewachsen, einem Dorf Auftrag erhält, sagen wir: die Herstellung<br />

denn in Kamerun gibt es zwar viele ist eine Schmalspurbahn, die in der P. M.: Mutengene liegt in der Pro-<br />

in West-Kamerun, und ich wollte<br />

von sechs oder sieben Ti-<br />

Mechaniker, aber nicht alle bieten deutschen Kolonialzeit gebaut wurvinz<br />

South-West, zwischen Buea<br />

etwas für dieses Dorf tun. Die Stadt schen, macht er einen Preis ab. Dann den kompletten Service. Unsere de. Die Marbele Berufsschule darf und Limbé. Limbé ist ein Badeort<br />

hat mir so viel gegeben, da hatte ich wird Holz gekauft und die Jugendlichen<br />

Garage dagegen macht alles. Das nun die Inneneinrichtung der Wa-<br />

mit reizvollen Hotels und Fischre-<br />

das Bedürfnis, etwas zurückzugeben.<br />

können arbeiten – und lernen spricht sich herum.<br />

gen wieder instand setzen, dazu staurants. Buea ist eine Stadt am<br />

So entstand der Gedanke einer dabei. In der Schweisserei und Metallverarbeitung<br />

Unterdessen ist sogar das Sozialde-<br />

gehören Schweissarbeiten. Das ist Fusse des Mount Cameroon, der mit<br />

läuft es genauso partement unserer Region auf uns wirklich eine grosse Sache!<br />

4‘000 m der höchste Berg West-Afri-<br />

Schule für Waisenkinder – und auch<br />

für Kinder mit Eltern, die jedoch ab.<br />

zugekommen, um unser Projekt zu K. J.: Welche Schritte sind als nächkas<br />

ist. Ab und zu liegt dort sogar<br />

Lokomotive der Camrail<br />

16 17<br />

stes geplant<br />

P. M.: Als nächstes wollen wir eine<br />

Garage bauen. Im Moment ist die<br />

Werkstatt offen. Wenn es regnet,<br />

ist das natürlich eine Katastrophe.<br />

Für eine solche Investition sind wir<br />

auf Spenden oder Stiftungsgelder<br />

angewiesen.<br />

Schnee. Mutengene selber ist eine<br />

kleine Stadt, die aber stetig weiterwächst.<br />

K. J.: Wie oft reisen Sie selbst nach<br />

Kamerun<br />

P. M.: Ich bin regelmässig dort,<br />

manchmal für drei Monate. Vieles,<br />

was das Projekt betrifft, regle ich jedoch<br />

auch telefonisch.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!