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Untersuchung zum Management der ... - OPUS - Universität Würzburg

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Diskussion<br />

Das postoperative Schmerzerleben korreliert signifikant mit verschiedenen<br />

zeitstabilen und situationsgebundenen Variablen, wie beispielsweise <strong>der</strong> „Trait-<br />

Angst“, den Erwartungen <strong>der</strong> Patienten, fatalistischen Kontrollüberzeugungen 56 und<br />

psychologischen Variablen 23 . Demgegenüber stehen Berichte von Feeney et al., die<br />

keine Korrelation zwischen Depressionen und starken Schmerzen bei älteren<br />

Patienten nachweisen konnten 123 .<br />

Bei Patienten mit einer Vorerkrankung aus dem depressiven Formenkreis war die<br />

Wahrscheinlichkeit sehr hoch, am Operationstag starke Schmerzen zu erleiden.<br />

Diese Erkenntnisse decken sich mit den Ergebnissen von Ozalp, <strong>der</strong> bei Patienten,<br />

bei denen präoperativ eine Depression diagnostiziert wurde, nach Mastektomie ein<br />

erhöhtes Schmerzniveau sowie einen verstärkten Bedarf an Analgetika feststellte 124 .<br />

Die Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Schmerzintensität bei Patienten mit und ohne<br />

depressive Syndrome ebbten im Verlauf des stationären Aufenthaltes mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> zeitlicher Entfernung <strong>zum</strong> Operationstag ab. Im Gegensatz zu diesen<br />

Ergebnissen konnte Lingard bei Patienten mit einer schon präoperativ bestehenden<br />

Depression nach Implantation einer Knie- TEP, sogar nach 3, 12 und 24 Monaten<br />

höhere Schmerzlevel nachweisen 125 . Die signifikant höhere Inzidenz von<br />

Nebenwirkungen durch die postoperative Schmerztherapie, insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

ersten 5 Tagen nach dem Eingriff, unterstreicht die Notwendigkeit einer speziell<br />

angepassten Schmerztherapie für depressive Patienten, um die ungewollten<br />

Nebenwirkungen zu vermeiden, welche den stationären Aufenthalt verlängern und<br />

die Kosten in die Höhe treiben können 126 .<br />

Eine Unterteilung des Zeitraums nach <strong>der</strong> Operation in drei Bereiche ermöglicht eine<br />

höhere Reliabilität <strong>der</strong> Daten und lässt eine individuellere Beurteilung zu.<br />

Desweiteren kann eine solche Unterteilung aus klinischen Aspekten vorgenommen<br />

werden: Am Operationstag erhalten die sedierten Patienten eine parenterale<br />

Analgesie. Mit zunehmen<strong>der</strong> Mobilisierung <strong>der</strong> Patienten innerhalb <strong>der</strong> folgenden<br />

fünf postoperativen Tage gewinnen diese ab etwa dem 6. Tag ihre physische<br />

Unabhängigkeit zurück, um das Krankenhaus verlassen zu können.<br />

Die Prävalenz von Depressionen in unseren Beispielen ist größer als innerhalb <strong>der</strong><br />

Allgemeinbevölkerung und betont die Wichtigkeit dieser Nebenerkrankung bei<br />

orthopädischen Patienten. Hierfür sind geeignete Screeninginstrumente verfügbar.<br />

Der in dieser Studie verwendete PHQ- D Gesundheitsfragebogen wurde ursprünglich<br />

in Amerika entwickelt, von Herzog et al. in eine deutsche Fassung gebracht und<br />

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