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Basale Stimulation in der Pflege - Bildungswerk Irsee

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- Auditive <strong>Stimulation</strong><br />

Jede sprachliche Äußerung <strong>in</strong> <strong>Pflege</strong>- und Alltagssituationen ist e<strong>in</strong>e auditive<br />

<strong>Stimulation</strong>. Bei wahrnehmungsbee<strong>in</strong>trächtigten Patienten ist es wichtig e<strong>in</strong>deutige<br />

Angebote von e<strong>in</strong>er Person zu geben. Die Ansprache soll handlungsbezogen se<strong>in</strong> und<br />

Zuwendung vermitteln. Beg<strong>in</strong>n und Ende des pflegerischen Tuns müssen wir mit<br />

Worten und klarer Berührung kenntlich machen. Viele Stimmen und Geräusche führen<br />

zu e<strong>in</strong>er Überflutung, es soll niemals Radio o<strong>der</strong> TV kont<strong>in</strong>uierlich laufen. Apallikern<br />

und Bewußtlosen niemals Kopfhörer aufsetzen! Sie können sich dann diesem<br />

auditiven Reiz absolut nicht entziehen. Visite und Übergabe am Krankenbett können<br />

zu deutlicher Verängstigung bei Bewußtlosen und beatmeten Patienten führen. Die<br />

auditive <strong>Stimulation</strong> spielt e<strong>in</strong>e große Rolle beim Umgang von Angehörigen mit den<br />

Patienten. Es ist daher für uns ganz wichtig Angehörige diesbezüglich zu <strong>in</strong>formieren.<br />

- Begrüßen und verabschieden sie sich immer mit den gleichen Worten.<br />

- Berühren sie ihren Angehörigen deutlich wenn sie mit ihm sprechen.<br />

- Sprechen sie deutlich, klar und nicht zu schnell.<br />

- Sprechen sie <strong>in</strong> normaler Tonlage.<br />

- Reden sie nicht mit mehreren Personen gleichzeitig.<br />

- Lassen sie ihren Angehörigen ihre Worte fühlen.<br />

- Taktil-haptische <strong>Stimulation</strong><br />

spricht den Tast- und Greifs<strong>in</strong>n an. Die Grundvoraussetzung ist dem Patienten D<strong>in</strong>ge<br />

erfahrbar/fühlbar zu machen. So sollte es selbstverständlich se<strong>in</strong> dem Patienten vor <strong>der</strong><br />

Zahnpflege die Zahnbürste <strong>in</strong> die Hand zu geben, bevor Wasser e<strong>in</strong>gesetzt wird die<br />

Hand damit <strong>in</strong> Berührung zu br<strong>in</strong>gen. Wenn wir nicht die Gegenstände mit ihm<br />

bewegen, kann er darüber nichts erfahren.<br />

Mit <strong>der</strong> taktil-haptischen <strong>Stimulation</strong> können wir auch den Patienten sich selbst<br />

erfahrbar machen, beim waschen und e<strong>in</strong>cremen kann <strong>der</strong> Patient sich selbst über<br />

Körper und Gesicht streichen.<br />

-Visuelle <strong>Stimulation</strong><br />

Als erstes ist hier die Hell- Dunkelwahrnehmung zu erwähnen. Es ist wichtig den Tag<br />

/ Nachthrytmus zu gewähren, die Aktivitäten an die Tageszeiten anzupassen um e<strong>in</strong><br />

Zeitgefühl zu vermitteln, die Zimmer nicht am Tag verdunkeln und nachts Licht zu<br />

machen. Die freie Sicht im Bett muß gewährleistet se<strong>in</strong>, d.h. ke<strong>in</strong>e Kissen vor den<br />

Augen, bzw. den Blick direkt auf die Bettgitter. Das Umfeld gestalten z.B. die<br />

gegenüberliegende Wand, die Decke, die Schranktür um Kopfbewegung und<br />

Erkundung des Raumes zu för<strong>der</strong>n. Viele Patienten s<strong>in</strong>d gezwungen e<strong>in</strong>en großen Teil<br />

ihrer Zeit <strong>in</strong> Rücken- o<strong>der</strong> Seitlage zu Verbr<strong>in</strong>gen und völlig ohne <strong>Stimulation</strong> auf die<br />

weiße Decke o<strong>der</strong> Wand zu starren, dabei kann es zur Autostimulation kommen, d.h.<br />

er greift auf alte Wahrnehmungen zurück und sieht nach e<strong>in</strong>iger Zeit kle<strong>in</strong>e schwarze<br />

Punkte die sich bewegen und teilt uns mit da seien Sp<strong>in</strong>nen. Er wird als desorientiert,<br />

verwirrt e<strong>in</strong>gestuft dabei ist es e<strong>in</strong> Hilferuf: ich bekomme ke<strong>in</strong>e <strong>Stimulation</strong>, ich<br />

verliere mich.<br />

Sab<strong>in</strong>e Weiß© Praxisbegleiter<strong>in</strong> <strong>Basale</strong> <strong>Stimulation</strong> ® <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> – März 2011

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