Passwort Nr. 1 vom Mai 2012 - Kantonale Mittelschule Uri

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2 Thema Vermessen 4 10 OL Deborah Stadler und Sven Püntener sind in ihrer Freizeit mit Karte und Kompass unterwegs. Von kollegi zu passwort Die Zeitschrift der Kantonalen Mittelschule Uri gibt sich ein neues Gesicht und einen neuen Namen. Geschätzte Leserinnen und Leser Sie halten die erste Ausgabe unserer neu gestalteten Zeitschrift in den Händen und wir hoffen, dass sie Ihnen gefällt. Seit Mai 2006 erschien unsere Zeitschrift unter dem Namen „kollegi“ und dem vertrauten Layout. Es schien uns an der Zeit, ihr mit einem modernen Layout und einem pfi ffi gen Namen klare Konturen zu verleihen. Zweck unserer Zeitschrift ist es, Ehemaligen und Freunden einen Zugang zur Schule und ihrem Alltag zu öffnen und den Austausch zwischen Schüler/innen, Lehrpersonen und Ehemaligen und Freunden der Schule zu ermöglichen. Der neue Name „pass- Geodäsie Kollegischülerinnen und -schüler wissen über die Erdgestalt Bescheid. Sie lernen, sich im Koordinatensystem der Erde zurechtzufinden und können bei einem Flug in die USA die Zeitverschiebung nachvollziehen. wort“ soll diese Funktion der Zeitschrift nun noch stärker betonen. „Pass“ und „Wort“ wecken verschiedenste Assoziationen: Passwörter sind in vielfacher Art und Weise Teil unseres Alltags geworden, sie gewähren Eintritt, ermöglichen Zugang, schaffen Identität und Gemeinschaft, sowohl in realen wie in virtuellen Welten. Nicht zuletzt steht unsere Schule geografi sch am Scheideweg von zwei Pässen, dem Klausen- und dem Gotthardpass. Der neue Name soll also über die Schule hinaus auch einen Bezug zum Verkehrs-, Wirtschafts- und Lebensraum Uri schaffen. Es freut uns, wenn Sie Ihr persönliches „passwort“ nützen und sich zwei Mal pro Jahr bei uns einloggen! Ihre Redaktion 16Werte messen Nicht alles misst sich so leicht wie Temperatur, Geschwindigkeit und Masse.
Schulleitung von Dr. Ivo Frey, Rektor Wer nicht die Komplexität kennt, wer sich nicht der Stofffülle und der Weite der Wissenschaft bewusst ist, wer nicht ahnt, dass hinter dem Augenscheinlichen Rätselhaftes und Unbekanntes verborgen ist und sich immer wieder neue Räume öffnen, der wird vorschnell simplifi zieren. „Von der Strenge der Wissenschaft“ lautet der Titel folgender kurzen, rätselhaften Parabel von Jorge Luis Borges: „In jenem Reich erlangte die Kunst der Kartographie eine solche Vollkommenheit, dass die Karte einer einzigen Provinz den Raum einer Stadt einnahm und die Karte des Reichs den einer Provinz. Mit der Zeit befriedigten diese masslosen Karten nicht länger und die Kollegs der Kartographen erstellten eine Karte des Reichs, die die Grösse des Reichs besass und sich mit ihm in jedem Punkt deckte. Die nachfolgenden Geschlechter, die dem Studium der Kartographie nicht mehr so ergeben waren, waren der Ansicht, diese ausgedehnte Karte sei unnütz, und überliessen sie, nicht ohne Verstoss gegen die Pietät, den Unbilden der Sonne und der Winter. In den Wüsten des Westens überdauerten zerstückelte Ruinen der Karte, behaust von Tieren und von Bettlern, im ganzen Land gibt es keine anderen Überreste der geographischen Lehrwissenschaften.“ Vollständigkeit und Universalität der Wissenschaft mögen vielleicht ein Ideal der Wissenschaft sein. Genauigkeit und enzyklopädisches Wissen sind immer noch – und nicht zu Unrecht – Richtschnur der Arbeit der Gymnasiallehrperson. Wer nicht die Komplexität kennt, wer sich nicht der Stofffülle und der Weite der Wissenschaft bewusst ist, wer nicht ahnt, dass hinter dem Augenscheinlichen Rätselhaftes und Unbekanntes verborgen ist und sich immer wieder neue Räume öffnen, der wird vorschnell simplifi zieren. Nein, „Vereinfacher“ können nicht differenzieren, gerade weil sie die Vertraktheit einer Problematik nicht sehen. Und doch: Eine Karte im Massstab 1:1 ist vielleicht eine reizvolle, aber paradoxe Vorstellung. Ja, sie ist der Inbegriff der „Hybris“, der übermütigen Vermessenheit des menschlichen, rationalen Ehrgeizes: alles zu wissen und alles im Griff zu haben, alles zu beherrschen. Auswahl ist notwendig! Gerade die Lehrpersonen müssen aus der scheinbar unüberschaubaren Fülle die Fakten und Beispiele herausgreifen, die relevant und typisch sind. Indem die Lehrenden Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden und die Komplexität reduzieren, können sie den Schülerinnen und Schülern einen Überblick und eine Orientierung im für sie unbekannten Gelände vermitteln. Wie Kartographen sollen zugleich auch die Schülerinnen und Schüler aus der Fülle der Daten lernen, die wichtigen oder typischen auszuwählen und für ihre Interessen nutzbar zu machen. Selektionskompetenz eignen sich die Lernenden indessen nur an, wenn sie die Kriterien der Auswahl refl ektieren und diskutieren können, wie dies bei der Kartogra- 3
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Seite 17 und 18: e die Hochschulen zu evaluieren. Da
Seite 19 und 20: Sonderthur das noch Vermessung oder
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