Passwort Nr. 1 vom Mai 2012 - Kantonale Mittelschule Uri
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KollegiStoryWettbewerb<br />
Im vergangenen Herbst des laufenden Schuljahres wurde erstmals ein interner Schreibwettbewerb durchgeführt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler aller Klassen wurden aufgefordert, eine Kurzgeschichte zu schreiben.<br />
Vorgaben waren ein Bezug zum Kollegi und die Anzahl der Wörter.<br />
Initiantinnen dieses Wettbewerbs waren die beiden Bibliothekarinnen Anja Dahinden und Monika Herger.<br />
Die beiden Bibliothekarinnen sind der Überzeugung, dass kluge Leute Bücher lesen, und zwar nicht nur<br />
wissenschaftliche, sondern auch Romane, Fiction, Gedichte und andere literarische Texte.<br />
Aber Bücher müssen auch geschrieben werden: Kein Wunder, wenn die klugen Bibliothekarinnen das Schreiben<br />
von Text fördern, nicht unbedingt das Schreiben von Protokollen, sondern das „Kreative Schreiben“, das<br />
Schreiben von Geschichten, das Schreiben fi ktionaler Text. Daher haben sie diesen Wettbewerb initiiert.<br />
Und die kreativen Schülerinnen und Schüler haben geschrieben: 144 Texte wurden eingereicht!<br />
Die Texte wurden alle anonymisiert, nummeriert und von einer Jury begutachtet.<br />
Diese setzte sich aus folgenden Personen zusammen:<br />
Thomas Huwyler langjähriger Journalist bei der Neuen Luzerner Zeitung, dort auch befasst mit der Beurteilung<br />
des Wettbewerbs „Club der Jungen Dichter“. Heute ist er Texter bei Herger Imholz Werbeagentur AG.<br />
Ralph Aschwanden, Redaktor Urner Wochenblatt. Er ist Historiker, hat unter anderem<br />
auch an unserer Schule als Stellvertretung gearbeitet.<br />
Die beiden Bibliothekarinnen Anja Dahinden und Monika Herger.<br />
Der Rektor Dr. Ivo Frey.<br />
Auffallend war das hohe Niveau der eingereichten Text. Es fi el der Jury nicht leicht, eine Rangierung vorzunehmen.<br />
Schliesslich wurden sechs Geschichten prämiert. Insgesamt stand eine schöne Preissumme zur Verfügung,<br />
so winkte z.B. als erster Preis ein Netbook im Wert von Fr. 500.00. Die Lehrperson Miranda Sciarra – sie unterrichtet<br />
am Kollegi Biologie und Deutsch – sponserte die Auszeichnungen, dank eines Legats eines nahen Verwandten.<br />
Die sechs Gewinnerinnen heissen:<br />
1. Preis Julia Walker Klasse 6d<br />
2. Preis Céline Gisler Klasse 4b<br />
3. Preis Elena Dittli Klasse 4b<br />
Anerkennungspreise:<br />
Sonja Würsten Klasse 2b<br />
Jasmin Ziegler Klasse 3d<br />
Barbara Zimmermann Klasse 5a<br />
An einem milden Herbstabend im vorigen Jahr<br />
ging eine ältere Dame mit ihrem Hund im Kollegipark<br />
spazieren. Vor dem grossen, schmiedeeisernen<br />
Tor blieb sie kurz stehen und bei dieser<br />
Gelegenheit entwischte ihr verspielter Cockerspaniel<br />
ins Gebüsch. Alles Rufen war vergebens und<br />
so drückte sie mühsam einige Zweige zur Seite<br />
und stand plötzlich vor einem Stein, auf dem eine<br />
in Bronze gegossene Eule zu sehen war. Stirnrunzelnd<br />
betrachtete sie diese und der Hund war<br />
Siegertext von Julia Walker 6d<br />
für einen Augenblick vergessen. Eine Erinnerung<br />
drängte sich an die Oberfl äche ihres Bewusstseins...<br />
Vor langer Zeit, als sie noch ein kleines<br />
Mädchen war, wohnte ihre Familie in einem roten<br />
Backsteinhaus neben dem Kollegium. Zusammen<br />
mit einigen Jungs aus der Nachbarschaft spielte<br />
sie jeden Tag im Park. „Ach, wie unbekümmert wir<br />
damals waren!“ Langsam erinnerte sie sich wieder.<br />
Wenn abends die Schatten länger wurden und<br />
jeder knackende Ast sie zusammenzucken liess,<br />
Portal der schlafen<br />
stellten sie sich vor, dass rund um die verzauberte<br />
Schule die Geisterwelt zum Leben erwache. Alles<br />
begann am „Portal der schlafenden Eule“, mit genau<br />
dem Stein, vor dem sie jetzt stand. Wenn die<br />
Eule die Augen öffnete, begannen die Windgeister<br />
in den Orgelpfeifen der Kapelle sich zu räkeln<br />
und schon bald sausten sie durch alle Ritzen,<br />
Spalten und Schlüssellöcher. Ab und zu trauten<br />
sich einige Feuerfunkenelfen aus ihren Verstecken<br />
und wenn sie sich mal ganz sicher fühlten,