SONO Ausgabe 2 - Luzifer Verlag
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36<br />
Matrix könnte zahlreiche GAU-<br />
Protokolle für den Fall entwickelt<br />
haben.“ Die beiden Männer sahen<br />
sich an. „Du denkst, die Aktivitäten<br />
in dem Gefängnis sind ein GAU-<br />
Protokoll der Maschinen“ Ich nikkte.<br />
„Wir dachten uns, dass die<br />
Matrix einige Menschen entsprechend<br />
konditioniert und auf uns<br />
Matrixrunner hetzt.“ „Dafür haben<br />
sie Agenten“, warf Frost ein. „Aber<br />
nicht in der realen Welt. Da haben<br />
sie nur die Jäger, und wir haben<br />
gelernt ihnen aus dem Weg zu<br />
gehen. Aber Menschen in Booten<br />
wie unseren, würden wir als ungefährlich<br />
betrachten.“ „Wir würden<br />
denken, dass sie eine neue Gruppe<br />
wären. Sie könnten womöglich<br />
sogar in den Sicherheitsbereich von<br />
Zion vordringen“, sprach der erste<br />
Mann weiter. Ich nickte wieder.<br />
„Das ist nur eine von vielen<br />
Möglichkeiten, die die Robotter sich<br />
ausgedacht haben könnten. Wir<br />
gehen rein und sehen uns an, woran<br />
die Matrix arbeitet“, entschloss ich<br />
mich. „Und wenn uns nicht gefällt,<br />
was wir finden“, fragte der andere.<br />
FanFiction: Schatten in der Matrix<br />
Ich zog blitzschnell meine Pistole<br />
und lud durch. Das metallische<br />
Schnappen beeindruckte niemanden<br />
im Raum, aber es unterstrich<br />
meine Meinung. „Dann blasen wir<br />
es zur Hölle!“<br />
Wir trafen uns am Ausgangspunkt<br />
und warteten nur kurz. Dann klingelte<br />
das Telefon. Ich nahm ab.<br />
„Operator“, kam es aus dem Hörer.<br />
„Wir brauchen Waffen. Transferiere<br />
uns direkt zur Waffenkammer“,<br />
sprach ich in die Muschel.<br />
„Bestätigt.“ Plötzlich hatte ich das<br />
Gefühl zu fallen und fand mich in<br />
einer unendlich weißen Welt wieder.<br />
Kurz nacheinander erschienen<br />
noch die anderen. Aus der<br />
Innentasche des Dusters zog ich ein<br />
Handy und klappte es auf. „Mandy,<br />
fang mit dem Kleinkram an“, befahl<br />
ich ihr durch das Handy. Ein leiser<br />
Donner ertönte. Mit beinahe<br />
Schallgeschwindigkeit rasten<br />
unendlich viele Reihen von schwarzen<br />
Gestellen an uns vorbei. Und<br />
mit einem plötzlichen Ruck blieben<br />
sie um unsere Gruppe stehen. „Was<br />
erwartet uns“, fragte Storm. „Wir<br />
brechen in ein Gefängnis ein. Also<br />
schon erst mal die üblichen Wachen<br />
auf ihren Positionen. Wir müssen<br />
schnell sein, bei so vielen Leuten<br />
können die Agenten leider schnell<br />
reagieren. Und wir müssen an den<br />
Rückweg denken. Burst, denk an<br />
eines deiner Spielzeuge. Ich habe<br />
eine gute Position an einer<br />
Außenwand gesehen, wo wir es<br />
dann deponieren können.“ Burst<br />
nickte, nicht mehr großmäulig, sondern<br />
hochprofessionell. „Deckt euch<br />
mit genug AP-Granaten ein“, meinte<br />
ich noch und griff nach den<br />
Maschinenpistolen und holsterte<br />
zwei unter den Achseln. Zwei lange<br />
Wurfmesser verschwanden in den<br />
Ärmeln. Ich packte noch eine<br />
zusätzliche Pumpguns und ein<br />
Sturmgewehr in die Sporttasche<br />
und füllte den restlichen Freiraum<br />
mit genügend Munition aus.<br />
Hinter mir schlug Metall auf. Ich<br />
drehte mich um und sah Storm eine<br />
Gatlinggun in einem Metallkoffer<br />
verstauen. Der Koffer war zum<br />
Glück tief genug, um noch Munition<br />
unter zu bringen. Bei der Kadenz<br />
dieses Monsters war das nötig, aber<br />
Storm liebte das Teil. Frost schob<br />
gerade zwei Maschinengewehre<br />
unter ihren Mantel. Neben ihr stand<br />
der Koffer mit ihrem Scharfschützengewehr.<br />
Burst stand schon<br />
bereit, einen dicken Rucksack auf<br />
dem Rücken. Er lud einen<br />
Granatwerfer mit einer Faustgroßen<br />
Granate durch, weitere Granaten<br />
beulten die Tasche an seiner Seite<br />
aus.<br />
„Die Wrecking Crew ist bereit zum<br />
Einsatz“, rief ich. „Yeah!“, rief Burst<br />
zurück. Ich holte das Handy wieder<br />
hervor. „Operator Wir sind bereit.“<br />
„Achtung, bereithalten“, antwortete<br />
Mary. Und wieder fühlte ich das<br />
Gefühl des Fallens.<br />
Der Wachmann kam mir aus seinem<br />
Häuschen entgegen. Storm und<br />
Burst gingen rechts und links neben<br />
mir. „Kann ich ihnen helfen“, rief<br />
der Polizist uns entgegen und stellte<br />
sich breitbeinig vor dem großen<br />
Metalltor des Gefängnisses auf. Ich<br />
lächelte, als ich mir vorstellte, wie<br />
wir für den Mann erscheinen mussten.<br />
Drei Männer, alle in schwarzem<br />
Leder mit Metallbeschlägen,<br />
mit schweren Taschen bepackt und<br />
sehr dunklen Sonnenbrillen an diesem<br />
stark bewölkten Tag. Ich weiß<br />
nicht, ob die Matrix Ironie verstehen<br />
konnte, denn mich traf ein<br />
Regentropfen in den Nacken.<br />
„Nein“, meinte ich und zuckte nicht<br />
zusammen, als auf der Stirn des<br />
Wachmannes ein roter Punkt<br />
erschien und der Mann nach hinten<br />
fiel. Oben auf der Mauer gestikulierten<br />
zwei weitere Wachmänner und<br />
deuteten auf ihren nun toten<br />
Kollegen. Zu mehr kamen sie nicht,<br />
als Frost mit ihrem Scharfschützengewehr<br />
die beiden Wächter erledigte.<br />
Ungerührt nahm Storm dem<br />
Wachmann vor uns die Torschlüssel<br />
vom Gürtel und schloss das Tor auf.<br />
Frost kam, so schnell ihre schneeweiße<br />
Ledermontur es erlaubte,<br />
angerannt und gesellte sich zu uns.<br />
Ich stieg als erster durch den<br />
Durchgang, gefolgt von den anderen.<br />
Niemand war zu sehen in dem kleinen<br />
Innenhof. Ein alter Gefangenentransporter<br />
stand auf einer Seite,<br />
einige Türen führten weiter hinein<br />
ins Gefängnis. Wir gingen auf eine<br />
Tür mit Verglasung zu. Ein langer<br />
Gang dahinter endete zehn Schritte