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SONO Ausgabe 2 - Luzifer Verlag

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6<br />

H . W . M O M M E R S<br />

NOVA 1<br />

(hrsg. mit Ronald M.Hahn und<br />

Michael K. Iwoleit)<br />

Mit Stories von Behrend, Eckhardt,<br />

Egan, Fittje, Gebelein, Marzin,<br />

Mommers, Pukallus und Schubert<br />

2002, <strong>Verlag</strong> Nummer Eins, NOVA 1<br />

Paperback, ISBN 3-8311-4084-7<br />

Das Galaktikum<br />

(Science Fiction Romanzyklus mit<br />

Ernst Vlcek 1965 verfasst)<br />

1999, Blitz-<strong>Verlag</strong>, SF Classic 1508<br />

Paperback, ISBN 3-932171-28-4<br />

Traumwelten<br />

18 Science Fiction & Fantasy Stories<br />

(alle mit Ernst Vlcek 1962-1965 verfassten<br />

Erzählungen)<br />

2002, Blitz-<strong>Verlag</strong>, SF Classic 10<br />

Paperback, ISBN 3-89840-502-8<br />

die Auswirkungen der ständigen<br />

Weiterentwicklung der Gesellschaft<br />

auf die ältere Generation Wie halten<br />

sie sich fit für diesen Änderungsprozess<br />

Und welchen Vorteil haben sie<br />

als SF-Autor gegenüber ihren „normalen“<br />

Altersgenossen<br />

H.W.Mommers: Nun, ich werde im<br />

November 60, und nicht zu Unrecht<br />

werden Männer meines Alters, die<br />

sich am Anblick jugendlicher weiblicher<br />

Reize erfreuen, “geile alte<br />

Böcke” genannt. Nur dass es meist<br />

beim Gucken bleibt, es sei denn,<br />

Viagra springt hilfreich ein. Und das<br />

ist erst der erste Schritt; die Medizin<br />

wird uns “Alten” vermehrt einen<br />

Jungbrunnen schenken. Also werden<br />

wir länger vital und aktiv bleiben –<br />

und unseren Spass haben wollen!<br />

Ich persönlich halte mich fit seit<br />

zwanzig Jahren durch Krafttraining,<br />

neuerdings durch meinen Wiedereinstieg<br />

in die Welt der Computer,<br />

durch das Internet (oh, welch<br />

Wohltat, das es emails gibt; was täte<br />

ich sonst von Mallorca aus mit meinen<br />

literarischen Ergüssen!), durchs<br />

Schreiben (die grauen Zellen werden<br />

trainiert) und durch meine<br />

Aktivitäten in der SF-Szene.<br />

Leider gehöre ich zur Generation der<br />

zu früh Geborenen, um mehr als eine<br />

Marslandung – oder auch nur den<br />

Cyberspace – zu erleben. Mein<br />

“Vorteil” als SFler gegenüber den<br />

“Normalos” ist eigentlich der<br />

Nachteil, dass ich im Wissen um all<br />

die verpassten Möglichkeiten es<br />

beklagen muss.<br />

<strong>SONO</strong>: Den Cyberpunk gab es in<br />

dieser Form in den Sechzigern Jahren<br />

nicht. Worin würden sie die<br />

Unterschiede von damals und heute<br />

sehen Sowohl in der SF als auch in<br />

der Gesellschaft<br />

H.W.Mommers: Gibson mag Punk<br />

sein, meine Stories sind es nicht. In<br />

den 50ern waren es Hologramme<br />

oder Androiden (Silverberg: DIE<br />

FRAU MEINER TRÄUME), in den<br />

60ern Halluzinogene oder<br />

Ausserirdische (Mommers/Vlcek:<br />

DER TRAUMPALAST, aus TRAUM-<br />

WELTEN, Blitz), in den 70ern<br />

Sensikino (Ziegler: DIE SENSITIVEN<br />

JAHRE), in den 80ern Cyperpunk<br />

(Gibson), in den 90ern Cyberspace<br />

(Bova). Zu Beginn der 10er-Jahre des<br />

neuen Jahrtausend steht mein<br />

Erzählband.<br />

Seit den 60ern hat eine kontinuierliche<br />

Sex-Revolution in unserer “zivilisierten”<br />

Gesellschaft stattgefunden.<br />

Wer’s nicht miterlebt hat, frage seine<br />

Eltern. Ich höre ihn “tsk, tsk” sagen<br />

und sehe ihn den Kopf schütteln. So<br />

wie die Teenies in der Eingangsgeschichte<br />

SAFER SEX. – Die<br />

Revolution wird explosionsartig voranschreiten,<br />

gesetzt den Fall, der<br />

Cyberspace kommt. Da sollten wir<br />

uns schon mal Gedanken machen ...<br />

so wie ich.<br />

Die Gesellschaft hat sich weit mehr<br />

gewandelt als die SF. Immer mehr<br />

lautet das Motto: schneller, höher,<br />

weiter, freier, intensiver – ein immer<br />

stärkerer Kick muss her! So wie<br />

Bauklötze und das erste Fahrrad<br />

meine Kindheit begleiteten, sind es<br />

heute Gameboy und Töff. Was für<br />

uns ein Ausflug ins Grüne war, muss<br />

heute die Karibik sein. Wenn wir<br />

Brillantine ins Haar schmierten und<br />

einen Rock-and-Roll auflegten, war<br />

das unerhört; heute piercen und tatooen<br />

sich die Jugendlichen an den<br />

unmöglichsten Stellen, färben sich<br />

die Haare grün und lila, oder rasieren<br />

sich gleich den Schädel, laufen nabelfrei<br />

und gehen zum<br />

Schönheitschirurgen, und sagen den<br />

Alten, was für Ärsche sie sind, wenn<br />

die mal wagen, zu protestieren.<br />

Schluckten wir mal (eine echte<br />

Ausnahme) ein Aufputschmittel vor<br />

der Prüfung, kifft und kokst sich die<br />

heutige Jugend – dumm und dämlich.<br />

Wer glaubt, wir seien am Ende<br />

der Fahnenstange angelangt, ist naiv.<br />

<strong>SONO</strong>: Sie sind Mitherausgeber von<br />

NOVA. Erzählen Sie uns von diesem<br />

Projekt! Welche Ziele haben Sie und<br />

ihre Mitherausgeber

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