SONO Ausgabe 2 - Luzifer Verlag
SONO Ausgabe 2 - Luzifer Verlag
SONO Ausgabe 2 - Luzifer Verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
38<br />
Hinter mir piepste es, als Storm ein<br />
weiteres Hakengeschoss in die<br />
Wand schoss. „Ich hatte mich schon<br />
gefragt, wann sie uns besuchen<br />
kommen“, plauderte eine Stimme<br />
im Hintergrund des verwüsteten<br />
Labors. Blitzschnell richteten Storm<br />
und ich die Waffen auf den Mann,<br />
der da gesprochen hatte. Ein dunkelblonder<br />
Mann mit runder Brille<br />
und Geschäftsanzug trat vor, die<br />
Hände locker an den Seiten hängend.<br />
„Wer sind sie“, fragte ich den<br />
Mann scharf. „Nennen sie mich<br />
Bridges. Bill Bridges. Ich bin Leiter<br />
dieser Einrichtung“, stellte er sich<br />
vor. Ich grinste. Selbst wenn das<br />
stark nach Falle roch, so konnte dieser<br />
Mann uns einige Fragen beantworten.<br />
„Gut. Dann können sie uns<br />
ja herumführen“, meinte ich. Der<br />
Mann zuckte mit den Schultern.<br />
„Meinetwegen. Ich hatte schließlich<br />
darauf gehofft, sie für unser Projekt<br />
zu interessieren.“ Er drehte sich um<br />
und öffnete eine Metalltür mit<br />
einem Zahlencode und Magnetkarte.<br />
„Wie meinen sie das“, fragte<br />
Storm lauernd. „Nun ja, wir warten<br />
schon lange darauf, dass einige<br />
Leute von Zion zu uns kommen.<br />
Über ihre Rückkopplung zu ihren<br />
Booten können wir diese<br />
Verschwendung von Ressourcen<br />
beenden“, erklärte er. „Moment! Sie<br />
wissen über Zion bescheid“, rief<br />
Storm aus und richtete die Gatling<br />
auf den Mann. „Sind sie ein Agent“<br />
Der Mann lachte. „Nein, aber die<br />
Matrix hat mich über die Lage aufgeklärt<br />
und mich um Hilfe gebeten.<br />
Natürlich gegen einige Zusagen für<br />
meine Softwarefirma“, erklärte er<br />
und übersah ostentativ die auf ihn<br />
gerichtete Waffe.<br />
FanFiction: Schatten in der Matrix<br />
Wir traten in einen weiteren Raum<br />
ein. Schwach beleuchtet schaute ich<br />
angestrengt umher, um zu sehen, ob<br />
es eine Falle war. Der Mann deutete<br />
auf eine Glaswand. Storm und ich<br />
konnten nicht glauben, was wir da<br />
sahen. Männer saßen auf den<br />
Pritschen, wie wir sie zum Einstieg<br />
in die Matrixrealität benutzten.<br />
„Was machen sie da“, fragte ich.<br />
„Wir konditionieren die Männer<br />
und schulen sie in verschiedene<br />
Fertigkeiten. Dann kommen sie als<br />
biologische Komponente in die<br />
Jäger“, erklärte er.<br />
Das Handy läutete wieder. „Ja“<br />
„Wir habe einige Probleme.<br />
Agenten!“, rief Burst in das<br />
Mikrofon. „Zieht euch zurück.<br />
Ausweichplan!“, befahl ich ihm und<br />
legte auf. „Sie hätten sie ruhig zu<br />
uns holen können“, tadelte der<br />
Anzugmann. „Ich höre mir lieber<br />
erst ihr Angebot an, bevor ich die<br />
anderen zusammenrufe“, sagte ich<br />
zu ihn und bedeutete Storm zu<br />
schweigen. Der Mann lächelte und<br />
deutete auf ein altes Telefon mit<br />
Wählscheibe auf einem Tisch im<br />
Hintergrund des Raumes. „Sie können<br />
von diesem Ausgang zu ihrem<br />
Boot zurück. Dort öffnen sie ihre<br />
Computer für einen Download und<br />
warten auf die Jäger. Wir integrieren<br />
sie nach einigen Befragungen wieder<br />
in die Matrix und alle sind<br />
glücklich und zufrieden“, erklärte<br />
Mister Bridges. „Warum sollten wir<br />
das machen“, fragte ich ihn. Er<br />
lächelte breiter. „Nun ja, wie gesagt,<br />
ich und meine Verbündeten hoffen<br />
durch die Analyse ihrer Ausrüstung<br />
einige Abwehrmöglichkeiten entwickeln<br />
zu können.“ „Was haben<br />
ihre Verbündeten ihnen erzählt“,<br />
fragte ich ihn weiter. Sofort erlosch<br />
das Lächeln. „Die Wahrheit. Die<br />
Roboter haben mir die Oberfläche<br />
gezeigt. Wie die Menschheit die<br />
Oberfläche verwüstet hat und die<br />
Maschinen die Matrix aufgebaut<br />
haben, um unseren Planeten zu retten.<br />
Ich konnte nicht fassen, was<br />
unsere Vorfahren für Gräueltaten<br />
gemacht haben. Ich bin dankbar<br />
dafür, dass ich den Maschinen helfen<br />
kann. Die Menschheit ist eine<br />
Plage. In der Matrix kann sie so viel<br />
Schaden anrichten wie sie will, man<br />
kann Reset drücken und alle sind<br />
wieder glücklich. Man darf die<br />
Menschen nur nicht wieder auf die<br />
Erde loslassen“, sprach der<br />
Anzugmann.<br />
„Sehr interessant. Ich habe andere<br />
Aufzeichnungen gesehen, wo die<br />
Maschinen den Krieg angefangen<br />
haben. Im Endeffekt ist es auch egal,<br />
wer angefangen hat. So lange die<br />
Maschinen die Menschheit versklavt,<br />
werden die Menschen von<br />
Zion sie bekämpfen“, meinte ich<br />
ruhig und stellte mich vor die<br />
Glaswand. Schnell überprüfte ich<br />
die Umgebung. Kein Agent zu<br />
sehen. Ich griff so unauffällig wie<br />
möglich in die Tasche und klebte<br />
dann etwas auf die Scheibe vor mir.<br />
Inzwischen hatte sich Mister<br />
Bridges von meiner Antwort erholt.<br />
„Sie sagten die Menschen von Zion.<br />
Sie sind aber kein Mensch von Zion,<br />
bedeutet das, dass sie akzeptieren“<br />
Ich drehte mich wieder zu ihn<br />
herum. „Ich merke doch, wie verzweifelt<br />
die Maschinen sind. Der<br />
Erleuchtete ist gefunden worden<br />
und nun suchen sie nach<br />
Möglichkeiten, das Unabwendbare<br />
doch noch zu vermeiden. Ich lehne<br />
ihr Angebot ab. Ich will nicht<br />
zurück in die Matrix.“<br />
In meiner Manteltasche drückte ich<br />
auf einen Signalgeber und die kleine<br />
Sprengladung, die ich auf die<br />
Scheibe geklebt hatte, sprengte ein<br />
Loch in das Glas. Ich sprang hindurch,<br />
gefolgt von Storm. Auf der<br />
anderen Seite zischten Kabel und<br />
einige der Männer auf den Pritschen<br />
standen langsam auf. Ich griff unter<br />
den Duster und holte eine großkalibrige<br />
Pistole hervor. Ich richtete die<br />
Pistole auf den nächsten Mann und<br />
drückte mehrmals ab. Die Kugeln<br />
rissen Fleischfetzen aus der Gestalt,<br />
doch der Mann kam unbeeindruckt