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Der neue Caddy Maxi - Nord-Handwerk

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HANDWERKSKAMMER FLENSBURG<br />

20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar 2008<br />

Fotos: Haumann<br />

Konjunkturumfrage für das IV. Quartal 2007<br />

Zufriedenheit<br />

am Jahresende<br />

Mit einem überwiegend positiven konjunkturellen Fazit<br />

verabschiedete sich das <strong>Handwerk</strong> im Kammerbezirk<br />

Flensburg in das Jahr 2008. Die repräsentative Umfrage<br />

zur Herbstkonjunktur unter rund 400 Betrieben ergab im<br />

Kammerbezirk ein ähnliches Ergebnis wie im Vorquartal.<br />

Laut der jüngsten Konjunkturumfrage<br />

blickten immerhin 32 % der befragten<br />

Betriebe auf ein gutes, 55 % auf ein befriedigendes<br />

und nur 13 % auf ein schlechtes<br />

Quartal (Vorquartal: 37, 53 und 10 %) zurück.<br />

Gegenüber dem Vergleichsquartal<br />

des Vorjahres bedeutete dies allerdings eine<br />

leichte Verschlechterung (IV. Quartal 2006:<br />

49, 44 und 7 %). Des Weiteren war das Quartal<br />

von einer konstanten Beschäftigtenzahl und<br />

Preisstabilität gekennzeichnet.<br />

Bauhauptgewerbe zufrieden<br />

Das Bauhauptgewerbe bestätigte das zufrieden-<br />

stellende Ergebnis des Vorquartals. 21 % der<br />

Betriebe sprachen von einer guten Geschäfts-<br />

lage, 68 % von einer befriedigenden und 11 %<br />

von einer schlechten. Als Vorboten des Winter-<br />

quartals sank aber der Auftragsbestand bei 52 %<br />

der Betriebe. Die Verkaufspreise gingen leicht,<br />

die Beschäftigtenzahl etwas deutlicher zurück<br />

(bei 33 % ). Vom I. Quartal 2008 erwartet<br />

die Branche mehrheitlich vergleichbare Verhältnisse.<br />

61 % rechnen mit keiner Verände-<br />

rung zum Berichtsquartal, 11 % dagegen mit<br />

einer Verbesserung und 28 % mit einer Verschlechterung.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wird ein Rückgang bei den Investitionen<br />

(bei 47 %) und den Beschäftigten (bei 28 %)<br />

prognostiziert.<br />

Das Ausbaugewerbe übertraf zwar die Werte<br />

des Bauhauptgewerbes, verfehlte aber die<br />

Ergebnisse des Vorquartals leicht und die des<br />

Vorjahresquartals deutlich. Dennoch wurde<br />

die Geschäftslage positiv bewertet: 38 % der<br />

Betriebe nannten sie gut, 48 % befriedigend<br />

und 14 % schlecht. Die besten Einzelergebnisse<br />

erzielten Maler und Lackierer sowie<br />

Elektrotechniker, die SHK-Berufe zeigten<br />

sich zufrieden und die Ergebnisse bei den<br />

Fliesenlegern und Raumausstattern lagen<br />

unter dem Branchendurchschnitt. Insgesamt<br />

wurde ein leichter Beschäftigtenanstieg<br />

verzeichnet. Während der Umsatz im<br />

Berichtsquartal noch leicht anstieg, wird<br />

im Winterquartal ein sinkender Auftragsbestand<br />

prognostiziert. In puncto Geschäftslage<br />

glauben 56 % an keine Veränderung, 11 %<br />

rechnen mit einer Verbesserung und 33 %<br />

mit einer Verschlechterung. Außerdem<br />

gehen die Betriebe von einem leichten<br />

Beschäftigungsrückgang, einer sinkenden<br />

Investitionstätigkeit und leicht steigenden<br />

Verkaufspreisen aus.<br />

Die <strong>Handwerk</strong>e für den gewerblichen Bedarf<br />

präsentierten sich besser als im Vorquartal.<br />

41 % der Betriebe sprachen von einer guten,<br />

53 % von einer befriedigenden und nur 6 %<br />

von einer schlechten Konjunktur. Die Folge:<br />

Beschäftigtenzahl, Auftragsbestand, Verkaufspreise<br />

und Umsatz stiegen leicht. Die Investi-<br />

tionstätigkeit blieb auf Vorquartalsniveau. Vom<br />

laufenden Quartal wird keine große Änderung<br />

erwartet: 72 % sehen die Lage unverändert, 12 %<br />

verbessert und 16 % verschlechtert. Optimisti-<br />

scher sehen Gebäudereiniger und Metallbauer<br />

die Zukunft. Die Branche (41 % der Betriebe)<br />

rechnet zudem mit steigenden Verkaufspreisen.<br />

Kfz-Gewerbe verbessert<br />

Leicht verbessert zeigte sich auch das Kraft-<br />

fahrzeuggewerbe im IV. Quartal. 28 % urteilten<br />

über ihre Geschäftslage mit gut, 51 % mit<br />

befriedigend und 21 % mit schlecht (Vorquartal:<br />

18, 55 und 27 %). Die guten Ergebnisse des Vor-<br />

jahresquartals (Vorzieheffekte wegen Mehrwertsteuererhöhung<br />

zum 1.1.2007) wurden<br />

nicht erreicht. Während sich Auftragsbestand,<br />

Umsatz und Investitionstätigkeit gegenüber<br />

dem Vorquartal leicht erhöhten, entwickelten<br />

sich die Mitarbeiterzahlen konstant. Mit leichtem<br />

Optimismus begegnet die Branche dem<br />

<strong>neue</strong>n Jahr. 28 % der Betriebe glauben an eine<br />

Verbesserung der Konjunktur, 21 % an eine Ver-<br />

schlechterung und jeder zweite Betrieb an ähn-<br />

liche Verhältnisse wie zum Jahresausklang.<br />

Die Preise werden als stabil gesehen, die<br />

Mitarbeiterzahl bleibt konstant und die<br />

Investitionen steigen leicht.<br />

Das Nahrungsmittelgewerbe erreichte das<br />

herausragende Ergebnis des Vorquartals nicht.<br />

Dennoch gab es ausschließlich zufriedenstel-<br />

lende Ergebnisse: 16 % „gut“ und 84 % „befrie-<br />

digend“. Bei gestiegenen Verkaufspreisen ent-<br />

wickelte sich der Auftragsbestand nur leicht<br />

rückläufig. Umsatz und Investitionen erreich-<br />

ten annähernd Vorquartalsniveau. Generell be-<br />

werteten die Betriebe des Fleischerhandwerks<br />

Die Konjunktur im Gesundheitsgewerbe<br />

verlor etwas an Schwung.<br />

ihre Situation günstiger als die des Bäckerhand-<br />

werks. Die große Mehrheit der Betriebe (84 %)<br />

rechnet im I. Quartal 2008 mit keiner konjunkturellen<br />

Änderung. Nur 16 % erwarten eine<br />

Verschlechterung. Ein Drittel der Betriebe<br />

rechnet mit steigenden Verkaufspreisen.<br />

Während die Investitionen auf dem Niveau<br />

des Berichtsquartals gesehen werden, wird<br />

davon ausgegangen, dass Nachfrage und<br />

Beschäftigtenzahl leicht zurückgehen.<br />

Das Gesundheitsgewerbe erreichte weder das<br />

Ergebnis des Vorquartals noch das des Vergleichsquartals<br />

des Vorjahres. 22 % berichteten<br />

über eine gute, 56 % über eine zufriedenstel-<br />

lende und 22 % über eine schlechte Geschäfts-<br />

lage. Überdurchschnittlich war dabei das Ergeb-<br />

nis der Orthopädietechniker und Orthopädie-<br />

schuhmacher. Über schlechtere Kennzahlen<br />

berichteten die Augenoptiker. Branchenweit<br />

blieb die Beschäftigtenzahl konstant. Verkaufs-<br />

preise, Umsatz und Investitionen wiesen aller-<br />

dings eine rückläufige Tendenz gegenüber dem<br />

III. Quartal 2007 auf. Im Branchenvergleich<br />

geht das Gesundheitsgewerbe mit dem größten<br />

Optimismus in das <strong>neue</strong> Jahr. Von den ersten<br />

drei Monaten erwarten 33 % eine Belebung der<br />

Konjunktur und 67 % vergleichbare Verhält-<br />

nisse. Bei stabilen Beschäftigtenzahlen und<br />

Verkaufspreisen sowie einer unveränderten<br />

Investitionstätigkeit glauben 44 % an eine Nach-<br />

fragesteigerung.<br />

Das personenbezogene Dienstleistungs-<br />

gewerbe konnte auch nicht die guten Zahlen<br />

des Vorquartals und des Vorjahresquartals<br />

erreichen. Hier lautete das Ergebnis bei der<br />

Beurteilung der Geschäftslage<br />

wie folgt: 30 % „gut“,<br />

47 % „befriedigend“ und<br />

23 % „schlecht“. Erfreulich<br />

ist die leichte Steigerung der<br />

Beschäftigtenzahl und des<br />

Auftragsbestandes im Berichtszeitraum.<br />

Fast jeder<br />

zweite Betrieb (46 %) berichtete<br />

zudem über eine<br />

Umsatzsteigerung gegenüber<br />

dem Vorquartal, wohl<br />

Das Kraftfahrzeuggewerbe<br />

blickt wieder etwas<br />

zuversichtlicher in die Zukunft.<br />

HANDWERKSKAMMER FLENSBURG<br />

auch bedingt durch das Weihnachtsgeschäft.<br />

Die Verkaufspreise wurden durchgängig<br />

als stabil bewertet. Bei der Prognose über<br />

die weitere Entwicklung zeigt sich die<br />

Branche verhalten optimistisch. Immerhin<br />

23 % glauben an eine Verbesserung<br />

der Konjunktur und nur 7 % rechnen mit<br />

einer Verschlechterung. Deutlich anziehen<br />

werden die Verkaufspreise. Davon ist nahezu<br />

jeder zweite Betrieb überzeugt. Eine<br />

Nachfragesteigerung erwarten zudem 38 %<br />

der Betriebe, während 15 % mit einem<br />

Nachlassen rechnen. Die Investitionen und<br />

die Beschäftigtenzahl erreichen das Niveau<br />

des IV. Quartals 2007.<br />

Prognose saisonbedingt eher<br />

zurückhaltend<br />

<strong>Der</strong> bereits im IV. Quartal 2007 festgestellte<br />

Rückgang des künftigen Auftragsbestandes<br />

(bei 48 %) wirkt sich auch auf die Prognose<br />

für das I. Quartal 2008 aus. Gerade die von<br />

der Witterung stärker betroffenen Berufe<br />

des Bau- und Ausbaugewerbes rechnen mit<br />

saisonbedingten Umsatzeinbußen und damit<br />

auch mit einer verschlechterten Konjunktur.<br />

Dennoch lässt sich die gute Verfassung der<br />

wirtschaftlichen Situation im <strong>Handwerk</strong><br />

auch daran erkennen, dass trotz der Witterung<br />

und auch des Endes der umsatzstarken<br />

Weihnachtszeit in den konsumnahen <strong>Handwerk</strong>en<br />

nur 24 % der Betriebe von einer<br />

schlechteren Geschäftslage im laufenden<br />

Quartal ausgehen. 62 % rechnen mit einer<br />

vergleichbaren Geschäftslage, 14 % sogar<br />

mit einer Verbesserung gegenüber dem Vorquartal.<br />

Bei leicht steigenden Verkaufspreisen<br />

wird die Beschäftigtenzahl saisonbedingt<br />

leicht sinken.


Kammer zeichnet Bundessieger aus<br />

Ergebnis mit Seltenheitswert<br />

Das gab es schon lange nicht mehr. Zur Ehrung der Bundessiegerinnen<br />

und -sieger im Leistungswettbewerb der <strong>Handwerk</strong>sjugend und im<br />

Wettbewerb „Die gute Form“ freute sich Präsident Carsten Jensen über<br />

die stattliche Zahl von sieben Preisträgerinnen und Preisträgern aus<br />

dem Kammerbezirk, von denen fünf persönlich erschienen.<br />

Die Ehrung der Erstplatzierten beider<br />

Wettbewerbe findet traditionell<br />

im Januar eines Jahres statt. Die Anzahl<br />

von sieben Personen, die zudem acht Platzierungen<br />

erreichten, genießt allerdings<br />

Seltenheitswert. Letztmalig wurde diese<br />

Anzahl 1990 übertroffen, als neun Personen<br />

geehrt wurden.<br />

Präsident Carsten Jensen freute sich<br />

ausdrücklich darüber, dass das <strong>Handwerk</strong><br />

nicht nur viel, sondern auch qualitativ<br />

hochwertig ausbildet. „Ihnen persönlich<br />

kann man natürlich angesichts einer<br />

solchen Leistung nur gratulieren“, sagte<br />

Jensen. Es sei erfreulich zu sehen, was mit<br />

persönlichem Talent und Leistungswillen,<br />

aber auch mit Freude an der Arbeit erreicht<br />

werden könne. Dabei ließ Präsident Jensen<br />

die Leistung der Ausbildungsbetriebe<br />

22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar 2008<br />

Die Preisträger Inga Jürgensen, Jan-Christian Boe, Stephanie Küßner, Sven Klatt und Karina Rehbein mit Präsident Jensen (v. li.).<br />

nicht unerwähnt. „Ihre Betriebe und die<br />

beteiligten Ausbilder haben die Voraussetzungen<br />

dafür geliefert, dass ein solcher<br />

Erfolg möglich wurde.“<br />

Als sichtbares Zeichen dieses Verdienstes<br />

erhielten die Vertreter der Ausbildungsbetriebe<br />

als Anerkennung für ihre herausragende<br />

Ausbildungsarbeit jeweils eine<br />

Ehrenurkunde des Zentralverbandes des<br />

Deutschen <strong>Handwerk</strong>s (ZDH) sowie der<br />

Stiftung für Begabtenförderung. Neben<br />

ihren Urkunden freuten sich die Bundessiegerinnen<br />

und Bundessieger zusätzlich<br />

über namhafte Geldbeträge. Die ersten,<br />

zweiten und dritten Plätze beim Leistungswettbewerb<br />

sowie beim Gestaltungswettbewerb<br />

„Die gute Form – <strong>Handwerk</strong>er<br />

gestalten“ wurden mit 500, 375 bzw. 250 €<br />

prämiert.<br />

Die Preisträger 2007<br />

„Spitzenverdiener“ unter den Preisträgern war<br />

Johannes Fötsch, der nicht nur 1. Bundessieger<br />

bei den Holzbildhauern wurde, sondern gleich-<br />

zeitig den 2. Platz im Gestaltungswettbewerb<br />

errang (Ausbildungsbetrieb Eckener Schule –<br />

Berufsfachschule für Holzbildhauerei, Flensburg).<br />

Ebenfalls 1. Bundessieger wurde der<br />

Elektroinstallateur Jan-Christian Boe (Sven<br />

Caspersen, Wester-Ohrstedt). Den Titel einer<br />

1. Bundessiegerin bei den Fachverkäuferinnen<br />

im Nahrungsmittelhandwerk (Schwerpunkt<br />

Fleischerei) erreichte Inga Jürgensen (Rolf<br />

Hansen, Tolk). Maler und Lackiererin Karina<br />

Rehbein (Jörg Jensen, Jarplund-Weding) erreichte<br />

einen dritten Platz und mit Stephanie<br />

Küßner wurde eine weitere junge Dame im<br />

Beruf des Schilder- und Lichtreklameherstellers<br />

3. Bundessiegerin (Gutbier GmbH<br />

& Co. KG, Husum).<br />

<strong>Der</strong> 1. Preis im Gestaltungswettbewerb<br />

„Die gute Form“ ging an den Holzbildhauer<br />

Sven Klatt (ebenfalls Eckener Schule).<br />

Und der Maßschneider Volker Schindler<br />

wurde im Herrenschneiderhandwerk 3.<br />

Preisträger des Gestaltungswettbewerbs<br />

(Herrenschneidermeister Heinz-Erich<br />

Puzich, Schleswig).


Carsten Jensen.<br />

HANDWERKSKAMMER FLENSBURG<br />

Grandiose Ausbildungsbilanz 2007<br />

Dank an die Betriebe<br />

Das Jahr 2007 hat wieder einmal eines nach-<br />

drücklich bewiesen: Das <strong>Handwerk</strong> enga-<br />

giert sich in ungebrochener Art und Weise<br />

für die Ausbildung junger Menschen und<br />

zeigt damit viel Verantwortung für deren<br />

berufliches Schicksal und für die weitere<br />

Entwicklung unserer Ge-<br />

sellschaft. Selbst in der mit-<br />

telfristigen Rückschau<br />

konnte man dieses Enga-<br />

gement beobachten,<br />

selbst in Zeiten, in denen<br />

das <strong>Handwerk</strong> wirtschaft-<br />

lich schwierige Phasen<br />

durchlief. Die<br />

Ausbildung junger<br />

Foto: Hwk Flensburg<br />

Menschen bleibt auch<br />

weiterhin eine der zen-<br />

tralen gesellschaftlichen<br />

Aufgaben, die auch weiterhin den Einsatz<br />

aller erfordert. Bundesweit verbuchte das<br />

<strong>Handwerk</strong> ein Plus an neu abgeschlosse-<br />

nen Ausbildungsverträgen von knapp 9 %.<br />

Landesweit übertraf die Steigerung sogar<br />

die 10%-Marke. Dabei ragte der Kammer-<br />

bezirk Flensburg noch einmal zusätzlich<br />

heraus. Im Vergleich zum Jahr 2006 erhöhte<br />

sich die Zahl der neu abgeschlosse-<br />

nen Ausbildungsverträge um 265 auf 2.566.<br />

Dies entspricht einer Steigerung von 11,5 %.<br />

Den Ausbildungsbetrieben gilt deshalb<br />

mein ganz persönlicher Dank.<br />

Dabei haben sicherlich die verbesserten<br />

Konjunkturdaten der letzten zwei Jahre<br />

ihren Beitrag zu diesem Anstieg geleistet.<br />

Ganz gewiss aber auch die Sorge um den<br />

Nachwuchs von morgen. <strong>Der</strong> demografi-<br />

sche Wandel und der schon jetzt in einigen<br />

Branchen zu verzeichnende Mangel an<br />

Fachkräften machen die Ausbildung zu<br />

einem Thema von existenzieller Bedeutung<br />

für das <strong>Handwerk</strong>. Ich erhoffe mir für die<br />

Zukunft und damit – und das liegt natür-<br />

lich nahe – bereits für das Jahr 2008 ein<br />

ähnliches Ausbildungsergebnis wie im<br />

zurückliegenden Jahr.<br />

Carsten Jensen<br />

Präsident der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg<br />

24 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar 2008<br />

Die Preisträger, eingerahmt von Bankenvorstand Georg Schäfer (li.) und Kreishandwerksmeister Klaus Howe (re.).<br />

VR-Bank ehrt besten Nachwuchs<br />

Zins- und gebührenfrei zum Meistertitel<br />

Seit 1995 zeichnet die Volks- und Raiffeisen-<br />

bank im Kreis Rendsburg eG jedes Jahr den<br />

besten Prüfungsnachwuchs im <strong>Handwerk</strong> aus.<br />

Zur Ehrung der Besten des Jahres 2007 aus<br />

dem Kreis Rendsburg-Eckernförde hatte<br />

sich die VR-Bank etwas Besonderes einfallen<br />

lassen. „Wir sind voller Vertrauen in Ihre<br />

Zukunft“, sagte Vorstandsmitglied Georg<br />

Schäfer. „Neben den 150 € erhält jeder<br />

von Ihnen die Zusage eines Darlehens<br />

bis zu 5.000 € für eine Meisterausbildung.<br />

Zins- und gebührenfrei mit variabler Rückzahlmöglichkeit.“<br />

Kreishandwerksmeister<br />

Klaus Howe dankte der Bank für deren<br />

vorbildliches Engagement und ermunterte<br />

die Preisträger, das zusätzliche Angebot zu<br />

Dienstjubiläum<br />

Andresen 25 Jahre dabei<br />

Auf ein 25-jähriges Jubiläum als Geschäfts-<br />

führer einer Kreishandwerkerschaft (KH)<br />

blickte im Januar 2008 Sönke Andresen zurück.<br />

23 Jahre davon war er für die damalige KH<br />

Dithmarschen-Süd tätig. Seit der Fusion der<br />

KH <strong>Nord</strong> und Süd 2006 führt Andresen die<br />

„<strong>neue</strong>“ KH Dithmarschen. Bei einer Feier-<br />

stunde unterstrich sein langjähriger Wegbe-<br />

gleiter im südlichen Kreisteil, Ehrenkreishand-<br />

werksmeister Karl-Heinz Jannsen, Andresens<br />

Verdienste. „Er hat <strong>neue</strong> Dinge angepackt und<br />

ist auch <strong>neue</strong> Wege gegangen. Ihm es ist zu ver-<br />

danken, dass die Kreishandwerkerschaft sich<br />

nutzen. „Werden Sie Meister. Es lohnt sich,<br />

selbständig zu sein.“<br />

Die Prüfungsbesten 2007: Maurer Christian<br />

Hedtke (Lehrbetrieb Hans Wendt, Schülp),<br />

Zimmerer Joscha Krause (Steuermann u. Struve,<br />

Hamdorf), Fleischerei-Fachverkäuferin<br />

Rieke Nehmtow (Gunter Hartwich, Tetenhusen),<br />

Fotograf Frank Sperling (Zeko-Foto-<br />

studios, <strong>Nord</strong>erstedt), Friseurin Sandra<br />

Dammann (Elke Schröder, Eckernförde), die<br />

Kfz-Mechatroniker Jan-Erik Beyer (Kiso<br />

Automobile, Büdelsdorf) und Gunnar<br />

Duborg (Autohaus Klauza, Westensee), Metall-<br />

bauer Jan-Peter Schmidt (Stahlbau Schröder,<br />

Büdelsdorf) und Metallbauer Manuel Sander<br />

(Heiko Dallmann, Felm).


HANDWERKSKAMMER FLENSBURG HANDWERKSKAMMER FLENSBURG<br />

Kreishandwerkerschaft Schleswig<br />

Robert Davids <strong>neue</strong>r Stellvertreter Langners<br />

Die Kreishandwerkerschaft<br />

Schleswig hat einen <strong>neue</strong>n<br />

stellvertretenden Kreishandwerksmeister.<br />

Robert Davids<br />

wurde in der Obermeisterversammlung<br />

im Dezember<br />

letzten Jahres einstimmig<br />

in dieses Amt gewählt. <strong>Der</strong><br />

43-jährige Obermeister der<br />

Bau-Innung Schleswig und<br />

Umgebung sowie Inhaber<br />

der Baufirma Lorenzen in<br />

Schleswig tritt die Nachfolge<br />

von Bernd Eichner an. <strong>Der</strong><br />

Bauunternehmer aus Treia,<br />

der im März 2007 in dieses<br />

Amt gewählt wurde, war aus<br />

persönlichen Gründen aus-<br />

geschieden. Kreishandwerksmeister Hans<br />

Christian Langner hieß das <strong>neue</strong> Vor-<br />

standsmitglied herzlich willkommen.<br />

„Ich hoffe auf eine gute und vertrauens-<br />

Frischer Anstrich für Ihr Know-how.<br />

Holen Sie sich den Meistertitel.<br />

Unsere erfahrenen Mitarbeiter helfen<br />

Ihnen gern bei der Meistervorbereitung<br />

und begleiten Sie durch die Prüfung.<br />

26 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar 2008<br />

Auf gute Zusammenarbeit: Hans Christian Langner (rechts) gratuliert<br />

Robert Davids zur Wahl.<br />

Ihr Erfolg ist unser <strong>Handwerk</strong>!<br />

Weiterbildung ist Existenzsicherung. Nutzen Sie<br />

unser Angebot und informieren Sie sich:<br />

www.hwk-fl ensburg.de<br />

volle Zusammenarbeit zum Wohle des<br />

<strong>Handwerk</strong>s“, sagte der Kreishandwerksmeister<br />

und Inhaber einer Elektrofirma<br />

in Kropp.


DVS-Bezirksverband Flensburg<br />

Breiteres Angebot —<br />

mehr Mitglieder<br />

Das Jahr 2007 stand für den Bezirksverband Flensburg des<br />

Deutschen Verbandes für Schweißtechnik und verwandte Verfahren<br />

(kurz DVS) für eine sehr erfreuliche Entwicklung. Im 60. Jahr seines<br />

Bestehens konnte der DVS-Bezirksverband Flensburg, dessen<br />

Kursstätte von der <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg unterhalten wird,<br />

bei der Mitgliederzahl einen deutlichen Zuwachs registrieren.<br />

Unter den sieben DVS-Bezirksverbänden,<br />

die sich im DVS-Landesverband<br />

Hamburg-Schleswig-Holstein organi-<br />

siert haben, nimmt der 1947 gegründete Bezirksverband<br />

Flensburg bei der Mitglieder-<br />

zahl wieder den zweiten Platz hinter Hamburg<br />

ein. Mit zahlreichen Fortbildungsangeboten<br />

im Bereich der Fügetechnik und gezielter<br />

Ansprache gelang es, allein im Jahr 2007<br />

die Zahl der Mitglieder auf 135 zu steigern<br />

(plus 25 %). Ein Mitgliederstand wie letztmalig<br />

zu Beginn der 90er Jahre. Maßgeblich<br />

zur positiven Entwicklung trägt die <strong>neue</strong><br />

Leitung des DVS-Bezirksverbandes bei,<br />

die gezielt nach Themen Ausschau hält,<br />

die für die Mitglieder fachlich von Nutzen<br />

sind. „Wir versuchen, für unsere Mitglieder<br />

gute Arbeit zu leisten. Denn dafür sind wir<br />

da“, lautet das Credo von Stephan Wolfrat,<br />

seit 2006 Geschäftsführer des Bezirksverbands.<br />

Fortbildungs- und Informationsveran-<br />

staltungen stehen nunmehr wieder verstärkt<br />

im Fokus der Arbeit – darunter die vielen<br />

Zertifizierungsmöglichkeiten bis hin zum<br />

Schweißfachmann und sicherlich als ein<br />

Highlight die einmal im Jahr in Kooperation<br />

mit der Fachhochschule Flensburg durchgeführte<br />

„Schweißtechnische Fachtagung“.<br />

Dabei bedient sich der Bezirksverband bei<br />

der Planung und Durchführung seiner Veranstaltungen<br />

der bestehenden Netzwerke.<br />

Erst jüngst wurde eine Vortragsreihe zum<br />

Thema „Herstellerqualifikationen zum<br />

Schweißen bei Stahlbauten“ gemeinsam<br />

mit den DVS-Bezirksverbänden und <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

in Flensburg, Lübeck und<br />

Schwerin vereinbart.<br />

Im Dezember letzten Jahres unternahm<br />

der Bezirksverband eine Exkursion zur<br />

Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG).<br />

Rund 40 Mitglieder folgten der Einladung<br />

DER DVS<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Verband für Schweißen und ver-<br />

wandte Verfahren e. V. (DVS) ist ein technisch-<br />

wissenschaftlicher und gemeinnütziger Ver-<br />

band mit Hauptsitz Düsseldorf. Bundesweit gibt<br />

es ein dichtes Netz, bestehend aus 14 Landes-<br />

und 86 Bezirksverbänden mit rund 400 Bil-<br />

dungseinrichtungen. Diese bieten den insge-<br />

samt 16.000 persönlichen Mitgliedern und<br />

den 3.000 im DVS organisierten Betrieben aus<br />

Industrie und <strong>Handwerk</strong> eine Plattform für beruf-<br />

liche und fachliche Kontakte (auch internatio-<br />

nal) auf allen Gebieten der Fügetechnik.<br />

Weitere Infos auch unter:<br />

www.die-verbindungs-spezialisten.de<br />

und ließen sich umfassend über die Werft<br />

und die einzelnen Produktionsschritte vom<br />

einfachen Blech bis hin zum fertigen Schiff<br />

informieren. Die Metallverarbeitung und die<br />

verschiedenen, auf der Werft eingesetzten<br />

Schweißverfahren waren dabei von besonderem<br />

Interesse (siehe Foto).<br />

Mitglieder des Bezirksverbands sind vorwiegend<br />

Einzelpersonen mit schweißtechnischem<br />

Hintergrund (z. B. Schweißfachingenieure<br />

und Schweißfachmänner), aber auch<br />

Betriebe und Institutionen. Für persönliche<br />

Mitglieder, sprich Einzelpersonen, beträgt<br />

der Jahresmitgliedsbeitrag 35 €. „Ein Beitrag,<br />

den man durch die möglichen Vergünstigungen<br />

bei unserem Kursangebot schnell<br />

wieder raus hat“, so Wolfrat.


Herr Prof. Esser, der Fachkräftemangel in der<br />

deutschen Wirtschaft wird immer wahrscheinlicher.<br />

Wie kann das <strong>Handwerk</strong> dem begegnen?<br />

Esser Das <strong>Handwerk</strong> muss zunächst das tun,<br />

was es in der Vergangenheit sehr erfolgreich<br />

getan hat: ausbilden! Wir sind nicht umsonst<br />

der Ausbilder der Nation. Mit einer Quote<br />

von 10 % liegt das <strong>Handwerk</strong> deutlich über<br />

der Ausbildungsleistung anderer Wirtschaftsbereiche.<br />

Wir setzen auf den Nachwuchs,<br />

nehmen Jugendliche an die Hand, um sie<br />

von der Schule in den Beruf einzuführen.<br />

Für die <strong>Handwerk</strong>sbetriebe stellt das die<br />

beste Strategie dar, den Fachkräftebedarf für<br />

den eigenen Betrieb, aber auch für den berufsspezifischen<br />

Arbeitsmarkt zu sichern.<br />

Dennoch wird die demografische Entwicklung<br />

dafür sorgen, dass wir in den<br />

nächsten Jahrzehnten immer weniger<br />

Schulabgänger haben werden, die auf dem<br />

Ausbildungsmarkt zur Verfügung stehen.<br />

Wir werden uns deshalb auch anderen Ziel-<br />

gruppen zuwenden müssen, um den Fachkräftebedarf<br />

decken zu können. Ich denke<br />

hier insbesondere an die Mobilisierung<br />

älterer Mitarbeiter. Gerade diese Mitar-<br />

beiter, die über sehr viel Erfahrung verfügen,<br />

gilt es, fortlaufend in die Betriebsprozesse<br />

einzubinden. Das Arbeiten in den <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />

wird nicht einfacher. Facharbeit<br />

bedeutet hochwertige Qualifikation,<br />

die erlernt und über Weiterbildung immer<br />

wieder dem technischen Fortschritt und<br />

30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar 2008<br />

Fotos: Grünke<br />

dem Bedarf der Kunden angepasst werden<br />

muss. Daran knüpft sich die Frage an, wie<br />

wir auch für ältere Mitarbeiter das Lernen,<br />

das Weiterbilden interessant machen. Wir<br />

müssen sie in die Weiterbildung einbeziehen<br />

und ihr Qualifikationsprofil den Herausforderungen<br />

anpassen.<br />

Gibt es noch weitere Zielgruppen?<br />

Esser Eine weitere Zielgruppe stellen<br />

für uns die Frauen dar. Auf der einen Seite<br />

haben wir typische Frauenberufe<br />

im <strong>Handwerk</strong> und<br />

auf der anderen Seite Berufe,<br />

die für Frauen anscheinend<br />

unattraktiv sind. Die Technik<br />

nimmt jedoch sehr viel<br />

von dem ab, was früher Hinderungsgründe<br />

waren, für<br />

Frauen in <strong>Handwerk</strong>sberufe<br />

einzusteigen. Hier sehen wir<br />

Potenzial und hervorragende<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

gerade auch für Frauen.<br />

Deshalb müssen wir dafür<br />

Sorge tragen, dass die Bedingungen<br />

für Frauen weiter<br />

vereinfacht werden, in <strong>Handwerk</strong>sberufen<br />

und -betrieben zu arbeiten. Das bedeutet<br />

eine Verbesserung der Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf. Wir brauchen familienfreundlichere<br />

Arbeitsbedingungen, wie<br />

z. B. flexible Arbeitszeitmodelle.<br />

Interview mit ZDH-Bildungsexperten<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

„Ganzheitlich – passgenau – anschlussfähig“<br />

Wie sieht das Berufsbildungskonzept der<br />

Zukunft aus und welche Rolle kann das<br />

<strong>Handwerk</strong> dabei spielen? Prof. Dr. Friedrich<br />

Hubert Esser gilt derzeit als einer der<br />

anerkanntesten Berufsbildungsexperten<br />

der Republik. <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Redakteur Ulf<br />

Grünke hat mit ihm über die Zukunft des<br />

dualen Ausbildungssystems gesprochen.<br />

„Wir müssen ältere Mitarbeiter<br />

in die Weiterbildung einbeziehen<br />

und ihr Qualifikationsprofil den<br />

Herausforderungen anpassen.“<br />

Unser duales Ausbildungssystem – in der ganzen<br />

Welt gelobt – steht hierzulande immer wieder<br />

in der Kritik. Zu Recht?<br />

Esser Die Stärken des dualen Systems sind<br />

nach wie vor die Verankerung der Qualifi-<br />

zierung in der betrieblichen Praxis und<br />

die Orientierung der Ausbildungsziele an<br />

nachhaltiger Arbeitsmarktfähigkeit. Gleichsam<br />

wie die Ausrichtung von Ausbildungsinhalten<br />

und Prüfungsanforderungen an<br />

bundesweit einheitliche Standards sowie das<br />

pädagogische Potenzial der<br />

Ausbilder und Betriebe. Die<br />

duale Berufsausbildung ist<br />

seit Jahrzehnten die bewährte<br />

Quelle für Fach- und Führungskräfte<br />

in Deutschland.<br />

Im <strong>Handwerk</strong> absolvieren<br />

zurzeit ca. 480.000 junge<br />

Menschen eine Ausbildung<br />

im dualen System. In diesem<br />

Jahr werden wir nahezu<br />

180.000 <strong>neue</strong> Ausbildungsverträge<br />

schließen. Das sind<br />

alles Belege dafür, dass das<br />

duale System nach wie vor<br />

eine hohe Attraktivität bei<br />

jungen Schulabgängern hat und deshalb auch<br />

in diesem Sinne weiterzuentwickeln ist.<br />

Wie soll diese Weiterentwicklung aussehen?<br />

Esser Wie alles im Leben, muss sich auch<br />

das duale System <strong>neue</strong>n Herausforderungen<br />

stellen. Deshalb war es gut und richtig, in der<br />

Vergangenheit auch mit anderen gesellschaftlichen<br />

Gruppen darüber nachzudenken,<br />

was verbessert werden muss,<br />

um berufliche Bildung für die<br />

Wirtschaft und für das <strong>Handwerk</strong><br />

zukunftsfähig zu halten.<br />

Das haben wir im Rahmen<br />

des Innovationskreises Berufliche<br />

Bildung getan.<br />

Die dabei mitschwingende<br />

Kritik am dualen System<br />

teilen wir nicht. Wir blicken<br />

auf vergangene Jahre wirtschaftlicher<br />

Stagnation und<br />

Rezession zurück. Ein Vorteil<br />

des dualen Systems, nämlich<br />

die sehr enge Einbindung<br />

beruflicher Ausbildung und<br />

Qualifizierung in Betriebe und damit in<br />

reale Marktsituationen, wurde in diesen<br />

Zeiten zu einem vermeintlichen Nachteil.<br />

Wir mussten einen Arbeitsplatzabbau und<br />

gleichzeitig einen Ausbildungsplatzabbau<br />

verzeichnen. Das hat auch dazu geführt,<br />

dass die Wirtschaft ihr Lehrstellenangebot<br />

nicht in dem Umfang aufrecht erhalten<br />

konnte, wie das vor dem Hintergrund der<br />

hohen Zahl an Schulabgängern vonnöten<br />

gewesen wäre. Dies aber dem dualen System<br />

anzulasten, ist ein Fehler und deshalb ein<br />

Kritikpunkt, den wir so nicht akzeptieren.<br />

Was wäre Ihrer Ansicht nach also zu tun?<br />

Esser Befördert durch den wirtschaftlichen<br />

Aufschwung und angesichts der demografischen<br />

Entwicklungen stellt sich heute<br />

eine ganz andere Herausforderung. Unser<br />

„Die duale Berufsausbildung ist<br />

seit Jahrzehnten die bewährte<br />

Quelle für Fach- und Führungs-<br />

käfte in Deutschland. “<br />

0001067386_000002.qxd 13.09.04 15:20 Seite 1<br />

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Ziel muss sein, die Ausbildungsneigung der<br />

jugendlichen Schulabgänger zu erhöhen.<br />

Wir müssen die Attraktivität der dualen<br />

Ausbildung und die Attraktivität<br />

der Karrierewege in<br />

der beruflichen Bildung<br />

deutlicher machen. Dabei<br />

kommt der Modernisierung<br />

der Ausbildungsberufe eine<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

Wir brauchen für unsere<br />

Ausbildungsberufe attraktive<br />

Ausbildungsbezeichnungen<br />

und entsprechend moderne<br />

Inhalte. Deshalb sollten wir<br />

uns auch Gedanken darüber<br />

machen, wie wir über ein<br />

effizientes Bildungsmarketing<br />

eine offensive Werbung<br />

für eine Ausbildung im <strong>Handwerk</strong> vorantreiben<br />

können.<br />

Ein eher mittelfristiger Ansatz ist die Verbesserung<br />

der Ausbildungsreife der Schulabgänger.<br />

Zu häufig kommen Ausbildungsverhältnisse<br />

im <strong>Handwerk</strong> nicht zustande,<br />

da Ausbildungsanforderungen der <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />

und Ausbildungsreife der<br />

potenziellen Interessenten nicht in Einklang<br />

gebracht werden können. Deshalb setzt sich<br />

das <strong>Handwerk</strong> verstärkt für eine nationale<br />

Bildungsinitiative ein. Sie zielt darauf ab, die<br />

Jugendlichen so zu fördern, dass mit dem<br />

Ende der allgemeinbildenden Schulzeit ein<br />

reibungsfreier Übergang zur Berufsbildung<br />

möglich ist. Wichtige Impulse müssen dabei<br />

bereits von der Familienerziehung ausgehen<br />

und in der Kindergartenbildung und der<br />

Wie wird sich die berufliche Bildung im <strong>Handwerk</strong><br />

in den nächsten Jahren entwickeln?<br />

Esser Damit die Berufsausbildung auch in<br />

Zukunft ihrer herausragenden Aufgabe gerecht<br />

werden kann, muss sie sich vielfältigen<br />

Herausforderungen stellen. So benötigen<br />

wir mehr Transparenz im Berufsbildungssystem.<br />

Jugendliche müssen sich besser auf<br />

ihren Berufswunsch vorbereiten können.<br />

Deshalb brauchen wir Angebote und Verfahren<br />

für eine optimale Berufsorientierung der<br />

Jugendlichen. In die handwerkliche Berufs-<br />

bildung streben viele Jugendliche mit unter-<br />

schiedlichen Ausbildungsvoraussetzungen:<br />

Wir haben sowohl Hauptschüler als auch<br />

Realschüler, Gymnasiasten und Abiturienten.<br />

Für alle muss sich ein attraktives Ausbil-<br />

ZUR PERSON<br />

Friedrich Hubert Esser entschloss sich nach<br />

einer Bäckerlehre das Abitur über den zwei-<br />

ten Bildungsweg nachzuholen. Er studierte<br />

anschließend Wirtschaftswissenschaften und<br />

Wirtschaftspädagogik in Braunschweig und<br />

Köln. Seine Doktorarbeit schloss er 1997 zum<br />

Thema „Berufsbildung“ ab. Als langjähriger<br />

Mitarbeiter — zuletzt als stellvertretender<br />

Direktor — des Forschungsinstitutes für<br />

Berufliche Bildung im <strong>Handwerk</strong> (FBH) an<br />

der Universität zu Köln — Forschungsstelle<br />

im Deutschen <strong>Handwerk</strong>sinstitut e.V. — ,<br />

wurde er zu einem exzellenten Kenner der<br />

Materie. Heute ist er Leiter der Abteilung<br />

berufliche Bildung beim Zentralverband des<br />

Deutschen <strong>Handwerk</strong>s (ZDH) und Honorar-<br />

professor der Universität zu Köln.<br />

Schule fortgeführt werden.<br />

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Februar 2008 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 31


SCHLESWIG-HOLSTEIN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

dungs- und Fortbildungsangebot im <strong>Handwerk</strong><br />

bieten. Deshalb ist es wichtig, dass<br />

wir im Rahmen der Ausbildung neben den<br />

Mindestanforderungen attraktive Zusatzangebote<br />

entwickeln und<br />

umsetzen. Gerade um leistungsstärkereNachwuchskräfte<br />

für das <strong>Handwerk</strong> zu<br />

gewinnen, gilt es, Zusatzqualifikationen<br />

auszubauen.<br />

Daneben müssen wir deutlich<br />

machen, dass handwerkliche<br />

Berufsausbildung<br />

keine Sackgassenbildung ist.<br />

Das <strong>Handwerk</strong> ebnet auch<br />

Wege für ein akademisches<br />

Studium. Deshalb setzen<br />

wir uns dafür ein, dass die<br />

Meisterprüfung bundesweit<br />

den Zugang zur Hochschule<br />

öffnet. Darüber hinaus arbeiten wir im<br />

Rahmen unterschiedlicher Projekte an der<br />

Verknüpfung von beruflicher Fortbildung<br />

und Hochschulbildung. Konkrete Angebote<br />

einer durchlässigen Qualifizierung sind in<br />

Vorbereitung.<br />

Um die Berufsorientierung und die<br />

Ausbildungsreife zu verbessern, müssen<br />

die Übergänge zwischen allgemeinbildender<br />

Schule und beruflicher Bildung<br />

weicher gestaltet werden. Das heißt, wir<br />

müssen eine optimale Vorbereitung der<br />

Jugendlichen auf die Berufe fördern. Die<br />

2. Experimentalnacht der Akustik<br />

Donuts und Experimente<br />

Mitte Dezember letzten Jahres startete<br />

die 2. Experimentalnacht der Akustik<br />

an der Landesberufsschule für Hörgeräte<br />

in Lübeck. Die Idee dazu war im Oktober<br />

2007 entstanden. Die Schüler der Klassen<br />

08.0 und 08.G hatten sich außerhalb<br />

des Unterrichts zusammengesetzt und<br />

verschiedene Versuche aus dem Gebiet der<br />

Akustik vorbereitet. Mit wie viel Herz-<br />

blut die Schüler bei der Sache waren,<br />

zeigt auch, dass eigens für die Veranstaltung<br />

ein Lied kreiert wurde, mit dem<br />

die Schulband die Veranstaltung einläutete.<br />

An insgesamt zehn Versuchsstationen hatten<br />

die Besucher dann die Möglichkeit,<br />

32 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar 2008<br />

„Unser Ziel muss sein, die<br />

Ausbildungsneigung der<br />

jugendlichen Schulabgänger<br />

zu erhöhen.“<br />

Kooperation von Schulen und Wirtschaft<br />

ist hier von großer Bedeutung. Gerade in<br />

den letzten drei Jahren haben wir verstärkt<br />

mit Schulen zusammengearbeitet.<br />

Über unsere Informationsangebote<br />

wie auch unsere<br />

Werkstattangebote eröffnen<br />

wir den Schulen <strong>neue</strong> Möglichkeiten,<br />

Berufsunterricht,<br />

Berufsorientierung, aber<br />

auch die Allgemeinbildung<br />

in beruflichen Kontexten<br />

zu verstärken. Diese Maßnahmen<br />

müssen mit dem<br />

Ziel vorangetrieben werden,<br />

die Zahl der Jugendlichen<br />

deutlich zu senken,<br />

die im so genannten Übergangssystem<br />

verschwinden.<br />

Oftmals sind Jugendliche,<br />

die in dieses Übergangssystem überführt<br />

werden, ein oder zwei Jahre später die so<br />

genannten Altbewerber, die große Schwierigkeiten<br />

haben, eine Ausbildungsstelle zu<br />

bekommen. Diesem Problem müssen wir<br />

mit einer besseren Vorbereitung auf die<br />

Berufsausbildung entgegentreten.<br />

Auch die europäischen Entwicklungen<br />

dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.<br />

Die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung<br />

– nicht nur innerhalb der Europäischen<br />

Union – erfordert eine stärkere<br />

internationale Vergleichbarkeit der Inhalte<br />

anhand der Experimente<br />

einiges über<br />

den großen Bereich<br />

Akustik zu lernen. So<br />

gab es Gelegenheit,<br />

sich über die erheblichen<br />

Auswirkungen<br />

einer Schwerhörigkeit<br />

zu informieren<br />

und zu erfahren, wie<br />

die Hörgeräteanpassung<br />

dem Probanden<br />

durch eine<br />

Dolby-Surround-<br />

Anlage realistischer<br />

erscheint.


SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Erfolgsstory<br />

Kooperation „Schule-Wirtschaft“<br />

Seit rund anderthalb Jahren gibt es das Projekt<br />

„Landespartnerschaft Schule-Wirtschaft“ mit<br />

der „Fachberatung Schule-Betrieb“. Ziel des<br />

gemeinsamen Projektes von <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

und Industrie- und Handelskammern<br />

ist es, Schulen und Betriebe zu einer<br />

nachhaltigen Partnerschaft zusammenzuführen<br />

und die Ausbildungsfähigkeit, aber auch<br />

die Studierfähigkeit der Schulabgängerinnen<br />

und Schulabgänger zu verbessern: mittlerweile<br />

eine Erfolgsstory!<br />

„Die schleswig-holsteinische Wirtschaft ist<br />

auf qualifizierten Nachwuchs angewiesen. Die<br />

Kammern wollen dabei helfen, den Schülern<br />

einen optimalen Übergang von der Schule in<br />

die Arbeitswelt zu ermöglichen.“ Mit diesen<br />

Worten gab Andreas Katschke, Hauptgeschäfts-<br />

führer der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck, Anfang<br />

Oktober 2006 die Zielsetzung des gemeinsamen<br />

Projektes vor. Nun, 15 Monate später,<br />

Kruell_Feb08 16.01.2008 11:30 Uhr Seite 1<br />

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34 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar 2008<br />

entwickelt sich das Projekt immer mehr zu<br />

einer Erfolgsstory. Zahlreiche Unternehmen<br />

aus Schleswig-Holstein haben Kooperations-<br />

vereinbarungen mit Schulen in ihrer Nachbar-<br />

schaft abgeschlossen. Dabei unterstützen die<br />

Betriebe die Schüler mit Informationen und<br />

Vorträgen zu den Anforderungen der Arbeits-<br />

welt, Bewerbungstrainings, Betriebserkundun-<br />

gen oder Projektwochen bei der Berufsorien-<br />

tierung. „Jede Kooperation wird individuell<br />

gestaltet und geht von den Möglichkeiten des<br />

Unternehmens und dem Bedarf der Schule aus“,<br />

berichtet Heidi Näpflein, die <strong>neue</strong> regionale<br />

Fachberaterin der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck.<br />

Gemeinsam mit Olga Svenßon aus Kiel und<br />

Siegrid Ahlers aus Flensburg vermittelt sie zwischen<br />

kooperationsinteressierten Betrieben<br />

und Schulen, berät zu Kooperationsmöglichkeiten<br />

und fördert dauerhafte Partnerschaften<br />

zwischen Schule und Betrieb.

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