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amtsblatt - Verbandsgemeinde Vorharz

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Nr. 5/2011 | 17<br />

<strong>Verbandsgemeinde</strong> <strong>Vorharz</strong><br />

Sophia Loren, eigentlich Sofia<br />

Villani Scicolone wurde<br />

am 20. September 1934 in<br />

Rom geboren. Sie wuchs in<br />

sehr ärmlichen Verhältnissen<br />

in Piozzuoli, einem Arbeitervorort<br />

von Neapel auf. Ihr<br />

Vater Riccardo Scicolone,<br />

soll Handwerker, nach anderen<br />

Angaben Konstrukteur<br />

gewesen sein. Sophias Vater<br />

war bereits mit einer anderen<br />

Frau verheiratet und hatte drei<br />

Kinder. Die Mutter Romilda<br />

Villani, eine Schauspielerin<br />

und Klavierlehrerin zog ihre<br />

beiden aus der unehelichen<br />

Verbindung stammenden, von<br />

Scicolone jedoch adoptierten<br />

Töchter, alleine auf. Bei ihrem<br />

Vater stand die „Zweitfamilie“<br />

immer im Schatten, denn er<br />

bevorzugte seine eigenen Kinder.<br />

Sophia Lorens Schwester,<br />

Anna Maria, geboren 1938<br />

heiratete später den Jazzpianisten<br />

und Maler Romano<br />

Mussolini, einen Sohn des faschistischen<br />

Diktators Benito<br />

Mussolini.<br />

Die Loren besuchte in dem<br />

Vorort von Neapel die Schule,<br />

die durch ständige Bombenangriffe<br />

normalen Unterricht<br />

fast unmöglich machte. Neapel<br />

war die italienische Stadt,<br />

die im zweiten Weltkrieg die<br />

meisten Bombenanschläge<br />

verzeichnete. Eigentlich wollte<br />

Sophia immer Lehrerin<br />

werden. Doch ihre Mutter bemühte<br />

sich ihre ungewöhnlich<br />

attraktive Tochter den Weg<br />

zum Film zu öffnen. Bereits als<br />

Vierzehnjährige gewann Sophia<br />

den zweiten Preis bei der<br />

Wahl einer neapolitanischen<br />

„Prinzessin des Meeres“. Ihre<br />

Mutter hatte das pinkfarbene<br />

Kleid aus einer alten Gardine<br />

genäht und ihre schwarzen<br />

Schuhe weiß angemalt. Mit 16<br />

wurde sie „Miss Eleganza“.<br />

Eine Zeitlang stand sie unter<br />

einem Pseudonym bei einem<br />

römischen Zeitschriftenverlag<br />

Modell für eine Serie von Fotoromanen.<br />

Dazu kamen erste<br />

kleine Filmrollen in unbedeutenden<br />

und zweifelhaften Billigproduktionen,<br />

sowie eine<br />

Statistenrolle. Bei der Wahl<br />

zur Miss Rom wurde sie 1950<br />

nur Zweite, jedoch entdeckte<br />

sie bei dieser Gelegenheit Jurymitglied<br />

und Filmproduzent<br />

Carlo Ponti, ihren späteren 21<br />

Jahre älteren Ehemann. Als<br />

die Loren übrigens den noch<br />

nicht nach italienischen Recht<br />

geschiedenen Ponti 1957 heiratete,<br />

musste die Ehe nach<br />

nur drei Jahren annulliert werden,<br />

um einer Anklage Pontis<br />

wegen Bigamie zu entgehen.<br />

1966 gaben die beiden den<br />

Behördenkrieg auf, wurden<br />

französische Staatsbürger und<br />

heirateten am 9. April des Jahres<br />

legal in Frankreich. Ponti<br />

förderte die Karriere entscheidend,<br />

denn er finanzierte der<br />

Sophia Schauspiel Unterricht<br />

und prägte auch rein äußerlich<br />

ihren Typ. Er war es auch der<br />

ihr den Künstlernamen Loren<br />

vorschlug, den sie dann auch<br />

annahm. Unter der Obhut des<br />

„Vatermannes“ Ponti eröffneten<br />

sich ihr in den folgenden<br />

Jahren Filmrollen bei den<br />

bedeutendsten italienischen<br />

Regisseuren. So verhalf ihr<br />

Victorio De Sica, der ihr ein<br />

brüderlicher Freund werden<br />

und dem sie die Höhepunkte<br />

ihrer Karriere verdanken<br />

sollte, mit dem Episodenfilm<br />

„Lòro di Napoli“ (1954, dt.<br />

„Das Gold von Neapel“) und<br />

ihre überzogene Darstellung<br />

einer volkstümlichen Pizzabäckerin<br />

zum Durchbruch. Weitere<br />

Filme, wie Schade, dass<br />

du eine Kanaille bist, ließen<br />

sie rasch zu Italiens Sexsymbol<br />

werden, und ihr Filmruhm<br />

erreichte schon bald den ihrer<br />

größten damaligen Konkurrentin,<br />

Gina Lollobrigida.<br />

1957 folgte ihr erster Hollywoodfilm.<br />

In Jahresabständen<br />

folgten weiter Filme aus<br />

Hollywood. 1959 wurde sie<br />

für ihren weiteren Film „The<br />

Black Orchid“ (Die schwarze<br />

Orchidee) in Venedig als beste<br />

Schauspielerin ausgezeichnet.<br />

Zu diesem Zeitpunkt zählte<br />

sie bereits zu den großen internationalen<br />

Stars des Filmgeschäftes.<br />

Ihre Rolle in De<br />

Sicas Drama „La ciociane“<br />

Sophia Loren<br />

1961, (und dennoch leben sie)<br />

in dem sie eine italienische<br />

Witwe spielte, die in den letzten<br />

Kriegstagen zusammen<br />

mit ihrer Tochter von amerikanischen<br />

Gis vergewaltigt wird,<br />

trug ihr höchste italienische<br />

Preise und einen Oscar ein. In<br />

zahlreichen Rollen, mit Filmen<br />

aus Welt, schrieb sie als<br />

Star mit sinnlich-erotischer<br />

Ausstrahlung Filmgeschichte.<br />

In den USA drehte sie zusammen<br />

mit Leinwandgrößen wie<br />

Anthony Quinn, Cary Grand,<br />

Frank Sinatra, Anthony Perkins<br />

oder Paul Newman und<br />

machte es manchem männlichen<br />

Partner, wie z. B. Marlon<br />

Brando in Charlie Chaplins<br />

letzten Film „A Countess<br />

from Hongkong (1967) dt. die<br />

Gräfin von Hongkong schwer,<br />

sich neben ihr schauspielerisch<br />

zu behaupten. Als Leinwandtraumpaar<br />

wurden Loren<br />

und ihr Italienischer Kollege<br />

Marcello Mastroianni gefeiert<br />

mit dem sie insgesamt 13 Filme<br />

drehte. Wenn sie hin und<br />

wieder von den Journalisten<br />

auf ihr üppiges Dekolletee angesprochen<br />

wurde, soll Sophia<br />

Loren erwidert haben: „Alles<br />

was sie hier sehen, verdanke<br />

ich Spaghetti.“<br />

In ihrem traditionellen Rollenklischee<br />

emanzipieren<br />

konnte sich die Loren dann in<br />

dem Film „Una giornata partikulare<br />

in dem sie ohne Makeup<br />

und unter demonstrativem<br />

Verzicht auf die Illusion von<br />

Jugend und Schönheit, eine<br />

blasse und gedemütigte römische<br />

Hausfrau spielt, die eigene<br />

Schritte zu gehen wagt. In<br />

den 80er Jahren sah man die<br />

Schauspielerin häufiger auch<br />

im Fernsehen. 1980 spielte<br />

sie den autobiographischen<br />

TV-Film „Sophia Loren“ (dt.<br />

mit den Mut der Verzweiflung)<br />

ihre eigene Mutter. Ihre<br />

selbstbewusste und temperamentvolle<br />

Darstellungskraft<br />

verschaffte Loren unumstrittene<br />

Anerkennung sowie zahlreiche<br />

Auszeichnungen. Mit<br />

der Komödie „Grumpler Old<br />

Man“ (1995, dt. Der dritte<br />

Frühling), in der die immer<br />

noch als Schönheit mit jugendlicher<br />

Ausstrahlung gerühmte<br />

Schauspielerin, konnte<br />

sie erfolgreich ihre Rückkehr<br />

nach Hollywood feiern. 2002<br />

spielte sie erstmals unter der<br />

Regie ihres Sohnes Edcardo,<br />

die alternde und im stummen<br />

wütende ihrer Ehe heillos resignierte<br />

Frau, eines an den<br />

Rollstuhl gefesselten Mannes.<br />

Bereits in den 60er Jahren<br />

wagte sich die Schauspielerin<br />

Loren, die wegen ihres<br />

Lampenfiebers nie fürs Theater<br />

arbeitete, auch in andere<br />

Tätigkeitsbereiche, schrieb<br />

Kochbücher und kreierte Brillen,<br />

Schmuck und Parfüm.<br />

1982 verbüßte sie im Frauengefängnis<br />

von Caserta eine<br />

18-tägige Gefängnisstrafe,<br />

wegen Steuerhinterziehung,<br />

was ihrer Popularität nicht<br />

schadete. 1988 erlitt sie eine<br />

Herzattacke und musste im<br />

Folgejahr alle Termine absagen.<br />

Am 11. Februar 2006 trug<br />

die Loren bei der Eröffnung<br />

der Olympischen Winterspiele<br />

in Turin gemeinsam mit anderen<br />

Berühmtheiten die Olympische<br />

Flagge ins Stadion.<br />

Viele Jahre hatte das Ehepaar<br />

Ponti ihren Hauptwohnsitz<br />

in Paris. Mit Rücksicht auf<br />

den schlechten Gesundheitszustand<br />

Pontis, lebten sie<br />

überwiegend in der Schweiz.<br />

Aus der Ehe mit Ponti, der<br />

am 10. Januar 2007 im Alter<br />

von 94 Jahren starb, gingen<br />

nach mehreren Fehlgeburten<br />

zwei Söhne hervor Carlo, der<br />

Dirigent wurde und Edoardo,<br />

der als Regisseur und Filmproduzent<br />

in die Fußstapfen<br />

des Vaters trat. Neben ihren<br />

Wohnsitz in Paris und am<br />

Genfer See besitzt die Familie<br />

eine Ranch in Californien, ein<br />

großes Anwesen im schweizerischen<br />

Burgenstock, ein en<br />

Palazzo in Rom und eine 250<br />

m 2 große Wohnung im Trump<br />

World Tower von New York.<br />

Zimmer<br />

Bürgermeister<br />

Stadt Wegeleben

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