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das Lesekonzept - Grundschule Biebertal

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20.04.2008<br />

<strong>Lesekonzept</strong><br />

der<br />

<strong>Grundschule</strong> <strong>Biebertal</strong><br />

Vorbemerkungen<br />

Das vorliegende <strong>Lesekonzept</strong> wurde von der <strong>Grundschule</strong> <strong>Biebertal</strong> und der <strong>Grundschule</strong><br />

Wirtheim in Fachkonferenzen gemeinsam erstellt. Es basiert auf Erfahrungen von Lehrkräften<br />

und den neuesten Erkenntnissen zum Schriftspracherwerb. Um die komplexe Thematik<br />

transparenter zu machen, haben wir uns entschieden, <strong>das</strong> <strong>Lesekonzept</strong> inhaltlich in zwei Bereiche<br />

aufzuteilen.<br />

Im ersten Teil sollen die Ziele, Voraussetzungen und notwendigen Fördermaßnahmen im<br />

Vorschulbereich und Anfangsunterricht dargestellt werden. Besonderes Augenmerk haben<br />

wir dabei auf die Elternberatung und die Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule gelegt.<br />

Im zweiten Teil sollen die praktische Umsetzung der Teilziele, Fördermaßnahmen, Diagnoseinstrumente<br />

und die Qualitätssicherung in den einzelnen Phasen der Schriftsprachentwicklung<br />

dokumentiert werden.<br />

Der Leseförderung ist im Schulprogramm innerhalb des Förderkonzepts oberste Priorität eingeräumt.<br />

Weitere Verknüpfungspunkte bestehen in den Bereichen Elternarbeit, Zusammenarbeit<br />

Kindergarten Schule und mit den Curricula. Damit ist eine fächerübergreifende Einbettung<br />

in die pädagogische Gesamtkonzeption gesichert<br />

Strategisches Ziel<br />

Am Ende des zweiten Grundschuljahres sollen alle Schülerinnen und<br />

Schüler altersgemäße Texte sinnerfassend lesen können<br />

Zieldefinition<br />

Damit sind alle Kinder, die am Unterricht der zweiten Klasse teilgenommen<br />

haben, gemeint. Sofern Kinder im Verlauf des zweiten Schuljahres<br />

hinzukommen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, muss ein von dem<br />

strategischen Ziel abweichendes „individuelles Teilziel“ von der unterrichtenden<br />

Lehrkraft vor Ort unter Berücksichtigung des jeweiligen Lernstandes<br />

des Kindes festgelegt werden.<br />

Am Ende der zweiten Klasse soll <strong>das</strong> Ziel erreicht sein. Zu einem festgelegten<br />

Zeitpunkt am Schuljahresende sind entsprechende Evaluationsinstrumente<br />

zur Überprüfung des Ziels einzusetzen.<br />

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Altersgemäße Texte sollen dem Erfahrungshorizont und der Erlebniswelt<br />

der Kinder entsprechen. Sie sind in Umfang, Wortwahl und Inhalt siebenbis<br />

neunjährigen Kindern angemessen. Dabei ist eine Auswahl verschiedener<br />

Textsorten wie z.B. Sachtexte, literarische Texte vorzunehmen.<br />

Kinder können dann sinnerfassend lesen, wenn sie in der Lage sind, <strong>das</strong><br />

Gelesene in unterschiedlichen Zusammenhängen wiederzugeben und<br />

anzuwenden z.B. im Rahmen von Fragestellungen zum gelesenen Text<br />

oder von Transferaufgaben, bei denen <strong>das</strong> neu erworbene Wissen angewendet<br />

wird, z.B. in Bezug auf andere Lesetexte, indem Vergleiche hergestellt<br />

werden.<br />

Zu Überprüfung des strategischen Ziels werden Lesetexte eingesetzt,<br />

denen die drei Kompetenzstufen des Lesens zugrunde liegen. Diese<br />

Tests sollen die Leseleistungen der Kinder qualitativ und quantitativ erfassen.<br />

Das strategische Ziel ist erreicht, wenn<br />

- alle Kinder, bei denen nicht erschwerende Bedingungen im besonderen<br />

Maße vorliegen, Informationen im Text erkennen und explizit<br />

in unveränderter Form wiedergeben können (Reproduktion, Kompetenzstufe<br />

I),<br />

- die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler (zwei<br />

Drittel) Informationen aus einem Text entnehmen und in veränderter<br />

Form – mit eigenen Worten, aus anderer Perspektive – wiedergeben<br />

sowie einfache Schlussfolgerungen ziehen kann (Reorganisation,<br />

Kompetenzstufe II),<br />

- <strong>das</strong> leistungsstärkste Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informationen<br />

auf vergleichbare Sachverhalte und Anwendungssituationen<br />

beziehen, komplexe Schlussfolgerungen ziehen und einfache<br />

Probleme lösen kann (Transfer, Kompetenzstufe III).<br />

Bei Kindern mit Lernschwierigkeiten (Migrationshintergrund / LRS) müssen<br />

besondere Unterstützungsmaßnahmen verfolgt werden.<br />

Sprach- und Lesekompetenz<br />

Sprachkompetenz ist die wichtigste Voraussetzung für die Leseentwicklung.<br />

Das Lesen- und Schreibenlernen beginnt auf der Grundlage der<br />

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gesprochenen Sprache des Kindes. Es kann <strong>das</strong> sinnvolle und verstehende<br />

Lesen nur lernen, wenn es die Wörter und ihre Bedeutung kennt.<br />

Es kann <strong>das</strong> Gelesene nur verstehen, wenn es die gesprochene Sprache<br />

gut und schnell beherrscht.<br />

All seine sprachlichen Fähigkeiten erwirbt <strong>das</strong> Kind im Elternhaus und im<br />

Kindergarten. Das Sprechen ist <strong>das</strong> Fundament für die geschriebene<br />

Sprache. Deshalb kommt dem Umgang mit den Wörtern und der Kommunikation<br />

im Vorschulalter vorbereitende Bedeutung für <strong>das</strong> Lesenund<br />

Schreibenlernen zu.<br />

Defizite im Sprachverstehen, dem Gebrauch der Sprache und der<br />

Sprechfertigkeit werden immer häufiger festgestellt. Wichtige Voraussetzungen<br />

für <strong>das</strong> Lesen und Schreiben wie beispielsweise <strong>das</strong> Sprachbewusstsein<br />

und die phonologische Bewusstheit sind nicht genügend ausgeprägt.<br />

Diese Problematik stellt für den Vorschulbereich und für die<br />

<strong>Grundschule</strong>n eine große Herausforderung dar.<br />

Vielen Kindern gelingt es nicht, über linguistische und sprecherische Einheiten<br />

wie Satz, Wort und Silbe bewusst nachzudenken und sie zu reflektieren.<br />

Bei nicht ausgeprägter phonologischer Bewusstheit fällt es<br />

solchen Kindern schwer, Position, Anzahl und Reihenfolge der Laute in<br />

einem Wort zu erkennen.<br />

Sprache und Sprechen sind definiert durch Zuhören, Verstehen, Aussprache,<br />

Wortschatz und Satzbildung. Für die erfolgreiche Mitarbeit im<br />

Unterricht ist Sprache von entscheidender Bedeutung.<br />

Um die Kinder in ihrem Spracherwerb zu unterstützen, müssen frühzeitig<br />

geeignete Fördermaßnahmen eingeleitet werden. Dabei sind die individuelle<br />

Problemlage und <strong>das</strong> spezielle Förderbedürfnis zu diagnostizieren.<br />

Der individuelle Bedarf für effiziente Förderung der Sprachentwicklung ist<br />

so früh wie möglich festzustellen. Wenn ein Kind schreiben und lesen<br />

lernen soll, müssen eventuelle Störungen der Sprachentwicklung bereits<br />

überwunden sein.<br />

Diese Zielsetzung verlangt einen Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

im Kollegium und mit den Erzieherinnen im Kindergarten eine Zusammenarbeit<br />

mit den Erziehungsberechtigen, die systematische Erfassung<br />

aller Problemkinder und die natürliche Förderung der Sprachkompetenz.<br />

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Besondere Bedeutung kommt dabei der exakten Einschätzung der individuellen<br />

Voraussetzungen zu. Jedes Kind muss hinsichtlich des Sprachgedächtnisses,<br />

der auditiven Wahrnehmung, des Sprachverstehens, des<br />

Malens/Schreibens, der Aussprache einzelner Wörter, des Konstruierens<br />

von Wörtern und der phonologischen Bewusstheit beobachtet werden.<br />

Lesekompetenz wird nach der PISA-Studie als die Fähigkeit definiert,<br />

geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen und über sie zu reflektieren<br />

um eigene Ziele zu erreichen und <strong>das</strong> eigene Wissen und Potential weiterzuentwickeln.<br />

Lesen ist in erster Linie Verstehen.<br />

Bevor ein Text verstanden wird, muss er entziffert, aufgenommen, bewertet<br />

und verarbeitet werden. Es wird abstraktes Denken abverlangt.<br />

Gelesenes weckt Gefühle und fördert die Fantasie.<br />

Lesen ist ein mehrstufiger Lernprozess, zu dem Lesefertigkeit, Lesefähigkeit<br />

und Lesekompetenz gehören. Dieser komplexe, kognitive Entwicklungsgang,<br />

der auf Sinnerschließung ausgerichtet ist, richtet sich im<br />

Wesentlichen auf die Inhalte von Gelesenem. Es ist also eine Entschlüsselung<br />

von notierten Mitteilungen, die über die reine Lesetechnik hinausgeht.<br />

Die Verknüpfung des Gelesenen mit den eigenen Erfahrungen<br />

spielt dabei wie beim Spracherwerb eine wichtige Rolle.<br />

Neben der gezielten Entnahme von Informationen aus Texten regt <strong>das</strong><br />

Gelesene an, darüber nachzudenken, zu den Gedanken, Handlungen<br />

und Personen Stellungen zu nehmen und innere Vorstellungsbilder zu<br />

entwickeln.<br />

Die drei Qualifikationsstufen werden folgendermaßen definiert:<br />

Lesefertigkeit: Die Leistung besteht aus dem Prozess des Lesens und<br />

wie er gelingt. Der Sinn einzelner Wörter und Sätze muss von den Kindern<br />

erfasst werden. Sie übersetzen dabei Geschriebenes in Gesprochenes.<br />

Lesefähigkeit: Hier steht die Sinnentnahme nicht nur von Wörtern, sondern<br />

von Sätzen und später sogar von ganzen Texten im Vordergrund.<br />

Komplexere Inhalte müssen erfasst, Handlungen verfolgt und Konstellation<br />

von Figuren erkannt werden. Neben dem Lesen und Verstehen der<br />

Texte wird also der erste Ansatz von Deutung verlangt.<br />

Lesekompetenz.: Sie setzt die Lesefertigkeit und die Lesefähigkeit voraus.<br />

Lesekompetenz verlangt als Einstieg Motivation. Lesen muss als etwas<br />

Bedeutsames wahrgenommen werden, <strong>das</strong> unterhaltsam, genussvoll<br />

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und bereichernd ist. Im kognitiven Bereich werden Informationen erkannt,<br />

komplexe Zusammenhänge hergestellt und interpretiert.<br />

Das bedürfnisbezogene Auswählen von Texten geschieht emotional.<br />

Daraus werden auch eigene Leseinteressen entwickelt und eigene Erfahrungen<br />

und Gefühlserlebnisse mit dem Lesen verbunden. Durch <strong>das</strong><br />

kreative Verarbeiten des Gelesenen werden innere Vorstellungsbilder<br />

entwickelt.<br />

Die höchste Stufe der Lesekompetenz ist dann erreicht, wenn man sich<br />

über Gelesenes mit anderen austauscht und unterschiedliche Interpretationen<br />

toleriert.<br />

Der Motivationsbereich muss gestärkt werden. Die Auseinandersetzung<br />

auf der emotionalen Ebene mit Gelesenem erscheint wichtig, um Lesen<br />

als etwas Ästhetisches wahrzunehmen und zu genießen. Auch <strong>das</strong> kreative<br />

Verarbeiten des Gelesenen verstärkt die Lesekompetenz.<br />

Vorläuferkompetenzen<br />

Kinder lernen in der <strong>Grundschule</strong> am erfolgreichsten, wenn sie bereits im<br />

Vorschulalter Vorläuferkompetenzen des Lesens, Schreibens und Rechnens<br />

erworben haben. Wird <strong>das</strong> Interesse an Sprache und Schriftsprache<br />

durch Vorbildfunktion und anregende Kommunikationsreize geweckt,<br />

können sich schon sehr früh Interesse und Spaß an Lesen entwickeln.<br />

Der phonologischen Bewusstheit kommt dabei eine besondere Bedeutung<br />

zu.<br />

Sie gliedert sich in drei Teilbereiche:<br />

- Die phonologische Bewusstheit verlangt Kenntnisse der Lautstruktur<br />

der Sprache, die Identifikation einzelner Laute in Wort und <strong>das</strong><br />

Erkennen des alphabetischen Systems der Sprache.<br />

- Beim phonetischen Rekotieren setzt der Leseanfänger einzelne<br />

Schriftzeichen im Arbeitsgedächtnis in Laute um. Diese werden bis<br />

zur Synthese akustisch und visuell im Kurzzeitgedächtnis präsent<br />

gehalten.<br />

- Im Teilbereich „phonologisches Rekotieren“ aus dem Wortlexikon<br />

wird die phonologische Struktur eines Wortes im Langzeitgedächtnis<br />

abgerufen.<br />

Bei den Kindern muss also die Fähigkeit entwickelt und gefördert werden,<br />

in der gesprochenen Sprache Laute zu hören. Beim Fehlen dieser<br />

lautanalytischen Fertigkeiten muss dies diagnostiziert und gezielt gefördert<br />

werden.<br />

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Geschieht dies nicht, sind Kinder ohne phonologische Fähigkeiten in der<br />

Schule beim Lesen und Schreibenlernen benachteiligt. Sie erkennen keine<br />

Anfangslaute, können Laute nicht synthetisieren und die Lautanzahl<br />

in einem Wort nicht erfassen. Auch Lautumstellungen gelingen ihnen<br />

nicht. Man spricht hier von phonologischer Bewusstheit im engeren Sinne.<br />

Selbst einfachere phonologische Fähigkeiten wie Reimerkennung und<br />

Gliederung von Wörtern in Silben (phonologische Bewusstheit im weiteren<br />

Sinne) bereiten ihnen Schwierigkeiten.<br />

Das „Bielefelder Screening BISC“ sowie „Hören, Lauschen, Lernen“ sind<br />

geeignete Diagnoseverfahren um festzustellen, inwieweit die phonologische<br />

Bewusstheit ausgeprägt ist. Diese Diagnoseinstrumente können<br />

am Ende der Kindergartenzeit oder zu Beginn des ersten Schuljahres<br />

eingesetzt werden. Sie filtern „Risikokinder“ heraus und geben die Möglichkeit,<br />

fehlende Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb zu fördern.<br />

Die erfolgreiche Förderung der einfacheren phonologischen Fähigkeiten<br />

kann schon im Vorschulalter geleistet werden, da hierzu noch keinerlei<br />

Laut- und Buchstabenkenntnis nötig ist. Die lautanalytische Fähigkeit ist<br />

während des Leselernprozesses in der Schule anzugehen, da dazu die<br />

Auseinandersetzung mit dem alphabetischen System notwendig ist. Die<br />

phonologische Bewusstheit im engeren Sinn entwickelt sich prozesshaft<br />

und ist erst während des Leselernprozesses vollständig ausgebildet.<br />

Vorschulische Fördermaßnahmen<br />

Die praxisorientierte Vermittlung der Schriftsprache (Emertent Litaracy)<br />

muss schon im Kindergarten angestoßen und zum Bildungsauftrag werden.<br />

Dabei scheint besonders wichtig zu sein, die Kinder nicht zu Schreibund<br />

Leseleistungen zu drängen, sondern sie zu Akteuren ihres eigenen<br />

Handelns werden zu lassen.<br />

Bei den ersten Begegnungen mit der Schriftsprache handelt es sich um<br />

ein Kennenlernen von Wörtern und Buchstaben und <strong>das</strong> Entdecken lautlicher<br />

Strukturen. Auch ein erstes Nachschreiben oder freies Schreiben<br />

ist je nach individuellem Vermögen der Kinder zu fördern. Da Lesen und<br />

Schreiben, wie <strong>das</strong> Sprechen und Zuhören, eine Form der Kommuni-kation<br />

ist, können sie voneinander nicht abgetrennt werden.<br />

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Im Vorschulbereich müssen anregende Erfahrungen geboten werden<br />

und ein entdeckendes, den vorhandenen Forscherdrang des Kindes<br />

ausnutzendes Lernen stärker als bisher gefördert werden. So kann in der<br />

kindlichen Umwelt die Schrift auf Dosen, Schildern etc. entdeckt werden.<br />

Textbegegnungen lassen Vermutungen über den Inhalt zu. Kinder lernen<br />

mit Logos und Piktogrammen umzugehen, den eigenen Namen zu<br />

schreiben und Gegenstände zu beschriften. Sie können Buchstaben in<br />

der Schrift entdecken und gebrauchen und Laute in der gesprochenen<br />

Sprache hören zu lernen.<br />

Auch im Elternhaus begegnet Kindern die Schriftsprache schon sehr<br />

früh. Einerseits beobachten sie die Eltern im Umgang mit Sprache in Zeitungen<br />

oder anderen Druckvorlagen, andererseits erfahren sie durch<br />

Vorlesen, <strong>das</strong>s Texte Informationen enthalten. In anregungsreichen Milieus<br />

kann also schon früh, besonders durch Vorlesen, die Neugierde für<br />

Geschriebenes geweckt werden.<br />

Das häusliche Milieu kann eine positive Motivation für den Umgang mit<br />

der Schriftsprache anbahnen. Dem Kindergarten kommt die Aufgabe zu,<br />

Kinder, die bisher von zu Hause weniger Anregungen erhalten haben, zu<br />

unterstützen und damit für mehr Chancengleichheit zu sorgen.<br />

Da der Schreibprozess für Kinder beobachtbar ist, vollziehen sie diesen<br />

eher nach. Sie beginnen, typische Bewegungen zu imitieren.<br />

Das richtige Schreiben lernen sie oft erst im Zusammenhang mit ihrem<br />

Namen. Sie kennzeichnen beispielsweise von ihnen gemalte Bilder damit<br />

und erfahren dadurch auf der emotionalen Ebene, <strong>das</strong>s dies eine Urheberschaft<br />

dokumentiert.<br />

Das Schreiben des eigenen Namens oder <strong>das</strong> Abschreiben von Vorlagen<br />

versetzt sie zwar noch nicht in die Lage, die Lautwerte der Buchstaben<br />

zu erkennen, aber von dieser Ausgangslage her ist es für sie leicht,<br />

sich die Funktion derselben bewusst zu machen (Ganzheitliche Phase).<br />

Kinder erkennen meist schnell, <strong>das</strong>s dort, wo man ein A hört, auch ein A<br />

geschrieben wird. Im teilphonetischen Schreiben werden Buchstaben<br />

ausgelassen, weil Laute entweder nicht gehört werden oder Buchstaben<br />

noch nicht bekannt sind. Das lautgetreue Schreiben ganzer Wörter und<br />

Sätze rein nach Gehör, ohne dabei die Rechtschreibung zu kennen, wird<br />

als phonetisches Schreiben bezeichnet und stellt die vorletzte Entwicklungsphase<br />

auf dem Weg zum orthographischen, also rechtschriftlichen<br />

Schreiben dar.<br />

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Beim Erwerb der Schreib- und Lesefähigkeit setzen die Lernprozesse<br />

schon sehr früh im Vorschulalter ein und durchlaufen typische Entwicklungsstufen.<br />

Untersuchungen haben ergeben, <strong>das</strong>s Lesen und Schreiben<br />

zwar eng zusammen hängen, in ihrer Entwicklung aber nicht völlig<br />

gleich verlaufen.<br />

Lesen hat den technischen Aspekt aus einer Buchstabenfolge eine Lautkette<br />

herzustellen und daraus ein Wort herzuleiten. Dies muss dann mit<br />

einer Bedeutung verbunden werden. Erst wenn dieser sehr wichtige<br />

Sinn- und Bedeutungsaspekt erreicht ist, wird Lesen zur Sinnentnahme.<br />

Auch für <strong>das</strong> Schreiben sind Anregungssituationen und längere Lernprozesse<br />

die Voraussetzung. Die Funktion unserer Schrift als Laut-Buchstaben-Schrift<br />

muss erkannt und Buchstaben müssen identifiziert und unterschieden<br />

werden. Ein orthographisch-korrektes Schreiben setzt ausgeprägte<br />

feinmotorische Fertigkeiten und <strong>das</strong> Durchlaufen der unterschiedlichen<br />

Vorläuferfähigkeiten (Interesse an Schriftsprache, Imitieren von<br />

Vorbildern, Phonologische Bewusstheit, visuelle Fähigkeiten) voraus. So<br />

gelingt es, durch Schreiben bedeutungshaltige Sprache in Buchstaben<br />

festzuhalten.<br />

Entwicklungsphasen im Lesen:<br />

Die präliterarsich-symbolische Phase<br />

Die Kinder drücken sich durch bildliches Gestalten aus und entschlüsseln<br />

die Bedeutung. Sie erkennen in der Schrift noch nicht<br />

den Zusammenhang zwischen Wortlaut und Bedeutung, entwickeln<br />

aber erste Vorstellungen darüber, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Geschriebene eine Bedeutung<br />

hat.<br />

Ganzheitliche oder logografische Phase<br />

Auch beim Lesen durchlaufen Kinder eine ganzheitliche Phase, in<br />

der sie Wörter ohne Buchstabenkenntnis wie Bilder auffassen. Angelehnt<br />

an ihren eigenen Namen merken sie sich erste Wörter und<br />

Sätze. Da sie sich ausschließlich nach dem Inhalt und nicht nach<br />

den Buchstaben und Lautverbindungen richten, kommt es oft zu<br />

Verwechslungen. Beispielsweise wird <strong>das</strong> Wort „Hund“ dann als<br />

„Dackel“ gelesen. Diesen Entwicklungsschritt im Lesen nennt man<br />

auch logographische Phase.<br />

Alphabetische Strategie / Phonem-Graphem-Zuordnung<br />

Wenn die Kinder erkennen, <strong>das</strong>s die Buchstaben Laute repräsentieren<br />

und aus der Abfolge sich der Lautcharakter der Wörter ergibt,<br />

stellt dies eine völlige Veränderung der Lesestrategie dar.<br />

Durch die Entdeckung dieser alphabetischen Strategie (Buchsta-<br />

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ben-Laut-Entsprechung) ist der wichtige Schritt zum „richtigen“ Lesen<br />

vollzogen. Sie sind nun in der Lage, jedes Wort Laut für Laut<br />

zu erlesen.<br />

Erfassen ganzer Wörter oder Wortteile<br />

In dieser Lesephase erfassen geübte Leser schon wiederkehrende<br />

Wortteile oder ganze Wörter. Das Lesen wird dadurch flüssiger.<br />

Manche Kinder erreichen diese Stufe schon bei Schuleintritt, andere<br />

erst im zweiten oder dritten Schuljahr.<br />

In der Vorschulerziehung und im Anfangsunterricht der <strong>Grundschule</strong> ist<br />

dieser Heterogenität didaktisch und methodisch zu begegnen.<br />

Wie beim Erwerb der Lesefähigkeit sind auch beim frühen Schreiben unterschiedliche<br />

Leistungsunterschiede feststellbar. Schreibähnliche Aktivitäten<br />

können schon im dritten Lebensjahr begonnen werden oder der<br />

erste Zugang zur Schriftsprache geschieht erst mit sechs Jahren.<br />

Es ist ganz besonders darauf zu achten, <strong>das</strong>s die Kinder Freude an dieser<br />

Sache haben. Deshalb muss ihnen der erste Zugang zum Lesen und<br />

Schreiben von Erwachsenen in einer Vorbildfunktion als etwas Schönes,<br />

Spannendes und Bereicherndes präsentiert werden. Die bei allen Kindern<br />

schon sehr früh vorhandene Motivation wird durch <strong>das</strong> jeweilige Anregungsfeld<br />

(Familie, Kindergarten, Schule) entscheidend geprägt und<br />

gefördert.<br />

Schulaufnahmeverfahren<br />

Schulfähigkeit entsteht im Zusammenwirken von Kind und seiner Familie,<br />

Kindergarten und <strong>Grundschule</strong>.<br />

Dies bedeutet, <strong>das</strong>s Schulfähigkeit nicht direkt beobachtbar ist, sondern<br />

aus den sich wechselseitig beeinflussenden Teilkomponenten Schule,<br />

Schülern und aus der gesamtgesellschaftlichen Situation erschlossen<br />

werden muss.<br />

Daraus ergibt sich die Forderung, <strong>das</strong>s diese Teilkomponenten in der<br />

Schuleingangsdiagnostik berücksichtigt werden müssen. Schulfähigkeit<br />

ist als eine Entwicklungsaufgabe anzusehen, deren Bewältigung dann<br />

gelingt, wenn die Anschlussfähigkeit von Kindergarten und <strong>Grundschule</strong><br />

gesichert ist.<br />

Bei der Schuleingangsdiagnostik werden subjektive Theorien von Lehrern<br />

wirksam. Dadurch entsteht eine unterschiedliche Gewichtung be-<br />

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züglich der Schulfähigkeit. Für die Vorhersage des Schulerfolgs haben<br />

lernzielnahe Schulfähigkeitskriterien eine große Bedeutung.<br />

Für den Schriftspracherwerb kommt der phonologischen Bewusstheit<br />

größte Bedeutung zu. Grundsätzlich sind Diagnosekriterien auszuwählen,<br />

die sich aus den Anforderungsbereichen des Anfangsunterrichts ableiten.<br />

<strong>Lesekonzept</strong> im Anfangsunterricht<br />

Der Heterogenität der Kinder in Bezug auf schriftsprachliche und individuelle<br />

Voraussetzung ist zu Schulbeginn Rechnung zu tragen. Die in der<br />

Vorschulzeit und beim Schulaufnahmeverfahren schon gewonnenen Erkenntnisse<br />

über die individuellen Lernvoraussetzungen müssen im Anfangsunterricht<br />

durch diagnostische Lernbeobachtungen überprüft werden.<br />

Um dies zu garantieren, hat sich die Schule für ein Fibelwerk entschieden,<br />

<strong>das</strong> differenzierendes Zusatzmaterial bereitstellt.<br />

Mit dem begleitenden Einsatz einer Anlauttabelle und Vorschlägen für<br />

Schreibanlässe zur Anregung des freien Schreibens soll der schriftsprachliche<br />

Unterricht eine Öffnung in Richtung Lernwegsorientierung erfahren.<br />

Offene Unterrichtsformen wie Werkstattunterricht unterstützen dann den<br />

Prozess zu einem differenzierenden und individualisierenden Unterricht,<br />

der der Motivation und Identifikation des Lernerfolgs und der Eigenaktivität<br />

der Schüler in besonderer Weise Rechnung trägt.<br />

Evaluation<br />

Die Zielvorgaben werden in regelmäßigen Fachkonferenzen überprüft.<br />

Darüber hinaus findet ein jährlicher Erfahrungsaustausch der <strong>Grundschule</strong><br />

Wirtheim und der <strong>Grundschule</strong> <strong>Biebertal</strong> statt, um eventuelle inhaltliche<br />

Veränderungen und die Erweiterung des <strong>Lesekonzept</strong>s hinsichtlich<br />

der Qualitätssicherung zu prüfen bzw. vorzunehmen.<br />

Die beiden Schulen halten es für unabdingbar, den Vorschulbereich in<br />

den Evaluationsprozess mit einzubeziehen und haben deshalb regelmäßige<br />

Arbeitstreffen mit allen Biebergemünder Kindergärten initiiert.<br />

Der notwendige Fortbildungs- und Qualifizierungsbedarf im Elementarund<br />

Primarbereich ist begonnen und hinsichtlich des Schwerpunkts „Dia-<br />

10


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gnostik“ wurden mit den beiden Kollegien und allen Pädagoginnen der<br />

Kindergärten schon zwei ganztägige Fortbildungsveranstaltungen mit externen<br />

Institutionen durchgeführt.<br />

Aktionsplan zur Leseförderung<br />

Zielsetzung<br />

Ziel der pädagogischen Bemühungen zur Leseförderung ist es, die<br />

Schülerinnen und Schüler aufbauend auf einer vorschulischen Förderung<br />

im Elementarbereich, durch die Grundschulzeit hindurch beim Lesen<br />

zu begleiten, zu motivieren und zu fördern.<br />

Der diagnostische Blick<br />

Eine zentrale Voraussetzung für eine optimale Förderung ist eine ausreichende<br />

diagnostische Kompetenz der Lehrkräfte, also die Fähigkeit, den<br />

Kenntnisstand, die Verarbeitungs- und Verstehensprozesse sowie die<br />

aktuellen Leseschwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler korrekt einschätzen<br />

zu können.“<br />

Initiieren von Lernsituationen und Überprüfen des Lernerfolgs, Einschätzen<br />

von Schülerleistungen, Beobachten und Reagieren in konkreten Situationen<br />

– <strong>das</strong> wird täglich von Lehrerinnen und Lehrern verlangt und<br />

geleistet. Um den nächsten Schultag vernünftig planen zu können, müssen<br />

sie an <strong>das</strong> schon Erreichte anknüpfen. Insofern diagnostizieren<br />

Lehrkräfte unentwegt in ihrer Praxis. Dabei stützen sie sich auf berufliche<br />

Erfahrungen und fachliches Wissen. Ihr „diagnostischer Blick“ richtet sich<br />

• auf die verbindlichen Ziele und Standards des Fachs und ihre<br />

Umsetzung im schulischen Rahmen (Stundenplan, Raumangebot,<br />

Materialien),<br />

• auf die individuell unterschiedlichen Lernvoraussetzungen<br />

und Leistungen der Schülerinnen und Schüler der Lerngruppe,<br />

• auf den Schwierigkeitsgrad der konkreten Aufgaben im Unterricht<br />

und die methodische Inszenierung durch die Lehrkraft<br />

selbst.<br />

Typische Fehler beim Lesen<br />

Schwierigkeiten und Fehler beim Lesen entstehen auf Ebenen unterschiedlicher<br />

Komplexität. Es gibt Scheitern auf sehr niedriger Hierarchie-<br />

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20.04.2008<br />

stufe bis zu Schwierigkeiten im Bereich des globalen Textverstehens.<br />

Lehrerinnen und Lehrer in der <strong>Grundschule</strong> machen bei Kindern mit Leseschwierigkeiten<br />

zum Beispiel die folgenden Beobachtungen:<br />

1. Das Kind braucht unverhältnismäßig lange und versucht sehr gedehnt,<br />

Laute zu synthetisieren. Oft ergibt sich kein Sinn („Buchstabensammler“).<br />

2. Das Kind liest unverhältnismäßig schnell und ungenau. Dabei ersetzt<br />

es Wörter sinngemäß durch andere Wörter („Kontextspekulant“).<br />

3. Das Kind erliest zwar die einzelnen Wörter korrekt, aber ist nicht in<br />

der Lage, Betonung und Stimmführung dem Inhalt entsprechend<br />

zu gestalten (mechanisches Rekodieren).<br />

4. Das Kind leist einen Text relativ zügig, kann aber Fragen zum Inhalt<br />

nicht korrekt beantworten (keine Anwendung von Lesestrategien<br />

auf der Textebene).<br />

Die Leseleistung einschätzen und messen<br />

Bei guten Leserinnen und Lesern der Klasse kann man relativ schnell zu<br />

einer Einschätzung kommen. Sie können Fragen zum Text beantworten,<br />

eigene Gedanken formulieren und lebendig und sinnbetont vorlesen. Oft<br />

schaffen sie <strong>das</strong> schon beim ersten Kontakt mit dem Text. Die meisten<br />

Kinder brauchen aber mehr Zeit, um mit einem Text vertraut zu werden<br />

und ihn zu verstehen. Wenn Schwierigkeiten auftreten, sollte überprüft<br />

werden, welche der oben beschriebenen Teilkompetenzen <strong>das</strong> Kind bereits<br />

beherrscht und wo Lücken vorhanden sind, die durch besondere<br />

Förderung geschlossen werden müssen.<br />

Der Effekt von diagnostischen Maßnahmen nimmt zu, wenn sie regelmäßig<br />

durchgeführt werden. Sie sollten den Lernweg der Kinder über die<br />

gesamte Grundschulzeit begleiten und in Kooperation aller Lehrkräfte einer<br />

Schule vorgenommen werden. Eine gemeinsame Festlegung verbessert<br />

in hohem Maße den diagnostischen Blick eines Kollegiums und<br />

trägt so zur Steigerung von Unterrichtsqualität der Schule bei.<br />

Beobachtungen während des täglichen Unterrichts<br />

Bei verschiedenen Gelegenheiten hat man als Lehrkraft im Unterricht die<br />

Gelegenheit, etwas über die Leseleistungen der Schülerinnen und Schüler<br />

zu erfahren:<br />

• wie reagiert ein Kind auf Leseangebote<br />

• Situationen und Strategien schaffen, um mit dem Kind allein<br />

zu lesen<br />

• Beobachtungen beim Lautlesen<br />

• Vorlesen von bekannten und geübten Texten<br />

• Textverständnis durch Fragen und Inhalte überprüfen<br />

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• Schaffen einer geeigneten Leseatmosphäre (innere Ruhe<br />

und Konzentration)<br />

Prüfraster für Lesefähigkeit: Welche Fähigkeiten hat <strong>das</strong> Kind bereits<br />

Wortebene<br />

Satzebene<br />

Textebene<br />

• kennt Laut-Buchstaben-Beziehungen einschließlich der Besonderheiten<br />

im Deutschen (Beispiele: ei, eu, sch, ch...)<br />

• synthetisiert Laute in einfachen und komplexen Silben<br />

(Beispiele: Hut, ruft, Hund, Sprung, springst) 4<br />

• aktiviert Kurzzeitgedächtnis zum Speichern bereits erlesener Wortteile<br />

• erfasst ganzheitlich häufige, kurze Wörter, Silben, Wortbausteine (Morpheme)<br />

• artikuliert deutlich und verständlich<br />

• hat angemessenes Lesetempo<br />

• gliedert Sätze in Sinneinheiten, nutzt dabei syntaktisches und semantisches<br />

Strukturwissen<br />

• erkennt Kernaussage, betont <strong>das</strong> Wichtige<br />

• unterscheidet Aussage- und Fragesätze durch Stimmführung<br />

• hebt in angemessener Weise wörtliche Rede hervor<br />

• artikuliert deutlich und verständlich<br />

• hat angemessenes Lesetempo<br />

• verdeutlicht durch Betonungen und Akzentuierung Zusammenhänge, die<br />

über den einzelnen Satz hinaus den Text verbinden<br />

• passt Lesetempo, Lesefluss dem Sinn an<br />

• liest unangestrengt, kann den Atem steuern<br />

• artikuliert deutlich und verständlich<br />

• hat angemessenes Lesetempo<br />

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Neben informellen Beobachtungen müssen auch standardisierte und normierte Verfahren<br />

zum Einsatz kommen. Sie haben den Vorteil der Objektivität. Mit ihren Daten<br />

bekommt die Lehrkraft Informationen über genau definierte Items der Leseleistung<br />

einzelner Schülerinnen und Schüler.<br />

Auswahl von Diagnoseverfahren zur Feststellung der Lesekompetenz<br />

Schulanfang<br />

1. Feststellung der Sprachfähigkeit durch schuleigenen Beobachtungsbogen<br />

2. Die diagnostischen Einschätzscalen (DES), Karlheinz Bart<br />

3. Marburger Sprachscreening für 4 – 6jährige Kinder, Holler-Zittlau<br />

4. Gruppentest zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten,<br />

Barth und Gomm<br />

5. Fit für die Schule, Dieck-Verlag<br />

1. und 2. Schuljahr<br />

1. Bausteine, Lernstanderhebungen, Diesterweg-Verlag<br />

2. Stolperwörter Lesetest, Wilfried Metze<br />

3. und 4. Schuljahr<br />

1. Bausteine, Lernstandserhebungen, Diesterweg-Verlag<br />

2. Stolperwörter Lesetest, Wilfried Metze<br />

Beobachtungsbogen Klasse 1 und 2<br />

nachstehend<br />

Beobachtungsbogen Klasse 3 und 4<br />

nachstehend<br />

Schriftlich Fragen zum Text beantworten<br />

(orientiert an Kompetenzstufen)<br />

Vielen Lehrkräften sind diese Aufgaben aus den Orientierungsarbeiten<br />

der dritten Jahrgangsstufe bekannt. Die Fragen zum Textverständnis orientieren<br />

sich an den Stufen der Lesekompetenz:<br />

Kompetenzstufe 1 (Stufe der Reproduktion)<br />

Informationen im Text erkennen und explizit/in unveränderter Form<br />

wiedergeben.<br />

Kompetenzstufe 2 (Stufe der Reorganisation<br />

14


20.04.2008<br />

Informationen aus dem Text entnehmen und in veränderter Form (mit<br />

eigenen Worten, aus anderer Perspektive) wiedergeben und einfache<br />

Schlussfolgerungen ziehen.<br />

Kompetenzstufe 3 (Stufe des Transfers)<br />

Informationen aus vergleichbare Sachverhalte und Anwendungssituationen<br />

beziehen.<br />

komplexe Schlussfolgerungen ziehen und einfache Probleme lösen.<br />

Lernstandserhebungen Klassen 3 und 4<br />

Name: ............................................... Schj.:.............. Datum:<br />

..................<br />

15


20.04.2008<br />

Lernziele<br />

Beobachtungszeitpunkt,<br />

Bewertung<br />

(Fähigkeit/Kenntnis ist * = sehr gut,<br />

+ = weitgehend gut<br />

∆ = noch zu wenig ausgeprägt)<br />

Diagnosebogen<br />

Besteht<br />

Förderbedarf<br />

(s. unten)<br />

Leseentwicklung / Strategien / Lesefertigkeit<br />

Erliest Texte und kann Vermutungen<br />

über den weiteren Fortgang<br />

einer<br />

Handlung äußern<br />

Erliest Texte und kann Fragen<br />

zum Text<br />

beantworten<br />

Kann gezielt Informationen in<br />

Texten<br />

finden und diese zusammenfassend<br />

wiedergeben, wendet dabei<br />

Methoden<br />

der Texterschließung an (wie<br />

Unterstreichen,<br />

Markieren)<br />

Kann genau und sinnerfassend<br />

lesen<br />

Erliest Texte in angemessenem<br />

Tempo<br />

Liest geübte Texte gestaltend<br />

vor<br />

Klasse 3 Klasse 4<br />

Blatt 38,<br />

Blatt 38b<br />

Blatt 55<br />

Blatt 39<br />

Blatt 56<br />

Blatt 37<br />

Blatt 54<br />

Blatt 38<br />

Blatt 55<br />

Liest ungeübte Texte gestaltend<br />

vor<br />

Hinweise zur Art<br />

der Textauswahl<br />

= deutlicher Förderbedarf, = teilweise Förderbedarf, = kein Förderbedarf<br />

Lernstandserhebungen Klassen 1 und 2<br />

Name: ............................................... Schj.:.............. Datum:<br />

..................<br />

16


20.04.2008<br />

SatzbildungWort- und<br />

Leseentwicklung / Strategien<br />

Lernziele<br />

Bewertung<br />

(Fähigkeit/Kenntnis ist * = sehr gut,<br />

+ = weitgehend gut,<br />

∆ = noch zu wenig ausgeprägt)<br />

Förderbedarf*<br />

Kann Silben zu Wörtern<br />

zusammensetzen<br />

Kann Reimwörter zuordnen<br />

Erliest kurze, nicht mehr<br />

als zweisilbige<br />

Wörter und kennt ihre Be-<br />

Erliest drei- und mehrsilbige<br />

Wörter, kennt ihre Bedeutung<br />

Liest zeilenübergreifend<br />

Erliest kurze Texte und<br />

kann Fragen<br />

zum Inhalt beantworten<br />

Beobachtungszeitpunkt<br />

Bewertung<br />

Klasse 1 Klasse 2<br />

Blatt 4<br />

Blatt 5<br />

Blatt 7<br />

Blatt 8<br />

Kann in kurzen Texten gezielt<br />

Blatt 21<br />

Liest einen geübten Text<br />

gestaltend vor<br />

Wählt Texte nach eigenem<br />

Interesse aus<br />

= deutlicher Förderbedarf, = teilweise Förderbedarf, = kein Förderbedarf<br />

Diagnosebogen<br />

Bes. Beobachtungen:<br />

Blatt 8<br />

Blatt 22,<br />

22b<br />

Bes. Beobachtungen:<br />

Bes. Beobachtungen:<br />

Leseaktionen<br />

Ziel der Pädagogischen Bemühungen zur Leseförderung ist es, die Schülerinnen und<br />

Schüler durch die Grundschulzeit hindurch beim Lesen zu begleiten, zu motivieren<br />

und zu fördern.<br />

17


20.04.2008<br />

Aktion<br />

Zeitpunkt<br />

Elementarbereich<br />

Elternabend mit Kindergarten zum „Thema „Sprachförderung<br />

im Vorschulalter“<br />

Infoblatt „Sprachförderung im Elternhaus“<br />

Erfahrungsaustausch in Arbeitsgruppe „Kindergarten –<br />

Schule“<br />

Jährlich zum Anfangzeit<br />

Januar<br />

Einschulungsphase / Schulaufnahme<br />

Oktober bis Mai, 2 x jährlich<br />

Sprachstandserhebung<br />

Besuch der Erstklasselehrerin im Kindergarten<br />

Diagnose der Lesefähigkeit, MSC<br />

November/Schulaufnahme<br />

April, je 2 – 3 Vormittage<br />

Mai, auffällige Kinder<br />

Anfangsunterricht<br />

Gruppentest zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten<br />

– Münsteraner Sprachscreening<br />

– Förderung nach MSC<br />

wöchentliche Büchereistunde in Schülerbücherei<br />

Innerhalb der ersten 6 Wochen<br />

Förderung regelmäßig<br />

ab Schulhalbjahr<br />

Lesepatenschaften<br />

vor/nach Herbstferien<br />

tägliche Vorlesezeit zum Schulfrühstück<br />

regelmäßig<br />

ständige Implementierung des Lesens in den Gesamtunterricht<br />

regelmäßig<br />

Entwicklung von Lesetechniken<br />

ständige Implementierung des Lesens in den Gesamtunterricht<br />

regelmäßig<br />

Klasse 1/2<br />

regelmäßige Lesestandsfeststellung<br />

Einbeziehung in die Förderpläne<br />

Entwicklung von Lesetechniken,<br />

inhaltliche Auseinandersetzung mit Texten<br />

ständige Implementierung des Lesens in den Gesamtunterricht<br />

wöchentliche Büchereistunde in Schülerbücherei<br />

Herbst und Frühjahr, siehe Lernstandsfeststellung<br />

regelmäßig<br />

regelmäßig<br />

Ganzschriften zum sinnerfassenden Lesen Ganzschriften<br />

14-tägig regelmäßig, zusätzlich zu<br />

Stundentafel<br />

tägliche Vorlesezeit zum Schulfrühstück<br />

regelmäßig<br />

18


20.04.2008<br />

erster Umgang mit dem Wörterbuch/Wörterlisten ab Anfang Klase 2<br />

Vorleseaktionen<br />

Lesepatenschaft mit Klasse 4 Anfang Klasse 1<br />

z.B. Büchereifest März/Lesenachnmittag<br />

o.ä.<br />

Klasse 3/4<br />

regelmäßige Lesefeststandsstellung<br />

Einbeziehung in die Förderpläne<br />

ständige Implementierung des Lesens in den Gesamtunterricht<br />

Wöchentliche Büchereistunde in Schülerbücherei<br />

Ganzschriften<br />

Vorleseaktionen<br />

Leseabend/Lesenacht<br />

Gezielte Arbeit mit dem Wörterbuch<br />

Lesepatenschaften Klasse 4<br />

Leseförderprogramm „Antolin“<br />

Herbst und Frühjahr, siehe Lernstandsfeststellung<br />

regelmäßig<br />

14-tägig regelmäßig, zusätzlich zu<br />

Stundentafel<br />

2 Ganzschriften über Schuljahr<br />

verteilt<br />

z.B. Büchereifest März/Leseabend<br />

o.ä.<br />

Februar/Halbjahreswechsel<br />

regelmäßig<br />

Nach Möglichkeit<br />

regelmäßig<br />

klassenübergreifend<br />

Jährlicher Elternabend zum Thema „Lesemotivation“ Kl. 1 - 4<br />

Autorenlesungen/ Elternlesungen<br />

Bildung eines Büchereiteams<br />

Projekt „Optimierung der Büchereiarbeit“ durch LAR’in<br />

Regelmäßige Fortbildungen, Weiterarbeit in Arbeitsgruppe<br />

Beschäftigung mit der Methode des Erstlese- u. Erstschreibunter.,<br />

Festlegung der Lernstandsdiagnostik<br />

Leseführerschein/Lesehaus/Lesepass/Buchvorstellung Kl. 1 - 4<br />

Einbindung von Musik, Sport und Bewegung in die Leseaktivitäten<br />

1 – 2 mal in der Grundschulzeit<br />

Wöchentliche Büchereistunde,<br />

gemeinsame Besprechungen<br />

Schuljahr 2/07, LaR’in C. Liebler<br />

Arbeitsgruppe Biebergemünd,<br />

Kollegien<br />

Kl. 1 - 4<br />

19

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