Fechten - PSV Stuttgart
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ein Punkt geholt hätte, wäre man sogar<br />
direkt abgestiegen! Lange darüber sich<br />
Gedanken zu machen ging nicht, da jetzt<br />
fest stand, dass man gegen 1. FV <strong>Stuttgart</strong><br />
1896 in der Relegation spielen musste.<br />
SPIELBERICHT DER CANNSTATTER<br />
ZEITUNG<br />
Obertürkheim – Durch einen 3:2-Sieg<br />
nach Verlängerung auf der Anlage des<br />
VfB Obertürkheim gegen den Kreisliga-<br />
B-Vetreter 1. FV <strong>Stuttgart</strong> 1896 bleibt<br />
der <strong>PSV</strong> <strong>Stuttgart</strong> in der Kreisliga A,<br />
Staffel 3. Held des Spiels vor 200 Zuschauern<br />
war Spielertrainer Alexander<br />
Musumeci, der in der 110. Minute den<br />
Ball freistehend und trocken zum<br />
Siegtor versenkte.<br />
Von Torsten Streib<br />
Die beiden Spielertrainer waren die entscheidenden<br />
Protagonisten der Begegnung,<br />
wobei Alexander Musumeci (<strong>PSV</strong>)<br />
zum gefeierten Helden wurde, sein<br />
Pendant auf der anderen Seite, Philipp<br />
Lang, die Partie wohl schnellst möglich<br />
aus seinem Fußballerleben streichen<br />
möchte. Denn Musumeci machte als<br />
Trainer alles richtig, wechselte sich in der<br />
106. Minute selber ein und erzielte vier<br />
Minuten später das entscheidende Tor.<br />
Philipp Lang hingegen, der sonst das<br />
Spiel des FV 1896 denkt und lenkt, erwischte<br />
einen rabenschwarzen Tag.<br />
Sinnbildlich für seinen Auftritt die allerletzte<br />
Aktion der Partie: Nach einem<br />
Eckball kam er aus sechs Metern völlig<br />
frei zum Kopfball und setzte das<br />
Spielgerät am Tor vorbei. Vorbei war<br />
damit auch die Partie und die Aufstiegshoffnungen<br />
des FV 1896 und<br />
Lang wusste selbstkritisch: „Bei mir lief<br />
absolut nichts zusammen, ansonsten<br />
mache ich den Kopfball blind rein.“<br />
<strong>PSV</strong> zu Beginn überlegen<br />
Während der 120 Minuten entwickelte<br />
sich kein gutes Spiel, aber eines auf<br />
Augenhöhe. Der Kreisliga-A-Vertreter<br />
<strong>PSV</strong>, der nur aufgrund eines weniger<br />
18<br />
Fußball<br />
erzielten Tores nachsitzen musste, war<br />
mehr in Ballbesitz, operierte aber meist<br />
nur mit langen Bällen. Hatte man es mal<br />
mit Kombinationen versucht und sich<br />
gegen die starke Viererkette des FV 1896<br />
einen Vorteil verschafft, dann war das<br />
entscheidende Abspiel zu ungenau und<br />
überhastet oder es fehlte der Torschuss,<br />
weil „wir einfach zu lange zögerten“, hat<br />
Musumeci erkannt. Doch vor allem in der<br />
Anfangsphase war beim <strong>PSV</strong> der größere<br />
Wille und die Einsatzbereitschaft zu<br />
erkennen, auch in der kommenden<br />
Saison in der gleichen Liga spielen zu<br />
wollen.<br />
So zeigte Schiedsrichter Felix Spazierer<br />
(<strong>Stuttgart</strong>) in der 24. Minute völlig zurecht<br />
auf den Punkt: Nach einem Missverständnis<br />
zwischen dem starken<br />
Innenverteidiger Emmanuel Eduardo und<br />
Torhüter Marc Mühlbauer brachte<br />
Letzterer Simon Yanar zu Fall. Anis<br />
Nemce verwandelte eiskalt zum 1:0. Der<br />
FV 1896 fand bis zu diesem Zeitpunkt nur<br />
in der Defensive statt. „Wir waren zu<br />
Beginn sehr nervös und kamen anfangs<br />
mit dem ungewohnten Rasenplatz nicht<br />
zurecht“, so Lang. Zwar zeigte der FV in<br />
den 120 Minuten die bessere Spielanlage,<br />
doch in der Offensive traute man<br />
sich zu wenig zu. Die einzige Spitze –<br />
Misel Kalajdzic – konnte einem leidtun,<br />
musste er sich doch meistens gleich mit<br />
drei Gegenspielern auseinandersetzen –<br />
Unterstützung bekam er zu selten. So<br />
stellte Lang auch fest: „Wir hätten vielleicht<br />
mutiger spielen müssen.“<br />
Dennoch glich der FV 1896 schnell aus.<br />
Zuerst reagierte <strong>PSV</strong>-Schlussmann Jens<br />
Wahl hervorragend gegen einen Kopfball<br />
von Frank Schulze. Sekunden später<br />
musste er das Spielobjekt doch aus dem<br />
Netz holen. Den folgenden Eckball nickte<br />
Danijel Malkic (29.) unhaltbar ein. Im<br />
zweiten Abschnitt änderte sich am Spielverlauf<br />
wenig. Der <strong>PSV</strong> war optisch überlegen<br />
und mehr in der gegnerischen<br />
Hälfte, schaffte es aber nicht, aus den<br />
Chancenansätzen Tore zu machen. Dafür<br />
musste der ansonsten gute Schiedsrichter<br />
Spazierer schon Hilfestellung leisten.<br />
Als Schulze ein harmloser, abgefälschter<br />
Ball an den Arm sprang, zeigte<br />
er in der 62. Minute erneut auf den<br />
ominösen Punkt – eine Fehlentscheidung,<br />
wie auch beide Trainer wussten.<br />
„Das war ein Witz“, ärgerte sich Lang<br />
und Musumeci erkannte: „Den kann<br />
man nicht pfeifen, schon gar nicht in<br />
solch einer wichtigen Partie“. Nemce<br />
war‘s egal und er schickte Mühlbauer<br />
erneut ins falsche Eck und es hieß 2:1.<br />
Tolle FV 1896-Anhänger<br />
Was spielerisch in der FV-Truppe steckt,<br />
ließ die Mannschaft nur fünf Minuten später<br />
kurz und schmerzhaft für den <strong>PSV</strong><br />
aufblitzen. Kapitän Thomas Bormuth<br />
spielte schön in die Schnittstelle der