ECHO 28 (Frühjahr 2007) - Katholische Gesamtkirchengemeinde ...
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Kirchenpatron der Pfarrkirche Eggartskirch<br />
Kirchenpatrozinium in Eggartskirch<br />
Patron der kleinen bäuerlichen Kirche<br />
Eggartkirch ist der heilige Isidor, der Bauer aus<br />
Madrid, der im 12. Jahrhundert gelebt hat. Er<br />
wuchs in einem armen, aber frommen<br />
Elternhaus auf. Nachdem er herangewachsen<br />
war, verdingte er sich bei einem adeligen Herrn<br />
zur Besorgung seiner Felder. Alles, was er tat,<br />
tat er zur Ehre Gottes, und so trug seine<br />
unermüdliche Arbeit reiche Früchte. Sein Herr<br />
ernannte ihn deshalb zum Oberknecht. Die<br />
anderen Dienstleute neideten<br />
ihm dies und wollten ihm<br />
Böses antun, indem sie seine<br />
treue Ehefrau bei ihm<br />
verleumdeten, aber Isidor<br />
glaubte ihnen nicht.<br />
Schließlich versuchten sie,<br />
ihn bei seinem Herrn<br />
anzuschwärzen, dass er durch<br />
den täglichen Messebesuch<br />
seine Arbeit auf den Feldern<br />
vernachlässige. Als aber die<br />
Zeit der Ernte kam,<br />
übertrafen die Erträge der<br />
von Isidor bebauten Felder<br />
die der anderen Knechte<br />
weit.<br />
Auch vergaß er, der selbst<br />
arm war, nicht die, die noch<br />
ärmer waren. Er und seine<br />
Frau wiesen keinen<br />
Wanderburschen oder Bettler<br />
unbeschenkt von der Türe. Aber auch mit den<br />
Tieren fühlte sein gutes Herz Erbarmen. Auf ihn<br />
traf die Forderung der Heiligen Schrift zu: „Der<br />
Gerechte erbarmt sich seines Viehs“.<br />
Isidor lebte ein Gott wohl gefälliges,<br />
pflichtgetreues Leben bis in sein Alter. Er starb<br />
in seinem sechzigsten Jahr am 15. Mai 1170. Als<br />
man vierzig Jahre nach seinem Tod sein Grab<br />
öffnete, fand man den Leib des Heiligen noch<br />
ganz unversehrt und übertrug den Leichnam in<br />
die Andreaskirche in Madrid. Am 12.März 1622<br />
wurde er gemeinsam mit Ignazius von Loyola<br />
durch Papst Gregor XV heilig gesprochen.<br />
Isidor wird abgebildet mit einem Dreschflegel<br />
oder mit Engeln, die mit einem Pflug das Feld<br />
bearbeiten, denn vom heiligen Isidor wird die<br />
folgende Legende erzählt:<br />
Als sein Dienstherr sich selbst über die<br />
Anschuldigungen durch die anderen Knechte<br />
vergewissern wollte, ging er aufs Feld hinaus.<br />
Isidor war tatsächlich nicht dort anzutreffen,<br />
sondern in der Kirche. Dafür aber sah der<br />
Grundbesitzer zwei Engel, die mit einem mit<br />
weißen Pferden<br />
bespannten Pflug<br />
ackerten und so für<br />
Isidor arbeiteten.<br />
Verwundert<br />
hierüber ging der<br />
Herr nach Hause<br />
mit größter<br />
Hochachtung für<br />
seinen Knecht,<br />
dem der Himmel<br />
selbst beistand.<br />
Das Bild des<br />
heiligen Isidor ist in<br />
der Pfarrkirche<br />
Eggartkirch im<br />
Chorraum hinter<br />
dem Altar<br />
angebracht.<br />
(hs)<br />
Bild: H. Schumacher<br />
Eggartskirch<br />
Gemeindezeitung der Seelsorgeeinheit Ravensburg-West | <strong>28</strong>. Ausgabe Frühjahr <strong>2007</strong> Seite 29