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B 1089 D<br />

2. Februar 2009<br />

3<br />

Betriebswirtschaft<br />

Forstliche Zusammenschlüsse<br />

Wald und Umwelteinflüsse


Impressum<br />

Allgemeine Forst Zeitschrift<br />

für Waldwirtschaft und Umweltvorsorge<br />

64. Jahrgang 2009<br />

Erscheinungsweise: je<strong>de</strong>n 1. und 3. Montag <strong>im</strong> Monat<br />

VERLAG + HERAUSGEBER<br />

Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH<br />

Lothstraße 29, 80797 München<br />

Postfach 400 580, 80705 München;<br />

Tel. 089-12705-1; Fax 089-12705-335<br />

dlv.muenchen@dlv.<strong>de</strong><br />

www.dlv.<strong>de</strong><br />

Postbank München 646 565 804, BLZ 700 100 80<br />

ISSN: 1430-2713<br />

GESCHÄFTSFÜHRER:<br />

Amos Kotte, Bernd Kuhrmeier<br />

REDAKTION:<br />

Muskatstraße 4, 70619 Stuttgart;<br />

Tel. 0711-44827-0; Fax 0711-44827-77<br />

redaktion@afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong><br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong><br />

• Chefredakteur, verantwortlich für <strong>de</strong>n Inhalt:<br />

Bernd-Gunther Encke (bge),<br />

Tel. 0711-44827-0<br />

encke@afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong><br />

• Waldwirtschaft / Forstschutz / Privatwald:<br />

Herbert Kronauer (hk),<br />

Tel. 0711-44827-22<br />

kronauer@afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong><br />

• Aktuelles / Umweltvorsorge / Holzmarkt:<br />

Martin Steinfath (ste),<br />

Tel. 0711-44827-66<br />

steinfath@afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong><br />

• Außenstelle München:<br />

Rainer Soppa (so), rainer.soppa@dlv.<strong>de</strong><br />

Lothstraße 29, 80797 München<br />

• Außenstelle Berlin:<br />

Stephan Loboda (sl),<br />

Tel. 030-293974-25; Fax 030-293974-59<br />

Stephan.Loboda@dlv.<strong>de</strong><br />

Berliner Straße 112A, 13189 Berlin<br />

VERTRIEB:<br />

• Verlagsbüro Nord und BeNeLux:<br />

Robert Meyer, Kabelkamp 6,<br />

30179 Hannover;<br />

Tel. 0511-67806-206; Fax 0511-67806-130<br />

robert.meyer@dlv.<strong>de</strong><br />

• Verlagsbüro Süd und Österreich:<br />

Ludwig Stadler, Lothstr. 29, 80797 München;<br />

Tel. 089-12705-280; Fax 089-12705-548<br />

ludwig.stadler@dlv.<strong>de</strong><br />

BEZUGSPREIS:<br />

• Inland: 163,00 € inkl. MwSt. und Versand<br />

• Stu<strong>de</strong>nten, Anwärter, Referendare, Pensionäre:<br />

122,25 € inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

• Ausland: jährlich 174,50 € inkl. Versand<br />

• Einzelpreis: 7,75 €<br />

Kun<strong>de</strong>nservice: Angelika Kleber, Tel. 0511-67806-<br />

225; Fax -200, angelika.kleber@dlv.<strong>de</strong><br />

Kündigungen sind nur schriftlich 8 Wochen vor<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bezugszeitraumes möglich. Höhere Gewalt<br />

entbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Verlag von <strong>de</strong>r Lieferungsverpflichtung<br />

o<strong>de</strong>r Rückzahlung <strong>de</strong>s Bezugspreises.<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort ist München.<br />

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• Anzeigenleitung:<br />

Henning Stemmler<br />

• Anzeigenverkauf:<br />

Martin Babel, Tel. 089-12705-260<br />

• Verantwortlich für <strong>de</strong>n Anzeigenteil:<br />

Reinhard Tichy, Tel. 089-12705-343<br />

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Es gilt Nr. 50 vom 1.1.2009<br />

• Anzeigen-Anschrift: siehe Verlagsanschrift<br />

anzeigen@afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong><br />

VERLAGSVERTRETUNGEN:<br />

• Verlagsbüro Nielsen I, V, VI - Nord:<br />

<strong>im</strong>pulse medienservice GmbH Hans-J. Hecht<br />

Scharbeutzer Straße 25 e, 23684 Scharbeutz;<br />

Tel. 04524-7030888; Fax 04524-705559<br />

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Wertherstr. 17, 33615 Bielefeld;<br />

Tel. 0521-977998-10; Fax 0521-977998-90<br />

• Verlagsbüro Nielsen IIIa, VII - West:<br />

promedia Tobias Völk GmbH,<br />

Jupiterstr. 61, 55545 Bad Kreuznach;<br />

Tel. 0671-7967-594; Fax 0671-7967-595;<br />

info@promedia-online.com<br />

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E.T. Media, Elke Tochtermann<br />

Elisabeth-Selbert-Str. 42, 71364 Winnen<strong>de</strong>n;<br />

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mobil 0172-7157919; elke.tochtermann@gmx.<strong>de</strong><br />

• Verlagsbüro Nielsen IV:<br />

mediapartner GmbH, Wolfgang Dodl<br />

Am Ziegelsta<strong>de</strong>l 15, 86807 Buchloe;<br />

Tel. 08241-9664-0; Fax 08241-9664-38<br />

DRUCK<br />

und Lieferanschrift für Beilagen/Beihefter:<br />

Zauner Druck- u. Verlags GmbH<br />

Nikolaus-Otto-Straße 2, 85221 Dachau;<br />

Tel. 08131-1859; Fax 08131-25648<br />

REDAKTIONELLE HINWEISE<br />

• Manuskripte dürfen nicht gleichzeitig an<strong>de</strong>ren<br />

Verlagen o<strong>de</strong>r sonstigen Stellen zum Abdruck angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• In Erweiterung von § 38 UrhG räumt <strong>de</strong>r Verfasser<br />

hiermit <strong>de</strong>m Verlag das ausschließliche Verlagsrecht<br />

an seinen Beiträgen für die Dauer eines Jahres ab<br />

<strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Veröffentlichung ein, wenn nicht<br />

ausdrücklich schriftlich etwas an<strong>de</strong>res vereinbart<br />

wird. Dies beinhaltet auch das Vermarkten über Internet<br />

auf <strong>de</strong>r Homepage von AFZ-DerWald.<br />

• Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme <strong>de</strong>r gesetzlich zugelassenen Fälle<br />

ist eine Verwertung ohne Einwilligung <strong>de</strong>s Verlags<br />

strafbar. Das gilt insbeson<strong>de</strong>re für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und<br />

die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen<br />

Systemen (auch Internet).<br />

• Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bil<strong>de</strong>r<br />

und Bücher wird keine Haftung übernommen.<br />

Meldungen und Nachrichten nach bestem Wissen,<br />

aber ohne Gewähr.<br />

• Mit Namen gezeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Herausgeber wie<strong>de</strong>r.<br />

Betriebswirtschaft<br />

(Teil II) 122<br />

Forstliche Zusammenschlüsse<br />

108 6. Bun<strong>de</strong>streffen Forstlicher<br />

Zusammenschlüsse<br />

110 AK 1: FWZ sorgen<br />

für ein gutes Kl<strong>im</strong>a<br />

112 AK 2: FWZ zeigen Lösungen<br />

<strong>im</strong> Versicherungsdschungel<br />

113 AK 2a: Waldversicherungen<br />

116 AK 3: FWZ können mehr<br />

als man sieht<br />

117 AK 4: <strong>Kompetenz</strong> weitergeben<br />

– Patenschaften zwischen FWZ<br />

118 AK 5: <strong>Kompetenz</strong> für neue Märkte<br />

120 Zur Bewältigung <strong>de</strong>r Holzmobilisierungsaufgaben<br />

in Europa<br />

106 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


Inhalt<br />

6. Bun<strong>de</strong>skongress<br />

für Führungskräfte FWZ 108<br />

Schirmschlagverfahren<br />

und Kohlenstoffgehalt 137<br />

Betriebswirtschaft II<br />

122 Prozessmanagement bei<br />

Forstlichen Zusammenschlüssen<br />

J. Neuner, M. Lutze<br />

125 Belastungen <strong>de</strong>r Forstbetriebe aus<br />

<strong>de</strong>r Schutz- und Erholungsfunktion<br />

J.-G. Küppers, K. Bormann, M. Dieter<br />

Berichte<br />

aus <strong>de</strong>n Arbeitskreisen 110<br />

Plädoyer für eine<br />

Neuorientierung <strong>de</strong>s Jagens 146<br />

Wald und Umwelteinflüsse<br />

134 Schwermetallausträge<br />

unter Buche <strong>im</strong> Ballungsraum<br />

M. Dohlen<br />

137 Schirmschlagverfahren<br />

und Kohlenstoffgehalt <strong>im</strong> Bo<strong>de</strong>n<br />

D. Klein, A. Schmidt<br />

K<br />

ompetenz <strong>im</strong> ländlichen Raum –<br />

Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse<br />

für Energie und Kl<strong>im</strong>a in <strong>de</strong>r Region,<br />

das war das Thema <strong>de</strong>s 6. Bun<strong>de</strong>skongresses<br />

für Führungskräfte Forstwirtschaftlicher<br />

Zusammenschlüsse vom 17. bis 19.<br />

November. Knapp 90 Teilnehmer trafen<br />

sich <strong>im</strong> Kongresszentrum in Hannover, um<br />

über laufen<strong>de</strong> Entwicklungen zu informieren,<br />

richtungsweisen<strong>de</strong> Trends zu bewerten<br />

und aktuelle Probleme zu diskutieren.<br />

Die Tagung wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Waldbesitzerverbän<strong>de</strong><br />

<strong>im</strong> Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

durchgeführt.<br />

uf <strong>de</strong>n Seiten 122 bis 133 dieses<br />

A Heftes veröffentlichen wir <strong>de</strong>n zweiten<br />

Teil <strong>de</strong>s betriebswirtschaftlichen<br />

Schwerpunktes aus AFZ-DerWald Nr.<br />

24/2008. Diese Reihe geht auf die Initiative<br />

<strong>de</strong>s betriebswirtschaftlichen Ausschusses<br />

<strong>de</strong>s DFWR zurück. Die Autoren eint die<br />

Sicht, dass nachhaltige Forstwirtschaft<br />

auch ökonomisch nachhaltig erfolgreich<br />

sein muss – o<strong>de</strong>r um es noch klarer zu sagen:<br />

Nachhaltiger Erfolg ist die Basis nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft!<br />

E<br />

s ist schon erstaunlich, dass Waldbesitzer<br />

landauf, landab Schä<strong>de</strong>n durch<br />

hohe Schalenwilddichten in verblüffen<strong>de</strong>m<br />

Umfang akzeptieren. Selbst ausgebil<strong>de</strong>te<br />

Forstleute tolerieren in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />

Schalenwilddichten, die ihnen<br />

z.B. be<strong>im</strong> Umbau von Reinbestän<strong>de</strong>n in<br />

Mischbestän<strong>de</strong> ökologische, insbeson<strong>de</strong>re<br />

aber auch ökonomische Spielräume rauben.<br />

C. AMMER spricht sich in seinem Beitrag<br />

auf <strong>de</strong>n Seiten 146 bis 149 für eine Neuorientierung<br />

<strong>de</strong>r Jagd aus.<br />

128 Sustainability Balanced Scorecard<br />

in <strong>de</strong>n Schleswig-Holsteinischen<br />

Lan<strong>de</strong>sforsten<br />

C. Hartebrodt, T. Scherer<br />

132 Österreichs Forstwirtschaft<br />

2007: Wie hoch sind die<br />

Vermögensverluste<br />

W. Sekot<br />

140 Kohlenstoffvorräte <strong>im</strong> Auflagehumus<br />

<strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r Russlands<br />

W. Pfalz<br />

142 Wald & Kl<strong>im</strong>a – was tun<br />

K. Makkonen-Spiecker<br />

144 Naturwaldreservate in Bayern<br />

K. Amereller, M. Blaschke<br />

B 1089 D<br />

2. Februar 2009<br />

3<br />

Nachrichten<br />

Jagd und Recht<br />

Recht/Privatwald ........................ 152<br />

Persönliches ................................ 153<br />

Holzmarkt ..................................... 154<br />

Aus Bund und Län<strong>de</strong>rn ............... 156<br />

Termine ........................................ 159<br />

146 Neuorientierung <strong>de</strong>s Jagens<br />

C. Ammer<br />

150 Urteil zur Verbissbelastung<br />

A. Eichener<br />

Betriebswirtschaft<br />

Forstliche Zusammenschlüsse<br />

Wald und Umwelteinflüsse<br />

Titelbild: AGDW<br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> 3/2009 AFZ-DerWald 107


B 1089 D<br />

B 1089 D<br />

6. Februar 2006<br />

B 1089 D<br />

8. Januar 2007<br />

B 1089 D<br />

7. Januar 2008<br />

B 1089 D<br />

2. Februar 2009<br />

6. Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse<br />

<strong>Kompetenz</strong> <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse für Energie und Kl<strong>im</strong>a in <strong>de</strong>r Region<br />

Vom 17. bis 19. November tagte <strong>im</strong> Kongresszentrum in Hannover zum<br />

6. Mal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte Forstwirtschaftlicher<br />

Zusammenschlüsse, um über laufen<strong>de</strong> Entwicklungen zu informieren,<br />

richtungsweisen<strong>de</strong> Trends zu bewerten und aktuelle Probleme zu diskutieren.<br />

Die Tagung wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbän<strong>de</strong><br />

<strong>im</strong> Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) durchgeführt.<br />

PETER LOHNER:<br />

„Die Zusammenschlüsse<br />

haben<br />

sich <strong>de</strong>utlich weiterentwickelt<br />

und<br />

Selbständigkeit<br />

gefun<strong>de</strong>n!“<br />

Bun<strong>de</strong>skongresse zur Fortentwicklung forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse<br />

Datum Ort Thema AFZ-DerWald<br />

11. bis 12.<br />

März<br />

1997<br />

Würzburg 1. Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte FWZ:<br />

„Strukturverän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Forst- und Holzwirtschaft und<br />

Marketingstrategien in <strong>de</strong>r überbetrieblichen Zusammenarbeit“<br />

Nr. 12/1997,<br />

Seite<br />

628 bis 651<br />

13. bis 15.<br />

November<br />

2001<br />

6. bis 28.<br />

November<br />

2003<br />

9. bis 11.<br />

November<br />

2005<br />

27. bis 29.<br />

September<br />

2006<br />

29. bis 30.<br />

Oktober<br />

2007<br />

17. bis 19.<br />

November<br />

2008<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Fulda<br />

Fulda<br />

Fulda<br />

w 7.<br />

<br />

<br />

<br />

Hannover<br />

Januar 2002 1<br />

w 3<br />

w 1<br />

2. Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte FWZ:<br />

„Entwicklung Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse<br />

zu Dienstleistungszentren“<br />

3. Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte FWZ:<br />

„Perspektiven aufzeigen – Chancen nutzen“<br />

4. Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte FWZ:<br />

„Forstwirtschaft <strong>im</strong> Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Strukturen“<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Forstliche Zusammenschlüsse<br />

Privatwald<br />

1. Bun<strong>de</strong>skongress für Nachwuchskräfte FWZ:<br />

„Forstliche Zusammenschlüsse –<br />

Dynamik und Innovation <strong>im</strong> ländlichen Raum“<br />

5. Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte FWZ:<br />

„Auf <strong>de</strong>m Drahtseil: Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse<br />

zwischen Risiko und Zukunftsvorsorge“<br />

6. Bun<strong>de</strong>skongress für Führungskräfte FWZ:<br />

„<strong>Kompetenz</strong> <strong>im</strong> ländlichen Raum – Forstwirtschaftliche<br />

Zusammenschlüsse für Energie und Kl<strong>im</strong>a in <strong>de</strong>r Region“<br />

w 1<br />

Forstliche Zusammenschlüsse<br />

Anpassung an <strong>de</strong>n Kl<strong>im</strong>awan<strong>de</strong>l<br />

Betriebswirtschaft<br />

Forstliche Zusammenschlüsse<br />

Wald und Umwelteinflüsse<br />

Nr. 1/2002,<br />

Seite<br />

4 bis 16<br />

Nr. 3/2004,<br />

Seite<br />

108 bis 124<br />

Nr. 3/2006,<br />

Seite<br />

108 bis 132<br />

Nr. 1/2007,<br />

Seite<br />

4 bis 11<br />

Nr. 1/2008,<br />

Seite<br />

4 bis 19<br />

Nr. 3/2009,<br />

Seite<br />

108 bis 125<br />

3<br />

Wie <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Referats 531 „Forstpolitik<br />

und Jagd“, RD PETER LOHNER, betonte,<br />

möchte das BMELV durch die finanzielle<br />

För<strong>de</strong>rung dieser nun schon zur Tradition<br />

gewor<strong>de</strong>nen Zusammenkunft einen<br />

Beitrag zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlusswesens in<br />

Deutschland leisten. Die Tagungen sollen<br />

dazu beitragen, die Erfahrung und das<br />

Wissen <strong>de</strong>r Führungskräfte in die gemeinsame<br />

Diskussion einzubringen und so <strong>de</strong>n<br />

Austausch untereinan<strong>de</strong>r zu för<strong>de</strong>rn. Ein<br />

Rückblick auf die vergangenen Tagungen<br />

(siehe Tabelle) habe gezeigt, dass sich das<br />

Zusammenschlusswesen in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

10 Jahren weiterentwickelt und<br />

auch zu mehr Selbständigkeit gefun<strong>de</strong>n<br />

hat. Das BMELV wer<strong>de</strong> auch in Zukunft in<br />

ihrem Bemühen, <strong>de</strong>n privaten Waldbesitz<br />

in Deutschland zu för<strong>de</strong>rn, nicht nachlassen.<br />

Dies zu betonen sei ihm vor allem<br />

<strong>de</strong>shalb wichtig, weil die geplanten Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>im</strong> Bun<strong>de</strong>swaldgesetz bisher lei<strong>de</strong>r<br />

nicht umgesetzt wer<strong>de</strong>n konnten. Ursächlich<br />

hierfür seien vor allem unterschiedliche<br />

Ausfassungen sowohl zwischen <strong>de</strong>m<br />

108 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


BMELV und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />

wie auch Teilen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

bezüglich <strong>de</strong>r Verankerung <strong>de</strong>r Grundsätze<br />

<strong>de</strong>r „Guten fachlichen Praxis“. Auch <strong>im</strong><br />

Hinblick auf das Umweltgesetzbuch hoffe<br />

das BMELV in <strong>de</strong>r Abst<strong>im</strong>mung auf Ministerebene,<br />

ihre Positionen <strong>im</strong> Interesse <strong>de</strong>s<br />

Waldbesitzes durchsetzen zu können.<br />

NORBERT LEBEN:<br />

„Möge <strong>de</strong>r Kienspan<br />

Feuer in <strong>de</strong>n<br />

Herzen entflammen<br />

und einen<br />

Flächenbrand auslösen<br />

– tragen Sie<br />

diese I<strong>de</strong>e in die<br />

Fläche und gehen Sie damit hausieren,<br />

dann haben wir alle etwas erreicht!“<br />

Der Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r AGDW, NORBERT LE-<br />

BEN, dankte <strong>de</strong>m Ministerium für die Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r gemeinsamen Ziele. Auch<br />

nach nunmehr zehnjähriger Arbeit sei es<br />

nach wie vor wichtig, <strong>Kompetenz</strong> in <strong>de</strong>n<br />

Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen<br />

aufzubauen und die finanzielle Situation<br />

<strong>de</strong>r Betriebe zu verbessern. „Unternehmen<br />

statt unterlassen“ und „100 % ist<br />

machbar – Herr Nachbar“ das müssen die<br />

Richtlinien für das künftige Han<strong>de</strong>ln sein.<br />

Die AGDW schätze sich glücklich, mit <strong>de</strong>n<br />

Fortbildungstagungen <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

Handwerkszeug für die tägliche Arbeit<br />

zur Verfügung stellen zu können.<br />

In diesem Zusammenhang verwies er<br />

auch auf die Gründung <strong>de</strong>r Versicherungsstelle<br />

Deutscher Wald (VSDW). Dadurch sei<br />

es gelungen, eine zentrale Anlaufstelle für<br />

Risiko- und Versicherungsfragen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf Sturm- und Waldbrandgefahren<br />

zu schaffen. Die VSDW<br />

habe es sich zum Ziel gesetzt, <strong>de</strong>m Waldbesitz<br />

als Partner bei <strong>de</strong>r Risikomin<strong>de</strong>rung<br />

zur Seite zu stehen. Unter Mitwirkung <strong>de</strong>r<br />

AGDW und <strong>de</strong>r AXA-Versicherung bietet<br />

sie <strong>de</strong>m Waldbesitzer eine aktuelle und<br />

praxisnahe Versicherungsberatung.<br />

LEBEN schloss mit einem Dank an die Teilnehmer<br />

für das erwiesene Engagement.<br />

Als ein Symbol erhielt je<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>r vom Arbeitskreis<br />

3 angefertigten Tagungszeitung<br />

„Kienspan ‘08“ ein kleines Bün<strong>de</strong>l echter<br />

Kienspäne zusammen mit <strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung:<br />

„Möge <strong>de</strong>r Kienspan Feuer in <strong>de</strong>n<br />

Herzen entflammen und einen Flächenbrand<br />

auslösen – tragen Sie diese I<strong>de</strong>e in<br />

Schulungsunterlagen<br />

zur Holzmobilisierung<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Tagung stellte Dr. CHRISTIAN<br />

DUSCHL von <strong>de</strong>r Pöyry Forest Industry Consulting<br />

GmbH, die vom Holzabsatzfonds geför<strong>de</strong>rte<br />

aktualisierte Version <strong>de</strong>r „Schulungsunterlagen<br />

für <strong>de</strong>n Waldbesitz“ vor. Die<br />

nachhaltige Bereitstellung <strong>de</strong>s ökologischen<br />

Rohstoffs Holz ist eine Daueraufgabe, <strong>de</strong>ren<br />

Bewältigung nur über ein ausgeprägtes Eigentümerinteresse<br />

<strong>de</strong>s einzelnen Waldbesitzers<br />

möglich ist. Genau dieses Interesse,<br />

sich kompetent beraten zu lassen, um durch<br />

Nutzung wirtschaftlichen Erfolg zu sichern,<br />

aber auch soziale und ökologische Eigentümerziele<br />

zu realisieren, soll durch die jetzt<br />

in überarbeiteter und aktualisierter Form<br />

bereitgestellten Unterlagen be<strong>im</strong> Waldbesitzer<br />

geweckt und verstärkt wer<strong>de</strong>n. Auf<br />

170 Seiten wer<strong>de</strong>n darin Grafiken mit Erläuterungen<br />

als Argumentationshilfen für<br />

Fortbildungsveranstaltungen <strong>de</strong>r Forstlichen<br />

Zusammenschlüsse angeboten.<br />

Die Schulungsunterlagen können über<br />

das Internetportal „Informationsdienst Holzmobilisierung“<br />

<strong>de</strong>s Holzabsatzfonds kostenlos angefor<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n (www.info-holzmobilisierung.<strong>de</strong>).<br />

die Fläche und gehen Sie damit hausieren,<br />

dann haben wir alle etwas erreicht!“<br />

Bernd-Gunther Encke<br />

Seltene<br />

Waldbiotope<br />

… sind das Thema dieses faszinieren<strong>de</strong>n und<br />

informativen Son<strong>de</strong>rheftes. Ein hoher Anteil<br />

aller Tier- und Pflanzenarten Deutschlands<br />

fin<strong>de</strong>t sich in ihrer natürlichen Vielfalt in diesen<br />

Lebensräumen. Aus diesem Grund stellt<br />

<strong>de</strong>r Gesetzgeber diese Waldgebiete auch<br />

unter beson<strong>de</strong>ren Schutz. 18 ausgewählte<br />

Biotop-Typen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>r heft mit<br />

erst klassigen Bil<strong>de</strong>rn und auf schluss reichen,<br />

verständlichen Texten präsentiert und la<strong>de</strong>n<br />

zu einem Gedanken-Spazier gang durch Flora<br />

und Fauna ein. So wird das Son<strong>de</strong>r heft zu<br />

einem Erlebnis für alle Natur interessierten<br />

und zur unentbehrlichen Informationsquelle für<br />

Förster und Waldbesitzer, um unbeabsichtigte<br />

Verän<strong>de</strong>rungen an diesen Son<strong>de</strong>rstandorten zu<br />

verhin<strong>de</strong>rn. Abonnentenpreis 5,70 €<br />

Zu bestellen bei:<br />

Nichtabonnenten 7,– €<br />

zzgl. 3,95 € Versandkosten (Inland), ab 40,– €<br />

Bestellwert versandkostenfrei<br />

Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH Lothstr. 29 80797 München<br />

Tel. 089-12705-228 www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> Fax -586 3/2009 AFZ-DerWald 109<br />

E-Mail: tanja.kutzera@dlv.<strong>de</strong> www.dlv-shop.<strong>de</strong><br />

Geschäftsführer: Amos Kotte, Bernd Kuhrmeier<br />

Registergericht Hannover HRB 59744<br />

Bun<strong>de</strong>skongress<br />

Die Medienkompetenz<br />

für Land und Natur


Arbeitskreis 1<br />

<strong>Kompetenz</strong> aufbauen – für ein gutes Kl<strong>im</strong>a sorgen!<br />

Initiator und Partner von Netzwerken<br />

Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse (FWZ) liefern ein vielseitiges Leistungsangebot<br />

für ihre Mitglie<strong>de</strong>r. Wie können aber Zusammenschlüsse<br />

agieren, um die Verwendung <strong>de</strong>s kl<strong>im</strong>afreundlichen Rohstoffes Holz zu<br />

för<strong>de</strong>rn und die Leistungen <strong>de</strong>r Waldbesitzer und <strong>de</strong>r Forstwirtschaft in<br />

die Kl<strong>im</strong>a<strong>de</strong>batte einzubringen Welche Kontakte und Partner sind nötig,<br />

um „kl<strong>im</strong>afreundliche“ Maßnahmen zu initiieren<br />

Arbeitskreis 1:<br />

Ziel <strong>de</strong>s Arbeitskreises<br />

Ziel <strong>de</strong>s Arbeitskreises war es, einen Leitfa<strong>de</strong>n<br />

zur Bildung von Netzwerken zu erarbeiten<br />

(siehe Kasten S. 111) und diesen<br />

anhand von verschie<strong>de</strong>nen Netzwerkalternativen<br />

(Biomassenutzung, Tourismus, Kl<strong>im</strong>aallianzen,<br />

Umweltbildung/Waldpädagogik,<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Holzverwendung)<br />

abzuprüfen bzw. zu modifizieren.<br />

Des Weiteren sollte <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s<br />

diesjährigen Bun<strong>de</strong>skongresses ein Zusammenschluss<br />

gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r ein<br />

entsprechen<strong>de</strong>s Konzept erstellt, ein Netzwerk<br />

bil<strong>de</strong>t und die Umsetzung in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren dokumentiert.<br />

Um eine bun<strong>de</strong>sweite Initiative zur<br />

Netzwerkbildung zu starten, for<strong>de</strong>rn die<br />

Teilnehmer <strong>de</strong>s Arbeitskreises, dass vom<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz, <strong>de</strong>m<br />

Holzabsatzfonds und <strong>de</strong>r AGDW ein Wettbewerb<br />

durchgeführt und geför<strong>de</strong>rt wird<br />

(siehe Ausschreibung unten).<br />

Netzwerke<br />

Netzwerke sind ein wichtiger Bestandteil<br />

<strong>im</strong> erfolgreichen Miteinan<strong>de</strong>r und <strong>im</strong> wirtschaftlichen<br />

Han<strong>de</strong>ln. Abstrakt gesehen<br />

sind Netzwerke Systeme, <strong>de</strong>ren zugrun<strong>de</strong><br />

liegen<strong>de</strong> Struktur sich mathematisch<br />

als Graph mo<strong>de</strong>llieren lässt und die über<br />

Mechanismen zu ihrer Organisation verfügen.<br />

Der Graph besteht aus einer Menge<br />

von Elementen, die mittels Verbindungen<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n sind.<br />

Netzwerke gibt es in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Bereichen und Organisationsgra<strong>de</strong>n.<br />

Dabei kann zwischen formellen und<br />

informellen Netzwerken unterschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Je nach<strong>de</strong>m, ob das Netzwerk<br />

auf einer Ebene bleibt (z.B. innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Forstwirtschaft) o<strong>de</strong>r zwischen verschie<strong>de</strong>nen<br />

Ebenen (z.B. zwischen Forstwirtschaft,<br />

Unternehmern und Holzwirtschaft)<br />

besteht, wird zwischen horizontalen und<br />

vertikalen Netzwerken unterschie<strong>de</strong>n.<br />

Netzwerke können nicht von jetzt auf<br />

heute geschaffen wer<strong>de</strong>n. Oftmals ist ein<br />

längerer Wer<strong>de</strong>gang für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung notwendig. Sie müssen sich an<br />

<strong>de</strong>n regionalen Verhältnissen orientieren, allgemeinverbindliche<br />

Lösungsansätze gibt es<br />

nicht. Dennoch können anhand bestehen<strong>de</strong>r<br />

Netzwerke Hilfestellungen sowie Denk- und<br />

Handlungsansätze aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausschreibung: „FWZ sorgen für ein gutes Kl<strong>im</strong>a“<br />

Ziel ist es, ein vertikales Netzwerk zur<br />

Holznutzung bzw. Holzverwendung zu<br />

bil<strong>de</strong>n. Der Antragsteller o<strong>de</strong>r Bewerber<br />

muss ein Forstzusammenschluss (FBG/<br />

WBV) sein. Zu <strong>de</strong>n Netzwerkpartnern<br />

muss min<strong>de</strong>stens eine Gebietskörperschaft<br />

gehören. Das Netzwerk darf noch<br />

nicht bestehen.<br />

Die Bewerbung sollte ein Umsetzungskonzept<br />

für ein Netzwerk enthalten, in<br />

<strong>de</strong>m alle Grundlagen hierfür bereits erarbeitet<br />

sind.<br />

Der Wettbewerb soll auf zwei Jahre,<br />

mit einer Zwischenevaluierung nach<br />

einem Jahr (be<strong>im</strong> Bun<strong>de</strong>skongress), ausgerichtet<br />

sein. Als Bewerbungsfrist ist<br />

<strong>de</strong>r 30. Juni 2009 angedacht. Eine Jury,<br />

bestehend aus Vertretern <strong>de</strong>r AGDW, <strong>de</strong>s<br />

BMELV und <strong>de</strong>s HAF, soll das auszuzeichnen<strong>de</strong><br />

und umzusetzen<strong>de</strong> Netzwerk bzw.<br />

die Netzwerke auswählen.<br />

Als Preisgeld sollte ein Betrag von<br />

5 000 bis 15 000 € angesetzt wer<strong>de</strong>n (gestaffelt<br />

für Konzept und Umsetzung). Die<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>s Wettbewerbes sind <strong>im</strong><br />

Rahmen von „best practice“-Beispielen<br />

o<strong>de</strong>r Leuchtturmprojekten zu veröffentlichen.<br />

Mo<strong>de</strong>ratoren: (v.l.) ANDREAS TÄGER, Lindberg;<br />

BARBARA WEINDLER, München; HANS ESCHERICH,<br />

Betzenstein<br />

Teilnehmer: OLIVER BEITZEL, Bad Berleburg;<br />

KARL BOCKEMÜHL, Wipperfürth; MARK VON BUSSE,<br />

Hannover; MICHAEL DEGENHARDT, Hil<strong>de</strong>she<strong>im</strong>;<br />

Dr. ASMUS ROTH, Arendsee; WOLFGANG GÖPFERT,<br />

Herpf; ERICH KUMPEL, Hermannsfeld; WOLFGANG<br />

LÄRZ, Wolfersdorf; HANS-JOACHIM LÜDEKE, Altmersleben;<br />

DIETER JOHANNES RAFFEL, Kaiserslautern;<br />

RÜDIGER REHER, Staffel<strong>de</strong>; BERND SCHIFFAHRT;<br />

A<strong>de</strong>nau; HORST-ECKART SIEVERT; We<strong>de</strong>mark;<br />

ANTON WITTMANN; Friedberg<br />

Was für ein Netzwerk soll<br />

mit welchen Partnern<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n<br />

Zur Bildung eines Netzwerkes ist eine<br />

klare Zielformulierung und ein Leitbild<br />

aufzustellen. Aber auch <strong>de</strong>r Zeithorizont<br />

sollte abgegrenzt sein. Gleichzeitig müssen<br />

rechtliche, steuerliche und finanzielle<br />

Grundlagen geklärt sein. Wichtige Strukturanalysen<br />

müssen diesem vorausgehen.<br />

Hierzu gehören die natürlichen Grundlagen,<br />

die Rohstoffverfügbarkeit und die<br />

Struktur und Motivation <strong>de</strong>r Waldbesitzer.<br />

Aber auch umfangreiche Interessen-,<br />

Konkurrenz- und Marktanalysen sollten<br />

erfolgen.<br />

Grundvoraussetzung für ein je<strong>de</strong>s Netzwerk<br />

ist Vertrauen <strong>de</strong>r Partner und Zuverlässigkeit.<br />

Netzwerke wer<strong>de</strong>n von Menschen<br />

geschaffen, je<strong>de</strong>s Netzwerk braucht<br />

einen „Antreiber“, <strong>de</strong>r die Partner innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Netzwerkes motiviert, die Umsetzung<br />

aber auch nach außen vorantreibt.<br />

So sollte geklärt sein, wer welche Aufgaben<br />

<strong>im</strong> Netzwerk übern<strong>im</strong>mt.<br />

Auf Dauer kann ein bestehen<strong>de</strong>s Netzwerk<br />

nur funktionieren, wenn <strong>de</strong>ssen Arbeit<br />

überprüft (evaluiert) wird.<br />

110 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


Arbeitskreis 1<br />

Netzwerkbeispiele<br />

Leitfa<strong>de</strong>n<br />

• Unternehmernetzwerk <strong>im</strong> Allgäu:<br />

Um die vielen kleinen Waldbesitzer, die<br />

in <strong>de</strong>r Waldbesitzervereinigung (WBV)<br />

Westallgäu organisiert sind, besser mit<br />

Dienstleistungen zu versorgen und an<br />

<strong>de</strong>n Zusammenschluss zu bin<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>n Waldbesitzervereinigungen<br />

<strong>im</strong> Allgäu ein Unternehmernetzwerk<br />

geschaffen. Dabei wer<strong>de</strong>n die Unternehmer<br />

möglichst über das ganze Jahr<br />

hinweg mit Aufträgen durch die WBV<br />

versorgt. Die WBV kann <strong>im</strong> Gegenzug<br />

ein besseres Dienstleitungsangebot zu<br />

einer <strong>de</strong>finierten Qualität <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

anbieten. Die Arbeiten wer<strong>de</strong>n<br />

nach vorgegebenen, vertraglich festgelegten<br />

Qualitätsstandards durchgeführt.<br />

Dadurch wer<strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>ststandards bei<br />

<strong>de</strong>r Waldarbeit gewahrt, die Arbeiten<br />

fachkundig und sachgemäß ausgeführt<br />

und kontrolliert. Es wer<strong>de</strong>n die Unternehmer<br />

eingesetzt, die für die jeweilige<br />

Arbeit <strong>im</strong> jeweiligen Bestand am besten<br />

geeignet sind. Durch eine regelmäßige<br />

Auslastung <strong>de</strong>r Unternehmer wer<strong>de</strong>n diese<br />

an die Region gebun<strong>de</strong>n und stehen<br />

in Notfällen und Kalamitäten zur Verfügung.<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>n regionalen<br />

Unternehmern wird die Wertschöpfung<br />

in <strong>de</strong>r Region gehalten.<br />

• Allgäu Holzforum: Im Holzforum<br />

Allgäu haben sich die Bereiche Wald, Beund<br />

Verarbeitung, Planung und Energie<br />

zusammengeschlossen, um für <strong>de</strong>n Rohstoff<br />

Holz zu werben. Der Grundgedanke<br />

ist, das he<strong>im</strong>ische Holz und die daraus<br />

entstehen<strong>de</strong>n Produkte – vom Baum<br />

bis zum fertigen Möbel o<strong>de</strong>r Haus – zu<br />

för<strong>de</strong>rn und durch Kontakte zwischen<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Branchen neue Absatzmöglichkeiten<br />

herzustellen. Es ist ein<br />

regionales Cluster entstan<strong>de</strong>n, das vom<br />

Lan<strong>de</strong>sbeirat Holz in Bayern, z.B. be<strong>im</strong><br />

Holzbaupreis Allgäu, geför<strong>de</strong>rt wird.<br />

• Wer<strong>de</strong>n die angestrebten Ziele erreicht<br />

• Wie sehen Risiken und Chancen aus<br />

• Gibt es an<strong>de</strong>re Kooperations- und Organisationsmo<strong>de</strong>lle,<br />

die erfolgreicher wären<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Evaluierung müssen<br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r rückgekoppelt und in <strong>de</strong>n<br />

Gesamtprozess eingespeist wer<strong>de</strong>n. Notwendig<br />

ist auch eine gute Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Diese muss nach innen und nach<br />

• Biomasseheizwerke <strong>im</strong> Landkreis<br />

Bayreuth: Die Forstbetriebsgemeinschaft<br />

(FBG) Pegnitz stand vor <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />

dass nach Kalamitäten<br />

das schwache Holz schlechter Qualitäten<br />

kaum vermarktet wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Gleichzeitig gab es Forstschutzprobleme,<br />

wenn dieses Holz in <strong>de</strong>n Bestän<strong>de</strong>n zurück<br />

blieb. Zusammen mit <strong>de</strong>m Bauernverband<br />

und <strong>de</strong>m Maschinenring hat die<br />

FBG ein Konzept entwickelt, um Energie<br />

zu liefern und zu verkaufen. Damit<br />

bleibt die Wertschöpfung, die durch <strong>de</strong>n<br />

Verkauf von Energie sehr viel höher ist<br />

als die reine Rohstofflieferung, bei <strong>de</strong>m<br />

Waldbesitzern.<br />

Mittlerweile bestehen sechs Biomasseheizwerke<br />

unterschiedlicher Größe und<br />

Ausrichtung <strong>im</strong> Landkreis Bayreuth, die<br />

öffentliche Gebäu<strong>de</strong> aber auch private<br />

Wohnanlagen mit Energie versorgen. Um<br />

das nötige Kapital zu erhalten, konnten<br />

sich die Waldbesitzer über Darlehensverträge<br />

Lieferrechte sichern. Diese Rechte<br />

sind mit einem jährlichen Lieferumfang<br />

versehen. Eine Lieferpflicht für <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Waldbesitzer besteht aber nicht.<br />

Der Preis wird in Abhängigkeit vom Wassergehalt<br />

<strong>de</strong>r Hackschnitzel gezahlt. Nur<br />

eigenerzeugte Ware kann geliefert wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>n über Darlehensverträge erworbenen<br />

Lieferrechten konnten die<br />

Waldbauern 51 % <strong>de</strong>s Stammkapitals<br />

für die Biomasseheizwerke beisteuern<br />

und vertreten somit die Mehrheit in <strong>de</strong>r<br />

gegrün<strong>de</strong>ten Betreiber-GmbH. Weitere<br />

Partner sind beispielsweise <strong>de</strong>r Landkreis<br />

o<strong>de</strong>r auch Energiekonzerne wie EON.<br />

Durch Zuschüsse <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r EU, <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Bayern konnte weiteres Kapital erhalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Je<strong>de</strong>s Biomasseheizwerk wird von einer<br />

eigenen GmbH betrieben, um rechtlich<br />

abgesichert zu sein und um, bei<br />

einem möglichen Konkurs, die an<strong>de</strong>ren<br />

Werke nicht mit zu belasten.<br />

Im Jahr 2007 hatten die fünf bestehen<strong>de</strong>n<br />

Anlagen einen Hackschnitzelverbrauch<br />

von 9 600 t. Die Wertschöpfung<br />

für diese Liefermenge lag bei 550 000 €.<br />

Gleichzeitig wur<strong>de</strong> ein großer Teil <strong>de</strong>r freien<br />

Resthölzer vom Markt genommen und<br />

belastet nun nicht mehr <strong>de</strong>n Holzmarkt.<br />

außen erfolgen. Nur wenn sich alle mit<br />

<strong>de</strong>r „Marke“ i<strong>de</strong>ntifizieren, ist <strong>de</strong>r nötige<br />

Rückhalt vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Das Motto für je<strong>de</strong>s Netzwerk sollte<br />

sein: Klein anfangen, Erfahrungen<br />

sammeln, Netzwerk ausbauen.<br />

Barbara Weindler, München<br />

B. Weindler ist Mitarbeiterin <strong>de</strong>s Bayerischen Waldbesitzerverban<strong>de</strong>s.<br />

Dieser Leitfa<strong>de</strong>n beinhaltet wichtige<br />

Punkte und Gedanken, die aus Sicht<br />

<strong>de</strong>r Teilnehmer <strong>de</strong>s Arbeitskreises bei<br />

<strong>de</strong>r Netzwerkbildung berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Grundlagen<br />

• Waldbesitzer (Struktur, aktiv/passiv, Berufe,<br />

können Mitglie<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Netzwerkbildung<br />

helfen, z.B. juristische o<strong>de</strong>r steuerliche<br />

Hilfestellung)<br />

• Naturalausstattung<br />

- Waldinventur<br />

- Produktstruktur<br />

- Rohstoffverfügbarkeit<br />

• Forstbetriebsgemeinschaft/<br />

Forstwirtschaftliche Vereinigung<br />

- Struktur (Satzung, Rechtsform,<br />

Mitarbeiter, Vorstand, Steuer)<br />

- Kerngeschäft<br />

- mögliche Potenziale innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Zusammenschlusses<br />

• Analyse von<br />

- Markt und Marktpartnern<br />

- Art <strong>de</strong>s Netzwerkes<br />

- Netzwerkgrenzen<br />

- politische, rechtliche und<br />

finanzielle Rahmenbedingungen<br />

- Konkurrenz<br />

Umsetzung<br />

- Ziel<strong>de</strong>finition/Strategie<br />

- Leitbild<br />

- Zeithorizont<br />

- Abgrenzung <strong>de</strong>s Netzwerkes<br />

- Wertschöpfungspotenzial<br />

- Kommunikation (nach innen und außen)<br />

- Akteure/Partner<br />

- Finanzierung, mögliche För<strong>de</strong>rung<br />

- Rechtsform<br />

- steuerliche Fragen<br />

- Einkauf Fachwissen<br />

- Sicherheiten<br />

- Absicherung<br />

- Versicherung<br />

- Risiken/Chancen-Analyse<br />

- Entscheidungsfindung<br />

- Geschäftsverteilung/Vertrag<br />

- Entwicklung einer Marke<br />

zur I<strong>de</strong>ntifikation<br />

- Institutionalisierung<br />

- Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Information an und für Netzwerkpartner<br />

Wichtigste Voraussetzungen sind Vertrauen<br />

und Zuverlässigkeit!<br />

Evaluierung/Erfolgskontrolle<br />

- Zielerreichung, Soll/Ist-Vergleich<br />

- Risiken/Chancen<br />

- Öffentlichkeitsarbeit<br />

- an<strong>de</strong>re Organisations- bzw.<br />

Kooperationsmo<strong>de</strong>lle<br />

- Partner<br />

Rückkopplung zur Umsetzung<br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> 3/2009 AFZ-DerWald 111


Arbeitskreis 2<br />

<strong>Kompetenz</strong> erweitern!<br />

FWZ <strong>im</strong> Versicherungsdschungel<br />

Der Wald gehört vielen Menschen. Durch freiwillige privatrechtliche<br />

Zusammenschlüsse soll es allen ermöglicht wer<strong>de</strong>n, die Nachteile geringer<br />

Flächengröße, ungünstiger Flächengestalt, <strong>de</strong>r Besitzzersplitterung,<br />

<strong>de</strong>r Gemengelage, <strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>n Erschließung zu überwin<strong>de</strong>n. Im<br />

Laufe ihrer Geschichte haben die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

ständig an Be<strong>de</strong>utung zugenommen, weil sie ihre Aufgabe erkannten<br />

und zielbewusst umgesetzt haben. Dazu kommt, dass künftig mehr und<br />

mehr Eigentümer keine unmittelbaren Bindungen an <strong>de</strong>n Grundbesitz<br />

haben wer<strong>de</strong>n, sodass die Zusammenschlüsse auch Aufträge für einzelne<br />

Betriebsmaßnahmen übernehmen müssen, wenn die Waldpflege gesichert<br />

bleiben soll.<br />

Die Arbeit <strong>de</strong>r Forstzusammenschlüsse<br />

trifft auf viele Handlungsfel<strong>de</strong>r (Abb.<br />

1). Um diese abzu<strong>de</strong>cken haben, sich die<br />

forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

<strong>de</strong>n berufsständischen Organisationen<br />

<strong>de</strong>r Waldbesitzer angeschlossen. Vor Ort<br />

müssen die nachgefragten Dienstleistungen<br />

selbst erbracht wer<strong>de</strong>n. Kerngeschäft<br />

bleibt dabei die Holzvermarktung.<br />

Die vielfachen Aktivitäten <strong>im</strong> Kerngeschäft<br />

und <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich<br />

bergen Risiken in sich, die es gilt abzusichern.<br />

Der Versicherungsbedarf, das Versicherungsangebot<br />

und Kenntnisse bezüglich<br />

<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nerfahrung wur<strong>de</strong>n <strong>im</strong><br />

Arbeitskreis zusammengestellt und diskutiert.<br />

Dabei wur<strong>de</strong> festgestellt, dass zu <strong>de</strong>n<br />

klassischen Versicherungsfel<strong>de</strong>rn eines<br />

unternehmerisch tätigen Forstzusammenschlusses<br />

durch neue Gesetze zusätzliche<br />

Pflichten und damit Haftungsrisiken entstehen,<br />

die abgesichert wer<strong>de</strong>n müssen<br />

(Abb. 2).<br />

Während Waldbrand- und Sturmversicherung<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Waldbesitzer betreffen,<br />

sind Betriebshaftpflicht, das Absichern<br />

von Verkehrssicherungspflichten<br />

und Umweltschä<strong>de</strong>n wichtige Risikobereiche,<br />

die auch die Forstzusammenschlüsse<br />

absichern sollten.<br />

Mit zunehmen<strong>de</strong>r Professionalisierung<br />

ist eine Vermögenshaftpflichtversicherung<br />

für Forstzusammenschlüsse unumgänglich.<br />

Bei dieser könnte beispielsweise ein<br />

Haftpflichtanspruch <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Waldpflegeverträge<br />

wegen Versäumnis von<br />

Fristen und Terminen <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit Anträgen auf staatliche Mittel versichert<br />

wer<strong>de</strong>n. Auch etwaige Regressansprüche<br />

gegen Vereinsorgane bedürfen<br />

<strong>de</strong>r Absicherung. Im Arbeitskreis wur<strong>de</strong><br />

die Erarbeitung eines so gearteten Versicherungsproduktes<br />

angeregt.<br />

Die von <strong>de</strong>r AGDW und <strong>de</strong>r AXA-Versicherung<br />

gegrün<strong>de</strong>te Versicherungsstelle<br />

Deutscher Wald steht für die Schaffung<br />

Arbeitskreis 2:<br />

Mo<strong>de</strong>ratoren: (v.l.) ANDREAS WIESE, Köln; GUI-<br />

DO STIER, Köln; HANS BAUR, München<br />

Teilnehmer: ALOIS BEER, München; MARIO<br />

BRANDENBURG, Löwenberger Land; JOSEF BRAUN,<br />

Oberbettingen; LEONHARD BÜCHLER, Friedberg;<br />

ALEXANDER DÖRNHÖFER, Helmbrechis; OTTO<br />

EHLBECK, Rehlingen; MANFRED EILLES, Kümmersbruck;<br />

GERD GÜNTHER, Oppurg; BERNHARD<br />

IRLBACHER, Luhe-Wil<strong>de</strong>nau; ANNETT JUNG, Grillenburg;<br />

RALPH MICHAELIS, Köln; KLAUS RÖSSNER,<br />

Großibbichau; DIETER SCHLOTTERER, Schwäbisch<br />

Hall; CHRISTOPH SCHÖNBACH, Brauna; JÖRG SONS,<br />

Köln; HEINRICH TIPP, Altenmedingen; JOSEF WET-<br />

TE, Marienhei<strong>de</strong>; KARL-MARTIN WISCHOTT, Köln;<br />

FRANK ZULAUF, Hammelbach<br />

von Transparenz in Risiko- und Versicherungsfragen<br />

und erweitert das Dienstleistungsspektrum<br />

<strong>de</strong>r AGDW durch das<br />

Anbieten einer Anlaufstelle für diesen<br />

Bereich.<br />

Hans Baur, München<br />

RA H. Baur ist Geschäftsführer <strong>de</strong>s Bayerischen Waldbesitzerverban<strong>de</strong>s.<br />

Abb. 1: Handlungsfel<strong>de</strong>r für die Arbeit <strong>de</strong>r Forstzusammenschlüsse<br />

Abb. 2: Pflichten und Haftungsrisiken, die abgesichert wer<strong>de</strong>n müssen<br />

112 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


Arbeitskreis 2<br />

Finanzielle Absicherung <strong>de</strong>s Forstbetriebes nach Kalamität<br />

Waldbrand- und<br />

Wald-Sturmversicherung<br />

Von Andreas Wiese, Köln<br />

Die in <strong>de</strong>r letzten Zeit häufig wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n Sturmscha<strong>de</strong>nereignisse<br />

und Hitzeperio<strong>de</strong>n sowie die Prognosen <strong>de</strong>r Kl<strong>im</strong>aentwicklung erfor<strong>de</strong>rn<br />

vom Waldbesitzer, sich mit <strong>de</strong>m Thema <strong>de</strong>r Absicherung gegen<br />

diese Naturgefahren ernsthaft zu beschäftigen, zumal För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r nur<br />

in Abhängigkeit von politischer St<strong>im</strong>mungslage und Ausstattung <strong>de</strong>r<br />

öffentlichen Haushalte fließen. Die Versicherungsstelle Deutscher Wald<br />

hält Versicherungslösungen bereit und sorgt für bedarfsorientierte Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r Versicherungsprodukte für Waldbesitzer und forstliche<br />

Zusammenschlüsse.<br />

Das Waldbrandrisiko in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland zeichnet beson<strong>de</strong>rs die<br />

nördlichen, kieferbetonten Regionen aus.<br />

Dagegen sind die überwiegend mit Fichte<br />

bestockten Mittelgebirgslagen von Mittelund<br />

Süd<strong>de</strong>utschland beson<strong>de</strong>rs sturmgefähr<strong>de</strong>t.<br />

Vergleicht man die Gefährdungspotenziale<br />

nach Alter <strong>de</strong>r Waldbestän<strong>de</strong>,<br />

sind Jungbestän<strong>de</strong> feuer- dagegen Altbestän<strong>de</strong><br />

eher sturmgefähr<strong>de</strong>t.<br />

Waldbrandversicherung<br />

Das Scha<strong>de</strong>nrisiko hängt vor allem vom Alter<br />

und <strong>de</strong>r Baumart ab. Das unterschiedliche<br />

Brandgefahrenpotenzial spiegelt sich<br />

dann auch <strong>im</strong> Versicherungsbeitrag wi<strong>de</strong>r.<br />

• Ein beson<strong>de</strong>rs hohes Brandrisiko besteht bei<br />

<strong>de</strong>r Kiefer (Abb. 1). Einerseits resultiert dieses<br />

aus <strong>de</strong>r allgemeinen Trockenheit von Kiefernstandorten,<br />

an<strong>de</strong>rerseits aus <strong>de</strong>r lichten<br />

Bestockung und <strong>de</strong>r leicht entflammbaren<br />

üppigen Bo<strong>de</strong>nvegetation in <strong>de</strong>n Kiefernbestän<strong>de</strong>n<br />

über alle Altersklassen hinweg.<br />

Lediglich die Bo<strong>de</strong>nbearbeitung (Umbruch)<br />

dämmt die Brandgefahr direkt nach <strong>de</strong>r Kulturbegründung<br />

etwas ein.<br />

• Waldbestän<strong>de</strong> aus Laubholz und Fichte sind<br />

beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n ersten Jahren (bis zur Schließung<br />

<strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s) gefähr<strong>de</strong>t. Die stark vergrasten,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>im</strong> Frühjahr trockenen<br />

Kulturflächen (Frühjahrstrockenheit) sowie<br />

die <strong>im</strong> ersten Wachstumsstadium verstärkten<br />

waldbaulichen Aktivitäten (Kulturpflege,<br />

Jungbestandspflege, Jungdurchforstung) sorgen<br />

für erhöhte Gefahr. Erschwerend kommt<br />

oftmals die Fahrlässigkeit be<strong>im</strong> Verbrennen<br />

von Reisig und Restholz hinzu.<br />

Weitere risikobeeinflussen<strong>de</strong> Faktoren sind:<br />

• die geografische Lage (großräumig) <strong>de</strong>s Risikos<br />

<strong>im</strong> Wuchsgebiet bzw. Wuchsbezirk;<br />

• die forstlichen Standortverhältnisse (kleinörtlich)<br />

mit Kl<strong>im</strong>a (Temperaturen, Nie<strong>de</strong>rschlagsmenge,<br />

Blitzhäufigkeit), Substrat,<br />

Bo<strong>de</strong>nstruktur (Rohhumusauflage, Wasserspeicherkapazität),<br />

Relief und Exposition;<br />

• Waldaufbau mit Baumartenmischung, Altersverteilung,<br />

räumliche Ordnung, Streulage<br />

<strong>de</strong>r Waldflächen sowie Größe <strong>de</strong>r Einheit,<br />

• forstlicher Pflegezustand;<br />

• Erschließungssituation (Grob- und Feinerschließung),<br />

die <strong>im</strong> hohen Maße die Zugänglichkeit<br />

<strong>de</strong>s Waldbestan<strong>de</strong>s <strong>im</strong> Scha<strong>de</strong>nfall<br />

beeinflusst.<br />

Umfang <strong>de</strong>s<br />

Versicherungsschutzes<br />

Der Scha<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n vom Waldbrand betroffenen<br />

Waldbesitzer entsteht durch<br />

1) Vermögensverlust aufgrund <strong>de</strong>s Sachscha<strong>de</strong>ns<br />

am vernichteten Waldbestand:<br />

Die Versicherungsgesellschaft leistet <strong>im</strong> Scha<strong>de</strong>nfall<br />

die vereinbarte Versicherungssumme<br />

für <strong>de</strong>n durch Brand vernichteten Waldbestand<br />

als Ausgleich <strong>de</strong>s Vermögensverlustes. 1)<br />

2) Kosten für die Wie<strong>de</strong>raufforstung <strong>de</strong>r<br />

Scha<strong>de</strong>nflächen: Der Begriff „Kulturkosten“<br />

in <strong>de</strong>r Waldbrandversicherung entstammt<br />

1)<br />

Unter Vermögensverlust ist hier <strong>de</strong>r nicht realisierte<br />

Gewinn aus <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Vergangenheit eingesetzten Kapital<br />

zu verstehen. Dies sind die kapitalisierten früheren<br />

Kulturkosten, Kosten für sonstige waldbauliche Maßnahmen,<br />

Holzzuwachs (Verzinsung). Vereinfacht gesagt:<br />

<strong>de</strong>r Waldbesitzer hat in <strong>de</strong>r Vergangenheit sein<br />

Geld nicht zur Bank gebracht, son<strong>de</strong>rn in eine Forstkultur<br />

investiert. Im Scha<strong>de</strong>nfall (beispielsweise nach 20<br />

Jahren) ist die damalige Investition und die erhoffte Verzinsung<br />

verloren. Den auf das Alter <strong>de</strong>s vernichteten<br />

Waldbestan<strong>de</strong>s bezogenen Erwartungswert spiegelt die<br />

vereinbarte Versicherungssumme wi<strong>de</strong>r.<br />

Dipl.-Forstwirt A. Wiese<br />

ist Mitarbeiter <strong>de</strong>r Versicherungsstelle<br />

Deutscher<br />

Wald.<br />

Andreas Wiese<br />

Andreas Wiese<br />

andreas.wiese@vsdw.<strong>de</strong><br />

forstfachlich <strong>de</strong>r Waldbewertung (anerkannte<br />

Waldwertrechnungsverfahren) und bezieht<br />

sich <strong>im</strong>mer auf <strong>de</strong>n real bestehen<strong>de</strong>n bzw. vor<br />

<strong>de</strong>r Schädigung bestan<strong>de</strong>nen (hier: versicherten)<br />

Waldbestand, nicht aber auf die Zukunft<br />

(Wie<strong>de</strong>raufforstung bzw. Verjüngung). Der<br />

Ausgleich <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufforstungskosten ist<br />

i.d.R. nicht Gegenstand einer Waldbrandversicherung.<br />

Die Wie<strong>de</strong>raufforstung kann somit<br />

unabhängig von <strong>de</strong>r Entschädigung <strong>de</strong>r Versicherung<br />

(falls die von <strong>de</strong>r Bewilligungsbehör<strong>de</strong><br />

gefor<strong>de</strong>rten Auflagen erfüllt sind) über die För<strong>de</strong>rung<br />

(teil-)finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Entschädigungsleistung ergibt sich<br />

aus <strong>de</strong>n vertraglich vereinbarten Versicherungssummen,<br />

die nach einem Wertermittlungsverfahren<br />

bei Vertragsabschluss<br />

festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Pauschalversicherung: Den Grundversicherungsschutz<br />

erreicht <strong>de</strong>r Waldbesitzer<br />

mit <strong>de</strong>r so genannten Kulturkostenversicherung<br />

mit pauschaler Versicherungssumme<br />

in Höhe <strong>de</strong>r vereinbarten<br />

Kulturkosten. Im Scha<strong>de</strong>nfall wird bei<br />

Vollbestockung (unabhängig vom Bestan<strong>de</strong>salter)<br />

die Versicherungssumme fällig,<br />

Anteil<br />

in %<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1 -<br />

10 11 -<br />

20 21 -<br />

30 31 -<br />

40<br />

Altersklasse<br />

41 -<br />

60 über<br />

60<br />

Kiefer<br />

Fichte<br />

Laubholz<br />

Abb. 1: Brandflächenanteile nach Baumart und<br />

Altersklasse von 1986 bis 2007<br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> 3/2009 AFZ-DerWald 113


Arbeitskreis 2<br />

ohne dass Restwerterlöse aus Brandholzresten<br />

abgezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r letzten Zeit wird die Schaffung<br />

stabiler, standortsgerechter (naturgemäßer)<br />

Waldbestän<strong>de</strong> mit hohen Laubholzanteilen<br />

stark forciert. Dieses führt <strong>im</strong><br />

Ergebnis zu alters- und baumartenmäßig<br />

stark strukturierten Mischbestän<strong>de</strong>n, bei<br />

<strong>de</strong>nen keine klare anteilmäßige Abgrenzung<br />

einzelner Holzarten und Altersklassen<br />

möglich o<strong>de</strong>r diese <strong>de</strong>m Waldbesitzer<br />

(Antragsteller) nicht bekannt ist. Ähnlich<br />

verhält es sich bei <strong>de</strong>r regional verbreiteten<br />

Waldbewirtschaftungsform <strong>de</strong>s<br />

Plenterwal<strong>de</strong>s. Die monetäre Bewertung<br />

solcher Waldformen erfor<strong>de</strong>rt sehr spezielle<br />

Angaben zum strukturellen Aufbau<br />

<strong>de</strong>s Waldbestan<strong>de</strong>s. Es empfiehlt sich <strong>de</strong>shalb,<br />

<strong>de</strong>rartige mehrschichtige Bestän<strong>de</strong><br />

künftig pauschal zu versichern.<br />

Darüber hinaus ist die Pauschalversicherung<br />

zu empfehlen für:<br />

• Waldbestän<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>nen eine Prognose <strong>de</strong>s<br />

altersabhängigen Wertzuwachses nicht möglich<br />

o<strong>de</strong>r ein beson<strong>de</strong>rer Wertzuwachs nicht<br />

zu erwarten ist (Nie<strong>de</strong>rwaldbestän<strong>de</strong>),<br />

• ertragsschwache Waldbestän<strong>de</strong> mit hohen<br />

Kulturkosten (z.B. Kiefernbestän<strong>de</strong>),<br />

• ältere Bestän<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>utlich weniger waldbrandgefähr<strong>de</strong>t<br />

sind. Die Altbestän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>im</strong> Scha<strong>de</strong>nfall in <strong>de</strong>r Regel seltener vom<br />

Kronen-, son<strong>de</strong>rn eher vom Bo<strong>de</strong>nfeuer erfasst.<br />

Die Bäume sterben zwar ab, das Holz<br />

bleibt aber meistens unversehrt und kann<br />

weiter verwertet wer<strong>de</strong>n.<br />

Um die Verhältnismäßigkeit von Beitrag,<br />

Versicherungssumme und Entschädigung<br />

zu wahren, stellt die pauschale Kulturkostenversicherung<br />

<strong>de</strong>r älteren Bestän<strong>de</strong><br />

eine faire Lösung dar. Die Entschädigung<br />

sichert <strong>de</strong>n Waldbesitzer ab, <strong>de</strong>r waldgesetzlichen<br />

Verpflichtung zur Wie<strong>de</strong>raufforstung<br />

einer geschädigten Fläche nachzukommen.<br />

Vollwertversicherung<br />

• Außer <strong>de</strong>r Pauschalversicherung können<br />

durchaus auch höhere Versicherungssummen<br />

vertraglich vereinbart<br />

wer<strong>de</strong>n, die nach <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r forstlichen Waldwertrechnung gängigen<br />

Bewertungsverfahren hergeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n. In diesen Versicherungsvarianten<br />

wird <strong>de</strong>r Ausfall <strong>de</strong>r Verzinsung aus <strong>de</strong>m<br />

durch <strong>de</strong>n Waldbesitzer in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

eingesetzten Kapital für die Bestan<strong>de</strong>sbegründung<br />

sowie diverse waldbauliche<br />

Maßnahmen wie Bestan<strong>de</strong>spflege<br />

o<strong>de</strong>r Durchforstung entschädigt.<br />

Im Scha<strong>de</strong>nfall stellen die bei Vertragsabschluss<br />

vereinbarten Eingangsgrößen<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s für das Alter<br />

<strong>de</strong>s geschädigten Bestan<strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Zinsfaktors eine sehr praktikable<br />

Grundlage für die Ermittlung <strong>de</strong>r Entschädigungssumme<br />

dar.<br />

In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n höherwertige Versicherungen<br />

lediglich für Jungbestän<strong>de</strong><br />

vereinbart, da bei diesen Bestän<strong>de</strong>n nicht<br />

mit Restwerterlösen gerechnet wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Es kommt dabei entsprechend <strong>de</strong>n<br />

vertraglichen Kapitalisierungsvorgaben<br />

automatisch mit <strong>de</strong>m fortschreiten<strong>de</strong>n<br />

Alter <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s zur Steigerung <strong>de</strong>s zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n Entschädigungswertes (Dynamisierung).<br />

• Unabhängig von <strong>de</strong>r Versicherungsform<br />

<strong>de</strong>s Waldbestan<strong>de</strong>s sind Leistungen<br />

aus <strong>de</strong>n ggf. zusätzlich vertraglich eingeschlossenen<br />

Nebenrisiken wie z.B. Feuerlösch-<br />

und Abräumungskosten zu berücksichtigen.<br />

Was kostet die<br />

Waldbrandversicherung<br />

Der Versicherungsbeitrag richtet sich nach<br />

<strong>de</strong>r Risikolage, Flächenstreuung, Größe<br />

<strong>de</strong>s Waldobjektes, <strong>de</strong>m Baumarten- und<br />

Altersklassenaufbau, <strong>de</strong>r vereinbarten<br />

Versicherungsmetho<strong>de</strong> sowie <strong>de</strong>r vereinbarten<br />

Höhe <strong>de</strong>r Versicherungssumme.<br />

Durch <strong>de</strong>n gemeinschaftlichen Abschluss<br />

eines Vertrages über eine Forstbetriebsgemeinschaft<br />

können die Kosten <strong>de</strong>r Waldbrandversicherung<br />

für <strong>de</strong>n einzelnen Waldbesitzer<br />

<strong>de</strong>utlich niedriger ausfallen. Neben<br />

<strong>de</strong>n günstigeren Konditionen eines Sammelvertrages<br />

entfällt auch <strong>de</strong>r bei Einzelabschlüssen<br />

obligatorische Min<strong>de</strong>stbeitrag.<br />

Was beson<strong>de</strong>rs zu beachten ist<br />

• In erster Linie ist es wichtig, <strong>de</strong>n Versicherungsbedarf<br />

<strong>de</strong>s Forstbetriebes (bzw.<br />

<strong>de</strong>s Waldobjektes) zu beurteilen und <strong>de</strong>n<br />

Umfang <strong>de</strong>s Versicherungsschutzes festzulegen.<br />

Die regionalen Erfahrungswerte<br />

bezüglich Kulturkostenhöhe können hier<br />

als Anhaltspunkt dienen. Abzuklären gilt<br />

die Frage, ob und in welcher Höhe es die<br />

<strong>im</strong> Scha<strong>de</strong>nfall anfallen<strong>de</strong>n Feuerlöschund<br />

Abräumungskosten zusätzlich abzusichern<br />

gilt. Um <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Versicherungsschutz<br />

zu ermitteln, kommt es<br />

beson<strong>de</strong>rs auf <strong>de</strong>n so wichtigen forstfachlichen<br />

Erfahrungsaustausch zwischen <strong>de</strong>m<br />

Waldbesitzer, <strong>de</strong>m Betreuungsförster und<br />

<strong>de</strong>m Versicherer an.<br />

• In <strong>de</strong>r klassischen Waldbrandversicherung<br />

gilt eine Bestan<strong>de</strong>sschicht versichert.<br />

Dabei geht <strong>de</strong>r Versicherungsschutz <strong>de</strong>s<br />

Vorbestan<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>n Folgebestand über.<br />

Versichert ist jene Bestan<strong>de</strong>sschicht, auf<br />

welcher <strong>de</strong>r waldbauliche und wirtschaftliche<br />

Schwerpunkt liegt. Dieser Aspekt ist<br />

bei Kiefernbetrieben, in <strong>de</strong>nen kostenintensive<br />

Laubholz-Unter- und -Voranbauten<br />

verstärkt betrieben wer<strong>de</strong>n, beson<strong>de</strong>rs zu<br />

berücksichtigen. Erfor<strong>de</strong>rlichenfalls ist <strong>de</strong>r<br />

wertvolle Unterstand separat zu versichern.<br />

• Zuletzt ist die Frage zu beantworten,<br />

ob ein preisgünstiger gemeinschaftlicher<br />

Vertragsabschluss über eine Forstbetriebsgemeinschaft<br />

o<strong>de</strong>r einen nachbarschaftlichen<br />

Zusammenschluss möglich ist. Geschichtlich<br />

gesehen, führte <strong>de</strong>r Abschluss<br />

gemeinschaftlicher Versicherungen in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit zur Gründung von Forstbetriebsgemeinschaften,<br />

die heute die forstpolitische<br />

Landschaft <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

wesentlich prägen.<br />

• Einzelne Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r gewähren noch<br />

Beihilfen zu <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r Waldbrandversicherung.<br />

Diese För<strong>de</strong>rung wird jedoch<br />

zunehmend auf die Bezuschussung<br />

von waldbrandvorbeugen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

und die direkte Beteiligung an <strong>de</strong>r<br />

Beseitigung von Waldbrandschä<strong>de</strong>n umgestellt,<br />

da sich hier die EU finanziell beteiligt.<br />

Nähere Einzelheiten hierüber sind<br />

bei <strong>de</strong>n betreuen<strong>de</strong>n Forstdienststellen<br />

(Forstämtern) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Versicherungsstelle<br />

zu erfahren.<br />

Wald-Sturmversicherung<br />

Der Waldbewirtschafter kann <strong>de</strong>m Sturmscha<strong>de</strong>nrisiko<br />

zwar waldbaulich entgegenwirken,<br />

die Wirksamkeit dieser Maßnahmen<br />

bietet aber nur bedingt Sicherheit. Das<br />

Risiko eines Sturmscha<strong>de</strong>ns kann er jedoch<br />

auf einen Versicherer transferieren.<br />

Der Wert <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s steigt mit <strong>de</strong>m<br />

Alter <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s. Im gleichen Maße<br />

steigt aber auch das Sturmscha<strong>de</strong>nrisiko.<br />

Der kalkulatorische altersabhängige<br />

Bestan<strong>de</strong>serwartungswert <strong>de</strong>ckt sich bei<br />

einem sturmfreien Verlauf erst <strong>im</strong> Alter<br />

<strong>de</strong>r Umtriebszeit mit <strong>de</strong>m Abtriebswert.<br />

Die Endnutzung vor <strong>de</strong>m wirtschaftlich<br />

opt<strong>im</strong>alen Alter eines Waldbestan<strong>de</strong>s<br />

ist unerwünscht. Im Gegensatz zu einem<br />

Waldbrandscha<strong>de</strong>n (Abb. 2), bei welchem<br />

meistens Jungbestän<strong>de</strong> betroffen und selten<br />

Restwerterlöse möglich sind, fällt bei<br />

einem Sturmscha<strong>de</strong>n noch verwertbares<br />

Holz an.<br />

Ist eine kleine Region vom Sturmscha<strong>de</strong>n<br />

betroffen, kommt es nicht unbedingt<br />

zu einem Holzpreisverfall. Der Scha<strong>de</strong>n<br />

liegt dann eher in <strong>de</strong>r Hiebsunreife und<br />

<strong>de</strong>n verfrühten Wie<strong>de</strong>raufforstungskosten.<br />

Auch dieser Scha<strong>de</strong>nfall führt nach<br />

<strong>de</strong>m Versicherungskonzept zu einer Versicherungsleistung.<br />

Bei überregionalen Sturmkalamitäten<br />

kann <strong>de</strong>r Verlust durch Holzpreisverfall<br />

enorm sein. Die Entschädigungsleistung<br />

<strong>de</strong>r Versicherung ergibt sich aus <strong>de</strong>r Dif-<br />

114 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


€/ha<br />

30 000<br />

25 000<br />

20 000<br />

15 000<br />

10 000<br />

5 000<br />

0<br />

potenzieller Holzwert<br />

vor <strong>de</strong>m Scha<strong>de</strong>n<br />

(=Abtriebswert)<br />

realisierbarer Holzwert<br />

nach <strong>de</strong>m Scha<strong>de</strong>n<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85<br />

Abb. 2: Wald-Sturmversicherung Mo<strong>de</strong>ll Fichte<br />

ferenz aus <strong>de</strong>m potenziellen Abtriebswert<br />

vor <strong>de</strong>m Scha<strong>de</strong>n zum noch realisierbaren<br />

Holzwert nach <strong>de</strong>m Scha<strong>de</strong>n. Es verbleibt<br />

noch das Restrisiko, welches <strong>de</strong>r Waldbesitzer<br />

z.B. in Form eines Selbstbehaltes<br />

selbst zu tragen hat.<br />

Da diese rein theoretische Betrachtungsweise<br />

<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nbemessung in<br />

<strong>de</strong>r Praxis mit einem unverhältnismäßig<br />

hohen Scha<strong>de</strong>nregulierungsaufwand verbun<strong>de</strong>n<br />

wäre, wird aus Vereinfachungsgrün<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>m Waldbesitzer ein pauschaler<br />

Entschädigungsbetrag angeboten. Die<br />

Höhe <strong>de</strong>r pauschalen Entschädigung ist<br />

bis zu einer max<strong>im</strong>alen Begrenzung <strong>de</strong>r<br />

Versicherungssumme vom Waldbesitzer<br />

frei wählbar.<br />

Im Sturmscha<strong>de</strong>nfall fin<strong>de</strong>t die Holzernte<br />

zum betrieblich nicht geplanten<br />

Zeitpunkt statt. Die Hiebsreife <strong>de</strong>s geschädigten<br />

Waldbestan<strong>de</strong>s ist i.d.R. noch<br />

nicht erreicht. Durch sort<strong>im</strong>entsbedingte<br />

Qualitätseinbußen und Preissturz auf <strong>de</strong>n<br />

Holzmärkten erlei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Waldbesitzer<br />

be<strong>im</strong> Verkauf <strong>de</strong>s Sturmholzes beachtliche<br />

finanzielle Nachteile. Die Holzernte-<br />

und Holzlagerungskosten steigen.<br />

Zusätzlich besteht für <strong>de</strong>n Waldbesitzer<br />

noch die gesetzliche Verpflichtung zur<br />

Wie<strong>de</strong>raufforstung <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nfläche.<br />

Hierfür entstehen zusätzliche, nicht eingeplante<br />

Kosten, sofern diese nicht mithilfe<br />

<strong>de</strong>r öffentlichen För<strong>de</strong>rung abgemil<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Der Versicherungswert<br />

Sturmscha<strong>de</strong>n-Risikozunahme<br />

Den Versicherungswert stellt in <strong>de</strong>r Wald-<br />

Sturmversicherung die vereinbarte pauschale<br />

Versicherungssumme pro Festmeter<br />

Schadholz o<strong>de</strong>r alternativ die vereinbarte<br />

pauschale Versicherungssumme pro Hektar<br />

Scha<strong>de</strong>nfläche dar.<br />

Es wird eine Entschädigung nach Sturmholzmenge<br />

(€/Fm) o<strong>de</strong>r alternativ nach<br />

Sturmfläche (€/ha) vertraglich vereinbart.<br />

Die Höchstversicherungssumme wird aus<br />

Bestandserwartungswert<br />

Restrisiko (Selbstbehalt)<br />

Entschädigungsleistung<br />

Verkaufserlös = Restwert<br />

Jahre<br />

<strong>de</strong>m Durchschnittsvorrat je Hektar, <strong>de</strong>r Betriebsfläche<br />

und <strong>de</strong>r vereinbarten Festmeter-Entschädigung<br />

o<strong>de</strong>r alternativ <strong>de</strong>r Betriebsfläche<br />

und Entschädigung je Hektar<br />

errechnet.<br />

Da <strong>de</strong>r Versicherungsschutz <strong>de</strong>n Sturm-<br />

Großscha<strong>de</strong>n ausgleichen soll, sind Schä<strong>de</strong>n<br />

bis zu <strong>de</strong>n vertraglich vereinbarten<br />

Summengrenzen je Scha<strong>de</strong>nereignis als<br />

Selbstbehalt aus <strong>de</strong>r Versicherung ausgeschlossen.<br />

• Festmeter-Entschädigung: Im Scha<strong>de</strong>nfall<br />

ergibt sich die Gesamtentschädigung<br />

aus <strong>de</strong>r nach § 34 b Abs. 2 EStG<br />

gemel<strong>de</strong>ten und abschließend von <strong>de</strong>r<br />

Finanzbehör<strong>de</strong> bestätigten Sturm-Schadholzmenge,<br />

multipliziert mit <strong>de</strong>r vereinbarten<br />

Entschädigungssumme pro Festmeter<br />

Sturmholz.<br />

Dieses Mo<strong>de</strong>ll ist beson<strong>de</strong>rs für größere<br />

Forstbetriebe geeignet, die über ein gültiges<br />

Betriebswerk (die sog. Forsteinrichtung)<br />

verfügen.<br />

Der Scha<strong>de</strong>nnachweis erfolgt auf <strong>de</strong>r<br />

Grundlage <strong>de</strong>s Finanzamtsbeschei<strong>de</strong>s über<br />

anerkannte Kalamitätsholzmengen.<br />

Wird die Kalamitätsmeldung bei <strong>de</strong>r<br />

Finanzbehör<strong>de</strong> und die amtliche Feststellung<br />

<strong>de</strong>r Sturmholzmenge nicht durchgeführt,<br />

ist die tatsächliche Sturmholzmenge<br />

<strong>de</strong>s entschädigungspflichtigen Scha<strong>de</strong>nereignisses<br />

getrennt nach <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Forstorten <strong>de</strong>m Versicherer glaubhaft<br />

nachzuweisen.<br />

Sind die Holzmengen aufgrund <strong>de</strong>r zeitlichen<br />

und räumlichen Überschneidung <strong>de</strong>s<br />

regulären Holzeinschlages und <strong>de</strong>s Sturmereignisses<br />

nicht ein<strong>de</strong>utig abgrenzbar,<br />

wird <strong>de</strong>r mengenmäßige und zeitanteilige<br />

Einschlagsdurchschnitt <strong>de</strong>r letzten (sturmscha<strong>de</strong>nfreien)<br />

fünf Jahre bis zum Scha<strong>de</strong>neintrittstermin<br />

in Abzug gebracht.<br />

• Flächen-Entschädigung: Bei <strong>de</strong>r Flächenvariante<br />

wird die Sturmscha<strong>de</strong>nfläche<br />

festgestellt und entsprechend mit <strong>de</strong>r<br />

Hektar-Entschädigung multipliziert. Die<br />

Versicherungssumme wird fällig, wenn<br />

aufgrund <strong>de</strong>s Sturmscha<strong>de</strong>ns <strong>de</strong>r Bestockungsgrad<br />

(B°) <strong>de</strong>s verbleiben<strong>de</strong>n Bestan<strong>de</strong>s<br />

unter 0,4 reduziert wur<strong>de</strong>. Dabei<br />

ergibt sich die effektive Entschädigung<br />

aus <strong>de</strong>r Differenz <strong>de</strong>r Bestockungsgra<strong>de</strong><br />

vor und nach <strong>de</strong>m Scha<strong>de</strong>nereignis, multipliziert<br />

mit <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nfläche und <strong>de</strong>r<br />

vereinbarten Hektar-Entschädigung.<br />

Hier wer<strong>de</strong>n die Sturmscha<strong>de</strong>nflächen<br />

entsprechend aufgemessen. Für die Beurteilung<br />

<strong>de</strong>s Bestockungsgra<strong>de</strong>s vor und<br />

nach <strong>de</strong>m Sturmscha<strong>de</strong>n wird bei Bedarf<br />

<strong>de</strong>r betreuen<strong>de</strong> Förster eingeschaltet.<br />

Dieses Mo<strong>de</strong>ll ist beson<strong>de</strong>rs geeignet<br />

für kleine Forstbetriebe ohne ein gültiges<br />

Betriebswerk sowie Mitglie<strong>de</strong>r eines Wald-<br />

Sturmversicherungsvertrages über die örtliche<br />

Forstbetriebsgemeinschaft.<br />

In bei<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llen verbleiben die Erlöse<br />

aus <strong>de</strong>m Verkauf <strong>de</strong>s Sturmscha<strong>de</strong>nholzes<br />

ohne Abzug be<strong>im</strong> Waldbesitzer. Im<br />

Unterschied zu <strong>de</strong>n <strong>im</strong> Sturmscha<strong>de</strong>nfall<br />

zitierten Min<strong>de</strong>rerlösen, bei <strong>de</strong>nen die Bereitstellungskosten<br />

noch in Abzug gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n müssen, ist die pauschale Entschädigung<br />

<strong>de</strong>r Wald-Sturmversicherung als effektiver<br />

Nettobetrag anzusehen.<br />

Versicherungsbeitrag<br />

Arbeitskreis 2<br />

Der Beitrag wird auf Grundlage <strong>de</strong>r Wald-<br />

Sturm-Gefahrenzone und <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n<br />

Forstbetrieb maßgeblichen Waldaufbaustruktur<br />

nach Holzart, Fläche, Alter und<br />

sonstigen standortsbedingten Kenndaten<br />

individuell ermittelt.<br />

Für die Angebotsabgabe wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Daten benötigt:<br />

- Name und Lage <strong>de</strong>s Forstbetriebes mit PLZ<br />

und Landkreis,<br />

- Forstbetriebsfläche,<br />

- Stand <strong>de</strong>r Forsteinrichtung,<br />

- Altersklassenaufbau nach Baumart (Auszug<br />

aus <strong>de</strong>r Forsteinrichtung bzw. Fragebogen),<br />

- Durchschnittsvorrat pro Hektar (lt. Betriebswerk),<br />

- Sturmscha<strong>de</strong>nverlauf <strong>de</strong>r letzten 10 Jahre<br />

(nach 34 b EStG gemel<strong>de</strong>te und anschließend<br />

von <strong>de</strong>r Finanzbehör<strong>de</strong> festgestellte Sturmholzmengen<br />

bzw. entsprechen<strong>de</strong> Erklärung<br />

<strong>de</strong>s Waldbesitzers),<br />

- gewünschte Festmeter-Entschädigung bzw.<br />

Hektar-Entschädigung,<br />

- Flächenanteil <strong>de</strong>r Waldbestän<strong>de</strong> mit Südwest-<br />

und Westexposition,<br />

- Flächenanteil wechselfeuchter Standorte.<br />

Die Wald-Sturmversicherung wird nur in<br />

Verbindung mit <strong>de</strong>r Waldbrandversicherung<br />

angeboten. Die Versicherungsleistung<br />

hilft <strong>de</strong>m versicherten Waldbesitzer,<br />

die finanziellen Verluste <strong>im</strong> Scha<strong>de</strong>nfall<br />

besser abzufe<strong>de</strong>rn.<br />

<br />

Versicherungsstelle Deutscher Wald,<br />

51171 Köln; Fax 0221-44-35100; forst@vsdw.<strong>de</strong>.<br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> 3/2009 AFZ-DerWald 115


Arbeitskreis 3<br />

<strong>Kompetenz</strong> zeigen!<br />

FWZ können mehr als man sieht<br />

„Gemeinsam sind wir stark!“ könnte das Motto für die Arbeit forstwirtschaftlicher<br />

Zusammenschlüsse sein. Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s für Energie<br />

und Kl<strong>im</strong>a ist in <strong>de</strong>n letzten Jahren in <strong>de</strong>n Mittelpunkt <strong>de</strong>s Interesses<br />

gerückt, so dass sich Politik und Verwaltung wesentlich stärker als früher<br />

um <strong>de</strong>n Wald kümmern. Das kann durchaus positiv sein, birgt aber auch<br />

die Gefahr in sich, dass einige Waldfunktionen überbetont wer<strong>de</strong>n gegenüber<br />

an<strong>de</strong>ren, die min<strong>de</strong>stens ebenso wichtig sind. Deshalb kommt<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse vor Ort eine<br />

große Be<strong>de</strong>utung zu. Sie sind die Speerspitze <strong>de</strong>r Interessenvertretung<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Wal<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Städten und Gemein<strong>de</strong>n. Dafür ist Information,<br />

Austausch und Kommunikation untereinan<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs wichtig,<br />

aber auch die Darstellung <strong>de</strong>r Arbeit mit unterschiedlichen Partnern und<br />

in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit.<br />

Die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

müssen sich einerseits untereinan<strong>de</strong>r<br />

stärker vernetzen, an<strong>de</strong>rerseits müssen sie<br />

aber auch mit an<strong>de</strong>ren Partnern vor Ort<br />

eng zusammenarbeiten, um ihre vorhan<strong>de</strong>ne<br />

<strong>Kompetenz</strong> noch effizienter zu nutzen,<br />

zu erweitern und zu vermitteln.<br />

Die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

arbeiten sowohl nach innen als<br />

auch nach außen. Einerseits müssen sie<br />

<strong>de</strong>n Kontakt und <strong>de</strong>n Infor-<br />

mationsfluss zu<br />

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ihren Mitglie<strong>de</strong>rn suchen und aufrechterhalten.<br />

Dies ist beson<strong>de</strong>rs wichtig angesichts<br />

einer verstärkten Holzmobilisierung<br />

in unseren Wäl<strong>de</strong>rn. Das heißt, dass<br />

forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse<br />

<strong>de</strong>r Mittler sind für aktuelle forstpolitische<br />

Themen und För<strong>de</strong>rungsregelungen. Sie<br />

müssen dazu eine Plattform entwickeln,<br />

die eine dauerhafte zielgerichtete Ansprache<br />

<strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r möglich macht.<br />

Der Wurm muss<br />

<strong>de</strong>m Fisch schmecken<br />

und nicht <strong>de</strong>m Angler<br />

<br />

<br />

<br />

An<strong>de</strong>rerseits müssen die forstwirt-<br />

schaftlichen<br />

Zusammenschlüsse<br />

auch eine<br />

aktive Außendarstel-<br />

lung betreiben. Dazu gehört ei-<br />

ne Pressearbeit, die die Medien<br />

als Partner sieht, <strong>de</strong>r sowohl die<br />

positiven<br />

als auch manchmal<br />

die schwierigen Themen in<br />

die Öffentlichkeit transpor-<br />

tiert.<br />

Dieses Thema wur<strong>de</strong><br />

auch<br />

<strong>im</strong> Arbeitskreis III <strong>de</strong>s<br />

6. Bun<strong>de</strong>skongresses für<br />

forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse<br />

aufgegriffen.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto „Der<br />

Wurm muss <strong>de</strong>m Fisch<br />

schmecken und nicht<br />

<strong>de</strong>m Angler“ diskutierten<br />

die Teilnehmer <strong>de</strong>s<br />

Arbeitskreises positive<br />

Pressearbeit und<br />

zeigten in <strong>de</strong>r Kon-<br />

Arbeitskreis 3:<br />

Mo<strong>de</strong>ratoren: (v.l.) LILO SCHÖN, Berlin; WIL-<br />

HELM UNNERSTALL, Jüterbog; REGINA EDEN, Berlin<br />

Teilnehmer: HANS-HERRMANN ALBERS, Bispingen;<br />

Dr. UDO FUNCH, Raste<strong>de</strong>; NORBERT FISCHER,<br />

Westendorf; DANIELA KREUZER, Leupoldsgrün;<br />

ERWIN KRUCZEK, Hohenroth; GÜNTER LEMPE,<br />

Pfaffroda; HUBERT SCHICK, Braunsbach; RABAN<br />

SCHMID-MÖLHOLM, Staffel<strong>de</strong>; WERNER SCHÖNBRÜ-<br />

CHER, Much; CARSTEN SCHÜTZE, Neufalkenhagen;<br />

PETER WIND, Prüm; KLAUS ZOCHER, Olpe<br />

gress-Zeitung „Kienspan 08“, wie man es<br />

macht!<br />

Aber auch zahlreiche weitere Partner<br />

sollten in die Öffentlichkeitsarbeit eingebun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

• Kommunen,<br />

• Kirchen/Stiftungen,<br />

• Behör<strong>de</strong>n,<br />

• Holzindustrie,<br />

• die Waldbesitzerverbän<strong>de</strong>,<br />

• Holzabsatzfonds,<br />

• Bildungseinrichtungen,<br />

• Hochschulen,<br />

• Städte und Gemein<strong>de</strong>n,<br />

• Tourismus,<br />

• Jagdverband,<br />

• Kreditinstitute,<br />

• Lan<strong>de</strong>sbeirat Holz,<br />

• Unternehmer,<br />

• Hochschulen etc.<br />

I<strong>de</strong>alerweise sollten forstwirtschaftliche<br />

Zusammenschlüsse Veranstaltungen und<br />

„Events“ organisieren können, die <strong>de</strong>r Information<br />

<strong>de</strong>r breiten Öffentlichkeit über<br />

Fragen <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit, <strong>de</strong>s Umweltund<br />

Naturschutzes in unseren Wäl<strong>de</strong>rn<br />

dienen.<br />

Bis zum Jahre 2003 gab es 1 723 Forstbetriebsgemeinschaften<br />

mit insgesamt<br />

311 348 Mitlie<strong>de</strong>rn und 3 149 709 ha<br />

Waldfläche in Deutschland. Lilo Schön<br />

L. Schön ist Beraterin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Deutschen Waldbesitzerverbän<strong>de</strong><br />

e.V.<br />

116 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


Arbeitskreis 4<br />

<strong>Kompetenz</strong> weitergeben!<br />

Partnerschaften zwischen FWZ<br />

Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse in Deutschland sind sehr unterschiedlich<br />

strukturiert. Diesen Eindruck gewinnt wohl je<strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

und Mo<strong>de</strong>rator eines Bun<strong>de</strong>skongresses. Die Bandbreite reicht von kleinen<br />

Forstbetriebsgemeinschaften mit geringer forstbetrieblicher Aktivität<br />

bis hin zu großen betriebswirtschaftlich orientierten und erfolgreich<br />

unternehmerisch tätigen Zusammenschlüssen mit mehreren zehntausend<br />

Hektar Mitgliedsfläche und tausen<strong>de</strong>n von Waldbesitzern. Daraus<br />

entwickelte sich die I<strong>de</strong>e, Mittel und Wege zu fin<strong>de</strong>n, die helfen können,<br />

das Wissen und die Fähigkeiten, die sich die weit entwickelten Zusammenschlüsse<br />

<strong>im</strong> Laufe <strong>de</strong>r Jahre erworben haben, an diejenigen zu<br />

vermitteln, die diese <strong>Kompetenz</strong>en für ihren weiteren Entwicklungsweg<br />

brauchen.<br />

Das Rad nicht neu erfin<strong>de</strong>n<br />

Die meisten Problemlösungen und Informationen<br />

gibt es irgendwo schon, sie<br />

sind nur häufig dort nicht bekannt, wo<br />

sie gebraucht wer<strong>de</strong>n. Das kann dazu<br />

führen, dass mit großem Aufwand Problemlösungen<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n, die es<br />

an<strong>de</strong>rswo in übertragbarer Form bereits<br />

gibt. Entsprechend wichtig ist es, einen<br />

Wissenstransfer so zu organisieren, dass<br />

sich diejenigen, die Informationen zur<br />

Problemlösung benötigen und diejenigen<br />

die Informationen, aus ihrem Erfahrungsschatz<br />

zur Verfügung stellen können auch<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

Wissen weitergeben –<br />

Patenschaften vermitteln<br />

Je nach Zielsetzung, Aufgabenspektrum<br />

und Mitglie<strong>de</strong>rengagement eines Forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlusses und<br />

Vermittlung<br />

pers. Kontakt<br />

Kontaktliste<br />

mit <strong>Kompetenz</strong>profil<br />

•Bearbeitung von<br />

Einzelanfragen<br />

•Längerfristige<br />

Patenschaften<br />

Online-<br />

Plattform<br />

verbindliche Erfolgsmeldung<br />

<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> anstehen<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

kann <strong>de</strong>r Bedarf an Informationsund<br />

<strong>Kompetenz</strong>transfer sehr unterschiedlich<br />

sein. Manchmal genügt reines Faktenwissen<br />

o<strong>de</strong>r ein Kontakt zu Spezialisten<br />

für Rechts- o<strong>de</strong>r Steuerfragen. Mitunter<br />

gibt es aber Entwicklungsphasen, die einen<br />

weitergehen<strong>de</strong>n und längerfristigen<br />

<strong>Kompetenz</strong>austausch nötig machen, um<br />

<strong>de</strong>r Zielerreichung einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schritt näher zu kommen – so z.B. ein<br />

grundlegen<strong>de</strong>r Aufbau von <strong>Kompetenz</strong>en<br />

zur Unternehmensführung. Hier bietet sich<br />

dann eine Patenschaft an, in <strong>de</strong>ren Rahmen<br />

ein erfahrener Pate entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>Kompetenz</strong>en<br />

weitergibt. Als „Pate“ kommen<br />

vor allem Führungskräfte (Geschäftsführer,<br />

Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r) fortschrittlicher Zusammenschlüsse<br />

infrage. Die Vermittlung<br />

von Wissen und von (längerfristigen) Patenschaften<br />

ist <strong>de</strong>r Schlüssel zum Erfolg,<br />

wenn es darum geht, erfolgreich <strong>Kompetenz</strong><br />

an an<strong>de</strong>re weiterzugeben.<br />

Allgemeine<br />

Informationen<br />

Technische<br />

Informationen<br />

Im Umfang<br />

erweiterbar<br />

Informationstransfer<br />

Die Onlineplattform<br />

Als Drehscheibe<br />

<strong>de</strong>s beschriebenen<br />

Informationsaustausches,<br />

sei es nun<br />

Faktenwissen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Kontakt zu an<strong>de</strong>ren<br />

Personen, ist<br />

eine Plattform unerlässlich.<br />

Auf dieser<br />

Ebene fin<strong>de</strong>t<br />

<strong>de</strong>r Austausch <strong>de</strong>r<br />

Beteiligten statt.<br />

Diese Plattform<br />

Arbeitskreis 4:<br />

Mo<strong>de</strong>ratoren: (v.l.) STEFFEN HARTIG, Hannover;<br />

Dr. MICHAEL BERGER, Schwäbisch Gmünd;<br />

JÖRG BOBER, München<br />

Teilnehmer: JÖRG BRETZKE, Altenklitsche; DET-<br />

LEF COHRS, Jesteburg; Dr. MARKUS HECKER, Uelzen;<br />

FRANK EISMANN, Theuna; ANDRE HOFROCK,<br />

Ifta; HARTMUT KAEMPFE, Bockhorn; PAUL-ERNST<br />

LUDWIG, Much; PETER NIEDERER, Nereshe<strong>im</strong>-Weilermerkingen;<br />

REINHARD POST, Bad Salzschlirf;<br />

CLAUS RATJEN, Aukrug/Homfeld; CARINA SILVA<br />

OJEDA, Stuttgart; WERNER WEIDNER, Braunsbach<br />

kann entwe<strong>de</strong>r als Onlineplattform gestaltet<br />

sein o<strong>de</strong>r aber durch einen persönlichen<br />

Kontakt <strong>Kompetenz</strong>en vermitteln.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r heutigen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an einen schnellen Informationsaustausch<br />

wur<strong>de</strong> eine Onlineplattform favorisiert.<br />

Übersichtlich gestaltet bietet sie die Möglichkeit,<br />

schnell die benötigten Informationen<br />

herunterzula<strong>de</strong>n (Entwurf siehe<br />

Abb). Als Unterstützer bei <strong>de</strong>r Suche kann<br />

<strong>de</strong>r Plattformadministrator tätig sein. Ihm<br />

kommt eine Schlüsselposition bei <strong>de</strong>r Informationsbereitstellung<br />

zu.<br />

Eine Plattform kann nur erfolgreich<br />

sein, wenn sie regelmäßig aktualisiert und<br />

verbessert wird. Hier müssen das nötige<br />

Know-how und auch eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Finanzierung sichergestellt sein.<br />

Eine Onlineplattform für Entwicklungsfragen<br />

forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse<br />

sollte bei <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Waldbesitzerverbän<strong>de</strong> als<br />

Vertreterin <strong>de</strong>r privaten Waldbesitzer angesie<strong>de</strong>lt<br />

sein. Da die durch die Plattform<br />

beabsichtigte Weiterentwicklung von Zusammenschlüssen<br />

zur Holzmobilisierung<br />

beiträgt, empfahl <strong>de</strong>r Arbeitskreis zu prüfen,<br />

ob <strong>de</strong>r Holzabsatzfonds für eine Begleitung<br />

<strong>de</strong>s Projekts gewonnen wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Steffen Hartig<br />

S. Hartig ist Geschäftsführer <strong>de</strong>s Waldbesitzerverbands<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen e.V., Hannover.<br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> 3/2009 AFZ-DerWald 117


Arbeitskreis 5<br />

Es muss nicht <strong>im</strong>mer Holz sein!<br />

<strong>Kompetenz</strong> für neue Märkte<br />

Für alle Unternehmen ist die Suche nach neuen Märkten und zusätzlichen<br />

wirtschaftlichen Standbeinen eine wichtige Maßnahme. Insofern<br />

war es kein vollkommen neues Thema, mit <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Arbeitskreis 5 in<br />

Hannover befasst hat. Auch in <strong>de</strong>r Forstwirtschaft wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r über zusätzliche Einkommensquellen für die Betriebe<br />

diskutiert. Zwar waren diese Bemühungen häufig nicht mit <strong>de</strong>m<br />

erhofften Erfolg versehen. Aber die extremen Schwankungen auf <strong>de</strong>n<br />

Rundholzmärkten zeigen auch, wie wichtig in <strong>de</strong>r heutigen Zeit zusätzliche<br />

Standbeine für die Stabilität <strong>de</strong>r Forstbetriebe sind. Dies betrifft<br />

nicht zuletzt die forstlichen Zusammenschlüsse, die sich bislang häufig<br />

fast ausschließlich über <strong>de</strong>n Holzumsatz finanzieren. Vor diesem Hintergrund<br />

hat <strong>de</strong>r Arbeitskreis untersucht, welche Maßnahmen die Zusammenschlüsse<br />

ergreifen können, um sich hier breiter aufzustellen.<br />

Am Anfang dieser Arbeit stand die Frage,<br />

welche Geschäftsfel<strong>de</strong>r für einen Zusammenschluss<br />

grundsätzlich <strong>de</strong>nkbar sind.<br />

Nur wenige Tätigkeitsbereiche sind geeignet,<br />

Einnahmen und vor allem Gewinne<br />

zu erwirtschaften. Als theoretische Möglichkeiten<br />

wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />

Ökokonto-Maßnahmen, touristische Einrichtungen<br />

(Klettergarten, Wal<strong>de</strong>vents),<br />

Aus- und Fortbildungsangebote, Jagd-Management,<br />

aber auch Bestattungswäl<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie über Wald vorgeschlagen.<br />

Neue D<strong>im</strong>ensionen eröffnete in diesem<br />

Zusammenhang <strong>de</strong>r Vortrag von AXEL<br />

NEUMANN vom BMELV über <strong>de</strong>n Haliburton<br />

Forstbetrieb in Kanada, <strong>de</strong>r ein umfangreiches<br />

touristisches Programm u.a. mit<br />

Mountainbike- und Schlittentouren sowie<br />

einem eigenen Sternenobservatorium anbietet.<br />

Über die Frage, ob und mit welchem<br />

Erfolg sich die jeweiligen Märkte für forstliche<br />

Zusammenschlüsse tatsächlich realisieren<br />

lassen, gingen die Meinungen <strong>de</strong>r<br />

Checkliste für <strong>de</strong>n Einstieg in neue Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />

• Rechtliche Fragen<br />

Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sgesetze, Waldgesetze, Naturschutzrecht, Vertragsrecht,<br />

Haftungsfragen, jeweils relevantes Fachrecht<br />

• Steuern<br />

Umsatzsteuer, Auswirkungen auf Körperschaftsbesteuerung<br />

(Satzung <strong>de</strong>s Zusammenschlusses relevant), Einkommenssteuer etc.<br />

• Mögliche Partnerschaften<br />

Medien, Experten, regionale Organisationen<br />

• Finanzen<br />

Investitionen, Cashflow, Einnahmen, laufen<strong>de</strong> Kosten, Ertragsentwicklung<br />

• Einflüsse auf an<strong>de</strong>re Waldnutzungen<br />

z.B. mögliche Einschränkungen <strong>de</strong>r Holznutzung durch touristische Angebote<br />

• Marktanalyse/Strukturelles Umfeld<br />

Nachfragepotenzial, Konkurrenzen<br />

• Rollenverteilung FBG Waldbesitzer<br />

Aufgabenverteilung, Verteilung von Entscheidungsbefugnissen, Gewinnverteilung<br />

• Organisation/Personal<br />

Hauptamt, Ehrenamt, Honorarkräfte<br />

• Politik<br />

• Risiko/Absicherung<br />

Versicherungsmöglichkeiten, Frage <strong>de</strong>r Rechtsform, Risikoverteilung<br />

• Naturale Voraussetzungen<br />

Waldästhetik, Größe <strong>de</strong>r Waldgebiete („Wald als Kulisse“)<br />

√<br />

√<br />

√<br />

√<br />

√<br />

√<br />

√<br />

√<br />

√<br />

√<br />

Arbeitskreis 5:<br />

Mo<strong>de</strong>ratoren: (v.l.) JERG HILT, Stuttgart; STE-<br />

PHAN MARTINI, Grieshe<strong>im</strong>; AXEL NEUMANN, Bonn<br />

Teilnehmer: KAY APEL, Jena-Kunitz; BERNHARD<br />

BREITSAMETER, Aichach; KLAUS DOMINIK, Mühlhe<strong>im</strong>/Ruhr;<br />

Frhr. KARL-JOACHIM VON BRANDENSTEIN,<br />

Friedland; FERDINAND FUNKE, Finnentrop; RALF<br />

HOFMANN, Erding; GEORG HOMMEL, Amelinghausen;<br />

JOHANN KOHNEN, Bittburg; GERHARD KOPHAL,<br />

Dreilingen; AXEL KRÄHENBRINK, Bonn; JÜRGEN<br />

LENTHE, Walsro<strong>de</strong>; HEINRICH LUTTMANN, Neuenkirchen;<br />

CORD NAGEL, Nordstemmen; ANDRÉ<br />

RANSCH, Brauna; CARSTEN VOSS, Inzmühlen<br />

Teilnehmer allerdings <strong>de</strong>utlich auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Was für <strong>de</strong>n einen sehr viel versprechend<br />

ist, sieht ein an<strong>de</strong>rer als Luftschloss.<br />

Geschäfte, die in <strong>de</strong>r einen FBG schon<br />

praktiziert wer<strong>de</strong>n, sind für eine an<strong>de</strong>re<br />

un<strong>de</strong>nkbar. Auch hier zeigt sich wie<strong>de</strong>r,<br />

dass Zusammenschluss nicht gleich Zusammenschluss<br />

und Wald nicht gleich Wald<br />

ist. Daher sind Einheitslösungen und Standardrezepte<br />

in diesem Bereich <strong>im</strong>mer nur<br />

begrenzt möglich.<br />

Es gibt jedoch auch Gemeinsamkeiten<br />

bei allen Zusammenschlüssen, die zusätzliche<br />

Einnahmequellen suchen o<strong>de</strong>r überlegen,<br />

ob sie in ein best<strong>im</strong>mtes Geschäftsfeld<br />

einsteigen sollen. Um Fehlinvestitionen<br />

und Misserfolge zu vermei<strong>de</strong>n, ist je<strong>de</strong>r<br />

Betrieb gezwungen, vor einem solchen<br />

Schritt zu klären, welche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

mit <strong>de</strong>m neuen Bereich verbun<strong>de</strong>n sind. Dies<br />

klingt zwar banal, allerdings wer<strong>de</strong>n dabei<br />

häufig einzelne entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Punkte<br />

übersehen. Im Arbeitskreis wur<strong>de</strong> daher<br />

die nebenstehen<strong>de</strong> Checkliste erarbeitet,<br />

mit <strong>de</strong>ren Hilfe <strong>de</strong>r Zusammenschluss die<br />

kritischen Fragen i<strong>de</strong>ntifizieren kann.<br />

Im zweiten Schritt waren die Teilnehmer<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt, die Checkliste auf konkrete,<br />

für sie interessante Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />

anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

118 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


Arbeitskreis 5<br />

• Ökopunkte: Die Gruppe, die sich mit<br />

<strong>de</strong>m Thema Ökopunkte 1) befasste, kam zu<br />

<strong>de</strong>m Schluss, dass hier die rechtlichen Voraussetzungen<br />

sehr vom jeweiligen Bun<strong>de</strong>sland<br />

abhängen. Teilweise müsse geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n, ob eine Geschäftstätigkeit<br />

nicht wegen überzogenen Vorschriften wie<br />

Grundbuchsicherung o<strong>de</strong>r unrealistischen<br />

Naturschutzstandards erschwert wür<strong>de</strong>.<br />

Als Partner kommen die zuständigen Verwaltungen,<br />

aber auch die (potenziellen)<br />

Eingreifer (z.B. Straßenbau) o<strong>de</strong>r Forstunternehmer<br />

zur Durchführung <strong>de</strong>r Maßnahmen<br />

infrage. Bei <strong>de</strong>r Marktanalyse müsse<br />

vor allem geprüft wer<strong>de</strong>n, ob in <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Region in ausreichen<strong>de</strong>m Umfang<br />

ausgleichspflichtige Eingriffe stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Der FBG komme in diesem Geschäftsfeld<br />

vor allem eine zentrale Steuerungsrolle zu,<br />

wofür sie gut prä<strong>de</strong>stiniert sei. Insgesamt<br />

wur<strong>de</strong>n Ökopunktemaßnahmen als interessante<br />

Finanzierungsquelle für die <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Kl<strong>im</strong>awan<strong>de</strong>l auf<br />

verschie<strong>de</strong>nen Standorten anstehen<strong>de</strong>n<br />

Umbauaufgaben angesehen.<br />

• Win<strong>de</strong>nergie: Für das Thema Win<strong>de</strong>nergie<br />

über Wald entwickelte die entsprechen<strong>de</strong><br />

Teilnehmergruppe zwei Varianten.<br />

- Die Variante „Betrieb <strong>de</strong>r Windkraftanlage<br />

in Eigenregie“ zeichnete sich durch ein hohes<br />

Arbeitsvolumen und hohes finanzielles Risiko<br />

bei potenziell hohen Erträgen aus. Sie bedürfe<br />

einer starken, professionellen Organisation<br />

und setze die Klärung vielfältiger Rechtsfragen<br />

(Naturschutz, EEG, Raumplanung etc.)<br />

voraus.<br />

- Bei <strong>de</strong>r Variante „Flächenverpachtung an einen<br />

externen Betreiber“ sei das Risiko <strong>de</strong>utlich<br />

geringer. Auch in diesem Fall müssten<br />

allerdings Fragen <strong>de</strong>s Rückbaus und <strong>de</strong>r Verkehrssicherungspflicht<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Da <strong>de</strong>r Pachtvertrag zwischen Betreiber<br />

und Waldbesitzer geschlossen wür<strong>de</strong>, käme<br />

<strong>de</strong>r FBG hier lediglich die Rolle als Vermittler<br />

und politischer Wegbereiter zu, weshalb sie<br />

auch nur mit geringen finanziellen Erträgen<br />

rechnen könne.<br />

• Bestattungswald: Zum Geschäftsfeld<br />

Bestattungswald stellt STEPHAN MARTINI von<br />

<strong>de</strong>r Firma Friedwald eine ausführliche Betrachtung<br />

an. 2) Vor <strong>de</strong>r Umsetzung müsse<br />

in diesem Fall eine genaue Marktanalyse<br />

erfolgen. In <strong>de</strong>r Regel sei die Nachfrage für<br />

einen Bestattungswald nur in dicht besie<strong>de</strong>lten<br />

Regionen ausreichend. Auch hier<br />

seien umfangreiche rechtliche Fragen zu<br />

beachten. Kompetente Partner mit <strong>de</strong>m<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Know-how seien daher<br />

für <strong>de</strong>n Waldbesitzer von großem Nutzen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Langfristigkeit <strong>de</strong>r Finanzströme<br />

sei professionelles Management<br />

1)<br />

Näheres siehe hierzu AFZ-DerWald Nr. 20/2003, S.<br />

1057, Nr. 21/2004, S. 1158 und 1161 sowie Nr. 2/2005,<br />

S. 75.<br />

2)<br />

Näheres siehe AFZ-DerWald Nr. 21/2007, S. 1162.<br />

gefragt. An<strong>de</strong>re Waldnutzungen wie Holzernte<br />

o<strong>de</strong>r Jagd wür<strong>de</strong>n zwar nicht ausgeschlossen,<br />

müssten jedoch sensibler gesteuert<br />

wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r Wald vor allem als<br />

Kulisse diene, sei nicht zuletzt die Ästhetik<br />

<strong>de</strong>s Waldbilds von großer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Folgerungen<br />

Insgesamt gelang es <strong>de</strong>n Teilnehmern auf<br />

diese Weise sehr schnell, die neuralgischen<br />

Stellen <strong>de</strong>r jeweiligen Geschäftsfel<strong>de</strong>r zu<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren. Als Fazit <strong>de</strong>s Arbeitskreises<br />

wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Punkte festgehalten:<br />

• Die Umsetzbarkeit neuer Geschäftfel<strong>de</strong>r ist<br />

nur individuell zu beurteilen. Es gibt sicher<br />

Geschäftsfel<strong>de</strong>r, die ein forstlicher Zusammenschluss<br />

grundsätzlich leichter erschließen<br />

kann als an<strong>de</strong>re. Dennoch sollte je<strong>de</strong><br />

FBG o<strong>de</strong>r Vereinigung genau prüfen, ob ein<br />

konkretes Vorhaben für sie realisierbar ist<br />

und <strong>de</strong>n Vorstellungen entspricht. Der erarbeitete<br />

Leitfa<strong>de</strong>n kann hierbei eine sinnvolle<br />

Unterstützung bieten.<br />

• Neue Geschäftsfel<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n für forstwirtschaftliche<br />

Zusammenschlüsse auch zukünftig<br />

in <strong>de</strong>r Regel „nur“ eine Ergänzung zum<br />

Holzverkauf sein können. Ein Beispiel wie das<br />

<strong>de</strong>s kanadischen Forstbetriebes, <strong>de</strong>r mittlerweile<br />

nur noch einen geringen Teil seiner Gewinne<br />

durch Holz generiert, wird wohl eher<br />

die Ausnahme bleiben.<br />

• Auch <strong>im</strong> Holzgeschäft gibt es noch viele „neue<br />

Märkte“ zu erschließen und Opt<strong>im</strong>ierungspotenziale<br />

zu nutzen. Die Erfolge verschie<strong>de</strong>ner<br />

Zusammenschlüsse <strong>im</strong> Bereich Energieholz<br />

zeigen, dass sich <strong>de</strong>r Einsatz lohnt.<br />

• Neue Geschäftsfel<strong>de</strong>r bringen mehr als Geld.<br />

Durch öffentlichkeitswirksames Engagement<br />

in neuen Bereichen kann <strong>de</strong>r Zusammenschluss<br />

zum Beispiel seine Schlagkraft unter<br />

Beweis stellen und neue Mitglie<strong>de</strong>r gewinnen.<br />

Gemeinsame Einsätze bei touristischen<br />

Angeboten können <strong>de</strong>n Zusammenhalt <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r stärken. Und Netzwerke o<strong>de</strong>r<br />

neue Partnerschaften mit Behör<strong>de</strong>n und Unternehmen<br />

zahlen sich oft auch bei <strong>de</strong>r „normalen“<br />

FBG-Tätigkeit wie<strong>de</strong>r aus.<br />

Die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

wer<strong>de</strong>n sich auch künftig mit „neuen<br />

Märkten“ innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>s<br />

Holzbereichs befassen. Ob sie dabei erfolgreich<br />

sein wer<strong>de</strong>n, hängt nicht zuletzt<br />

von <strong>de</strong>r Unterstützung durch Politik und<br />

Verwaltung ab. Durch Reduzierung öffentlich<br />

finanzierter Billig-Konkurrenz, die die<br />

In-Wert-Setzung <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rt,<br />

durch eine klare Abgrenzung zwischen freiem<br />

Betretungsrecht und sonstigen Freizeitnutzungen<br />

in allen Waldbesitzarten und<br />

durch Bewahrung <strong>de</strong>r unternehmerischen<br />

Freiheiten, <strong>de</strong>n Abbau von Bürokratie und<br />

Überregulierung könnten noch viele „neue<br />

Märkte“ für die Waldbesitzer entstehen.<br />

Jerg Hilt, Stuttgart<br />

J. Hilt ist Geschäftsführer <strong>de</strong>r Forstkammer Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg e.V.<br />

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An <strong>de</strong>n Deutschen Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> 3/2009 Lothstr. AFZ-DerWald 29, 80797 München119<br />

Geschäftsführer: A. Kotte, B. Kuhrmeier • Registergericht Hannover HRB 59744


CEPF-Deklaration zur Holzmobilisierung<br />

Ein starkes Netzwerk zur Bewältigung<br />

<strong>de</strong>r Holzmobilisierungsaufgaben in Europa<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />

Richtlinien <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft:<br />

- Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Erzeugung elektrischer<br />

Energie aus erneuerbaren Energiequellen<br />

[1];<br />

- Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung von<br />

Biotreibstoffen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer erneuerbarer<br />

Energiequellen für Transportzwecke [2];<br />

• unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s Europäischen<br />

Biomasse-Aktionsplanes, <strong>de</strong>r auf<br />

eine Erhöhung <strong>de</strong>r Nutzung von Biomasse<br />

auf ca. 150 Mt bis 2010 abzielt [3];<br />

• unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s Forst-Aktionsplanes<br />

<strong>de</strong>r EU [4], insbeson<strong>de</strong>re in folgen<strong>de</strong>n<br />

Schlüsselaktionen:<br />

- Schlüsselaktion 4: För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verwendung<br />

von Forstbiomasse zur Energieerzeugung,<br />

- Schlüsselaktion 5: Ausbau <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

zwischen Waldbesitzern und För<strong>de</strong>rung<br />

von Aus- und Weiterbildungsstrukturen in<br />

<strong>de</strong>r Forstwirtschaft;<br />

• unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s nachstehen<strong>de</strong>n<br />

Zieles <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft,<br />

bekräftigt durch die Europäischen<br />

Institutionen <strong>im</strong> „Energiepaket“ 2007;<br />

- Steigerung <strong>de</strong>s Anteils an erneuerbarer Energie<br />

auf 20 % <strong>de</strong>s Gesamtenergiebedarfs <strong>de</strong>r<br />

EU bis 2020<br />

• unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Richtlinie<br />

zu erneuerbaren Energien, wie sie <strong>de</strong>rzeit<br />

zwischen <strong>de</strong>n europäischen Institutionen<br />

in Diskussion steht;<br />

• unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

<strong>de</strong>r Kommission hinsichtlich innovativer,<br />

auf nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

basieren<strong>de</strong>n Industrien in <strong>de</strong>r EU (ein<br />

Beitrag zu Wachstum und Beschäftigungsstrategie<br />

<strong>de</strong>r EU [5]) die aussagt, dass<br />

- eine nachhaltige Versorgung <strong>de</strong>r Forstindustrie<br />

mit forstlichen Rohstoffen ermöglichst<br />

wer<strong>de</strong>n sollte, um Angebot und Nachfrage<br />

besser aufeinan<strong>de</strong>r abzust<strong>im</strong>men. Die Versorgung<br />

<strong>de</strong>r Industrie ebenso wie <strong>de</strong>s Energiesektors<br />

mit <strong>de</strong>m Rohstoff Holz kann durch<br />

eine auf nachhaltige Forstwirtschaft ausgerichtete<br />

aktive Politik verbessert wer<strong>de</strong>n. Die<br />

logistische Verknüpfung zwischen Waldbesitzern<br />

und <strong>de</strong>r Holzwirtschaft muss für eine<br />

Ausweitung <strong>de</strong>s Angebotes verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die zu erwarten<strong>de</strong> Lücke zwischen Angebot<br />

und Nachfrage könnte verringert wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn die Waldfläche insgesamt sowie das<br />

Holzaufkommen durch Erstaufforstung, Wie<strong>de</strong>raufforstung<br />

und verbesserte Holzmobilisierung<br />

ausgeweitet wür<strong>de</strong>n.<br />

- Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Studie <strong>de</strong>r Vereinten<br />

Nationen [6] „Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Holzressourcen<br />

und Bedarf – Auswirkungen einer<br />

Politik <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien“. Ein erster<br />

Ausblick auf die EU/EFTA-Län<strong>de</strong>r für 2005,<br />

2010 und 2020 [7], die vorhersagt, dass 2010<br />

und 2020 wesentlich mehr Holz benötigt<br />

wird als verfügbar ist, wenn das Holzangebot<br />

nicht gesteigert wird.<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

nachhaltigen Forstwirtschaft<br />

und <strong>de</strong>r biologischen Vielfalt<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• sind überzeugt, dass die Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Grundsätze einer nachhaltigen<br />

Forstwirtschaft ebenso wie die Sicherung<br />

<strong>de</strong>r biologischen Vielfalt eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Steigerung <strong>de</strong>r Holzmobilisierung in Europa<br />

erlauben;<br />

• stehen fest in <strong>de</strong>r Gewissheit über <strong>de</strong>n<br />

positiven Beitrag zur Umwelt, <strong>de</strong>n nachhaltig<br />

bewirtschaftete und ordnungsgemäß<br />

genutzte Wäl<strong>de</strong>r zum Wohle aller<br />

durch die Bindung von Kohlendioxid <strong>im</strong><br />

Wald und in Holzprodukten, durch die<br />

Bereitstellung erneuerbarer Energien und<br />

durch die Befriedigung gesellschaftlicher<br />

Bedürfnisse leisten;<br />

• ver<strong>de</strong>utlichen, dass sie über bestausgebil<strong>de</strong>te<br />

Fachleute verfügen, die <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />

Forstwirtschaft verpflichtet sind,<br />

und dass sie in <strong>de</strong>r Lage sind, Bedürfnisse<br />

und Anfor<strong>de</strong>rungen vonseiten <strong>de</strong>r Forstbetriebe,<br />

gleich welcher Größen- o<strong>de</strong>r Eigentumsstruktur,<br />

zu erfüllen und auf ihre<br />

Fragen zu antworten;<br />

• for<strong>de</strong>rn die europäischen und nationalen<br />

Institutionen auf,<br />

- forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse zu<br />

unterstützen, um die nachhaltige Forstwirtschaft,<br />

wie sie <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r Ministerkonferenz<br />

zum Schutz <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r in Europa<br />

(MCPFE) <strong>de</strong>finiert wird, zu steigern,<br />

- freiwillige, kosteneffiziente Zertifizierungssysteme<br />

mit <strong>de</strong>m Ziel voranzutreiben, die<br />

nachhaltige Waldbewirtschaftung in Forstbetrieben<br />

jeglicher Größe zu stärken,<br />

- bei <strong>de</strong>r Erarbeitung von Gesetzen zur nachhaltigen<br />

Waldbewirtschaftung streng an bereits<br />

existieren<strong>de</strong> Definitionen zur nachhaltigen<br />

Waldbewirtschaftung zu halten, wie sie<br />

in MCPFE vereinbart und in freiwillige Zertifizierungssysteme<br />

eingearbeitet wur<strong>de</strong>n,<br />

- die Ziele <strong>de</strong>r Umweltgesetzgebung und die<br />

<strong>de</strong>r Holzmobilisierung in Einklang zu bringen<br />

und damit alle Möglichkeiten zu unterstützen,<br />

die Nutzung zu steigern, das Produktionspotenzial<br />

unserer Wäl<strong>de</strong>r zu steigern und sich<br />

gegen rechtliche Hin<strong>de</strong>rnisse in Holzproduktions-<br />

und Waldbaumetho<strong>de</strong>n einzusetzen.<br />

Einsatz für alle europäischen<br />

forstlichen Erzeuger<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• sind überzeugt, basiert auf ihren Werten,<br />

ihrer <strong>Kompetenz</strong> und Erfahrung, einer<br />

<strong>de</strong>r wichtigsten Akteure zu sein, welche<br />

zur Holzmobilisierung in Europa beitragen<br />

und das Holzangebot aus <strong>de</strong>m Privatwald<br />

verbessern und steigern können, um<br />

<strong>de</strong>r Holzwirtschaft und <strong>de</strong>r holzbasierten<br />

Energiewirtschaft eine Entwicklung und<br />

Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu<br />

ermöglichen;<br />

• betonen <strong>de</strong>n dringen<strong>de</strong>n Bedarf nach<br />

Zugang in unzureichend bewirtschafteten<br />

Wäl<strong>de</strong>rn;<br />

• for<strong>de</strong>rn die Europäische Union und die<br />

Mitgliedsstaaten auf, gestützt auf rechtliche<br />

und/o<strong>de</strong>r finanzielle Anreize,<br />

- private Waldbesitzer anzuregen, Mitglie<strong>de</strong>r<br />

in forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen<br />

zu wer<strong>de</strong>n.<br />

- gezielte Aktionen dieser Organisationen<br />

zu unterstützen, mit <strong>de</strong>nen sie Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>s mittelgroßen und kleinen Waldbesitzes<br />

ebenso wie jene <strong>de</strong>s städtischen Waldbesitzers<br />

erfüllen können.<br />

- die ständige Anpassung dieser Organisationen<br />

an neue Herausfor<strong>de</strong>rungen und wirtschaftliche,<br />

ökologische und gesellschaftliche<br />

Verän<strong>de</strong>rungen zu unterstützen.<br />

- Eigentumsrechte zu schützen und sicherzustellen,<br />

dass klare Eigentumsverhältnisse für<br />

alle Forstbetriebe bestehen.<br />

• sind überzeugt, dass unsere Organisationen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re aus Skandinavien<br />

und Westeuropa, ihre Erfahrungen bei<br />

neu entstehen<strong>de</strong>n forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüssen <strong>im</strong> Baltischen Raum<br />

und in Mitteleuropa einbringen können,<br />

um so Holzproduzenten be<strong>im</strong> Aufbau ihrer<br />

Organisationen zu unterstützen.<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Effizienz<br />

in <strong>de</strong>r Bereitstellungskette Holz<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• erachten es für äußerst wichtig, die Effektivität<br />

in <strong>de</strong>r Bereitstellungskette Holz<br />

(Transport, Logistik, Kooperationen, geo-<br />

120 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>


CEPF-Deklaration zur Holzmobilisierung<br />

grafische Informationssysteme) in kurzer<br />

Zeit zu verbessern, um die Mobilisierung<br />

zusätzlicher Holzmengen zu forcieren und<br />

damit <strong>de</strong>r Europäischen Holzindustrie einen<br />

Wettbewerbsvorteil am Weltmarkt zu<br />

verschaffen;<br />

• betonen, dass diese Verbesserung höhere<br />

Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />

erfor<strong>de</strong>rt;<br />

• kommen überein, <strong>de</strong>n Informationsaustausch<br />

zwischen <strong>de</strong>n Europäischen Forstzusammenschlüssen<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die Umsetzung erfolgt <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r<br />

be<strong>im</strong> Zentralverband <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Waldbesitzer angesie<strong>de</strong>lten Arbeitsgruppen;<br />

• bemühen sich, europäische Institutionen<br />

und Mitgliedsstaaten davon zu<br />

überzeugen, einen Teil <strong>de</strong>r Mittel für Forschung<br />

und Entwicklung für die Bereitstellungskette<br />

Holz zu reservieren.<br />

För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />

forstwirtschaftlicher Investitionen<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• unterstreichen die Schwierigkeiten bei<br />

<strong>de</strong>r Erhebung umfassen<strong>de</strong>r Informationen<br />

bei privaten Waldbesitzern und ihren Organisationen<br />

und betonen die Notwendigkeit,<br />

mit Wissenstransfer Kommunikation<br />

mit ihnen zu ermöglichen. Wegen<br />

<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Arbeitsform und <strong>de</strong>m<br />

Wertesystem <strong>de</strong>r Organisationen forstlicher<br />

Erzeuger sollte es diesen erleichtert<br />

wer<strong>de</strong>n, Informationen zu erhalten, die<br />

<strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n forstlichen Erzeugern<br />

einfacher gestalten.<br />

• sind überzeugt, dass eine Forcierung<br />

<strong>de</strong>r Holzmobilisierung in Europa auf Investitionen<br />

in die Waldbewirtschaftung und<br />

Infrastruktur sowie auf betriebswirtschaftlicher<br />

Planung (Forsteinrichtungen und<br />

Wirtschaftsberichte, Betriebsplanungen)<br />

gestützt sein müssen.<br />

• begrüßen die Ratsverordnung [8] vom<br />

20. September 2005 über die För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r ländlichen Entwicklung durch ELER<br />

Fond, insbeson<strong>de</strong>re Artikel 27 „Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s wirtschaftlichen Wertes <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r“,<br />

die finanzielle För<strong>de</strong>rmöglichkeiten<br />

eröffnet;<br />

• for<strong>de</strong>rn die Mitgliedsstaaten auf, umfassen<strong>de</strong>n<br />

Gebrauch von <strong>de</strong>n vorgenannten<br />

EU Maßnahmen zu machen, um günstige<br />

Rahmenbedingungen für <strong>de</strong>n Privatwald<br />

in ganz Europa zu erreichen, und<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Wie<strong>de</strong>raufforstung und<br />

die Bestan<strong>de</strong>spflege, Verbesserungsinvestitionen<br />

in Grund und Bo<strong>de</strong>n (einschl. Wegebau),<br />

Erstaufforstungen, Investitionen<br />

in die Forsttechnik und Weiterbildung<br />

forstlicher Fachkräfte zu för<strong>de</strong>rn.<br />

• for<strong>de</strong>rn die Mitgliedsstaaten und die<br />

Institutionen <strong>de</strong>r EU auf, ein Steuersystem<br />

einzurichten, das an die langfristig wirksamen<br />

Maßnahmen privater Waldbesitzer<br />

angepasst ist. För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />

privater nachhaltiger Forstwirtschaft und<br />

die Nutzung <strong>de</strong>r forstlichen Ressourcen<br />

benötigen ein stabiles Steuersystem, das<br />

die beson<strong>de</strong>ren Eigenarten <strong>de</strong>r Forstwirtschaft<br />

und forstlichen Betriebsführung in<br />

Betracht zieht.<br />

• for<strong>de</strong>rn die Europäischen Institutionen<br />

auf, weiterhin <strong>de</strong>n Forstsektor in die zukünftigen<br />

politischen Entscheidungen <strong>de</strong>r<br />

ländlichen Entwicklung einzubeziehen<br />

und dabei die ökonomische Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>r Forstwirtschaft hervorzuheben.<br />

• for<strong>de</strong>rn die Mitgliedsstaaten auf, rechtliche<br />

und finanzielle Anreize für die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Planung und Beratung <strong>im</strong><br />

mittleren und kleinen Waldbesitz zu stärken,<br />

wenn diese Maßnahmen mit einer<br />

erhöhten Effizienz <strong>de</strong>r Waldbewirtschaftung<br />

und <strong>de</strong>r Holzernte verbun<strong>de</strong>n sind.<br />

In Übereinst<strong>im</strong>mung<br />

mit <strong>de</strong>m Holzmarkt<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• sind überzeugt, dass eine gesteigerte<br />

Holzmobilisierung abhängig ist von<br />

- einem gut funktionieren<strong>de</strong>n Holzmarkt,<br />

- einem nachhaltig zu erzielen<strong>de</strong>n Einkommen<br />

für die Waldbesitzer, das aus <strong>de</strong>r Waldbewirtschaftung<br />

und Holzerzeugung stammt,<br />

- einer gesicherten Holzversorgung <strong>de</strong>r Holzwirtschaft<br />

und holzbasierten Energiewirtschaft<br />

bei wettbewerbsfähigen Preisen und<br />

Holzqualitäten;<br />

• verpflichten sich, die langfristige Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>de</strong>r forstlichen Erzeuger zu<br />

verteidigen und damit gleichzeitig die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Holzwirtschaft und <strong>de</strong>s<br />

holzbasierten Energiesektors zu berücksichtigen;<br />

• drängen die Europäischen Institutionen<br />

und die Mitgliedsstaaten, die Verwendung<br />

von Holz und Holzprodukten und <strong>de</strong>r Energie<br />

aus Holz mit Nachdruck voranzutreiben.<br />

Bekenntnisse<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

als Organisationen, welche die Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten privater forstlicher Erzeuger<br />

vertreten,<br />

• wollen sicherstellen, dass wir <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

glaubwürdig unsere <strong>Kompetenz</strong><br />

vermitteln, die Holzproduktion und die<br />

langfristige Produktivität <strong>de</strong>r europäischen<br />

Wäl<strong>de</strong>r nachhaltig zu steigern, wobei<br />

auf Aspekte <strong>de</strong>s Naturschutzes Rücksicht<br />

genommen wird.<br />

• wollen sicherstellen, dass wir <strong>de</strong>r Holzindustrie<br />

und <strong>de</strong>m holzbasierten Energiesektor<br />

glaubwürdig vermitteln wollen,<br />

dass wir erfolgreich ihren steigen<strong>de</strong>n<br />

Rohstoffbedarf ab<strong>de</strong>cken wollen, wobei<br />

för<strong>de</strong>rliche Marktbedingungen vorausgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• wollen <strong>de</strong>n europäischen Institutionen<br />

wie auch <strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten gegenüber<br />

sicherstellen, dass wir ihre langfristigen<br />

Ziele <strong>de</strong>r gesteigerten Holzversorgung<br />

für Industrie und Energieerzeugung miterfüllen<br />

können, för<strong>de</strong>rliche politische<br />

Rahmenbedingungen und Unterstützung<br />

vorausgesetzt.<br />

Wenn all die vorgenannten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt sind,<br />

verpflichten sich die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas,<br />

• die Effizienz be<strong>im</strong> Wissenstransfer <strong>im</strong><br />

gegenseitigen Interesse <strong>de</strong>r forstlichen<br />

Erzeuger und <strong>de</strong>r Holzindustrie wie auch<br />

<strong>de</strong>m Energiesektor auszuweiten, und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r auf Holz basieren<strong>de</strong>n<br />

Wirtschaftssektoren zu steigern;<br />

• die Teilnahme an Forschung und Entwicklung<br />

zu steigern, um die Effizienz <strong>de</strong>r<br />

Bereitstellungskette Holz zu verbessern;<br />

• einen ambitionierten Aktionsplan zur<br />

Holzmobilisierung auszuarbeiten, <strong>de</strong>ssen<br />

Ziel es ist, die forstliche Produktion und<br />

Nutzung zu verbessern, um das Holzangebot<br />

in Europa um 20 % von heute bis 2020<br />

zu steigern.<br />

Die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

Europas vertrauen darauf,<br />

dass die Entscheidungsträger <strong>de</strong>r EU und<br />

<strong>de</strong>r Mitgliedsstaaten sich bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

ambitionierter Unternehmenspolitik<br />

auf das beson<strong>de</strong>re hohe Leistungspotenzial<br />

<strong>de</strong>s Netzwerkes <strong>de</strong>r forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse stützen, damit <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Union <strong>im</strong> weltweiten Wettbewerb<br />

die Möglichkeit gegeben wird, gestützt<br />

auf einen starken Forst-und Holzsektor, als<br />

Mo<strong>de</strong>ll und <strong>Kompetenz</strong>führer <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>de</strong>r nachhaltigen Waldbewirtschaftung,<br />

in <strong>de</strong>r Entwicklung erneuerbarer Energien<br />

und in <strong>de</strong>r Bekämpfung <strong>de</strong>s Kl<strong>im</strong>awan<strong>de</strong>ls<br />

aufzutreten und gleichzeitig <strong>de</strong>utlich gesteigerte<br />

Wertschöpfungspotenziale und<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten entwickeln<br />

zu können.<br />

CEPF<br />

Compiègne/Frankreich, <strong>de</strong>n 26.9.2008<br />

Deutsche Fassung: Dr. Alexan<strong>de</strong>r Rosenberg<br />

Literaturhinweise:<br />

[1] Richtlinie 2001/77/EU. [2] Richtlinie 2003/30/EU. [3] KOM<br />

(2005)628 endgültig. [4] KOM (2006)302 endgültig. [5] KOM<br />

(2008)113 endgültig [6] Studie <strong>de</strong>r Wirtschaftskommission für Europa<br />

<strong>de</strong>r Vereinten Nationen, <strong>de</strong>r Welternährungsorganisation, <strong>de</strong>r<br />

Universität Hamburg und <strong>de</strong>r Europäischen Kommission, vorgestellt<br />

in Genf am 10.10.2007, be<strong>im</strong> UNECE/FAO Politikforum zu „Einflüsse<br />

und Chancen <strong>de</strong>r Bioenergiepolitik auf <strong>de</strong>n Forstsektor und an<strong>de</strong>re<br />

Sektoren“. [7] 27 EU Mitgliedsstaaten + Norwegen + Schweiz +<br />

Liechtenstein. [8] Ratsverordnung Nr. 1698/2005 (EU).<br />

www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong> 3/2009 AFZ-DerWald 121


CEPF-Deklaration zur Holzmobilisierung<br />

grafische Informationssysteme) in kurzer<br />

Zeit zu verbessern, um die Mobilisierung<br />

zusätzlicher Holzmengen zu forcieren und<br />

damit <strong>de</strong>r Europäischen Holzindustrie einen<br />

Wettbewerbsvorteil am Weltmarkt zu<br />

verschaffen;<br />

• betonen, dass diese Verbesserung höhere<br />

Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />

erfor<strong>de</strong>rt;<br />

• kommen überein, <strong>de</strong>n Informationsaustausch<br />

zwischen <strong>de</strong>n Europäischen Forstzusammenschlüssen<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die Umsetzung erfolgt <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r<br />

be<strong>im</strong> Zentralverband <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Waldbesitzer angesie<strong>de</strong>lten Arbeitsgruppen;<br />

• bemühen sich, europäische Institutionen<br />

und Mitgliedsstaaten davon zu<br />

überzeugen, einen Teil <strong>de</strong>r Mittel für Forschung<br />

und Entwicklung für die Bereitstellungskette<br />

Holz zu reservieren.<br />

För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />

forstwirtschaftlicher Investitionen<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• unterstreichen die Schwierigkeiten bei<br />

<strong>de</strong>r Erhebung umfassen<strong>de</strong>r Informationen<br />

bei privaten Waldbesitzern und ihren Organisationen<br />

und betonen die Notwendigkeit,<br />

mit Wissenstransfer Kommunikation<br />

mit ihnen zu ermöglichen. Wegen<br />

<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Arbeitsform und <strong>de</strong>m<br />

Wertesystem <strong>de</strong>r Organisationen forstlicher<br />

Erzeuger sollte es diesen erleichtert<br />

wer<strong>de</strong>n, Informationen zu erhalten, die<br />

<strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n forstlichen Erzeugern<br />

einfacher gestalten.<br />

• sind überzeugt, dass eine Forcierung<br />

<strong>de</strong>r Holzmobilisierung in Europa auf Investitionen<br />

in die Waldbewirtschaftung und<br />

Infrastruktur sowie auf betriebswirtschaftlicher<br />

Planung (Forsteinrichtungen und<br />

Wirtschaftsberichte, Betriebsplanungen)<br />

gestützt sein müssen.<br />

• begrüßen die Ratsverordnung [8] vom<br />

20. September 2005 über die För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r ländlichen Entwicklung durch ELER<br />

Fond, insbeson<strong>de</strong>re Artikel 27 „Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s wirtschaftlichen Wertes <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r“,<br />

die finanzielle För<strong>de</strong>rmöglichkeiten<br />

eröffnet;<br />

• for<strong>de</strong>rn die Mitgliedsstaaten auf, umfassen<strong>de</strong>n<br />

Gebrauch von <strong>de</strong>n vorgenannten<br />

EU Maßnahmen zu machen, um günstige<br />

Rahmenbedingungen für <strong>de</strong>n Privatwald<br />

in ganz Europa zu erreichen, und<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Wie<strong>de</strong>raufforstung und<br />

die Bestan<strong>de</strong>spflege, Verbesserungsinvestitionen<br />

in Grund und Bo<strong>de</strong>n (einschl. Wegebau),<br />

Erstaufforstungen, Investitionen<br />

in die Forsttechnik und Weiterbildung<br />

forstlicher Fachkräfte zu för<strong>de</strong>rn.<br />

• for<strong>de</strong>rn die Mitgliedsstaaten und die<br />

Institutionen <strong>de</strong>r EU auf, ein Steuersystem<br />

einzurichten, das an die langfristig wirksamen<br />

Maßnahmen privater Waldbesitzer<br />

angepasst ist. För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />

privater nachhaltiger Forstwirtschaft und<br />

die Nutzung <strong>de</strong>r forstlichen Ressourcen<br />

benötigen ein stabiles Steuersystem, das<br />

die beson<strong>de</strong>ren Eigenarten <strong>de</strong>r Forstwirtschaft<br />

und forstlichen Betriebsführung in<br />

Betracht zieht.<br />

• for<strong>de</strong>rn die Europäischen Institutionen<br />

auf, weiterhin <strong>de</strong>n Forstsektor in die zukünftigen<br />

politischen Entscheidungen <strong>de</strong>r<br />

ländlichen Entwicklung einzubeziehen<br />

und dabei die ökonomische Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>r Forstwirtschaft hervorzuheben.<br />

• for<strong>de</strong>rn die Mitgliedsstaaten auf, rechtliche<br />

und finanzielle Anreize für die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Planung und Beratung <strong>im</strong><br />

mittleren und kleinen Waldbesitz zu stärken,<br />

wenn diese Maßnahmen mit einer<br />

erhöhten Effizienz <strong>de</strong>r Waldbewirtschaftung<br />

und <strong>de</strong>r Holzernte verbun<strong>de</strong>n sind.<br />

In Übereinst<strong>im</strong>mung<br />

mit <strong>de</strong>m Holzmarkt<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

• sind überzeugt, dass eine gesteigerte<br />

Holzmobilisierung abhängig ist von<br />

- einem gut funktionieren<strong>de</strong>n Holzmarkt,<br />

- einem nachhaltig zu erzielen<strong>de</strong>n Einkommen<br />

für die Waldbesitzer, das aus <strong>de</strong>r Waldbewirtschaftung<br />

und Holzerzeugung stammt,<br />

- einer gesicherten Holzversorgung <strong>de</strong>r Holzwirtschaft<br />

und holzbasierten Energiewirtschaft<br />

bei wettbewerbsfähigen Preisen und<br />

Holzqualitäten;<br />

• verpflichten sich, die langfristige Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>de</strong>r forstlichen Erzeuger zu<br />

verteidigen und damit gleichzeitig die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Holzwirtschaft und <strong>de</strong>s<br />

holzbasierten Energiesektors zu berücksichtigen;<br />

• drängen die Europäischen Institutionen<br />

und die Mitgliedsstaaten, die Verwendung<br />

von Holz und Holzprodukten und <strong>de</strong>r Energie<br />

aus Holz mit Nachdruck voranzutreiben.<br />

Bekenntnisse<br />

Die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas<br />

als Organisationen, welche die Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten privater forstlicher Erzeuger<br />

vertreten,<br />

• wollen sicherstellen, dass wir <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

glaubwürdig unsere <strong>Kompetenz</strong><br />

vermitteln, die Holzproduktion und die<br />

langfristige Produktivität <strong>de</strong>r europäischen<br />

Wäl<strong>de</strong>r nachhaltig zu steigern, wobei<br />

auf Aspekte <strong>de</strong>s Naturschutzes Rücksicht<br />

genommen wird.<br />

• wollen sicherstellen, dass wir <strong>de</strong>r Holzindustrie<br />

und <strong>de</strong>m holzbasierten Energiesektor<br />

glaubwürdig vermitteln wollen,<br />

dass wir erfolgreich ihren steigen<strong>de</strong>n<br />

Rohstoffbedarf ab<strong>de</strong>cken wollen, wobei<br />

för<strong>de</strong>rliche Marktbedingungen vorausgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• wollen <strong>de</strong>n europäischen Institutionen<br />

wie auch <strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten gegenüber<br />

sicherstellen, dass wir ihre langfristigen<br />

Ziele <strong>de</strong>r gesteigerten Holzversorgung<br />

für Industrie und Energieerzeugung miterfüllen<br />

können, för<strong>de</strong>rliche politische<br />

Rahmenbedingungen und Unterstützung<br />

vorausgesetzt.<br />

Wenn all die vorgenannten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt sind,<br />

verpflichten sich die forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse Europas,<br />

• die Effizienz be<strong>im</strong> Wissenstransfer <strong>im</strong><br />

gegenseitigen Interesse <strong>de</strong>r forstlichen<br />

Erzeuger und <strong>de</strong>r Holzindustrie wie auch<br />

<strong>de</strong>m Energiesektor auszuweiten, und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r auf Holz basieren<strong>de</strong>n<br />

Wirtschaftssektoren zu steigern;<br />

• die Teilnahme an Forschung und Entwicklung<br />

zu steigern, um die Effizienz <strong>de</strong>r<br />

Bereitstellungskette Holz zu verbessern;<br />

• einen ambitionierten Aktionsplan zur<br />

Holzmobilisierung auszuarbeiten, <strong>de</strong>ssen<br />

Ziel es ist, die forstliche Produktion und<br />

Nutzung zu verbessern, um das Holzangebot<br />

in Europa um 20 % von heute bis 2020<br />

zu steigern.<br />

Die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />

Europas vertrauen darauf,<br />

dass die Entscheidungsträger <strong>de</strong>r EU und<br />

<strong>de</strong>r Mitgliedsstaaten sich bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

ambitionierter Unternehmenspolitik<br />

auf das beson<strong>de</strong>re hohe Leistungspotenzial<br />

<strong>de</strong>s Netzwerkes <strong>de</strong>r forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse stützen, damit <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Union <strong>im</strong> weltweiten Wettbewerb<br />

die Möglichkeit gegeben wird, gestützt<br />

auf einen starken Forst-und Holzsektor, als<br />

Mo<strong>de</strong>ll und <strong>Kompetenz</strong>führer <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>de</strong>r nachhaltigen Waldbewirtschaftung,<br />

in <strong>de</strong>r Entwicklung erneuerbarer Energien<br />

und in <strong>de</strong>r Bekämpfung <strong>de</strong>s Kl<strong>im</strong>awan<strong>de</strong>ls<br />

aufzutreten und gleichzeitig <strong>de</strong>utlich gesteigerte<br />

Wertschöpfungspotenziale und<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten entwickeln<br />

zu können.<br />

CEPF<br />

Compiègne/Frankreich, <strong>de</strong>n 26.9.2008<br />

Deutsche Fassung: Dr. Alexan<strong>de</strong>r Rosenberg<br />

Literaturhinweise:<br />

[1] Richtlinie 2001/77/EU. [2] Richtlinie 2003/30/EU. [3] KOM<br />

(2005)628 endgültig. [4] KOM (2006)302 endgültig. [5] KOM<br />

(2008)113 endgültig [6] Studie <strong>de</strong>r Wirtschaftskommission für Europa<br />

<strong>de</strong>r Vereinten Nationen, <strong>de</strong>r Welternährungsorganisation, <strong>de</strong>r<br />

Universität Hamburg und <strong>de</strong>r Europäischen Kommission, vorgestellt<br />

in Genf am 10.10.2007, be<strong>im</strong> UNECE/FAO Politikforum zu „Einflüsse<br />

und Chancen <strong>de</strong>r Bioenergiepolitik auf <strong>de</strong>n Forstsektor und an<strong>de</strong>re<br />

Sektoren“. [7] 27 EU Mitgliedsstaaten + Norwegen + Schweiz +<br />

Liechtenstein. [8] Ratsverordnung Nr. 1698/2005 (EU).<br />

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