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Kompetenz im ländlichen - Waldkulturerbe.de

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Arbeitskreis 5<br />

Es muss nicht <strong>im</strong>mer Holz sein!<br />

<strong>Kompetenz</strong> für neue Märkte<br />

Für alle Unternehmen ist die Suche nach neuen Märkten und zusätzlichen<br />

wirtschaftlichen Standbeinen eine wichtige Maßnahme. Insofern<br />

war es kein vollkommen neues Thema, mit <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Arbeitskreis 5 in<br />

Hannover befasst hat. Auch in <strong>de</strong>r Forstwirtschaft wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r über zusätzliche Einkommensquellen für die Betriebe<br />

diskutiert. Zwar waren diese Bemühungen häufig nicht mit <strong>de</strong>m<br />

erhofften Erfolg versehen. Aber die extremen Schwankungen auf <strong>de</strong>n<br />

Rundholzmärkten zeigen auch, wie wichtig in <strong>de</strong>r heutigen Zeit zusätzliche<br />

Standbeine für die Stabilität <strong>de</strong>r Forstbetriebe sind. Dies betrifft<br />

nicht zuletzt die forstlichen Zusammenschlüsse, die sich bislang häufig<br />

fast ausschließlich über <strong>de</strong>n Holzumsatz finanzieren. Vor diesem Hintergrund<br />

hat <strong>de</strong>r Arbeitskreis untersucht, welche Maßnahmen die Zusammenschlüsse<br />

ergreifen können, um sich hier breiter aufzustellen.<br />

Am Anfang dieser Arbeit stand die Frage,<br />

welche Geschäftsfel<strong>de</strong>r für einen Zusammenschluss<br />

grundsätzlich <strong>de</strong>nkbar sind.<br />

Nur wenige Tätigkeitsbereiche sind geeignet,<br />

Einnahmen und vor allem Gewinne<br />

zu erwirtschaften. Als theoretische Möglichkeiten<br />

wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />

Ökokonto-Maßnahmen, touristische Einrichtungen<br />

(Klettergarten, Wal<strong>de</strong>vents),<br />

Aus- und Fortbildungsangebote, Jagd-Management,<br />

aber auch Bestattungswäl<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie über Wald vorgeschlagen.<br />

Neue D<strong>im</strong>ensionen eröffnete in diesem<br />

Zusammenhang <strong>de</strong>r Vortrag von AXEL<br />

NEUMANN vom BMELV über <strong>de</strong>n Haliburton<br />

Forstbetrieb in Kanada, <strong>de</strong>r ein umfangreiches<br />

touristisches Programm u.a. mit<br />

Mountainbike- und Schlittentouren sowie<br />

einem eigenen Sternenobservatorium anbietet.<br />

Über die Frage, ob und mit welchem<br />

Erfolg sich die jeweiligen Märkte für forstliche<br />

Zusammenschlüsse tatsächlich realisieren<br />

lassen, gingen die Meinungen <strong>de</strong>r<br />

Checkliste für <strong>de</strong>n Einstieg in neue Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />

• Rechtliche Fragen<br />

Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sgesetze, Waldgesetze, Naturschutzrecht, Vertragsrecht,<br />

Haftungsfragen, jeweils relevantes Fachrecht<br />

• Steuern<br />

Umsatzsteuer, Auswirkungen auf Körperschaftsbesteuerung<br />

(Satzung <strong>de</strong>s Zusammenschlusses relevant), Einkommenssteuer etc.<br />

• Mögliche Partnerschaften<br />

Medien, Experten, regionale Organisationen<br />

• Finanzen<br />

Investitionen, Cashflow, Einnahmen, laufen<strong>de</strong> Kosten, Ertragsentwicklung<br />

• Einflüsse auf an<strong>de</strong>re Waldnutzungen<br />

z.B. mögliche Einschränkungen <strong>de</strong>r Holznutzung durch touristische Angebote<br />

• Marktanalyse/Strukturelles Umfeld<br />

Nachfragepotenzial, Konkurrenzen<br />

• Rollenverteilung FBG Waldbesitzer<br />

Aufgabenverteilung, Verteilung von Entscheidungsbefugnissen, Gewinnverteilung<br />

• Organisation/Personal<br />

Hauptamt, Ehrenamt, Honorarkräfte<br />

• Politik<br />

• Risiko/Absicherung<br />

Versicherungsmöglichkeiten, Frage <strong>de</strong>r Rechtsform, Risikoverteilung<br />

• Naturale Voraussetzungen<br />

Waldästhetik, Größe <strong>de</strong>r Waldgebiete („Wald als Kulisse“)<br />

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Arbeitskreis 5:<br />

Mo<strong>de</strong>ratoren: (v.l.) JERG HILT, Stuttgart; STE-<br />

PHAN MARTINI, Grieshe<strong>im</strong>; AXEL NEUMANN, Bonn<br />

Teilnehmer: KAY APEL, Jena-Kunitz; BERNHARD<br />

BREITSAMETER, Aichach; KLAUS DOMINIK, Mühlhe<strong>im</strong>/Ruhr;<br />

Frhr. KARL-JOACHIM VON BRANDENSTEIN,<br />

Friedland; FERDINAND FUNKE, Finnentrop; RALF<br />

HOFMANN, Erding; GEORG HOMMEL, Amelinghausen;<br />

JOHANN KOHNEN, Bittburg; GERHARD KOPHAL,<br />

Dreilingen; AXEL KRÄHENBRINK, Bonn; JÜRGEN<br />

LENTHE, Walsro<strong>de</strong>; HEINRICH LUTTMANN, Neuenkirchen;<br />

CORD NAGEL, Nordstemmen; ANDRÉ<br />

RANSCH, Brauna; CARSTEN VOSS, Inzmühlen<br />

Teilnehmer allerdings <strong>de</strong>utlich auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Was für <strong>de</strong>n einen sehr viel versprechend<br />

ist, sieht ein an<strong>de</strong>rer als Luftschloss.<br />

Geschäfte, die in <strong>de</strong>r einen FBG schon<br />

praktiziert wer<strong>de</strong>n, sind für eine an<strong>de</strong>re<br />

un<strong>de</strong>nkbar. Auch hier zeigt sich wie<strong>de</strong>r,<br />

dass Zusammenschluss nicht gleich Zusammenschluss<br />

und Wald nicht gleich Wald<br />

ist. Daher sind Einheitslösungen und Standardrezepte<br />

in diesem Bereich <strong>im</strong>mer nur<br />

begrenzt möglich.<br />

Es gibt jedoch auch Gemeinsamkeiten<br />

bei allen Zusammenschlüssen, die zusätzliche<br />

Einnahmequellen suchen o<strong>de</strong>r überlegen,<br />

ob sie in ein best<strong>im</strong>mtes Geschäftsfeld<br />

einsteigen sollen. Um Fehlinvestitionen<br />

und Misserfolge zu vermei<strong>de</strong>n, ist je<strong>de</strong>r<br />

Betrieb gezwungen, vor einem solchen<br />

Schritt zu klären, welche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

mit <strong>de</strong>m neuen Bereich verbun<strong>de</strong>n sind. Dies<br />

klingt zwar banal, allerdings wer<strong>de</strong>n dabei<br />

häufig einzelne entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Punkte<br />

übersehen. Im Arbeitskreis wur<strong>de</strong> daher<br />

die nebenstehen<strong>de</strong> Checkliste erarbeitet,<br />

mit <strong>de</strong>ren Hilfe <strong>de</strong>r Zusammenschluss die<br />

kritischen Fragen i<strong>de</strong>ntifizieren kann.<br />

Im zweiten Schritt waren die Teilnehmer<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt, die Checkliste auf konkrete,<br />

für sie interessante Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />

anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

118 3/2009 AFZ-DerWald www.afz-<strong>de</strong>rwald.<strong>de</strong>

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